Samstag, 18. Dezember 2021

Vaclav Havel vor 10 Jahren gestorben

Vaclav Havel

Der frühere tschechische Staatspräsident Václav Havel starb vor 10 Jahren auf seinem Landsitz Hradecek in Nordböhmen. Der einstige Dramatiker und Held der antikommunistischen Bewegung starb am Sonntag früh mit 75 Jahren in seinem Wochenendhaus im Norden Tschechiens.

Vaclav Havel, ein unbeugsamer Moralist, Humanist und überzeugter Europäer, war die Personifizierung des Wandels in seinem Land. Der einstige Dissident zählte zu den Anführern der "Samtenen Revolution" 1989, in deren Verlauf die kommunistische Führung der damaligen Tschechoslowakei gestürzt wurde. Die Symbolfigur des gewaltlosen Widerstands wurde noch im selben Jahr zum Präsidenten gewählt. Nach der Teilung des Landes wurde Havel 1993 Staatschef von Tschechien und blieb bis 2003 im Amt.

Er habe ein "abwechslungsreiches Leben voller Abenteuer" gehabt, obwohl er kein Abenteurer sei, sagte Havel über sich selbst. Er führte ein Leben mit vielen Brüchen. Havel war und bleibt aber ein Vorbild an Moral, Menschlichkeit und demokratischem Engagement. Nach den Jahrzehnten des Kommunismus verkörperte Vaclav Havel einen Neuanfang seines Landes.

Bereits während seiner Amtszeit kämpfte Havel mit großen gesundheitlichen Problemen. Als Folge seiner jahrelangen Gefängnisaufenthalte unter dem kommunistischen Regime litt er unter einer chronischen Atemwegserkrankung. Zudem wurde er, der jahrzehntelang starker Raucher war, 1996 wegen Lungenkrebs operiert. Zwei Jahre später überlebte er einen Herzinfarkt.

In seinem Heimatland Tschechien herrscht grosse Trauer um den tschechischen Ex-Präsidenten. Politiker in Tschechien und in anderen europäischen Staaten reagierten mit großer Bestürzung auf den Tod Havels.


Weblinks:

Philosoph und Brückenbauer: Václav Havel zum 10. Todestag - www.berliner-zeitung.de

10. Todestag von Václav Havel: Das intellektuelle Gesicht der Freiheit Europas - hlz.hessen.de

Weblinks zum Tode von Vaclav Havel

Vaclav Havel gestorben - www.tagesschau.de

Ein Vorbild an Moral und Menschlichkeit - www.tagesschau.de

Václav Havel ist tot - www.dw-world.de


Blog-Artikel:

Vaclav Havel ist tot

Vaclav Havel wird 75 - ein Moralist in Zeiten der Globalisierung

»Bürgerforum« 1989 in Prag gegründet


Havel-Biografien:

Václav Havel. Dichter und Präsident. Die autorisierte Biografie
Václav Havel. Dichter und Präsident. Die autorisierte Biografie
von Eda Kriseová

In der Wahrheit leben
In der Wahrheit leben
von Michael Zantovsky

Vaclav Havel
Vaclav Havel
von John Keane

Samstag, 27. November 2021

Alexander Dubcek 100. Geburtstag

Alexander Dubcek


Alexander Dubcek wurde vor 100 Jahren am 27. November 1921 in Uhrovec in der Westslowakei als Sohn eines Tischlers und Kommunisten geboren.

Alexander Dubcek war ein slowakischer Reform-Politiker und Leitfigur des so genannten Prager Frühlings von 1968.
Er war ein politischer Hoffnungsträger, der für einen Wandel im Kommunismus stand.

Dubcek lebte mit seinen Eltern von 1925 bis 1938 in der Sowjetunion, dort erlernte er den Beruf des Maschinenschlossers.

1939 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei der Slowakei und nahm 1944 am Slowakischen Nationalaufstand teil.

Ab 1949 bekleidete er verschiedene Parteiämter. Am 5. Januar 1968 löste er Antonín Novotný als Ersten Sekretär der Kommunistischen Partei (KPC) ab.

Ende der 1960er Jahre musste sich die Kommunistische Partei refomieren und musste sich der Bürokraten des Parteichefs Novotny entledigen. Das besorgten die Reformkommunisten. Sie erfanden dafür den Begriff "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" und versuchten, das alte Gebaäude zu humanisieren.

Alexander Dubcek setzte sich für Reformen ein und läutete damit den "Prager Frühling" ein. Der Reformer wurde zum Repräsentanten eines reformkommunistischen Kurses in der Tschechoslowakei. Der politische Reformer wollte einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" schaffen.

Alexander Dubcek Obwohl Dubcek den Sozialismus weiterhin für die beste Gesellschaftsform hielt, wollte er das sozialistische Modell der Tschechoslowakei reformieren. Er gab dem "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" ein Gesicht. Seine Vision des "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" nahm im Aktionsprogramm der KSC vom April 1968 konkrete Formen an. Die Reformbewegung in der damaligen Tschechoslowakei, die einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" zum Ziel hatte, wurde von breiten Teilen der Bevölkerung unterstützt.

Prager Invasion 1968
Der demokratische Sozialismus war nach nur acht Monaten gescheitert. Der "Prager Frühling" wurde am 21. August 1968 durch den Einmarsch von Streitkräften des Warschauer Pakts gewaltsam beendet. Der Warschauer Pakt schlug den "Prager Frühling" nieder.

Dubcek wurde gefangen genommen, verschleppt und vier Tage lang in den ukrainischen Bergen gefangen gehalten. Dann wurde er nach Moskau gebracht und musste mit KPdSU-Parteichef Breshnew verhandeln.

Erniedrigt kehrte er in seine Heimat zurück. Nach seiner Rückkehr aus Moskau musste er eine Rede im Radio verlesen und sprach zu seinem erniedrigten Volk. Seine Erniedrigung war so tief, dass er nicht mehr richtig sprechen konnte.

Nach der Zerschlagung der Reformbewegung musste Dubcek am 17. April 1969 als Parteichef der KPC zurücktreten - sein Nachfolger wurde Gustáv Husák - und übernahm bis September 1969 den Vorsitz in der Nationalversammlung. arauf war er für kurze Zeit Botschafter in Ankara in der Türkei.

Auf die Invasion des Warschauer Paktes folgte eine der größten Säuberungen innerhalb der Kommunistischen Partei KPC, doch sollten sich weder die Partei noch das Land je von diesem Aderlass erholen.

Im Juni 1970 wurde er aus der Partei ausgeschlossen und verdiente seinen Lebensunterhalt außerhalb des öffentlichen Lebens als Waldarbeiter.

Im Zuge der neuen Reformpolitik und der Bürgerrechtsbewegung von 1989 wurde Dubcek rehabilitiert und am 28. Dezember 1989 zum Präsidenten des tschechoslowakischen Parlaments gewählt.

Alexander Dubcek verstarb am 7. November 1992 an den Folgen eines am 1. September 1992 erlittenen Autounfalls.

Weblinks:

Alexander Dubcek-Biografie - www.die-biografien.de


Alexander Dubcek-Zitate - www.die-zitate.de



Donnerstag, 4. November 2021

Weltklimaschutz und Weltbevölkerung

Weltklimaschutz-Konferenz in Glasgow

Weltklimaschutz ist auch eine Frage der Weltbevölkerung und des Bevölkerungswachstums. Seit 1990 hat die Menschheit um 50% zugenommen und die CO2-Emissionen als Beispiel für Treibhaussemissionen etwa um 60%. In dieser Zeit sind viele damalige Schwellenländer zu wichtigen Industrienationen aufgestiegen.

Die Einsparungen in den etablierten Industrienationen wurden mehr als kompensiert. Man kann keiner aufsteigenden Nation zumuten, zu verzichten, der Hinweis auf die historische Verantwortung der etablierten Industrienationen kann nicht wegdiskutiert werden. Diese unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen wird sehr schwer werden.

Leider wird das Thema des Bevölkerungswachstums tabuisiert. Solange dieses sich weiter so entwickeln wird wie seit 1990, werden alle Anstrengungen umsonst sein.

Donnerstag, 28. Oktober 2021

Koalitionsverhandlungen von SPD, Grüne und FDP

Ampel

Die neue künftige Bundesregierung aus SPD, Grüne und FDP sollte nun vor allem sich selbst überwinden und die Selbstsucht in den eigenen Parteien.

Deutschland braucht eine neue Regierung, seit die aktuelle Regierung seit gestern praktisch auf dem Abstellgleis ist und sich nicht mehr anstrengen wird, um noch etwas bewirken zu können und zu wollen.
Daher sollte der Koalitionsvertrag am besten noch vor dem Nikolaus-Tag zusstande kommen.

Alle in Deutschland warten jetzt auf die Koaölitionsverhandlungen. Bei der Corona-Politik scheint es ja schon jetzt für Einigungen auf einem guten Weg zu sein. Dies hat es bei der aktuellen Regierung in zwei Jahren nicht gegeben.

Die künftige Ampel-Koalition kann damit sogar noch die erfolgreichste Bundesregierung aller Zeiten werden. Einen Zeitraum der Verhandlungen bis zum März wie bei der aktuellen GroKo bleibt vermutlich ein Einzelfall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Doch auch wenn es bis Nikolaus dauern sollte, bleibt Merkel Vizekanzlerin und Kohl der Rekordkanzler bei nur 12 Tagen Unterschied.

Im Gegensatz zu 2017 sind die Verhandlungen so geplant, dass diese inhaltlich und strukturell erfolgreich sein können. Natürlich wird es so sein, dass keine beteiligte Partei 1:1 ihr Wahlprogramm "durchsetzen" kann.

Das ist vor allem mit dem Blick auf klimapolitische Notwendigkeiten schmerzhaft. Der Protest von Fridays for futures und ihrer Partnerbewegungen wie Scientists for future ist daher nicht nur verständlich, sondern durchaus notwendig.

Alle drei Parteien haben sich grundsätzlich dazu bekannt, eine wirksame Klimapolitik in der Priorität ganz oben anzusiedeln; allerdings ist die notwendige Konsequenz in der Umsetzung durchaus unterschiedlich, um es vorsichtig auszudrücken.


Mittwoch, 27. Oktober 2021

Pandemie gerät in Großbritannien außer Kontrolle

 Corona ist zurück - Großbritannien steckt in einer neuen Corona-Krise. Die Pandemie gerät in Großbritannien außer Kontrolle.

Täglich werden mehr als 40.000 Infektionen registriert, die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei mehr als 400. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen steuert auf tausend pro Tag zu. Auch die Todeszahlen liegen bei rund 200 am Tag – der höchste Stand seit März.

Gesundheitsminister Sajid Javid warnt, dass die Zahl der Infektionen im Winter auf täglich 100.000 steigen könne. Drei Monate nach dem „Freedom Day“, an dem Premier Boris Johnson sämtliche Einschränkungen aufhob, läuft deshalb eine neue Coronadebatte im Land.

Wissenschaftler und Vertreter des staatlichen Gesundheitssystems NHS drängen auf eine Wiedereinführung von Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen.

Sonntag, 17. Oktober 2021

Nach Ampel-Sondierungen herrscht Zuversicht



SPD, Grüne und FDP haben sondiert - jetzt fehlt noch die offizielle Zustimmung von Grünen und FDP zu Koalitionsverhandlungen. Nach den Sondierungen zwischen SPD, Grünen und FDP zur möglichen Bildung einer Ampel-Koalition sind einige inhaltliche Gräben zwischen den Parteien vorerst überbrückt - und die Parteien verbreiten Zuversicht, dass die angestrebte Regierungsbildung gelingt.

Die Wahrscheinlichkeit steigt, daß die rot-grün-gelbe Koalition zustande kommt. Das täte dem politischen Klima und unserer Gesellschaft gut, wenn so in manchen Fragen doch kontroverse Parteien ihre Kooperationsbereitschaft und -fähigkeit unter Beweis stellen. Aber es sind auch schmerzhafte Zugeständnisse bei der Basis aller drei Parteien notwendig.

Zwischen den Parteien beseht eine mögliche Bruchstelle tatsächlich in der Steuer- und Finanzpolitik. Die Rechnung wird nicht aufgehen ohne sozial-ökologische Steuerreform und ohne eine Investitionsbereitschaft jenseits einer ideologisierten schwarzen Null.

Wenn der neue Aufbruch, der jetzt durch Deutschland geht, authentisch und nachhaltig ist, wenn die neue Regierung gute Konzepte entwickelt und erfolgreich ist, haben SPD, Grüne und FDP tatsächlich eine gute Chance zur Wiederwahl.

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Mehrheit der Deutschen für eine Ampel-Koalition

Deutscher Reichstag

Nach der deutschen Bundestagswahl wäre einer Mehrheit der Wahlberechtigten laut einer Umfrage eine Koalition der SPD mit Grünen und FDP lieber als eine der Union mit diesen beiden kleineren Parteien.

Dies gilt auch dann, wenn eine solche Jamaika-Koalition - benannt nach den Flaggenfarben Schwarz, Gelb, Grün - vom CSU-Vorsitzenden Markus Söder statt vom CDU-Chef Armin Laschet geführt werden würde.

Wie das von Forsa erhobene Trendbarometer ergab, wäre gut der Hälfte (53 Prozent) eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP am liebsten.

Ein Jamaika-Bündnis von Union, Grünen und FDP würde knapp ein Viertel (22 Prozent) befürworten, ein neue Koalition von SPD und Union ein Achtel (12 Prozent). Mit Söder statt Laschet als Regierungschef wären zwar mehr Befragte für ein Jamaika-Bündnis (31 Prozent), aber immer noch weniger als für eine Ampel (37 Prozent). Forsa hatte für das Trendbarometer 1007 Wahlberechtigte befragt.

Dienstag, 12. Oktober 2021

Deutschland vor der neuen Koalition



Viele Wähler würden sich nach der Wahl ein neues Regierungsbündnis für Deutschland wünschen. Dafür kommt eine Ampel-Koalition und eine Jamaika-Koalition in Frage.

Es scheint so zu sein, dass Grüne und FDP die sog. Königsmacher der neuen Regierung werden. Dass Laschet mit dem schlechtesten Unions-Ergebnis aller Zeiten Kanzler wird, wird schon morgen keine/r der WählerInnen mehr glauben. Andererseits ist Scholz als Vizekanzler der letzten Merkel-Regierung auch kein Garant für Aufbruch. Vielleicht hätten die Grünen doch auf Habeck setzen sollen?

Eine Groko ist inzwischen für mindestens 50% der Wähler keine in Frage kommende politische Option mehr. Die neue Regierung sollte diesem Umstand Tribut zollen und ein Dreierbündnis möglich machen. Eine Ampel dürfte den Wechsel am deutlichsten darstellen und könnte Deutschland, Europa und auch der Klimathematik auf die Sprünge helfen und das in sozial tragbarem Rahmen.

Herr Lindner ist schon vor vier Jahren politisch klug und weitsichtig genug gewesen, zu erkennen, dass er und seine Partei von Merkel und den Grünen gnadenlos untergebuttert werden sollte. Er sollte nur die Macht von Frau Merkel sichern. Das hat er erkannt und eine reife und richtige Entscheidung getroffen.

Gerade wegen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik hätten sich nicht wenige die Linken in der Regierung gewünscht. Eine Umverteilung von unten nach oben hat lange genug stattgefunden. Es wäre an der Zeit, den Spieß mal umzudrehen und zu versuchen die Einkommensschere ein wenig zu schließen. Dies lag wohl daran, daß Janine Wissler die falsche Spitzenkandidatin war.

Deutschland kann sich keine lange Hängepartie bei der Regierungsbildung leisten. Es sollte nach den Koalitiionsgesprächen eine Regierung gebildet werden, welche die Zukunftsprobleme anpackt, Und je länger man darüber nachdenkt, desto sympathischer wird einem der Gedanke.

Sonntag, 10. Oktober 2021

Österreichs Kanzler Sebastian Kurz tritt zurück

Sebastian Kurz


Der Bundeskanzler Österreichs, Sebastian Kurz, tritt zurück. Mit seinem Rücktritt hat er eine Regierungskrise abgewendet. Die Nachfolge soll Aussenminister Alexander Schallenberg übernehmen, wie Kurz am Samstagabend vor den Medien bekannt gab, nachdem Staatsanwälte den konservativen Politiker als Verdächtigen in einem Korruptionsfall um angeblich gekaufte Medienberichterstattung genannt hatten.

Ohne den Rückzug hätte ein Bruch der Koalition zwischen ÖVP und Grünen gedroht, die Kurz für handlungsunfähig erklärt hatten. »Mein Land ist mir wichtiger als meine Person«, sagte der scheidende Bundeskanzler.

Den Grünen als Koalitionspartner seiner konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) warf Kurz vor, »sich klar gegen mich zu positionieren«. Diese Haltung sei »unverantwortlich«, denn Österreich riskiere dadurch, »in Monate des Chaos oder auch des Stillstands zu schlittern«.

Kurz kündigte keinen völligen Rückzug aus der Politik an. Er bleibe aber ÖVP-Chef und wechsle als Fraktionschef ins Parlament, sagte er.

Am Mittwoch hatten Ermittler unter anderem das Bundeskanzleramt und die Parteizentrale der konservativen Österreichischen Volkspartei (ÖVP) durchsucht. Laut der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft stehen enge Mitstreiter von Kurz im Verdacht, sich wohlmeinende Berichterstattung in einem Medienunternehmen erkauft zu haben, um Kurz ab 2016 den Weg an die Parteispitze und in das Bundeskanzleramt zu ebnen. Dafür soll Geld aus dem Finanzministerium zweckentfremdet worden sein.

Die Ermittler sehen in Kurz einen Beteiligten an den Verbrechen der Untreue und Bestechlichkeit. Der 35-Jährige nannte bei seiner Rücktrittsrede die Vorwürfe falsch. Diese stammten aus dem Jahr 2016 und «sie sind falsch und ich werde das auch aufklären können. Ich wäre dankbar, wenn die Unschuldsvermutung in unserem Land für alle gelten würde.»

Österreichs mitregierende Grüne haben die Rücktrittserklärung von Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) begrüsst und die Fortsetzung der Koalition signalisiert.

»Ich halte das angesichts der aktuellen Situation für den richtigen Schritt für eine zukünftige Regierungsarbeit in der Verantwortung für Österreich und das Ansehen Österreichs im Ausland«, sagte Grünen-Chef und Vizekanzler Werner Kogler am Samstagabend.

Freitag, 8. Oktober 2021

Kurz mal eine Razzia im Kanzleramt

Sebastian Kurz


Schwer ist es, eine positive Meinung zu erwerben, verwerflich aber, diese zu erkaufen, denn eine positive Meinung will erworben, nicht erkauft sein.

Schwer, ja fast erdrückend, ist die Last der Vorwürfe, welche die Staatsanwaltschaft in Zugzwang bringt: Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und sein Team sollen sich auf dem Weg zur Macht auch strafbarer Methoden bedient haben. Sie sollen im Wahlkampf 2017 positive Nachrichten-Berichterstattung als Gegenleitsung für platzierte Anzeigenwerbung in den Medien gekauft haben. Schwer, ja fast erdrückend, ist die Last der Vorwürfe, welche die Staatsanwaltschaft in Zugzwang bringt: Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz und sein Team sollen sich auf dem Weg zur Macht auch strafbarer Methoden bedient haben. Sie sollen im Wahlkampf 2017 positive Nachrichten-Berichterstattung als Gegenleitsung für platzierte Anzeigenwerbung in den Medien gekauft haben.

Am Mittwoch rückten Fahnder mal kurz an, um im Kanzleramt, in der ÖVP-Zentrale, im Finanzministerium und in einem Medienhaus Materialien zu sichern. Sie suchten nach Mails aus der Zeit seit Anfang 2016 sowie Datenträger, Server, Handys und Laptops.

Betroffen war der engste Kreis um Kurz - etwa ein Pressesprecher, sein Medienberater und sein Chefstratege. Gerüchte um eine drohende Razzia hatten seit Tagen die Runde gemacht. Die 104-seitige Begründung der Ermittler für die Durchsuchungen hat es in sich.

Es besteht der Verdacht, dass Kurz an einem Deal mit einem österreichischen Medienhaus beteiligt gewesen sein soll. Er soll laut Anklagebehörde ab April 2016 als damaliger Aussenminister Einfluss auf redaktionelle Inhalte gehabt haben. Dies mithilfe durch Steuergelder finanzierten Inserate.

Eine zentrale Rolle dabei sollen Umfragen gespielt haben, deren Zeitpunkt, Fragestellungen und Auswertung vom Team um Kurz beeinflusst worden seien.

Nun wächst der Druck auf Kurz und seine Partei OVP wie der Dampf in einem Kessel und erste Rücktrittsforderungen wurden laut.

Dienstag, 5. Oktober 2021

Vaclav Havel 85. Geburtstag

Vaclav Havel


Vaclav Havel wurde vor 85 Jahren am 5. Oktober 1936 in einer großbürgerlichen Familie als ältester Sohn des Ingenieurs Václav Havel und seiner Frau Bozena in Prag geboren.

Vaclav Havel war ein bekannter tschechischer Staatsmann und Politiker sowie Dramatiker und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Havel war von Natur aus ein dichterischer und unpolitischer Mensch. Erst durch die politischen Umstände in seinem Land wurde er zum Oppositionellen und schießich zum Regimegegner.

Vaclav Havel stand immer in dem Ruf, ein großer Moralist zu sein und mit seinen Ansichten quasi in moralisch höheren Sphären als den irdischen zu schweben. Er schien immer der Verkünder einer besseren Welt zu sein, an der es lag sich selbst in Freiheit zu verwirklichen.

In der Tschechoslowakei avancierte der Autor durch seinen permanenten Konflikt mit den sozialistischen Machthabern zu einer Art Volkshelden, der seine Erfahrungen literarisch verarbeitete. Ferdinand Vanek brachte es wie sein Schöpfer in seiner Heimat längst zum Status einer Kulturfigur.

Vaclav Havel/h1> Die Rezeption Havels und seine Popularität blieben nicht auf den Dramatiker beschränkt. Je stärker er sich aus seinem anfänglich eng umrissenen Theaterhorizont löste, desto mehr zog er die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich. Für die kommunistischen Diktatoren war der Bürgerrechtler einer der meistgefürchteten Regimekritiker.

Havel wirkte entscheidend an der „Samtenen Revolution“ in der Tschechoslowakei mit. Er gilt als Symbolfigur der „Samtenen Revolution“. Er war das Aushängeschild und der charismatische Führer des gewaltlosen Umsturzes.

Am 29. Dezember 1990 wurde er vom Parlament zum Präsidenten gewählt. Die »Samtene Revolution« hatte endgültig gesiegt. Von 1990 bis 1993 war Havel Präsident der tschechoslowakischen Republik. Von 1993 bis 2003 war er Staatspräsident Tschechiens. Er verkörperte die Hoffnungen der Tschechen auf einen demokratischen Neuanfang. Seither betätigt er sich publizistisch für Tschechiens Integration in Europa, mit der der derzeit amtierende Staatspräsident Vaclav Klaus auf Kriegsfuß steht.



Für die Tschechen ist Václav Havel ganz gewiss eine der wichtigsten Figuren des 20. Jahrhunderts. In seiner Amtszeit entwickelte sich Tschechiens Integration nach Europa. Der Dissident im Ruhestand genießt längst den Rang einer Kultfigur. Václav Havel war eine starke Persönlichkeit, der man mit vollem Respekt begegnet.


Vanek-Trilogie Das Gartenfest; Die Benachrichtigung Largo Desolato />


»Wahre Politik kann also keinen Schritt tun,
ohne vorher der Moral gehuldigt zu haben.« Kant


Blog-Artikel:

Vaclav Havel 90. Geurtstag - Gastbeitrag Literatenwelt-Blog

Samstag, 2. Oktober 2021

Zivilisation stellt die Welt vor Herausforderungen von durchaus globalen Ausmaßen


Vaclav Havel

»Der Zivilisation, der wir alle angehören,
stellt uns vor Herausforderungen von durchaus globalen Ausmaßen.«


Vaclav Havel

Der 2011 verstorbene Politiker und einstige Dissident Vaclav Havel stand immer in dem Ruf, ein großer Moralist zu sein und mit seinen Ansichten quasi in moralisch höheren Sphären als den irdischen zu schweben. Er schien immer der Verkünder einer besseren Welt zu sein, an der es selbst lag, sich in Freiheit zu verwirklichen.

Die Zivilisation, der wir alle angehören, stellt die Welt und uns vor Herausforderungen von durchaus globalen Ausmaßen

Freitag, 1. Oktober 2021

Erste Sondierungen und schwierige Koalitionsverhandlungen



Der Wähler hat entschieden und die Würfel sind gefallen, aber so richtig zufrieden ist keiner - was eine parlamentarische Demokratie wohl nun mal so an sich hat.

Das hat es noch nie gegeben, eine historische Situation in Deutschland. Eine Große Koalition steht diesmal wohl nicht zur Debatte. Es bleibt daher nur eine Jamaika-Koalition und eine Ampel-Koalition, da ein Rot-Rot-Grun Bündnis keine politische Mehrheit bekommen wird und daher von vornherein ausscheidet.

Jetzt ist es bei den Sondierungen der koalitionärswilligen Parteien für alle Demokraten an der Zeit, im Sinne der Demokratie durch konstruktive Zusammenarbeit, heißt: den ehrlichen Willen, offen aufeinander zuzugehen das Beste für alle daraus zu machen, indem man allen neue Möglichkeiten, zielführende Lösungen zu finden eröffnet, aber nicht überzogene Ansprüche.

Die Parteien sind nun gemeinsam aufgerufen, eine regierungsfähige Koalition zu bilden, die für Aufbruch, Modernität, Europa und Klimawandel stehtudn den gesellschaftlichen Stillstand, für den die Große Koalliion nun mal gestanden hat, endlich aus gesellschaflicher Verantwortung zu überwinden. - Und wie sagte bereits Cicero:

Mittwoch, 29. September 2021

Deutschland vor der neuen Koalition



Viele Wähler würden sich nach der Wahl ein neues Regierungsbündnis für Deutschland wünschen. Dafür kommt eine Ampel-Koalition und eine Jamaika-Koalition in Frage.

Es scheint so zu sein, dass Grüne und FDP die sog. Königsmacher der neuen Regierung werden. Dass Laschet mit dem schlechtesten Unions-Ergebnis aller Zeiten Kanzler wird, wird schon morgen keine/r der WählerInnen mehr glauben. Andererseits ist Scholz als Vizekanzler der letzten Merkel-Regierung auch kein Garant für Aufbruch. Vielleicht hätten die Grünen doch auf Habeck setzen sollen?

Eine Groko ist inzwischen für mindestens 50% der Wähler keine in Frage kommende politische Option mehr. Die neue Regierung sollte diesem Umstand Tribut zollen und ein Dreierbündnis möglich machen. Eine Ampel dürfte den Wechsel am deutlichsten darstellen und könnte Deutschland, Europa und auch der Klimathematik auf die Sprünge helfen und das in sozial tragbarem Rahmen.

Dienstag, 28. September 2021

Bundestagswahl 2021: SPD hauchdünn vor CDU, Grüne auf Platz 3, Linkspartei muss zittern



Die Wahl ist vorüber und die Würfel sind gefallen. Die Deutschen haben sich für Stabilität als auch für Veränderung entschieden, denn sie haben der SPD, den Grünen und der FDP Zuwächse beschwert und sie damit zu Wahlgewinnern gemacht..

Die Union stürzt auf ein Rekordtief, die SPD legt deutlich zu. Doch wer stärkste Kraft wird, ist unklar. Die SPD liegt vorn. Die Grünen erobern Platz 3 vor der FDP. Die AfD verliert leicht. Die Linkspartei muss zittern.

Die Umfragen der letzten Tagen haben sich bestätigt. Die SPD liegt zwar hauchdünn, aber an erster Stelle. Die CDU schaffte es nicht, die Bürger zu überzeugen, dabei lag es nicht nur am Kandidaten sondern anscheinend hatte sie keine Antwort auf die Zukunftsfragen. Wen wundert es. Der Wählerwille zeigt eindeutig, was nicht gewollt wird, eine CDU unter Laschet. Und eben jener scheint schon jetzt an Realitätsverlust zu leiden.

Die FDP gewann zwar hinzu, aber enttäuschte, vielleicht war es das zu einseitige Finanzprogramm, denn liberale Politik geht anders. Die Grünen gewannen, aber der Goldschimmer ist verschwunden. Und die Linken, Schnee von gestern.

Die Union hat ein weiteres Debakel erlebt. Laschet fährt das schlechteste aller Ergebnisse ein. Ob das für ein Umdenken in der CDU reicht, bleibt fraglich. Die SPD hat mit ihrer "Nur-Scholz"-Kampagne offenbar am meisten von der Schwäche der Union profitiert. Die Linken haben verdientermaßen ein Fiasko erlitten. Die internen Querelen und die Positionen zur Außen- und Sicherheitspolitik dürften Ursache sein. Die Grünen haben zwar ihr stärkstes Ergebnis geholt, verglichen mit den Träumen vom Frühjahr ist es trotzdem enttäuschend. Die Liberalen haben sich stabil behauptet. Die Politik der letzten Jahre in der Opposition haben offenbar Anklang in der Bevölkerung gefunden.

Samstag, 25. September 2021

Bundestagswahl 2021: Ein Wahlkampf in ungewöhnlichen Zeiten


Viele sehnen sich nach 16 Jahren Merkel nach Veränderung. Sicherlich legitim. Jetzt aber der SPD deswegen den Vortritt zu geben greift aber meiner Meinung zu kurz denn Scholz hat eine Koalition mit den teilweise sehr extrem agierenden Linken nicht ausgeschlossen.

Die Linke verbiegt sich gerade bis zum erbrechen um mitregieren zu dürfen und dann wäre rot-grün-rot eine der wahrscheinlichsten Konstellationen. Den Teufel mit dem Belzebub austreiben heißt das, oder vom Regen in die Traufe. Mit rot-grün-rot würde unser Land und unsere bisherigen Errungenschaften zum Abschuss freigegeben.
Nichts wird so bleiben, wie es war. Die Bürger spüren, daß große Veränderungen in Zukunft unser Leben bestimmen werden. Da ist dann schon Angst und Unsicherheit nicht ungewöhnlich, obwohl Angst ein schlechter Ratgeber ist. Vielen blicken mit etwas Sorge, auch für meine Kinder und Enkel, in die Zukunft.

Der fehlende Mut für große Veränderungen, könnte traurig enden. Erstaunlich daß nicht alle jungen Menschen auf die Klima-Demo gehen! So richtig wahr haben, will den Klimawandel ... wohl niemand. Und die Politik drückt ein Auge zu.

Warum die soziale Frage nicht gestellt wird? (E)

Gelbwesten demonstrieren zum zehnten Mal

Die soziale Frage wird in der politischen Diskussion ausgeklammert - strikte Ausblendung. Sie fällt nur dadurch auf, daß sie nicht gestellt wird., denn wer die soziale Frage nicht stellt, braucht sich auch nicht um deren Lösung zu kümmern.

Warum die soziale Frage nicht gestellt wird? - Wenn alle Hartz IV-Opfer, Aufstocker, 400 € Jobber und Mindestverdiener auf die Straße gehen würden, wären hier schon gut fünf Millionen Menschen unterwegs, aber es tut sich nichts. Wie kann das sein?

Das liegt wohl an der Art der Berichterstattung, wobei alle Medien (Fernsehen und Print) nur ein Interesse an der Erhaltung der bestehenden Verhältnisses - und damit auch ihres eigenen Profites - interessiert sind.

Die sozialen Verhältnisse werden von den Medien nicht hinterfragt, sondern das Elend - als neoliberaler Kollateralschaden - werden "Sui generis" ("als bestehende Bedingungen") einfach hingenommen.

Dort, wo das notwendige Denken fehlt, kann sich einfach nichts ändern, denn der Neoliberalismus kennt kein soziales Gewissen!

Der Neoliberalismus gibt die Zielrichtung für einen gnadenlosen Kampf der Banken und Großkonzerne gegen die Masse der (arbeitenden) Bevölkerung zur Umverteilung der Vermögen, bzw. Ressourcen zum Leben.

Donnerstag, 23. September 2021

Koalitionsoptionen und mögliche Bündnisse



Ein Blick in die Glaskugel hilft. Holen wir also die Glaskugel raus und schauen wir, was diese für die Wahl weissagt. Am Sonntagabend sehen wir, welche Parteien wieviele Stimmen bekommen haben und wenn das amtliche Endergebnis vorliegt, werden sich die Parteien zusammen setzen und aushandeln.

Eine stille Prognose läuft auf eine Ampel-Koalition hinaus. Annalena Baerbock scheint sich längst für eine Koalition mit Scholz entschieden zu haben. Der FDP-Vorsitzende Lindner stellt sich immer als der kühle und sachliche Alleswisser dar, könnte daher den Grünen wie der SPD mit seiner Innovationsüberzeugung und Wirtschaftsgläubigkeit beispringen. Da die allein sicher nicht ausreicht, um schnell und effektiv die Klimaziele zu erreichen, braucht es zum einen die Überzeugungskraft der Grünen, andererseits wäre die Erfahrung der SPD nützlich, wie später die staatlichen Zuschüsse zu verteilen sind. Oder umgekehrt.

Die FDP Und die Grünen wiederum werden sich nicht Grün sein und kaum verständigen können, zu unterschiedlich sind die Positionen im Bezug auf Finanzen und Umweltschutz.

Einen Ausweg sehen manche Wähler nur, wenn sie die Linken oder die AfD wählen. Beide Parteien sind jedoch die Bösewichte der etablierten Parteien. Diese machtbesessenen Außenseiter lassen Deutschland mit Pauken und Trompeten untergehen.

Man muss abwarten, ob es bspw. rechnerisch überhaupt für RRG reichen würde. Die Regierungsbildung wird dauern.

Samstag, 18. September 2021

»Moral in Zeiten der Globalisierung« von Vaclav Havel


Vaclav Havel

Der 2011 verstorbene Politiker und einstige Dissident Vaclav Havel stand immer in dem Ruf, ein großer Moralist zu sein und mit seinen Ansichten quasi in moralisch höheren Sphären als den irdischen zu schweben. Er schien immer der Verkünder einer besseren Welt zu sein, an der es selbst lag, sich in Freiheit zu verwirklichen. Seine Stimme fehlt in der Öffentlichkeit.

In seinen Reden und Essays zeigte Vaclav Havel sich als das, was er schon immer gewesen ist: ein überzeugter Humanist, ein kompromißloser unbeugsamer Moralist, ein unerschütterlicher Idealist, der den besseren Menschen fordert und zutiefst an ihn glaubt. Havel hat seien Essays in dem Band »Moral in Zeiten der Globalisierung« zusammengefasst. Die Essays enthalten Havels Reflexionen über Moral und Politik mit humanistisch geprägten Grunderfahrungen.

Havel plädiert für eine geistige und moralische Dimension in der Politik. Er versteht darunter eine Politik, die aus zutieftst empfundenen persönlichen Verantwortung für die Welt hervorgeht. Eine Politik, die aus dem Bewußtsein erwächst, dass zwar keiner von uns - als einzelner- die Welt als Ganzes retten kann, jeder von uns aber dennoch so verhalten muss, als ob dies doch in seiner Macht stünde (Seite 27).


Moral in Zeiten der Globalisierung



Die ausgewählten Essays und Texte in diesem Band, entstanden zwischen Anfang 1992 und Ende 1997, widmen sich einer Vielfalt von Fragen, Entwicklungen und Problemen: so beschäftigen sie sich mit dem schwierigen Erbe der posttotalitären Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa und der Schwäche der Freiheit im Westen, mit der Zukunft Europas und der multikulturellen globalen Zivilisation sowie den Werten, die ihr Überleben befördern könnten, mit dem Ende der technisch-wissenschaftlichen Moderne und der Rolle der Intellektuellen in offenen und totalitären Gesellschaften, mit dem Theatralischen in der Politik und der Einsamkeit des Dissidenten wie des Präsidenten, mit elementaren Erfahrungen angesichts der Hoffnungslosigkeit und des Todes.

»Wahre Politik kann also keinen Schritt tun,
ohne vorher der Moral gehuldigt zu haben.« Kant


»Das Moralische ist schlicht allgegenwärtig, ähnlich wie die Politik:
Und eine Politik, die sich von der Moral löst, ist eine schlechte Politik.«

Sein Band »Moral in Zeiten der Globalisierung« zeigt eine Gesellschaft im Wandel, die im Zeitalter der Globallisierung und Moderne vor neuen Herausforderungen steht. Havel zeigt dabei verschiedene Perspektiven dieses Wandels auf.


Moral in Zeiten der Globalisierung


"Moral in Zeiten der Globalisierung"
von Vaclav Havel

Rowohlt-Verlag,
Taschenbuch,
ISBN-13: 978-3499223821


Ende der Geschichte
Ende der Geschichte
Kampf der Kulturen
Kampf der Kulturen
Moral in Zeiten der Globalisierung

Moral in Zeiten

[ 1 ]   [ 2 ]


Blog-Artikel:

Europa mangelt es an Ethos - Torpedo63-Blog - torpedo63.blog.de
"Ende der Geschichte" von Francis Fukuyama

Weblink:

Vaclav Havel Biografie

Konservatismus

«Progressiv nennen sich jene, die den menschlichen Fortschritt als moralische Aufgabe betrachten.» Er will erklärtermassen nicht «progressiv» sein – aber was ist er dann?

Die politische Rhetorik hat für die Gegenfiguren des Progressiven vor allem zwei Worte im Angebot: den Konservativen und den Reaktionär. Alle prominenten Definitionen des Konservatismus verweisen darauf, dass es hier um die Pflege von Traditionsbeständen gehe, um das Gute, Alte, Bewährte, die Sicherung eines «Hafens in herzloser Welt» (Christopher Lasch).

Damit diese Traditionen standhalten, müssen sie gegen Kritik immun sein. Sie müssen sich gewissermassen «von selbst verstehen». Diesem Bild bewährter Lebensformen lässt sich durchaus einiges abgewinnen, aber Scheu kann kein Konservativer sein – und zwar deshalb nicht, weil er Immanuel Kants «Vernunft» als das «Vermögen» fasst, «von sich zu abstrahieren, seine eigene Identität zu transzendieren». Ob Scheu dies nun gefällt oder nicht – diese Selbstdistanz ist mit dem Konservatismus unverträglich.

Der Reaktionär ist anders als der Konservative kein Freund von «Pro», sondern ein Fanatiker des «Contra». Er arbeitet sich an einer Entwicklung ab, an der er gedanklich kleben bleibt. Er ist vor allem eines: dagegen. In diesem Sinne ist er ein Vertreter dessen, was nach Friedrich Nietzsches genialer Beschreibung als «Ressentiment» zu bezeichnen ist. Die Besessenheit, mit der sich Scheu an seinen Gegnern abarbeitet, trägt Züge dieses Ressentiments, aber vor dem Absturz zum Reaktionär schützt ihn wiederum der bereits genannte Immanuel Kant, der den Menschen bekanntlich auftrug, sich ihres Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

Weblink:

Was ist das Erbe der Aufklärung?

Mittwoch, 15. September 2021

Dänemark hebt letzte Corona-Beschränkungen auf



Eine hohe Impfquote ist der Schlüssel, um die Pandemie erfolgreich zu bekämpfen. Die Dänen machen es vor. Corona kann mit einer hohen Impfquote im Zaum gehalten werden.

Eine Impfung schützt die Menschen vor schlimmen Krankheitsverläufen, bewahrt das Gesundheitssystem vor Überlastung und bringt der Gesellschaft die Freiheit zurück. Das ist der Weg, der funktioniert.

Eine Aufhebung der Beschränkungen wie in Dänemark könnte es bei uns auch geben, wenn wir nicht so viele Impfskeptiker hätten. Die sind dafür verantwortlich, dass die Mehrheit trotz Impfung noch Beschränkungen erdulden muss.
Dänemark hatte auch ähnliche Anti-Corona-Maßnahmen wie Deutschland. So wurde auch dort und zwar schon früher, der "Corona-Pass" eingeführt, der mehr Möglichkeiten erschloss.

Vielleicht gelten die Dänen deswegen regelmäßig als die glücklichsten Menschen der Welt, weil sie nicht aus jeder Frage eine Grundsatzdiskussion machen, Experten einfach mal glauben und sich nicht so viele für schlauer halten, als der Rest der Welt.

Vielleicht liegt es auch vielmehr daran, dass die Dänen einfach "hyggelig" sind .

Samstag, 11. September 2021

Vor 20 Jahren: Anschlag auf das World Trade Center

Verkehrsflugzeug nähert sich dem World Trade Center.

Der Terror-Anschlag war ein Trauma, das an den Fundamenten des Selbstbewußtseins rüttelte, Amerika in eine tiefe Krise stürzen und die Welt verändern sollte: Am 11. September 2001 — also vor genau 20 Jahren — entführten mehrere Mitglieder der islamistischen Terrorgruppe Al-Qaida unter Befehl von Osama bin Laden vier Flugzeuge und steuerten zwei davon in die Türme des World Trade Center in New York City. Am 11. September 2001 flog ein Verkehrsflugzeug in New York in den Wolkenkratzer, einem Wahrzeichen der Stadt.

Es war der schlimmste Terror-Anschlag, den die USA auf eigenem Boden erleiden mussten — 2.996 Menschen verloren an diesem Tag ihr Leben in den Twin Towers, im Pentagon, wo ein drittes Flugzeug einschlug und in den vier entführten Flugzeugen, von denen eines durch das mutige Eingreifen der Passagiere statt in Washington, DC, auf einem Feld in Pennsylvania abstürzte.

Amerika fühlte sich von Terroristen, die Verkehrsflugzeuge mit einem Teppichmesser angriffen, tief gedemütigt und sann mit dem »Krieg gegen den Terror« auf Vergeltung für den Anschlag. Dabei waren IS, Mudschaheddin, Taliban, Kurden etc. ja zunächst Freiheitskämpfer, die mit US-Hilfe ausgebildet, bewaffnet und finanziert wurden, bevor sie selbst wiederum zu Terroristen wurden, die mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden mussten. Der amerikanische Neo-Imperialismus lebt seit den Anschlägen von New York wieder auf.

Die Unterstützung Israels und der Hass auf eine freie Lebensweise, die Amerika wie kein anderes Land verkörpert war der Hauptgrund für diese Anschläge und auch für 09/11.

Der »Krieg gegen den Terror« hat Amerika den Krieg gegen Afghanistan beschert, der, obwohl militärisch gegen den unsichtbaren Feind der Taliban sinnlos, aber politisch von der Führung gewollt, zwar Osama bin Laden aus Afghanistan vertrieben hat, dafür aber die USA zu Besatzern in einem fremden Land gemacht, das nur durch ein großes Kontingent an Soldaten das Land befrieden konnte, ohne die geringste Aussicht, in einem Land der paschtunischen Stammesfürsten jemals demokratische Verhältnisse zu etablieren.

Der Terroranschlag hat eine ganze Kette von Ereignissesn ausgelöst, welche die Welt verändern sollte und deren Folgen bis heute andauern. Bis heute leiden Hunderttausende unter den Folgen der Anschläge: Ersthelfer*innen, deren Traumata in der Gesellschaft kaum Gehör finden und die durch den giftigen Bauschutt einem höheren Krebsrisiko ausgesetzt sind, SoldatInnen und ZivilistInnen im »Krieg gegen den Terror« unter anderem in Afghanistan, Irak und in Pakistan, amerikanische BürgerInnen, die sich plötzlich aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Religion einem Terrorverdacht ausgesetzt sahen. Auch über die USA hinaus machen sich diese Folgen bemerkbar.

In vielen Städten Amerikas wird heute dem Anschlag und ihrer Opfer mit Gedenkveranstaltungen gedacht. Präsident Biden will im Laufe des Tages alle Anschlagsorte besuchen.


Montag, 30. August 2021

50 Jahre Greenpeace: Jubiläum einer Umweltorganisation



Am 15. September 1971, vor 50 Jahren, begann die Geschichte der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Bekannt wurden sie mit waghalsigen Aktionen, in kleinen Schlauchbooten gegen riesige Fischerboote, mit Abseilaktionen, Besetzungen – friedlich, aber nicht immer ganz legal.

Greenpeace ging aus der Anti-Atomkraft-Organisation "Don't Make a Wave Committee" hervor, die 1969 von Dorothy und Irving Stowe, Marie und Jim Bohlen, Ben und Dorothy Metcalfe und Robert Hunter mitbegründet wurde. Dorothy und Irving Stowe waren es auch, die 1971 Greenpeace gründeten. Die erste Greenpeace-Protestfahrt begann am 15. September 1971. Vom kanadischen Vancouver aus brach man in Richtung Amchitka auf den Aleuten auf, um einen US-Atomwaffentest zu verhindern. Links im Bild ist Bob Hunter (der spätere Präsident von Greenpeace International) an Bord der Phyllis Cormack mit Greenpeace-Finanzchef Hamish Bruce, kurz bevor das Schiff in Greenpeace umbenannt wurde.

Am Anfang war es nur eine spontane Idee: "Wir hoffen, dass wir mit einem Boot nach Amchitka segeln und uns der Bombe entgegenstellen werden", sagte der amerikanische Ingenieur Jim Bohlen 1970 zu einem Reporter der "Vancouver Sun". Genau das hatte kurz zuvor Bohlens Frau Marie vorgeschlagen, als beide überlegten, wie sie gegen die Atomtests der USA im Nordpazifik protestieren könnten.

Ein Boot hatten die Bohlens da noch gar nicht. Gemeinsam mit Freunden trieben sie einen alten Fischkutter namens "Phyllis Cormack" auf. Sie nannten ihn "Greenpeace" und machten sich damit am 15. September vor 50 Jahren auf die abenteuerliche Reise. Die Aktion sorgte für so viel Aufmerksamkeit und internationale Empörung, dass das Atomwaffentest-Programm schließlich abgebrochen wurde. Und: Die Umweltschutzorganisation Greenpeace war gegründet.

Gerade in den 1980er und 1990er Jahren machte Greenpeace vor allem mit spektakulären und auch oft umstrittenen Aktionen Schlagzeilen. Berühmt wurden die Einsätze der "Rainbow Warrior": Aktivisten zogen mit dem grün angemalten Schiff und dem fröhlichen Regenbogen in den Kampf gegen die Aufbereitung von Atommüll, gegen das Schlachten von Robben-Babies, den Walfang und gegen französische Atomtests auf dem Mururoa-Atoll.

Ein halbes Jahrhundert später ist Greenpeace eine der größten Umweltschutzorganisationen der Welt, in mehr als 55 Ländern aktiv, mit rund drei Millionen Unterstützern. Allein in Deutschland, wo es 1980 die erste Aktion gab, hat Greenpeace nach eigenen Angaben mehr als 600.000 Mitglieder.

Greenpeace erhält viel Lob - für den Einsatz für bleifreies Benzin oder für schadstofffreie Kühlschränke etwa. Aber gefährliche Aktionen sorgen auch für Kritik. Zuletzt war das die missglückte Aktion beim Spiel Deutschland gegen Frankreich bei der Fußball-Europameisterschaft in München im Sommer. Ein Gleitschirm-Flieger hatte bei einer Bruchlandung im Stadion zwei Männer verletzt. Eigentlich sollte er nur einen Ball in die Arena werfen und gegen Sponsor Volkswagen protestieren. Greenpeace entschuldigte sich.

Gefeiert wird das Jubiläum mit einem Festakt in Stralsund. Zum Jubiläumsfest am heutigen Montag werden unter anderem Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Stralsund erwartet.

Greenpeace will mit gewaltfreien Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen kämpfen. Das sei auch ein Kampf für soziale Gerechtigkeit weltweit, betont Galit Gun im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Gun ist Leiterin der Globalen Kampagnen für Klima und Energie am Hauptsitz von Greenpeace in Amsterdam.

Mit Hilfe zahlreicher Experten prangert die Organisation Umweltprobleme an, hat viele von ihnen aufgedeckt, und scheut den Kampf gegen große Konzerne nicht. Greenpeace will Verursacher und Regierungen zum Handeln zwingen - etwa im Kampf gegen den Klimawandel.

Spektakuläre Aktionen werde es aber weiterhin geben, sagt Kampagnen-Chefin Gun. "Und sicher auch mit Schiffen", sagt Gun. So wie es vor 50 Jahren angefangen hatte. "Wir müssen gerade jetzt im Kampf gegen die Klimakatastrophe alles und jeden einsetzen - es ist: alle Mann an Deck."

Um auf die Gefährdung eines Meeresschutzgebietes in der Ostsee aufmerksam zu machen, versenkten Greenpeace-Aktivisten 2020 Granitblöcke vor Rügen.

Der weltweite Druck der Bürger werde nicht verschwinden, sagte jüngst auch die Exekutiv-Direktorin von Greenpeace, Jennifer Morgan, der Zeitschrift "Rolling Stone". "Die Demonstrationen werden immer weiter anwachsen." Sie betonte, dass direkte Aktionen und gewaltlose Proteste zur Identität von Greenpeace gehören.

Greenpeace ist heute eine schlagkräftige Organisation mit 3 Milllionen Mitgliedern und ist in 56 Staaten vertreten.

Mittwoch, 25. August 2021

Neue Freiheiten durch die Einführung der 3G-Regel

Ein Schild mit Hinweis auf die 3G-Regel steht vor einem Restaurant.


Da alle Risikogruppen fast vollständig geimpft sind und die allgemeine, durchschnittliche Bedrohung durch Corona ganz offensichtlich nicht größer als die einer normalen Grippe ist, können die Beschränkungen wieder gelockert werden. Bislang hieß es doch, nur Risikogruppen müssten geimpft werden, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. Mittlerweile ist klar, dass die Risikogruppen auch ein drittes Mal geimpft werden müssen.

Die Regelungen dabei werden übersichtlicher. Seit kurzem gilt nun bundesweit verbindlich die 3G-Regel. Bundesweit heißt es nun verpflichtend: Wer sich in öffentlich zugänglichen Innenräumen trifft, muss geimpft, genesen oder getestet sein. Die Testpflicht gilt für den Besuch von Restaurants, Kinos, beim Frisör und bei anderen körpernahen Dienstleistungen, für Fitnessstudios, Schwimmbäder und Sporthallen, für Veranstaltungen, den Besuch in Krankenhäusern, Reha- oder Behinderteneinrichtungen sowie in Pflegeheimen. Nötig ist ein bis zu 24 Stunden alter negativer Schnelltests oder ein PCR-Test. PCR-Tests sind 48 Stunden gültig. Auch wer im Hotel übernachtet, muss einen negativen Test vorlegen. Er muss an jedem dritten Tag des Aufenthalts wiederholt werden.

Es geht nun im Zuge des Impfungsfortschrittes um die Gewährung von Freiheitsrechten, die diejenigen genießen dürfen, welche geimpft sind gegenüber denjenigen, die bisher nicht geimpft sind. Voll Immunisierte, Genesene, Kinder, Schüler und weitere Ausnahmefälle zusammengenommen dürften gut zwei Drittel der Bevölkerung ausmachen, vielleicht sogar drei Viertel.

Ein zu hoher Anteil Ungeimpfter gefährdet ein geregeltes Leben und damit die Gesundung aller. Der überwiegende Anteil der Neuinfizierten - und vor allem der Menschen, die auf Intensivstationen liegen - sind weiterhin Ungeimpfte! Tatsache ist, daß auch Geimpfte das Virus weitergeben können. Aber Schnelltests sind nur bedingt geeignet weil zu ungenau - vor allem bei Geimpften ist es wahrscheinlicher dass eher der Schnelltest falsch-positiv war als der Geimpfte tatsächlich infiziert ist. Eine Impfung sollte zum Selbstschutz aus utilitaristischen Gründen dringend empfohlen werden.

Donnerstag, 19. August 2021

Mangelhafter Katastrophenschutz

Kaum ist die Naturkatastrophe im Ahrtal vorüber, da geht das Gerangel um die Zuständigkeiten und Kompetenzen im Zusammenhang mit der Verantwortung der Katastrophe los.

Es ist aber nun mal so, dass die Kompetenzen aufgeteilt sind. Es wäre, um in diesem Fall zu bleiben, doch unsinnig, wenn aus dem fernen Berlin bestimmt werden soll, welche Notfallpläne an der Ahr, oder sonstwo in hunderte Kilometer Entfernung sinnvoll und angebracht sind. Deshalb sind die Strukturen doch so, wie sie sind. Dafür haben wir die Landräte und (übergeordnet) die einzelnen Landesmisisterien, die einen Haufen Geld kosten und nicht bereit sind, einen Teil ihrer Kompetenzen abzugeben. Diese unbefriedigende Situation besteht aber in allen Ländern, egal, wie die Regierungen, quer durch die Parteienlandschaft besetzt sind.

Der Katastrophenschutz ist nur so gut wie seine vorbeugenden und im Katastrophenfall zu treffenden Maßnahmen und die hierzu benötigte personelle Ausstattung. Wer sich mal die personelle und materielle Lage der zuständigen Stellen des Katastrophenschutzes auf Länderebene, Kreisebene, oder Gemeindeebene anschaut, muss feststellen, dass hier keine Grundlage bestand um einen wirkungsvollen Katastrophenschutz einleiten zu können.

Da hätte es auch nicht weiter geholfen, wenn das Bundesamt für Katastrophenschutz die Lage richtig eingeschätzt hätte. Denn es gab nur eine richtige Lösung: eine rechtzeitige Evakuierung, aber diese Lösung wäre nur in Frage gekommen, wenn sich die Beamten des Bundesamt für Katastrophenschutzes in das Katastrophengebiet begeben hätten, und festgestellt hätten, dass jetzt schnell zu evakuieren ist.

Dienstag, 17. August 2021

Warnungen vor Katastrophe in den Wind gschlagen

Für die deutsche Politik gab es Warnungen vom europäischen Frühwarnsystem EFAS schon Tage vor der ersten Überschwemmung. Hier gingen Meldungen an die Landesämter für Umwelt in Bayern, Hessen und Sachsen, sowie an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastropenhilfe in Bonn.

Diese wurden ab dem 10. Juli von der EFAS mehrmals aktualisiert, insgesamt wurden nach EU-Angaben bis zum 14. Juli 2021 mehr als 25 Warnungen für bestimmte Regionen des Einzugsgebiets von Rhein und Maasversendet! Auch in NRW wurde in einem Lagebericht vom 13. Juli - ein Tag vor den Überflutungen - ein "50-Jähriges Hochwasser" nicht mehr ausgeschlossen.

Das nichts passiert ist, auch keine Warnung über unser Warnsystem (das bekanntlich beim letzten Test am 20.09.2020 versagt hatte), muss einem schon zu denken geben. Das Sirenen nicht absaufen können, wusste man aber schon vor 100 Jahren.

Sonntag, 15. August 2021

Napoleon Bonaparte 250. Geburtstag



Napoleon Bonaparte wurde vor 250 Jahren am 15. August 1769 als Sohn des Gouvaneurs von Korsika in Ajaccio auf Korsika geboren.

Napoleon Bonaparte war der General der französischen Revolution, Revolutionsführer und Reformer, der die Institutionen des modernen Frankreich aufstellte. Er gilt als Modernisierer und Begründer einer Epoche.

Napoleon Bonaparte war der berühmteste Feldherr seiner Zeit. Er besuchte die französische Militärschule, zeichnete sich als Militärstratege aus und wurde schon 1793 zum General befördert.

Seine Karriere begann 1793, als er einen Aufstand in Toulon niederschlagen konnte und dafür zum Brigadegeneral befördert wurde.

1796 erhielt der Korse den Oberbefehl in Italien. Mit einem kühnen Feldzug gegen die Österreicher in Oberitalien konnte der junge General dort die feindliche Koalition überrumpeln.

Von seinem Ägyptenfeldzug, also aus dem «Morgenland», zurückgekehrt, wohin er nicht nur mit einer Armee, sondern auch mit einer Änzahl von Wissenschaftlern ausgezogen war. Die aber waren beauftragt mit der Erforschung von Natur und Kultur des Landes, denn ein Stück Orient sollte erobert und durch einen Akt nicht milirärischer, sondern intellektueller Besitzergreifung unterworfen werden.

Napoléon Ier Am 9. November 1799 erfolgte die Ernennung zum ersten Konsul auf 10 Jahre, später auf Lebenszeit. Er ging aus den Wirren der Französischen Revolution als der starke Mann hervor und krönte sich 1804 nach Plebiszit zum Kaiser der Franzosen.

Der Konsul vollbrachte das »Wunder der Wiederherstellung«. Er beendete den Parteienkampf, beruhigte die unruhige Vendeé, suchte die Aussöhnung mit der Kirche zum Wohle des französischen Staates, den er zentralisierte und einer neuen Verwaltung unterwarf. Die Revolution war zu Ende und das Präfektoralsystem wurde eingeführt.

Der Korse hatte es 1801 geschafft, die natürlichen Grenzen Frankreichs zu sichern und neue Territorien zu gewinnen.
Zur Sicherung der revolutionären Eroberungen wurde der Friede mit Österreich geschlossen. Am 9. Februar 1801 wurde in Lunéville der Friede mit Österreich geschlossen. Das gesamte linke Rheinufer fiel Frankreich, Entschädigungen sollten die Fürsten auf Kosten der katholischen Kirche durch Säkularisation der geistlichen Fürstentümer erhalten.

Napoleon Bonaparte führte die nach der Französischen Revolution entstandene Republik Schritt für Schritt zur Monarchie zurück. Napoléon Bonaparte krönte sich am 2. Dezember 1804 in Anwesenheit des Papstes Pius VII. selbst zum Kaiser der Franzosen, seine Frau Joséphine krönte er zur Kaiserin. Napoleon als Feldherr Napoleon versuchte, die Ideen der Französischen Revolution auch auf andere Länder zu übertragen. In einem Gewaltunternehmen wollte er Europa in geschlossenen Völkerblöcken einigen. Nach und nach unterwarf der korsische Feldherr das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und verwandelte schliesslich halb Europa in ein französisches Protektorat.

Napoleon Bonaparte brachte halb Europa unter seine Herrschaft. Doch in vielen Ländern begrüßten die liberalen Kräfte die neue Regierung, denn der französische Kaiser zwang den rückständigen Staaten Reformen auf, die sie schön längst gefordert hatten, wie z.B. die moderne Rechtsauffassung des »Code Civil«, der erstmals bürgerliche Rechte garantierte.

Mit den französischen Armeen brachte brachte der die Gedanken der Französischen Revolution in alle Länder. Mit einer Rechts- und Verwaltungsreform sicherte der Diktator den Zentralismus und mit dem 1803 verfügten Reichsdeputationshauptbeschluss seine linksrheinischen Gewinne.

Der Kaiser brachte aber nicht nur einen Modernisierungsschub, sondern er zwang zugleich halb Europa unter das Joch seiner Herrschaft. Im Kreis der Gebildeten in Deutschland hatten ihn zunächst viele bewundert und große Hoffnungen mit ihm verbunden. Zahlreiche Bürger sahen in ihm den Mann, der die Revolution nach Robespierres Terror gebändigt und gleichzeitig ihre Errungenschaften bewahrt hatte.

In der harten Praxis der französischen Besatzung und Bevormundung zerrannen dann aber alle Blütenträume. Die Truppen der Rheinbundstaaten mussten an den Eroberungszügen Napoleons und seinem ewigen Kampf gegen England teilnehmen, und so starben in Spanien und später in Russland Zehntausende deutsche Soldaten. Die Fremdherrschaft, die Kontributionszahlungen und die Kontinentalsperre, die jeden Handel mit England unterbinden und das Inselreich in die Knie zwingen sollte, verursachten blanke Not. Die ursprüngliche Bewunderung für den genialischen Revolutionsgeneral schlug um in tiefen Hass gegen sein Regime, das immer deutlicher die Züge einer Militärdiktatur trug.

Von 1805 und 1809 hielt sich Napoleon mit seinem Gefolge im Schönbrunner Schloss auf, als die Franzosen Wien besetzt hatten. Als Napoleon in den Jahren 1805 und 1809 Wien besetzte, wählte er das Schloss Schönbrunn als Hauptquartier. Am 15. Dezember 1805 wurde hier der Vertrag von Schönbrunn zwischen Preußen und Frankreich unterzeichnet und am 14. Oktober 1809 der noch bedeutendere Friede von Schönbrunn zwischen Frankreich und Österreich.

Am 14. Oktober 1806 fand die Schlacht bei Jena und Auerstedt statt, die in einer katastrophalen Niederlage und dem Kollaps Preussens endete.

Brandenburger Tor Am 27. Oktober 1806 hielt der Korse Einzug in Berlin und ritt auf einem Schimmel durch das Brandenburger Tor.

1808 war es Napoleon I. gelungen, mit einem gewieften Intrigenspiel den Bourbonen Karl IV. von Spanien zur Aufgabe seiner Herrschaft und zur Übergabe der Krone an Joseph I., den Bruder des Kaisers der Franzosen, zu bringen. Nachdem zuvor bereits französische Truppen in Portugal einmarschiert waren, besetzten sie nun auch die spanische Hauptstadt Madrid. Doch die Freude über den Triumph, die Iberische Halbinsel für Frankreich gewonnen zu haben, währte nur kurz. Unter der Führung von Priestern und Notabeln erhoben sich die Spanier in zahlreichen Gebieten gegen die verhassten Besatzer und entfesselten einen brutalen Guerillakrieg, in dem auf beiden Seiten keine Gefangenen gemacht wurden. Hinzu kam, dass englische Truppen in Portugal landeten und die Franzosen zurückdrängten.
Dass ein Volksaufstand der gefürchteten Armee Napoleons gefährlich werden konnte, wurde von seinen Gegnern mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Vor allem Österreich sah eine Chance, den Friedensvertrag von Pressburg zu revidieren, in dem Franz I. auf Vorderösterreich, Venetien, Dalmatien und Tirol hatte verzichten müssen, das Bayern als Verbündeter Frankreichs erhalten hatte. Auch das Bündnis mit Russland, das Napoleon mit viel Pomp auf dem Fürstenkongress von Erfurt im Herbst 1808 zu erneuern versucht hatte, erwies sich mehr und mehr als hohle Formel. Zar Alexander I. hegte nach wie vor große Sympathien für das geschlagene Preußen und sah sich von Napoleon in Polen, gegen das Osmanische Reich und in der Kontinentalsperre gegen England übervorteilt.
Zwar gelang es Napoleon, in einem kurzen Feldzug Ende 1808 Madrid zu erobern. Aber die Kämpfe banden zahlreiche Soldaten, sodass die Kriegspartei am Wiener Hof sich der Hoffnung hingeben konnte, mit einem schnellen Schlag die französischen Truppen und ihre Verbündeten im Rheinbund auszuschalten. Hinzu kam, dass die österreichische Armee nach ihrer Niederlage bei Austerlitz nach französischem Vorbild reorganisiert worden und dass ein neuer Waffengang in der Bevölkerung durchaus populär war.

Napoleon als Feldherr

Nach erfolgreichen Kriegen gegen Preussen, Spanien und die Habsburger, die bedeutende Gebietserweiterungen in Europa zur Folge hatten, wurde die Grosse Armee in Russland vernichtet.
Im Jahre 1812 scheiterte Napoleons Feldzug gegen Russland. Von den 600.000 Soldaten seiner Grande Armée (von denen nur knapp die Hälfte Franzosen waren) starben 400.000, an die 100.000 Männer gerieten in Gefangenschaft. Der Kaiser ließ seine Truppen im Stich und floh zurück nach Paris.

Napoleon stampfte von Paris aus eine neue Armee aus dem Boden gestampft. Am 25. April trifft er mit ihr in Erfurt ein. An Truppenstärke ist sie Russen und Preußen überlegen. Allerdings sind die meisten seiner Soldaten erst 18 oder 19 Jahre alt und nur flüchtig ausgebildet; auch verfügt Napoleon kaum über Kavallerie.

Der wegen seiner Offensivstrategie "Marschall Vorwärts" genannte preußische Feldherr Blücher hatte maßgeblichen Anteil am Sieg über Napoleon in der Schlacht von Waterloo. Blücher hatte mit seinen Truppen bereits mehrmals gegen Napoleon gekämpft und dabei sowohl Erfolge wie Niederlagen zu verzeichnen. Nach der Rückkehr des französischen Herrschers von Elba erhielt Blücher erneut den Oberbefehl über die preußische Armee.

Die russische wie die preußische Armee von 1813 sind nicht mehr die Armeen von Austerlitz und Jena. Beide haben von den Franzosen gelernt, haben deren Schützen- und Kolonnentaktik und deren organisatorische Gliederung übernommen. Gleichwohl scheint der Nimbus des Siegers rasch wiederhergestellt: Am 2. Mai 1813 triumphiert Napoleon bei Großgörschen und am 20./21. Mai bei Bautzen. Und doch kann seine Armee, die in beiden Schlachten schwere Verluste erleidet, ihre Siege nicht ausnutzen.

1813 überstürzten sich die politischen Ereignisse. Die Armeen der Verbündeten erheben sich und ziehen in die Befreiungskriege gegen Napoleon.

Die daraufhin einsetzenden Befreiungskriege führten 1814 und endgültig 1815 zur Niederlage Napoleons.

Am 6. April 1814 wurde Napoleon Bonaparte in Paris zur Abdankung gezwungen. Er wurde zunächst auf die Insel Elba verbannt. Kaum ein Jahr später landete er jedoch schon wieder in Frankreich.

Nach seiner Rückkehr nach Paris scheiterte er wenige Wochen später in der Schlacht bei Waterloo.
Daraufhin wurde Napoleon endgültig auf der Felseninsel St. Helena im Atlantischen Ozean interniert.

Napoleon Bonaparte starb am 5. Mai 1821 in der Verbannung auf der Insel St. Helena.

Seine Feldzüge haben die Ideen und Errungenschaften der Französischen Revolution in Europa verbreitet. Die Folgen seines Wirkens liegen in der Ausbreitung der Ideen der Französischen Revolution und des modernen Staatsgedankens.

Samstag, 14. August 2021

Geschlossene Gesellschaft - Über den Aufstieg der Elite

Der Mythos von den Leistungseliten: Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft


Der Mythos von den Leistungseliten

Was wir schon immer ahnten, wird hier mit empirischen Studien wissenschaftlich belegt: Nicht die individuelle Leistung zählt für den Aufstieg, sondern die soziale Herkunft. Eine Generation nach dem 68er-Aufbruch sind wir noch weit von der offenen Gesellschaft entfernt. Die Vetternwirtschaft kostet Unsummen und verhindert, dass Spitzenposten wirklich von Spitzenleuten eingenommen werden.

Der Stallgeruch macht's! - Die Elite ist eine geschlossene Gruppe und bleibt unter sich. Bei dem Aufstieg der Elite wird nichts dem Zufall überlassen, sondern es ist alles genau geregelt und streng reglementiert. Nur Menschen mit der richtigen Kleidung und den passenden Hobbys haben Chancen auf eine Spitzenposition in der Wirtschaft.

Man muss sich nur genug anstrengen. Dann kommt der Erfolg ganz von selbst. Etwa nicht? Der Soziologe Michael Hartmann beschäftigt sich seit zwanzig Jahren mit den Eliten in unserer Gesellschaft. Sein Fazit klingt düster: Geht es um Spitzenposten in der Wirtschaft, zählt am Ende nicht die Leistung, sondern die Herkunft.

Eliten sind Personen, die aufgrund ihres Amtes oder ihres Eigentums gesellschaftliche Entwicklungen maßgeblich beeinflussen. Das können Bundesrichter sein, Vorstände eines Großunternehmens oder Spitzenpolitiker. Es mag auch einzelne Intellektuelle mit großem Einfluss geben, aber das sind Ausnahmen.

Solange Eliten ihre Stellung nicht zur persönlichen Bereicherung missbrauchen, sondern ihrer besonderen Verantwortung für die Gesellschaft gerecht werden und ihr etwas zurückgeben, spricht nichts Grundsätzliches gegen selbst erworbenen Reichtum. Der darf nur nicht zu Privilegien führen, die anderen, die mit weniger elterlichem Startkapital ins Leben starten, vorenthalten werden.

Bei der Frage, wie man zur Elite wird, ist dies ohne Hochschulabschluss fast unmöglich. Aber dieses Kriterium erfüllen inzwischen viele, mehr als ein Fünftel eines Jahrgangs. Daher kommen ganz besondere Persönlichkeitskriterien zum Zuge.

Wer kommt hier zum Zuge? - Die Kenntnis von den Verhaltensweisen, den sogenannten Codes der besseren Kreise, ein breites bildungsbürgerliches Wissen, eine optimistische, unternehmerische Einstellung und Souveränität. Das letzte Kriterium ist das entscheidende.

Wer souverän ist, verhält sich wie jemand, der weiß, dass er dazugehört. Er kann mit der Kleiderordnung und den Verhaltenscodes auch spielerisch umgehen. Jedes der genannten vier Kriterien begünstigt Bewerber, die aus dem großbürgerlichen Milieu stammen, ganz enorm. Denn sie wissen von Kindesbeinen an, worauf es ankommt, weil sie es verinnerlicht haben. Ein Aufsteiger wirkt dagegen unsicher.

Nun wissen wir es genau: Souveränität wird also vererbt. Die Studie erklärt, warum Top-Führungskräfte fast nie aus Arbeiterfamilien stammen. Letztlich läuft es darauf hinaus, daß sich das Bürgertum reproduziert. Der Stallgeruch macht's!

Weblink:

Der Stallgeruch macht's - www.sueddeutsche.de/karriere/


Literatur:

Der Mythos von den Leistungseliten: Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft
Der Mythos von den Leistungseliten:

Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft
von Michael Hartmann

Atlantik-Meeresströmung in kritischem Zustand



Eine wichtige Strömung im Atlantik hat möglicherweise an Stabilität verloren. Das geht aus einer Studie im Fachjournal "Nature Climate Change" hervor, über die das daran beteiligte Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) informiert hat.

Die Atlantik-Meeresströmung in einem kritischem Zustand  Was muss noch passieren? Der nächste Sargnagel für die Menschheit. Die Erde lebt ohne uns, wir aber nicht ohne die Erde. Wann sehen die Lenker der Welt endlich ein, dass es nicht um Profit geht, sondern um unser Überleben.

Für die relativ milden Temperaturen in Europa ist der Golfstrom von großer Bedeutung. Wenn der Golftrm versiegt, war es dann wohl mit dem gemäßigten Klima in Europa, denn ohne Golfstrom wird es hier nicht mehr warm. Wenn der Golfstrom nachlässt, wird es nördlichen Breiten kälter.

In Europa könnte eine weitere Verlangsamung des Golfstroms extremere Wetterereignisse bedeuten. Winterstürme, die vom Atlantik herkommen, könnten ihren Weg ändern oder möglicherweise stärker werden. Auch extreme Hitzewellen oder eine Abnahme der Sommerniederschläge könnten die Folge sein. Wissenschaftler wollen nun herausfinden, welche Einzelelemente des Golfstroms sich wie und aus welchen Gründen verändert haben.

lassen wir erstmal die Experten weltweit über diese Studie diskutieren und nicht gleich glauben, das wars. Wer von uns weiß schon, wieviel Substanz dahinter ist. Ich gehe von viel Komplexität um die Zusammenhänge aus. Es dürfte kaum ein Experte in der Lage sein, ein Datum auch nur annähernd zu benennen oder die Wetterbedingungen, die wir dann bekommen könnten, vorauszusagen, oder ob der beschriebene Zusammenbruch überhaupt kommt.

"Wenn wir die globale Erwärmung weiter vorantreiben, wird sich das Golfstromsystem weiter abschwächen, laut der neuesten Generation von Klimamodellen bis 2100 um 34 bis 45 Prozent", sagt Rahmstorf. Dies könnte uns gefährlich nahe an den Kipppunkt bringen, an dem die Strömung instabil wird.

Vielleicht gleicht das Nachlassen die Erwärmung in Europa gerade so aus, für die Gletscher in den Alpen ist es zumindest keine schlechte Nachricht. Das Problem ist ja nicht neu. Was für Auswirkungen so eine substanzielle Veränderung der Meereszirkulation für das Gesamtsystem bedeutet ist wohl kaum absehbar. Solche Unwägbarkeiten sind halt an sich beunruhigend und besser zu vermeiden.

Die größte Rolle für die relativ milden Temperaturen in Europa spielen die vom Meer kommenden vorherrschenden Winde aus Südwest. So oft werden Vergleiche zu den eisigen Provinzen Ostkanadas gezogen. Aber in Wahrheit hätte Europa ohne Golfstrom im Winter Temperaturen eher wie in Oregon, Washington, British Columbia und Alaska.

Auf demselben Breitengrad sind diese nur etwas kühler als Europa und auch die nordamerikanische Pazifikküste ist im Winter eisfrei.

Was sind die Konsequenzen eines nachlassenden Golfstromes? - Die Bürger das Landes sollen weiter und mehr bezahlen und weniger CO verursachen, ihre persönlichen Freiheiten gehen dabei den Bach runter und nur noch Reiche werden in Zukunft Auto fahren und Urlaubsflüge machen.

Olympische Sommerspiele 1936 in Berlin



Die Olympiade 1936 in Berlin wurde noch zu Zeiten der Weimarer Republik von IOC 1931 vergeben. Zwei Jahre später, 1933, kam Hitler an die Macht. Die Olympischen Sommerspiele 1936, offiziell bekannt als die Spiele der XI. Olympiade, waren eine internationale Sportgroßveranstaltung, die im August 1936 in Berlin ausgetragen wurde und damit im Mittelpunkt der Weltöffentlichkeit stand.

Berlin gewann am 26. April 1931 auf der 29. IOC-Sitzung in Barcelona (zwei Jahre vor der Machtübernahme der Nazis) die Bewerbung um die Austragung der Spiele in Barcelona, Spanien. Es war das zweite und letzte Mal, dass sich das Internationale Olympische Komitee versammelte, um in einer Stadt abzustimmen, die sich um die Ausrichtung dieser Spiele bewarb. Um die Spiele von Los Angeles von 1932 zu übertreffen, baute Deutschland ein neues Leichtathletikstadion mit 100.000 Sitzplätzen, sechs Turnhallen und viele andere kleinere Arenen.

Die Olympische Sommerspiele waren die ersten, welche im Fernsehen übertragen wurden, und Radiosendungen erreichten 41 Länder. Die Filmemacherin Leni Riefenstahl wurde vom Deutschen Olympischen Komitee beauftragt, die Spiele für 7 Millionen Dollar zu filmen. Ihr Film mit dem Titel Olympia war der Wegbereiter vieler Techniken, die heute bei Sportaufnahmen üblich sind.

Reichskanzler Adolf Hitler sah die Spiele als Gelegenheit, seine Regierung und seine Ideale der rassischen Vormachtstellung zu fördern, und die offizielle Zeitung der NSDAP, der »Völkische Beobachter«, schrieb in schärfsten Worten, dass Juden nicht an den Spielen teilnehmen dürfen. Als er jedoch von anderen Nationen mit einem Boykott der Spiele bedroht wurde, gab er nach und ließ alle Ethnien teilnehmen.


Weblink:

Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin - www.planet-wissen.de

Freitag, 13. August 2021

60 Jahre Mauerbau - Am 13. August 1961 wurde die Berliner Mauer errichtet

Berliner Mauer


Vor 60 Jahren, am 13. August 1961 wurde mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen. Die DDR unter Führung der SED begann im August 1961 die Grenzen rings um West-Berlin zunächst mit Stacheldraht und wenige Tage später mit Mauern endgültig abzuriegeln. Am Ende war sie 1.400 Kilometer lang - quer durch Deutschland. Die DDR wurde immer mehr eingemauert und zum Mauerstaat.

Bis zum August 1961 hatte die DDR ein Sechstel ihrer Bevölkerung verloren, die in den Westen geflüchtet war. Durch den Bau der Mauer versuchte die DDR, die anschwellende Fluchtbewegung zu beenden. Zugleich wollte sie ihre Macht stabilisieren und nach außen Souveränität dokumentieren.



Trotz Stacheldraht und Mauer konnte die Fluchtbewegung nicht vollständig gestoppt werden. Deshalb wurden die Grenzsperren in Berlin bis 1989 immer weiter perfektioniert. Es entstand ein perfektes System von Grenzanlagen mit Wachhunden, Stacheldraht und Selbstschussanlagen, Tag und Nacht von Grenzern bewacht, die einen Schießbefehl hatten und ihn auch ausübten.

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“



Noch am 15. Juni 1961 kolportierte der damalige Staatsratsvorsitzende der DDR, Walter Ulbricht, auf einer Pressekonferenz in Berlin (Ost) die Frage einer Pressevertreterin abschließend mit diesem Satz.

Die Mauer wurde auf Geheiß der SED-Führung unter Schutz und Überwachung durch Volkspolizisten und Soldaten der Nationalen Volksarmee von Bauarbeitern errichtet – entgegen den Beteuerungen des Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht auf einer internationalen Pressekonferenz in Ost-Berlin am 15. Juni 1961.



Ulbrichts Mauer


"Ulbrichts Mauer"
von Hope M. Harrison

Propyläen Verlag,
Gebundene Ausgabe, 11. März 2011,
24,99 EUR.
ISBN-13: 978-3549074022


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Weblinks:

„Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten!“ - www.erinnerungswerkstatt-norderstedt.de

Der Bau der Berliner Mauer - www.berliner-mauer-gedenkstaette.de

Geschichte der Berliner Mauer - www.die-berliner-mauer.de

Architektur und Botschaft der "Mauer" 1961-89 - www.mauergeschichte.de


Blog-Artikel

Mit dem Bau der Berliner Mauer begonnen

»Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten!« - Walter Ulbricht am 15. Juni 1961