Montag, 21. November 2016

Klimawandel schon lange vorhergesagt


Der anthropogene Klimawandel ist nämlich schon seit Ende des 19. Jahrhunderts unter Wissenschaftlern ziemlich unumstritten, seit der schwedische Wissenschaftler Svante Arrhenius den Prozess beschrieben und den Grad der Erwärmung erstaunlich genau vorhergesagt hat.

Seit den 1960er Jahren wird eine Klimaveränderung von Wissenschaftlern vorhergesagt. Erst schwer umstritten, kaum abschätzbar und kritisiert, dann mehr und mehr belegt. Die Idee kommt von C. David Keeling, einem amerikanischen Wissenschafftler, der seit 1958 deswegen Messungen durchführt.

Auch der Einfluß des Menschen auf den Klimawandel ist unbestritten. Dass der Mensch durch die Verbrennung von Kohle und Öl und dem damit verbundenen Ausstoß von jährlich ca. 36 Milliarden Tonnen CO2 keinen Einfluß auf das Klima hat, glauben nur komplette Ignoranten und Befürworter eines unkontrollierten Wirtschaftswachstums ohne Rücksicht auf Mensch und Umwelt.

Die Vegetation in den Ozeanen und an Land nehmen pro Jahr ca. 745 Milliarden Tonnen CO2 auf und geben ca. 724 Milliarden Tonnen CO2 an die Atmosphäre ab. Bleibt eine Differenz von ca. 21 Milliarden Tonnen, die der Mensch nutzen könnte, um den CO2 Anteil der Luft konstant zu halten. Der Mensch erhöht aber den Anteil in der Atmospähre um jährlich 15 Milliarden Tonnen.

Der Überhang erhöht den CO2 Gehalt der Atmosphäre jährlich um ca. 0,5%. Das erscheint wenig, aber in 100 Jahren sind es dann doch 50 Prozent. Seit 1960 ist der CO2 Anteil in der Atmosphäre um 30 Prozent gestiegen. Von 1960 bis heute hat sich der CO2 Ausstoß der Menschheit etwa verdreifacht.

Die USA leben wohl gut in ihrer klimageschädigten Nebelglocke, die ihr die Sicht versperrt. Wenn die USA als zweitgrößter CO2 Produzent der Erde ihre Produktion steigern, kann das nicht gut ausgehen.

Donnerstag, 17. November 2016

Bundesregierung hat deutschen Klimaschutzplan vorgelegt

Die deutsche Bundregierung hat nun nach zähem Ringen in den Ministerien endlich einen Klimaschutzplan vorgelegt. Damit könne Deutschland sich international sehen lassen, teilte Umweltministerin Barbara Hendricks mit. Sie fährt nach dem Beschluß nun nicht mit leeren Händen nach Marokko, denn die SPD-Politikerin will den Plan, über den die Bundesregierung über ein halbes Jahr lang gestritten hatte, auf der Weltklimakonferenz in Marokko vorstellen.

Der Klimaschutzplan legt erstmals fest, wie viel klimaschädliche Treibhausgase einzelne Sektoren wie Landwirtschaft, Verkehr oder Energieerzeugung einsparen müssen, damit Deutschland bis zur Mitte des Jahrhunderts annähernd klimaneutral wird. Die erste Zielmarke ist erst für das Jahr 2030 gesetzt. Allerdings sind keine Sanktionen vorgesehen, falls Sektoren die Ziele nicht erreichen.

Ein Kliamschutzplan, in dem verbindliche Ziele und Termine festgelegt werden, tut dringend not. Umweltschützer und die Opposition halten den Plan für wenig ehrgeizig. Insbesondere kritisieren sie, dass der Kohleausstieg darin kaum noch eine Rolle spielt. Stattdessen heißt es: "Es muss vor allem gelingen, in den betroffenen Regionen konkrete Zukunftsperspektiven zu eröffnen, bevor konkrete Entscheidungen für den schrittweisen Rückzug aus der Braunkohlenwirtschaft erfolgen können." Das hatte vor allem Wirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel durchgesetzt.

Der weltweite Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid (CO2) ist einer Studie zufolge in den vergangenen drei Jahren weitgehend stabil geblieben. In einer Zeit starken Wirtschaftswachstums sei eine solche Entwicklung "beispiellos", erklärt der internationale Forscherverbund "Global Carbon Project" in seinem elften Jahresbericht.

Im Jahr 2015 blieb der globale Ausstoß an CO2 der Studie zufolge im Vergleich zum Vorjahr mit rund 36,6 Milliarden Tonnen stabil. 2014 lag der Anstieg bei 0,7 Prozent, für 2016 wird ein sehr leichter Anstieg von 0,2 Prozent erwartet. In den Jahren von 2004 bis 2013 hingegen war der Ausstoß jährlich im Schnitt um 2,3 Prozent gestiegen.


Während er in China und den USA zurückging, stieg der Ausstoß des Treibhausgases CO2 in der Europäischen Union im Jahr 2015 allerdings erstmals seit langem wieder an, und zwar um 1,4 Prozent. Zudem wurde 2015 in der Atmosphäre eine so hohe Konzentration an Treibhausgasen wie noch nie gemessen. Das lag vor allem daran, dass die Wälder wegen der Hitze, die vor allem von dem Wetterphänomen El Niño bedingt war, 2015 und 2016 weniger CO2 absorbieren konnten als gewöhnlich, wie es in der Studie weiter heißt.

Um das auf der Konferenz in Paris international vereinbarte Ziel zu erreichen, den Temperaturanstieg auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, reiche die derzeitige Entwicklung nicht aus, warnten die Forscher. Dafür müsste der CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2030 jährlich um 0,9 Prozent sinken. Beim derzeitigen Rhythmus werde das maximale "CO2-Budget" zur Einhaltung des Zwei-Grad-Ziels in spätestens 30 Jahren komplett aufgebraucht sein.

Mittwoch, 16. November 2016

Wolf Biermann nach Konzert 1976 aus DDR ausgebürgert

Wolf Biermann Konzert 1976 in der Sporthalle Köln

Der DDR-Liedermacher Wolf Biermann wurde nach seinem Konzert in der Sporthalle Köln, das er drei Tage zuvor am 13. November 1976 vor 8.000 Zuschauern gegeben hatte, ausgebürgert. Drei Tage nach dem Konzert, Biermann ist gerade 40 Jahre alt geworden, meldet die Ost-Berliner Nachrichtenagentur ADN, die DDR habe Biermann die Staatsbürgerschaft aberkannt. Das Konzert wurde zum Vorwand für die längst beschlossene Ausbürgerung des unbequemen Liedermachers, der seit 1965 mit Auftrittsverbot belegt worden war.


Dass die Ausreise nur genehmigt worden war, um Biermann auszubürgern, war damals noch niemandem klar. Drei Tage nach dem Konzert kam über alle Agenturen und Sender die Meldung, dass Biermann das Aufenthaltsrecht in der DDR aberkannt worden sei. Mit den Protesten im Westen hatten die verdorbenen Greise im Politbüro der SED gerechnet, nicht aber mit dem Protest im eigenen Land.

Das Geht Sein' Sozialistischen Gang

In West-, aber vor allem in Ostdeutschland, rief dieser politische Willkürakt gegen den DDR-Barden eine Welle der Empörung und Protest hervor. Aus heutiger Sicht erscheinen die Ereignisse von damals als Anfang vom Ende der DDR. Im In- und Ausland kommt es zu Solidaritätsaktionen, auch in der DDR regt sich Protest. Schriftsteller, Musiker, Maler, Theaterleute unterschreiben eine Forderung nach Rücknahme der Ausbürgerung. Daraufhin dürfen auch sie nicht mehr auftreten oder veröffentlichen, viele von ihnen verlassen das Land.

Viele auch prominente Personen in Ost und West protestierten gegen Biermanns Ausbürgerung. Am 17. November 1976 veröffentlichten zwölf namhafte DDR-Schriftsteller einen von Stephan Hermlin initiierten offenen Brief an die DDR-Führung, in dem sie an diese appellierten, die Ausbürgerung Biermanns zurückzunehmen. In den folgenden Tagen schlossen sich der Erklärung rund 100 weitere Schriftsteller, Schauspieler und bildende Künstler an. Biermann ist über seinen Zwangsaufenthalt im kapitalistischen Westen anfangs nicht glücklich: "Jetzt bin ich vom Regen in die Jauche gekommen", sagte er kurz nach seiner Ausbürgerung. Jahre später gibt Erich Honecker zu, sich geirrt zu haben. Die Ausbürgerung sei ein Fehler gewesen.

Nach der Ausbürgerung Biermanns am 16. November sendete das WDR Fernsehen am 17. November 1976 eine gut zweistündige Zusammenfassung des Konzerts zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Schließlich übernahm das ARD-Fernsehen am 19. November 1976 das Konzert in voller Länge ab 22.05 Uhr.

Wolf Biermann wurde 15. November 1936 in Hamburg geboren. Biermann ist ein deutscher Liedermacher und Lyriker. Er siedelte 1953 in die DDR über und veröffentlichte ab 1960 erste Lieder und Gedichte. Gegen den scharfen Kritiker der SED-Parteidiktatur wurde 1965 ein totales Auftritts- und Publikationsverbot verhängt.

Infos:

Wolf Biermanns Autobiografie müsste eigentlich "Ich Ich Ich!!!" heißen - www.sueddeutsche.de/kultur

Wolf Biermann - www.wolf-biermann.de


Weblinks:

Wolf Biermann zum 75. Geburtstag - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Warte nicht auf bessre Zeiten von Wolf Biermann - Torpedo63-Blog - torpedo63.blogspot.com



Literatur:


Warte nicht auf bessre Zeiten!
Warte nicht auf bessre Zeiten!
von Wolf Biermann