Posts mit dem Label Krise werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Krise werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 11. Februar 2023

Erdbeben-Katastrophe mit Ansage

Ein eingestürztes Gebäude in der Türkei

Die Südost-Türkei und Nordsyrien hat ein heftiges Erdbeben mit verheerenden Folgen und schlimmen Verwüstungen heimgesucht. Das Erdbeben hat viele Todesopfer gefordert. Aber durch jahrzehntelanges Bauen ohne Baugenehmigung sind diese Schwarzbauten zur Todesfalle geworden. Das war eine Katastrophe mit Ansage. Die 20.000 Opfer aber waren unnötig.

Die vielfaches Leid hevorrufende Katastrophe im Erdbebengebiet ist so schlimm, wenn man erfährt, wie viele Menschen sterben mussten, nur weil durch Vetternwirtschaft und Korruption Häuser in einem Erdbebengebiet nicht nach Vorschrift erbaut worden sind.

Es geht nicht darum, dass es Naturkatastrophen schon immer gab. Sondern um den menschgemachten Anteil an den Auswirkungen von Naturkatastrophen. Die Katastrophe ist sondern ist ein mögliches Beleg dafür dass Bauvorschriften nicht eingehalten wurden.

Der Schuldige heisst nicht Erdbeben oder Gott, der Schuldige heisst der altbekannte Korruption, Vetternwirtschaft, Nachlaessigkeit und Dummheit. Man wird wohl wie immer keine Konsequenzen ziehen. Demokratische Gesellschaften haben im Hinblick auf die Konsequenzen von Katastrophen und deren Zustänndigkeiten gewisse Vorteile. In Deutschland gibt es eine über Jahrhunderte gewachsene Bauordnung, die zum größten Teil auf den Erfahrungen der Handwerker beruhen.

Korrupt ist ein Regime dann, wenn es die Erfahrungen von Generationen ignoriert und stattdessen den eigenen Machterhalt in den Vordergrund stellt. Die Türken und Syrer müssen jetzt ihre Toten begraben und sich neue, bessere Anführer wählen. Wir sollten ihnen dabei helfen.

Freitag, 8. Juli 2022

Bye, bye Mister Brexit

Boris Johnson

Als Boris Johsnon vor drei Jahren in Downing Street einzog, da ahnten bereits viele, daß das nicht lange gut gehen würde. Nun ist das Maß voll und Johnson kündigt als Konsequenz der politischen Skandale auf Druck seiner eigenen Partei seinen Rückzug auf Raten an.

Die konservative Partei hat Johsnon die Gefolgschaft verweigert. Die Krise der Konservativen ist so riesengroß und die Partei ist so zerissen, daß Boris Johnson nicht mehr weitermachen wird.

Das Problem scheint aber auch die sittliche Verfasstheit der konservativen Machtelite zu sein, die wohl in der öffentlichen Meinung gerade moralisch vergeigt.

Irgendwann wird die Politik und vielleicht mehr noch das britische Volk sich eingestehen müssen, dass der Brexit ein großer Fehler war. In Irland droht schlimmes Unheil, die Wirtschaft hat große Probleme und die Spaltung der Gesellschaft ist Gift für einen Staat.

Man hält wider besseres Wissens an Johnson fest, weil sich kaum einer der Wahrheit stellen will. Hinzu kommt, dass man keine vertrauenswürdige Alternative zu haben scheint.

Es kommen ohnehin schwierige Zeiten, die könnten in Großbritannien leicht sehr bald ein explosives Niveau erreichen.

Samstag, 22. Januar 2022

Die fünfte Welle in der Corona-Krise


Die fünfte Welle in der Corona-Krise ist wie eine selbstgestellt Falle, in der die Politik blindlings hineingetappt und nun ohnmächtig ausgeliefert ist.

Was in der Pandemie fehlt, ist ein durchdachter Gegenentwurf. Der genaue Gegenentwurf dazu ist eine Verantwortungsvolle Polititk Zu den Grundzügen einer verantwortungsvollen Politik gehört vorausschauendes Verhalten. Die Politik hat sich durch Untätigkeit vieler Möglichketien beraubt, die jetzt noch hätte, wenn sie rechtzeitig gehandelt hätte, wie z.B. Impfzentren, höhere Intensivbetten-Kapazitäten, zusätzliche Einstellung von medizinischem Personal.

Die Impfquote von über 80 Prozent der Bevölkerung und das blinde Vertrauen auf dessen Genügen hat sich nicht als ausreichend gegen die Ausbreitung einer weiteren Corona-Welle herausgestellt. Europäische Länder mit höherer Impfquote haben niedrigere Infektionszahlen.

Die Konsequenzen dieser hausgemachten Misere werden vor allem diejenige ausbaden, die sich nicht haben impfen lassen.

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Pandemie gerät in Großbritannien außer Kontrolle

 Corona ist zurück - Großbritannien steckt in einer neuen Corona-Krise. Die Pandemie gerät in Großbritannien außer Kontrolle.

Täglich werden mehr als 40.000 Infektionen registriert, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei mehr als 400. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen steuert auf tausend pro Tag zu. Auch die Todeszahlen liegen bei rund 200 am Tag – der höchste Stand seit März.

Gesundheitsminister Sajid Javid warnt, dass die Zahl der Infektionen im Winter auf täglich 100.000 steigen könne. Drei Monate nach dem „Freedom Day“, an dem Premier Boris Johnson sämtliche Einschränkungen aufhob, läuft deshalb eine neue Coronadebatte im Land.

Wissenschaftler und Vertreter des staatlichen Gesundheitssystems NHS drängen auf eine Wiedereinführung von Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen.

Samstag, 24. April 2021

Deutschland und die Politik in der Corona-Krise

Die Corona-Politik in Deutschland steckt in der Klemme, denn man kann seitens der Politik nicht andauernd - wenn auch zurecht - Bereitschaft Einsicht und Verzicht fordern und gleichzeitig selbst als Politiker nicht alles Menschenmögliche unternehmen, um diese Pandemie im Interesse der eigenen Bevölkerung schnellstmöglichst einzudämmen.

Es ist offensichtlich, dass in vielen Punkten eklatante und vor allem auch vermeidbare Fehler gemacht wurden. Das bringt die Bevölkerung zurecht auf die Palme. Zumal in anderen Ländern deutlich zu sehen ist, wie es besser laufen kann.

In der Krise wird immer deutlicher woran es in Deutschland fehlt. Pragmatismus statt moralisierender Überheblichkeit , unkonventionelles Planen und auch Anpacken statt zu vielen Ebenen die nur ausbremsen, kurze Wege und schnelle Entscheidungen statt starrer Trägheit.

Diese allgemeinen Grundsätze gelten nicht nur für die Corona-Pandemie, sondern auch in vielen anderen Bereichen.

Samstag, 23. Januar 2021

Klimawandel bleibt größte Gefahr

Klimawandel

Extreme Wetterlagen, Versagen im Kampf gegen den Klimawandel und menschengemachte Umweltschäden: Das sind laut Weltwirtschaftsforum die größten Gefahren für die Erde. Aber auch Corona hinterlässt Spuren.

Weiterhin gelten der Klimawandel mit dramatischen Wetterereignissen, dem Scheitern im Kampf dagegen und Umweltschäden - verursacht durch Menschen - als größte Gefahr für die Welt. Das geht aus dem Weltrisikobericht hervor, den das Weltwirtschaftsforum (WEF) veröffentlicht hat.

Die drei Aspekte gehören demzufolge zu den Risiken mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für die nächsten zehn Jahre - neben digitaler Machtkonzentration, digitaler Ungleichheit sowie einem Versagen der Cybersicherheit. Gleichzeitig warnt das WEF vor wachsender Ungleichheit und sozialer Spaltung durch Pandemien.

Die Ziele der Bundesregierung sind sehr lasch und bieten keinen Grund zur Freude. Leider wird immer noch viel zu viel Geld in Dinge investiert, die weder nachhaltig sind noch dem Klimaschutz und damit dem Erhalt der Lebensgrundlage des Menschen an sich dienen. Von der Politik erwarte ich, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen (und z.B. nicht die Braunkohle als unabdingbaren Energeiträger festzuschreiben).

»Um die Welt zu ändern, sie neu zu gestalten, müssen zuvor die Menschen sich selbst umstellen.« sagte Fjodor Dostojewski.

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Die Wiederkehr des Virus

Corona Virus



Die Corona-Krise ist womöglich nicht einmal ansatzweise überwunden, es gibt keine allgemeine Immunität, es gibt keine Herdenimmunität, es gibt weder ein wirksames Medikament noch wirksame Impfungen. Das Virus ist weiterhin im Umlauf und solange kein wirksames Medikament gegen Corona entwickelt worden ist und es auch keinen wirksamen Impfungschutz gibt, ist das Corona-Virus eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Bevölkerung.



Durch Nachlässigkeiten im Verhalten kann es zu Hotspots kommen, welches zu einem erneuten Anstieg der Corona-Zahlen führen. Um die Wiederkehr des Virus einzudämmen oder zu verhindern, muß politisch gehandelt werden: Gute Hygienekonzepte, keine Werkverträge, keine Sammelunterkünfte.

Samstag, 24. Oktober 2020

Klimaschutz bleibt die Hauptaufgabe

Klimaaktivistin Greta Thunberg hat die Politik aufgefordert, den Klimawandel kompromissloser zu bekämpfen. Die von der EU-Kommission geforderten Schritte reichten nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen.

Greta Thunberg und der Jugendbewegung »Fridays for Future« kommt das Verdienst zu, das Bewußtsein über die Notwendigkeit des Klimaschutzes für die Erde und die Folgen für die nachkommenden Generation von der Zukunft in die Gegenwart gebracht zu haben, in die Öffentlichkeit getragen und somit Druck auf die Politik aufgebaut zu haben, denn ohne Druck wird sich in Sachen Klimaschutz nichts ändern. Der Klimaschutz ist zu wichtig, um ihn den älteren Männern in der Politik und Wirtschaft zu überlassen.

»Um die Welt zu ändern, sie neu zu gestalten, müssen zuvor die Menschen sich selbst umstellen.« sagte Fjodor Dostojewski.

Die Luft für Klima-Ignoranz und -leugnung wird immer dünner. Das hilft zwar noch nicht unmittelbar dem Klima, ist aber ein erster wesentlicher Schritt. Genauso wie die Jugendbewegung »Fridays for Future«.

Klar ist, dass die Menschheit sehr wahrscheinlich nicht überleben wird, sollte sie das Problem nicht in den Griff bekommen. Jedoch die Folgen des radikalen Umbaus sind nicht weniger dramatisch.

Was auf jeden Fall Mut macht ist, dass die Jugend, Kinder, Jugendliche, jüngere Menschen im Denken aber auch im Handeln doch sehr viel weiter sind als die Politik der alten Männer! Der Klimaschutz bleibt die Hauptaufgabe für das Überleben der Menschheit!

Greta Thunberg und die Jugendbewegung »Fridays for Future« kommt außerdem das Verdienst zu, das Bewußtsein über Klimaschutz vieler nicht nur Jugendlicher verändert zu haben. Ob die Politik sich ernsthaft genug des Themas annimmt oder nicht, wird demokratisch entschieden und nicht von Greta Thunberg oder der Jugendbewegung »Fridays for Future«.

Samstag, 3. Oktober 2020

Drohende Spaltung der Gesellschaft (E)


"Die Welt wird eine andere sein", dieser gleichermaßen als Verheißung oder als Drohung aufzufassende Satz ziemte einem Nostradamus - aber eben auch jedem, der sich für einen solchen hält oder gern dafür gehalten werden möchte.

Corona stellt die soziale Frage im Hinblick auf eine Zweiklassen-Gesellschaft. Die Bundesregierung hat immer wieder betont, daß es keine Zweiklassengesellschaft geben darf. Ein tiefer Graben zieht sich durch das Land.

Infektionen treten insbes. in engen Wohnverhältnissen und schlecht bezahlten Jobs auf.

Die Pandemie führt zu einer Desillusionierung, die Pandemie hätte es dazu nicht gebraucht, aber sie hat mir zumindest bestätigt, was ich schon wusste: Jeder ist sich selbst der nächste. Die faire Lösung ist immer die, von der ich selbst den größten Vorteil habe. Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.



Blog-Artikel:

Eine Lockerung ist problematisch

Corona-Krise und die Grundrechte

Geiselhaft dient nicht zum Wohle des Volkes

2020 droht Steuerloch von mehr als 81 Milliarden

Eine Lockerung ist problematisch

Samstag, 19. September 2020

Ein gemeinsames Europa ist in der Krise (E)

Brücken verbinden

Die Corona-Krise offenbart ganz deutlich die Schwächen eines gemeinsamen Europas, denn es gibt bislang keine einheitlichen europäischen Gesundheitsregelungen, welche ein gemeinsames Vorgehen möglich machen würden.

Die Brücken nach Europa verbinden und es müssen noch viele Brücken nach Europa gebaut werden. Europa braucht dabei viele eifrige Brückenbauer. Der Brückenbau nach Europa wird lang und beschwerlich sein.

Die gemeinsame Arbeit am starken Europa ist zu unterstützen, aber der Brückenbau nach Europa wird von den Beteiligten gewaltige Anstrengungen und viel Mühen erfordern.

Die Europäer werden eine deutlich stärkere EU brauchen, um den Herausforderungen durch den Klimawandel, aber auch durch andere Großmächte gerecht werden zu können. Dafür werden die Staaten der EU in immer mehr Bereichen deutlich enger zusammenrücken müssen.

Die Probleme dabei sind den Natioalsstaaten durchaus bewußt. Sie legen großen Wert auf staatliche Souveränität und halten Rettungsschirme für falsch. Die Europäer werden die Probleme überwinden müssen und gemeinsam stark sein. Davon hat und wird auch zukünftig Deutschland sehr profitieren.

Samstag, 29. August 2020

Corona-Beschlüsse: Einheitlichere Regeln - aber nicht überall

Pressekonferenz von Kanzlerin Merkel, Bürgermeister Tschentscher und Ministerpräsident Söder

Nach langer Zeit kommt die Politik zusammen und stellt neue Regeln auf. Das es soweit kommen würde, war bereits voraussehbar als die Ferienzeit begann. Denn zu diesem Zeitpunkt hat die Politik versagt, sich in Europa abzustimmen.

Es ist nun überhaupt keine Überraschung, dass bei uneinheitlichen Regeln in Europa die Reisenden sich einfach infizieren. Jede Möglichkeit wurde dafür geschaffen, denn wer einen Blick nach z.B. Spanien, Italien, Kroatien wirft, sollte doch sehr überrascht sein, daß z.B. Discos und Nachtclubs offen und große Parties untersagt waren.

Kein Vorwurf an diese Länder, sondern an die deutsche Regierung und Frau Merkel. Wir sind immer tief besorgt, wissen immer sehr genau, was andere Länder tun sollten, aber gehen nicht voran, wenn es wirklich notwendig ist. Daher bleibt die Frage im Raum: "Hat man gewollt, dass es so kommt, um die Freiheiten wieder einschränken zu können?"

Dass so ein sensibles Gebiet wie die Coronaschutzmassnahmen und deren Konstrollen auf 16 Bundesländer deligiert wird, ist nicht richtig. So wird die Bundesrepublik selbst zu einem Risiko(gebiet).

Ist es denn nicht möglich ein paar Gesetze auf den Weg zu bringen, die ein Ablaufdatum haben und bei Bedarf verlängert oder sogar früher gestrichen werden können, damit das ganze Geschehen einheitlich und übersichtlich für Jeden abläuft ?

Samstag, 22. August 2020

Die Zeit läuft ab für Lukaschenko


Lukaschenko verliert nicht nur dramatisch an Zustimmung im Land. Dem autoritären Staatschef wird Wahlbetrug und Polizeigewalt vorgeworfen.

Ob er sich weiterhin an der Macht halten kann, hängt von Militär und Polizei ab. Wenn die Sicherheitsorgange Lukaschenko ihre Gefolgschaft verweigern, wird er sich nicht länger an der Macht halten können.

Lukaschenko sollte nicht auf Zeit spielen, die hat er nämlich nicht mehr. Die streikenden Arbeiter sind ein eindeutiges Zeichen dafür.

Einfache Arbeiter haben Lukaschenko ausgebuht. Dieser Protest ist bis in die Dörfer verteilt und es ist eine Welle an Protest, die weder Lukaschenko noch Putin stoppen können.

Es ist zu bezweifeln, dass bei einer Bevölkerung, die keinen Bock mehr auf Diktatur hat, ihre Bemühungen, zu einem demokratischen Übergang zu kommen, wieder einschlafen werden.

»Unbeschränkte Macht in den Händen beschränkter
Menschen führt immer zu Grausamkeiten.«


Lukaschenko ist nur von Ja-Sagern umgeben. Das ist der Nachteil, wenn jegliche Opposition unterdrückt wird. Dann sagt aber auch leider keiner mehr dem Sultan, was die Stunde geschlagen hat.

Er sollte jetzt Neuwahlen zustimmen, sonst wird er ohne Wahlen gestürzt und endet er wie Nicolae Ceausescu. Der wollte auch nicht auf sein Volk hören.

Weißrussland ist der Garant von Stabilität und Ordnung und der westlichste Vorposten von Russland. Bei einer politischen Lösung wird daher ohne den großen Nachbarn Russland nichts gehen.

Blog-Artikel:

Wieder Grodemonstration in Belarus

Massenproteste in Weißrussland

Ernste Lage in Weißrussland

Vor der Wahl in Weißrussland

Samstag, 15. August 2020

Ernste Lage in Weißrussland


Alexander Lukaschenko regiert seit 26 Jahren als autokratischer Herrscher in Weißrussland, doch die Proteste in Weißrussland nehmen zu. Die Tage von Präsident Lukaschenko scheinen gezählt. Lukaschenko wird sich nicht lange halten können.

Die Lage der Menschenrechte in Weißrussland hat sich im Rahmen dieser Wahlkampagne und danach leider wieder massiv verschlechtert. Es gibt viel zu viele gewaltlose politische Gefangene in Belarus.

Diktaturen funktionieren nur so lange, bis der Druck entweder von Außen und / oder von Innen den kritischen Punkt erreicht und das Volk sich auflehnt. Eine Diktatur, ein System von Allmacht und Unterdrückung, Korruption, Bedrohung, Folter und ständiger Lebensgefahr für Menschen, die sich auflehnen.



Bewunderswert, wer da gegen die eigene Angst aufsteht und Widerstand leistet. Und das Volk wird eines Tages gewinnen - um welchen Preis auch immer, aber in seinem Bestreben nach Freiheit erfolgreich nur dann, wenn es aus eigener Kraft und wirklich demokratisch geschieht.

In Belarus wurden letzte Woche Tausende eingesperrt bzw. von Sicherheitskräften schwer verletzt, weil sie friedlich demonstriert haben. Diese Menschen handeln sehr mutig und riskieren Freiheit, Gesundheit, sogar ihr Leben.

Einschüchtern lassen wollen sich viele Weißrussen nicht mehr, denn sie haben die Zeichen der Zeit erkannt. Die Menschen sehen sehr entschlossen aus und die Protestierenden sind nicht nur ein paar Handvoll Menschen, sondern schon Massen die da demonstrieren.


Die politische Situation in Weßrussland erinnert an die Lage in der DDR im Herbst 1989. Auch dort sind die Menschen auf die Straße gegangen, bevor es zum Umsturz des SED-Regimes kam.

Man ist sehr skeptisch, ob sich Lukaschenko lange halten kann. Gut möglich, dass er wie Ceausescu in einem Helikopter vor seiner eigenen Bevölkerung fliehen wird.


Blog-Artikel:

Wieder Grodemonstration in Belarus

Massenproteste in Weißrussland

Die Zeit lauft ab fur Lukaschenko

Vor der Wahl in Weißrussland

Samstag, 4. Juli 2020

Die Wiederkehr des Virus

Corona Virus



Die Corona-Krise ist womöglich nicht einmal ansatzweise überwunden, es gibt keine allgemeine Immunität, es gibt keine Herdenimmunität, es gibt weder ein wirksames Medikament noch wirksame Impfungen. Das Virus ist weiterhin im Umlauf und solange kein wirksames Medikament gegen Corona entwickelt worden ist und es auch keinen wirksamen Impfungschutz gibt, ist das Corona-Virus eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Bevölkerung.



Durch Nachlässigkeiten im Verhalten kann es zu Hotspots kommen, welches zu einem erneuten Anstieg der Corona-Zahlen führen. Um die Wiederkehr des Virus einzudämmen oder zu verhindern, muß politisch gehandelt werden: Gute Hygienekonzepte, keine Werkverträge, keine Sammelunterkünfte.

Der Chef des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat gesagt, er sei "sehr optimistisch" bei der Frage, ob eine zweite Infektionswelle verhindert werden kann. "Es liegt in unserer Hand, in unserer Verantwortung", war seine Antwort.

Es ist unmöglich, Lockdowns, Betriebs- und Geschäftsschließungen über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten, sonst würde die Wirtschaft den Bach hinuntergehen. Es ist unmöglich, alles freizugeben und zu leben wie 2019, dann würde die Gesundheitsversorgung den Bach hinuntergehen.

Es ist wie ein Balancieren auf des Messers Schneide. Man fällt leicht ins medizinische Chaos oder auf der anderen Seite in die wirtschaftliche Katastrophe. Oder sogar in beides.

Vieke sind davon überzeugt, dass die Regierung insgesamt einen recht ordentlichen Job macht. Auch wenn ich nicht alles gutheiße oder nachvollziehen kann.

Wer frei sein will, muss vernünftige Einschränkungen der Allgemeinheit akzeptieren – eine Einsicht, die auf Hegel zurückgeht. "Wer unter den Corona-Maßnahmen der Regierung eine Einschränkung von Freiheitsrechten versteht, der irrt" - sagt der Hegel-Forscher Klaus Vieweg. Denn:

»Das höchste Freiheitsrecht ist das Recht auf Leben. Das heißt es wird Freiheit nicht eingeschränkt, sondern Freiheit in ihrem Fundament garantiert.«

Der Urlaub verlockt zu Nachlässigkeit im Umgang mit den Sicherheitsvorkehrungen gegen Corona. Jeder Bürger sollte sich dieser Gefahr und der eigenen Verantwortung bewusst sein, von sich aus alle inzwischen allgemein bekannten Möglichkeiten zu nutzen, um zu verhindern, dass es nicht zu einer neuen Ausbreitung der Pandemie kommen kann.

Die Bürger sollten ihren kleinen Beitrag dazu leisten und Abstand halten sowie eine Maske tragen, wenn es geboten erscheint.


Sonntag, 28. Juni 2020

Merkel warnt vor Corona-Leichtsinn

Bundeskanzlerin Angela Merkel

Durch Nachlässigkeiten im Verhalten und in der fleischverarbeitenden Industrie ist es in Deutschland zu Hotspots gekommen, welches zu einem erneuten Anstieg der Corona-Zahlen geführt haben. Die neuen Hotspots nähren die große Sorge vor einer zweiten Corona-Welle in der Politik.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bürger angesichts der weiter bestehenden Gefahren durch das Corona-Virus vor leichtsinnigem Verhalten gewarnt. "Die von dem Virus ausgehende Gefahr ist weiterhin ernst", sagte sie in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft.


Merkel wiederholte zudem wörtlich ihren Appell vom Anfang der Krise Mitte März: "Nehmen Sie es ernst, denn es ist ernst", sagte die Kanzlerin mit Nachdruck.

»Wir vergessen es leicht, weil Deutschland bislang einigermaßen gut durch die Krise gekommen ist, aber das heißt nicht, dass wir geschützt wären, dass die Gefahr gebannt wäre.«

Angela Merkel, Bundeskanzlerin

Daß die Gefahr eben noch nicht gebannt sei, zeigten die sich aktuell rasant ausbreitenden regionalen Ausbrüche.
Wenn es darum gehe, die Verbreitung des Virus einzudämmen, seien neben der Politik weiterhin alle Bürger gefragt.


»Wir alle müssen es weiter als unsere gemeinschaftlich empfundene Verpflichtung verstehen, daß jeder und jede Einzelne unser aller Schicksal in der Hand haben, indem wir uns an die Regeln halten«

Angela Merkel

Und diese Regeln seien: "Mindestabstand, Mund-Nasen-Schutz im öffentlichen Raum und Händewaschen" unterstrich die Kanzlerin.

Söder warnt vor schleichender Welle

Unterdessen hatte bereits Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ebenfalls zu Vorsicht gemahnt:


»Wir dürfen nicht riskieren, dass wir sogar noch schneller als befürchtet, vor dem Herbst, eine zweite Welle bekommen, eine schleichende Welle, und überall regionale Lockdowns bekommen.«

Markus Söder, Ministerpräsident Bayern

In der vergangenen Woche sei "unglaublich viel passiert", sagte Söder mit Blick auf Ausbrüche im Kreis Gütersloh, in Niedersachsen oder Berlin. Deshalb brauche man nicht diskutieren, ob diese Maßnahmen gerechtfertigt seien, sondern "man muss handeln und entscheiden".

Quelle:


Merkel gegen Corona-Leichtsinn - "Nehmen Sie es ernst, denn es ist ernst"
- www.zdf.de/nachrichten


Blog-Artikel:

Corona-Lockerung sorgt für Irritationen in Berlin

Corona-Krise als Folge nicht getroffener Vorsorge

Eine Lockerung ist problematisch

Corona-Krise und die Grundrechte

Geiselhaft dient nicht zum Wohle des Volkes

Eine Lockerung ist problematisch

Armin Laschet und die Corona-Krise

Samstag, 27. Juni 2020

Clemens Tönnies - der fragwürdige Fleischbaron

Der Schalker Aufsichtsratsvorsitzender Clemens Tönnies spricht auf der Bühne

Die Corona-Krise fördert auch die fragwüdigen Beschäftigungspraktiken in manchen Branchen zu Tage, welche den Ausbruch und die Infektion von Menschen mit dem Corona-Virus begünstigen. Bekannt ist, daß die Klimaanlagen an der Verbreitung des Virus in den Fleischfabriken ein Hauptgrund an den Infektionen sind. Infektionen treten insbes. in engen Wohnverhältnissen und schlehct bezahlten Jobs auf. Kritiker führen die hohe Zahl von Corona-Fällen auf die schlechten Beschäftigungsverhältnisse und die Wohnbedingungen der Beschäftigten in der Fleischindustrie bei Tönnies zurück.

Der Fleisch-Unternehmer Clemens Tönnies steht nach dem Corona-Ausbruch massiv in der Kritik, weil er in Zeiten von Corona als Fleisch-Baron Werksverträge zum Profit seines Unternehmens unterhält und gleichzeitig die Werksvertrags-Knechte in Sammelunterkünfte leben müssen.

Tönnies hat die Gesundheit seiner Mitarbeiter nicht im geringsten interessiert, eben so wenig wie die Umstände wie diese leben müssen. Von Menschenwürde, scheint er noch nichts gehört zu haben. Er hat durch sein verantwortungsloses Handeln, eine ganze Region in Gefahr gebracht, und jetzt fordert er eine Lohnkostenerstattung. Man müsste ihn sein riesiges Vermögen nehmen, und dieses seine ausgebeutetten Arbeiter als Entschädigung geben.

Der NRW-Landesregierung hätte bekannt sein müssen, daß solche Sammelunterkünfte Corona-Hotspots sind und das hätte auch Firemninhaber Tönnies wissen müssen. Insofern wäre es seine Sorgfaltspflicht gewesen, derartige Zustände erst gar nicht zuzulassen oder zumindest in Corona-Zeiten die Zustände ändern müssen - aber wie es aussieht, sitzt Tönnies das Thema einfach aus.

Die Bundesregierung und die sonstigen Verantwortlichen sind aufgrund des Bundesseuchengesetzes und in der Corona-Krise zum Schutz der Gesundheit verpflichtet die Zustände in den Sammelunterkünften der Werksvertragsarbeiter sofort zu beenden. Was ist in den Anfangszeiten der Corona-Zeiten seitens der Bundesregierung über ÖR-Medien für eine Corona-Hysterie verbreitet worden. Und jetzt darf Tönnies diesen Skandal aussitzen?

Natürlich wird Clemens Tönnies eine Lösung finden! Hoffentlich sieht diese so aus, daß er sich zu seiner Verantwortung bekennt und aus dem Desaster eine vorbildliche Rolle für die allgemein verkommene Fleischindustrie spielen wird. Folgende Verbesserungen sollten dabei umgehend eingeführt werden: Jeden seiner werksvertraglichen Mitarbeiter zu einem für diese Arbeit angemessen Lohn fest einstellt. Auf den Firmengeländen hotelartige Unterkünfte für diejenigen Mitarbeiter baut, die nicht fest in der Region leben. Eine adäquate Reiseverbindung nach Ost-Europa generiert, so dass jeder Rumäne, Bulgare oder Pole eine Chance hat, für wenig Geld regelmäßig seine Familie zu sehen.

Die Unterkünfte der Fleischfabrik in der Region sind umgehend zu renovieren und sanieren, denn Firmenninhaber Clemens Tönnies hat Jahrzehnte lang an diesen Menschen ein Vermögen verdient, nun ist es an der Zeit etwas zurück zu geben. - Auch wir alle können etwas zurück geben, nämlich endlich angemessene Preise für Fleisch zu bezahlen, damit auch die Mastbetriebe umdenken können, denn Klasse ist schon immer besser als Masse gewesen und wird es bleiben!

Donnerstag, 25. Juni 2020

Laschet verkündet Lockdown in Gütersloh

Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen

Nach dem Ausbruch des Corona-Virus in einem Schlachthof der Firma Tönnies hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet einen Lockdown über den gesamten Kreis Gütersloh verhängt. Dieser gilt zunächst bis zum 30. Juni. Der komplette Lockdown gilt für die Stadt und den Kreis Gütersloh.

Der Hotspot in Gütersloh könnte für Laschet noch zum Problem werden, wollte Laschet doch so früh wie möglich alles wieder auf normal schalten, hätte er doch vorher entsprechende Vorsorgemaßnahmen ergreifen müssen, welche verhindern, daß es bei einer Lockerung zu einer erneuten Infektionswelle kommt. Er hätte sich besser mal zuerst um die fleischverabeitenden Betriebe gekümmert, in denen menschennunwürdige Beschäftigugns- und Wohnverhältnisse den Ausbruch von Viren begünstigen. Der Mann sollte aufgrund seiner wirklich dummen Äußerungen umgehend zurücktreten.

In NRW scheint der Schutz der Wirtschaft weit mehr von Bedeutung zu sein, als der Schutz von Menschenleben. Das sieht man schon an den unterschiedlich strengen Schutzvorschriften für öffentliche Einrichtungen und dem Einzelhandel.

Wenn tatsächlich eine zweite Welle losbricht und Menschen leiden und sterben, erinnern sich die Leute hoffentlich an Herrn Laschet, dem es aus populistischen Gründen bei den Lockerungen nicht schnell genug gehen konnte.

Blog-Artikel:

Armin Laschet und die Corona-Krise

Neue Hotspots nähren die Sorge vor zweiter Welle

Die Corona-Krise und der Klimaschutz

Corona-Lockerung sorgt für Irritationen in Berlin

Corona-Krise als Folge nicht getroffener Vorsorge

Eine Lockerung ist problematisch

Corona-Krise und die Grundrechte

Geiselhaft dient nicht zum Wohle des Volkes

Eine Lockerung ist problematisch

Mittwoch, 24. Juni 2020

Neue Hotspots nähren die Sorge vor zweiter Welle

Wohnblock im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Bei 44 Bewohnern des Gebäudekomplexes sind Corona-Infektionen nachgewiesen worden

Neue Hotspots nähren die große Sorge vor einer zweiten Corona-Welle in der Bevölkerung, darunter der komplette Lockdown für die Stadt Gütersloh und weiteren Hotspots in Magdeburg, Göttingen und Berlin-Neukölln.

Das war noch nicht das Ende der Corona-Pandemie! Durch die strikten Anfangsauflagen ist das Virus eingedämmt worden. Nachdem daraufhin in trügerischem Leichtsinn immer weitere Lockerungen vorgenommen wurden (und sich die Länder darin überboten haben), wird es bald weitere Hot-Spots geben und vermutlich wird dann wieder zurückgefahren werden müssen. Etwas Abwarten wäre sicherlich sinnvoll gewesen.

Der R-Wert ist in Magdeburg, Göttingen, Berlin-Neukölln bei fast 3. Wenn tatsächlich eine zweite Welle losbricht und Menschen leiden und sterben, erinnern sich die Leute hoffentlich an Herrn Laschet, dem es aus populistischen Gründen bei den Lockerungen nicht schnell genug gehen konnte.


Blog-Artikel:

Corona-Lockerung sorgt für Irritationen in Berlin

Corona-Krise als Folge nicht getroffener Vorsorge

Eine Lockerung ist problematisch

Corona-Krise und die Grundrechte

Geiselhaft dient nicht zum Wohle des Volkes

Eine Lockerung ist problematisch

Armin Laschet und die Corona-Krise

Samstag, 20. Juni 2020

Merkels Regierungserklärung: Kein Land kann die Krise allein bestehen

Angela Merkel

Merkels aktuelle Regierungserklärung hat keine wesentlichen großen Neuigkeiten, die große Überraschungen hätten sein können gebracht. Merkel hat bei ihrer Rede recht wenig zur Corona-Krise gesagt. Befinden wir uns nun bereits wieder auf dem aufsteigenden Ast oder haben wir nur einen Etappensieg in einem langwierigen Kampf mit dem Virus errungen?

Als die Kanzlerin zu Beginn den Bogen geschlagen hat von ihrer ersten EU-Ratspräsidentschaft vom Januar bis Juni 2007 nach der in den Niederlanden und Frankreich abgelehnten EU-Verfassung und der Einigung auf den EU-Reformvertrag 2009, dann war dies als Anspielung auf die kommende EU-Ratspräsidentschaft ab Juli 2020 gedacht.

Und wenn die Kanzlerin von den Hilfspaketen für Griechenland von 2010 bis 2015 sowie der Flüchtlingskrise 2015 geredet hat, dann war auch das als Anspielung auf die aktuelle Krise - der Corona-Krise gedacht, die mal wieder kein Land alleine bewältigen kann und die natürlich mal wieder die schwierigste aller Krisen zu sein scheint.

Gibt es denn eine Alternative für ein einheitliches Europa? Wohl kaum und deshalb ist es richtig und wichtig, daß die Kanzlerin immer wieder kämpferisch für Europa agiert und sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen lässt. Ein loser Staatenbund würde in der globalisierten Welt in die Bedeutungslosigkeit versinken, der Wohlstand vergangener Jahrzehnte würde leichtfertig verspielt.

Natürlich müssen auch die Mitgliedsstaaten Spielregeln einhalten, die für alle gelten. Dazu gehören insbesondere Haushaltsdisziplin und Strukturreformen. In der aktuellen Corona-Krise ist es aber zunächst wichtig, ein Auseinanderbrechen Europas zu verhindern, denn dies hätte fatale Folgen für den Wirtschaftsstandort Deutschland, für seinen Wohlstand und die Arbeitsplätze.


Samstag, 13. Juni 2020

»Kapital und Ideologie« von Thomas Piketty


Thomas Piketty - geboren am 7. Mai 1971 in Clichy, Département Hauts-de-Seine - ist ein französischer Wirtschaftswissenschaftler. Der Ölonom ist Professor an der »École d’Économie de Paris« und der »École des Hautes Études en Sciences Sociales« (EHESS).

2014 sorgte seine Veröffentlichung seines Werkes »Das Kapital im 21. Jahrhundert« weltweit, besonders in den USA, für sehr große Aufmerksamkeit. Der Ökonom wurde 2014 mit dem Buch »Das Kapital im 21. Jahrhundert« bekannt. Piketty hat für sein erstes Buch große Datenmengen zur wirtschaftlichen Ungleichheit in der Gesellschaft zusammengetragen.

Sein neues Werk trägt den Titel »Kapital und Ideologie«, in dem er den Zusammenhang zur Regierungsform aufarbeitet. Piketty legt mit einem gewaltigen Werk nach: Kapital und Ideologie ist eine so noch niemals geschriebene Globalgeschichte der sozialen Ungleichheit und ihrer Ursachen, eine unnachsichtige Kritik der zeitgenössischen Politik und zugleich der kühne Entwurf eines neuen und gerechteren ökonomischen Systems. Klar sei, dass jede Gesellschaft eine Ideologie brauche, eine Rechtfertigung für ihre Organisationsform und die damit verbundene Ungleichheit, so Piketty. Aber die Herrschenden würden den Vorteil, den sie der Gesellschaft bringen, übertreiben, um ihre Privilegien zu rechtfertigen.

Der Kapitalismus ist kein Naturgesetz. Märkte, Profite und Kapital sind von Menschen gemacht. Wie sie funktionieren, hängt von unseren Entscheidungen ab. Das ist der zentrale Gedanke des neuen Buches von Thomas Piketty. Der berühmte Ökonom erforscht darin die Entwicklungen des letzten Jahrtausends, die zu Sklaverei, Leibeigenschaft, Kolonialismus, Kommunismus, Sozialdemokratie und Hyperkapitalismus geführt und das Leben von Milliarden Menschen geformt haben. Seine welthistorische Bestandsaufnahme führt uns weit über Europa und den Westen hinaus bis nach Asien und Afrika und betrachtet die globalen Ungleichheitsregime mit all ihren ganz unterschiedlichen Ursachen und Folgen. Doch diese eindrucksvolle Analyse ist für Thomas Piketty kein Selbstzweck.

Er führt mit seinen weitreichenden Einsichten und Erkenntnissen hinein in die Krise der Gegenwart. Wenn wir die ökonomischen und politischen Ursachen der Ungleichheit verstanden haben, so Piketty, dann können die notwendigen Schritte für eine gerechtere und zukunftsfähige Welt konkret benannt und angegangen werden. »Kapital und Ideologie« hilft nicht nur, die Welt von heute zu verstehen, sondern sie zu verändern.

Grundsätzlich bemängelt Piketty, daß heutzutage kaum mehr über Alternativen zum marktwirtschaftlichen Kapitalismus nachgedacht werde. Dabei sei die Geschichte eine Abfolge von oft radikalen Veränderungen im Wirtschaftssystem und diese würden nicht nur durch Kriege ausgelöst, wie Schwedens Wandel von einem Land mit sehr großer Ungleichheit Anfang des 20. Jahrhunderts zur heutigen relativ ausgeglichenen Gesellschaft zeige.

Die Krise führe Regierungen vor Augen, wie sehr sie die Wirtschaft regulieren können.


Der smarte französische Ökonom des Kapitals der Gegenwart Thomas Piketty kann sich vorstellen, daß das verstärkte Home-Pffice und die Umsetzung drastischer Eingriffe in die Wirtschaft im Rahmen der Corona-Krise ganz im Sinne von Karl Marx zu einer Bewusstseinsänderung führen könnten.

Literatur:

»Kapital und Ideologie« von Thomas Piketty

Kapital und Ideologie von Thomas Piketty