Freitag, 8. April 2011

Der Jemen steht vor unruhigen Zeiten

Jemen

Der Jemen, am südlichen Ende der arabischen Halbinsel gelegen, ist ein karger Wüstenstaat und ein instabiles Gebilde, in dem ein korrupter Präsident über unruhige Stämme und ehemalige sozialistische Separatisten herrscht und wo Al-Quida eine Hochburg hat.

Die Lage im Land ist unübersichtlich. Der Jemen ist geprägt von taktischen Allianzen und undurchsichtigen Rivalitäten. Parteien, Stämme, persönliche Loyalitäten, religiöse Autoritäten und durch Korruption verstärkte Banden sind wichtige Faktoren.

Präsident Ali Abdullah Salih gehört wie der Ägypter Mubarak, zum Club der seit Jahrzehnten herrschenden Kleptokraten, die ihr Land beherrschen und ausplündern. Salih denkt nicht über die Behebung von sozialen Misständen und der Verbesserung der Lage der überwiegend armen Bevölkerung nach, sondern wie der seinen Sohn als Nachfolger auf den Präsidententhron hieven kann. Den Hang zur Dynastie hat er mit Mubarak gemeinsam.

Als im Jemen, durch die Aufstände in Tunesien und Ägypten angestachelt , die ersten Demonstranten auf die Straße gingen, kündigte Salih an, 2013 nicht erneut als Präsident zu Kandidieren. Die Oppositionellen trauten Salihs Versprechen nicht, auch nicht den eilig nachgeschobenen Zusagen über einen Umbau des Staates in eine echte Demokratie oder den Verzicht darauf, seinen Sohn Ahmed als Nachfolger zu installieren.

Der autokratische Herrscher Ali Abdullah Salih steht im Jemen vor unruhigen Zeiten. Eines ist aber sicher: der jemenitische Präsident wird die nächsten zwölf Monate politisch nicht überleben. Ob es dabei zu einem Putsch kommt, zum Rücktritt, zu Neuwahlen oder Bürgerkrieg, ist nach wie vor offen. Darüber entscheiden in diesem Wüstenstaat dubiose Allianzen, undurchsichtige Rivalitäten - und der Druck der Straße, der weiter anhält.

Jemens Machthaber Saleh verliert weiter an Rückhalt, nachdem sich drei Kommandeure des Heeres der Opposition angeschlossen haben. Die Bevölkerung will durch ihren Protest erreichen, dass auch dieser autokratische und dynastische Herrscher endlich abtritt und geht.

Seit Wochen fordern Gegner des langjährigen Präsidenten Saleh dessen Rücktritt. Auch Saudi-Arabien und verbündete Golfstaaten wollen diesen dazu bewegen. Ein entsprechendes Verhandlungsangebot wies Saleh allerdings zurück.

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