Die liberale Opposition in Russland ist verbittert und wenig
optimistisch. Die Männer und Frauen, die sich in wachsender Zahl auf
Moskaus Straßen gegen das Regime stellen, nur um Minuten später
festgenommen zu werden, empfinden es als verfrüht, ja als naiv, von
einer großen Hoffnung für ihr Land zu sprechen - nur, weil der
Machtapparat des russischen Regimes Risse zeigt.
Demokratische Reformen, um dem wachsenden Druck der Straße
nachzugeben, sind jetzt kaum zu erwarten. Vor der Präsidentschaftswahl
im kommenden März droht Russland erst einmal
"ein russischer Winter", wie ein Oppositionspolitiker sagte und beileibe kein arabischer Frühling.
Nach der manipulierten Wahl zeigt sich, wie undemokratisch Russland
eigentlich immer noch ist. In Russland geht die Polizei weiterhin gegen
Demonstranten vor, die gegen die Parlamentswahl am vergangenen Sonntag protestieren. KGB und Polizei unterdrücken und verhaften Demonstranten.
Wladimir Putin erweist sich dabei als schlechter Verlierer. Dazu
passt der Versuch Putins, dem Ausland die Schuld für die Wahlschlappe in
die Schuhe zu schieben.
Schlechte Zeiten für Revolutionäre in Russland. Eine Revolution ist,
das wissen die liberalen Kräfte in Russland, in weiter Ferne. Nur
langfristig besteht Hoffnung darauf, dass die Macht der Antidemokraten
bröckelt. Dazu bedarf es noch vieler mutiger Menschen - und vieler
Opfergänge.
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