Nun, das hängt ganz von Ihrem Einkommen ab. Falls Sie Millionär oder gar
Milliardär sind, dann war es ein Traumjahr. Originalton HNA und Manager
Magazin:
„Noch nie gab es so viele Milliardäre. Noch nie verfügten sie
über so viel Geld.“
Sie gehören nicht dazu? Dann sieht es ganz anders aus: „Wieder kein Plus
bei den Reallöhnen.“ Auch falls Sie ein paar Prozente brutto mehr
verdient haben sollten, nach Abzug von Steuern, erhöhten Gebühren und
Preissteigerungen haben Sie netto und real weniger als im Jahr zuvor.
Und das geht bereits seit rund 15 (!!) Jahren so.
Aber Sie haben ja noch Gespartes? Dafür bekommen Sie zurzeit ein halbes
Prozent Zinsen. Haben Sie das mal mit den Preissteigerungen verglichen?
Seit Ende 2011 verliert Ihr Sparguthaben stetig an Wert! Der Anteil
armutsgefährdeter Menschen in Deutschland ist demzufolge stetig auf
mittlerweile fast 20% der Bevölkerung angestiegen.
Aber Sie sind ein vollbeschäftigter deutscher Durchschnittsverdiener?
Dann müssten so cirka 3.500 Euro brutto auf Ihrer Gehaltsabrechnung
stehen, auf Ihrem Konto würden als Netto so cirka 2.200 Euro überwiesen
worden sein.
Um einen Jahresverdienst einstreichen zu können wie die Vorstände der
großen Konzerne und Banken in Deutschland, müssten Sie bei Ihrem
jetzigen Verdienst so cirka 50 bis 200 Jahre arbeiten. Von den weitaus
größeren Steuersparmöglichkeiten unserer Spitzenverdiener reden wir
dabei noch gar nicht.
Aber, Sie haben Recht. Das ist eine Neiddebatte!
Schauen wir über den großen Teich in die USA. 1970 verdiente dort ein
Vorstandsvorsitzender (CEO) nur rund 39mal so viel wie ein
Durchschnittsverdiener. 1999 verdiente er schon das 1045fache. Und
heutzutage verdient so ein Top-CEO mit rund 50 Millionen Dollar (pro
Jahr!) das 1.100fache eines US-Durchschnittsverdieners.
Während das Durchschnittseinkommen der ärmeren 90 % der US-Bevölkerung
zwischen 1970 und 2012 von 33.000 Dollar auf 30.000 Dollar gesunken
ist, hat sich das Einkommen der reichsten 10 % im gleichen Zeitraum fast
verdoppelt.
Da geht’s uns doch noch Gold, oder?
Obwohl, ein wenig fröstelt es mich schon hier in Hessisch-Sibirien.