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Mittwoch, 8. Juni 2011

Demonstranten im Jemen feiern Salihs Abgang wie einen Sieg


Die Lage im Jemen wird immer chaotischer: Tausende Oppositionsanhänger jubeln über die Ausreise des verletzten Präsidenten Salih - nach einem Granatenangriff auf seinen Palast lässt dieser sich in Saudi-Arabien behandeln. Zugleich eskaliert aber die Gewalt im Land, vielerorts finden blutige Kämpfe statt.

In mehreren Städten des Jemen haben am Sonntag Tausende Menschen die Ausreise des verletzten Präsidenten Ali Abdullah Salih nach Saudi-Arabien gefeiert wie einen Sieg über den verhassten Diktator nach monatelangen Protesten.

Demonstranten sangen auf den Straßen. "Es ist vorbei, das Regime ist gestürzt", riefen viele vor der Universität in der Hauptstadt Sanaa. "Heute ist ein neuer Jemen geboren", skandierten andere an dem zentralen Ort der monatelangen Proteste gegen Salih. Sie schlachteten Kühe, um den Weggang Salihs zu feiern. Viele schwenkten jemenitische Fahnen und machten das Siegeszeichen.

Eine Revolution zwischen Hoffen und Bangen.

Weblinks

Saleh zur Behandlung in Saudi-Arabien - Angriff auf Jemens Präsident

Präsident Saleh bei Beschuss verletzt - Unruhen im Jemen

Präsident Salih bei Granatenangriff verletzt - Unruhen im Jemen

Dienstag, 7. Juni 2011

Massenflucht aus Jemens Hauptstadt

Der Exodus hat im Jemen begonnen. Tausende Menschen verlassen aus Furcht vor einem Bürgerkrieg die jemenitische Hauptstadt Sanaa.

Der Machtkampf zwischen dem umstrittenen Präsidenten Salih und seinen Gegnern droht weiter zu eskalieren. Der Diktator kündigte Vergeltung für den Anschlag vom Freitag an.

Sanaa wirkt in einigen Vierteln bereits wie eine Geisterstadt. Tausende Menschen sind am Samstag vor den eskalierenden Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern des jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Salih aus der Hauptstadt geflüchtet. Der Verkehr staute sich auf den Ausfallstraßen.

Das Land droht nach Monaten überwiegend friedlicher Proteste gegen die fast 33-jährige Herrschaft Salihs in einen Bürgerkrieg abzurutschen. Am Samstag blieb es allerdings zunächst ruhig.

Die Auseinandersetzungen hatten am Freitag mit einem Angriff auf den Präsidentenpalast einen neuen Höhepunkt erreicht.

Sonntag, 5. Juni 2011

Saleh zur Behandlung in Saudi-Arabien


Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Saleh ist bei dem Anschlag am Freitag offenbar schwerer verletzt worden als bislang bekannt. Nach Angaben des saudischen Königshofs traf Saleh zur medizinischen Behandlung in Saudi-Arabien ein. Ob Saleh in den Jemen zurückkehren wird, ist so ungewiss wie sein Gesundheitszustand.

Die BBC berichtete unter Berufung auf Regierungskreise zudem, nach der Explosion einer Granate stecke in der Herzgegend des 69-Jährigen Saleh ein 7,6 Zentimeter langes Schrapnell.

Seit dem Anschlag auf Saleh vom Freitag sind die Spekulationen über dessen Gesundheitszustand und Aufenthaltsort nicht abgerissen. Zuerst hatte es aus Regierungskreisen geheißen, dass der Präsident nur leichte Verletzungen am Kopf davongetragen habe. Später wandte sich der Verletzte aber nur mit einer Audiobotschaft an sein Volk. Er sei wohlauf und es gehe ihm gut, sagte Saleh. Allerdings war deutlich zu hören, dass er schleppend sprach und schwer atmete.

Weblinks

Saleh zur Behandlung in Saudi-Arabien - Angriff auf Jemens Präsident
Präsident Saleh bei Beschuss verletzt - Unruhen im Jemen
Präsident Salih bei Granatenangriff verletzt - Unruhen im Jemen
Eine Schmeißfliege aus dem Jemen

Samstag, 4. Juni 2011

Heftige Gefechte in Jemes Hauptstadt Sanaa

In Jemens Hauptstadt Sanaa dauern die Kämpfe zwischen Stammesmilizen und Truppen von Präsident Saleh an. Auf beiden Seiten soll es viele Tote gegeben haben. Der Flughafen der Stadt wurde geschlossen. Teile der friedlichen Protestbewegung sehen die Gewalt mit Sorge.


Heftige Gefechte zwischen Stammeskämpfern und Regierungsgegnern in Jemes Hauptstadt Sanaa 

Auf dem Platz vor der Universität, wo friedliche Demonstranten bereits seit Wochen gegen Präsident Ali Abdullah Saleh demonstriert haben, lösen die Nachrichten vom Vormarsch der Stammeskämpfer Jubel aus."

„Irhal“ ارحل was so viel bedeutet wie „verschwinde“, ist das meist verwendete Wort im Jemen.

Präsident Saleh bei Beschuss verletzt

Präsident Saleh

Im Jemen wird scharf geschossen - nun auch mit Raketen auf den imeer stärker kriselnden Präsidenten. Offenbar wollen verfeindete Clans ihren Forderungen nun auch mit Waffengewalt und Raketenbeschuss Nachdruck verleihen. Saleh kann sich seiner Macht immer weniger sicher sein, denn noch nicht einmal in seinem Palast scheint er mehr vor Angriffen sicher.

Der jemenitische Präsident Ali Abdullah Salih ist beim Beschuss seines Palastes in Sanaa verletzt worden. Auch mehrere Minister werden verwundet. Am Abend wendete sich der Präsident in einer Ansprache an das Volk und macht einen verfeindeten Clan für den Angriff verantwortlich.

Jemens Machthaber Ali Abdullah Saleh ist nach offiziellen Angaben bei einem Angriff auf seinen Palast leicht verletzt worden. Der Präsident werde sich aber erholen, sagte der stellvertretende Informationsminister Abdu al Dschanadi vor Journalisten.

Der Nachrichtensender Al Arabija meldete, dass Saleh während eines Gebetes in einer Moschee neben dem Palast von einem Granatsplitter am Kopf getroffen wurde und sich dabei eine oberflächliche Verletzung zuzog.

Die Audio-Botschaft von Präsident Saleh im jemenitischen Staatsfernsehen (Quelle: Yemen TV)

Eine Ansprache an die Nation, die Saleh nach Angaben eines Regierungsvertreters kurz nach den Angriff halten wollte, blieb jedoch aus. Stattdessen strahle Jemens Staatsfernsehen eine Audio-Botschaft von Präsident Saleh aus.

Darin machte Saleh einen rivalisierenden Clan für den tödlichen Angriff auf seine Residenz verantwortlich. Er kündigte an, die "Bande der Al-Ahmar-Söhne zu vernichten". Das berichteten die arabischen Nachrichtensender Al Arabija und Al Dschasira.


Weblinks

Präsident Saleh bei Beschuss verletzt - Unruhen im Jemen
Präsident Salih bei Granatenangriff verletzt - Unruhen im Jemen
Eine Schmeißfliege aus dem Jemen

Sonntag, 10. April 2011

Weitere Proteste im Jemen

Jemen

Im Jemen haben sich erneut Zehntausende Demonstranten aus Protest gegen die Erschießung von Regimegegnern an Kundgebungen der Opposition beteiligt. Dabei sind mindestens 300 Menschen bei Übergriffen von Polizisten auf Demonstranten verletzt worden.

In Sanaa und weiteren Städten des arabischen Landes forderten die Regierungsgegner den Rücktritt des seit über 30 Jahren regierenden Präsidenten Ali Abdullah Saleh. Hier wurden mindestens elf Menschen von Kugeln getroffen und viele weitere verletzt, als Polizisten in Zivil auf Demonstranten schossen, auf sie einschlugen oder sie mit Steinen bewarfen, wie ein Arzt mitteilte, der die Verletzten behandelte.

Zu Gewalt kam es auch wieder in der südlichen Stadt Taes, wo Zehntausende gegen den Tod von vier Demonstranten protestierten, die am Freitag ums Leben gekommen waren. Die Menschenmenge machte den örtlichen Gouverneur, Sicherheitschef und Vorsitzenden der regierenden Partei für den Tod der Demonstranten verantwortlich.

Freitag, 8. April 2011

Der Jemen steht vor unruhigen Zeiten

Jemen

Der Jemen, am südlichen Ende der arabischen Halbinsel gelegen, ist ein karger Wüstenstaat und ein instabiles Gebilde, in dem ein korrupter Präsident über unruhige Stämme und ehemalige sozialistische Separatisten herrscht und wo Al-Quida eine Hochburg hat.

Die Lage im Land ist unübersichtlich. Der Jemen ist geprägt von taktischen Allianzen und undurchsichtigen Rivalitäten. Parteien, Stämme, persönliche Loyalitäten, religiöse Autoritäten und durch Korruption verstärkte Banden sind wichtige Faktoren.

Präsident Ali Abdullah Salih gehört wie der Ägypter Mubarak, zum Club der seit Jahrzehnten herrschenden Kleptokraten, die ihr Land beherrschen und ausplündern. Salih denkt nicht über die Behebung von sozialen Misständen und der Verbesserung der Lage der überwiegend armen Bevölkerung nach, sondern wie der seinen Sohn als Nachfolger auf den Präsidententhron hieven kann. Den Hang zur Dynastie hat er mit Mubarak gemeinsam.

Als im Jemen, durch die Aufstände in Tunesien und Ägypten angestachelt , die ersten Demonstranten auf die Straße gingen, kündigte Salih an, 2013 nicht erneut als Präsident zu Kandidieren. Die Oppositionellen trauten Salihs Versprechen nicht, auch nicht den eilig nachgeschobenen Zusagen über einen Umbau des Staates in eine echte Demokratie oder den Verzicht darauf, seinen Sohn Ahmed als Nachfolger zu installieren.

Der autokratische Herrscher Ali Abdullah Salih steht im Jemen vor unruhigen Zeiten. Eines ist aber sicher: der jemenitische Präsident wird die nächsten zwölf Monate politisch nicht überleben. Ob es dabei zu einem Putsch kommt, zum Rücktritt, zu Neuwahlen oder Bürgerkrieg, ist nach wie vor offen. Darüber entscheiden in diesem Wüstenstaat dubiose Allianzen, undurchsichtige Rivalitäten - und der Druck der Straße, der weiter anhält.

Jemens Machthaber Saleh verliert weiter an Rückhalt, nachdem sich drei Kommandeure des Heeres der Opposition angeschlossen haben. Die Bevölkerung will durch ihren Protest erreichen, dass auch dieser autokratische und dynastische Herrscher endlich abtritt und geht.

Seit Wochen fordern Gegner des langjährigen Präsidenten Saleh dessen Rücktritt. Auch Saudi-Arabien und verbündete Golfstaaten wollen diesen dazu bewegen. Ein entsprechendes Verhandlungsangebot wies Saleh allerdings zurück.