Samstag, 29. Dezember 2018

Christmette im Vatikan: Papst kritisiert menschliche Gier

Papst Franziskus überbringt während der Heiligabend-Messe im Petersdom seine Weihnachtsbotschaft.

Papst Franziskus überbrachte während der Heiligabend-Messe im Petersdom seine Weihnachtsbotschaft. Und die katholische Kirche sieht sich zu Weihnachten bemüßigt, sich mit den Übeln der Menschen auseinanderzusetzen. Der Mensch sei gierig und unersättlich geworden, sagte Papst Franziskus bei der Christmette im Petersdom. Doch nicht die Gier, sondern die Nächstenliebe nähre das Leben.

Der Mensch ist gierig und unersättlich geworden, so der Papst. Natürlich hat er damit recht. Und nachdem die Amtskirche auch nur aus Menschen besteht, trifft das nicht nur auf die Bevölkerung, sondern auch auf die Kirchenfürsten zu. Es wäre vielleicht einmal ein Anfang, weg zu gehen von einer milliardenschweren Institution Kirche - hin zu einer Kirche der Armen. Das ist natürlich eine Illusion, die niemals Realität werden wird.

Was bleibt uns bzw. den Einzelnene denn noch, ausser Kaufen, Kaufen, Kaufen - eben um den Lebenssinn wenigstens noch ein bisschen zu finden. Man gibt ganz einfach den Menschen zu wenig Zuspruch, dass er ok ist wie er ist. Depressionen und Aggressionen kommen immer früher zum Menschen.

Und man hat keine Zeit, um über wahres Leben nachzudenken, und reflexhaft werden so gut wie alle Andersdenkenden abgelehnt. Weil man nun Angst vor jeder Veränderung hat, weil man Angst hat überhaupt - Angst, die das moderne Leben nicht nimmt, sondern schürt.

Donnerstag, 27. Dezember 2018

Frankfurter Nationalversammlung verkündet 1848 Grundrechte


Die Frankfurter Nationalversammlung verkündete in der Paulskirche "Die Grundrechte des Deutschen Volkes". Die Grundrechte Freiheit der Person, der Meinungsäußerung, Glaubens- und Gewissensfreiheit, Versammlungs- und Koalitionsfreiheit, Gleichheit vor dem Gesetz, Freizügigkeit, Berufsfreiheit, Unverletzlichkeit des Eigentums wurden als Bestandteil in die Verfassung aufgenommen.

Nach dem Grundsatz der Gewaltenteilung sollte die Exekutive beim Kaiser und dem von ihm ernannten Ministern liegen, die Legislative dagegen beim Reichstag, der aus zwei Kammern bestehen sollte: dem Volkshaus mit gewählten Abgeordneten und dem Staatenhaus, je zur Hälfte von den Regierungen und von den Landtagen der Einzelstaaten gebildet.

Mittwoch, 26. Dezember 2018

Mao Tse-Tung 125. Geburtstag


Mao Tse-Tung

Mao Tse-Tung wurde am 26. Dezember 1893 in Shaoyang in der Provinz Hünan geboren. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Dorflehrer.

Mao Tse-Tung war seit 1921 in der kommunistischen Partei tätig, vor allem als Organisator von Bauernverbänden. 1934/1935 war er der Führer der Verbände auf dem Langen Marsch quer durch China auf dem Weg nach Norden.

1947/1948 kämpfte Mao gegen Tsiang und eroberte das chinesische Festland.
Seine Revolution war erfolgreich, weil er die Unterstützung der Landbevölkerung gewinnen konnte.

1949 war er als Revolutionsführer einer der Mitbegründer der Volksrepublik China. Mao Tse-Tung war von 1949 bis 1954 Vorsitzender der Zentralen Volksregierung.

Am 1. Oktober 1949 rief Mao auf dem "Platz des Himmlischen Friedens" die Volksrepublik China aus. Die national-chinesische Kuomintang-Regierung unter Tschiang Kai-Tschek wurde damit nach langem Bürgerkrieg abgelöst.


In den ersten drei Jahren nach der Gründung der Volksrepublik wurde die Volkswirtschaft wiederhergestellt. Nach der sozialistischen Umgestaltung der Landwirtschaft, des Handwerks und der kapitalistischen Industrie- und Handels unternehmen in den drauffolgenden Jahren 1953 bis 1956 wurde die Hauptrolle des Gemeineigentums an Produktionsmitteln in der Volkswirtschaft festgelegt.

Mitte der 50er Jahre hat sich Mao gewandelt. Er verlor die Fähigkeit, zuzuhören. Damals fingen auch die Verfolgungen der Intellektuellen an. Er ist der Arroganz der Macht erlegen und hat sich von ihr korrumpieren lassen.

Mao setzte gigantische soziale Umbrüche und Umwälzungen in Gang, deren Ausgang völlig ungewiss waren: 1958 den "Grossen Sprung nach vorn", der eine gewaltige Hungersnot auslöste und die Kulturrevolution.

Als Vorsitzender der kommunistischen Partei bestimmte er fast 30 Jahre bis zu seinem Tod diktatorisch die Geschicke der Volksrepublik. Von 1954 bis 1958 war er zugleich Staatspräsident.

Während seiner Herrschaft starben über 70 Milionen Menschen an den Folgen seiner ausbeuterischen Wirtschaftspolitik und durch staatliche Verfolgung während der Kulturrevolution.

Mao veröffentlichte neben Arbeiten zum Marxismus-Leninismus auch Lyrik. Bekannt wurde er im Westen auch durch seine »Mao-Bibel«, eine Sammlung von seinen wesentlichen Aussprüchen.

Der Revolutionsführer Mao Tse-Tung starb am 9. September 1976 in Peking. Noch heute bezieht sich die offizielle Leitidee des staatlichen Handelns in China auf Mao. Der Maoismus beruft sich auf die Schriften von Marx und Engels.
Die wesentlichen Elemente des Kommunismus verschmolz Mao mit traditioneller chinesischer Kultur, wie z.B. des Konfuzianismus.

Vor 40 Jahren begann der Wirtschaftsreformer Deng Xiaoping mit einer vorsichtigen Öffnung der kommnistischen Planwirtschaft.

Vom Maoismus und seiner Lehre ist heute in China nichts übrig mehr geblieben. Heute ist China weder sozialistisch noch Marktwirtschaft. Geblieben ist die zentrale Macht der Kommunistischen Partei, die sie gegen alle demokratischen Bestrebungen verteidigt.


Weblinks:

Mao Tse-Tung-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Mao Tse-Tung-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Mao-Biografie:


Mao
von Jung Chang, Jon Halliday

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Helmut Schmidt hat die deutsche Politik geprägt

Helmut Schmidt

Jahrzehntelang hat Helmut Schmidt die deutsche Politik geprägt - als Krisenmanager, Kanzler und brillanter Rhetoriker. Seine Schlagfertigkeit brachte ihm den Spitznamen "Schmidt-Schnauze" ein. An seinem 95. Geburtstag, ist der überzeugte Raucher beliebter denn je.

Der erfahrene Steuermann Helmut Schmidt übernahm in schwieriger Zeit die notwendige Anpassung an die politischen Realitäten. Helmut Schmidt steuerte das Staatsschiff durch wahrhaft schwieriges Fahrwasser. Gleich zweifach war der Frieden in Gefahr: Der Rüstungswettlauf zwischen Ost und West schürte die Angst vor einer atomaren Eskalation, und im Innern wurde die Republik von der RAF terrorisiert.

Schmidt beeindruckte durch seine Macherqualitäten. Gegen diesen sozialdemokratischen Konservativen hatten weder Strauss noch Kohl bei Wahlen eine Chance. Doch mit Fortune war seine Kanzlerschaft nicht gerade gesegnet. Schmidts Kanzlerschaft markierte das Ende der goldenen Jahre der Bonner Republik. Die Wirtschaft schrumpfte, Arbeitslosenzahlen, Staatsverschuldung, Inflation wuchsen. Der "Lotse" mit der Prinz-Heinrich-Mütze schien ratlos. Der "Weltökonom" geriet in die Energiekrise. Doch Schmidt blieb in der Zeit der Krise unverwüstlich und provokativ.

Helmut Schmidt


In Krisenzeiten zeigt sich der Charakter des Menschen.


Doch das ist dreißig Jahre her und so gut wie vergessen. Schmidt aber ist noch da, mit jeder Schachtel Menthol-Zigaretten scheinbar unverwüstlicher geworden, nur nicht leiser. Als Raucher wie als Redner eine Provokation für den politisch Korrekten. Wie schön, dass sich da einer dem herrschenden Moralismus widersetzt. Und dabei tönt, als könne er die Welt erklären. Seine Nachfolger versuchen es nicht einmal.

Herrscherliche Autorität ist keine Zeitfrage, sondern der Spiegel, worin das Volk sofort seinen Leitwolf erkennt, nach dessen Stab es zu springen und zu tanzen lernt. Nicht der einstige Macher, nicht der Krisenmanager stehen heute in höchstem Ansehen, sondern die unerschütterliche "Schmidt Schnauze". Helmut Schmidt war neben Franz Josef Strauß der beste Redner, der je im Deutschen Bundestag saß. Ein überzeugender Redner benötigt neben brillanter Sprache eben auch festen Überzeugungen. Und über die verfügt und schöpft er noch heute wie aus einem nie versiegenden Brunnen.

Weblinks:

Kanzler, Krisenmanager, Kettenraucher - www.tagesschau.de

Helmut Schmidt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Helmut Schmidt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Dienstag, 18. Dezember 2018

Helmut Schmidt 100. Geburtstag

Helmut Schmidt


Helmut Schmidt wäre heute 100 Jahre alt geworden, der Politiker wurde am 18. Dezember 1918 in Hamburg geboren.

Helmut Schmidt, der letzte Kanzler, der sich einen Dreck um seine Popularität geschert hat, und stets das getan hat, was er für das deutsche Volk für am besten hielt, zeigt sehr nüchtern und eindrucksvoll auf, wie er Politik und Demokratie versteht, warum er wie gehandelt hat, warum er Fehler eingesteht, warum er nie an seinem Posten geklebt hat und wie er die heutige Situation der Welt sieht. Hier kommt ein erfahrener, weiser Mann mit einem tief verwurzelten Demokratieverständnis zu Wort.

Helmut Schmidt zählt zweifelsohne zu den bedeutendsten Kanzlern der Bundesrepublik Deutschland. Für viele verkörperte er den Idealtyp des deutschen Regierungschefs: Erster Diener des Staates, unbestechlich in seiner Urteilsbildung, weltmännisch handelnd und von festen moralischen Überzeugungen getragen.

"Politik ist pragmatisches Handeln zu sittlichen Zwecken", hat Helmut Schmidt einmal gesagt. Weil er stets pragmatisch handelte, hat man ihm früh das Etikett des "Machers" angeheftet. Der Kant-Verehrer war von praktischer Vernunft geleitet und hat die Ratio stets der visionären Weltsicht und der sozialen Romantik vorgezogen und ist damit zu einer historischen Figur geworden.


»Keine Begeisterung sollte größer sein,
als die nüchterne Leidenschaft
zur praktischen Vernunft.«

Als seine Heimatstadt Hamburg 1962 von einer verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht wurde, handelte der junge Innensenator Helmut Schmidt, da der zuständige Bürgermeister Nevermann nicht verfügbar war. Von da an galt er als der Krisenmanager. Nun ging es aufwärts: Schmidt wurde Fraktionsvorsitzender und Teil der legendären Troika. Er wurde Verteidigungs- und Finanzminister. Und endlich, 1974, Bundeskanzler. Die Reformpläne der Ära Brandt legte der Realpolitiker zu den Akten. In der Ostpolitik setzte Schmidt jedoch den Kurs seines Vorgängers Willy Brandt fort.


Er war ein bedeutender Staatsmann mit Sachverstand und Tatkraft, der für ihn zur Unzeit regierte, als die Gesellschaft einer terroristischen Bedrohung ausgesetzt war. Überschattet wurde seine Regierungszeit vom "Heißen Herbst" 1977: die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer. Die RAF-Terroristen wollen Gefangene freipressen. Schmidt ging darauf nicht ein - das Todesurteil für Schleyer. Die Sache geht ihm bis heute nach. Schmidts Jahre waren eine bleierne Zeit. Es gab kleine Schritte und große Krisen - aber keine Zeit für große Politik, die er auch zweifelsohne hätte machen können.

Man hat ihn schon damals im Amt geachtet, später wurd eder einstige Macher immer mehr verehrt. »Welterklärer« wurde zu seinem Beruf. Vielen galt er als "der klügste Deutsche". Und doch: Demut wird Helmut Schmidts Sache nicht mehr. Er war mehr klug als weise, hat eine Menge Schwächen, vor allem aber Format. Er war der Deutschen liebster Welterklärer. Von niemandem lassen sich die Deutschen so gern die Welt erklären wie von Helmut Schmidt. Er wußte auf jede Frage eine Antwort.


Weblinks:

Kanzler, Krisenmanager, Kettenraucher - www.tagesschau.de

Helmut Schmidt über sein Verhältnis zu Kant - www.oocities.org


Blog-Artikel:

Helmut Schmidt ist tot - Torpedo-Blog

Literatur:

Helmut Schmidt: Die späten Jahre
Helmut Schmidt: Die späten Jahre
von Thomas Karlauf

Konflikt zwischen Vernunft und Religion: Die Weltethos-Rede
Konflikt zwischen Vernunft und Religion: Die Weltethos-Rede
von Helmut Schmidt

Samstag, 15. Dezember 2018

Gelbwesten-Proteste als demokratische Reformbewegung

Ausschreitungen Paris

Die Proteste der basisdemokratischen Bewegung der Gelbwesten (Gillet Jaunes) in Frankreich sind eine Anklage gegen die Eliten. Es geht bei den Protesten in Frankreich um die stetig zunehmenden Belastungen für die Bürger - bei steigenden Unternehmensgewinnen. Die Erhöhung der Ökosteuer war nur der Funke, welcher das Fass zum überlaufen gebracht hat.

Das Establishment in allen EU-Ländern zittert. Der breite basisdemokratische Protest der Gelbwesten bestimmt die politische Agenda und setzt die notwendigen Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerungsmehrheit an die Stelle von Spetzialintressen der Finanzindustrie und Konzerne.

Die demokratische Reformbewegung ist friedlich, sozial und authentisch. Immer wieder zitieren die Journalisten der großen Medienkonzerne sogenannte „freie Gelbwesten“. Die friedlichen Demonstrationen sollten eingestellt werden. Diese selektive Berichterstattung ist absurd. Die angeblichen „Freien Gelbwesten“ vertreten die Position der Regierung. Sie lehnen die einzige Waffe der Bürgerbewegung, den demokratischen Protest, ab.

Die Gelbwesten haben eins begriffen: das, was sie erwirtschaften, würde zum Wohlstand für alle reichen. Leider wandert das, wie bei uns, alles in die Hände einiger weniger, die davon nichts, aber auch gar nichts an die Gesellschaft zurückgeben. Und wenn der Staat dann klamm ist, holt er sich das, was er braucht, von immer den gleichen, nämlich jenen, die ohnehin schon im kurzen Hemd da stehen. Im Grunde genommen macht der Staat Schulden bei den Reichen und zwingt die Armen dazu, sie zurück zu zahlen. Diese Zustände will man nicht länger hinnehmen.

Das Volk hat eine ungeheure Macht, wenn nur viele am gleichen Strang ziehen. Die Franzosen lassen sich nicht für dumm verkaufen, nicht wie in Deutschland, wo die Grünen und die Deutschen Umwelthilfe, die öffentliche Meinung indoktrinieren. Es lebe die Demokratie, es lebe Frankreich. Wider einer gelenkten Demokratie und einer an Lobbyisten orientierten Politik.

Literatur:

Empört euch« von Stéphane Hessel
Empört euch
von Stéphane Hessel

Samstag, 8. Dezember 2018

"Gelbwesten"-Proteste: Heftige Zusammenstöße in Paris

Ausschreitungen Paris

In Frankreich hat ein weiterer Protesttag der basisdemokratischen Bewegung der "Gelbwesten" ("Gillet Jaunes") begonnen. Tausende trafen sich auf den Champs-Élysées.

Bei den "Gelbwesten"-Protesten ist es zu heftigen Zusammenstößen in Paris gekommen. Die Ausschreitungen in Paris haben zu Zusammenstößen mit der Polizei, Tränengas, Festnahmen gefürt. Die Polizei nahm bereits knapp 500 Menschen fest.

Bei den Protesten geht es um die stetig zunehmenden Belastungen für die Bürger bei steigenden Unternehmensgewinnen.

Es lebe die Demokratie, es lebe Frankreich. Wider einer gelenkten Demokratie und einer an Lobbyisten orientierten Politik.


Literatur:

Empört euch« von Stéphane Hessel
Empört euch
von Stéphane Hessel