Donnerstag, 28. März 2024

1849 Reichsverfassung verabschiedet

1848 Einzug des Vorparlaments in die Paulskirche

Die am 28. März 1849 vor 175 Jahren von der Frankfurter Nationalversammlung verabschiedete Reichsverfassung sollte die Gründung eines geeinten deutschen Nationalstaates mit Freiheits- und Grundrechten verwirklichen. Vorgesehen waren die kleindeutsche Lösung und konstitutionelle Monarchie mit erblichem Kaiser. Da die Großmächte Preußen und Österreich aber ein Veto einlegte, verlor die Verfassung schnell an Bedeutung.

Sonntag, 21. Januar 2024

Wladimir Iljitsch Lenin 100. Todestag


Wladimir Iljitsch Lenin starb am 21. Januar 1924 in Gorki bei Moskau an den Folgen einer Geschlechtskrankheit.

Lenin Mausoleum

Der Leichnam Lenins wurde einbalsamiert und in dem Lenin-Mausoleum auf dem Roten Platz in Moskau aufgebahrt.

Wladimir Iljitsch Lenin war ein russischer Politiker und Berufsrevolutionär des 20. Jahrhunderts. Lenin stellte seine Arbeit in den Dienst der bolschewistischen Partei. Schon im Jahr 1903 übernahm er die Führung der russischen Bolschewisten. Lenin war die führende Persönlichkeit der bolschewistischen Partei.

Im Krieg gegen Japan erlitt Russland 1904 eine militärische Niederlage. 1905 brach daraufhin eine Revolution aus, die sich aus landesweiten Streiks und Bauernaufstädnen entwickelte. Sie führte schließlich zur Gründung des Petersburger Sowjets.

Es triumphierten die Bolschewiki, die stets davor gewarnt hatten, mit dem herrschenden System zu paktieren.
Zar Nikolaus II. musste Zugeständnissse machen, beraubte jedoch per Staatsstreich von oben das unter dem Druck des Aufstandes errichtete Parlament aller Rechte.

Lenin wurde wegen seiner revolutionären Tätigkeit 1897 bis 1900 nach Sibirien verbannt, bevor er ins Ausland floh. Mitten im Ersten Weltkrieg kehrte er 1917 mit deutscher Hilfe nach Russland zurück und stürzte in der Kriegsnot das alte zaristische Feudal-System. Die Deutschen erlaubten Lenin, über deutsches Reichsgebiet nach Peterburg zu reisen.

Lenin Denkmal

Der Revolutionär Lenin führte 1917 die russische Oktober-Revolution und setzte die Diktatur des Proletariats durch. Ihm gelang es, neben dem eigentlichen revolutionären Kern von Intellektuellen und Arbeitern, die Bauern und Soldaten für sich und die Revolutionspläne seiner Partei zu gewinnen und mit ihnen die Oktoberrevolution durchzuführen.

Überall im Land wurden Arbeiter- und Soldatenräte eingerichtet (Sowjet = Rat), die die Diktator des Proletarits verwirklichen sollten. Diese wurden aber mehr und mehr beseite gedrängt und Lenin errichtete die Diktatur der bolschewistischen Partei und erzwang die politische und wirtschaftliche Umwandlung seines Landes gemäss der Marx'schen Lehre des Sozialismus in einen kommunistischen Staat.

Lenin wurde angetrieben von einem unerschütterlichen Glauben an die eigene Mission. Sein politisches Ziel war die Errichtung einer klassenlosen Gesellschaft und die Abschaffung des Staates.

Der Berufsrevolutionär Lenin hat als bedeutender sowjetischer Politiker den Gang der Geschichte der jungen Sowjet-Republik bis 1924 massgeblich beeinflusst. Unter seinen Nachfolgern setzte sich schliesslich Josef Stalin durch, der seine politischen Gegner sukzessiv ausschaltete und entfernen lies.

In Anlehnung und Interpretation der Lehre von Karl Marx begründete er den Leninismus.

In seiner programmatischen Streitschrift / seinem berühmten Aufsatz "Was tun?" forderte er den Aufbau einer durch eine marxistische Elite geführte Kaderpartei.

Wladimir Iljitsch Lenin, eigentlich Uljanow, wurde am 22. April 1870 in Simbirsk geboren.




Samstag, 20. Januar 2024

Kein Aufbegehern mehr

Der eindimensionale Mensch


Warum begehren die Menschen nicht mehr gegen himmelschreiende Ungerechtigkeiten auf, wieso gibt es keine Revolten und Revolutionen mehr? Der Grund ist die Aussicht auf ein stets bequemer werdendes Leben. In anderen Worten: Es geht uns zu gut. Der Hyperkonsum lähme uns und sorge dafür, dass wir die drängenden Probleme unserer Zeit ignorieren. Unser Konsumverlangen ist jedoch seinem Wesen nach »falsch«: Für Herbert Marcuse ist es das Ergebnis einer künstlichen Präformierung, der wir von Beginn unseres Lebens an ausgesetzt sind. Unsere Sprache, ja unser ganzes Denken sei für den Zweck manipuliert, den Konsumismus zu verstetigen. Widerspruch ist also von vorneherein sinnlos. Wer vorgibt, mit dem System zufrieden zu sein, der tut dies nur, weil er von ebendiesem gehirngewaschen wurde. Marcuse zieht so die Urteilsfähigkeit der Menschen radikal in Zweifel. „Was sie meinen, kann nicht für bare Münze genommen werden“ (S.208). Eine klassische Kafka-Falle.


Literatur:

Der eindimensionale Mensch: Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft


Der eindimensionale Mensch: Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft von Herbert Marcuse

Der eindimensionale Mensch: Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft


Der eindimensionale Mensch: Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft von Herbert Marcuse