Freitag, 6. Mai 2011

Osama Bin Laden Tod - Rache oder Gerechtigkeit?

Die USA sind sichtlich bemüht, den Tod von Osama Bin Laden durch ein Einsatz-Spezialkommando nicht als von oben befohlene Exekution, sondern als Tötung in Notwehr erscheinen zu lassen. Dahinter steht die Frage: aus Rache oder Gerechtigkeit erfolgt?

Wäre sein Tod eine befohlene Exekution, dann ständen die USA in keinem guten Licht dar, denn sein Tod verstösst eindeutig gegen geltendes Völkerrecht und wäre somit eine völkerrechtswidrige Aktion - um die sich die Amerikaner wieder einmal nicht geschert haben. Es würde dabei die Vermutung gelten, er sei aus Rache getötet worden.

Osama Bin Laden

Aus gutem Grunde stellen die USA Osama Bin Ladens gewaltsame Tötung als einen Akt der Notwehr dar, mit der Begründung, dass er sich bei seiner Festnahme heftig gewehrt haben soll. Osama habe sich gewehrt und Widerstand bei seiner Festnahme geleistet, heisst es aus offiziellen Kreisen.

"40 minütiges Feuergefecht" und "Bin Laden konnte nicht festgenommen werden, weil er sich ‚heftigst gewehrt habe" – so hieß die offizielle Version der US-Regierung bisher. Immerhin hat die US-Regierung also zugegeben, Bin Laden in einer völkerrechtswidrigen Aktion erschossen haben, denn er war unbewaffnet.

Sind die Amerikaner nun glorreiche Halunken oder ganz einfach nur die sympatischeren Schurken? Die Reaktionen sind da durchaus geteilt.


Aljazeera - english

Osama's Tod Weblinks

US-Spezialeinheit erschießt Bin Laden -
Doppeltreffer in den Kopf - Osama bin Ladens letzte Minuten
Soldaten auf Kill Mission - Festnahme war nicht geplant
Die Jagd auf Osama bin Laden - Interaktive Zeitstrahl-Darstellung

Dienstag, 3. Mai 2011

Osama Bin Laden von US-Spezialeinheit erschossen

Der meistgesuchte Mann der Welt ist tot, dabei dürften sich viele gewundert haben, dass der Al Quida-Chef überhaupt noch gelebt hat. Der Top-Terrorist Osama Bin Laden fiel einem Anschlag einer US-Spezialeinheit in seinem 1-Millionen-Domizil in einem Nobelort 60 km nordöstlich von Islamabad zum Opfer. Eine mehrjährige, geradezu gespentisch anmutende Jagd nach dem Terroristen-Chef ist damit zu Ende.
Rund zehn Jahre nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ist die Jagd auf Osama Bin Laden zu Ende. US-Spezialkräfte erschossen den Terrorchef in einem Feuergefecht in der pakistanischen Stadt Abbottabad. Bei ihrem Einsatz wurden sie von pakistanischen Einheiten unterstützt. Angeblich wurde der Leichnam anschließend im Meer beigesetzt
US-Präsident Barack Obama gab den Tod des Terrorchefs in einer TV-Ansprache in der Nacht bekannt. Er teilte mit, dass er den Einsatz in der vergangenen Woche befohlen habe, nachdem es bereits im vergangenen August erste Hinweise auf den Aufenthaltsort des seit Jahren Flüchtigen Bin Laden gegeben habe.
Osama Bin Laden

Das US-Elitekommando wurde offenbar aus Afghanistan eingeflogen und erhielt Unterstützung von pakistanischen Einheiten. Wie aus pakistanischen Sicherheitskreisen weiter verlautete, begann die Operation gegen den Al Quida-Terrorchef kurz nach Mitternacht (Ortszeit) und dauerte insgesamt mehrere Stunden. US-Regierungsbeamte berichteten, dass die Soldaten der Einheit "Navy Seals" mit zwei Hubschraubern im Einsatz waren.

Bin Laden und seine Mitstreiter hätten sich zur Wehr gesetzt, im Gefecht seien neben dem Terrorchef drei weitere Männer sowie eine Frau getötet worden. Letztere sei von einem der Kämpfer als menschliches Schutzschild benutzt worden. Die Identität der Toten ist noch ungewiss. Möglicherweise handelt es sich um einen Sohn Bin Ladens sowie um zwei Kuriere des Netzwerks.

Barack Obama teilte in seiner Ansprache mit, kein US-amerikanischer Soldat sei verletzt worden. Allerdings verlor die Einheit einen Hubschrauber im Gefecht und flog mit mehreren Gefangenen in dem verbliebenen Hubschrauber zurück. Dabei soll es sich um Ehefrauen des Top-Terroristen, um weitere Söhne sowie um enge Mitstreiter handeln.

Weblinks zu Osama's Tod:

US-Spezialeinheit erschießt Bin Laden - www.tagesschau.de/ausland
 
Doppeltreffer in den Kopf - Osama bin Ladens letzte Minuten - www.sueddeutsche.de/politik





Soldaten auf Kill Mission - Festnahme war nicht geplant - www.sueddeutsche.de/politik

Die Jagd auf Osama bin Laden - Interaktive Zeitstrahl-Darstellung - www.sueddeutsche.de

Montag, 2. Mai 2011

Glückliches Britannien für einen Tag


Die königliche Hochzeit hat Grossbritannien viele glückliche Menschen beschert, die sich für einen Augenblick in einem wahren Taumel des Glücks befunden haben - obwohl längst nicht alle Bewohner auf der Insel überzeugte Roylisten sind. Diese glücklichen Menschen auf dem Inselreich und anderswo haben fest an ein Märchen geglaubt, jedenfalls an diesem besonderen Tag der königlichen Hochzeit.

Royal Wedding

Die Menschen haben sich bei dem Royal Wedding an der farbenprächtigen Zeremonie berauscht, an dem damit einhergehenden Schauspiel und grandiosen Spektakel, das ihnen erlaubte, sich einige einige Stunden lang vor der tristen Realität ablenken zu lassen: vor Schulden und Arbeitslosigkeit, vor sozialem Kahlschlag und gesellschaftlicher Kälte.

Denn die Wirklichkeit in Grossbritannien ist für viele alles andere als glitzernd und prächtig, sie liefert quasi das Kontrastporgramm zu dieser königlichen Hochzeit. Das Königreich ist hochverschuldet, hat mehr Schulden als Exportgüter, irrt orientierungslos zwischen Amerika und Europa umher. Grosbritannien ist ein Land, das zunehmend von Selbstzweifeln gequält wird, da es keine tragende Idee und gar Rolle in der Welt gefunden hat.

Das alles ist vergessen, wenn Soldaten in Bärenfell mützen an imperialen Prachtbauten, die an vergagngene Grösse erinnern, vorbeiziehen und wenn königliche Majestäten und Hohlheiten aus aller Herren Ländern aus goldverzierten Kutschen huldvoll ins Publikum und auch ins geschundene Volk winken. Dann ist dieses Land wieder ein grosses Britannien, so wie früher, als es noch Ozeane und ganze Kontinente beherrschte. Der Anlass hat das Volk geeint.

Da wirkt so eine Prinzenhochzeit wie Balsam auf die Wunden und das Volk jubelt fast dankbar dem glücklichen Hochzeitspaar zu. Ich sage es euch: Es ist zwar in diesem Moment wie im Märchen gewesen, aber es war doch nur ein eher launiges Wohlgefühl auf Zeit, denn nach dem Fest und dem Rausch kommt der Kater und mit dem Kater auch wieder der Alltag auf der Insel.