Samstag, 21. Oktober 2023

Brasilien und der Zustand des Regenwaldes


Kaum ein Politiker ist mit so viel Vorschusslorbeeren überhäuft worden wie Brasiliens ehemaliger und künftiger Präsident Luiz Inacio Lula da Silva (77). Der Grund für die Euphorie in Europa und in den USA: Lula – wie ihn seine Anhänger rufen – hat im Wahlkampf ein historisches Versprechen abgegeben: Lula da Silva versprach vor einem Jahr, die Abholzung des Regenwaldes zu stoppen. Bis 2030 soll in seinem Land kein Regenwald mehr abgeholzt werden.

Dem Amazonas-Regenwald droht der Kollaps. Wenn nichts gegen Abholzung unternommen wird, wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die das einzigartige Ökosystem für immer verschwinden lässt und den Klimawandel weiter anheizt. Doch die Wahl Luiz Inacio Lula da Silva zum Präsidenten Brasiliens gibt Hoffnung. Er kündigte an, die Abholzung des Amazonas zu beenden.

In Brasilien liegen gut 60 Prozent des Amazonas-Regenwaldes. Die größte Waldfläche der Erde beeinflusst das Klima auf der ganzen Welt, indem sie CO2 bindet und Sauerstoff produziert. Dieses Ökosystem steht kurz vor einem unumkehrbaren Kipp-Punkt, dessen Erreichen das Weltklima für immer verändern würde. Mit der Fortsetzung von Bolsonaros Umweltpolitik würde dieser Punkt zweifellos erreicht werden. Lula kündigte an, für das Ende der Abholzung im Amazonas kämpfen zu wollen. Was ist aus dem Versprechen Lulas geworden?

Dienstag, 12. September 2023

50. Jahrestag des Militärputsches in Chile

brennender Präsidentenpalast in Santiago de Chile

Der 11. September 2013 jährt sich der 50. Jahrestag des von den USA massiv unterstützten gewaltsamen Putsches gegen die demokratisch gewählte Regierung in Chile.

Während sein Palast von Flugzeugen bombardiert wurde, wendete sich der Präsident in einer Radioansprache an sein Volk. Niemals werde er abtreten, den Putschisten das Feld überlassen, sagte er. Stunden später ist Allende tot. Der Sozialist beging im Präsidentenpalast Selbstmord, kam damit wohl seiner Erschießung durch die Schergen der Militärjunta zuvor.

Salvador Allende Noch am selben Tag erschoß sich der demokratisch gewählte chilenische Staatspräsident Salvador Allende und räumte dem Putschisten-General Pinochet, der noch am Tag zuvor seine Loyalität versichert hatte, das Feld.

Bereits am ersten Tag des Militärputsches in Chile wurden mehr als 2.000 Menschen aus politischen Gründen von der Polizei oder vom Militär festgenommen, bis zum Ende des Jahres 1973 waren es mehr als 13.000.

Nach dem Putsch gegen Präsident Salvador Allende am 11. September 1973 begannen unter der Führung von General Augusto Pinochet 17 Jahre Diktatur in Chile. In der Zeit wurden bis zu 38.000 Menschen gefoltert oder getötet. Schätzungsweise 20.000 Gegner der Militärjunta gingen ins Exil.

Weblinks:

Chile und das Erbe der Diktatur - www.tagesschau.de

Chile gedenkt - und demonstriert - Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Montag, 11. September 2023

Salvador Allende 50. Todestag

Salvador Allende

Salvador Allende starb vor 50 Jahren am 11. September 1973 in Santiago de Chile. Der Sozialist Allende wurde im Jahr 1973 durch einen Militärputsch gestürzt, in dessen Verlauf er Suizid beging.

Allende wurde am 24. Oktober 1970 Präsident von Chile. Mit knapper Mehrheit gewann Salvador Allende> Gossens die Präsidentschaftswahlen in Chile. Er war damit der erste Marxist in Lateinamerika, der in freier Wahl an die Macht kam.

Allende war von 1970 bis 1973 Präsident von Chile. Seine Präsidentschaft war der Versuch, auf demokratischem Wege eine sozialistische Gesellschaft in Chile zu etablieren. Sein sozialistisch orientiertes Reformprogramm, von den Linken als zu zaghaft abgetan, von den Rechten als zu radikal denunziert, traf auf massiven Widerstand der Landoligarchie und der Militärs. Vor seinem Amtsantritt garantierte er im Gegenzug für die Unterstützung der Christdemokraten per Verfassungszusatz, Partei- und Pressefreiheit, Armee, Polizei, Schulwesen und Universitäten unangetastet zu lassen.

Der Schwerpunkt von Allendes Wirtschaftspolitik war die entschädigungslose Verstaatlichung der Bodenschätze – allen voran der Kupfervorkommen –, die Enteignung von ausländischen Großunternehmen, der Banken und eine Agrarreform, bei der 20.000 km² Fläche in vergleichbar kurzer Zeit von Großgrundbesitzern an Bauern und Kollektive übergeben wurden. Die sozialistische Regierung wollte Chiles wirtschaftliche Abhängigkeit vom Ausland, insbesondere von den USA, reduzieren. 1970 wurden der Kohlebergbau und die Textilindustrie verstaatlicht.

Ein Jahr später wurden die noch in (vor allem US-amerikanischem) Privateigentum befindlichen Anteile am Kupferbergbau mit Zustimmung aller Parlamentsparteien enteignet, nachdem bereits Allendes Vorgänger Frei wichtige Schritte hierzu unternommen hatte.

Die »Unidad Popular« setzte die Preise für die Miete und für wichtige Grundbedarfsmittel staatlich fest. Schulbildung und Gesundheitsversorgung wurden kostenfrei angeboten. Jedes Kind bekam Schuhe sowie täglich einen halben Liter kostenloser Milch. Mit seiner Sozialpolitik folgte Allende sowohl sozialistischen Idealen der 1970er Jahre als auch einer südamerikanischen Tradition „populistischer“ Nachfragepolitik.

Die Politik der Nachfragestimulierung durch Staatsausgaben und Ausweitung der Geldmenge führte im ersten Jahr zu einem Wachstumsschub und steigenden Reallöhnen. Negative Folge der neuen Wirtschaftspolitik war die Knappheit mancher Produkte, was zu einem immer größer werdenden Schwarzmarkt führte.

Sein glückloser Versuch die ungerechten Zustände in Chile zu verändern, konnte leider aufgrund verschiedenster Umstände nicht gelingen. Der sozialistische Demokrat (ja dies muß kein Widerspruch sein) Allende, der alle politischen Zwiste und gegensätzliche Ansichten immer nur gewaltlos diskutieren und lösen wollte, ist zum Opfer mehrerer Gruppen geworden. Dies waren sehr grob betrachtet zum einen die Linken, die radikalere Reformen von ihm forderten, zum anderen die Rechten (mit den USA als "heimlichen" Verbündeten), die letztendlich mit Hilfe des Militärs gegen Allende putschten. Somit war das Schicksal Allendes besiegelt.

Salvador Allende wurde am 26. Juni 1908 in Valparaíso geboren. Salvador Allende war ein chilenischer Arzt und Politiker des 20. Jahrhunderts.