Donnerstag, 31. Juli 2014

Der Marsch in den Ersten Weltkrieg

Erfolgloser französischer Sturmangriff auf eine deutsche, durch Trommelfeuer nahezu vollständig eingeebnete Stellung

»Einen Kriegsausbruch wie den von 1914 wird es in der Weltschichte nicht mehr geben.
Wenigstens nicht im Umkreis der uns bekannten abendländischen Welt.
Die alten Völker Europas sind heute, im sinkenden Zyklus des zwanzigsten Jahrhudnerts, ernüchtert -
womit nicht gesagt ist, daß sie einsichtiger oder klüger geworden seien.«

Carl Zuckmayer


Der Erste Weltkrieg war nicht die unausweichliche Folge der Bündnissysteme der europäischen Mächte, des Nationalismus und der Kriegstreiberei, sondern die Folge einer komplexen Welt, in der gegenseitiges Misstrauen, Fehleinschätzungen auf allen Seiten, Überheblichkeit, gefährliche Expansionspläne und nationalistische Bestrebungen, vor allem auf dem Balkan, dahin führten, dass ein Funke genügte, den Krieg auszulösen.

Europa war in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg bereits ein Pulverfass, bei dem ein Funke genügte, dieses Fass zum explodieren zu bringen. Frankreich wollte nie wieder Deutschland allein gegenüberstehen. Deswegen hatten seine Politiker ein festes Bündnis mit dem Zarenreich geschmiedet, bei dem am Ende nicht nur ein Konflikt mit Deutschland, sondern auch ein vom Balkan ausgehender Konflikt mit Österreich-Ungarn als Bündisfall galt.

Alle europäischen Mächte waren in irgendeinem Bündnissystem organisiert, das sich jeweils gegen alle anderen richtete. So kam es Anfang August 1914 zu der verhängnisvollen Kettenreaktion, dass jeder jedem den Krieg erklärte, um seinen Verpflichtungen nachzukommen und eine verhängnisvolle Spirale in Gang setzte, die den Ersten Weltkrieg heraufbeschwören sollte.

Angespornt von einer Gewissheit, die im Krieg den Vater aller Dinge sah, stürzte sich das alte Europa in einen Krieg, dessen Gesetzmäßigkeiten immer weniger alten Ideen von Kampf, Mut und individueller Bewährung entsprachen. Der Tod holte sich, vom Einsatz mächtigen Materials unterstützt, seine Opfer en masse, die Entindividualisierung, das große Thema des heraufziehenden Jahrhunderts, fand in diesem ungleichen Duell zwischen Mensch und Material seine Vorprägung.

In einer komplexen Welt, in der gegenseitiges Misstrauen, Fehleinschätzungen, Überheblichkeit, Expansionspläne und nationalistische Bestrebungen zu einer Situation führten, in der ein Funke genügte, den Krieg auszulösen, dessen verheerende Folgen kaum jemand abzuschätzen vermochte.

Frankreich wollte nie wieder Deutschland allein gegenüberstehen. Deswegen hatten seine Politiker ein festes Bündnis mit dem Zarenreich geschmiedet, bei dem am Ende nicht nur ein Konflikt mit Deutschland, sondern auch ein vom Balkan ausgehender Konflikt mit Österreich-Ungarn als Bündisfall galt.

England war mit der sog. "Triple Allianz" in dieses Bündnsisystem einbezogen, aber nachdem Deutschland das Wettrüsten der Hochseeflotten verloren hatte, trat Russland wieder als die Macht hervor, die den Interessen des Empires am gefährlichsten werden konnte. So hätte es nicht zwangsläufig zum Verhängnis kommen müssen.

In Deutschland war der zwischen Hochmut und Verzagtheit unglücklich schwankende Kaiser alles andere als ein Kriegstreiber. Anstatt die Russen in der Juli-Krise 1914 zu mäßigen, gab Frankreich ihnen völlig freie Hand, ebenso wie Deutschland das Österreich-Ungarn gegenüber bei dem Ultimatum an Serbien tat.
England war mit der sog. "Triple Allianz" in dieses Bündnsisystem einbezogen, aber nachdem Deutschland das Wettrüsten der Hochseeflotten verloren hatte, trat Russland wieder als die Macht hervor, die den Interessen des Empires am gefährlichsten werden konnte. So hätte es nicht zwangsläufig zum Verhängnis kommen müssen.

In Deutschland war der zwischen Hochmut und Verzagtheit unglücklich schwankende Kaiser alles andere als ein Kriegstreiber. Anstatt die Russen in der Juli-Krise 1914 zu mäßigen, gab Frankreich ihnen völlig freie Hand, ebenso wie Deutschland das Österreich-Ungarn gegenüber bei dem Ultimatum an Serbien tat.

Österreichs Kaiser wollte Krieg gegen Serbien. Am Morgen des 28. Juli 1914 unterschrieb Kaiser Franz Joseph in seiner Sommerresidenz in Bad Ischl die Kriegserklärung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie an das Königreich Serbien. Zuvor hatte die deutsche Regierung den Bündnispartner seit 25. Juli nochmals massiv zu „umgehender Aussprache“ gedrängt.

Der Erste Weltkrieg hat die Brutalität der industrieellen Kriegsführung der Welt vor Augen geführt. Eine ganze Generation von hoffnungsvollen jungen Menschen ging im Ersten Weltkrieg verloren. Die, die überlebt hatten, waren oft schwer verwundet oder traumatisiert.

Ernst Jünger hat geschrieben, daß der Krieg nicht nur der Vater der Dinge ist, sondern auch der Sohn derer, die ihn herbeireden. In seinem monströsen Weltuntergangskabarett "Die letzten Tage der Menschheit" stülpt Karl Kraus das vertraute Bild des Habsburgerreiches ins Infernalische um. Der Erste Weltkrieg erweist sich als apokalyptisches Völkergemetzel, angerichtet von bestialischen Militärs, idiotischen Beamten, zwei blödsinnigen Kaisern, einer vertrottelten Adelskaste, einer bornierten Kirche und einem gierigen Bürgertum im Verein mit einer gewaltgeilen Journaille von Kriegshetzern und Hyänen des Schlachtfelds.

Literatur:


»Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog«
von Christopher Clark

Mittwoch, 30. Juli 2014

Schritte in den Ersten Weltkrieg

Erfolgloser französischer Sturmangriff auf eine deutsche, durch Trommelfeuer nahezu vollständig eingeebnete Stellung
Der Beginn des Ersten Weltkrieges führte ohne Zweifel in den Untergang.

Russland machte am 30. Juli 1914 generalmobil. Deutschland steht damit infolge des Vertrags mit Österreich-Ungarn automatisch gegen Russland. Frankreich hat einen Vertrag mit Russland und steht damit gegen Deutschland.

General von Moltke, Chef des deutschen Generalstabs, sah die militärische Gefahr, die aus dieser Krise für das Deutsche Reich erwachsen kann. Er drängte seinen österreichischen Kameraden, General von Hötzendorf, die Allgemeine Mobilmachung der Truppen Österreich-Ungarns zu beschleunigen.

Am gleichen Tag riet der deutsche Kanzler Bethmann Hollweg dem österreichischen Außenminister Graf Berchtold dringend, vom Krieg mit Serbien abzulassen. Das waren zwei gegenläufige Impulse.

Auch an diesem Tag versuchte Kaiser Wilhelm II. ein weiteres Mal, seinen angeheirateten „Vetter“ Zar Nikolai II. vom Kriege abzubringen. Er bat ihn eindringlich, die Teilmobilmachung vom Vortag zurückzunehmen.

Der Zar lenkte zunächst ein, fügte sich dann doch dem Druck seines Außenministers und der Kriegspartei im eigenen Lande. Nun machte Russland total mobil, das heißt, auch gegenüber Deutschland.

Weblink:

Sarajewo und die Kettenreaktion bis Kriegsbeginn - www.vorkriegsgeschichte.de/

Montag, 28. Juli 2014

1914 Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien

Am 28. Juli 1914 erfolgte die Kriegserklärung Österreich-Ungarn an Serbien und löste damit in dem bestehenden Bündissystem der europäischen Mächte eine verhängsnisvolle Kettenreaktion aus gegenseitigen Mobilmachungen aus, die im Ersten Weltkrieg mündete.

Alle europäischen Mächte waren in irgendeinem Bündnissystem organisiert, das sich jeweils gegen alle anderen richtete. So kam es Anfang August 1914 zu der verhängnisvollen Kettenreaktion, dass jeder jedem den Krieg erklärte, um seinen Verpflichtungen nachzukommen und eine verhängnivoe Spirale in Gang setzte, die den Ersten Weltrieg heraufbeschwöen sollte.

Als am 28. Juni 1914 ein bosnisch-serbischer Attentäter im bosnisch-österreichischen Sarajewo den Habsburger Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand ermordet, spitzt sich die Lage zwischen Habsburg und Serbien unversehens zu. Das Deutsche Reich stellt sich sofort in Bündnistreue hinter Habsburg. Die Regierung in Wien mißbraucht dies als Blankoscheck und überzieht ihre Drohungen und Ultimaten an das souveräne Serbien, zu dessen „Nutzen“ das Attentat begangen worden ist.

Serbien holt sich Rückendeckung bei seiner Schutzmacht Rußland. Die wiederum versichert sich der Bündnistreue Frankreichs. Und das kann vereinbarungsgemäß auf die Hilfe Englands zählen. So stehen sich kurz nach dem Mord von Sarajewo Serbien, Rußland, Frankreich und England auf der einen Seite und Österreich-Ungarn und Deutschland auf der anderen Seite gegenüber.

In dieser zugespitzten Lage schickt Österreich-Ungarn den Serben eine Kriegserklärung. Dem folgen Kriegsvorbereitungen in Frankreich und in Rußland. Als beide Staaten ihre Truppen mobilmachen und England das gleiche mit der Flotte tut, kommt das Deutsche Reich in Zugzwang, mobilisiert später aber schneller und greift als erstes Frankreich an.

Dabei läßt die deutsche Heeresleitung einen Teil der Truppen durch das neutrale Belgien aufmarschieren. Daraufhin erklärt England dem Deutschen Reich den Krieg. Dem folgen Kriegserklärungen Englands, Frankreichs und Rußlands an die Türkei.

Kaiser Wilhelm II. bemühte sich vergeblich, die Höfe in Petersburg und Wien zu bewegen einzulenken. Wien erklärte daraufhin lediglich, daß es bei diesem Streit mit Belgrad nicht die Absicht hege, serbisches Territorium zu erwerben.

Österreiches Kaiser wollte Krieg gegen Serbien. Am Morgen des 28. Juli 1914 unterschrieb Kaiser Franz Joseph in seiner Sommerresidenz in Bad Ischl die Kriegserklärung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie an das Königreich Serbien. Zuvor hatte die deutsche Regierung den Bündnispartner seit 25. Juli nochmals massiv zu „umgehender Aussprache“ gedrängt.

Habsburg erklärte trotz aller deutschen und englischen Bemühungen den Krieg an Serbien. Jetzt handelte auch der Hof in Petersburg.

Literatur:


»Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog«
von Christopher Clark

Weblink:

Sarajewo und die Kettenreaktion bis Kriegsbeginn - www.vorkriegsgeschichte.de

Samstag, 26. Juli 2014

Europa auf dem Weg in den Abgrund

Erfolgloser französischer Sturmangriff auf eine deutsche, durch Trommelfeuer nahezu vollständig eingeebnete Stellung

Vor 100 Jahren befand sich Europa auf dem Weg in den Abgrund. Die Fehlkalkulationen und Fehlentscheidungen der deutschen Führung werden dabei als maßgeblicher kriegsauslösender Faktor betrachtet. Ein System von gegenseitigen Bündnisverpflichtungen ebnete den Weg in den Abgrund.

Ausgehend von der Illusion, Russland und Frankreich seien nicht bereit, sich wegen eines Konfliktes auf dem Balkan militärisch zu engagieren, hat die deutsche Führung nach dem Attentat von Sarajewo auf eine Lokalisierung des absehbaren österreichisch-serbischen Krieges gesetzt und der Wiener Regierung einen "Blankoscheck" für ein rasches Losschlagen gegen Serbien ausgestellt.

Abgesichert durch die Rückendeckung des deutschen Bündnispartners hat Österreich einen harten, kompromisslosen Kurs gesteuert, der zwangsläufig Russland als Schutzmacht Serbiens auf den Plan gerufen hat. Als sich die Krise darsufhin zugespitzt hat, hat Berlin nicht mäßigend auf Wien eingewirkt. Im Gegenteil, die Führung des Deutschen Reiches hat bewusst auf Risiko gespielt, um zu "testen", wie kriegswillig Russland sei und wie sich die Entente in dieser explosiven Situation verhalten werde.

Die deutsche Führung, seit Jahren über Deutschlands außenpolitische Isolation und das militärische Erstarken Russlands besorgt, war gewillt, Frankreich und Russland notfalls durch einen Krieg nachhaltig zu schwächen, sollte es nicht gelingen, die Gegner auf diplomatischem Wege auseinanderzudividieren.

Diese Risikostrategie der deutschen Führung ist fehlgeschlagen, weil sich Russland auf die Seite Serbiens gestellt, Frankreich seine Bündnisverpflichtungen gegenüber Russland erfüllt und Großbritannien wider Erwarten keine neutrale Haltung eingenommen, sondern Partei für Frankreich und Russland ergriffen hat.

Die der Strategie zugrundeliegende Annahme, Russland und Frankreich seien nicht bereit, sich wegen eines Konfliktes auf dem Balkan militärisch zu engagieren, die die deutsche Führung nach dem Attentat von Sarajewo auf eine Lokalisierung des absehbaren österreichisch-serbischen Krieges setzen ließ, hat sich als verhängnisvoll erwiesen.


Der Erste Weltkrieg hat die Brutalität der industrieellen Kriegsführung der Welt vor Augen geführt. Eine ganze Generation von hoffnungsvollen jungen Menschen ging im Ersten Weltkrieg verloren. Die, die überlebt hatten, waren oft schwer verwundet oder traumatisiert.

In seinem Drama »Die letzten Tage der Menschheit« entwarf Karl Kraus ein gewaltiges Zeitpanorama des Ersten Weltkrieges, das in vielen grotesken Szenen die ganze Absurdität und Unmenschlichkeit des Kriegsgeschehens zu ermessen versucht. Dieses Antikriegsepos und Zeitpanorma ist ein furioser Augenzeugenbericht vom Untergang des alten Europa.

In seinem monströsen Weltuntergangskabarett "Die letzten Tage der Menschheit" stülpt Karl Kraus das vertraute Bild des Habsburgerreiches ins Infernalische um. Der Erste Weltkrieg erweist sich als apokalyptisches Völkergemetzel, angerichtet von bestialischen Militärs, idiotischen Beamten, zwei blödsinnigen Kaisern, einer vertrottelten Adelskaste, einer bornierten Kirche und einem gierigen Bürgertum im Verein mit einer gewaltgeilen Journaille von Kriegshetzern und Hyänen des Schlachtfelds.

In einer komplexen Welt, in der gegenseitiges Misstrauen, Fehleinschätzungen, Überheblichkeit, Expansionspläne und nationalistische Bestrebungen zu einer Situation führten, in der ein Funke genügte, den Krieg auszulösen, dessen verheerende Folgen kaum jemand abzuschätzen vermochte.


Rechtzeitig zum Jahr 2014, 100 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, hat der englische Historiker Christopher Clark sein monumentales Werk "Die Schlafwandler" über die Wege der Politik zum Ersten Weltkrieg auf Deutsch vorgelegt und liefert dabei bahnbrechende neue Erkenntnisse über den Weg in den Ersten Weltkrieg 1914.

Der in Australien geborene Professor aus Cambridge bietet in seiner minutiösen Darstellung der Vorgeschichte des Krieges den Beweis, dass keineswegs das deutsche Kaiserreich wegen seiner Großmachtträume die Hauptverantwortung für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges trägt.

Lange Zeit galt es als ausgemacht, dass das deutsche Kaiserreich wegen seiner Großmachtträume die Hauptverantwortung am Ausbruch des Ersten Weltkriegs trug. In seinem bahnbrechenden neuen Werk kommt der renommierte Historiker und Bestsellerautor Christopher Clark mit Forschungsschwerpunkt Preußen zu einer anderen Einschätzung.

Clark zeichnet dagegen eine überaus komplexe Welt, in der gegenseitiges Mißtrauen, Fehleinschätzungen auf allen Seiten, Überheblichkeitz, Expansionspläne und nationalistische Bestrebungen, vor allem auf dem Balkan, dahin führten, dass ein Funke genügte, den Krieg auszulösen.

Erfolgloser französischer Sturmangriff auf eine deutsche, durch Trommelfeuer nahezu vollständig eingeebnete Stellung

Frankreich wollte nie wieder Deutschland allein gegenüberstehen. Deswegen hatten seine Politiker ein festes Bündnis mit dem Zarenreich geschmiedet, bei dem am Ende nicht nur ein Konflikt mit Deutschland, sondern auch ein vom Balkan ausgehender Konflikt mit Österreich-Ungarn als Bündisfall galt.

England war mit der sog. "Triple Allianz" in dieses Bündnsisystem einbezogen, aber nachdem Deutschland das Wettrüsten der Hochseeflotten verloren hatte, trat Russland wieder als die Macht hervor, die den Interessen des Empires am gefährlichsten werden konnte. So hätte es nicht zwangsläufig zum Verhängnis kommen müssen.

In Deutschland war der zwischen Hochmut und Verzagtheit unglücklich schwankende Kaiser alles andere als ein Kriegstreiber. Anstatt die Russen in der Juli-Krise 1914 zu mäßigen, gab Frankreich ihnen völlig freie Hand, ebenso wie Deutschland das Österreich-Ungarn gegenüber bei dem Ultimatum an Serbien tat.

Christopher Clark unternimmt es in seinem monumentalen Buch, diese allzu sehr auf Deutschland fokussierte Sicht auf die Juli-Krise durch eine Perspektive zu ergänzen, die auch die anderen Großmächte sowie eine Reihe kleinerer europäischer Staaten in den Blick nimmt. Clark möchte herausarbeiten, welche Prozesse und Entwicklungen, welche Entscheidungen und Zäsuren eine Situation entstehen ließen, die den Ausbruch des Ersten Weltkrieges möglich machte.

Clark möchte ein "multipolares" und "interaktives" Bild von der europäischen Staatenwelt am Vorabend des Ersten Weltkrieges zeichnen. Daher räumt er allen fünf Großmächten - Deutschland, Österreich-Ungarn, Großbritannien, Frankreich und Russland - gleich viel Raum ein. Clark geht der Frage nach: Wie wirkten die Großmächte aufeinander ein, sei es als Verbündete, sei es als Gegner, und welche Dynamik ergab sich aus dieser Interaktion? Außerdem bezieht Clark, wenn es geboten ist, auch kleinere Staaten wie Italien, Serbien und Bulgarien in die Darstellung ein.

Weblink:


»Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog«
von Christopher Clark

Dienstag, 22. Juli 2014

Bonnie Prince Charlie war Anführer des letzten Aufstands der Schotten

Schwarzweiß-Zeichnung eines Heerführers zu Pferde inmitten einer Schlacht mit gefallenen Soldaten und Angreifern.


Charles Edward Stuart, genannt Bonnie Prince Charlie war der Anführer des letzten Aufstands der schottischen Clanführer gegen die englische Zentralmacht. Der Aufstand endete 1746 mit einer vernichtenden Niederlage der Schotten im Moor von Culloden. Seitdem hat es nie wieder einen bewaffneten Kampf der Schotten um ihre Unabhängigkeit von England gegeben.

Am Morgen des 16. April 1746 standen den völlig erschöpften 5.000 Schotten etwa 9.000 ausgeruhte, bestens bewaffnete Soldaten des Herzogs von Cumberlands gegenüber. Das Schlachtfeld im Moor von Culloden war außerdem für die Angriffstaktik der Schotten - kurze schnelle Attacken und anschließender Rückzug - völlig ungeeignet.

Für Cumberlands Armee war es geradezu ideal. Auch wenn der Herzog bis dahin noch nie eine Schlacht gewonnen hatte, war es unter diesen Bedingungen kein großes Kunststück, die Clan-Armee in weniger als einer Stunde aufzureiben. England jubelte und Cumberland kannte keine Gnade. Erbarmungslos ließ er alle Jakobiten, wie sich die Anhänger der Stuarts nannten, umbringen und bis ins Hochland verfolgen. Dies trug dem blutrünstigen Herzog den Beinamen "butcher" (Schlächter) ein.

Weblink:

Bonnie Prince Charlie - Planet Wissen - www.planet-wissen.de

Samstag, 19. Juli 2014

Die FIFA und die Zukunft des Fussballs

Die FIFA ist zu einer korrupten Organisation geworden, die auch in Zukunft dafür sorgen, dass Fussball-Weltmeisterschaften nur noch in für Korruption anfälligen Länder stattfinden wird. Brasilien, Russland oder gar Katar sind da wirklich deutliche Beispiele dafür.

Die FIFA ist ein Kartell korrupter Funktionäre, die sich bestechen lassen oder in dem Verdacht stehen, käuflich oder bestechlich zu sein.

Das Kartell sorgt mit seinen Funktionären dafür, da  Veranstaltungen wie die Fussball-WM in Ländern stattfinden, die für Korrupition anfällig sind.

Der Veranstalter trägt die Kosten der Austragung einer WM und die FIFA macht als steuerfreie Investition den großen Reibach.

Das ist die Zukunft des Fussball unter der derzeitigen FIFA. Nur durch eine konsequente Neuausrichtung der FIFA unter Zerschlagung der alten Strukturen unter Ablösung der derzeitig verantworltlichen Funktionäre wird der Fussball noch eine Zukunft haben.

Freitag, 18. Juli 2014

Jean-Claude Juncker will ein besseres Europa

euroJuncker1

Das darf man Jean-Claude Juncker aufs Wort glauben, dass er ein besseres Europa will. Die Frage ist nur, für wen Europa besser werden soll? Für Eliten? Oder für das Volk? Oder für Kirchen? Oder sogar für Islam, der inzwischen auch seine Ansprüche auf Europa stellt?

Auch Europa ist nichts weiter als ein Sammelsurium von Gruppen und Interessen, die sich nicht selten ganz krass widersprechen, was meint, ein besseres Europa in dieser Hinsicht bedeutet unweigerlich ein schlechteres Europa in jener Hinsicht; eine bessere Politik für mich ist eine schlechtere Politik für dich. Ein Europa, das gut für Eliten ist, muss eine Verschlechterung Europa für Massen mit sich bringen; ein besseres Europa der Kirchen muss ein katastrophal schlechtes Europa für den (heiligen) Geist bedeuten und ein islamfreundliches Europa ergibt für alle anderen Europäer Horror und Katastrophe.

Man bedenke: es geht da um die Politik. Und in der Politik gibt es keine Kompromisse. In der Politik geht es nur um die Macht, und die ist kompromisslos. Muss kompromisslos sein, sonst ist sie keine (wirkliche) Macht.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Für Brasilien beginnt wieder der Alltag

<center><img ttile="Für Brasilien beginnt wieder der Alltag" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSmGMl7jDZeUuXkXVslDjup9niaS-_iDAAni0EBltgrhZsnfs81m_Y2OxUnll0s9kMHBf7u9u79jw" width="100" height="100" alt="Fussball WM"/></center>

Brasilien ist im WM-Halbfinale grandios gescheitert und für Brasilien beginnt nach dem unerwarteten Ausscheiden im Halbfinale und einer historischen Niederlage wieder der Alltag.

Die Brasilianer werden schon bald darauf kommen, daß das Geld für die Fussball-WM nun ausgegeben ist und an anderer Stelle sinnvoller hätte ausgegeben werden können. Sie haben nicht die erhoffte Gegenleistung für die immensen Kosten erhalten, so daß sich die Veranstaltung für das Gastgeberland nicht gelohnt hat.

Nur ein glücklicher Ausgang der WM hätte sich für Brasilien auch finanziell als Investition in die Zukunft gelohnt. Da sie kein Weltmeister geworden sind, sind die Milliarden in den Rasen gesetzt und haben nicht zum Wohle und Freude des brasilianischen Volkes beigetragen.

Die WM-Ausgaben sind von zweifelhaftem Nutzen, da das Geld nicht zum Wohl der Bevölkerung ausgegben worden ist. Die Masse der Bevölkerung hatte von dieser WM ohnehin nichts. Sie war von dieser kluftigen WM ausgeschlossen und stand im Abseits.

Gerade die immensen Kosten werfen einen Blick auf zukünfige Veranstaltungen mit hohen finanziellen Risiken für den Ausrichter. Nur wenige Veranstalter werden sich solche Veranstaltungen noch leisten können.

Diese Kosten belasten nun den Staatshaushalt Brasiliens und führen zu Verwerfungen im Bildungs- und Sozialbereich eines Landes, bei dem die soziale Ungleichheit schon vor der WM extrem ausgeprägt war.

Den großen Reibach macht wie immer die FIFA, die sich das Geld als steuerfreie Investition in die eigene Tasche gewirtschaftet hat.

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Die FIFA ist zu einer korrupten Organisation geworden, die auch in Zukunft dafür sorgen, dass Fussball-Weltmeisterschaften nur noch in für Korruption anfälligen Länder stattfinden wird. Brasilien, Russland oder gar Katar sind da wirklich deutliche Beispiele dafür.

Die FIFA ist ein Kartell korrupter Funktionäre, die sich bestechen lassen oder in dem Verdacht stehen, käuflch zu sein.

Das Kartell sorgt mit seinen Funktionären dafür, da  Veranstaltungen wie die Fussball-WM in Ländern stattfinden, die für Korrupition anfällig sind.

Der Veranstalter trägt die Kosten der Austragung einer WM und die FIFA macht als steuerfreie Investition den großen Reibach.

Das ist die Zukunft des Fussball unter der derzeitigen FIFA. Nur durch eine Neuausrichtung der FIFA unter Zerschlagung der alten Strukturen wird der Fusball noch eine Zukunft haben.
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Dienstag, 15. Juli 2014

Die WM hat sich für Brasilien nicht gelohnt

<!-- <center><img src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSmGMl7jDZeUuXkXVslDjup9niaS-_iDAAni0EBltgrhZsnfs81m_Y2OxUnll0s9kMHBf7u9u79jw" width="100" height="100" alt="Fussball WM"/> -->

Vier Wochen Fußballparty sind vorbei, dem Rauch folgt der Kater und für Brasilien beginnt wieder der Alltag. Das Geld für die WM ist ausgegeben und fehlt nun an anderen Stellen, wo es dringender gebraucht würde. Die Kosten der WM sind explodiert, die Zukunft der teuren Stadien ist ungeklärt.

Hat sich die WM für Brasilien gelohnt? Aus sportlicher Sicht verlief sie enttäuschend, das steht schon vor dem Final-Wochenende fest. Großer Gewinner ist die Fifa - der Verband kann sich schon auf das nächste Turnier, bei dem er wieder das dicke geschäft machen wird, freuen.

<div style="float: left; margin: 0px 10px 10px 0px; width: 90px">
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Brasilien ist der große Verlierer dieser WM, schwindelig gespielt im WM-Halbfinale gegen Deutschland. Die großen Hoffnungen der Brasilianer ruhten auf der Selecao, aber die Erwartungen der Brasilianer konnten nicht erfüllt werden, zu groß war der Druck, Weltmeister im eigenen Lnad zu werden. Nach dem Ausscheiden der Selecao im Halbfinale gegen Deutschland ist Brasilien ein Land der zerstörten Hoffnungen.

Für die brasilianische Nationalmannschaft ist es „schlecht“ ausgegangen: „Ein Ausscheiden bei der WM im eigenen Land? Ok, kann passieren. Aber im Halbfinale 1:7 ?! Das muss nicht sein!“, finden die Fans.

Auch für die Regierung ist es nicht gut ausgegangen. Sie hat von den Bürgern und anderen Ländern viel Kritik einstecken müssen. Die dadurch entstandenen Proteste verstummten aber nach dem zweiten WM-Spiel fast vollständig. Nach der Niederlage im Halbfinale sind wieder einige Proteste ausgebrochen, weil die brasilianischen Fans sehr enttäuscht von ihrer Mannschaft waren.

Für die Fifa hat sich das Projekt WM in Brasilien gelohnt, aber das ist keine Überraschung.

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Fußball-Land Brasilien: Licht und Schatten

Die WM hat sich für Brasilien nicht gelohnt

Hat sich die WM für Brasilien gelohnt? Aus sportlicher Sicht verlief sie enttäuschend, das steht schon vor dem Final-Wochenende fest.

Brasilien ist uns während der Fussball-WM sehr nahe gekommen und dennoch ein fernes Land geblieben. -->

Samstag, 12. Juli 2014

Fussball hat in Belgien das politisch tief zerstrittene Land wieder geeint

<center><img title="Fussball hat in Belgien das politisch tief zerstrittene Land wieder geeint" src="http://www.spox.com/de/sport/fussball/wm/wm2014/1310/Bilder/belgien-fan-600.jpg" width="300" alt="Belgien Fußball WM 2014"/></center> 

Vom Fussball geht eine verbindende Kraft aus, die Völker und Nationen vereint. So hat auch der Fussball in Belgien das politisch tief zerstrittene Land wieder geeint und die Gegensätze überwinden helfen.

Bis zum Beginn der Fussball-WM gab es Flamen, Wallonen und ein paar Mitglieder der deutschsprachigen Gemeinschaft. Seit dem Auftreten der Roten Teufel bei der WM in Brasilien scheint es nur noch Belgier zu geben.

Das Land, das politisch schon fast vor dem Aus stand, findet gerade in einem Ausmaß zusammen, das niemand für möglich gehalten hat. Der Nationalcoach Marc Wilmots ist der meist verehrte Belgier. Wilmots, der längst mehr vererht wird als alle Monarchen und Staatspolitiker, sagt: <i>"Die Politiker trennen, wir vereinen."</i>

Das Wallonen und Flamen gemeinsam auch die Lieder der anderen singen, hat dieses Land seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt. Erst der Fussball hat dieses wieder möglich gemacht. Noch beim ersten Aufmarsch wussten die Spieler aus dem dem frankophonen und flämisch sprechenden Teil nicht, ob sie die Brabanconne, die Nationalhyme, mitsingen sollten.

Fussball vereint die Völker! - Belgien entdeckt nicht nur den Fussball, sondern sich selbst. Flämische und wallonische Medien fragten sich bereits erstaunt, ob sie gerade eine Neugründung des Landes erleben. Das wundersame Abschneiden der belgischen Nationalmannschaft bei der Fussball-WM wäre dann zu einem staatstragenden Ereignis geworden.


Donnerstag, 10. Juli 2014

Deutsch-amerikanische Freundschaft auf dem Prüfstand

Die deutsch-amerikanische Freundschaft ist durch die Spionage-Affäre stark belastet worden und diese scheint den Belastungen nicht gewachsen zu sein. Gerade durch ihren massiven Missbauch wird die Frage nach dem Sinn dieser Freundschaft gestellt.

Das Verhalten der Amerikaner sorgt immer wieder für Verstimmung. <!-- und zeigt auf, daß die Amerikaner offensichtlich ein anderes Verständnis dieser Freundschaft haben als die Deutschen. -->Fortlaufende Belastungen haben dieses Verhältnis stark erschüttert: Abhörskandal, Syrienkonflikt, Irakkrieg - die Freundschaft zwischen Deutschland und den USA steht immer wieder auf dem Prüfstand.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA ist wahrlich keine Beziehung auf Augenhöhe. Die Amerikaner haben ein anderes Verständnis dieser Freundschaft als die Deutschen. Sie sehen das Verhältnis etwas lockerer - weniger auf Betonung der Freundschaft, denn auf Wahrung ihrer nationalen Interessen gerichtet. Für die Amerikaner sind die Deutschen nur ein Bündnispartner, der sich ihren Interessen unterzuordnen hat.

Die deutsch-amerikanische Freundschaft ist ein strapazierter Begriff. Die deutsch-amerikanische Freundschaft wirft die Frage auf, ob es tatsächlich eine Wertegemeinschaft gibt und wenn es diese Wertegemeinschaft gibt, ob beide Seiten die gleichen Werte vertreten. zweifel daran sind berechtigt.

Die deutsch-amerikanische Freundschaft ist historisch nach dem Zweiten Weltkrieg und während des Kalten Kreiges gewachsen. Der frühen Bundesrepublik war Amerika immer ein großer Sehnsuchtsort. Doch mit dem Ende des Kalten Krieges, und erst recht mit der Einheit, wuchs das Selbstbewusstsein des ungleichen Freundes aus Deutschland - und die Freude an der Unabhängigkeit, die Lust am Widerwort.

So provozierte beispielsweise die Verweigerung der Gefolgschaft und das Nicht-Mitmarschieren-Wollen im Irak-Krieg Verstimmung.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Deutscher Journalismus und Kriegstreiberei

Die neuesten repräsentativen Umfragen zur deutschen Außenpolitik ergaben folgendes Meinungsbild
:
60% der Bundesbürger wollen, dass sich Deutschland künftig bei internationalen Krisen weiterhin eher zurückhalten sollte.
53% wollen, dass sich Deutschland bei Kriegseinsätzen ohne direkte militärische Beteiligung weniger stark engagiert.
82% wollen, dass sich Deutschland mit Militäreinsätzen der Bundeswehr weniger stark engagiert.
82% wollen, dass sich Deutschland bei Waffenlieferungen an verbündete Länder weniger stark engagiert.

Und was verbreiten die journalistischen Leitmedien? Auf US-amerikanisch nennt man das "rally round the flag" und "resposibility to protect". Statt aus der Distanz heraus Regierungspolitik kritisch zu hinterfragen, ist die Rede von "Sicherheitsarchitektur", von "friedenserhaltenden" oder gar "friedensschaffenden" Maßnahmen.

Wie führende deutsche Journalisten in einem vielfältigen Netzwerk von Lobbyorganisationen verbunden sind, wird in dieser "Anstalt"-Sendung dargestellt:

https://www.youtube.com/watch?v=5_c2-Yg5spU

Die einzig sinnvolle Schlussfolgerung aus den gezielten Desinformationen unserer Massenmedien ist zu erkennen, dass das Gegenteil dessen, was unsere Massenmedien darstellen, ebenso wahr ist, wie das, was wir in den Leitartikeln zu lesen bekommen.

Am aktuell eskalierenden Konflikt in Palästina und Israel kann man das gleich ausprobieren...

Dienstag, 8. Juli 2014

Eduard Schewardnadse gestorben

<center><img title="Eduard Schewardnadse gestorben" src="http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/schewardnadse-106~_v-videowebm.jpg" alt="Eduard Schewardnadse tot"/></center>

Eduard Schewardnadse ist gestorben. Der frühere sowjetische Außenminister und Präsident von Georgien starb nach langer Krankheit. <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Schewardnadse" target="blank">Eduard Schewardnadse</a> war von 1992 bis 2003 Präsident von Georgien. Zuvor agierte er in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre als sowjetischer Außenminister unter Präsident Michail Gorbatschow. Er war als "listiger alter Fuchs" der georgischen Politik bekannt.

Er war von 1985 bis 1990 sowie Ende 1991 Außenminister der Sowjetunion. Als enger Vertrauter Michail Gorbatschows prägte er die Politik von Perestroika und Glasnost entscheidend mit und war von entscheidender Bedeutung für die deutsche Wiedervereinigung. Er gilt als einer der zentralen Architekten der deutschen Einheit. Schewardnadse trug in entscheidendem Maße zu einer Neugestaltung der sowjetischen Außenpolitik in der Ära Michail Gorbatschows bei.

<center>
<table width="60%" border="0">
<tr>
<td>

<blockquote><center>
<i>Eduard Schewardnadse gilt als einer der zentralen Architekten der deutschen Einheit.</i>
</center></blockquote>

</td>
</tr>
</table>
</center>

Als der Georgier Schewardnadse 1985 unerwartet Außenminister der Sowjetunion wurde, leitete er zusammen mit dem damaligen Staatschef Michael Gorbatschow eine Wende in der Außenpolitik und damit nicht weniger als das Ende des Kalten Krieges ein. International unerfahren, aber bekannt als Reformer in der Sowjetrepublik Georgien brachte er zusammen mit Gorbatschow Bewegung in die erstarrte Außenpolitik der Sowjetunion.

Der listige Fuchs - wie er auch genannt wird - hat die politische Landkarte Europas nachhaltig verändert. Eduard Schewardnadse trug dazu bei, dass der Kalte Krieg friedlich zu Ende ging. Dafür sind ihm viele Menschen in Europa bis heute dankbar. Doch in seiner Heimat Georgien ist er umstritten. Der ehemalige georgische Präsident und sowjetische Außenminister starb im Alter von 86 Jahren in Tiflis.

Der Georgier ist ein schillernde Figur der Weltgeschichte, für den das klassische Schiller-Zitat aus seinem Wallenstein zutrifft:

<center>
<table width="60%" border="0">
<tr>
<td>

<blockquote><center>
<i>"Von der Parteien Gunst und Haß verwirrt,
schwankt sein Charakterbild in der Geschichte."</i>
</center></blockquote>

</td>
</tr>
</table>
</center>
<!--
<i>Von der Parteien Gunst und Haß verwirrt,
schwankt sein Charakterbild in der Geschichte.
-->
Weblinks:

<a href="http://www.tagesschau.de/ausland/schewardnadse-nachruf-100.html" target="blank">Verehrt und umstritten - Eduard Schewardnadse gestorben</a> - www.tagesschau.de

<a href="http://www.heute.de/eduard-schewardnadse-nach-langer-krankheit-gestorben-33934930.html" target="blank">Eduard Schewardnadse gestorben</a> - www.heute.de

<a href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/eduard-schewardnadse-gestorben-a-979605.html" target="blank">Politischer Gefährte Gorbatschows: Eduard Schewardnadse ist tot</a> - www.spiegel.de

<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Schewardnadse" target="blank">Eduard Schewardnadse</a> - Wikipedia.org

<!-- Schewardnadse war von 1992 bis 2003 Präsident von Georgien. Zuvor agierte er in der zweiten Hälfte der Achtziger-Jahren als sowjetischer Außenminister unter Präsident Michail Gorbatschow. Er prägte die Politik von Perestroika und Glasnost entscheidend mit und war von entscheidender Bedeutung für die deutsche Wiedervereinigung. -->

Sonntag, 6. Juli 2014

Alfred Grosser ist ein Mann der Völkerständigung

<center><img title="Alfred Grosser ist ein Mann der Völkerständigung" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ0FRiu8q9NeXe4cYSMn7agMOukd6Z32qMRcTuzrndiDqNdVTZwNsnf-w" width="98" height="110" alt="Alfred Grosser"/></center>

Alfred Grosser <!-- (* 1. Februar 1925 in Frankfurt am Main) --> ist ein deutsch-französischer Publizist, Soziologe und Politikwissenschaftler, der 1925 als Sohn deutsch-jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren wurde. <!-- Alfred Grosser wurde 1925 als Sohn deutsch-jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren. -->Die Familie emigrierte 1933 nach der nationalsozialistischen Machtergreifung nach Frankreich. Alfred Grosser ist seit 1937 französischer Staatsbürger und kämpfte im Zweiten Weltkrieg in der französischen Widerstandsbewegung Resistance.

In seiner Rede vor dem Bundestag lobte Grosser die Überwindung des Militarismus in Deutschland und verglich die verschiedenen Entwicklungen Deutschlands nach den beiden Weltkriegen. Die Besonderheit Deutschlands vor 100 Jahren sei im Vergleich zu anderen Ländern der große Platz des Militärs in der Gesellschaft gewesen, sagte er. Erst der Ausgang des Zweiten Weltkrieges habe Deutschland grundlegend verändert. <i>„Der Unterschied zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg ist, dass die totale Niederlage von 1945 ein total anderes Deutschland hervorgebracht hat.“</i>

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<i>„Der Unterschied zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg ist, dass die totale Niederlage von 1945 ein total anderes Deutschland hervorgebracht hat.“</i>
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</table>
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Auch die deutsch-französische Freundschaft konnte sich nur entwickeln, weil die Bundesrepublik von Anfang an ein völlig anderer Staat gewesen sei als das Deutschland Adolf Hitlers. Im Unterschied zu 1918 hätten zudem viele Franzosen nach 1945 eingesehen, dass es nicht „die“ Deutschen gab und Beziehungen schnell wieder aufgebaut.

Grosser selbst hat sich unmittelbar nach Kriegsende für die deutsch-französische Verständigung eingesetzt. Er habe relativ früh erkannt: <i>„Eine Kollektivschuld – so zahlreich auch die Mörder und so schwerwiegend auch die Verbrechen waren – gab es nicht.“</i>

Für seine zur Völkerverständigung beitragenden Werke erhielt der Publizist und Soziologe Grosser zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Weblinks:

<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Grosser" target="blank">Alfred Grosser</a> - Wikipedia - de.wikipedia.org

<a href="http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/-/286168" target="blank">Rede von Alfred Grosser bei der Gedenkfeier „100 Jahre Erster Weltkrieg“</a> - www.bundestag.de

Freitag, 4. Juli 2014

Der Apple-Konzern habe die finnische Papierindustrie und Nokia auf dem Gewissen

Nach Ansicht von Finnlands Ministerpräsident  Alexander Stubb ist vor allem der Computerkonzern Apple für die Probleme verantwortlich zu machen, mit denen Finnland aktuell zu kämpfen hat.

Dessen Einstieg in den Mobile-Bereich habe aber nicht nur Nokia schweren Schaden zugefügt, sondern auch einer weiteren Schlüsselindustrie des skandinavischen Landes.

Finnlands Regierungschef Alexander Stubb hat in einem Interview erklärt, dass Apple die zwei wichtigsten Säulen der finnischen Wirtschaft auf dem Gewissen hat.

Apple-Gründer Steve Jobs hat nach Ansicht von Finnlands Ministerpräsident Alexander Stubb mit seinen populären Produkten viele Arbeitsplätze in dem nordeuropäischen Land auf dem Gewissen.

<i>"Ja, Steve Jobs hat unsere Arbeitsplätze weggenommen"</i>, sagte Stubb der schwedischen Wirtschaftszeitung <i>"Dagens Industri"</i>.

<i>"Wir hatten zwei Pfeiler, auf denen unsere Wirtschaft ruhte: die Hochtechnologien von Nokia und die Papierindustrie."</i> Das iPhone habe Nokia den entscheidenden Schlag versetzt, das iPad der Papierindustrie.

Aber Finnland werde dies verkraften, zeigte sich Stubb überzeugt. Die holzverarbeitende Industrie wende sich <i>"langsam, aber sicher"</i> der Produktion von grünem Strom zu, die High-Tech-Industrie der Produktion von Computerspielen.

Stubb ist seit Ende Juni Regierungschef. Eine seiner dringlichsten Aufgaben ist es, die Konjunktur anzukurbeln. Hinter Finnland liegen zwei Jahre der Rezession, in diesem Jahr soll die Wirtschaft nur sehr wenig wachsen.

<!-- http://futurezone.at/digital-life/steve-jobs-hat-unsere-jobs-weggenommen/73.351.227
"Steve Jobs hat unsere Jobs weggenommen" -->

Donnerstag, 3. Juli 2014

Gedenkstunde zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges



Der Bundestag hat in einer Gedenkstunde dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren gedacht. Prominenter Gastredner im Bundestag war der französische Politikwissenschaftler Prof. Dr. Alfred Grosser. Er sprach in seiner Rede über die französische Sicht auf den Ersten Weltkrieg und die Entwicklung Deutschlands im 20. Jahrhundert.

Am 28. Juni 1914 wurden der österreichisch-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Opfer eines Attentats im damals österreichischen Sarajewo in Bosnien-Herzegowina. Was der Ermordeung des Thronfolgerpaares folgte, waren eine Reihe von Kriegserklärungen und der bis dahin umfassendste Krieg der Geschichte, der rund 17 Millionen Menschen das Leben kostete.

In Frankreich bleibe der Erste Weltkrieg immer „La Grande Guerre“ (Der Große Krieg), wichtiger noch als der Zweite Weltkrieg, sagte Alfred Grosser in seiner Rede. Deshalb gebe es auch eine wesentlich größere Erinnerungskultur an dieses Ereignis, während in Deutschland die Aufarbeitung des Zweiten Weltkrieges im Mittelpunkt stehe.

„Wenn ein Franzose einem Ausländer die Bedeutung des Ersten Weltkrieges für Frankreich zeigen möchte, braucht er ihn nur auf irgendeinen Friedhof in irgendeinem Dorf in Frankreich zu führen.“
„Wenn ein Franzose einem Ausländer die Bedeutung des Ersten Weltkrieges für Frankreich zeigen möchte, braucht er ihn nur auf irgendeinen Friedhof in irgendeinem Dorf in Frankreich zu führen.“ Auf den Denkmälern dort stünden unendlich lange Listen mit den Namen der Gefallenen, die des Zweiten Weltkrieges seien wesentlich kürzer. Dabei gebe es in der französischen Erinnerung nur wenige Bezüge auf den Sieg. „Die Trauer war immer allgegenwärtig.“

Weblinks:

<a href="http://www.spdfraktion.de/themen/bundestag-erinnert-ausbruch-des-ersten-weltkriegs">„La Grande Guerre“</a> - www.spdfraktion.de

<a href="http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2014/-/286168">Rede von Alfred Grosser bei der Gedenkfeier „100 Jahre Erster Weltkrieg“</a> - www.bundestag.de

Weblinks:

Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Die Schlafwandler: Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog

von Christopher Clark und Norbert Juraschitz

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 von Herfried Münkler
Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918>
von Herfried Münkler

Mittwoch, 2. Juli 2014

Fussball-WM ist eine clever ausgedachte Kampagne der Politiker

Halbzeit

www.stuttmann-karikaturen.de

Die Fussball-WM ist eine clever ausgedachte Kampagne der Politiker
und eine ideale Ablenkungsveranstaltung, um unliebsame Entscheidungen
problemlos im Parlament verabschieden zu können.

Nahezu lautlos lassen sich bei abgelenkten Menschen unliebsame Entscheidungen
durchwinken und gegen die Interessen des Volkes durchsetzen.

Während viele zur Fußball-WM nach Brasilien schauen und viel
Fussball im Fernsehen gucken, will der Wirtschaftsminister Gabriel
nahezu unbemerkt die Ökostrom-Reform per Gesetz erlauben,
auf das keiner davon etwas im Lande bemerke.