Dienstag, 22. Juni 2021

80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion

Überfall auf die Sowjetunion


Vor 80 Jahren begann am 22. Juni 1941 der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. Mit beinahe 3,3 Millionen Soldaten griff die Wehrmacht ohne Kriegserklärung auf breiter Front zwischen Ostsee und Schwarzem Meer an, obwohl seit August 1939 ein Nichtangriffspakt zwischen Berlin und Moskau bestand. Ziel war es, auch hier einen "Blitzkrieg"-Erfolg zu erreichen. Unter dem Decknamen "Barbarossa" war der Überfall vom NS-Regime sorgfältig geplant worden.

Mit dem Einmarsch in die Sowjetunion begann ein beispielloser Vernichtungskrieg, um "Lebensraum" im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu schaffen. Hitler wollte diesen Krieg von Anfang an führen. Er war Kern seines ideologischen Programms, das Kommunismus und Judentum zum Hauptgegner erklärt hatte. Deutlich hatte Hitler bereits im März 1941 in seinen Anweisungen an den Chef des Wehrmachtsführungsstabes Alfred Jodl formuliert: "Dieser kommende Feldzug ist mehr als nur ein Kampf der Waffen; er führt auch zur Auseinandersetzung zweier Weltanschauungen. […] Die jüdisch-bolschewistische Intelligenz, als bisheriger 'Unterdrücker' des Volkes, muss beseitigt werden." Ebenso sollten die eroberten Gebiete und ihre Bewohnerinnen und Bewohner wirtschaftlich ausgebeutet werden.


Der Angriffskrieg auf die Sowjetunion war von langer Hand vorbereitet worden. Auf Weisung Hitlers traf die Wehrmacht ab Dezember 1940 konkrete Vorbereitungen für einen Krieg gegen die Sowjetunion. Vorgesehen war, einen Großteil der dortigen Bevölkerung zu töten, einen kleinen Teil zu "germanisieren" – und den Rest zu versklaven oder zu vertreiben. Hierdurch sollte der "Lebensraum im Osten" für die Ansiedlung von Deutschen entstehen.

Der Name des Russland-Feldzugs, angelehnt an Kaiser Friedrich I. aus dem Adelsgeschlecht der Staufer, fiel in der "Weisung Nr. 21 Fall Barbarossa" vom 18. Dezember 1940 und wurde seit Januar 1941 allgemein als Deckname für den Angriff verwendet. Die Gründe für die Namenswahl sind jedoch bis heute unklar.

Die deutsche Führung war überzeugt, die durch blutige "Säuberungen" von Josef W. Stalin geschwächte Rote Armee innerhalb weniger Monate bezwingen zu können. Die militärischen Anfangserfolge der Wehrmacht nach der Offensive vom 22. Juni 1941 schienen diese Auffassung zu bestätigen. Begünstigt wurde der schnelle Vorstoß von drei deutschen Heeresgruppen und ihren Verbündeten auf einer Linie zwischen Ostsee und Karpaten durch die äußerst offensiv ausgerichtete Aufstellung der Roten Armee unmittelbar hinter der deutsch-sowjetischen Demarkationslinie.

Seit dem 21. Juni 1941 hatten drei Millionen Mann mit 750.000 Pferden, 600.000 Fahrzeugen, 3.580 Panzern und 7.184 Geschützen unter dem Schutz von drei Luftflotten mit 1.830 Flugzeugen die Grenze zur UdSSR überschritten. Vor Moskau kam der Vormarsch zum Stehen. In Stalingrad erfror und verhungerte die 6. deutsche Armee. In der Panzerschlacht im Kursker Bogen wurden die Truppen Hitlerdeutschlands ein weiteres Mal vernichtend geschlagen. Der Krieg im Osten war von der Wehrmacht als Vernichtungsfeldzug konzipiert. Das es letztendlich die eigene Vernichtung sein würde, ahnten vorher zu wenige.

Weblinks:

Vor 80 Jahren: Überfall auf die Sowjetunion - www.bpb.de/politik

Kriegsverlauf - www.dhm.de


Russland-Feldzug in Fakten

  • Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begann unter dem Decknamen "Unternehmen Barbarossa" ein beispielloser Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug.
  • Schätzungen zufolge wurden dabei mindestens 27 Millionen Sowjetbürger getötet.
    Damit hatte die Sowjetunion die meisten Opfer des Zweiten Weltkrieges zu beklagen.Es handelte sich überwiegend um Zivilisten, die bei Kriegshandlungen, durch Terror, Massenerschießungen und Aushungern starben.
  • Die sowjetischen Kriegsgefangenen sind nach den Juden die größte Opfergruppe: Mehr als drei Millionen Rotarmisten starben in deutscher Gefangenschaft.
  • Beinahe 3,3 Millionen Soldaten attackierten auf breiter Front zwischen Ostsee und Karpaten ohne Kriegserklärung ein schier unendliches Land.
  • Hitlers Vision: Ein "Großgermanisches Reich Deutscher Nation" von der Atlantikküste bis an die Ausläufer des Urals. Es war ein Vernichtungskrieg, der spätestens seit Juli 1940 geplant worden war.
  • 1942 eröffnete die Sowjetunion im "Großen Vaterländischen Krieg" massive Gegenoffensiven - zu einer Zeit, in der die Wehrmacht bereits eine Million Tote, Vermisste oder Verwundete zählte.
  • Das Scheitern der Operation "Barbarossa" vor Moskau sowie die spätere Niederlage der deutschen 6. Armee in Stalingrad mit der Kapitulation ihrer wenigen verbliebenen Soldaten Ende Januar/Anfang Februar 1943 gelten als Wendepunkte des Zweiten Weltkrieges.
Quelle: epd


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.