Am 6. Juni ist „D-Day“, decision day, der Tag der Entscheidung. Ab 1.00 Uhr nachts landeten 18.000 britische und amerikanische Fallschirmjäger im Hinterland der normannischen Küste zwischen San Mére Église und Caen. Sie trafen auf einen völlig überraschten Gegner.
Der D-Day wird heute weiterhin ziemlich verklärt dargestellt. Der D-Day mag zwar ein bedeutender Tag in der Befreiung Europas von Hitler-Deutschland sein, aber dieser Tag ist weder ein Wendepunkt des Krieges, noch ein Tag, an dem es eine Schlacht mit besonders vielen Toten gegeben hat.
Der D-Day selbst lief für die Alliierten wesentlich besser ab als erwartet. Die anschließende Aktion war wesentlich verlustreicher. Es war eigentlich auch nicht die zweite Front die eröffnet wurde, denn bereits Mitte 1943 gab es die Operation Husky auch Landung auf Sizilien. Im September 1943 erfolgte dann die Landung auf dem Festland Italiens.
Am Ende wurde der Krieg gegen Hitler-Deutschland im Osten Europas gewonnen, aber auch nur mit der Unterstützung anderer Alliierten.
General Dwight D. Eisenhower hatte den Invasionstermin auf den 4. Juni gelegt. Drei Millionen Soldaten waren an der südenglischen Küste zusammengezogen. Mehr als 5.000 Schiffe drängelten sich in den Häfen am Kanal. 7.000 Kampf- und über 2000 Transportflugzeuge standen bereit.
Es ist richtig und auch sehr wichtig den Mut, anzuerkennen den die individuellen Soldaten am D-Day gezeigt haben und Verständnis für die Trauer der Hinterbliebenen von Gefallenen zu zeigen.
Jedoch ist die Darstellung des D-Days, auch in den öffentlich rechtlichen Medien, weiterhin sehr stark von US Propaganda geprägt. Es wird der Eindruck vermittelt, die Alliierten - oft aber mit klarem Fokus auf die USA - hätten am D-Day Europa vor den Nazis gerettet. Bevor die Alliierten den Rhein erreichten, stand die Rote Armee schon 80 km vor Berlin.
Die Realität ist im Gegensatz zur Hollywood Geschichte so, dass die USA den Nazis zuschauten und die Rote Armee den Krieg entschieden ließ. Sie griffen erst ein als es darum ging den Machteinfluss in Europa aufzuteilen.
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„6. Juni 1944: Hochdramatisch war der Tag“ - www.deutschlandfunkkultur.de