Die neue Athener Regierung agiert politisch nicht geschickt, denn sie ist unerfahren und sie macht in ihrer Unerfahrenheit Fehler. Der Linkspopulist Alexis Tsipras glaubte offenbar anfangs, Europa erpressen zu können. Darin täuscht er sich.
Der Wahlsieg seines Linksbündnisses Syriza mag für ihn ein Triumph sein, und Umfragen zeigen, dass Tsipras inzwischen noch mehr Zustimmung findet als zum Zietpunkt seiner Wahl. Aber das Votum der Griechen setzt die Regeln Europas und die Spielregeln auf den Finanzmärkten nicht außer Kraft.
Das muss der griechische Premier nun nach und nach erkennen. Griechenland durchläuft gerade einen Prozeses der politischen Anpassung an die Realität. Sein Vorteil ist, daß der frischen Wind in das erstarrte Europa gebracht hat, wo nach politischen Lösungen für Griechenland gesucht werden muss.
In einem Punkt kann man Tsipras aber schwer widersprechen: Das bisherige Hilfskonzept ist gescheitert. Der brutale Sparkurs hat Griechenland in die tiefste und längste Rezession gestürzt, die ein europäisches Land in Friedenszeiten je erleben musste.
Die Arbeitslosenquote hat sich verdreifacht, Hunderttausende Familien sind von Armut bedroht, Lebensentwürfe wurden zerstört. Das ist das eigentliche Drama der Griechen.
Weblink:
Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise von Yanis Varoufakis
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