Die griechischen Staatsschulden sind nicht die Ursache der Krise,
sondern lediglich das Symptom einer massiven Schieflage des europäischen
Wirtschaftssystems.
Von 2010 bis 2012 erhielt Griechenland 188 Milliarden Euro Hilfskredite.
Davon dienten lediglich 5 (fünf!) Milliarden Euro zur Finanzierung des
griechischen Staatshaushalts. Den „Rest“ erhielten Banken, Hedgefonds
und Spekulanten, die griechische Staatsanleihen gekauft hatten. Durch
diese Hilfskredite übernahmen die europäischen Steuerzahler und
-zahlerinnen rund 90 % der Haftung, während Banken, Hedgefonds und
Spekulanten nicht nur ihre Risiken loswurden, sondern teilweise auch
noch Renditen von bis zu 200% kassierten.
„Natürlich trug die griechische Politik mit ihrer teilweise unseriösen
Ausgabenpolitik eine gehörige Teilschuld an der Schuldenkrise des
Landes. Sowohl die Finanzmärkte als auch die deutsche Industrie
profitierten vom hellenischen Schlendrian jedoch ganz gewaltig. Der
exportfixierten deutschen Industrie kam die finanzpolitische
Nachlässigkeit der Südeuropäer jahrelang gleich in doppelter Weise
gelegen. Zum Einen schuf die dadurch erzeugte Kaufkraft einen
profitablen Markt für deutsche Exportprodukte, zum Anderen ist die damit
einhergehende Schwächung des Euros für ein Exportland wie Deutschland
von Vorteil. Der deutsche Exportboom des letzten Jahrzehnts wäre ohne
den Schlendrian unserer Euronachbarn so nie möglich gewesen.
Außenhandelsüberschüsse lassen sich nur dann realisieren, wenn ein
anderes Land Außenhandelsdefizite aufweist. Eine nachhaltige
Wirtschaftspolitik müsste Wert darauf legen, dass innerhalb der Eurozone
keine größeren Leistungsbilanzdefizite entstehen können. Man kann nicht
über Jahre hinweg immer mehr auf Pump an seine Nachbarn verkaufen und
sich dann wundern, wenn irgendwann die Kreditlinien erschöpft sind. Den
Nachbarn dann selbst neue Kredite zu geben, ist auch nicht der Weisheit
letzter Schluss.“ (Jens Berger bei heise.de in Auszügen)
Die Forderungen der so genannten Troika (Europäische Zentralbank,
Internationaler Währungsfonds und Europäische Kommission) nach massiver
Ausgabenverringerung an die griechische Regierung haben die
Wirtschaftskrise in Griechenland verschärft. Die Folgen der massiven
Kürzungen der Löhne und Gehälter, der Renten und Sozialleistungen in
Griechenland und die Entlassung von tausenden Angestellten und Beamten
des Staates sind katastrophal: 2014 stieg die Arbeitslosigkeit auf 28%,
von den 15 – 24jährigen waren 62% arbeitslos.
Kein Wunder also, dass die neue griechische Regierung diesen Weg nicht weiter gehen will.
Torpedo-Blog ist ein infomativer Gesellschafts- und Politik-Blog für Aufklärung und gesellschaftlichen Wandel. Dieser Nachrichten-Blog informiert tagesaktuell über das politische Geschehen und Ereignisse aus aller Welt. Der Blog zu Politik, Gesellschaft und Zeitgeschehen schreibt Artikel über Politik und Gesellschaft im Spiegel der Zeit. Dieser Nachrichten-Blog informiert über das politische Geschehen und Ereignisse aus aller Welt, u.a. über Europa, Brexit, Gelbwesten, May, Macron, Frankreich
Samstag, 31. Januar 2015
Donnerstag, 29. Januar 2015
Griechenland hat die "desaströse Sparpolitik" abgewählt
Die Griechen haben den mit den internationalen Kreditgebern vereinbarten Sparkurs und die bisherige Regierung satt und abgewählt.
Nach seinem überwältigenden Wahlsieg stimmt Linksbündnis-Chef Alexis Tsipras Griechenland auf eine Abkehr von der harten Sparpolitik ein: Die Wähler haben die Troika aus Vertretern der EZB, des IWF und der EU-Kommission für "beendet" erklärt. Das Linksbündnis Syriza erhielt aber - trotz erdrutschartigem Sieg - keine absolute Mehrheit im Parlament und ist auf einen Koalitionspartner angewiesen. Damit beginnt die Zähmung des radikalen Linksbündnisses.
Auch Syriza strebt einen ausgeglichenen Haushalt und eine Konsolidierung nach eigenen Vorstellungen an. Zur Beendigung des bisherigen Sparkurses strebt das Linksbündnis dabei den Schulterschluss mit den anderen Krisenländern der Eurozone an - gegen Berlin und das Spardiktat.
Literatur:
Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise von Yanis Varoufakis
Dienstag, 27. Januar 2015
Hollande - Der geschwächte Präsident
Die französische Wirtschaft erzeugt aufgrund mangelnder Produktivität immer mehr Arbeitslose. Frankreichs Wirtschaft mangelt es an Produktivität im internationalen Wettbewerb viele Unternehemen arbeiten nicht rentabel genug. Angesichts der anhaltenden Wirtschaftsschwäche hatte Hollande bereits Reformen angekündigt. Er hatte mehrfach erklärt, die Zahl der Menschen ohne Arbeit in Europas zweitgrößter Volkswirtschaft werde zum Jahresende hin sinken.
In Frankreich waren im Dezember so viele Menschen arbeitslos wie noch nie. Die Zahl stieg um weitere rund 10.000 auf 3,303 Millionen. Damit hat Präsident François Hollande seine Zusagen nicht einlösen können. Er hatte mehrfach erklärt, die Zahl der Menschen ohne Arbeit in Europas zweitgrößter Volkswirtschaft werde zum Jahresende hin sinken. Die hohe Zahl der Arbeitslosen ruft die Gewerkschaften auf den Plan.
Der Protest gegen Hollande formiert sich immer weiter. Die Initiatoren dieser Protestwelle haben am Sonntag einen <a href="http://www.taz.de/Proteste-in-Frankreich-gegen-Hollande/!131785/" target="blank">„Tag des Zorns“</a> ausgerufen und sprachen von 160.000 Teilnehmern. Die Polizei gab die Zahl der Demonstranten mit 17.000 an. Bei einem Protestmarsch gegen den französischen Präsidenten Hollande wurden 250 Teilnehmer festgenommen. Es war zu Ausschreitungen gekommen.
Die Demonstranten, unter denen auch katholische Gegner der Homo-Ehe, Anhänger des umstrittenen Komikers Dieudonné, Nationalisten und EU-Gegner waren, forderten den Rücktritt des sozialistischen Staatschefs, dem sie vorwarfen, das Land „in den Abgrund“ zu treiben. <!-- Sie bilden eine Protestwelle. -->
Der geschwächte Präsident Hollande steht seit vielen Monaten politisch stark unter Druck. Seine Popularitätswerte sind auf einem extrem niedrigen Stand - auch im Vergleich zu seinen Amtsvorgängern. Zuletzt kamen private Probleme hinzu.
Weblink:
<a href="http://www.taz.de/Proteste-in-Frankreich-gegen-Hollande/!131785/" target="blank">„Tage des Zorns“ enden im Knast</a> - Proteste in Frankreich gegen Hollande - www.taz.de
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Die anhaltende Wirtschaftsschwäche Frankreichs ist auch eine Folge der unzureichenden Anpassung der französischen Wirtschaft an die Globalisierung. Frankreich wird den Anforderungen der Globalisierung nicht ausreichend gerecht und hat daher eine hohe Zahl von Arbeitslosen vorzuweisen.
Die Regierung Hollands weist auffallende Parallen zur Regierung Schröders auf. Auch der hatte vollmundig versprochen, die Zahl der Arbeitslosen zu halbieren. Aber auch Schröders Regierung hatte kein Konzept, der Globalisierung mit vorausschauender Arbeitsmarktpolitik angemessen zu begegnen, um den Globaliserungsprozeß zu steuern.
Als die Arbeitslosen nicht weniger wurden, blieb nur noch der hilflose Verusch, den Sozialstaat zwangsweise zu reformieren, um die Sozialkosten zu drücken. Herausgekommen ist die unselige Hartz IV-Gesetzgebung, ein verfassungswidriges Gesetz und ein mangelbewährtes sinnwidriges Fehlkonstrukt, mit dem die Bevölkerung noch heute traktiert wird.
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In Frankreich waren im Dezember so viele Menschen arbeitslos wie noch nie. Die Zahl stieg um weitere rund 10.000 auf 3,303 Millionen. Damit hat Präsident François Hollande seine Zusagen nicht einlösen können. Er hatte mehrfach erklärt, die Zahl der Menschen ohne Arbeit in Europas zweitgrößter Volkswirtschaft werde zum Jahresende hin sinken. Die hohe Zahl der Arbeitslosen ruft die Gewerkschaften auf den Plan.
Der Protest gegen Hollande formiert sich immer weiter. Die Initiatoren dieser Protestwelle haben am Sonntag einen <a href="http://www.taz.de/Proteste-in-Frankreich-gegen-Hollande/!131785/" target="blank">„Tag des Zorns“</a> ausgerufen und sprachen von 160.000 Teilnehmern. Die Polizei gab die Zahl der Demonstranten mit 17.000 an. Bei einem Protestmarsch gegen den französischen Präsidenten Hollande wurden 250 Teilnehmer festgenommen. Es war zu Ausschreitungen gekommen.
Die Demonstranten, unter denen auch katholische Gegner der Homo-Ehe, Anhänger des umstrittenen Komikers Dieudonné, Nationalisten und EU-Gegner waren, forderten den Rücktritt des sozialistischen Staatschefs, dem sie vorwarfen, das Land „in den Abgrund“ zu treiben. <!-- Sie bilden eine Protestwelle. -->
Der geschwächte Präsident Hollande steht seit vielen Monaten politisch stark unter Druck. Seine Popularitätswerte sind auf einem extrem niedrigen Stand - auch im Vergleich zu seinen Amtsvorgängern. Zuletzt kamen private Probleme hinzu.
Weblink:
<a href="http://www.taz.de/Proteste-in-Frankreich-gegen-Hollande/!131785/" target="blank">„Tage des Zorns“ enden im Knast</a> - Proteste in Frankreich gegen Hollande - www.taz.de
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Die anhaltende Wirtschaftsschwäche Frankreichs ist auch eine Folge der unzureichenden Anpassung der französischen Wirtschaft an die Globalisierung. Frankreich wird den Anforderungen der Globalisierung nicht ausreichend gerecht und hat daher eine hohe Zahl von Arbeitslosen vorzuweisen.
Die Regierung Hollands weist auffallende Parallen zur Regierung Schröders auf. Auch der hatte vollmundig versprochen, die Zahl der Arbeitslosen zu halbieren. Aber auch Schröders Regierung hatte kein Konzept, der Globalisierung mit vorausschauender Arbeitsmarktpolitik angemessen zu begegnen, um den Globaliserungsprozeß zu steuern.
Als die Arbeitslosen nicht weniger wurden, blieb nur noch der hilflose Verusch, den Sozialstaat zwangsweise zu reformieren, um die Sozialkosten zu drücken. Herausgekommen ist die unselige Hartz IV-Gesetzgebung, ein verfassungswidriges Gesetz und ein mangelbewährtes sinnwidriges Fehlkonstrukt, mit dem die Bevölkerung noch heute traktiert wird.
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