Sonntag, 21. Februar 2016

Beginn der Schlacht von Verdun 1916

Beginn der Schlacht von Verdun

Vom 21. Februar bis zum 15. Dezember 1916 tobte um die lothringische Kleinstadt Verdun an der Maas die schrecklichste Schlacht des Ersten Weltkrieges. Sie ist bis heute in Frankreich wie ein Deutschland unvergessen.

Vor 100 Jahren begann die Schlacht von Verdun - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. 300.000 Soldaten, darunter auch der berühmte expressionistische Maler Franz Marc, wurden in der Schlacht, die auch als Blutpumpe bekannt wurde, getötet. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart.


Während des Ersten Weltkrieges tobte in Verdun die grausamste Schlacht seiner Zeit. Millionen von Soldaten auf engstem Raum in Schützengräben zwischen Ratten, Schlamm und Leichen. Immer wieder fallen tausende von Granaten mit Gas oder Sprengstoff gefüllt auf sie herab. Die Generäle wollen einander ausbluten.

Ein eisernes Kreuz dritter Klasse für Monate im Schlamm, Granatenhagel, Giftgasangriffen und tausender toter Kameraden. Verdun war das Ergebnis des Alleinganges weniger Mächtiger in Europa mit Hilfe einer uebermaechtigen Propaganda.

Die Schlacht von Verdun kostete wegen der Unfähigkeit der deutschen Generalität, die glaunte, Frankreich ausbluten zu können, 100.000 deutscher Soldaten das Leben.


Verdun steht für den Irrsinn des Krieges schlechthin, steht für grauenvolles Leiden und Sterben: Am 21. Februar 1916 begann die 5. Deutsche Armee vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der schrecklichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein.



Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun". Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.

»Wer den Krieg mitgemacht hat, weiß kaum noch, was ein Toter ist.
Und da ein toter Mensch dann etwas wiegt, wenn man ihn tot geseahen hat,
sind hundert Millionen über die Geschichte verstreute Leichen,
nichts als Rauch in der Einbildung.«

Albert Camus, »Die Pest«
Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen.

Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.

Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918
von Herfried Münkler

Die "Hölle von Verdun"

Bildergebnis für Die Hölle von Verdun

Vor 100 Jahren, von Februar bis Dezember 1916, lieferten sich Franzosen und Deutsche einen erbitterten Kampf bei Verdun im Osten Frankreichs. Bei der Schlacht von Verdun verloren mehr als 300.000 Menschen ihr Leben. Heute erscheint der mörderische Stellungskrieg absurd.

Am 21. Februar 1916 begann der Kampf um die Festung Verdun und dauerte bis zum 16. Dezember. Militärisch ergebnislos, gilt Verdun als Wendepunkt in der Geschichte der Kriegsführung - der Beginn des "industrialisierten Krieges", eine bis dahin beispiellose Materialschlacht. 25 Millionen Sprenggranaten und 100.000 Giftgasgranaten gehen nieder.

Die Schlacht von Verdun, die am 21. Februar 1916 von der fünften Armee des deutschen Heeres mit massiven Artillerie-Feuer entfacht wurde, gilt bis heute als Krieg in seiner schlimmsten Form.

Die "Hölle von Verdun" forderte im Ersten Weltkrieg mehr als 300.000 Menschenleben. Gleichzeitig bleibt das militiärische Ergebnis eines mörderischen Stellungskrieges zwischen Franzosen und Deutschen nahezu nutzlos. Mit großer Verbissenheit wollten die kaiserlich-deutschen Militärs das französische Bollwerk unbedingt einnehmen, um eine große symbolische Bedeutung für das Heer zu erzeugen.

Der Erste Weltkrieg hat die Brutalität der industrieellen Kriegsführung der Welt vor Augen geführt. Eine ganze Generation von hoffnungsvollen jungen Menschen ging im Ersten Weltkrieg verloren. Die, die überlebt hatten, waren oft schwer verwundet oder traumatisiert.


Weblink:

300 Tage Hölle - www.br.de

Samstag, 20. Februar 2016

Versuche, die Probleme der Welt mit dem Vorschlaghammer zu lösen

»Die Schriftsteller können gar nicht so schnell schreiben, 
wie die Regierungen Kriege machen, 
denn des Schreiben verlangt Denkarbeit.«

Bertolt Brecht

Anders kann man sich wohl diese ständigen Versuche, die Probleme der Welt mit dem Vorschlaghammer zu lösen, nicht erklären. Wann lernt die Menschheit endlich aus ihrer eigenen Geschichte und beginnt endlich damit, nachhaltige Lösungen anzustreben?

Warum folgen die einfachen Bürger diesen blutigen Machtspielchen der "Schreibtischtäter" überhaupt? Verblendung? Manipulation? Eigene Überzeugung? Man muss doch eigentlich längst verstanden haben, dass Kriege nur für noch mehr Leid, Trauer und vor allem Hass sorgen und dazu führen, dass diese Gewaltspirale niemals endet.

Offensichtlich ist es doch so: Wenn diejenigen, die einen Krieg entscheiden, selbst als Erste in diesen ziehen müssten um zu kämpfen, gäbe es keine Kriege.

Samstag, 13. Februar 2016

Gehorsam gegenüber Autoritäten - ein psychologisches Experiment

Zum Thema "Gehorsam gegenüber Autoritäten": Ein altes, sehr berühmtes psychologisches Experiment aus den 60er Jahren (das heute nach den Standards der Forschungsethik nicht durchgeführt werden dürfte), dennoch damals wie heute sehr erhellend war/ ist und das in seiner Thematik noch immer topaktuell ist.



Die Untersuchung: Eine Rollenverteilung in Form eines "Lehrer" - "Schüler"-Settings. Die Versuchspersonen waren in der Rolle des "Lehrers" und sollten für jede falsche Antwort des "Schülers" diesem einen Elektroschock verpassen. Die Elektroschocks waren nicht echt, aber das wussten die "Lehrer" nicht, sie hörten sogar die (vorgetäuschten) Schreie der "Schüler". Nach jeder falschen Antwort wurde die Voltzahl erhöht bis zum Grad "tödlich". Die "Lehrer" wurden von den Forschern - auch nach Zögern - aufgefordert weiterzumachen. 65 % der Versuchspersonen gingen bis zur allerhöchsten Voltzahl, also "tödlich".

Folgerung: "Ordinary people are likely to follow orders given by an authority figure, even to the extent of killing an innocent human being." ("Gewöhnliche Menschen befolgen wahrscheinlich Befehle, die von einer Autoritätsperson gegeben werden - sogar bis zum Ausmaß des Tötens eines unschuldigen menschlichen Wesens.")

Man muss nicht weit in die Geschichte zurückgehen, um das bestätigt zu sehen. Hannah Arend schrieb über die technologisch in höchstem Maße durchstrukturierte und durchorganisierte Massenermordung im nationalsozialistischen Deutschland, wo hinterher viele sagten "Ich habe nur Befehle ausgeführt.")

„Himmler … hat seine … das gesamte Land umfassende Terror-Organisation bewußt auf der Annahme aufgebaut, daß die meisten Menschen nicht Bohemiens, nicht Fanatiker, nicht Abenteurer, nicht Sexualverbrecher und nicht Sadisten sind, sondern in erster Linie jobholders und gute Familienväter“ … der moderne Massenmensch … hat die Zweiteilung von Privat und Öffentlich, von Beruf und Familie, so weit getrieben, daß er noch nicht einmal in seiner eigenen identischen Person eine Verbindung zwischen beiden entdecken kann.“

Arendt, Hannah: »Organisierte Schuld«, in: »Die Wandlung«, Heft 4, 1946

An weiteren Beispielen - sowohl aus jüngerer Vergangenheit als auch aus der Gegenwart - fehlt es leider nicht. Es gilt die Kantsche Devise: »Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.«

Mittwoch, 10. Februar 2016

Angela Merkel - eine Kanzlerin ohne festen Überzeugung

Angela Merkel ist wandlungsfähig wie ein Chamäleon, das je anch Situation eine andere Farbe annehmen kann. Ihre Wandlungsfähigkeit ist ein Garant für ihren politischen Erfolg.

Die Kanzlerin hat aus meiner Sicht keine festen Überzeugungen. Sie hat ihre Überzeugungen hinter das "Prinzip Machterhalt" gestellt. Das ist das Problem. Wie die Welt aussehen soll, ist ihr eigentlich egal, solange sie nur Kanzlerin bleibt.

Deshalb versucht sie auch immer mit der Mehrheit und der veröffentlichten Meinung mitzuschwimmen. Soweit möglich, versucht sie Entscheidungen aus dem Weg zu gehen. Aber wenn sie sich einmal entscheidet, dann liegt sie garantiert falsch.

So wie jetzt in der Flüchtlingskrise und wie zuvor bei den Griechenland-Hilfen.
Weblink:

Die Patin
Die Patin
von Gertrud Höhler

Samstag, 6. Februar 2016

Zynismus als das vorherrschende Wirkprinzip der Politik

Es ist ein offenes Geheimnis, daß der Zynismus das vorherrschende Wirkprinzip der Politik darstellt. Macht, Moral und Zynismus stehen in einem Zusammenhang.

Dort, wo Politik und Macht sich verbünden, wird Politik zu einer elitären Veranstaltung.

Es ist ein Ausdruck der Macht und zugleich ihres Mißbrauchs, daß die Regierenden heute kein Volk mehr brauchen, um regieren zu können.

Wo kein Volk benötigt wird, ist es unwahrschienlich, daß seine Interssen noch vertreten werden.

Dort, wo die Macht nicht mehr kontrolliert wird, macht sich Zynismus breit, der sich meist im Verborgenen vollzieht.

Je unkontrollierter die Macht, desto größer die Gefahr eines vorherrschenden Zynismus.

Macht verlangt mehr denn je die Abwehr von Zynismus, der sich in einflussreichen Ämtern oft anschleicht.

»Der zynische Herr lüpft die Maske ein wenig, zumal man ohnedies versucht, sie ihm herunterzureißen, lächelt seinen schwächeren Gegenspieler an - und unterdrückt ihn doch. Sachzwang, Machtzwang! Wissen ist Macht, auch so. Die Vormacht lüftet in ihren Zynismen ein wenig ihre Geheimnisse, treibt sozusagen ein bißchen Selbstaufklärung und >plaudert aus der Schule<.«

Es gilt die Kant´´sche Devise: »Habe Mut, dich deines Verstandes zu bedienen.«

Die Elbphilharmonie - Hamburgs teuerste Baustelle

Deutschland ist das Land der gescheiterten Großprojekte. Geltungssucht und Provenzialismus gehen häufig eine unheilvolle Verbindung zu Lasten des Steuerzahlers ein.

Hamburgs neuer "Leuchtturm"? Eine zu optimistische Kalkulation, überforderte Behörden - die Hamburger Elbphilharmonie liefert den Beweis für die Unfähigkeit der Politik bei Großprojekten.

Dennoch ist sie schon jetzt einsame Spitze und soll einen der modernsten Konzertsäle der Welt, ein Nobelhotel und Luxuswohnungen beherbergen.