Samstag, 30. Mai 2020

Corona-Krise als Folge nicht getroffener Vorsorge

Corona Virus

Die Corona-Krise spiegelt die getroffenen Vorsorgemaßnahmen in dne nationalen Gesundheitswesen wieder. In Ländern, in den Bettenkapazitäten für Lungenkranke aufgebaut wurden, ist die Krise nicht so heftig verlaufen, wie in Ländern, in denen Bettenkapazitäten aus Kostengründen oder Sparmaßnahmen abgebaut worden sind.

Im Jahr 2013 hat das Robert-Koch-Institut bereits vor einer solchen Corona-Pandemie gewarnt. Ernst genommen wurde diese Warnung offensichtlich nicht, denn Vorsorge gegen eine mögliche Pandemie wurde keine getroffen.

Hätte man Vorsorge getroffen, Schutzmaterialien eingelagert, das Gesundheitswesen aufgestockt, verbessert, Personal eingestellt, hätte man sich wenig Sorge um eine Überlastung des Gesundheitswesens machen müssen.

Man hätte die Wirtschaft nicht herunterfahren müssen, sondern nur die Schutzmaßnahmen vorgeben müssen, denn es wäre ja genug Schutzmaterial da gewesen, wenn man vorgesorgt hätte.

So wäre die Vorsorge den Staat viel günstiger zu stehen bekommen gegenüber den jetzt entstandenen und bisher aufgelaufenen Pandemie-Kosten, die durch Kurzarbeit, Zuschüsse für die Unternehmen, etc. entstehen, doch die "Schwarze Null" war wichtiger wie eine vernünftige Vorsorgepolitik.

Der Staat hat im Gegenteil noch das Gesundheitswesen kaputt gespart, Pflegepersonal nicht eingestellt und hatte die wahnwitzige Idee, daß die Krankenhäuser Gewinne wie Wirtschaftsunternehmen machen sollen.

Blog-Artikel:

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Karl Marx und die sozialen Folgen der Krise


Der Shutdown hat die Wirtschaft in Europa lahmgelegt. Besonders betroffen sind südeuropäische Länder wie Spanien und Italien. Corona hat deutlich aufgezeigt, daß das 70 Jahre gelebte Wirtschaftsmodell nicht krisensicher ist, immer wieder von Krisen erschüttert wird und daß Krisen einfach zum strukturellen Wesen des Kapitalismus gehören.

Bei Karl Marx kommt in der Krise die Ökonomie ins Spiel, kein Wunder, denn mit Krisen kannte Karl Marx sich aus, denn er hat diese Erscheinungen als persönliche auch als gesellschaftliche Krisen erfahren müssen. Gesellschaftliche Krisen haben immer die Tendenz, gesellschaftliche Gegensätze zu verschärfen und von der Gegensteuerung der Politik hängt es in Zeiten der Krise ab, wie diese gemeistert werden kann.

Der Lauf der Geschichte wird dialektisch als Abfolge von Klassenkämpfen interpretiert, die jeweils einen gesellschaftlichen Fortschritt in dessen Ablauf markieren. Das Endziel der Geschichte sieht Marx in der klassenlosen Gesellschaft des Kommunismus verwirklicht.

Der Marximus hat zwar fundamentale Mechanismen der Industriegesellschaft und des Kapitalismus erkannt und durchschaubar gemacht, in der politischen Praxis versagt durch einen Mangel an Anthropologie. Ideologische Vernachlässung unseres natürlichen Bedarfes an Emotionalizät und Subjektivität.


»Die Analysen des großen Denkers waren vielfach richtig. Teile seines Instrumentariums und seiner Methode sind auf faszinierende Weise modern geblieben. Seine Antworten erwiesen sich vielfach als falsch, seine Hoffnungen als trügerisch.« Willy Brandt

Ein Verweis auf die Fehlentwicklungen, die schon bei Marx angelegt waren: Er war ein Kind des neunzehnten Jahrhunderts und bewunderte die Dampfmaschinen in den Fabriken. Da war er Modernisierungstheoretiker mit all den teleologischen Fallstricken, die wir inzwischen kennen. Nachfolger von ihm bastelten daraus ein plumpes Stufenmodell der Weltgeschichte. Marx selbst war aber ein komplexerer Denker, der seine eigenen Hauptthesen durchaus auch reflektierte und in Frage stellte.



Für Karl Marx ist die Herrschaft immer eine Herrschaft der herrschenden Klasse - der Bourgeoisie - und der Staat ist ein Instrument der herrschende Klasse, welche den Staat nach ihren jeweiligen Interessen und Vorstellungen einrichtet.


Der bürgerlichen Gesellschaft geht es um die Reproduktion der herrschenden Verhältnisse. Die Reproduktion der Gesellschaft und der bestehende Verhältnisse ist das Ziel der Herrschaft. Zu tief der Einschnitt in des gesellschaftliche Leben. Nur durch staatliche Hilfen wird die Gesellschaft in der Krise überleben, ohne fremde Hilfen dagegen zerbrechen.


Bei Karl Marx geht es letztlich immer um Produktion und Reproduktion von gesellschaftlichen und damit auch wirtschaftlichen Verhältnissen. So wird der Kapitalismus sich auch in Zeiten der Krise neu erfinden und viele neue Innovationen hervorbringen und Geschäftsmodelle erfinden, um sich zu Reproduzieren. In der Krise sind viele innovative Ideen von kreativen Köpfen entstanden, doch nur wenige davon taugen zum Geschäftsmodell.

Für Karl Marx sind wirtschaftliche Krisen immer der Ausdruck von Krisen des Kapitals - resp. Kapitalismus - für Milton Friedman gehören sie sogar zum Kapitalismus dazu. Die sozialen und gesellschaftlichen Gegensätze werden sich verschärfen. Karl Marx hätte in der Corona-Krise attestiert, daß sich die gesellschaftlichen Gegensätze verschärfen werden - allerdings ohne das daraus eine rervolutionäre Situation entstehen könnte, denn es fehlt an politischen Bewußtsein zur Veränderung einer Gesellschaft.


Für Marx ist das Privateigentum und seine ungerechte Verteilung der Grund für die Herausbildung gesellschaftlicher Gegensätze und Ausbreitung von Elend, die Ausdruck der Herrschaft der herrschenden Klasse sidn und sich so verschärfen, daß die Klassengegensätze nur durch eine vom Proletariat durchzuführenden Revolution überwunden werden können.

Entscheidend ist, was aus einer Krise resultieren und hervorgebracht werden wird. - Wird am Ende der Krise die Gesellschaft noch die gleiche sein oder wird es eine andere geben? - Wenn Karl Marx recht hatte, dann wird die Kraft der Reproduktion, welcher der Bürgerlichen Gesellschaft immanent ist, die alten Verhältnisse wiederherstellen und Corona lediglich als häßliche Narbe hinterlassen.



Die Corona-Krise wird zu einer Wirtschaftkrise mit steigender Arbeitslosigkeit führen. Die Krise die sozialen Gegensätze zwischen Arbeit und Kapital verschärfen und zu einer erheblichen Spaltung der Gesellschaft führen.

Wenn gegen die soziale Armut nichts getan wird, werden die Populisten das Rennen. Die werden ebenfalls einen Teufel tun, die soziale Armut bekämpfen, bis die Empörten aufstehen und die dann Regierenden mit Gewalt aus dem Amt jagen.

Doch hört man kritische Stimmen in der Krise, daß es kein Zurück zur bürgerlich-kapitalistischen Struktur geben darf. Der aktuelle Zustand des Landes erinnert an jenen der Ostzone 1970: kein Individualverkehr, keine Fereinflüge, keine Kreuzfahrten, keine Veranstaltungen mit Lebensfreude und Versorgung nur mit dem absolut Notwendigsten.

In der Corona-Krise sind zwei Tendenzen zu beobachten: Der Corona-Kapitalismus wappnet sich durch die Gewährung von Krediten, um sein Überleben zu sichern und ruft auf der anderen Seite auch seine Kritiker auf den Plan, welche eine andere Wirtschaftsordnung für die Zeit danach fordern und anstreben.

Man muss nicht Karl Marx heißen oder Ökonom sein, um festzustellen zu können, daß am Ende der Corona-Krise nur diejenigen überleben werden, die über ausreichend Einfluß verfügen, um durch Geltendmachung desselbigen ihre weitere Existenz und ihr Überleben - und damit gleichzeitig auch des Kapitalismus - zu sichern.

Vom wirtschaftlichen Desaster in den nächsten fünf bis zehn Jahren ganz abgesehen, welches ihren Anteil an allen Veränderungen maßgeblich zeigen wird, werden sich viele Menschen enorm verändern. Sicher nicht alle - aber je nach Kultur, Lebensform und Regierung gehe ich davon aus, dass sich nach einem langen mühsamen Weg Licht im Tunnel zeigen wird.

Angst und Bedrohungsszenarien funktionieren immer. Damit wird seit Jahren Politik gemacht. Wenn die Angst vor Corona schwindet, geht es »Weiter so wie zuvor«. Auch in der Krise steht bei der Ellbogengesellschaft das eigene Wohlergehen an erster Stelle und deshalb werden die Maßnahmen auch weitgehend akzeptiert. Es wird keine großen Änderungen geben, außer das man für den Hass auf alles Fremde noch mehr Munition hat.

Die Pandemie wird durch die steigende Arbeitslosigkeit die sozialen Gegensätze weiter verschärfen und die Spannungen erhöhen. Im weiteren Verlauf der Krise wird das Prekariat aus Geringverdienern und Beschäftigten weiter ansteigen.

Infolge der notwendingen Inanspruchnahme sozialer Dienste wird eine starke soziale Aufwertung von prekär Beschäftigten in den sozialen Berufen stattfinden, die für ihre in der Krise erbrachten Dienste viel Anerkennung erfahren.

Wenn die Politik ihrer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden will, muss sie Risikogruppen schützen, ggf. deren Freiheitsrechte - dem Zweck des Infektionsschutzrechts gemäß - gezielt einschränken, aber nicht noch länger die gesamte Gesellschaft in Haftung nehmen.


Weblinks:

Karl Marx-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Karl Marx-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Karl Marx - www.famousphilosophers.org

Max Frisch "Am Ende steht ..." - Youtube - www.youtube.com

Gastbeitrag von:


Online-Redaktion -->





Dienstag, 26. Mai 2020

Corona-Lockerung sorgt für Irritationen in Berlin


Die Fallzahlen in einigen Bundesländern gehen zurück und es gibt kaum noch Neuinfektionen, welche die massiven Freiheitsbeschränkungen weiterhin rechtfertigen würden. Die Zahl der Neuinfektionen ist niedrig, die Corona-Exit-Debatte läuft. Thüringens Regierungschef Ramelow will nun alle Beschränkungen aufheben. Während Bayern die Pläne strikt ablehnt, überlegt Sachsen Thüringen zu folgen.

Thüringen sorgt mit seinem Vorstoß, die Corona-Beschränkungen im Juni aufzuheben, für Irritationen in Berlin. Auch Sachsen will sich anschließen und mehr Gebote durchsetzen - anderswo hagelt es Kritik am Erfurter Weg.

Bodo Ramelow


Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow will aus dem Krisenmodus in den Regelmodus übergehen und zum 6. Juni die allgemeinen Corona-Schutzmaßnahmen abschaffen, mehr Gebote statt Verbote durchsetzen und löst damit Kritik und Verwirrung aus. Die Bundesregierung sagte ihre für diesen Montag geplante Sitzung des Corona-Kabinetts kurzfristig ab. Man sei von den weitgehenden Lockerungsplänen aus Erfurt überrascht worden, hieß es in Berlin.

Der viel gescholtene Ramelow verteidigte seine Pläne. "Das Motto soll lauten: Von Ver- zu Geboten, von staatlichem Zwang hin zu selbstverantwortetem Maßhalten", sagte der Linkspolitiker. Die bisherigen Regelungen seien im März auf der Grundlage von Schätzungen von 60.000 Infizierten beschlossen worden. "Jetzt haben wir aktuell 245 Infizierte. Der Erfolg gibt uns mit den harten Maßnahmen recht, zwingt uns nun aber auch zu realistischen Konsequenzen und zum Handeln", sagte Ramelow.


Corona-Virus-Verbreitung in Deutschland

Coronavirus-Karte Deutschland


Dem Beispiel Thüringen zumindest in Teilen zu folgen, das plant bislang lediglich Sachsen. "Wenn die Zahl der Neuinfektionen weiterhin stabil auf einem niedrigen Niveau bleibt, planen wir für die Zeit ab dem 6. Juni in der nächsten Corona-Schutzverordnung einen Paradigmenwechsel", sagte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping.

"Statt wie jetzt generell Beschränkungen zu erlassen und davon viele Ausnahmen für das zu benennen, was wieder möglich ist, wird dann generell alles freigegeben und nur noch das Wenige an Ausnahmen benannt, was noch nicht möglich sein wird", sagte die SPD-Politikerin. Zugleich warnte sie, vieles hänge davon ab, "dass die Menschen Verantwortung übernehmen und sich an Abstandsgebot und Maskenpflicht halten".

"Die Pandemie ist nicht vorbei"

Thüringen als Versuchslabor für Corona-Lockerungen, da geht für viele gar nicht! - Gesundheitsminister Jens Spahn reagierte mit Unverständnis auf die Ankündigung Ramelows. Es dürfe auf keinen Fall der Eindruck entstehen, die Pandemie wäre schon vorbei, sagte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung. Zwar gebe es Regionen, in denen tagelang keine Neuinfektionen gemeldet würden. Andererseits habe man aber auch lokale und regionale Ausbrüche, die ein schnelles Eingreifen erforderlich machten.

Sorgenvoll äußerten sich auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Bremens Bürgermeister Adreas Bovenschulte. Der SPD-Politiker Bovenschulte machte deutlich, sein Bundesland werde dem Beispiel Thüringens nicht folgen. Das Coronavirus sei noch nicht unter Kontrolle.

Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow will nach der harschen Kritik nun doch am Gesichtsschutz festhalten.

Weblinks:

Versuchslabor Thüringen - www.tagesschau.de

Coronavirus Karte-Deutschland - www.tagesschau.de

Montag, 25. Mai 2020

Corona-Krise und die Grundrechte


Kanzlerin Merkel hat das Vorgehen der Regierung in der Corona-Krise erneut als unabdingbar verteidigt. Bundespräsident Steinmeier begrüßte die Diskussion über die Einschnitte in die Freiheitsrechte - warnte zugleich aber vor Verschwörungsmythen.

Steinmeiers Worte sind wieder einmal passend: die Diskussionen um Freiheitsrechte - in Abwägung mit den anderen Aspekten wie Gesundheitsschutz, Blick auf besonders Belastete, Unterstützung wirtschaftlicher Stabilität - ist unabdingbar und notwendig. Die Versuche bestimmter Gruppierungen, einerseits absurde Verschwörungstheorien zu verbreiten und andererseits die Corona-Krise für die Destabilisierung der Gesellschaft bzw. des demokratischen politischen Systems zu instrumentalisieren, gehören zwar zur Meinungsfreiheit, sind aber inhaltlich klar zu stellen und abzuwehren.

Und Kanzlerin Merkel betont zurecht, dass die Grundrechts-Einschränkungen stetig klar begründet und regelmäßig auf dem Prüfstand gehören. Wie schwierig das ist, zeigt der heutige Tag: während in einem Restaurant und einer religiösen Feier viele Menschen angesteckt wurden, verkündet Thüringens Ministerpräsident Ramelow eine weitgehende Aufhebung aller Regelungen. Die Diskussion der verschiedenen Wege muss und wird weitergehen.

Wer frei sein will, muss vernünftige Einschränkungen der Allgemeinheit akzeptieren – eine Einsicht, die auf Hegel zurückgeht. "Wer unter den Corona-Maßnahmen der Regierung eine Einschränkung von Freiheitsrechten versteht, der irrt" - sagt der Hegel-Forscher Klaus Vieweg. Denn:

»Das höchste Freiheitsrecht ist das Recht auf Leben. Das heißt es wird Freiheit nicht eingeschränkt, sondern Freiheit in ihrem Fundament garantiert.«

Derweil ist in »Phase 2 der Krise« die öffentliche Diskussion über den Lockdown entbrannt. - Der Lockdown war nicht unnötig, sagen die einen - das können Interessierte in wenigen Minuten durch einen Besuch der Webseiten des RKI, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Urania Gesellschaft etc. herausfinden. Natürlich gibt es im Netz auch Seiten, die anderes behaupten. Aber wenn Sie sich mal die Expertise der betreffenden Autoren anschauen, werden Sie sehr schnell feststellen, dass darunter kein Virologe oder Epidemiologe von internationalem Rang oder ein sonstiger namhafter Fachmann ist.

Der Lockdown war unnötig, sagen die anderen. Wer die Maßnahme noch rechtfertig, hat noch nie einen Blick ins Grundgesetz geworfen geweiger denn einen Blick auf die Zahlen der Infektionen geworfen.

Man darf aber leider sicher sein, daß das Vorgehen der Regierung nie rechtlich aufgearbeitet wird. Lieber macht man aus allen Kritikern Verschwörungstheoretiker oder Rechte.

Außenminiister Maas, dem hier so zugejubelt wird, ist eine noch größere Katastrophe. Noch vor kurzem hat er aktiv versucht, 30 Prozent aller Krankenhäuser zu schließen. Nur leider geht das im allgemeinen Jubelgeschrei unter. Zum Glück hat er aber auch bei der Schließung versagt.



Blog-Artikel:

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Samstag, 23. Mai 2020

Eine Lockerung ist problematisch

Corona Virus

Es wird eine zweite und eine dritte Welle geben und da kann auch die Bundesregierung nichts dran ändern, sondern nur dann handeln. Das Virus gibt den Takt vor, nicht die Regierung, welche darauf reagiert. Agieren ist bei einer Pandemie schwer möglich.

In der Krise ist die Freiheit beschränkt worden. Es kommt zu Einschränkungen der Freiheit zugunsten der Solidarität.
Corona ist nicht einmal ansatzweise überwunden, es gibt keine allgemeine Immunität, es gibt weder ein Medikament noch eine Impfung, und das Virus ist weiterhin im Umlauf.

Nun soll es plötzlich wieder ausreichen, sich ein paar Mal mehr als normal die Hände zu waschen, ach ja, und zwei Meter Abstand, falls das geht.

Hauptsache, die Wirtschaft kann wieder hochfahren, die Fußball-Ligen die für dieses Jahr noch ausstehenden Multimillionen scheffeln - nach mir die Sintflut, und wenn es so weitergeht, dass nicht Virologen, sondern Ökonomen den Kurs angeben, sind wir ruckzuck wieder in Quarantäne, und dann hat die Wirtschaft gleich dreimal nichts zu lachen, denn das dürfte europa- oder weltweit der volkswirtschaftliche Gnadenstoß werden.

Der Gesundheitsschutz steht immer noch absolut im Vordergrund, tatsächlich muss aber auch auf die wirtschaftliche Entwicklung geschaut werden. Tun wir das nicht, dann klatscht die komplette Volkswirtschaft an die Wand. Teilweise sind ja schon komplette Zweige tot bzw. irreversibel geschädigt. Die gesundheitlichen Folgen, die daraus hervorgehen sind ebenfalls immens, spielen sich nur halt nicht auf Lungenebene ab. Aber Sie haben natürlich Recht wenn Sie sagen, dass ein erneuter Shutdown der Gnadenstoß wäre. Deshalb werden wir wohl weiter vorsichtig starten und mit einer Grundzahl an Infektionen leben müssen. Und hoffen dass ein Impfstoff bald entwickelt ist.

Anstatt zu erkennen, daß das Ganze eine Fehleinschätzung war, geht es in Mini-Schritten voran. Man kann es nicht verstehen. Die Wirtschaft und vor allem die Grundrechte werden mit Füßen getreten und die Menge klatscht noch Beifall.

Nach mehrwöchiger Dauer der Corona-Pandemie machen sich die Menschen so langsam Sorgen, wie es in diesem Land in ein paar Monaten aussehen wird. Es ist wichtig Leben zu retten, aber es ist auch wichtig, wirtschaftliche Existenzen zu erhalten.

Hier fehlt die Ausgewogenheit. Die Infektionszahlen sind in den letzten Tagen rapide gesunken, eine Überlastung des Gesundheitssektors steht aktuell nicht bevor.

Viele wünschen sich mehr Mut und Tatkraft unserer Politiker. Es sollte Aufbruchstimmung verbreitet werden, statt diffuse Ängste zu schüren.

Ein Skandal ist diese angebliche Lockerung. Ziel der Beschränkungen sollte der Schutz des Gesundheitssystems sein. Nun, dieses ist nicht überfordert. Es sind über 5.500 Intensivbetten frei.

Ein Grund unsere Grundrechte so maßlos einzuschränken ist bei rationaler Betrachtung nicht gegeben. Nur die Rückkehr in die Normalität ist alternativlos, sonst nichts.

Die angekündigten Lockerungen lassen viele Verlierer zurück. Kinder, die den täglichen Umgang mit anderen Kindern in den Kitas weiter vermissen. Dies ist ein massiver Einschnitt in die Rechte der Schwächsten in der Kette. Dazu kommen die immer noch sehr restriktiven Einschnitte im Umgang mit Dritten besonders in Bayern. Auch hier ist keine Lösung gefunden worden.

Es ist zu erwarten, daß ein inzwischen katastrophenmüdes Volk diese massivsten Beschneidung der Grundrechte nicht mehr lange akzeptieren wird. Auch wenn man auf Seiten der Politik immer wieder mit dem Weltuntergang droht.


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Geiselhaft dient nicht zum Wohle des Volkes

In der Krise ist die Freiheit beschränkt worden. Es ist zu Einschränkungen der Freiheit zugunsten der Solidarität gekommen.

Die Krise wird bewältigt, wenn Vernunft auf Augenmaß trifft. Die Geiselhaft dient wohl nicht zum Wohle des Volkes, erst recht nicht zum Wohle der meisten Kinder, Jungendlichen und Familien im Land.

Vertrauen in unsere "Staatsdiener" kann man mit diesem Verhalten nicht haben. Hier wird en Land in Geiselhaft genommen anstatt die wirklich gefährdeten aktiv zu schützen und alle anderen ein normales Leben führen und eine sicher Zukunft haben zu lassen.

Warum kann man nicht bewusst die von COVID-19 wirklich gefährdeten in Quarantäne stecken, überwachen und pflegen? Altenheime absichern, Ältere und Menschen mit kritischen Vorerkrankungen abschirmen bis ein Impfstoff in Jahren zugelassen ist - Jahre, eine Zulassung dauert Jahre.

Kinder, Jugendliche und die meisten Menschen in Deutschland merken COVID-19 nicht oder nur als Erkältung. Doch sie kommen in Geiselhaft, Ihre Zukunft wird gefährdet und als Bonus dürfen sie das alles auch bezahlen. Jedes der COVID-19 Geschenke, auch an die Nachbarn.

Dabei sind wir Deutsche (3,8 x BIP) nicht annähernd so reich wie bspw. die Italiener (5,5 x BIP).


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Wie Regierungen auf die Corona-Krise reagieren

Donnerstag, 21. Mai 2020

Das Handeln der Regierung in der Corona-Krise


Mit der Corona-Krise ist zum ersten Mal eine Situation entstanden, wo nicht die Wirtschaft das Primat hatte, sondern die Gesundheitspolitik.

>>> Harald Welzer

Die Regierung hat auf den Rat der Virologen gehört und ist in der Corona-Krise wohl bislang den richtigen Weg gegangen, den Weg zum Schutz der Bevölkerung.

Klares Denken beginnt mit einer kritischen Auseinandersetzung mit Fakten. Dazu gibt es in dieer komplexen Welt Experten. Denn nur sie beschäftigen sich tagtäglich ihr ganzes Leben lang mit denjenigen Themen, für die sie eben Experten sind. Wer diese Experten einfach ignoriert und stattdessen blind auf zweifelhafte Informationsquellen vertraut, kann auch auf die Regierung vertrauen.

Im Vergleich zu anderen Ländern hat Deutschland diese Krise bis jetzt gut zu bewältigen verstanden. Dieser Lockout wird das Land sicher eine Menge Probleme und Arbeitslosigkeit kosten, aber zum Glück wurde hier nicht Menschenleben mit finanziellen Verlusten aufgewogen. Das Steuerloch, das nun auf Deutschland zukommt, wird sich wohl oder übel nur mit eine Neuverschuldung bewältigen lassen. Raus mit der Kohle. Und die höheren Sozialversicherungsbeiträge zahlt auch Gott. Und Merkel stellt sich hin und sagt Steuererhöhungen sind nicht geplant. Klar, bis nach der Wahl.

Der Gesundheitsschutz steht immer noch absolut im Vordergrund, tatsächlich muss aber auch auf die wirtschaftliche Entwicklung geschaut werden. Tun wir das nicht, dann klatscht die komplette Volkswirtschaft an die Wand. Teilweise sind ja schon komplette Zweige tot bzw. irreversibel geschädigt. Die gesundheitlichen Folgen, die daraus hervorgehen sind ebenfalls immens, spielen sich nur halt nicht auf Lungenebene ab. Aber Sie haben natürlich Recht wenn Sie sagen, dass ein erneuter Shutdown der Gnadenstoß wäre.

Deshalb wird das Land wohl weiter vorsichtig starten und mit einer Grundzahl an Infektionen leben müssen und darauf hoffen müssen, daß schoon bald ein wikrsamer Impfstoff gegen Corona entwickelt werden wird.

Mittwoch, 20. Mai 2020

2020 droht Steuerloch von mehr als 81 Milliarden

Geldscheine werden aus einer Geldbörse genommen

Erstmals seit der Finanzkrise 2009 sinken die Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Kommunen, wie das Finanzministerium in Berlin bekannt gab. Die Steuerschätzer rechnen damit, dass in diesem Jahr 81,5 Milliarden Euro weniger Steuern reinkommen als im vergangenen Jahr – ein Minus von mehr als zehn Prozent.

Bund, Länder und Kommunen müssen daher mit 98,6 Milliarden Euro weniger auskommen als noch im November vorhergesagt – und bereits in den Haushalten verplant.

Die Steuereinnahmen sinken der Prognose zufolge noch drastischer als in der Finanzkrise. Auch für die kommenden Jahre sind die Aussichten düster. Bis 2024 stehen dem Staat laut Schätzung rund 315,9 Milliarden Euro weniger zur Verfügung als im vergangenen Herbst erwartet.

Für die Gegenfinanzierung der Steuerausfälle finden sich Lösungen. Es gibt genug Reiche, die Geld auf Kosten anderer erwirtschaftet haben. Daher sind Millionäre und Milliardäre in Verantwortung zu nehmen.

Weitere Möglichkeiten:

- CumEx und Panama sowie Scheingeschäfte und andere Machenschaften der Steuerhinterziehung unbefristet ohne Verjährung zur Anklage bringen
- Goldreserven aus den USA >1000 Tonnen nach Deutschland bringen und einsetzen

Trotz des Lochs ist es Zeit, Systemrelevante Berufe sogar von der Steuer freizustellen! Nicht mit einer Prämie von tausend Euro einmalig zu belohnen. Da lachen alle beim Daimler, Porsche, VW, und Co. So wird das nichts mit dennreizen für Pflegeberufe und nein wir brauchen kein Konzept für "billige Arbeitskräfte" aus dem Ausland!

Geld ist nicht unser Problem sondern die Abhängigkeiten die sich daraus ergeben. - Ansonsten könnten wir das Virus gut bekämpfen und einen richtigen Lockdown aushalten.

Montag, 18. Mai 2020

Extremisten profitieren von Corona-Krise

Polizeibus vor Bundesgerichtshof in Karlsruhe

Die Terrorexperten der EU haben analysiert, wie Extremisten die Corona-Pandemie für ihre Zwecke missbrauchen. Sie warnen vor rassistischer Gewalt und neuen Formen des militanten Aktivismus.

Jeder, der politische Interessen verfolgt, versucht, die Situation zu nutzen. Die Extremisten auf extremistische Art und Weise, die gemäßigten auf gemäßigte Art und Weise, und auch die Regierung will sich durch die Situation nicht schwächen lassen. Das ist banal und selbstverständlich.

Es ist unglaublich, was sich Menschen für die Entstehnung des Corona-Virus ausdenken und verbreiten, vieles davon phantastixch, anderes zweifelhaft, drittes von vornherein unglaubwürdig. Doch keine Theorie ist unglaubwürdig genug, um nicht verbreitet zu werden, denn jede Dummheit findet bekanntlich ihre Anhänger.

Extremisten finden leider immer etwas, was sie für sich und ihre Gesinnung ausnutzen werden.
Erschreckend, daß nach wie vor Menschen jüdischen Glaubens diskriminiert werden.

- Laborzüchtung
- Strafe Gottes
- Weltregierung
- 5G Funkmasten


Leider ist diese Dummheit auch gefährlich. Es gilt, sehr wachsam zu sein und immer wieder zu versuchen, die Argumente zu widerlegen. Das ist mühselig, großer aussichtslos. Doch wir haben ein Kommunikationsproblem auf vielen Ebenen, das überwunden werden muss.

Zu Zeiten der Unsicherheit und Gefährdungslage werden stärker die Vertreter gestützt, die man auch ohnehin mehrheitlich gewählt hat.

In dem Papier ist von Ausländerhass die Rede, besonders gegen Asiaten. Aber das ist doch die Folge von Verschwörungstheorien, nach denen ein asiatisches Land für die Pandemie verantwortlich sei, im Umlauf gebracht und befördert von höchsten Kreisen.

Daß nun vermehrt chinesische Bürger ins Fadenkreuz geraten, haben sie leider ihrer Regierung wegen der Vertuschung und den Lügen dieser zu verdanken. Die Bürger können nichts für ihre "obersten Führer", weil die nur aus Macht- Gehabe und ideologischer Verblendung erst einmal alles totschwiegen.

Daß Extremisten jede Gelegenheit wahrnehmen, um ihre abstrusen Theorien zu verbreiten ist nichts neues, aber es wird leider immer schlimmer. Leider sind die Strafen für Hass und Hetze in Deutschland viel zu gering und wird auch nicht einfacher durch das Internet, wo jeder Idiot meint, seinen Senf dazu geben zu müssen.

Leider nehmen Achtung, Anstand und Respekt gegenüber anderen Menschen immer mehr ab, leider nimmt auch gleichzeitig eine konstruktive Diskussion unter einander ebenfalls ab, weil oft andere Meinungen nicht wirklich akzeptiert werden. Das ist echt schade, denn hier hat ja jeder das Recht auf seine eigene Meinung.

Samstag, 16. Mai 2020

Die Sehnsucht nach einem Macher

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

In jeder Krise sehnen sich die Menschen nach einem Macher. Einer Person, die das Ruder in die Hand nimmt und uns durch die schwierige Zeit führt.

Ob wir in der aktuellen Situation allerdings in die richtige Richtung steuern, ist überhaupt nicht klar. Sogar das Ziel ist unbekannt. Denn wir fahren bekanntlich "auf Sicht".

Laschet wirkt ehrlich und räumt auch einmal einen Fehler ein. Söder zeigt sich streng, absolutistisch und weist jede Kritik von sich und seinen Entscheidungen.

Welcher Strategie sollen wir also folgen? - Die Sehnsucht nach einer starken Führungsfigur darf die Menschen in dieser Frage nicht leiten. Die Konsequenzen für unsere gesamte Gesellschaft müssen unsere Messlatte sein.

Aus der Geschichte nichts gelernt

Blick auf das fast völlig zerstörte Stadtzentrum von Dresden

Es war sinnlos, in erster Linie von deutscher Seite, den Krieg weiterzuführen, als die Niederlage längst feststand, spätestens nachg der Niederlage von Stalingrad.

Ohne das Organisationstalent von Albert Speer, der es schaffte, Deutschland logistisch und wirtschaftlich über Wasser zu halten, wäre der Krieg mindestens ein Jahr früher zuende gewesen, und viele Millionen Tote hätte es nicht gegeben.

Das letzte Kriegsjahr war mörderischer als die ersten fünf zusammengerechnet. Der Krieg kehrte Ende 1944 zurück in das Land von dem er ausgegangen war. Was hatten die Deutschen denn für ihre Menschenverachtung erwartet? Den Endsieg über den Rest der Welt? Weil wir so tolle Typen waren ?

Diesen machtgeilen Herrenmenschen-Kokolores hatten den Deutschen die gleichen Ohrenbläser eingegeben die sich heute wieder aufplustern und die Lehren der Geschichte negieren. Wieder ungestraft, weil die Politik pennt, wie damals schon, als die Lehren des ersten Weltkrieges negiert und in das Gegenteil verkehrt wurden, womit man dem zweiten Weltkrieg und dem Holocaust den Boden bereitete.

Da Geschichte nirgendwo besonders gern oder gar gründlich bewältigt wird, fallen alle regelmäßig auf die egomanen Machtphrasen der Faschisten herein. "Schluss mit den alten Geschichten. Man darf uns nicht an der Vergangenheit messen." heisst es. Doch, darf man, wenn wir gerade wieder dabei sind, von vorn anzufangen, Geschichte zu leugnen und braunen Auswurf in alle Welt zu husten.

Freitag, 8. Mai 2020

75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges








Berlin Mai 1945


Vor 75 Jahren ist der Zweite Weltkrieg nach sechs Jahren Krieg zu Ende gegangen. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde der Zweite Weltkrieg, der mit dem deutschen Angriff auf Polen 1939 begonnen hatte, beendet. Am 8. Mai 1945 bedeutete Frieden vor allem Nicht-Krieg.


Der Zweite Weltkrieg ist vor 75 Jahren mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht und dem Ende der NS-Herrschaft zu Ende gegangen.

Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht unter der Führung von Wilhelm Keitel hatte in Berlin-Karlshorst in Gegenwart des Oberkommandos der alliierten Expeditionsstreitkräfte bedingunglos kapituliert. Eine Woche zuvor hatten russische Soldaten der Roten Armee pünktlich wie von Josef Stalin zum 1. Mai bestellt, die sowjetische Flagge auf dem Reichstag in Berlin gehisst.

Stalingrad September 1942

Der Krieg, welcher 1939 von Deutschland ausgegangen und entfesselt worden war, kehrte mit verheerender Zerstörung am Ende nach Deutschland zurück. Das Land und viele seiner historisch einmaligen Städte wurde buchstäblich in Schutt und Asche gelegt.

Die deutsche Kriegsmaschinerie war nur durch ein ab Dezember 1941 einsetzende gemeinschaftliches Bündnis der Alliierten USA, Großbritannien und der Sowjetunion zu bezwingen und schweißte im Krieg Nationen zusammen, die sonst nicht zusammengefunden hätten.

Nazi-Deutschland kämpfte im Frühjahr 1945 verzweifelt gegen die Niederlage an. Im Osten rollte Stalins Millionenheer heran, im Westen führen die Alliierten ebenfalls einen erbitterten Kampf gegen die deutsche Wehrmacht. Gemeinsames Ziel der Armeen war Berlin, das Herz des Nazi-Regimes.

Im Apri 1945 herrschte in der Reichshauptstadt eine seltsame Stimmung. Berlin wog sich Anfang 1945 in der Illusion, den Krieg zu überstehen. Jeden Tag gab es Bombenangriffe, jeden Tag wurden Leichen bestattet und Brände gelöscht. Über dem Himmel der Stadt hatten englische Piloten Angst, abgeschossen zu werden, während sich die Menschen in den Bunkern vor dem Feuersturm fürchteten.

Aber jeden Tag ging auch der Alltag weiter, zeigten die Kinos Unterhaltungsfilme, spielten die Orchester, öffneten die Läden und arbeiteten die Behörden wie gewohnt. Arbeiter aus ganz Europa wurden in die Rüstungsindustrie gezwungen und Juden in den Tod geschickt.

Die Macht des Dritten Reiches war ungebrochen, aber die Front rückte näher. Der Krieg zog unaufhaltsam der Stadt entgegen und schloß den Kreis: Er kehrte zurück an seinen Ausgangspunkt und er kannte kein Erbarmen. Er traf Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Greise. Er holte sich glühende Nationalsozialisten ebenso wie Zwangsarbeiter, die auf ihre Befreiung warteten.

In der Reichskanzlei schickte man die Kinder in die letzte Schlacht und die Stadt ins Verderben. Die Soldaten der Roten Armee und der Wehrmacht lieferten sich erbitterte Straßenkämpfe. Eine Zeit der unklaren Frontverläufe, jeder schoß auf jeden, niemand hatte noch einen Überblick. Zivilisten versteckten sich in Kellern, Kriegsgefangene warteten darauf, daß die Lager geöffnet werden. SS-Männer erschossen Deserteure. Rotarmisten hofften darauf, nicht in den letzten Tagen vor dem Sieg zu fallen.


Die Bilanz des Zweiten Weltkrieges war verheerend - um nicht zu sagen vernichtend: Bis zu 65 Millionen Menschen – Soldaten und Zivilisten – sind im Zweiten Weltkrieg gewaltsam zu Tode gekommen. Mit bis zu 27 Millionen Opfern haben die Völker der Sowjetunion den höchsten Blutzoll gezahlt.

Sechs Millionen europäische Juden sind im Rahmen des nationalsozialistischen Völkermordes ermordet worden, über drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene, bis zu 500.000 Sinti und Roma sowie etwa 300.000 behinderte und pflegebedürftige Menschen.

Mit der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 werden die Grenzen im Osten des Kontinents neu gezogen. Millionen Menschen müssen ihre Heimat verlassen.

Deutschland verliert große Gebiete im Osten, die an Polen und die Sowjetunion fallen, die verbleibenden Teile werden in Besatzungszonen aufgeteilt, aus denen zwei Staaten entstehen. Der Kalte Krieg und der Eiserne Vorhang zwischen dem Westen und der sowjetischen Einflusssphäre im Osten spalten den Kontinent. Erst die Umbrüche in Mittelosteuropa 1989/90 ermöglichen ein Zusammenwachsen Europas.

Weblinks:

75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - www.75-jahre-kriegsende.de

8.5.1945: Deutschland kapituliert

Krieg - Grosser Zitatenschatz

Literatur:

Berlin 1945 - Das Ende
»Berlin 1945 - Das Ende«
von Antony Beevor



Montag, 4. Mai 2020

Armin Laschet und die Corona-Krise

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet

Armin Laschet ist ein wirklich guter Onkel, ein Macher ist er aber nicht und als Kanzler ist er auch völlig ungeeignet. Mal forsch, mal fahrig, mal patzig - Armin Laschet wirkt in der Corona-Krise oft wie ein Getriebener. Die Rolle des Machers hat ein anderer übernommen.

Die Krise ist für Politiker so etwas wie die Stunde der Bewährung, in der sie ihre Macher-Qualitäten beweisen können. Die Krise wird bewältigt, wenn Vernunft auf Augenmaß trifft. Dem einen gelingt diese Form der Bewährung, dem anderen eher nicht.

Armin Laschet will Lebensqualität und mit Augenmaß öffnen, denn Merkel und Söder treffen hierzu keine mutigen Entscheidungen. Alle "Lockerungen" sind wirtschaftlichen Urprungs und trotz aller guten Fallzahlen gefährlich für den Bürger. Viele Läden lassen einfach geschloseen, weil die sog. Lockerung niemanden in die Läden lockt. Für viele ist es besser, die Läden zu schliessen, als ein weiteres wirtschaftliches Desaster.

Laschet hat früh erkannt, daß die Bundesregierung mit Drosten auf den Falschen hört und zumindest partiell Schaden von den Menschen abgewendet. Er bleibt aber inkonsequent, die Maskenpflicht nach Ende der Pandemie einzuführen ist komplett unlogisch, gefährlich und eigentlich unverzeihlich. Er könnte noch zum "Macher" werden, wenn er jetzt die ganzen unsinnigen Anti-Corona-Maßnahmen fristlos aufheben würde, dazu fehlt ihm aber wohl der Mumm.

Wie wird Armin Laschet auf die Corona-Krise reagieren? Der Ministerpräsident von NRW wird versuchen, das öffentliche Leben mit Augenmaß zu normalisieren.

Wer politisch agiert oder sich profilieren will, muß seinen eigenen Laden im Griff haben. Der Schlingerkapitän Laschet ist bei genauem Hinschauen auf die NRW-Landespolitik als Ministerpräsident in normalen Zeiten schon an seine Grenzen gestoßen. Mit Corona ist er schlichtweg überfordert. Er täte daher gut daran, von sich aus auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten. Sollte er aber doch zum Kanzlerkandidat aufsteigen, wird er vermutlich als Martin Schulz 2.0 enden.



Laschet hat die Situation häuslicher Gewalt, Übergriffigkeit und die besonderen Herausforderungen und Gefahren für Menschen mit psychischen, seelischen oder lebensgeschichtlichen Belastungen angesprochen.
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Samstag, 2. Mai 2020

»Berlin 1945 - Das Ende« von Antony Beevor









Berlin 1945 - Das Ende
»Berlin 1945 - Das Ende«

Der britische Historiker Antony Beevor, Jahrgang 1946, hat sich mit mehrfach ausgezeichneten und in zahlreiche Sprachen übersetzten Büchern zur Geschichte einen Namen gemacht. Beevor ist neben Ian Kershaw weltweit der erfolgreichste Autor zu historischen Themen. In »Berlin 1945 - Das Ende« schildert Antony Beevor den Untergang von Nazi-Deutschland und den Endkampf um die Reichshauptstadt Berlin im April 1945.


Nazi-Deutschland kämpft im Frühjahr 1945 verzweifelt gegen die Niederlage an. Von Osten rollt Stalins Millionenheer heran, im Westen führen die Alliierten ebenfalls einen erbitterten Kampf gegen die deutsche Wehrmacht. Gemeinsames Ziel ist Berlin, das Herz des Nazi-Regimes. Der Krieg, welcher 1939 von Deutschland ausgegangen und entfesselt worden war, kehrte mit verheerender Zerstörung am Ende nach Deutschland zurück.

Im Apri 1945 herrschte in der Reichshauptstadt eine seltsame Stimmung. Berlin wog sich Anfang 1945 in der Illusion, den Krieg zu überstehen. Jeden Tag gab es Bombenangriffe, jeden Tag wurden Leichen bestattet und Brände gelöscht. Über dem Himmel der Stadt hatten englische Piloten Angst, abgeschossen zu werden, während sich die Menschen in den Bunkern vor dem Feuersturm fürchteten.

Aber jeden Tag ging auch der Alltag weiter, zeigten die Kinos Unterhaltungsfilme, spielten die Orchester, öffneten die Läden und arbeiteten die Behörden wie gewohnt. Arbeiter aus ganz Europa wurden in die Rüstungsindustrie gezwungen und Juden in den Tod geschickt.

Die Macht des Dritten Reiches war ungebrochen, aber die Front rückte näher. Der Krieg zog unaufhaltsam der Stadt entgegen und schloß den Kreis: Er kehrte zurück an seinen Ausgangspunkt und er kannte kein Erbarmen. Er traf Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Greise. Er holte sich glühende Nationalsozialisten ebenso wie Zwangsarbeiter, die auf ihre Befreiung warteten.



Mit der Präzision des Historikers und der sprachlichen Kraft des Romanautors schildert Antony Beevor hautnah und mit erschütternder Authentizität jenen Albtraum aus Gewalt, Tod und Zerstörung, den Millionen Menschen auf allen Seiten erleben mussten.

Antony Bevoor wertet wie kaum ein anderer die sowjetischen Quellen aus und stellt neben der deutschen auch die russische Seite dar, um ein detailliertes Gesamtbild zu erzeugen. Das macht er ausgesprochen unterhaltsam und so liest sich das Buch zunächst sehr gut und fesselnd.

Dargestellt werden die Sichtweisen vom obersten Kriegsherrn - Stalin, Hitler, Roosevelt - bis zum einfachen Landser oder anderen Opfer des Krieges. Und diese Sichtweisen wechseln recht häufig in Form von kurzen Anekdoten oder Erlebnissen.

Beevors detailreiche und gekonnte Geschichtsschreibung ist gut recherchiert und verständlich geschrieben. »Berlin 1945 - Das Ende« ist trotz einiger Schwächen ein herausragendes und packend geschriebenes zeitgeschichtliches Dokument.

Das Buch ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber keine ernstzunehmende wissenschaftlich-historische Dokumentation. Antony Beevor gleitet zu oft in Phrasen ab, wie man sie in den "Kriegsschinken" der 1960er und 1970er Jahren zu lesen bekommt, vergisst Quellenangaben zu benennen und kommt zu Schlussfolgerungen anhand von Zitaten, die er nicht belegt.

Möglicherweise hält er die für selbstverständlich, sind sie aber nicht. Grundsätzlich bleibt er aber neutral und versucht, sich und seine Meinung oder seine Schlussfolgerungen zu erklären, was ihm im großen und ganzen auch gelingt.



Literatur:

Berlin 1945 - Das Ende
»Berlin 1945 - Das Ende«
von Antony Beevor

Ein Ende der Corona-Krise nicht abzusehen










Corona ist nicht einmal ansatzweise überwunden, es gibt keine allgemeine Immunität, es gibt weder ein Medikament noch eine Impfung, und das Virus ist weiterhin im Umlauf.

Die Krise wird bewältigt, wenn Vernunft auf Augenmaß trifft. Wir leben in pandeimschen Zeiten und ein Ende der Corona-Krise ist bis jetzt keinesfalls abzusehen und je länger sie andauert, desto größer wird auch die Belastung für die Bevölkerung. Corona wird uns so lange beschäftigen, bis es einen wirksamen Impfstoff oder ein Medikament dagegen geben wird.

Keine Großveranstaltungen bis August wurden einfach mal so beschlossen und verkündet, ohne ein Wort zu den Konsequenzen. Nun sind das natürlich keine lebensnotwendigen Veranstaltungen und sicher ist bei so etwas die Ansteckungsgefahr gegeben.

Ändert aber nichts daran, dass ein Großteil der betroffenen Betriebe das nicht überstehen kann, da die schon normalerweise in einem sehr unsicheren Umfeld arbeiten. Und jetzt also ein halbes Jahr keine Jahrmärkte, keine Konzerte, keine Messen, kein Sport vor Publikum, wahrscheinlich kein Kino, Theater, keine Diskotheken.

Das kostet erst mal direkt unzählige Jobs und bald dann auch indirekt, weil die ganzen zusätzlichen Arbeitslosen zu Weihnachten als Konsumenten fehlen.

Mal ganz davon abgesehen: Schon die alten Römer wussten, dass es Brot und Spiele braucht, um das Volk unter Kontrolle zu halten.


Es wird im weiteren Verlauf der Krise dann nicht mehr ausreichen, nur eine gute Begründung für weitere erhebliche Zumutungen zu liefern, so wie es Herr Schellnhuber formuliert hat. Wenn diese auch noch mit weitreichenden finanziellen Belastungen, ohne temporäres Limit, verbunden sind, werden sich auch die Zustimmungsquoten innerhalb der Bevölkerung sehr in Grenzen halten.

Und nach der Corona-Krise wird es wohl vornehmlich heißen - für Menschen und Wirtschaft gleichermaßen - die niederliegende Wirtschaft wieder in Gang zu bringen und Versäumtes erst einmal wieder nachzuholen.

»Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus,

die sie erst hervorbringen soll.«


Weblink:


Johns Hopkins University

Johns Hopkins University







Freitag, 1. Mai 2020

1945 Kampf um Berlin endet













Soldaten hissen die sowjetische Flagge auf dem Reichstag in Berlin

Am 22. April 1945 eröffnete die Rote Armee den Kampf um Berlin. Mit der Schlacht um die Macht in der Reichshauptstadt begann die letzte Phase des Krieges in Deutschland. Der Kampf um Berlin endete nach acht Tage am 1. Mai 1945 mit dem Hissen der sowjetischen Flagge über dem Berliner Reichstag.

Im Apri 1945 herrschte in der Reichshauptstadt eine seltsame Stimmung. Berlin wog sich Anfang 1945 in der Illusion, den Krieg zu überstehen. Jeden Tag gab es Bombenangriffe, jeden Tag wurden Leichen bestattet und Brände gelöscht. Über dem Himmel der Stadt hatten englische Piloten Angst, abgeschossen zu werden, während sich die Menschen in den Bunkern vor dem Feuersturm fürchteten.

Aber jeden Tag ging auch der Alltag weiter, zeigten die Kinos Unterhaltungsfilme, spielten die Orchester, öffneten die Läden und arbeiteten die Behörden wie gewohnt. Arbeiter aus ganz Europa wurden in die Rüstungsindustrie gezwungen und Juden in den Tod geschickt.

Die Macht des Dritten Reiches war ungebrochen, aber die Front rückte näher. Der Krieg zog unaufhaltsam der Stadt entgegen und schloß den Kreis: Er kehrte zurück an seinen Ausgangspunkt und er kannte kein Erbarmen. Er traf Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Greise. Er holte sich glühende Nationalsozialisten ebenso wie Zwangsarbeiter, die auf ihre Befreiung warteten.

In der Reichskanzlei schickte man die Kinder in die letzte Schlacht und die Stadt ins Verderben. Die Soldaten der Roten Armee und der Wehrmacht lieferten sich erbitterte Straßenkämpfe. Eine Zeit der unklaren Frontverläufe, jeder schoß auf jeden, niemand hatte noch einen Überblick. Zivilisten versteckten sich in Kellern, Kriegsgefangene warteten darauf, daß die Lager geöffnet werden. SS-Männer erschossen Deserteure. Rotarmisten hofften darauf, nicht in den letzten Tagen vor dem Sieg zu fallen.