Dienstag, 24. März 2015

Tsipras wirkte versöhnlich im Ton, aber vage in der Sache

Tsipras und Kanzlerin Merkel bei der Pressekonferenz in Berlin

Kanzlerin Merkel und Griechenlands Premier Tsipras haben in Berlin versöhnliche Töne angeschlagen. Tsipras kündigte Strukturreformen an, wurde aber kaum konkret. Der Ton zwischen Merkel und Tsipras war zwar versöhnlich, in der Sache waren aber auf der Pressekonferenz kaum Fortschritte zu vermerken.

Es geht beim Antrittsbesuch von Tsipras in Berlin vor allem darum, angesichts des aus Sicht der griechischen Regierung gescheiterten zweiten Hilfsprogramms - mit der Folge großer Verarmung - einen politischen Rahmen für Veränderungen der Prioritäten der Hilfsprogramme von EU, EZB und IWF zu finden.

Bei den angekündigten Strukturreformen geht es aus Sicht der Kanzlerin darum, Griechenland zu stärken. Wenn dies geschehen sollte, dann werden Reformen mit höheren Steuern, Bekämpfung der Korruption und der Steuervermeidung kaum ausreichen.

In Griechenland fehlt es an einer effektiven Verwaltung, einem modernen Gesundheitssystem sowie einer diversifizierten Wirtschaft und Industrie als Teil einer Wachstums- und Beschäftigungspolitik. Will GR reüssieren, muss es in die Zukunft investieren. Dafür gilt es, die Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur so werden die Gläubiger den Reformen entsprechen.

 Merkel betonte, die Euro-Gruppe und nicht Deutschland entscheide über die Reformvorschläge. Tsipras versprach, den Kampf gegen Korruption zu verstärken.

Montag, 23. März 2015

Alexis Tsipras zu Besuch in Berlin

Alexis Tsipras in Brüssel

Wenn Kanzlerin Merkel den griechischen Ministerpräsidenten Tsipras bei seinem Berlin-Besuch trifft, wird das für beide keine leichte Begegnung. Nach fünf Jahren Schuldenkrise bewegen sich die deutsch-griechischen Beziehungen zwischen angespannt und zerrüttet.

Die "Hau-drauf"-Rhetorik der vergangenen Wochen ist aber vorerst beendet. Vor dem Besuch des griechischen Regierungschefs Tsipras in Berlin bemühen sich alle Seiten um versöhnlichere Töne.

Gabriel betonte, es müsse endlich etwas getan werden, damit die Menschen in Griechenland wieder in Arbeit kämen und die sozialen Probleme gelindert würden.

Es ist halt immer die Frage, welches Spiel die beiden Staatsschauspieler eigentlich spielen. Auch der Berlin-Besuch von Alexis Tsipras wird darüber keinen Aufschluß geben. - »Wetten dass ...?«

König Richard III. tritt seine letzte Reise an

Richard III.


In einer fünftägigen Zeremonie erweist England seinem König Richard III. die letzte Ehre. Die sterblichen Überreste des englischen Königs Richard III. (1452-1485) haben ihre letzte Reise angetreten. Auf den Schultern mehrerer Träger verließ der hölzerne Sarg die Universität von Leicester, wo die Gebeine untersucht worden waren. In einer Parade zog die Parade mit dem königlichen Toten von der Universität in Leicester zur Kathedrale.

Bei der Parade durch die rund 150 Kilometer nordwestlich von London gelegene englische Großstadt passierte der Sarg am Sonntag auch den Ort der Schlacht von Bosworth. Dort war Richard 1485 ums Leben gekommen, als letzter englischer König, der auf dem Schlachtfeld einen grausamen Tod fand. Er war erst zwei Jahre zuvor zum König von England gekrönt worden. Der Herrscher galt als sehr gewalttätig. Der englische Dichter William Shakespeare hat ihm in dem Drama "Richard III." die bekannten letzten Worte "Mein Königreich für ein Pferd" in den Mund gelegt.

Vor 530 Jahren soll der finstere König Richard III. Historikern zufolge ohne Sarg und respektlos in aller Eile beerdigt worden sein. Die Gebeine des toten englischen Herrschers waren im Sommer 2012 unter einem Parkplatz gefunden worden, nachdem sie lange als verschollen gegolten hatten. Am Donnerstag sollen sie in der Kathedrale von Leicester beigesetzt werden.