Sonntag, 24. August 2014

Polens »Sanfte Revolution« 1989

Am 24. August 1989 wurde der katholische Publizist Tadeusz Mazowiecki wurde vom polnischen Parlament zum ersten nicht-kommunistischen Ministerpräsidenten ernannt.

Tadeusz Mazowiecki wurde als Nachfolger des Generals Czeslaw Kiszczak erster nichtkommunistischer Regierungschef in Osteuropa seit vierzig Jahren.

Anfang 1989 war es zwischen Regierung und Opposition erstmals zu Verhandlungen am "Runden Tisch" gekommen, in deren Folge die Gewerkschaft "Solidarnosz" legalisiert wurde. Bei den anschließenden Wahlen hatte die Opposition 99 von 100 Senatssitzen und 161 von 460 Sejm-Mandaten gewonnen. 1990 löste sich Polens Kommunistische Partei auf.

Tiefgreifende Wirtschafts- und Gesellschaftsreformen führten Polen danach in schwere Krisen, an deren Bewältigung sich Präsidenten und zahlreiche Regierungschefs versuchten.

Dennoch erlebte Polen ein kleines Wirtschaftswunder und etablierte sich mit der Verfassung von 1997 endgültig im demokratischen Lager.

Samstag, 23. August 2014

75 Jahre Hitler-Stalin Pakt

Hitler-Stalin Pakt

Am 23. August 1939 einigten sich Nazi-Deutschland und die Sowjetunion in Verhandlung iher Außenminister auf einen Nichtangriffspakt. Dieser ging als Hitler-Stalin-Pakt oder auch Molotow-Ribbentrop-Pakt (benannt nach den Außenministern der beiden Länder, die das Dokument unterzeichneten) in die Geschichte ein.

Die beiden Großmächte Deutschland und die Sowjetunion haben in dem Dokument die Machtsphäre in Osteuropa und die ostmitteleuropäischen Staaten völlig skrupellos zwischen sich aufgeteilt. Dies überraschte um so mehr, als dass beide Seiten zuvor in ihrer Propaganda ihr Gegenüber als Feind gebrandmarkt hatten.

In geheimen Zusatzprotokollen zum Hitler-Stalin-Pakt wurde auch die Aufteilung Polens in einen deutschen und einen sowjetischen Einflussbereich geregelt. Besondere Brisanz erhielt der Pakt durch das Geheime Zusatzprotokoll, in dem die beiden Länder Ostmitteleuropa unter sich aufteilten.

Moskau sollte Bessarabien, Finnland und die baltischen Staaten Estland und Lettland erhalten, Litauen sollte Berlin zugeschlagen werden (tatsächlich fiel das Land später auch unter Kontrolle der UdSSR). Polen sollte geteilt werden.

Dieser Nichtangriffspakt hob die Möglichkeit eines Zwei-Fronten-Krieges für Deutschland auf und ebnete den Angriff auf Polen. Er ermöglichte es Hitler-Deutschland, Polen am 1. September 1939 zu überfallen, ohne ein Eingreifen der Sowjetunion befürchten zu müssen.

Der Hitler-Stalin-Pakt gilt als eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass Nazi-Deutschland am 1. September 1939 Polen überfiel - und damit den Zweiten Weltkrieg auslöste. Hitler erhielt durch diesen Nichtangriffspakt freie Hand für seinen geplanten Angriff auf Polen und überfiel den östlichen Nachbarn nur eine Woche später.

Mit dem Pakt wollte Hitler einen Zwei-Fronten-Krieg verhindern, denn die Westmächte waren Vertragspartner Polens und erklärten dementsprechend Deutschland den Krieg. Für Russland waren der Pakt und das Zusatzprotokoll aber defensive Maßnahmen gegen die Aggressivität des nationalsozialistischen Deutschlands. Stalin sei 1939 wegen der militärischen Defizite der Sowjetunion nichts anderes übriggeblieben, als angesichts eines möglichen Angriffs Deutschlands auf Zeit zu spielen.

Menschenkette für die Freiheit im Baltikum

23. August 1989 - Menschenkette durch die drei baltischen Republiken Lettland, Litauen und Estland
Im Baltikum demonstrierten am 23. August 1989 hunderttausende Esten, Letten und Litauer mit einer Menschenkette für ihre Unabhängigkeit. Die Menschenkette durch die drei baltischen Republiken Lettland, Litauen und Estland markierte den »Baltischen Weg« zur Unabhängigkeit un das Ende des Ostblocks im Baltikum. Eine 600 Kilometer lange Menschenkette verband die Hauptstädte der drei baltischen Republiken Riga, Tallinn und Vilnius abends um 19:00 Uhr und für die Dauer von fünfzehn Minuten. Der Termin für diese Menschenkette war klug gewählt: Es war der 50. Jahrestag des Hitler-Stalin-Paktes, in dessen geheimem Zusatzprotokoll Deutschland und die Sowjetunion Osteuropa unter sich aufgeteilt hatten. Nach dem Krieg wurde die völkerrechtswidrige Annexion des Baltikums nicht rückgängig gemacht. Ganz im Gegenteil: Zwischen 1944 und 55 ließ Moskau etwa 500.000 Esten, Letten und Litauer nach Sibirien deportieren, um den Widerstand im Baltikum zu brechen. Weblink: Menschenkette für die Freiheit - www.deutschlandradiokultur.de