Dienstag, 10. August 2021

Olympischer Schein bei der Olympiade 1936

Olympischen Spiele 1936

Die Olympischen Spiele 1936 fanden vom 1. bis zum 17. August 1936 in Berlin statt, doch der olympische Schein trog. Berlin hatte sich auf ein friedliches Festival der Nationen eingerichtet, doch die Spiele waren nur eine Atempause für die Nazi-Diktatur. Die sechzehn Tage im August waren eine inszenierte Propagandaveranstaltung, welche die Welt über die wahren Ziele der Nazis täuschen sollte.

1936 waltete in Berlin eine menschenverachtende Diktatur, für die die Olympischen Spiele eine willkommene Bühne sind, auf der sie sich als friedfertige, weltoffene Regierung inszenieren kann, während hinter den Kulissen der Kulturbruch vorbereitet wurde.

Olympischen Spiele 1936

Am 1. August 1936 eröffnete Adolf Hitler die XI. Olympischen Sommerspiele in Berlin. Die Augen der Weltöffentlichkeit ruhten damit auf dem nationalsozialistischen Deutschland. Durch eine geschickte Inszenierung gelang es Hitler, der gesamten Weltöffentlichkeit das Bild eines friedfertigen, harmlosen Deutschlands vorzuspiegeln - ein trügerischer Schein.

Im Sommer 1936 stand Berlin ganz im Zeichen der Olympischen Spiele. Zehntausende strömen in die deutsche Hauptstadt, die die Nationalsozialisten in diesen sechzehn Tagen als weltoffene Metropole präsentieren wollen.


Das Propagandaministerium legte der Presse auf, in keiner Weise über die Verfolgung der Juden zu berichten. Niemals zuvor und niemals danach wurde der Sport so sehr für politische und ideologische Zwecke instrumentalisiert. Die »Juden verboten«-Schilder sind plötzlich verschwunden, statt des »Horst-Wessel-Lieds« klingen Swing-Töne durch die Straßen. Berlin scheint für kurze Zeit eine ganz normale europäische Großstadt zu sein, doch im Hintergrund arbeitet das NS-Regime weiter daran, die Unterdrückung zu perfektionieren und das Land in den Krieg zu treiben.

Berlin 1936: Sechzehn Tage im August



Oliver Hilmes gewährt eine Innenansicht in die Nazi-Diktatur und emntalrbvt den trügerischen Schein. Der Autor folgt in seiner Dokumentation »Berlin 1936: Sechzehn Tage im August« prominenten und völlig unbekannten Personen, Deutschen und ausländischen Gästen durch die fiebrig-flirrende Zeit der Sommerspiele und verknüpft die Ereignisse dieser Tage kunstvoll zum Panorama einer Diktatur im Pausenmodus.



Diese Schilderung gerät besonders beeindruckend durch die Auswahl verschiedenster Erzähler vom Top-Literaten Thomas Wolfe und dessen Verleger Ernst Rohwolt über Reichspropagandaminister Joseph Goebbels, den Komponisten Richard Strauss, den IOC-Präsidenten Henri de Baillet-Latour und den Nachtclubbesitzer Leon Henri Dajou bis zu Berliner Wirtinnen, Pathologen, Arbeitern und Travestiekünstlern.

Lesenswerte Olympia 1936 Doku-Bücher:

Berlin 1936: Sechzehn Tage im August
Berlin 1936: Sechzehn Tage im August
von Oliver Hilmes

Olympia 1936
Olympia 1936
von Alexander Emmerich

Samstag, 7. August 2021

Vor 85 Jahren: Olympische Sommerspiele 1936 in Berlin

Olympiastadion 1936 Olympische Sommerspiele 1936


Vor 85 Jahren fanden die Olympische Sommerspiele 1936 in Berlin statt. Die Olympischen Sommerspiele 1936 (offiziell »Spiele der XI. Olympiade« genannt) wurden vom 1. bis 16. August 1936 in Berlin ausgetragen. Die meisten Wettkämpfe fanden auf dem Reichssportfeld statt, mit dem Olympiastadion als zentraler Arena. Mit 49 teilnehmenden Nationen und 3.961 Athleten stellten die Olympischen Spiele in Berlin einen neuen Teilnehmerrekord sowie einen neuen Besucherrekord auf. Erstmals fand ein olympischer Fackellauf statt und im neuen Medium Fernsehen waren ausgewählte Wettkämpfe zu sehen.

Die Vergabe der XI. Olympischen Spiele erfolgte noch an das Berlin der Weimarer Republik, aber mit der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933 änderte sich die politische Situation grundlegend und so eröffnete der Diktator Adolf Hitler seine Spiele von Berlin.

Am 1. August 1936 eröffnete Adolf Hitler im neu erbauten Berliner Olympiastadion vor 100.000 Zuschauern die XI. Olympischen Spiele. Mit gewaltigem Propaganda-Aufwand gelang es den Nationalsozialisten, im Verlauf der Spiele das Bild eines friedliebenden, weltoffenen Deutschlands zu inszenieren. Es war das letzte »Fest der Nationen« vor dem Zweiten Weltkrieg.

Hitlers Spiele: Olympia 1936 in Berlin

Hitlers Spiele: Olympia 1936 in Berlin


Hitler nutzte die Spiele, um zum einen der Weltöffentlichkeit ein strahlendes Deutschland zu präsentieren, welches als Kulturnation den Weg aus der Isolation beschreiten wollte. Auf der anderen Seite waren die Olympischen Spiele das richtige Instrument, um das eigene Volk hinter den Führer zu stellen und für die Politik der Nationalsozialisten zu begeistern. Um das umzusetzen wurden umfangreiche Propagandamaßnahmen vor und während der Spiele durchgeführt. Der dabei betriebene Aufwand war so groß, dass die Spiele von Berlin nicht nur in sportlicher Hinsicht als „Spiele der Rekorde“ in die Geschichtsbücher eingingen.

Herausragender Sportler der Tage von Berlin war der amerikanische Leichtathlet Jesse Owens, der bei der Olympiade in Berlin gleich vier Goldmedaillen gewann. Erfolgreichster deutscher Athlet war Konrad Frey. Der Kunstturner errang drei Goldmedaillen, eine Silbermedaille und zwei Bronzemedaillen. Neben der sportlichen Bedeutung waren die beiden im Deutschen Reich stattfindenden Winter- und Sommerspiele 1936 besonders dadurch gekennzeichnet, dass sie von Hitler und der NSDAP dazu instrumentalisiert wurden, den NS-Staat im Ausland positiv darzustellen, während im Inland die NS-Propaganda vorwiegend die Leistungen der deutschen Olympiateilnehmer und -sieger hervorhob.

Die Wettkampfstätten in Berlin und Umgebung verteilten sich über die damaligen Bezirke Charlottenburg, Köpenick, Spandau, Wilmersdorf und den Landkreis Osthavelland in der Provinz Brandenburg. Das zentrale Gelände wurde „Reichssportfeld“ genannt und vereinte die größten Sportanlagen. Die Errichtung des Reichssportfeldes kostete etwa 77 Millionen Reichsmark.

Das Zentrum der Sportanlagen bildete das Berliner Olympiastadion, das 100.000 Zuschauern Platz bot und eine 400 Meter lange Aschenbahn hatte. Dort wurden die Wettbewerbe in der Leichtathletik, die Springwettbewerbe im Reiten, im Feldhandball und die Spiele im Fußball ab dem Halbfinale ausgetragen. Außerdem fanden dort die Eröffnungs- und die Abschlusszeremonie statt. Die Vor- und Zwischenrundenspiele des olympischen Fußballturniers wurden im Poststadion, im Mommsenstadion und im Stadion am Gesundbrunnen (der „Plumpe“) ausgetragen. Die Feldhandballwettbewerbe nutzten auch das Polizeistadion und den BSV-Platz.

Das direkt neben dem Olympiastadion gelegene Schwimmstadion war Austragungsort für die Schwimmwettbewerbe und die Wasserballspiele. Es hatte 18.500 Zuschauerplätze und ein Schwimmbecken in der Größe von 50 Meter × 20 Meter. Für das Wasserspringen stand ein 20 Meter × 20 Meter großes Sprungbecken zur Verfügung.

In der Deutschlandhalle, die 20.000 Zuschauern Platz bot, fanden die Wettbewerbe im Gewichtheben, Ringen und Boxen statt. Das Hockeyturnier wurde in einem eigens für die Spiele erbauten Hockeystadion ausgetragen, das ebenfalls 20.000 Zuschauerplätze hatte. Die Wettbewerbe im Fechten wurden an verschiedenen Orten im Sportforum ausgetragen: im Kuppelsaal des Hauses des deutschen Sports, im Hockeystadion sowie auf den Tennisplätzen. Auch die Basketballspiele fanden auf den Tennisplätzen des Reichssportfeldes statt.

Die Reitwettbewerbe wurden an den verschiedensten Lokalitäten durchgeführt. So fand das Dressurreiten auf dem Maifeld und auf dem Truppenübungsplatz in Döberitz statt, wo sich auch das Olympische Dorf befand, der Geländeritt auf der Jagdrennbahn Ferbitz. Die Schießwettbewerbe fanden in Berlin-Wannsee auf dem Schießplatz der „Deutschen Versuchsanstalt für Handfeuerwaffen“ statt. Außerdem war der Schießplatz Ruhleben der Austragungsort der Schießwettbewerbe des Modernen Fünfkampfs.

Literatur:

Hitlers Spiele: Olympia 1936 in Berlin

Hitlers Spiele: Olympia 1936 in Berlin von Armin Führer

Nationalsozialistische Propaganda bei den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin

Nationalsozialistische Propaganda bei den Olympischen Spielen von 1936 in Berlin von Jan Erchinger

Freitag, 6. August 2021

Olympische Sommerspiele 1936 in Berlin

Olympischen Spiele 1936

Die Olympischen Spiele 1936 fanden vom 1. bis zum 17. August 1936 in Berlin statt, doch der olympische Schein trog. Berlin hatte sich auf ein friedliches Festival der Nationen eingerichtet, doch die Spiele waren nur eine Atempause für die Nazi-Diktatur. Die sechzehn Tage im August waren eine inszenierte Propagandaveranstaltung, welche die Welt über die wahren Ziele der Nazis täuschen sollte.

1936 waltete in Berlin eine menschenverachtende Diktatur, für die die Olympischen Spiele eine willkommene Bühne sind, auf der sie sich als friedfertige, weltoffene Regierung inszenieren kann, während hinter den Kulissen der Kulturbruch vorbereitet wurde.



Die Olympiade 1936 in Berlin wurde noch zu Zeiten der Weimarer Republik von IOC 1931 vergeben. Zwei Jahre später, 1933, kam Hitler an die Macht. Die Olympischen Sommerspiele 1936, offiziell bekannt als die Spiele der XI. Olympiade, waren eine internationale Sportgroßveranstaltung, die im August 1936 in Berlin ausgetragen wurde und damit im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit stand.

1936 war Deutschland Austragungsort der Olympischen Spiele. Und das, obwohl sowohl die Deutschen als auch eine Reihe von Teilnehmerländern damit zunächst unzufrieden waren. Viele deutsche Nationalsozialisten konnten sich nicht mit der Idee anfreunden, sich mit "niederen Rassen" zu messen.

Das Ausland war ebenfalls skeptisch, da Deutschland bereits erste Gesetze zur Diskriminierung von Juden erlassen hatte. Besonders die USA verurteilten dies und waren deshalb dagegen, dass Deutschland die Olympischen Spiele austragen durfte. Deutschland war jedoch bereits 1931 als Austragungsort ausgesucht worden – zu Zeiten der Weimarer Republik, als Deutschland noch ein demokratischer Staat war.

Berlin gewann am 26. April 1931 auf der 29. IOC-Sitzung in Barcelona (zwei Jahre vor der Machtübernahme der Nazis) die Bewerbung um die Austragung der Spiele in Barcelona, Spanien. Es war das zweite und letzte Mal, dass sich das Internationale Olympische Komitee versammelte, um in einer Stadt abzustimmen, die sich um die Ausrichtung dieser Spiele bewarb. Um die Spiele von Los Angeles von 1932 zu übertreffen, baute Deutschland ein neues Leichtathletikstadion mit 100.000 Sitzplätzen, sechs Turnhallen und viele andere kleinere Arenen.

Die Olympische Sommerspiele waren die ersten, welche im Fernsehen übertragen wurden, und Radiosendungen erreichten 41 Länder. Die Filmemacherin Leni Riefenstahl wurde vom Deutschen Olympischen Komitee beauftragt, die Spiele für 7 Millionen Dollar zu filmen. Ihr Film mit dem Titel Olympia war der Wegbereiter vieler Techniken, die heute bei Sportaufnahmen üblich sind.

Reichskanzler Adolf Hitler sah die Austragung der Spiele als Gelegenheit, seine Regierung und seine Ideale der rassischen Vormachtstellung zu fördern, und die offizielle Zeitung der NSDAP, der »Völkische Beobachter«, schrieb in schärfsten Worten, dass Juden nicht an den Spielen teilnehmen dürfen. Als er jedoch von anderen Nationen mit einem Boykott der Spiele bedroht wurde, gab er nach und ließ alle Ethnien teilnehmen.


Weblink:

Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin - www.planet-wissen.de


Lesenswerte Olympia 1936 Doku-Bücher:

Berlin 1936: Sechzehn Tage im August
Berlin 1936: Sechzehn Tage im August
von Oliver Hilmes

Olympia 1936
Olympia 1936
von Alexander Emmerich