Minister fallen nicht über eine Krise, sondern über ihr Krisen-Management - also ihren eigenen Umgang mit der Krise. Verteidigungsminister Guttenberg ist nicht an der Krise gescheitert, die er ausgelöst hat, sondern über seine eigenen Fehler gestolpert, die er sehr denkwürdig schlecht kommuniziert hat.
Ein gravierender Mangel an Einsicht in die eigenen Fehler, falsche politische Reflexe im Umgang mit den Fehlern und einen Mangel an Demut nach Bekanntwerden seiner Verfehlungen in der Plagiatsaffäre haben Deutschlands beliebtesten Minister sein geliebtes Amt gekostet. Nun gitl der gefallene Minister als nicht mehr ministrabel.
Am Ende der Plagiatsaffäre steht Karl-Theodor zu Guttenberg ohne Doktorgrad und ohne sein Ministeramt da. Lange setzte er sich gegen die Vorwürfe und Rücktrittsforderungen zur Wehr. Doch die Debatte über seine Doktorarbeit und seine Glaubwürdigkeit ging weiter - bis Guttenberg dem Druck nachgab.
Es ist das vorerst letzte Kapitel einer abgeschmackten Inszenierung des "Großmeisters des schönen Scheins". Gutt so!
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Guttenberg Biografie, von Eckart Lohse, Mark Wehner Droemer Verlag, 1. März 2011 Gebundene Ausgabe, 416 Seiten, 19,99 EUR. ISBN-13: 978-3426275542 |
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