Ein bischen Veränderung im Leben eines Politikers geht immer, wenn der Stillstand bereits vor der Tür steht und heftig anklopft! Wenn die eigenen Stammwähler von der Fahne gehen und in das Lager der politischen Gegner wechseln, dann vollzieht man einen politischen Richtungswechsel, verpaßt man sich einen anderen Anstrich und fertig ist der Lack. Dort, wo überall das Grün durchschimmert, ist ein neuer grüner Anstrich recht hilfreich. Die neue Politik der CSU beruht einfach nur auf der Stärke der Grünen. Bei der CSU heißt es auf einmal: "Grünschwenk Marsch!"
Es ist eine wundersame Verwandlung: Wie aus dem Nichts hat sich Söder vom
Saulus zum Paulus verwandelt und wendet sich, von heute auf morgen zum Teil glatt um 180 Grad. Seine kleine und ein bisschen wohlfeile und berechnende Rhetorik treibt prompt die Zustimmungswerte rasant in die Höhe, als wäre vorher nichts, aber auch gar nichts Gegenteiliges geschehen.
Ständiges massives Bremsen beim Klima- und Umweltschutz? Fischen am rechten Rand und Anbiedern beim rechtsnationalen Gedankengut der AfD? Vergessen! Von jetzt auf gleich! Wie die CSU wirklich tickt, zeigen doch klar die Auftritte eines CSU-Verkehrsministers, der Feinstaubbelastung durch Stickoxide verharmlost und klimaschutzbegründete Geschwindigkeitsbegrenzungen als "gegen jeden Menschenverstand" bezeichnet.
Die Menschen reiben sich bei so abrupten Wandel verwundert die Augen und die Medien wundern sich ein wenig, äußern ganz vorsichtig hie und da gewisse kleine Bedenken am substantiellen Gehalt von Söders neuen Auslassungen. Und das Wahlvolk scheint zu jubeln.
Söder übt schon mal für einen höheren Posten und bringt sich durch seine Verwandlung gekonnt ins Spiel, denn wandelbare Politiker liebt nun mal der Wähler!
Die CSU gaukelt diesen "Grünschwenk" einzig wegen des Machterhalts vor da ansonst bei den nächsten Wahlen ein weiterer nicht unerheblicher Stimmverlust zu befürchten ist. Wie heißt es so schön, ich höre die Botschaft zwar, aber daran glauben kann ich nicht.