Samstag, 11. Februar 2023

Erdbeben-Katastrophe mit Ansage

Ein eingestürztes Gebäude in der Türkei

Die Südost-Türkei und Nordsyrien hat ein heftiges Erdbeben mit verheerenden Folgen und schlimmen Verwüstungen heimgesucht. Das Erdbeben hat viele Todesopfer gefordert. Aber durch jahrzehntelanges Bauen ohne Baugenehmigung sind diese Schwarzbauten zur Todesfalle geworden. Das war eine Katastrophe mit Ansage. Die 20.000 Opfer aber waren unnötig.

Die vielfaches Leid hevorrufende Katastrophe im Erdbebengebiet ist so schlimm, wenn man erfährt, wie viele Menschen sterben mussten, nur weil durch Vetternwirtschaft und Korruption Häuser in einem Erdbebengebiet nicht nach Vorschrift erbaut worden sind.

Es geht nicht darum, dass es Naturkatastrophen schon immer gab. Sondern um den menschgemachten Anteil an den Auswirkungen von Naturkatastrophen. Die Katastrophe ist sondern ist ein mögliches Beleg dafür dass Bauvorschriften nicht eingehalten wurden.

Der Schuldige heisst nicht Erdbeben oder Gott, der Schuldige heisst der altbekannte Korruption, Vetternwirtschaft, Nachlaessigkeit und Dummheit. Man wird wohl wie immer keine Konsequenzen ziehen. Demokratische Gesellschaften haben im Hinblick auf die Konsequenzen von Katastrophen und deren Zustänndigkeiten gewisse Vorteile. In Deutschland gibt es eine über Jahrhunderte gewachsene Bauordnung, die zum größten Teil auf den Erfahrungen der Handwerker beruhen.

Korrupt ist ein Regime dann, wenn es die Erfahrungen von Generationen ignoriert und stattdessen den eigenen Machterhalt in den Vordergrund stellt. Die Türken und Syrer müssen jetzt ihre Toten begraben und sich neue, bessere Anführer wählen. Wir sollten ihnen dabei helfen.

Mittwoch, 8. Februar 2023

Ukraine befürchtet neue Offensive noch im Februar

Orthodoxe Christen vor der Allerheiligenkirche in Bachmut.

Die Ukraine hält es für möglich, dass Russland noch in diesem Monat einen neuen großen Angriff starten wird - vermutlich um den Jahrestag des Kriegsbeginns, so der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow.

Seit September wurde in Russland im grossen stil mobilisiert und trainiert, sowie Material instandgesetzt. Um Ortschaften sowie Geländegewinne dürfte es primär weniger gehen als die regulären Streitkräfte aufzureiben und wenn möglich, zu zerschlagen, bevor westliche Materialieferungen zum tragen kommen.

Gut möglich, dass Putin zu einer neuen Großoffensive ansetzt. Aber wozu dieser Wahnsinn? Selbst wenn Russland weitere Geländegewinne erzielen sollte, so werden diese Territorien völkerrechtlich niemals anerkannt, sondern für Russland ein Mahnmal der Schande sein. Der komplette Neuaufbau der zerstörten Gebiete, insbesondere einer funktionierenden Infrastruktur wird Unsummen kosten und viele Jahre dauern. Die Nachbarstaaten von Russland werden weiter massiv aufrüsten und den Schutz der NATO suchen. Es braucht eine europäische Friedens- und Sicherheitsordnung, an der auch Russland teilhaben muss. Diese setzt aber ein Umdenken im Kreml voraus.

Russland hat ukrainische Städte erneut mit einer Angriffswelle überzogen. Laut dem Generalstab in Kiew wurden Marschflugkörper und Drohnen auf den Nordosten und Süden des Landes abgefeuert. In einigen Regionen fiel der Strom aus.

Der ukrainische Generalstab und Strategen der NATO rechnen schon länger mit einer neuen russischen Offensive, da sich der Jahrestag der russischen Invasion am 24. Februar nähert. Am 9. Februar hatte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Krylenko, gesagt, dass der Angriff begonnen habe. Vor allem in Städten wie Bachmut, Awdijwka und Wuhledar, die schon die blutigsten Kämpfe des Krieges erlebt hatten, "eskalieren die Kräfte und Mittel des Feindes mit täglicher Intensität". "Sie versuchen, diese Gebiete und wichtigen Städte einzunehmen, um neue Erfolge zu erzielen", sagte Krylenko.

Vor allem im Osten des Landes verschärft sich die Lage weiter. Dass sich die Lage im Osten verschärft, bedeutet hoffentlich nicht, dass dies jetzt noch mehr Waffen geliefert werden müssen, um die Lage zu entschärfen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Je mehr es um das Kämpfen geht und Selensky vom Westen und der USA unterstützt wird, wird es zu keiner Vereinbarung der beiden Kriegsparteien kommen.

Im Konflikt geht es um Pragmatismus. Natürlich wäre es das Beste, der Aggressor Russland zöge sich von den besetzen Gebieten einschließlich der Krim zurück. Wer das für realistisch hält, verkennt die Geopolitik der letzten 80 Jahre. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die russische Führung von ihrem Kriegsziel abrücken könnte. Die Ukraine als Staat soll ausgelöscht werden.

 

Samstag, 4. Februar 2023

Was kann Klimaprotest bewirken?


Klimaprotest ist der Ausdruck der unzufriednen Jugend mit der Politik.

Auf die Frage "Was kann Klimaprotest bewirken?" lautet die Antwort: gesellschaftliche Aufmerksamkeit schaffen und damit gibt er hoffentlich Anlass, sich mit dem Thema bzw. dem (offensichtlich berechtigten) Anliegen der Protestierenden zu beschäftigen und nicht nur mit ihnen.

Die junge Generation wird häufig kritisiert, doch die jungen Menschen lernen und denken und diskutieren kritisch über den von Menschen verursachten Klimawandel sowie notwendige Aktionen, um dessen Auswirkungen zu reduzieren, und wenden anschließend dieses Wissen in sinnvoller Weise an. Friedlich, kreativ, bunt, engagiert, verantwortungsbewusst. Und offenbar mit Wirkung.

Sicher muss die unzufriedene Jugend ihre Vorstellungen kundtun, aber alles im Rahmen und vielleicht sollten die jungen Aktivisten auch einmal Ideen äußern was sie anders machen würden.