Der demokratische Sozialismus war der Sonderweg in der Entwicklung des Sozialismus in der Tschechoslowakei - ein Modell der Vereinbarkeit von Sozialismus und Demokratie. Demokratischer Sozialismus ist eine Gesellschaftsform, die in der Geschichte nur einmal praktiziert wurde: 1968 in der Tschechoslowakei während der Zeit des "Prager Frühlings".
Die Reformbewegung in der damaligen Tschechoslowakei hatte einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zum Ziel. Unter Dubcek entwickelte sch eine für den Ostblock bislang beispiellose Liberalisierung. Die Reformbewegung in der damaligen Tschechoslowakei wurde von breiten Teilen der Bevölkerung unterstützt.
Obwohl Alexander Dubček den Sozialismus weiterhin für die beste Gesellschaftsform hielt, wollte er das sozialistische Modell der Tschechoslowakei reformieren. Seine Vision des "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" nahm im Aktionsprogramm der KSČ vom April 1968 konkrete Formen an.
Der demokratische Sozialismus war nach nur acht Monaten gescheitert. Er wurde durch die Niederschlagung des "Prager Frühlings" im August 1968 durch den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes gewaltsam beendet. Am 20. August 1968 marschierten sowjetische Truppen im Verbund mit Einheiten aus anderen Warschaupakt-Staaten in der CSSR ein.
Heute ist die Niederschlagung ein Riss, der bleibt. In Tschechien wird der Mythos 68 als Feindbild gemalt. An den 50. Jahrestag der Okkupation erinnern die Tschechen an die Opfer. Das Gedenken spiegelt auch die politische Zerrissenheit der Menschen im Land wider.
Die Idee des demokratischen Sozialismus ist nicht aus der Welt verschwunden. Der Blick auf den demokratischen Sozialismus ist heute nicht mehr verstellt durch dogmatische Denkmuster und durch die gescheiterten Modelle und Parteien eines autoritären Staatssozialismus.
Weblinks:
Prager Frühling - www.planet-wissen.de
Ein Riss, der bleibt - www.tagesschau.de
Alexander Dubček-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de