Montag, 14. November 2016

Trump und ein Klimaschutz zum Weinen


Auf Donald Trump als US-Präsident dürfte beim Klimagipfel in Marrakesch niemand gehofft haben. Seit der Wahl von Donald Trump steht hinter dem Klimaschutz der USA ein großes Fragezeichen. Nach seinem Wahlsieg flossen bei Aktivisten Tränen - unter den Delegierten war der Schock spürbar. Denn Trump dürfte als Leugner des Klimawandels für Probleme beim Klimaschutz sorgen. Den Amerikanern scheint aus ökonomischem Eigeninteresse die Weitsicht beim Klimaschutz zu fehlen.

Klimawandelskeptiker oder Klimaschutzgegner wäre wohl das bessere Wort, um Trump zu beschreiben. Trump ist ein Vertreter der Ölindustrie, die den Wahlkampf der Republikaner unterstützt hat. Als deren Vertreter ist ihm seine politische Meinung zum Klimaschutz wohl vorgegeben. Man kann ein Problem, das man nicht lösen will, auch ganz einfach ignorieren: Trump spricht vom "Wetter", wenn es ums Klima geht. Leugnen als Zeichen der Ignoranz.

Allerdings scheinen einige die Lage bezüglich des Klimawandels völlig falsch einzuschätzen. Beinahe alle Klimawissenschaftler sind sich darin einig, dass der Klimawandel existiert und der Mensch der Hauptverursacher ist. Das hat nichts mit politisch korrekt zu tun und scheint ja auch nicht von allen Regierungen gewollt zu sein, wenn man sich ansieht wie unsere Regierung den eigenen Klimaschutzplan zusammengestrichen hat.

"Die schmutzigsten Energiequellen sind auch
die billigsten. Aber nur auf kurze Sicht."


John Kerry,
auf der Klimaschutzkonferenz in Marrakesch

Die USA haben bisher fast alle Vereinbarungen zum Klimaschutz erfolgreich unterlaufen, die Unterstützung für Umwelt- und Klimaschutz war von daher schon immer mau. Deshalb kann es kaum noch schlimmer werden. Auch Trump wird diese Haltung nicht ändern

Der Profitwahnsinn ist der Klimakiller und Trump wird weder dem Profitwahnsinn noch den Klimakillern im Wege stehen. Die Klimaveränderung ist ein ständiger Prozess. Es ist nicht aufzuhalten. Die Maßnahmen, die die Länder treffen, um die Erwärmung zu reduzieren verzögert es vielleicht, mehr auch nicht. Dieses Schaulaufen in Marokko bringt gar nichts.

Und jetzt ist Trump der Bösewicht, wenn die Zivilisation am Abgrund steht. Schuldige findet man immer wieder.

Samstag, 12. November 2016

Was Trumps Wahl über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft aussagt

Donald Trump

Die Wahl Donald Trumps bestätigt den bedenklichen Zustand des politischen Systems und die Ablehnung des Establishments in Amerika, das keine Perspektiven mehr für seine Bürger zu entwickeln vermag. Sie bestätigt auch die tiefe Spaltung der amerikanischen Gesellschaft und die Verunsicherung breiter Schichten der Gesellschaft, die sich durch ihr Votum für Trump als ihren Fürsprecher und als Anwalt des kleinen Mannes entschieden haben.

In Amerika regiert die Angst - es ist die Angst der Menschen vor sozialem Abstieg. Die mit dem Abstieg der Mittelklasse verbundene Verunsicherung ist mittlerweile so groß geworden, daß sie zu einer Stärkung der Populisten führt, die den sozial Benachteiligen versprechen, ihnen in ihrer Situation zu helfen und das Land wieder stark zu machen.

Donald J. Trump: Great Again!: Wie ich Amerika retten werde

Donald J. Trump: Great Again!: Wie ich Amerika retten werde
von Donald J. Trump

Trump wurde für das Versprechen gewählt, den amerikanischen Traum für die Abgehängten zurückzuholen. So kommt es, das arme und benachteiligte Menschen, die Verlierer der Globalisierung, einen Kapitalisten und Millionär gewählt haben, der sich in der Vergangenheit wenig um Arbeitnehmerrechte gekümmert hat.

Der Wahlsieg ist ein Votum der wütenden weissen Männer. Die Tatsache, dass der Donald Trump nun amerikanischer Präsident sein wird, wiegt weniger schwer als die Tatsache, dass so viele Leute ihm ihre Stimme gegeben haben. Die Masse der Verlierer in den USA hat diese Richtungswahl entschieden. Sie ist viel größer als die der Sympathisanten des Establishments.


„Wer Wahrheit sucht, der darf nicht die Stimmen zählen.“

Gottfried Wilhelm Leibniz


Die meisten Trump-Wähler haben ihn nicht gewählt, weil sie seine Lügen und seinen Narzissmaus toll finden, sondern weil sie in ihm den einzigen Politiker sehen, der das Establishment mit den vielen selbstzufriedenen System-Gewinnern beseitigen will. Das hat Trump behauptet, um die Leichtgläubigen / die Dummen auf seine Seite zu ziehen.

Offensichtlich war alles den Wählern lieber als eine Kandidatin Clinton, die als Vertreterin des verhassten Establishments in Amerika gilt und für eine "Weiter so-Politik" des Neoliberalismus steht. Establishment, das sind die gut verdienenden Leute, die dank ihrer Lobby und ihrer Vernetzung Wohlstand genießen und auf die Verlierer verächtlich hinabschauen. So gesehen haben die Wähler sich für das für sie geringere Übel Trump entschieden.

Vermutlich wird in den nächsten Jahren durch Herrn Trump das ein oder andere Porzellan zu Bruch gehen, ja, aber den Weltuntergang heraufbeschwören kann nicht mal er. Die Tatsache aber, dass sehr viele Menschen diesen Typen unterstützen, zeigt, dass auch auf der anderen Seite des großen Teiches der Populimus auf dem Vormarsch ist.



Trump-Biografie:

Donald J. Trump: Great Again!: Wie ich Amerika retten werde

Donald J. Trump: Great Again!: Wie ich Amerika retten werde
von Donald J. Trump


Literatur:

Masse und Macht
Masse und Macht
von Elias Canetti


Weblink:

«Wir erleben eine tiefe Krise der Demokratie» - NZZ-Interview - www.nzz.ch


Blog-Artikel:

Trump wird US-Präsident - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

US-Präsidentenwahlkampf gegen den Kandidaten der anderen Partei - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Donald Trump der Poltergeist - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Freitag, 11. November 2016

Trump-Sieg Mahnung für alle Demokratien


Der Trump-Wahlsieg überrascht Experten, Journalisten und die US-Demokraten. Offenbar haben sie die Sorgen vieler Bürger nicht ernst genug genommen. Dass nach dem Brexit erneut ein Populist triumphiert, sollte liberalen Politikern weltweit eine Lehre sein. Der Wahlsieg des Populisten ist ein politischer Weckruf für die westlichen Demokratien.

Der Wahlsieg Trumps beweist nur, wie verhasst Clinton in Amerika wirklich ist. Nicht einmal gegen einen Nicht-Politiker konnte die höchst erfahrene Ministerin und Senatorin gewinnen. Es ist eine Frage der politischen Repräsentanz. Trump hat die wunde Stelle getroffen, nämlich, dass sich viele Bürger von der politischen Elite nicht repräsentiert und von der Wirtschaft abgehängt sehen.

Das Gleiche gilt in Europa und zunehmend auch in hohem Maße in Deutschland. Die deutschen Politiker, allen voran die Regierung und die Kanzlerin, ignorieren dies jedoch fast vollständig. Statt sich um die Sorgen der Bürger zu kümmern, werden dies bestenfalls verniedlicht und die Bürger in irgendwelche Ecken gestellt. Ein fataler Fehler. Hoffentlich lernt man aus dieser Wahl.

Es ist in Wahlsieg entgegen den Prognosen, die Clinton, insbes. nach den TV-Duellen, leicht vorn sahen. In ihren Prognosen haben sich leider auch viele Medien und Meinungsforschungsinstitute fürchterlich getäuscht. Ihre Befragungen war also nicht repräsentativ und vor allem: sie konnten den Wählerwillen nicht herausfinden. Ein politisches Signal: Macht endlich eine Politik für den Bürger, sonst besteht die Gefahr, dass sich dieses Ergebnis ausweiten wird.

Donald Trump verwechselt Geschäfte mit Politik. Aber warum hätte Hillary Clinton es besser machen sollen? Als Anwältin ist sie darauf gedrillt, Vorteile für ihre Mandanten zu sehen und dabei absolut skrupellos zu handeln, d.h. natürlich auch zu lügen und zu betrügen. Ein Geschäftsmann ist hier die etwas akzeptablere Lösung.

Trump war gegen den Irakkrieg, Hillary Clinton war dafür. Und ein großer Teil seiner Kritik in Bezug darauf, was in den USA und in der Welt falsch läuft, ist ja auch vollkommen richtig. Schlimmer als bei George W. Bush kann er es eigentlich nicht machen.


Weblink:

«Wir erleben eine tiefe Krise der Demokratie» - NZZ-Interview - www.nzz.ch

Blog-Artikel:

US-Präsidentenwahlkampf gegen den Kandidaten der anderen Partei - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Donald Trump der Poltergeist - - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Literatur:

Masse und Macht
Masse und Macht
von Elias Canetti