Dienstag, 24. Dezember 2013

"Lieben wir Gott, gehen wir im Licht" Weihnachtspredigt von Papst Franziskus

<center><img title="»Lieben wir Gott, gehen wir im Licht« Weihnachtspredigt von Papst Franziskus" src="http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/papst1892~_v-videowebm.jpg" alt="Papst Franziskus während der Christmette im Petersdom"/></center>

Papst Franziskus hat mit der Christmette im Petersdom die Festtage eingeläutet. Tausende verfolgten an Heiligabend seine erste Weihnachtspredigt als Papst. Darin hob er die übertragene Bedeutung des Lichts hervor. Zugleich ging er auf die Rolle der Armen ein.

Die erste Christmette von Franziskus als Oberhaupt der katholischen Kirche in St. Peter war ein überaus prächtiger Gottesdienst. Zusammen mit vielen Kardinälen, Botschaftern und Tausenden Gläubigen feierte Franziskus die Geburt Jesu Christi.
<!-- Allerdings war der Gottesdienst mit nur etwas mehr als eineinhalb Stunden deutlich kürzer als in den letzten Jahren. Schon am Nachmittag hatte es lange Schlangen vor der Basilika gegeben, die Christmette wurde auch auf Großleinwänden auf dem Petersplatz übertragen. -->
In seiner Predigt sprach Franziskus vom Licht in der Finsternis und von der Menschwerdung Gottes. Er bezog dies immer wieder auf das alltägliche Erleben vieler Menschen: "Auch in unserer persönlichen Geschichte wechseln helle und dunkle Momente, Licht und Schatten einander ab. Wenn wir Gott und die Mitmenschen lieben, gehen wir im Licht, doch wenn unser Herz sich verschließt, wenn in uns Stolz, Lüge und die Verfolgung der eigenen Interessen vorherrschen, dann bricht in und um uns die Finsternis herein."

Als Franziskus über die Hirten sprach, die in der Erzählung der Bibel die ersten Zeugen der Geburt Jesu sind, kam er auch zu dem Thema, das ihm in den ersten Monaten im Amt wichtig war: die Randfiguren der Gesellschaft. Franziskus hatte sich um Flüchtlinge gekümmert, um Kranke, Arme oder Opfer von Krieg und Gewalt.

Diesen Randfiguren begegnet er auch in Gestalt der Hirten wieder: "Die Hirten waren die Ersten, die die Verkündigung von der Geburt Jesu empfingen. Sie waren die Ersten, weil sie zu den Letzten, den Ausgegrenzten gehörten. Und sie waren die Ersten, weil sie in der Nacht wachsam waren und über ihre Herde wachten. Mit ihnen bleiben wir vor dem Kind stehen, halten wir schweigend inne."

Montag, 23. Dezember 2013

»Erinnerungen« von Willy Brandt

Willy Brandt war einer der bedeutendsten, zugleich populärsten Politiker Deutschlands und einer der herausragenden Sozialdemokraten des 20. Jahrhunderts. <!-- 1989, drei Jahre vor seinem Tod, hat er seine Memoiren vorgelegt, das eindrucksvolle Zeugnis eines bewegten Lebens. -->Wie nur wenige hat Brandt das politische und geistige Klima in Deutschland geprägt, noch heute zählt er zu den großen Leitfiguren unseres Landes.



Drei Jahre vor seinem Tod legte Willy Brandt seine Memoiren 1989 vor, in denen er seinen bewegenden persönlichen und politischen Werdegang nachzeichnet: seine uneheliche Herkunft aus dem Lübecker Arbeitermilieu, die Flucht vor den Nazis ins Exil, die aktive Teilnahme am Kampf gegen Hitler, seine Rückkehr nach Deutschland und die Karriere in der SPD, seine Zeit als erster sozialdemokratischer Kanzler, aber auch seinen Rücktritt anlässlich der Affäre um DDR-Spion Guillaume. Ein Zeitzeugnis ersten Ranges, das die bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt.



Wo das heutige sozialdemokratische Führungspersonal nichts anderes als Funktionärskarrieren vorweisen kann, ist der junge Brandt lange Wege durch die Verwerfungen unseres Jahrhunderts gegangen, ehe er im Jahre 1969 zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde.

Mit klarem Urteil, glaubwürdig und sensibel zeichnet Brandt seinen persönlichen und politischen Werdegang nach, der ihn auf ungeahnte Höhen und durch tiefe Täler führte: uneheliche Herkunft aus dem Lübecker Arbeitermilieu, Flucht vor den Nazis ins norwegische und später schwedische Exil, aktive Teilnahme am Kampf gegen Hitler, Rückkehr nach Deutschland und Karriere in der Berliner SPD, Regierender Bürgermeister der geteilten Stadt und langjähriger SPD-Parteivorsitzender, Außenminister in Bonn und erster sozialdemokratischer Kanzler der Bundesrepublik, international geachteter Staatsmann und Friedensnobelpreisträger, schmachvoller Rücktritt anlässlich der Affäre um DDR-Spion Guillaume und glanzvolles Comeback als Präsident der Sozialistischen Internationale und Elder Statesman.

Auch das schwierige Verhältnis zu den Mitstreitern Wehner und Schmidt, die Auseinandersetzungen mit den Gegenspielern Adenauer, Strauß, Barzel und Kohl, die Begegnungen mit Kennedy und Nixon, Breschnew und Gorbatschow, de Gaulle und Mitterrand - all das wird mit der Feder des gelernten Journalisten plastisch geschildert. Brandts Erinnerungen sind ein Zeitzeugnis ersten Ranges, das die bewegte deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts eindrucksvoll spiegelt.


Weblink:

illy Brandt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Willy Brandt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn! - Vorärts! - www.vorwaerts.de
Biografie:

Willy Brandt Erinnerungen
Erinnerungen
von Willy Brandt

Altkanzler Helmut Schmidt wird 95

Helmut Schmidt

Helmut Schmidt zählt zweifelsohne zu den bedeutendsten Kanzlern der Bundesrepublik Deutschland. Für viele verkörperte er den Idealtyp des deutschen Regierungschefs: Erster Diener des Staates, unbestechlich in seiner Urteilsbildung, weltmännisch handelnd und von festen moralischen Überzeugungen getragen.

"Politik ist pragmatisches Handeln zu sittlichen Zwecken", hat Helmut Schmidt einmal gesagt. Weil er stets pragmatisch handelte, hat man ihm früh das Etikett des "Machers" angeheftet. Der Kant-Verehrer war von praktischer Vernunft geleitet und hat die Ratio stets der visionären Weltsicht und der sozialen Romantik vorgezogen und ist damit zu einer historischen Figur geworden.


»Keine Begeisterung sollte größer sein,
als die nüchterne Leidenschaft
zur praktischen Vernunft.«

Als Hamburg 1962 von einer verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht wird, handelt der junge Innensenator Helmut Schmidt, da der zuständige Bürgermeister Nevermann nicht verfügbar ist. Von da an gilt er als der Krisenmanager. Nun ging es aufwärts: Schmidt wurde Fraktionsvorsitzender und Teil der legendären Troika. Er wurde Verteidigungs- und Finanzminister. Und endlich, 1974, Bundeskanzler. Die Reformpläne der Ära Brandt legte der Realpolitiker zu den Akten. In der Ostpolitik setzte Schmidt jedoch den Kurs seines Vorgängers Willy Brandt fort.


Er war ein bedeutender Staatsmann mit Sachverstand und Tatkraft, der für ihn zur Unzeit regierte. Überschattet wurde seine Regierungszeit vom "Heißen Herbst" 1977: die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer. Die RAF-Terroristen wollen Gefangene freipressen. Schmidt ging darauf nicht ein - das Todesurteil für Schleyer. Die Sache geht ihm bis heute nach. Schmidts Jahre waren eine bleierne Zeit. Es gab kleine Schritte und große Krisen - aber keine Zeit für große Politik, die er auch zweifelsohne hätte machen können.

Man hat ihn schon damals im Amt geachtet, nun wird der einstige Macher immer mehr verehrt. Seit Jahren ist »Welterklärer« sein Beruf. Vielen gilt er als "der klügste Deutsche". Und doch: Demut wird Helmut Schmidts Sache nicht mehr. Er ist mehr klug als weise, hat eine Menge Schwächen, vor allem aber Format. Er ist der Deutschen liebster Welterklärer. Von niemandem lassen sich die Deutschen so gern die Welt erklären wie von Helmut Schmidt. Er weiß auf jede Frage eine Antwort. Heute, an seinem 95. Geburtstag, ist der überzeugte Raucher beliebter denn je.

Weblinks:

Kanzler, Krisenmanager, Kettenraucher - www.tagesschau.de
 
Helmut Schmidt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Helmut Schmidt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Helmut Schmidt über sein Verhältnis zu Kant - www.oocities.org


Literatur:

Außer Dienst: Eine Bilanz
Außer Dienst: Eine Bilanz
von Helmut Schmidt

Helmut Schmidt: Die späten Jahre
Helmut Schmidt: Die späten Jahre
von Thomas Karlauf