Mittwoch, 16. November 2016

Klimagipfel in Marrakesch - ein Rennen gegen die Zeit

Klima

Bei dem Klimagipfel in Marrakesch geht es um die Umsetzung der bei dem Pariser Klimagipfel beschlossenen Ziele und die Reduktion der klimaschädlichen Treibhausgase auf das Nivaue der vorindustriellen Zeit bzw. auf unter 2 Grad der Erderwärmung.

Seit einer Woche ringen Politiker und Wissenschaftler um die Umsetzung der Klimaschutzziele von Paris - nun erhöhen UN-Experten den Druck auf die Teilnehmer der Klimakonferenz in Marrakesch. Sie warnen vor neuen Rekordwerten bei klimaschädlichen Treibhausgasen.

In Paris haben die Staaten vor einem Jahr beschlossen, die Erderwärmung in diesem Jahrhundert unter zwei Grad, möglichst sogar unter 1,5 Grad zu halten. Die WMO-Daten legen jetzt nahe: 1,2 Grad Erderwärmung sind schon erreicht - auch wenn in diesem Jahr das Klimaphänomen El Nino die Temperaturen außerordentlich hochgetrieben hat.

Der Klimaschutz ist zu einem Rennen gegen die Zeit geworden. Dieses Rennen kann nur gewonnen werden, wenn die politischen Prozesse schneller sind als der Prozess des Klimawandels. Dies sehen auch einige Experten so: "Der Klimawandel ist schneller als der politische Prozess. Auf lange Sicht verändern die Informationen zwar Wirtschaft und Energiegewinnung. Die Frage ist, wie schnell das geht. Das ist ein Rennen gegen die Zeit", sagte WMO-Direktor Maxx Dilley.


Die amerikanische Gesellschaft ist tief gespalten

Die amerikanische Gesellschaft ist tief gespalten: sozial in die Anhänger des Establishments und die Abgehängten, die Verlierer der Globalisierung, und politisch in die beiden Lager Demokraten und Republikaner. Hinzu kommt noch die sozio-kulturelle Spaltung in urbane Großstadtbevölkerung, die Bevölkerung in den Industriestädten und auf dem Land.

Der Wahlsieg ist ein Votum der wütenden weissen Männer. Die Masse der Verlierer und sozial Benachteiligten ist viel größer als die der Sympathisanten des Establishments. Und die Wut derer, die nichts von diesem kapitalistischen System mher zu erwarten haben, ist größer geworden. Die sozial Benachteiligten haben in den USA hat diese Richtungswahl entschieden.

Offensichtlich war alles den Wählern lieber als eine Kandidatin Clinton, die als Vertreterin des verhassten Establishments in Amerika gilt und für eine "Weiter so-Politik" des Neoliberalismus steht. So gesehen haben die Wähler sich für das für sie geringere Übel Trump entschieden.

Das Land ist so zerrissen, daß ein Politiker ohne politische Erfahrung, aber mit großen Versprechungen überhaupt erst Kandidat und dann auch noch Präsident werden konnte. Trump will das Land nach seiner Wahl nun einen und versöhnen. Man darf gespannt sein, wie ihm das gelingen will. Mit Worten allein wird das für ihn kaum zu bewerkstelligen sein.

Trump hat den armen Seelen in den Kohlerevieren von West-Virginia vorgekaukelt, er würde die alten Jobs zurückbringen. Obwohl viele von ihnen - überdurchschnittlich oft krank - sich ohne Obamacare keinerlei Krankenbehandlung leisten könnten, haben sie Trump dessen Versprechen abgenommmen, die Jobs kämen zurück und für ihn gestimmt.

Dafür werden Trump's konservativen Freunde im Kongress sie bald damit "belohnen", dass sie keine wahrhafte Krankenversicherung mehr haben.
Wäre es für die Betroffenen nicht so bitter, könnte man es für Satire halten. Nebenbei: Virginias Kohle verliert den Wettbewerb gegen den Energie-Träger Fracking-Gas.


Trump-Biografie:

Donald J. Trump: Great Again!: Wie ich Amerika retten werde

Donald J. Trump: Great Again!: Wie ich Amerika retten werde
von Donald J. Trump


Literatur:

Masse und Macht
Masse und Macht
von Elias Canetti


Blog-Artikel:

Was Trumps Wahl über den Zustand der amerikanischen Gesellschaft aussagt - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Trump wird US-Präsident - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

US-Präsidentenwahlkampf gegen den Kandidaten der anderen Partei - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Donald Trump der Poltergeist - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Dienstag, 15. November 2016

Grüne wollen Steuer für "Superreiche"

Die Grünen sind - leider - keine linke Partei mehr. Ihre Parteitagsbeschlüsse entlarven sie vielmehr als neoliberale Lifestylebewegung, die für Prätendenten des Internet-Kapitalismus eintritt - FDP 2.0 sozusagen.

Mehr Gerechtigkeit wird durch eine Vermögenssteuer auch nicht ermöglicht. Solange die Ursache dafür nicht beseitigt wird, die dazu führt, dass Arme ärmer gemacht werden. Die Ursache liegt beim Staat, denn der Staat schafft durch sein monopolistisches Geldsystem Ungerechtigkeit, macht Reiche reicher und Arme ärmer und macht eine immer größere Zahl von Menschen von staatlichen Leistungen abhängig.

Am Ende greift er umverteilend ein und sorgt so für seine scheinbare Daseinsberechtigung, aber eben nicht für mehr Gerechtigkeit, denn mit einer Vermögenssteuer werden auch diejenigen guten Unternehmer getroffen, die dafür sorgen, dass der Wohlstand aller steigen kann. Und das ist weder gerecht noch sorgt es dafür, dass es Armen besser geht, im Gegenteil, Arme werden noch ärmer.

Jan Fleischhauer vom Spiegel hat 2013 einmal ausgerechnet, dass bei den damaligen Steuererhöhungsplänen der Grünen die Einkommensgrenze, ab der die Steuern steigen sollten, genau oberhalb des Jahresbruttogehalts von Studienräten und C3-Professoren lag. Das Vorhaben war also nichts anderes als reine Klientelpolitik.

Ich habe den begründeten Verdacht, dass auch bei den neuen Plänen - allen Beteuerungen zum Trotz - am Ende plötzlich wieder weite Teile des Mittelstands als "superreich" gelten und geschröpft werden sollen.