Samstag, 16. Juli 2016

In der Türkei hat es viele Tote und Verletzte bei Putschversuch gegeben

Menschen stehen auf einem Panzer vor einer Bosporus-Brücke


Die Zahl der bei dem versuchten Militärputsch in der Türkei getöteten Menschen ist auf mindestens 90 gestiegen. Darüber hinaus seien mehr als 1.100 Menschen verletzt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Laut einem hochrangigen türkischen Regierungsvertreter wurden mehr fast 1.600 Soldaten festgenommen.

Bei diesem blutigen Putschversuch wurden nicht nur Menschen von Panzern überfahren, sondern auch gezielt auf Menschen geschossen die sich den Putschisten in den Weg gestellt haben. Das Land trauert um diese rund 200 Toten Zivilisten und Polizisten die die Demokratie verteidigt haben. Die Putschisten haben nicht mal davor zurückgeschreckt mit zwei Kampfhubschraubern und Kapflugzeugen gezielt sechsmal das Türkische Parlament zu bombardieren.

Dort waren mitten in der Putschnacht viele Abgeordnete der Regierung und Opposition (AKP, CHP, MHP) versammelt, um gegen die Junta eine Erklärung zu verlesen. Durch den enormen und geschlossen Widerstand der Bevölkerung und der Polizei ist glüclicherweise der Putsch gescheitert. Das ganze Land trauert um die Toten der Junta und feiert den Sieg der Demokratie über die Putschisten, übrigens auch in Kurdengebieten und in säkulären Hochburgen wie Izmir.

Teile der türkischen Armee haben einen Umsturzversuch unternommen. Das Militär war bisher der einzige nennenswerte Vertreter des Laizismus und den hat der türkische Staatsgründer Kemal Atatürk eingeführt.

International ist der Putschversuch in der Türkei scharf verurteilt worden. Staats- und Regierungschefs stellten sich demonstrativ vor Präsident Erdogan und riefen zur Verteidigung der demokratisch gewählten Regierung auf.

Weblink:

Türkei: Offenbar mindestens 90 Tote und 1154 Verletzte bei Putschversuch

Freitag, 15. Juli 2016

Kabinettsumbildung in Großbritannien ohne Plan

Großbritanniens Premierministerin Theresa May mit ihrem Ehemann Philip John


Der Brexit hat tiefe Gräben bei den Tories hinterlassen. Großbritanniens Premierministerin May will die Gräben bei den Tories schließen. Ihr Kabinett besteht deshalb aus Brexit-Befürwortern, wie dem neuen Außenminister Johnson, als auch aus Brexit-Gegnern. Ein konkreter Austrittsplan fehlt immer noch.

Dies ist durchaus verständlich, denn die Initiatoren des Brexit konnten nicht wirklich davon ausgehen, dass Großbritannien sich bei dem Referendum tatsächlich für den Brexit entscheiden würde.

Ob die Briten einen Plan haben oder nicht, ist für die EU eher zweitrangig. Im Prinzip können die Verhandlungen relativ schnell über die Bühne gehen, weil die EU ja schon eine Blaupause für einen Vertrag mit Nicht-EU-Ländern hat: die Briten können ja wohl gerechterweise nur die Bedingungen erhalten, die auch Norwegen erhält. Wenn die Briten diese nicht akzeptieren, müssen sie sich eben andere Märkte für Ihre Produkte suchen.

Die Briten werden langfristig nur von dem Brexit profitieren, wenn es ihnen gelingt, sich besser zu entwickeln wie der Rest der EU. Daran muss Großbritanniens Premierministerin Theresa May mit ihrem Kabinett arbeiten.

Weblink:

Kabinettsumbildung in Großbritannien: Viel Elan, kein Plan

Freitag, 1. Juli 2016

Beginn der Schlacht an der Somme



Die Schlacht an der Somme war eine der größten Schlachten an der Westfront des Ersten Weltkrieges. Sie begann am 1. Juli 1916 im Rahmen einer britisch-französischen Großoffensive gegen die deutschen Stellungen.

Fast fünf Monate, von Juli bis November 1916, tobte die Schlacht an der Somme, einem Fluss in Nordfrankreich. Sie war die verlustreichste und blutigste Schlacht, die während des Ersten Weltkriegs geschlagen wurde. Mehr als eine Million deutscher, britischer und französischer Soldaten liessen in
diesem Gemetzel ihr Leben.

Waren zunächst die Deutschen überlegen, als die britischen Generäle krasse Fehler begingen, die Zehntausenden ihrer Soldaten das Leben kosteten, so wendete sich später das Blatt für Briten und Franzosen durch eine flexible Kampftaktik und nicht zuletzt durch den Einsatz der ersten Panzer.

Diese Schlacht wird auch als ein Wendepunkt in der neueren Militärgeschichte gesehen. Sie ist in Grossbritannien das herausragende Symbol fuer den Ersten Weltkrieg. In Deutschland ist Verdun zwar der bekannteste Name einer Schlacht des Ersten Weltkriegs, aber die Ereignisse an der Somme waren von ebenso grosser und schrecklicher Bedeutung für Deutsche, Briten und Franzosen.

Die schlacht wurde am 18. November desselben Jahres abgebrochen, ohne eine militärische Entscheidung herbeigeführt zu haben. Mit über einer Million getöteten, verwundeten und vermissten Soldaten war sie die verlustreichste Schlacht des Ersten Weltkriegs.

In der Schlacht an der Somme starben noch über 700.000 Soldaten - mehr als in der Schlacht von Verdun.

Weblink:

Schlacht an der Somme - Wikipedia.org

Literatur:

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918>
von Herfried Münkler