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Mittwoch, 19. April 2023

Ukraine-Krieg bald beenden


Im Februar vor einem Jahr hat Russland die Ukraine überfallen und das Kriegsziel Putins ist immer noch die Auslöschung der ukrainischen Staatlichkeit. Aber das ukrainische Volk kämpft tapfer gegen seine Vernichtung. Es verteidigt sich gegen Putin. In der Ukraine wird auch die Freiheit Europas verteidigt.

Die militärische Weiterführung des auf beiden Seiten verlustreichen Krieges ist das Eingeständis diplomatischen Versagens und der Unfähigkeit, die Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen.

Im Ukraine-Konflikt ist es an der Zeit, Pläne ausarbeiten, mit denen dieser Krieg beendet wird oder es zumindest zu einem baldigen Waffenstillstand kommt. Russland und die Ukraine sollten besser verhandeln, wenn sie ihre Ziele militärisch nicht erreichen könne. Der völlige Abzug der russischen Armee aus der Ukraine ist für Friedensgespräche unverzichtbar. Früher oder später werden die Konfliktparteien diesen Weg gehen müssen. Macht man das nicht, wird man warten müssen, bis die Russen besiegt sind oder aufgeben, der Westen das Geld ausgeht oder ein Wunder geschieht.

Bis dahin sterben noch viele Menschen und die Russen zerstören in der Ukraine immer mehr der wichtigen Infrastruktur. Durch Putins neue Strategie, die zivile Infrastruktur massiv und rücksichtslos mit Raketen und Drohnen anzugreifen, leidet vor allem die Zivilbevölkerung.  

Es geht um die Menschen und nicht um politische Ziele, die daneben nicht wichtig sind. Aber es entscheiden leider immer die Menschen, die nie in den Schützengraben müssen.

Russland stellt bereits auf Kriegswirtschaft um. Die Rüstungsunternehmen reiben sich die Hände, während junge Russen in der Ukraine für Putins Imperialismus sterben. Vor allem die Rüstungsunternehmen in den USA reiben sich die Hände, während jung Ukrainer sterben.

Die Diplomatie des Westens und auch Deutschlands haben völlig versagt: sie haben es nicht geschafft, die gezielte Provokation der Russen durch der USA in der Ukraine, also in Europa, abzuwenden.

Freitag, 24. Februar 2023

Russischer Überfall auf die Ukraine


Am 24. Februar 2022 Russland die Ukraine überfallen. Präsident Putin spricht von einer "militärischen Spezialoperation", um das Nachbarland zu entwaffnen, von "Nazis" zu befreien und eine Ost-Erweiterung der NATO zu verhindern. Seitdem wehrt sich die Ukraine mit militärischer Hilfe aus dem Westen gegen die Invasion. Zehntausende Soldaten und Zivilisten wurden bislang in diesm Kreig getötet.

Millionen Menschen flohen aus der Ukraine - die meisten nach Polen und Deutschland. Viele Länder verhängten Sanktionen gegen Russland. Weltweit stiegen die Preise für Energie und Lebensmittel teils drastisch.

Seit einem Jahr führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Er verläuft nicht so, wie Putin es sich vorgestellt hat. Aber auch im Westen gab es Fehleinschätzungen. Der Ukraine ist es im Kriegsverlauf gelungen, den Krieg selbstständig zu führen und Widerstand zu leisten und aufzubauen.

Als Joe Biden am Montag durch Kiew spazierte, zeigte er sich betont unbeeindruckt vom dröhnenden Luftalarm. Die Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin lautete: Der Westen wird nicht weichen.

"Als Putin vor fast einem Jahr seine Invasion startete, dachte er, die Ukraine sei schwach und der Westen sei gespalten", sagte der amerikanische Präsident bei seinem Überraschungsbesuch in der Ukraine. "Er dachte, er könnte uns überrumpeln. Aber da hat er sich gewaltig geirrt."

Dienstag, 21. Februar 2023

Präsident Biden auf Kurzbesuch in Kiew


Präsident Biden ist in Kiew zu einem unangekündigten Überraschungsbesuch gelandet. Biden scheute sich nicht, in ein Kriegsgebiet zu reisen, um seine Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Für den ukrainischen Präsidenten Selensky war der überraschende Kurzbesuch ein "äußerst wichtiges Zeichen der Unterstützung".

Der Kurzbesuch in Kiew erfolgte offensichtlich als symbolische Geste aus Anlass des ersten Jahrestages des Ukraine-Kriegsbeginns.

Als Joe Biden am Montag durch Kiew spazierte, zeigte er sich betont unbeeindruckt vom dröhnenden Luftalarm. Die Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin lautete: Der Westen wird nicht weichen.

"Als Putin vor fast einem Jahr seine Invasion startete, dachte er, die Ukraine sei schwach und der Westen sei gespalten", sagte der amerikanische Präsident bei seinem Überraschungsbesuch in der Ukraine. "Er dachte, er könnte uns überrumpeln. Aber da hat er sich gewaltig geirrt."

Präsident Biden hat bei seinem Besuch in Kiew weitere Waffenlieferungen zur Fortsetzung des Kriegangekündigt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz verspricht er zusätzliche Militärhilfe im Wert von einer halben Milliarde Dollar. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN soll sie Munition, Raketenwerfer und Haubitzen umfassen. Vor allem geht es Biden aber darum, ein starkes Zeichen zu setzen: "Sie und alle Ukrainer erinnern die Welt jeden Tag daran, was das Wort 'Mut' bedeutet. Sie erinnern uns daran, dass Freiheit keinen Preis hat. Dass man dafür kämpfen muss, so lange wie nötig. Und so lange werden wir mit Ihnen sein, Herr Präsident."

Mit seinem Besuch in Kiew wolle er die unerschütterliche Unterstützung seines Landes für die Demokratie, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zeigen, hatte Biden vorher getwittert. Und weiter: "Als Putin die Ukraine vor fast einem Jahr angriff, dachte er, die Ukraine sei schwach und der Westen gespalten." Da habe sich Putin schwer getäuscht.

Mittwoch, 8. Februar 2023

Ukraine befürchtet neue Offensive noch im Februar

Orthodoxe Christen vor der Allerheiligenkirche in Bachmut.

Die Ukraine hält es für möglich, dass Russland noch in diesem Monat einen neuen großen Angriff starten wird - vermutlich um den Jahrestag des Kriegsbeginns, so der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow.

Seit September wurde in Russland im grossen stil mobilisiert und trainiert, sowie Material instandgesetzt. Um Ortschaften sowie Geländegewinne dürfte es primär weniger gehen als die regulären Streitkräfte aufzureiben und wenn möglich, zu zerschlagen, bevor westliche Materialieferungen zum tragen kommen.

Gut möglich, dass Putin zu einer neuen Großoffensive ansetzt. Aber wozu dieser Wahnsinn? Selbst wenn Russland weitere Geländegewinne erzielen sollte, so werden diese Territorien völkerrechtlich niemals anerkannt, sondern für Russland ein Mahnmal der Schande sein. Der komplette Neuaufbau der zerstörten Gebiete, insbesondere einer funktionierenden Infrastruktur wird Unsummen kosten und viele Jahre dauern. Die Nachbarstaaten von Russland werden weiter massiv aufrüsten und den Schutz der NATO suchen. Es braucht eine europäische Friedens- und Sicherheitsordnung, an der auch Russland teilhaben muss. Diese setzt aber ein Umdenken im Kreml voraus.

Russland hat ukrainische Städte erneut mit einer Angriffswelle überzogen. Laut dem Generalstab in Kiew wurden Marschflugkörper und Drohnen auf den Nordosten und Süden des Landes abgefeuert. In einigen Regionen fiel der Strom aus.

Der ukrainische Generalstab und Strategen der NATO rechnen schon länger mit einer neuen russischen Offensive, da sich der Jahrestag der russischen Invasion am 24. Februar nähert. Am 9. Februar hatte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Krylenko, gesagt, dass der Angriff begonnen habe. Vor allem in Städten wie Bachmut, Awdijwka und Wuhledar, die schon die blutigsten Kämpfe des Krieges erlebt hatten, "eskalieren die Kräfte und Mittel des Feindes mit täglicher Intensität". "Sie versuchen, diese Gebiete und wichtigen Städte einzunehmen, um neue Erfolge zu erzielen", sagte Krylenko.

Vor allem im Osten des Landes verschärft sich die Lage weiter. Dass sich die Lage im Osten verschärft, bedeutet hoffentlich nicht, dass dies jetzt noch mehr Waffen geliefert werden müssen, um die Lage zu entschärfen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Je mehr es um das Kämpfen geht und Selensky vom Westen und der USA unterstützt wird, wird es zu keiner Vereinbarung der beiden Kriegsparteien kommen.

Im Konflikt geht es um Pragmatismus. Natürlich wäre es das Beste, der Aggressor Russland zöge sich von den besetzen Gebieten einschließlich der Krim zurück. Wer das für realistisch hält, verkennt die Geopolitik der letzten 80 Jahre. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die russische Führung von ihrem Kriegsziel abrücken könnte. Die Ukraine als Staat soll ausgelöscht werden.

 

Sonntag, 29. Januar 2023

Ende der Schlacht von Stalingrad

Stalingrad

Vor 80 Jahren endete eines der schlimmsten Gemetzel des Zweiten Weltkriegs: die Schlacht um Stalingrad. Monatelang bekämpfen sich deutsche und sowjetische Soldaten mit Spaten, Messern, Flammenwerfern. Am Ende hatten die Deutschen nicht nur die Schlacht an der Wolga verloren, sondern auch die Wende im Zweiten Weltkrieg eingeläutet. Am Ende sind Hunderttausende tot, die Wende im Krieg war eingeläutet. Die Schlacht um Stalingrad wurde zum Heldenmythos verklärt. Die Schlacht von Stalingrad ist bis heute eine umkämpfte Erinnerung geblieben.

Im Verlauf der deutschen Sommeroffensive 1942, des „Falls Blau“, war Stalingrad als Kriegsziel in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Bei der Industriestadt, die sich 80 Kilometer an der Wolga entlangzog und die nach dem großen Gegner des Dritten Reiches benannt war, handelte es sich zwar ohne Zweifel um ein wichtiges Ziel. Noch mehr aber um eine psychologisch bedeutende Schlacht: das Symbol des Widerstandes der Roten Armee gegen die Wehrmacht.

Der oberste Kriegsherr Hitler entschloss sich 1942 zu Angriffen auf die Ölraffinerien im Kaukasus. Zeitgleich wollte er die Wolga blockieren, um den Nachschub sowjetischer Rüstungsgüter zu stoppen und die Stalingrader Waffenschmieden zerstören. Dass die Front damit auf eine Länge von 4.000 Kilometer ausgedehnt wurde, focht Hitler nicht an, glaubte er doch, dass "der Feind die Massen seiner Reserven im ersten Kriegswinter weitgehend verbraucht" habe. Es war eine von vielen fatalen Fehleinschätzungen des angeblich "größten Feldherrn aller Zeiten", der es im Ersten Weltkrieg gerade mal zum Gefreiten gebracht hatte.

Die 6. Armee unter General Friedrich Paulus und die 4. Panzerarmee unter General Hermann Hoth: 580 000 deutsche, 400 000 italienische, rumänische und ungarische Soldaten. Auf russischer Seite hielten über eine Million Rotarmisten, vor allem die 62. Armee unter General Wassili Iwanowitsch Tschuikow, die Stadt und den Strom.


Ursprünglich hatte Hitler gar nicht vorgehabt, die symbolträchtige Stadt an der Wolga im Straßenkampf einnehmen zu lassen. Es reiche aus, sie mit Artilleriebeschuss dem Erdboden gleichzumachen und den Schiffsverkehr auf der Wolga zu unterbrechen. Doch diese Vorgabe schwand im Zuge der Kämpfe immer stärker aus dem Bewusstsein. Nachdem am 23. August deutsche Panzer nördlich von Stalingrad die Wolga erreicht hatten und die Stadt zum Ziel schwerer Luftangriffe geworden war, rückten Mitte September, bei sonnig-warmem Spätsommerwetter, die ersten Einheiten der deutschen 6. Armee in den westlichen Vororten von Stalingrad vor. Damit begann eine Dynamik, die in der vollständigen Eroberung der Stadt enden musste – oder in einer totalen Niederlage.

Der sowjetische Generalstab, die "Stawka", verfolgte demgegenüber ein klares Ziel: In einer gewaltigen Kesselschlacht möglichst viele Truppen Hitler-Deutschlands und seiner Verbündeten zu vernichten. Die Voraussetzungen dafür waren gut: Die Angreifer hatten durch ihren schnellen Vorstoß nach Stalingrad am westlichsten Bogen der Wolga im Norden des eroberten Gebietes eine lange, fast nicht zu verteidigende Front durch den Vorstoß entstehen lassen.

Für den "Gröfaz" stand fest: Den Angriff auf Stalingrad sollte die 6. Armee unter General Friedrich Paulus übernehmen. Mit ihr könne er notfalls "den Himmel stürmen", soll Hitler seine Armee einmal überschwänglich gelobt haben. Mitte August befahl Paulus den Angriff auf die boomende Industriestadt mit den Kombinaten, Panzerschmieden und Raffinerien. Trichterförmig rückte die 6. Armee zur Stadt an der Wolga vor. Am 22. August 1942 erreichten deutsche Panzereinheiten das Wolgaufer nördlich von Stalingrad.

Allein am 23. August warf die deutsche Luftwaffe 1.000 Tonnen Bomben über der Stadt an der Wolga ab. "Der Himmel war schwarz von Flugzeugen", erinnerte sich später eine Augenzeugin. Alte, Frauen und Kinder versuchen über die Wolga aus der Stadt zu fliehen, doch die deutschen Piloten donnerten im Tiefflug über sie hinweg und zielten auf die überfüllten Boote und die Menge am Ufer. Rund 40.000 Zivilisten, so sowjetische Angaben, starben alleine bei den Luftangriffen. Stalin hatte ihnen die Flucht aus der Stadt untersagt, weil er meinte, ihr Verbleiben würde die Moral der Truppe stärken.

Die Bombardements aus der Luft waren erst der Auftakt zu einer der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Nach den Luftangriffen sollen die Panzerverbände in die Stadt rollen, doch entgegen Hitlers Erwartungen leistete die Rote Armee erbitterten Widerstand. Haus für Haus bekämpften sich deutsche und sowjetische Soldaten - mit Feuerwerfern und Handgranaten, Spaten und Messern.

Stalingrad

Ein erbitterter Häuserkampf um Stalingrad entbrannte. Die Sowjets verteidigten jede Straße, jede Kreuzung, jedes Haus, jedes Zimmer. Auf dem Höhepunkt der Kampfhandlungen geriet der Kampf zu reinen Irrsinn. Der völlig zerstörte Hauptbahnhof wechselte mehrmals am Tag seinen Besitzer. "Um jedes Haus, jede Fabrikhalle, um Wassertürme, Bahneinschnitte, Mauern, Keller und schließlich um jeden Trümmerhaufen tobte ein Kampf, wie man ihn in dieser Konzentration selbst in Materialschlachten des Ersten Weltkrieges kaum erlebt hatte", beschrieb ein deutscher Offizier das Gemetzel. "Entfernung gab es nicht, nur Nähe." Bis Ende Oktober eroberte die Wehrmacht den größten Teil der Stadt - oder das, was von ihr nach den Kampfhandlungen übrig geblieben war. Die Rote Armee hielt nur noch einen einige hundert Meter breiten Uferstreifen an der Wolga.

Die russischen Militärs des Oberkommandos der Stawka hatten in Stalingrad ihre ganz eigene rücksichtslose Methode der Kriegführung: Die russischen Soldaten wurden damals in Stalingrad rücksichtslos und erbarmungslos nach vorne getrieben in das gegnerische Feuer von Maschinengewehren und Granaten. Wer sich zurückziehen wollte, wurde von den KP-Politkommissaren niedergeschossen. Tod von vorn oder von hinten war die Alternative.

Die "Abteilung Fremde Heere Ost", die vom späteren BND-Chef Reinhard Gehlen geleitet wurde, erklärte am 31. Oktober: "Vorbereitungen größerer Angriffe sind noch an keiner Stelle erkennbar." Eine fatale Fehleinschätzung. 19 Tage später startete die Operation "Uranus", der sowjetische Gegenstoß, mit einer Million Soldaten, 13.500 Geschützen und Granatwerfern, 900 Panzern, mehr als 1000 Flugzeugen. Am 22. November 1942 wurde die 6. Armee der Wehrmacht mit 250.000 Mann eingekesselt.


Die rund 250.000 deutschen Soldaten und ihre Verbündeten ergriff nach der Einkesselung die Panik. "Von Angst vor den sowjetischen Panzern gepeitscht, jagten Lkw, Befehlswagen, Kräder, Reiter und pferdebespannte Fahrzeuge nach Westen, prallten aufeinander, fuhren sich fest, stürzten um, versperrten den Weg", erinnerte sich später ein deutscher Offizier.

Stalingrad Lageplan

Nach fünf Tagen war Stalingrad Ende November 1942 vollkommen eingekesselt. Als Generaloberst Paulus noch retten will, was zu retten ist, und vorschlug, die 6. Armee zurückzuziehen, gab Hitler den Befehl aus, dass sich diese in der "Festung" Stalingrad einigeln solle. Man werde die Armee noch "entsetzen" (durch neue Truppen befreien), bis dahin werde sie über eine Luftbrücke versorgt. Die Stadt mit dem symbolträchtigen Namen von Hitlers Erzfeind muss gehalten werden, koste es, was es wolle. Schließlich war der Kampf um Stalingrad längst zu einem Fernduell zwischen Hitler und Stalin geworden. Doch Hermann Göring, Chef der deutschen Luftwaffe, konnte die Versorgugn der einschlossenen Armee nicht erfüllen, was er zuvor wider besseres Wissen Hitler vollmundig versprochen hatte.

Nur kurzzeitig flammte Mitte Dezember bei den Soldaten wieder Hoffnung auf, als Mitte Dezember Geschützdonner aus der Ferne ertönte. Es begann die "Operation Wintergewitter", durchgeführt von der 4. Panzerarmee unter Leitung von Generalfeldmarschall Erich von Manstein. Doch der millitärische Entsatz schlug durch unkoordiniertes Verhalten bei dem möglichen Ausbruch fehl. Das Schicksal der 6. Armee war damit besiegelt.

"Unbeschreibliches haben wir in den letzten Tagen durchgemacht und es steht uns wohl noch Schlimmeres bevor", schreibt der Soldat Karl Augustinus Anfang Januar 1943. "Ich lerne jeden Tag, mit dem Leben abzuschließen. Namenloses Elend, Tod, Zerstörung ist hier." Andere Soldaten klingen in ihren Briefen an die Heimat ähnlich verzweifelt: "Hunger, Hunger, Hunger, und dann Läuse und Schmutz", so der Soldat Bruno. "Tag und Nacht werden wir von Fliegern angegriffen, und das Artilleriefeuer schweigt fast nie. Wenn nicht in absehbarer Zeit ein Wunder geschieht, gehe ich hier zugrunde."

Hitlers Plan, mit der Eroberung der Wirtschaftsmetropole an der Wolga die Sowjetunion von Öl und Nachschub abzuschneiden, entwickelt sich immer mehr zum militärischen Desaster. Stalins wichtigster Verbündeter ist der russische Winter: Schneestürme, minus 40 Grad. Das Wunder an der Wolga blieb aus. Dennoch lehnte am 8. Januar 1943 Paulus, auch "Cunctator", der Zögerer genannt, die sowjetische Aufforderung zur Kapitulation ab. Es begann die letzte Großoffensive der sowjetischen Truppen unter Marschall Tschuikow. Die Kräfte der Wehrmacht wurden immer weiter zerrieben und in einen Nord- und Südkessel aufgespalten.


Am 25. Januar verließ das letzte deutsche Flugzeug den Kessel von Stalingrad. Es gab danach keine Verpflegung in Kessel mehr, 12.000 Verwundete blieben unversorgt, die Munition ging zur Neige. Viele Offiziere begingen Selbstmord oder versuchten - meist vergebens - mit ihren Truppen auf eigene Faust auszubrechen.

Doch der wackere General Paulus selbst funkte noch am 29. Januar ergeben: "An den Führer! Zum Jahrestag ihrer Machtübernahme grüßt die 6. Armee ihren Führer. Noch weht die Hakenkreuzfahne über Stalingrad. Unser Kampf möge den lebenden und kommenden Generationen ein Beispiel dafür sein, auch in der hoffnungslosesten Lage nie zu kapitulieren, dann wird Deutschland siegen. Heil mein Führer! Paulus, Generaloberst."

Die Belohnung für so viel Ergebenheit kam prompt. In letzter Minute ernannte Hitler den Generaloberst durch Funkspruch zum Generalfeldmarschall. Die Hoffnung, die dahinter steckt, ist offensichtlich: Paulus soll die Stellung um jeden Preis halten oder sich umbringen - schließlich hatte sich noch nie ein deutscher Generalfeldmarschall gefangen nehmen lassen. Doch ausgerechnet in diesem Punkt verweigerte ihm Paulus die Gefolgschaft. Am 31. Januar 1943 begibt er sich in die Gefangenschaft und ließ sich mit seinem eigenen Stabs-Mercedes zum Hauptquartier der Donfront bei Zawarykino fahren.

Der "Gröfaz" hatte so seine ganz eigenen Vorstellungen über die Auszeichnung: "Der Mann hat sich totzuschießen, so wie sich früher die Feldherren in das Schwert stürzten, wenn sie sahen, dass die Sache verloren war", tobte Hitler in Berlin.

Im Januar 1943 wurde die 6. Armee auf das Stadtgebiet von Stalingrad zurückgedrängt und vollkommen eingekesselt. Am 31. Januar 1943 kapitulierte der Südkessel. Am 2. Februar gab auch der Nordkessel unter General Karl Strecker auf. Über Stalingrad wehte wieder die sowjetische Fahne.

Die 6. Armee war am Ende. Rund 90.000 deutsche Soldaten geraten in Kriegsgefangenschaft. Ausgemergelt, ausgehungert, verzweifelt. Nicht mehr als 6.000 Mann sollten die folgende Gefangenschaft in der Sowjetunion überleben. Der sowjetische Blutzoll war noch deutlich höher. Insgesamt starben in der strategisch unnötigen Schlacht von Stalingrad, bei der es um das Prestige der beiden Führer und einen Propagandaerfolg ging, mehr als 700.000 Menschen.

Nach der verlorenen Schlacht verschoben sich die Kräfteverhältnisse an der Ostfront. Die deutsche Wehrmacht war zu militärischen Offensiven im großen Stil nicht mehr fähig und kannte in ihrer Bewegung nur noch eine Richtung: die zurück nach Westen.

Auch für die nationalsozialistische Propaganda war die Niederlage von Stalingrad verheerend. Dass Zehntausende in Gefangenschaft gingen, wurde verschwiegen, krampfhaft versuchte der "Völkische Beobachter" das sinnlose Sterben zu überhöhen. Hitler wußte zu genau um die Bedeutung der Katastrophe und war tiet erschüttert. Nach der Niederlage verfiel der Diktator mehr und mehr. Doch seinen eingeschlagenen Kurs änderte er nicht. Am 18. Februar 1943 rief Propagandaminister Joseph Goebbels im Sportpalast aus: "Wollt ihr den totalen Krieg?" Ein begeisterter Jubel schallte ihm bei seiner aufhetzerischen Rede entgegen.

Der verlorene Krieg sollte noch bis zum 8. Mai 1945 weitergehen und mit ihm das millionenfache Morden und Sterben. Bis all in Trümmern lag.

Weblinks:

Wolgograd - Wikipedia.org

Schlacht von Stalingrad - Wikipedia.org


Videos:

Stalingrad
Stalingrad (ww2 edit)

Mittwoch, 28. September 2022

Ukraine-Krieg ist nicht zu gewinnen


Trotz der ukrainischen Gegenoffensive im Gebiet Charkiw will Russland seine Angriffe in der Ostukraine fortsetzen. Präsident Putin sagte in Usbekistan: "Wir haben es nicht eilig." Putin möchte den Eindruck erwecken, dass die russischen Truppen jederzeit den militärischen Sieg erringen könnten, aber bisher noch keine rechte Lust dazu gehabt hätten. Oder eben andere Dinge vorher wichtiger wären. Das kann niemand ernst nehmen. Putins Truppen sind nicht mehr Herr der Lage, sie haben nicht mal mehr die Initiative.

In allem was Putin von sich gibt und wem er die Schuld an seiner Spezialoperation gibt, merkt man ganz deutlich, daß ihm die Zeit davon rennt! Und er läßt auch schon Gefangene durch den Chef der Wagner Gruppe anwerben. Angeblich rennen auch russische Soldaten vor den ukrainisch vorrückende Soladetn davon und sollen sogar ihre Panzer stehen gelassen haben.

Wladimir Putin

Putin wird diesen Krieg nur beenden, wenn er erkennt, daß er diesen nicht gewinnen kann.


In diesem Krieg braucht es keine Eile, denn dieser Krieg ist von keiner Seite zu gewinnen, sondern nur von der Ukraine zu verlieren. Der Westen kann immer mehr und gefährlichere Waffen liefern, und Putin kann immer härter gegen die Ukraine vorgehen, bis zum äußersten Mittel. Am Ende steht eine zerstörte Ukraine. Und deshalb ist die Fortsetzung dieses Krieges völlig unsinnig, und übrigens auch die deutsche und europäische Politik.

Die Vorstellung, der Westen unterstütze die Ukraine dabei, den Krieg nicht zu verlieren, ist völlig absurd.

Literatur:

Im Rausch Im Rausch: Russlands Krieg von Arkadi Babtschenko

Samstag, 20. August 2022

Ukraine-Krieg und kein Ende in Sicht


Wladimir Putin hat sich verkalkuliert. Die Nato ist geschlossener denn je, Russland international fast völlig geächtet. Russische GHebietsansprüche in der Ukraine werden völkerrechtlich nicht anerkannt und wirtschaftlich ein Fass ohne Boden. Der Wiederaufbau des Landes wird Unsummen kosten. Welch ein Irrsinn, den Putin da verfolgt.

Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die russische Führung von ihrem Kriegsziel abdrücken könnte. Die Ukraine als Staat soll ausgelöscht werden. Die neuesten Aussagen von Medwedew lassen das Schlimmste befürchten. Und es ist diesen Kriegstreibern völlig egal, wie viele ukrainische Zivilisten und Soldaten dafür ihr Leben verlieren werden. Genauso wie sie ihre eigenen Soldaten in den Tod schicken. 

Der Krieg zieht sich hin und es kommt nicht von ungefähr, das der Präsident der Ukraine Selensky permanent neue Forderungen stellt, aber die westlichen Staaten sind vorsichtig geworden mit der Erfüllung von Wünschen der Ukraine.

Was soll im Ukraine-Krieg werden? Wie wird es wohl weitergehen? Werden sich die konflikt-Parteien sich einigen oder weiterkämpfen?

Die Ukraine wird nicht auf verlorene Gebiete verzichten und der lupenreine Demokrat Putin wird nicht eher ruhen, bis seine faschistischen Ziele erreicht sind.

Der Westen unterstützt gemäß Völkerrecht legitim ein angegriffenes Land, ist aber an diesem Krieg so lange nicht beteiligt, wie Putin den Westen nicht angreift. Völkerrecht hin oder her, ich sehe den Konflikt immer mehr in Richtung Stellvertreter-Krieg getrieben. Ganz zu schweigen davon, dass die Waffenlieferungen von der russischen Regierung selbstverständlich ganz anders aufgefasst und dargestellt werden.


Durch die atomare Abschreckung gibt es ein Patt und so niemand auch nur annähernd versuchen in den Krieg einzugreifen um ihn zu beenden.

Wenn keine Einigung am Verhandlungstisch erreicht werden kann, wird der Krieg weitergehen. Das Grauen geht weiter, die Welt schaut zu und testet fleißig alte und neue Waffen.

Donnerstag, 24. Februar 2022

Russischer Angriff auf die Ukraine

Wladimir Putin erklärt in einer Rede der Ukraine den Krieg


Die russische Armee hat am frühen Morgen des 24. Februar damit begonnen, die Ukraine auf ihrem Territorium militärisch anzugreifen. Der Angriff ist härter ausgefallen als erwartet. Die Lege in der Ukraine ist sehr ernst. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte den Schritt kurz zuvor im Fernsehen angekündigt. Er habe die Militäraktion autorisiert, Russland habe keine andere Wahl als sich zu verteidigen, sagte Putin.

Wladimir Putin

Die Welt ist schockiert, denn nachdem die Diplomatie zu keiner Verständigung Lösung mehr gefunden und versagt hat, ist der lange befürchtete Angriff Russlands als das letzte Mittel nun eingetreten: das russische Militär hat die Ukraine am Donnerstagmorgen auf großer Fläche mit Bombardements und Bodentruppen angegriffen und ist in die Ukraine einmarschiert und befindet sich auf dem Vormarsch Richtung Kiew. Putin warnte andere Staaten davor, sich Russland in den Weg zu stellen. Das würde Konsequenzen nach sich ziehen, wie sie sie noch nicht erlebt hätten, sagte Putin in einer Fernsehansprache. Der ukrainische Präsident Selensky bat die internationale Gemeinschaft um entschiedene Unterstützung.


Der Angriff auf die Ukraine löste international und in Deutschland scharfe Kritik und Proteste aus. Die Spitzen der EU kündigten ein scharfes Sanktionspaket gegen Russland an. Nach Angaben von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sollen weitere Sanktionen den Zugang russischer Banken zu den europäischen Finanzmärkten stoppen. Russische Vermögenswerte in der EU sollen eingefroren werden, wichtigen Sektoren der russischen Wirtschaft soll der Zugang zu Schlüsseltechnologien und Märkten verwehrt werden. "Die EU wird das härteste Sanktionspaket beschließen, das sie je beschlossen hat", sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs treffen am Abend zu einem Sondergipfel zusammen. Die militärische Agression hat ihren Preis und so kündigte die EU harte Sanktionen als Gegenmaßnahme an.

Die russische Armee hat am frühen Morgen damit begonnen, die Ukraine auf ihrem Territorium militärisch anzugreifen. Der Angriff ist härter ausgefallen als erwartet. Die Lege in der Ukraine ist sehr ernst. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte den Schritt kurz zuvor im Fernsehen angekündigt. Er habe die Militäraktion autorisiert, Russland habe keine andere Wahl als sich zu verteidigen, sagte Putin.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky teilte mit, die Ukraine habe ihre diplomatischen Verbindungen mit Russland eingestellt. Zuvor hatte er den Kriegszustand ausgerufen. Er appellierte an die Bürger des Landes, nicht in Panik zu verfallen. "Wir sind auf alles vorbereitet, wir werden siegen", sagte er in einer auf Facebook veröffentlichten Videobotschaft.

Der ukrainische Grenzschutz berichtet vom Vordringen russischer Bodentruppen in die Ukraine. In mehreren nördlichen Regionen und von der annektierten Halbinsel Krim aus habe die russische Armee mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert. Zuvor waren in den Städten Odessa und Charkiw Explosionen zu hören gewesen. Nach ukrainischen Angaben sind bisher mehr als 40 ukrainische Soldaten und etwa zehn Zivilisten getötet worden.

Nach Angaben der ostukrainischen Separatisten wurden bei den Gefechten auch Kämpfer aus ihren Reihen getötet. Es gebe Tote und Verletzte unter den Streitkräften, aber auch unter der Zivilbevölkerung, sagte der Chef der selbst ernannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, dem russischen Staatsfernsehen.

Er machte Artilleriebeschuss der ukrainischen Armee dafür verantwortlich. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen. Die Evakuierung von Zivilisten nach Russland sei vorläufig gestoppt worden, sagte Puschilin. Er behauptete zudem, dass sich viele ukrainische Soldaten ergeben würden. "Die Zahl der Gefangenen steigt", sagte Puschilin. Auch dafür gibt es keine unabhängige Bestätigung.

Soldaten auf Panzer mit Flagge


Am Donnerstagmorgen hatte Russland mit einem Einmarsch in der Ukraine begonnen. Bereits am Montag hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die ukrainischen Separatistengebiete als unabhängige Staaten anerkannt und die Entsendung von Truppen angekündigt. In seinem Essay vom 12. April 2021 machte Putin klar, dass er der Ukraine keine eigenständige, selbstbestimmte Rolle als unabhängige Nation in Freiheit zugesteht. Um das mit einer nationalistisch-ideologischen Basis zu untermauern, fabuliert er von einer drei-einigen russischen Nation aus Russen, Belarussen und Ukrainern. In der Realität ist es nicht mehr als ein zynischer, diktatorischer Herrschaftsanspruch. Ohne den Willen der Menschen zu respektieren.

Die russische Regierung gab am Morgen an, die ukrainischen Luftwaffenstützpunkte bereits zerstört zu haben. Das Verteidigungsministerium hatte angekündigt, die "militärische Infrastruktur, Einrichtungen zur Luftverteidigung, Militärflugplätze und die Luftwaffe der ukrainischen Streitkräfte" mit Hochpräzisionswaffen außer Gefecht setzen zu wollen.

Das Verteidigungsministerium berichtet auch, russische Truppen hätten den Flugplatz Hostomel rund 30 Kilometer nordwestlich von Kiew angegriffen. Dabei seien mindestens drei russische Hubschrauber abgeschossen worden. Für Meldungen, dass russische Truppen den Flugplatz eingenommen haben, gab es zunächst keine unabhängige Bestätigung. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, teilte bei Facebook Videos von angeblich abgeschossenen russischen Hubschraubern.

Nach Angaben der Ukraine ist ihre Staatsgrenze auch aus Belarus angegriffen worden. Russische Soldaten hätten Grenzposten und Patrouillen attackiert. Das Innenministerium in Kiew bestätigte auch das Vordringen prorussischer Kräfte auf das von ukrainischen Regierungstruppen kontrollierte Gebiet. Die russische Armee sei zu den Orten Milowe und Horodyschtsche vorgestoßen.

Zudem seien Munitionslager im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj und im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk mit Raketen angegriffen worden. In der westukrainischen Stadt Luzk sei ein Fernsehturm zerstört worden. Außerdem wurden den Angaben zufolge Kasernen der ukrainischen Streitkräfte im westukrainischen Gebiet Winnyzja und nahe der Hauptstadt Kiew angegriffen.

Dienstag, 22. Juni 2021

80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion

Überfall auf die Sowjetunion


Vor 80 Jahren begann am 22. Juni 1941 der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. Mit beinahe 3,3 Millionen Soldaten griff die Wehrmacht ohne Kriegserklärung auf breiter Front zwischen Ostsee und Schwarzem Meer an, obwohl seit August 1939 ein Nichtangriffspakt zwischen Berlin und Moskau bestand. Ziel war es, auch hier einen "Blitzkrieg"-Erfolg zu erreichen. Unter dem Decknamen "Barbarossa" war der Überfall vom NS-Regime sorgfältig geplant worden.

Mit dem Einmarsch in die Sowjetunion begann ein beispielloser Vernichtungskrieg, um "Lebensraum" im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu schaffen. Hitler wollte diesen Krieg von Anfang an führen. Er war Kern seines ideologischen Programms, das Kommunismus und Judentum zum Hauptgegner erklärt hatte. Deutlich hatte Hitler bereits im März 1941 in seinen Anweisungen an den Chef des Wehrmachtsführungsstabes Alfred Jodl formuliert: "Dieser kommende Feldzug ist mehr als nur ein Kampf der Waffen; er führt auch zur Auseinandersetzung zweier Weltanschauungen. […] Die jüdisch-bolschewistische Intelligenz, als bisheriger 'Unterdrücker' des Volkes, muss beseitigt werden." Ebenso sollten die eroberten Gebiete und ihre Bewohnerinnen und Bewohner wirtschaftlich ausgebeutet werden.


Der Angriffskrieg auf die Sowjetunion war von langer Hand vorbereitet worden. Auf Weisung Hitlers traf die Wehrmacht ab Dezember 1940 konkrete Vorbereitungen für einen Krieg gegen die Sowjetunion. Vorgesehen war, einen Großteil der dortigen Bevölkerung zu töten, einen kleinen Teil zu "germanisieren" – und den Rest zu versklaven oder zu vertreiben. Hierdurch sollte der "Lebensraum im Osten" für die Ansiedlung von Deutschen entstehen.

Der Name des Russland-Feldzugs, angelehnt an Kaiser Friedrich I. aus dem Adelsgeschlecht der Staufer, fiel in der "Weisung Nr. 21 Fall Barbarossa" vom 18. Dezember 1940 und wurde seit Januar 1941 allgemein als Deckname für den Angriff verwendet. Die Gründe für die Namenswahl sind jedoch bis heute unklar.

Die deutsche Führung war überzeugt, die durch blutige "Säuberungen" von Josef W. Stalin geschwächte Rote Armee innerhalb weniger Monate bezwingen zu können. Die militärischen Anfangserfolge der Wehrmacht nach der Offensive vom 22. Juni 1941 schienen diese Auffassung zu bestätigen. Begünstigt wurde der schnelle Vorstoß von drei deutschen Heeresgruppen und ihren Verbündeten auf einer Linie zwischen Ostsee und Karpaten durch die äußerst offensiv ausgerichtete Aufstellung der Roten Armee unmittelbar hinter der deutsch-sowjetischen Demarkationslinie.

Seit dem 21. Juni 1941 hatten drei Millionen Mann mit 750.000 Pferden, 600.000 Fahrzeugen, 3.580 Panzern und 7.184 Geschützen unter dem Schutz von drei Luftflotten mit 1.830 Flugzeugen die Grenze zur UdSSR überschritten. Vor Moskau kam der Vormarsch zum Stehen. In Stalingrad erfror und verhungerte die 6. deutsche Armee. In der Panzerschlacht im Kursker Bogen wurden die Truppen Hitlerdeutschlands ein weiteres Mal vernichtend geschlagen. Der Krieg im Osten war von der Wehrmacht als Vernichtungsfeldzug konzipiert. Das es letztendlich die eigene Vernichtung sein würde, ahnten vorher zu wenige.

Weblinks:

Vor 80 Jahren: Überfall auf die Sowjetunion - www.bpb.de/politik

Kriegsverlauf - www.dhm.de


Russland-Feldzug in Fakten

  • Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begann unter dem Decknamen "Unternehmen Barbarossa" ein beispielloser Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug.
  • Schätzungen zufolge wurden dabei mindestens 27 Millionen Sowjetbürger getötet.
    Damit hatte die Sowjetunion die meisten Opfer des Zweiten Weltkrieges zu beklagen.Es handelte sich überwiegend um Zivilisten, die bei Kriegshandlungen, durch Terror, Massenerschießungen und Aushungern starben.
  • Die sowjetischen Kriegsgefangenen sind nach den Juden die größte Opfergruppe: Mehr als drei Millionen Rotarmisten starben in deutscher Gefangenschaft.
  • Beinahe 3,3 Millionen Soldaten attackierten auf breiter Front zwischen Ostsee und Karpaten ohne Kriegserklärung ein schier unendliches Land.
  • Hitlers Vision: Ein "Großgermanisches Reich Deutscher Nation" von der Atlantikküste bis an die Ausläufer des Urals. Es war ein Vernichtungskrieg, der spätestens seit Juli 1940 geplant worden war.
  • 1942 eröffnete die Sowjetunion im "Großen Vaterländischen Krieg" massive Gegenoffensiven - zu einer Zeit, in der die Wehrmacht bereits eine Million Tote, Vermisste oder Verwundete zählte.
  • Das Scheitern der Operation "Barbarossa" vor Moskau sowie die spätere Niederlage der deutschen 6. Armee in Stalingrad mit der Kapitulation ihrer wenigen verbliebenen Soldaten Ende Januar/Anfang Februar 1943 gelten als Wendepunkte des Zweiten Weltkrieges.
Quelle: epd


Freitag, 8. Mai 2020

75 Jahre Ende des Zweiten Weltkrieges








Berlin Mai 1945


Vor 75 Jahren ist der Zweite Weltkrieg nach sechs Jahren Krieg zu Ende gegangen. Mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 wurde der Zweite Weltkrieg, der mit dem deutschen Angriff auf Polen 1939 begonnen hatte, beendet. Am 8. Mai 1945 bedeutete Frieden vor allem Nicht-Krieg.


Der Zweite Weltkrieg ist vor 75 Jahren mit der Kapitulation der deutschen Wehrmacht und dem Ende der NS-Herrschaft zu Ende gegangen.

Das Oberkommando der deutschen Wehrmacht unter der Führung von Wilhelm Keitel hatte in Berlin-Karlshorst in Gegenwart des Oberkommandos der alliierten Expeditionsstreitkräfte bedingunglos kapituliert. Eine Woche zuvor hatten russische Soldaten der Roten Armee pünktlich wie von Josef Stalin zum 1. Mai bestellt, die sowjetische Flagge auf dem Reichstag in Berlin gehisst.

Stalingrad September 1942

Der Krieg, welcher 1939 von Deutschland ausgegangen und entfesselt worden war, kehrte mit verheerender Zerstörung am Ende nach Deutschland zurück. Das Land und viele seiner historisch einmaligen Städte wurde buchstäblich in Schutt und Asche gelegt.

Die deutsche Kriegsmaschinerie war nur durch ein ab Dezember 1941 einsetzende gemeinschaftliches Bündnis der Alliierten USA, Großbritannien und der Sowjetunion zu bezwingen und schweißte im Krieg Nationen zusammen, die sonst nicht zusammengefunden hätten.

Nazi-Deutschland kämpfte im Frühjahr 1945 verzweifelt gegen die Niederlage an. Im Osten rollte Stalins Millionenheer heran, im Westen führen die Alliierten ebenfalls einen erbitterten Kampf gegen die deutsche Wehrmacht. Gemeinsames Ziel der Armeen war Berlin, das Herz des Nazi-Regimes.

Im Apri 1945 herrschte in der Reichshauptstadt eine seltsame Stimmung. Berlin wog sich Anfang 1945 in der Illusion, den Krieg zu überstehen. Jeden Tag gab es Bombenangriffe, jeden Tag wurden Leichen bestattet und Brände gelöscht. Über dem Himmel der Stadt hatten englische Piloten Angst, abgeschossen zu werden, während sich die Menschen in den Bunkern vor dem Feuersturm fürchteten.

Aber jeden Tag ging auch der Alltag weiter, zeigten die Kinos Unterhaltungsfilme, spielten die Orchester, öffneten die Läden und arbeiteten die Behörden wie gewohnt. Arbeiter aus ganz Europa wurden in die Rüstungsindustrie gezwungen und Juden in den Tod geschickt.

Die Macht des Dritten Reiches war ungebrochen, aber die Front rückte näher. Der Krieg zog unaufhaltsam der Stadt entgegen und schloß den Kreis: Er kehrte zurück an seinen Ausgangspunkt und er kannte kein Erbarmen. Er traf Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Greise. Er holte sich glühende Nationalsozialisten ebenso wie Zwangsarbeiter, die auf ihre Befreiung warteten.

In der Reichskanzlei schickte man die Kinder in die letzte Schlacht und die Stadt ins Verderben. Die Soldaten der Roten Armee und der Wehrmacht lieferten sich erbitterte Straßenkämpfe. Eine Zeit der unklaren Frontverläufe, jeder schoß auf jeden, niemand hatte noch einen Überblick. Zivilisten versteckten sich in Kellern, Kriegsgefangene warteten darauf, daß die Lager geöffnet werden. SS-Männer erschossen Deserteure. Rotarmisten hofften darauf, nicht in den letzten Tagen vor dem Sieg zu fallen.


Die Bilanz des Zweiten Weltkrieges war verheerend - um nicht zu sagen vernichtend: Bis zu 65 Millionen Menschen – Soldaten und Zivilisten – sind im Zweiten Weltkrieg gewaltsam zu Tode gekommen. Mit bis zu 27 Millionen Opfern haben die Völker der Sowjetunion den höchsten Blutzoll gezahlt.

Sechs Millionen europäische Juden sind im Rahmen des nationalsozialistischen Völkermordes ermordet worden, über drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene, bis zu 500.000 Sinti und Roma sowie etwa 300.000 behinderte und pflegebedürftige Menschen.

Mit der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 werden die Grenzen im Osten des Kontinents neu gezogen. Millionen Menschen müssen ihre Heimat verlassen.

Deutschland verliert große Gebiete im Osten, die an Polen und die Sowjetunion fallen, die verbleibenden Teile werden in Besatzungszonen aufgeteilt, aus denen zwei Staaten entstehen. Der Kalte Krieg und der Eiserne Vorhang zwischen dem Westen und der sowjetischen Einflusssphäre im Osten spalten den Kontinent. Erst die Umbrüche in Mittelosteuropa 1989/90 ermöglichen ein Zusammenwachsen Europas.

Weblinks:

75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges - www.75-jahre-kriegsende.de

8.5.1945: Deutschland kapituliert

Krieg - Grosser Zitatenschatz

Literatur:

Berlin 1945 - Das Ende
»Berlin 1945 - Das Ende«
von Antony Beevor



Samstag, 2. Mai 2020

»Berlin 1945 - Das Ende« von Antony Beevor









Berlin 1945 - Das Ende
»Berlin 1945 - Das Ende«

Der britische Historiker Antony Beevor, Jahrgang 1946, hat sich mit mehrfach ausgezeichneten und in zahlreiche Sprachen übersetzten Büchern zur Geschichte einen Namen gemacht. Beevor ist neben Ian Kershaw weltweit der erfolgreichste Autor zu historischen Themen. In »Berlin 1945 - Das Ende« schildert Antony Beevor den Untergang von Nazi-Deutschland und den Endkampf um die Reichshauptstadt Berlin im April 1945.


Nazi-Deutschland kämpft im Frühjahr 1945 verzweifelt gegen die Niederlage an. Von Osten rollt Stalins Millionenheer heran, im Westen führen die Alliierten ebenfalls einen erbitterten Kampf gegen die deutsche Wehrmacht. Gemeinsames Ziel ist Berlin, das Herz des Nazi-Regimes. Der Krieg, welcher 1939 von Deutschland ausgegangen und entfesselt worden war, kehrte mit verheerender Zerstörung am Ende nach Deutschland zurück.

Im Apri 1945 herrschte in der Reichshauptstadt eine seltsame Stimmung. Berlin wog sich Anfang 1945 in der Illusion, den Krieg zu überstehen. Jeden Tag gab es Bombenangriffe, jeden Tag wurden Leichen bestattet und Brände gelöscht. Über dem Himmel der Stadt hatten englische Piloten Angst, abgeschossen zu werden, während sich die Menschen in den Bunkern vor dem Feuersturm fürchteten.

Aber jeden Tag ging auch der Alltag weiter, zeigten die Kinos Unterhaltungsfilme, spielten die Orchester, öffneten die Läden und arbeiteten die Behörden wie gewohnt. Arbeiter aus ganz Europa wurden in die Rüstungsindustrie gezwungen und Juden in den Tod geschickt.

Die Macht des Dritten Reiches war ungebrochen, aber die Front rückte näher. Der Krieg zog unaufhaltsam der Stadt entgegen und schloß den Kreis: Er kehrte zurück an seinen Ausgangspunkt und er kannte kein Erbarmen. Er traf Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Greise. Er holte sich glühende Nationalsozialisten ebenso wie Zwangsarbeiter, die auf ihre Befreiung warteten.



Mit der Präzision des Historikers und der sprachlichen Kraft des Romanautors schildert Antony Beevor hautnah und mit erschütternder Authentizität jenen Albtraum aus Gewalt, Tod und Zerstörung, den Millionen Menschen auf allen Seiten erleben mussten.

Antony Bevoor wertet wie kaum ein anderer die sowjetischen Quellen aus und stellt neben der deutschen auch die russische Seite dar, um ein detailliertes Gesamtbild zu erzeugen. Das macht er ausgesprochen unterhaltsam und so liest sich das Buch zunächst sehr gut und fesselnd.

Dargestellt werden die Sichtweisen vom obersten Kriegsherrn - Stalin, Hitler, Roosevelt - bis zum einfachen Landser oder anderen Opfer des Krieges. Und diese Sichtweisen wechseln recht häufig in Form von kurzen Anekdoten oder Erlebnissen.

Beevors detailreiche und gekonnte Geschichtsschreibung ist gut recherchiert und verständlich geschrieben. »Berlin 1945 - Das Ende« ist trotz einiger Schwächen ein herausragendes und packend geschriebenes zeitgeschichtliches Dokument.

Das Buch ist zwar grundsätzlich nicht schlecht, aber keine ernstzunehmende wissenschaftlich-historische Dokumentation. Antony Beevor gleitet zu oft in Phrasen ab, wie man sie in den "Kriegsschinken" der 1960er und 1970er Jahren zu lesen bekommt, vergisst Quellenangaben zu benennen und kommt zu Schlussfolgerungen anhand von Zitaten, die er nicht belegt.

Möglicherweise hält er die für selbstverständlich, sind sie aber nicht. Grundsätzlich bleibt er aber neutral und versucht, sich und seine Meinung oder seine Schlussfolgerungen zu erklären, was ihm im großen und ganzen auch gelingt.



Literatur:

Berlin 1945 - Das Ende
»Berlin 1945 - Das Ende«
von Antony Beevor

Freitag, 1. Mai 2020

1945 Kampf um Berlin endet













Soldaten hissen die sowjetische Flagge auf dem Reichstag in Berlin

Am 22. April 1945 eröffnete die Rote Armee den Kampf um Berlin. Mit der Schlacht um die Macht in der Reichshauptstadt begann die letzte Phase des Krieges in Deutschland. Der Kampf um Berlin endete nach acht Tage am 1. Mai 1945 mit dem Hissen der sowjetischen Flagge über dem Berliner Reichstag.

Im Apri 1945 herrschte in der Reichshauptstadt eine seltsame Stimmung. Berlin wog sich Anfang 1945 in der Illusion, den Krieg zu überstehen. Jeden Tag gab es Bombenangriffe, jeden Tag wurden Leichen bestattet und Brände gelöscht. Über dem Himmel der Stadt hatten englische Piloten Angst, abgeschossen zu werden, während sich die Menschen in den Bunkern vor dem Feuersturm fürchteten.

Aber jeden Tag ging auch der Alltag weiter, zeigten die Kinos Unterhaltungsfilme, spielten die Orchester, öffneten die Läden und arbeiteten die Behörden wie gewohnt. Arbeiter aus ganz Europa wurden in die Rüstungsindustrie gezwungen und Juden in den Tod geschickt.

Die Macht des Dritten Reiches war ungebrochen, aber die Front rückte näher. Der Krieg zog unaufhaltsam der Stadt entgegen und schloß den Kreis: Er kehrte zurück an seinen Ausgangspunkt und er kannte kein Erbarmen. Er traf Frauen und Männer, Alte und Junge, Kinder und Greise. Er holte sich glühende Nationalsozialisten ebenso wie Zwangsarbeiter, die auf ihre Befreiung warteten.

In der Reichskanzlei schickte man die Kinder in die letzte Schlacht und die Stadt ins Verderben. Die Soldaten der Roten Armee und der Wehrmacht lieferten sich erbitterte Straßenkämpfe. Eine Zeit der unklaren Frontverläufe, jeder schoß auf jeden, niemand hatte noch einen Überblick. Zivilisten versteckten sich in Kellern, Kriegsgefangene warteten darauf, daß die Lager geöffnet werden. SS-Männer erschossen Deserteure. Rotarmisten hofften darauf, nicht in den letzten Tagen vor dem Sieg zu fallen.





Donnerstag, 13. Februar 2020

Vor 75 Jahren - Bombardement und Zerstörung der Altstadt Dresdens

Altstadt Dresden Februar 1945

Die in zwei Wellen mit 400 britischen Bombern durchgeführte Bombardierung Dresdens hat in einem gewaltigen Inferno mit Danteschen Ausmaßen eine Stadt in Schutt und Asche gelegt, die zu den Schönsten der Welt gehörte. Die Zerstörung Dresdens war der Höhepunkt gezielter Flächenbombardements der Alliierten gegen die deutsche Zivilbevölkerung, um deren Moral zu brechen. Der NS-Propaganda bot die Bombardierung von Dresden noch einmal Gelegenheit, an den Durchhaltewillen der Deutschen zu appellieren.

Vor 75 Jahren verschwand in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 Elbflorenz in Schutt und Asche, über die genaue Zahl der Opfer gibt es recht unterschiedliche Angaben. Als Phönix aus der Asche erstand das barocke Dresden in der DDR auf, das Schloß mit historischem Grünen Gewölbe in der Nachwendezeit. Die Frauenkirche als Ruine mahnte an die Zerstörung der Stadt. Sie ist auch wieder auferstanden aus Ruinen.

Das Gedenken der Opfer des Bombardierung ohne die Taten der Täter wie Sachsens Gauleiter Mutschmann zu beschönigen oder unter den Teppich zu kehren. Dresdens Partnerstadt ist u. a. Coventry, bekannt für das Bombardement der Stadt. So soll der 13. Februar wie der 6. und 9. August mit dem Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki stellvertretend allen Opfern des Zweite Weltkrieges mahnen.

Roosevelt, Churchill, Stalin hatten auf der Konferenz von Jalta im Januar 1945 die Bombardierung deutscher Städte beschlossen. Perfiderweise gingen sie dabei nach dem Kriterium vor, die Städte bombardieren zu lassen, wo es am besten brennt. Das Primärziel war die Zivilbevölkerung.

Das Elbflorenz und die schöne sächsische Residenzstadt der Kurfürsten wurden zum Opfer der totalitären Herrschaft der Nationalsozialisten, welche am Ende eines total gewordenen Krieges den Verlust einer weiteren deutschen Stadt zur Kenntnis zu nehmen hatten.

Dresdens Zerstörung so schrecklich diese auch war, wurde letztendlich von denen verursacht, als der Erben sich die sehen die es zu Propagandazwecken ausschalten wollen, den Nazis. Dresden, Würzburg, Heilbronn, Pforzheim - einige der Städte, die noch kurz vor Kriegsende bombardiert und in Schutt und Asche gelegt wurden. Warschau, Rotterdam, Coventry - einige Städte, die zu Beginn des Krieges bombardiert und in Schutt und Asche gelegt wurden. Und warum? Weil ein größenwahnsinniger Führer und sein nationalistisch besoffenes Volk die Weltherrschaft wollten. Wie rief Goebbels 1943 im Sportpalast? "Wollt Ihr den totalen Krieg, wollt Ihr ihn noch totaler, als Ihr ihn Euch vorstellen könnt?" Und die Menge grölte wei im Rausch "Sieg Heil". - Das Ende ist bekannt!

Das Volk, welches damals den "totalen Krieg" wollte, bekam damals die Antwort, denn auch der Bombenkrieg war totaler Natur. Kapiert haben es die Nazis aber erst, als bereits alles in Schutt und Asche lag.



Weblinks:

Bombardierung von Dresden - www.dhm.de

Bombenangriffe auf Dresden 1945 - www.spiegel.de

Dresden 1945 - www.dresdner-stadtteile.de


Blog-Artikel:

Vor 75 Jahren - Bombardement und Zerstörung von Dresden -

Kulturwelt-Blog


Freitag, 31. Januar 2020

Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz


Mit mehr als 200 Überlebenden haben hochrangige Staatsvertreter des 75. Jahrestages der Befreiung von Auschwitz gedacht.

Gedenktage sind oft hohle Rituale, getragen von Worten, deren Sprecher meist Schuldgefühle für sich instrumentalisieren, die Opfer dieses Krieges für eigene Zwecke mißbrauchen. Weltweit wird während dessen anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zugeschaut und auch dem Umstand, wie die Faschisten wieder ihr Haupt erheben.

Auszug aus dem Artikel: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier forderte in Auschwitz dazu auf, die Geschichte als Mahnung für die Gegenwart zu verstehen. "Wer den Weg in die Barbarei von Auschwitz kennt, der muss den Anfängen wehren", schrieb er in das Gedenkbuch.

Warum handelt man nicht danach?
Warum spaltet man mehr als man vereint?
Warum lässt man die Gier wieder zu?


Gedenktage begründen kein Handeln, sondern sind Rituale der Mahnung gegen das Vergessen und halten meist nur die Erinnerung wach. Da kann Steinmeyer noch so viel reden. Reden allein hilft nicht, es muss auch gehandelt werden! Der Wiederholung des Alptraumes der Vergangenheit lässt sich nur durch entschienenes politisches Handeln entgegentreten.

Samstag, 25. Januar 2020

75. Jahrestag der Befreiung von Ausschwitz

Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau

Der Tag, an dem Auschwitz befreit wurde - Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der Roten Armee in Auschwitz rund 7.000 überlebende Gefangene. Auschwitz-Birkenau war das größte NS-Vernichtungslager und die Verkörperung des Grauens. Für die Insassen war das Lager die Hölle. Mindestens 1,1 Millionen Menschen wurden hier während des Zweiten Weltkriegs ermordet.

Kurz vor der Befreiung des Vernichtungslagers mussten Tausende Häftlinge noch zu den "Todesmärschen" aufbrechen. Zwischen dem 17. und dem 21. Januar 1945 zwang die SS rund 56.000 Häftlinge aus Auschwitz-Birkenau zu einem Marsch nach Westen, weg von der näher rückenden Roten Armee. Viele von ihnen waren Zwangsarbeiter in den Außenstellen von Auschwitz.

Auf den bis zu 250 Kilometer langen Märschen starben Tausende Häftlinge. Während einigen wenigen Menschen unterwegs die Flucht gelang, wurden viele der Überlebenden bei klirrender Kälte in offenen Bahnwaggons in die Konzentrationslager Buchenwald und Mauthausen gebracht.

Ein großer Teil von ihnen überlebte die letzten Kriegswochen nicht. In Auschwitz-Birkenau ließ die SS rund 7.000 kranke und entkräftete Häftlinge zurück, die am 27. Januar 1945 von Soldaten der Roten Armee befreit wurden.

Der 27. Januar 1945 ist in die Geschichte eingegangen als der Tag, an dem Auschwitz von der Roten Armee befreit wurde. Der Opfer des Nationalsozialismus wird an diesem Tag nach einem UN-Beschluss seit 2006 gedacht, in Deutschland seit 1996.


Blog-Artikel:

»Die Ermittlung« von Peter Weiss

Samstag, 20. Juli 2019

75 Jahre Hitler-Attentat


Am 20. Juli 1944, vor 75 Jahren erfolgte das als "Aufstand des Gewissens" bezeichnete Attentat auf Adolf Hitler, welcher den Umsturz herbeiführen sollte, um Deutschland vor einer militärischen Niederlage zu bewahren. Claus Schenk Graf von Stauffenberg hatte einen Sprengsatz deponiert, der Adolf Hitler töten sollte. Das Attentat schlug fehl und mehr als 200 Mitverschwörer wurden in der Folge hingerichtet, darunter auch aus dem Kreisauer Kreis.

Das Attentat auf Hitler muss erfolgen, um jede Preis. Sollte es nicht gelingen, so muss trotzdem der Staatsstreich versucht werden. Denn es kommt nicht mehr auf den praktischen Zweck an, sondern darauf, daß die deutschen Widerstandsbewegung vor der Welt und der Geschichte unter Einsatz ihres Lebens den entscheidenden Wurf gewagt hat. Alles andere ist daneben gleichgültig."

Henning von Treschkow


Das Attentat vom 20. Juli 1944 war der bedeutendste Umsturzversuch des militärischen Widerstandes in der Zeit des Nationalsozialismus und dennoch keine Heldentat, dnn dazu hätte das Attentat auf Hitler glücken müssen. Als Voraussetzung für einen Machtwechsel, auch unter dem Gesichtspunkt des „Eides auf den Führer“, galt den Verschwörern die Tötung Adolf Hitlers. Hitler überlebte jedoch die Explosion der im Führerhauptquartier Wolfsschanze von Claus Schenk Graf von Stauffenberg hinterlassenen Sprengladung mit nur leichten Verletzungen.

Dieser Fehlschlag sowie Lücken in der Vorbereitung und das Zögern beim Auslösen der »Operation Walküre«, des Plans zum Staatsstreich, ließen den Umsturzversuch scheitern. Die Beteiligten der Verschwörung, die Personen des 20. Juli 1944, stammten vor allem aus dem Adel, der Wehrmacht und der Verwaltung. Sie hatten vielfach Kontakte zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. Obwohl das Regime längst im Sterben lag, hatte es noch die Bosheit, Rache an seinen Feinden zu nehmen, die besaß das sterbende Regime noch.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg, der die Pläne zum Umsturz vorangetrieben hat und den Sprengsatz unter dem Kartentisch des Führerhauptquartiers platzierte. Dabei waren rund 200 Menschen unmittelbar an den Anschlagsplänen beteiligt, darunter der Kreisauer Kreis. Sie wurden verfolgt, verhaftet, eingesperrt und verurteilt. Ihr Verdienst im Widerstand gegen Hitler wird durch die Fixierung auf Stauffenberg übersehen.


Die Verschwörer haben das Gewissen über Gehorsam und Verantwortung über die Pflicht gestellt. Der Widerstand ist aus dem Umstand erwachsen, daß Menschen bereit waren, das Gewissen über den Gehorsam und Verantwortung über die Pflicht zu stellen, um die sich immer deutlicher abzeichnende militärische Katastrophe und Niederlage Deutschlands noch abzuwenden.

Es gibt den langen Weg der Opposition, der schließlich zu dem Anschlag geführt hat, aber bis heute besitzen wir kein überzeugendes Bild von der Persönlichkeit des Attentäters Stauffenbergs. Er war eine höchst widersprüchliche Figur. Weil wir in erster Linie nach moralischen Kriterien urteilen, tun wir uns mit der Einordnung des militärischen Widerstands generell schwer.

Stauffenberg hatte fünf Kinder, hatte wegen seiner Verletzungen nicht mehr zu befürchten an die Front zu kommen. Aber er opferte sich, er legte die Bombe und er hat sein Leben für die Beseitigung Hitlers eingesetzt. Die Normen, die sein Denken und Handeln bestimmten, waren für ihn lange Zeit vereinbar mit Hitlers Politik. Erst im Sommer 1942 begann er umzudenken und die politische Verantwortung des Offiziers höher zu stellen als Pflicht und Gehorsam. Als er zwei Jahre später zur Tat schritt, fühlte er sich von den meisten seiner Mitverschwörer im Stich gelassen.

Zum Gedenkjahr erschienen einige Publikationen zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus: Mal soll das Bild Stauffenbergs vor einer „Heroisierung von rechts“ bewahrt werden, mal heißt es, Stauffenberg habe nicht aus Gewissens-, sondern aus allein pragmatischen Gründen gehandelt. Mal heißt es, sei von Stefan George angeleitet worden. Wichtig ist aber ein differenziertes Bild von Stauffenberg zu zeichnen.


Weblinks:

Wieder Streit um Stauffenberg-Attentat auf Adolf Hitler entfacht - rp-online.de

20. Juli 1944: Der Tag der Helden - ZEIT ONLINE

75 Jahre Hitler-Attentat - Youtube

Literatur:


Stauffenberg: Porträt eines Attentäters
von Thomas Karlauf

Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter
Stauffenberg - mein Großvater war kein Attentäter
von Sophie von Bechtolsheim

Claus Schenk Graf von Stauffenberg
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
von Peter Hoffmann

Donnerstag, 15. Dezember 2016

Ende der Schlacht von Verdun

Ende der Schlacht von Verdun

Kurz vor Weihnachten 1916 endete die schrecklichste Schlacht des Ersten Weltkrieges um die lothringische Kleinstadt Verdun an der Maas. Vom 21. Februar bis zum 15. Dezember 1916 tobte die blutigste Schlacht des Ersten Weltkrieges. Sie ist bis heute in Frankreich wie ein Deutschland unvergessen. Die Waffen schwiegen, doch bis zum Ende des Ersten Weltkrieges sollte es fast noch zwei Jahre dauern.

Vor 100 Jahren begann die Schlacht von Verdun - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. 300.000 Soldaten, darunter auch der berühmte expressionistische Maler Franz Marc, wurden in der Schlacht, die auch als Blutpumpe bekannt wurde, getötet. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart.


Während des Ersten Weltkrieges tobte in Verdun die grausamste Schlacht seiner Zeit. Millionen von Soldaten auf engstem Raum in Schützengräben zwischen Ratten, Schlamm und Leichen. Immer wieder fallen tausende von Granaten mit Gas oder Sprengstoff gefüllt auf sie herab. Die Generäle wollen einander ausbluten.

Ein eisernes Kreuz dritter Klasse für Monate im Schlamm, Granatenhagel, Giftgasangriffen und tausender toter Kameraden. Verdun war das Ergebnis des Alleinganges weniger Mächtiger in Europa mit Hilfe einer uebermaechtigen Propaganda.

Die Schlacht von Verdun kostete wegen der Unfähigkeit der deutschen Generalität, die glaunte, Frankreich ausbluten zu können, 100.000 deutscher Soldaten das Leben.


Verdun steht für den Irrsinn des Krieges schlechthin, steht für grauenvolles Leiden und Sterben: Am 21. Februar 1916 begann die 5. Deutsche Armee vor Verdun den Angriff auf französische Stellungen und leitete damit eine der schrecklichsten Schlachten des Ersten Weltkrieges ein.



Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun". Mehr als 700 000 Soldaten starben, wurden verwundet oder blieben vermisst, ohne dass sich der Frontverlauf wesentlich änderte.

»Wer den Krieg mitgemacht hat, weiß kaum noch, was ein Toter ist.
Und da ein toter Mensch dann etwas wiegt, wenn man ihn tot geseahen hat,
sind hundert Millionen über die Geschichte verstreute Leichen,
nichts als Rauch in der Einbildung.«

Albert Camus, »Die Pest«
Ein junger französischer Offizier hatte Glück im Unglück. Zwei Wochen nach Beginn der Kämpfe um Verdun wurde seine Einheit aufgerieben, doch er selbst war nur verwundet und geriet in deutsche Gefangenschaft. Sein Name: Charles de Gaulle. Der Mann, der 1944 als Sieger über die deutschen Besatzer durch Paris schritt, war knapp drei Jahrzehnte zuvor als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht worden. Mehrmals versuchte er auszubrechen.

Das Bild, das sich De Gaulle von den Deutschen machte, erfuhr im Ersten Weltkrieg seine erste Prägung.

Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918
von Herfried Münkler

Freitag, 1. Juli 2016

Beginn der Schlacht an der Somme



Die Schlacht an der Somme war eine der größten Schlachten an der Westfront des Ersten Weltkrieges. Sie begann am 1. Juli 1916 im Rahmen einer britisch-französischen Großoffensive gegen die deutschen Stellungen.

Fast fünf Monate, von Juli bis November 1916, tobte die Schlacht an der Somme, einem Fluss in Nordfrankreich. Sie war die verlustreichste und blutigste Schlacht, die während des Ersten Weltkriegs geschlagen wurde. Mehr als eine Million deutscher, britischer und französischer Soldaten liessen in
diesem Gemetzel ihr Leben.

Waren zunächst die Deutschen überlegen, als die britischen Generäle krasse Fehler begingen, die Zehntausenden ihrer Soldaten das Leben kosteten, so wendete sich später das Blatt für Briten und Franzosen durch eine flexible Kampftaktik und nicht zuletzt durch den Einsatz der ersten Panzer.

Diese Schlacht wird auch als ein Wendepunkt in der neueren Militärgeschichte gesehen. Sie ist in Grossbritannien das herausragende Symbol fuer den Ersten Weltkrieg. In Deutschland ist Verdun zwar der bekannteste Name einer Schlacht des Ersten Weltkriegs, aber die Ereignisse an der Somme waren von ebenso grosser und schrecklicher Bedeutung für Deutsche, Briten und Franzosen.

Die schlacht wurde am 18. November desselben Jahres abgebrochen, ohne eine militärische Entscheidung herbeigeführt zu haben. Mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten war sie die verlustreichste Schlacht des Ersten Weltkriegs.

In der Schlacht an der Somme starben noch über 700.000 Soldaten - mehr als in der Schlacht von Verdun.

Weblink:

Schlacht an der Somme - Wikipedia.org

Literatur:

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918>
von Herfried Münkler

Donnerstag, 2. Juni 2016

Historisches Gedenken über den Gräbern von Verdun

Angela Merkel und François Hollande im Beinhaus von Douaumont


Tausende Jugendliche aus Deutschland und Frankreich haben bei einer bewegenden Zeremonie im Beisein von Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande an die Schlacht von Verdun erinnert. Die beiden Politiker entzündeten eine Flamme - und warnten vor nationalstaatlichem Denken.

Eine symbolischer Akt des stillen Gedenkens und eine ewige Mahnung gewiss. In Sonntagsreden und in Gedenkstätten wird an die Grausamkeit vergangener Kriege als ritualisiertes Gedenken erinnert. In der Gegenwart werden sie jedoch paradoxerweise bedenkenlos fortgesetzt.

Die Schlacht von Verdun, bekannt als die Knochenmühle, war zweifellos schlimm - wie auch der ganze industrialisierte Krieg, ein Wahnsinn, den man als normal denkender Mensch kaum erfassen kann. 300.000 Tote und sinnlose Opfer, für nichts und wieder nichts.

In Sonntagsreden und in Gedenkstätten
wird an die Grausamkeit vergangener Kriege
als ritualisiertes Gedenken erinnert.


Die Propaganda von damals mit ihrer klaren Erschaffung von Feindbildern sollte eine Mahnung sein. Noch im Sommer 1939 war die Auffassung der britischen Regierung, ein Krieg solcher Dimension sei doch gar nicht mehr vorstellbar. Irgendwie scheinen wir aktuell wieder an diesem Punkt zu stehen, wir sehen die Zeichen und Mahnungen aus der Vergangenheit, wissen aber rein gar nichts damit anzufangen.


Aus der Vergangenheit zu lernen ist für viele Politiker gar nicht so einfach, besonders wenn die Gegenwart das Gegenteil von dem beweist, daß aus der Vergangenheit irgend ewas gelernt worden ist.


Weder die Gräuel des Ersten Weltkriegs, noch die des Zweiten Weltkrieges inklusive Holocaust sind Warnung genug, eben nicht den Weg von Aggression und Konfrontation zu gehen, "die da oben" machen es einfach schon wieder. Und von denen "hier unten" machen zuviele einfach kritiklos mit, oder laufen gleich noch Schlimmerem hinterher.

Das Wesen der Menschheit scheint also darin zu bestehen, aus Kriegen absolut nichts zu lernen. In Sachen Krieg ist der Mensch kein lernendes Wesen, solange es noch Profiteure in der Rüstungsindustrie gibt, die vom Krieg erheblichen Nutzen ziehen.- Warum auch, wenn ein Land selbst genug Kanonenfutter hat und stets andere für das entstandene und angerichete Desaster verantwortlich machen kann? - Wie sagte Jean-Paul Satre doch so allzu treffend: "Die Hölle, das sind die anderen!"

Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, 
der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!

Jean-Claude Juncker

Den Nationalisten keine Chance geben. Hollande und Merkel sind auch nur Nationalisten. Sie wollen einen europäischen Superstaat. Schuld am Ersten Weltkrieg sind nicht die Nationen, sondern es war die Bündnispolitik, die den Ersten Weltkrieg erst begünstigt hat.

Und auch die EU hat nicht für Frieden in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg gesorgt, so wie es der Nobelpreis für die EU propagandiert, sondern es waren die Atombomben mit dem Potenial der gegenseitigen Selbstauslöschung und die zwei riesigen Militärbündnisse Nato und Warschauer Pakt, die sich gegenüber standen.

Es ging bei der Gedenkfeier auch um die Botschaft für heute. Hollande und Merkel warnten bei dem Gedenken vor nationalstaatlichem Denken. Aber warum werden dann die Nationalfaschisten in der Ukraine unterstützt? Warum wird in Frankreich wie in Deutschland seit Jahrzehnten eine Politik fabriziert, die das Volk massenhaft in die Arme der Rechtsnationalen Parteien treibt?

Aus Fehlern der Vergangenheit für heute lernen sieht anders aus!- Ob es Merkel und Hollande wohl verstanden haben? Dies darf ernsthaft bezweifelt werden!

Weblinks:

Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Ergreifendes Gedenken über den Gräbern von Verdun - meta.tagesschau.de

Montag, 30. Mai 2016

Das sinnlose Sterben in der Hölle von Verdun

Sterben in der Hölle von Verdun


Bis heute Sinnbild eines vollkommen sinnlosen Krieges: 300 Tage und 300 Nächte - so lange dauere der Stellungskrieg von Verdun im Jahr 1916. Während der Schlacht vom 21. Februar bis zum 19. Dezember 1916 wurden mehr als 300.000 Soldaten aus beiden Ländern getötet - man könnte auch sagen: geradezu sinnlos verheizt, denn ein Soldat an der Westfront hatte eine Lebenserwartung von lediglich 14 Tagen.

Karte der Schlacht - Situation am 21. Februar 1916


Vor 100 Jahren tobte die bis dahin beispiellose Schlacht von Verdun und hinterlies eine Kraterlandschaft, die an einen fernen Planeten erinnert - eines der dunkelsten Kapitel der deutsch-französischen Geschichte. Eine neue Gedenkstätte erzählt vom Leid von damals - und ist zugleich Mahnung für die Gegenwart. Ob diese Geste wohl reichen wird?

Der Name der französischen Festungsstadt Verdun wurde 1916 zum Menetekel für das Massensterben auf den Schlachtfeldern des 20. Jahrhunderts. Die hohen Militärs sprachen von einer "Blutpumpe", die Frontsoldaten nannten es die "Hölle von Verdun".



Einerseits ist es gut, daß es Politiker gibt, die heute an die grausame Schlacht von vor 100 Jahren erinnern. Andererseits ist zu betonen, daß aus der grausamen Schlacht von damals bis heute nahezu nichts gelernt wurde und das gemeisame Erinnern eher als Pflichtübung im Terminkalender zu betrachten ist.

Solange mit Krieg noch so viel Geld verdient wird, ist Verdun nur eine Episode im grausamen Sterben von Menschen durch Krieg und Waffen. Heute ist Verdun praktisch überall - überall auf der ganzen Welt! - Und einige profitieren davon ausgesprochen gut. Gelernt wurde daraus rein gar nichts. - Leider, muss man hier wohl hinzufügen.

Verdun war auch die Hölle in den Köpfen der verantwortlichen Militärs. Damals hat den dilettierenden Militärs bzw. Idioten der deutschen Heeresführung die Niederlage von Verdun wenigstens noch das Amt gekostet. Dreißig Jahre später sollte nach einer noch verheerenderen Niederlage sogar dieses unterbleiben. Damit war gleichzeitig der Weg in den Untergang endgültig besiegelt.

Das Wesen der Menschheit scheint also darin zu bestehen, aus Kriegen absolut nichts zu lernen. In Sachen Krieg ist der Mensch kein lernendes Wesen, solange es noch Profiteure in der Rüstungsindustrie gibt, die vom Krieg erheblichen Nutzen ziehen.- Warum auch, wenn ein Land selbst genug Kanonfutter hat und stets andere für das entstandene und angerichete Desaster verantwortlich machen kann? - Wie sagte Jean-Paul Satre doch so allzu treffend: "Die Hölle, das sind die anderen!"

Weblink:

„Urschlacht des Jahrhunderts" - www.hna.de/politik


Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com


Literatur:

Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
Verdun 1916: Urschlacht des Jahrhunderts
von Olaf Jessen