Donnerstag, 30. Dezember 2010

Grausamkeiten unterm Christbaum

"Ein solches Weihanchten hat es in der jüngeren Geschichte nicht gegeben", schreibt die griechische Zeitung Kathimerini.  

"Alles hat sich geändert in Griechenland". Zum Abschluss eines schmerzlichen Jahres legt die Regierung den Griechen noch ein bitteres Geschenk unter den Weihnachtsbaum: Der Haushalt für 2011, der kurz vor Weihnachten verabschiedet wurde, hält neue Grausamkeiten bereit.

Kurz vor den Festtagen steht den Griechen weitere Steuererhöhugnen ins Haus. Die Steuern werden noch höher, und es muss noch mehr gespart werden. Weitere sechs Milliarden Euro sollen so zusammenkommen. Die Regierung beschwor wieder die historische Ausnahmesituation: Die Lage der Finanzen erinnere an Kriegszeiten, hiess es.

Es gibt aber auch gute Nachrichten aus Athen: Das Weihnachtsessen kostet weniger in diesem Jahr, das behauptet zumindest das Wettbewerbsministerium. Dessen Beamte empfahlen schon mal günstigen Truthahn und errechneten Ausgaben von durchschnittlich 138 Euro statt wie im Vorjahr 148 Euro - Menue für sechs Personen.

Und zu Weihnachten soll das Thermometer auf 19 Grad klettern. Das ist ungewöhnlich milde - und ganz anders als die Stimmung der Griechen, die zwischen Frust und Angst pendelt.

Freitag, 24. Dezember 2010

Weihnachten kann ganz schön auf die Nerven gehen

Weihnachten kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Zum Beispiel, wenn schon im September die ersten Lebkuchen und Christstollen im Supermarkt auftauchen. Oder wenn bereits am 6. Dezember das erträgliche Maß an "Last Christmas"-Einspielungen im Radio deutlich überschritten ist.

Wenn die Fußgängerzone ein einziges Schieben und Drängen ist. Wenn man noch auf den letzten Drücker ein Geschenk in der überfüllten Innenstadt besorgen muss. Wenn man im Parkhaus vergeblich durch die Stockwerke kurvt und doch keinen Parkplatz findet. Wenn man noch viel zu viel zu erledigen und keinen blassen Schimmer hat, wie man das alles hinkriegen soll.

Im Kaufrausch befindliche Innenstadtbesucher und viele Besucher stöhnen über die überfüllten Innenstädte und über die hohen Parkplatzgebühren. Sie bringen die Hektik mit in die Innenstädte, kaufen aber im nächsten Einkaufsmoment alles, was das Erzgebirge und Taiwans Fabriken hergeben.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Westerwelle wackelt


In der FDP findet zur Zeit eine offene Personaldiskussion über die Ablösung des Parteivorsitzenden Guido Westerwelle statt. Innerhalb der FDP hat sich eine nervöse Stimmug breit gemacht. Die Zeichen stehen bei der FDP auf Trennung von ihrem Vorsitzenden. Westerwelle ist mittlerweile ein echter Wackelkandidat geworden.

In einigen FDP-Landesverbänden macht sich derzeit eine Anti-Westerwelle-Stimmung breit. Der Parteivorsitzende ist vor allem in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg nicht allzu gern gesehen. Kein Wunder, dort wird im nächsten Jahr gewählt - und angesichts kontinuierlich sinkender Umfragewerte wächst dort die Nervosität. Für das anhaltende Stimmungstief wird in den Landesverbänden die Führungsspitze auf Bundesebene - allen voran Guido Westerwelle - verantwortlich gemacht.

Scharfer Wind war Westerwelle am Wochenende bereits aus dem hohen Norden entgegengeweht. Wolfgang Kubicki, Fraktionschef in Schleswig-Holstein, diagnostizierte Auflösungserscheinungen und verglich die Situation der FDP mit der Spätphase der DDR. Obwohl Kubicki als Schnellsprecher und Westerwelle-Kritiker bekannt ist, schlugen seine Worte in der Öffentlichkeit hohe Wellen. Nicht, weil die Empörung so laut war. Nein, auffällig war vor allem, wie zaghaft und halbherzig sich die Westerwelle-Sympathisanten zu Wort meldeten.

Inzwischen wird in der Partei offenbar mehr oder weniger offen über einen möglichen Rückzug des langjährigen Vorsitzenden diskutiert. Zuletzt zu Wochenbeginn. Als möglicher Termin für einen Rückzug Westerwelles wird das Dreikönigstreffen der Liberalen am 6. Januar in Stuttgart genannt.