Samstag, 19. Juni 2021

Ausgrenzung in der Gesellschaft

Ausgrenzung bedeutet, daß die Chancen auf Teilhabe sinken. Ein globalisierter und härter gewordener Kapitalismus erzeugt keine soziale Integration  und nationalstaatliche Politik muss offensichtlich einen Kontrollverlust hinnehmen - ist also entweder nicht bereit oder nicht in der Lage ist, dagegen zu steuern.

Erfahrungen der Ausgrenzung in der Gesellschaft nehmen seit Jahren zu, mit negativen Folgen für das soziale Klima, vor allem aber mit schlimmen Konsequenzen für sozial schwache Gruppen, Ausländer oder Obdachlose. Dies zeigt die Bielefelder Langzeitstudie, die seit Jahren den Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Faktoren und individuellen Ängsten der Desintegration untersucht, ausgehend von der Überzeugung, dass man langfristige Prozesse beobachten muss, nicht "einmalige" Momentaufnahmen. Dies gilt insbesondere für Zeiten sowohl schnellen als auch rabiaten Wandels. Momentaufnahmen - wie die jetzt plötzlich aufflackernde Debatte um "Unterschicht" - spielen trügerische Gewissheiten vor. Wie zeigen sich die Ergebnisse im Einzelnen?

Das Ende der bundesdeutschen Erfolgsgeschichte lässt sich vielfach belegen, am deutlichsten durch die Entwicklung der monatlichen Nettoeinkommen der privaten Haushalte. Zwischen 1993 und 2004 hat sich das Nettovermögen des reichsten Viertels in Westdeutschland um knapp 28 Prozent erhöht. Im ärmsten Viertel zeigt sich hingegen im selben Zeitraum ein dramatischer Rückgang von 50 Prozent. In Ostdeutschland hat das Einkommen im reichsten Viertel um fast 86 Prozent zugenommen, allerdings auf niedrigerem Niveau als im Westen, während das Einkommen im ärmsten Viertel um knapp 21 Prozent abnahm. Der aktuelle Datenreport des Statistischen Bundesamtes bescheinigt diesem Trend ein stabil hohes Niveau.

Bedenkt man, dass über das Einkommen nicht nur eine materielle, sondern auch die kulturelle Teilhabe bestimmt wird, ist es um den gesellschaftlichen Integrationsgrad schlecht bestellt. Wachsende Arbeitslosigkeit, die Zunahme atypischer Beschäftigungsverhältnisse und der gewaltige Umbau des sozialstaatlichen Apparats scheinen eine gefährliche Trendwende einzuleiten, die, so zeigen unsere Daten, sich auch in den Wahrnehmungen niederschlagen.

Es ist doch kein Wunder, dass die Menschen immer radikaler und aggressiver werden. Alle Preiserhöhungen und Verteuerungen enden doch zuguterletzt beim Verbraucher. Alle zahlen die LKW-Maut und jede andere Steuererhöhung.

Für wenn geht man den noch Arbeiten? Nur noch für den Staat. Es bleibt immer weniger über, Leistung wird nicht anerkannt.
Und die meisten Arbeitnehmer arbeiten nun mal nicht bei VW, Miele, Bosch und vielen anderen Unternehmen, die ihren Mitarbeitern noch guten Lohn zahlen und auch eine Betriebsrente zahlen.

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