Samstag, 29. Juli 2017

Frankreich auf dem Weg zu Reformen

Macron

Frankreich ist unter Präsident Macron auf dem Weg zu Reformen. Aber welchen Weg wird das Land bei den Reformen nehmen? Der Präsident muss den Weg der Reformen einschlagen. Wie wird sich Frankreich unter dem politischen Einfluss von Macron verändern?

Wird Frankreich das deutsche Modell mit prekären Beschäftigungsverhältnissen, Dumpinglöhnen, Leiharbeit, Kürzungen im Sozialbereich übernehmen? Ist Frankreich überhaupt geeignet hierfür? Lässt sich das Volk solche Reformen widerstandslos wie in Deutschland, wo man Sozialkürzungnen einfach als Reformen verkauft hat, gefallen? - Wohl kaum, denn die Franzosen ticken anders.

Was den Franzosen jedoch droht, ist eine marktkonforme Rosskur ihrer Wirtschaft. Nicht Macrons geldgieriger Charakter, sondern seine marktwirtschaftskonforme Denkungsart ist der Grund dafür, dass des Präsidenten Politik den Kapitalinteressen dient. Um Frankreichs marodes Marktwirtschaftssystem so zu sanieren, dass französische Waren auf den Märkten dieser Welt konkurrenzfähig sind, will der wirtschaftsnahe Macron eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik exekutieren, welche die Lohnstückkosten der produzierten Waren erheblich verringert.

Zu diesem unternehmerfreundlichen Zweck soll der Arbeitsmarkt derart flexibilisiert werden, dass die französischen Lohnabhängigen für weniger Geld mehr arbeiten müssen. Gestört werden könnte die präsidiale Rosskur allerdings durch die kommunistische Gewerkschaft CGT, indem sie die Lohnabhängigen dergestalt organisiert, dass jene ihr Interesse an einem guten Leben gegen die systemischen Imperative der marktwirtschaftlichen Produktionsweise - und damit gegen ihren präsidialen Vollstrecker - geltend machen.

Herr Macron möchte eine Bankenunion, damit das marode Frankreich gerettet werden kann, was nach Italien der nächste Problemfall ist.

Blog-Artikel:

Parlamentswahl in Frankreich - Macron startet durch

Macron wird neuer Präsident in Frankreich

Frankreich steht vor gewaltigen Aufgaben


Schäuble und seine Haushaltsführung

Wer seinen "Haushalt" so führt wie Schäuble, darf getrost unterstellen, daß dieser für die Bereichung des Besitzbürgertums bei gleichzeitiger Ausplünderung der übrigen Gesellschaftschichten auch nicht mehr hergeben kann.

Schäuble hat aber als Lakai der Finanzwirtschaft und des Besitzbürgertums hier wohl in Hniblick auf die Aufstellungsregeln eines Haushalts unter sozialen Bedigungen etwas grundsätzlich falsch verstanden.

„Jede Staatsschuld ist eine Krücke, und Krücken sind nur für Lahme.“

Johann Gottfried Seume

Worum ist das so? Weil jeder ernst zu zunehmende Finanzminister in diesem Lande, der mit Mut vorangeht, obige Forderungen auch locker finanziert bekäme, nur eben nicht ebiger Minister, diese Marionette des Kapitals, das Opfer der waltenden gesellschaftlichen Finanzierungszwänge.

Schäuble und seine Staatsfinanzen sind eien in Zahlen ausgedrückte Ungerechtigkeit. Wer die Reichen nun partout nicht besteuern will, wie dieser notorisch steuerschlupflöchige Minister, der muss sich das Geld eben woanders holen - und zwar von Menschen, welche - relativ betrachtet- mehr Kohle haben, als die Reichen (Sic!), denn Deutschland ist ja bekanntlich ein reiches Land - was nicht gerade zufällig geradezu gebetsmühlenartig wie ein Mantra wiederholt wird.

Mittwoch, 26. Juli 2017

SPD wird den Wahlkampf verlieren

Martin Schulz

Drei verlorene Landtagswahlen, Umfrage-Tief und nur noch ein paar Wochen bis zur Bundestagswahl. Der Parteitag in Dortmund sollte die Trendwende für die SPD bringen. "Zeit, dass sich was dreht" und Zeit zu begreifen.

Die SPD wird den Wahlkampf haushoch verlieren, egal mit welchem derzeitigen Personal sie antritt: aus dem Nichts erscheinende Politiker wie Herr Schulz, Frau Barley oder Frau Kraft.

Das SPD-Wahlprogramm spricht ganze Bände. Die Ziele sind völlig verfehlt. Die aktuelle Lage der Bevölkerung findet dabei keine Berücksichtigung. Darin nicht zu finden Sozial-Engagement, sondern ein Eingeständnis an die Spitzenverdiener dieses Landes. Doch auch dort wird nur eine verschwindende Minderheit die Sozialdemokraten wählen.

In der Partei sind Fehler gemacht worden, sowohl bei der Agenda als auch beim Wahlkampfstart von Martin Schulz. Insbesondere bei der Kommunikation der an sich guten Ideen ans Wahlvolk. Aber wenn jetzt an diesem Punkt nachgebessert wird und diese neuen Politik-Ansätze sympatisch und kraftvoll dargestellt werden, kann die SPD noch punkten.

Die Partei der sozialen Gerechtigkeit macht immer noch den höchst verhängnisvollen Fehler, die Interessen der Agenda-Politik über die berechtigten und die Partei legitimierenden, nämlich die sozialen Interessen ihrer Wähler zu stellen.

Sie finden sich in den Zielen der Konkurrenz eher wieder. Die SPD ist auf den Lorbeeren der Vergangenheit eingeschlafen. Wer im Wahlkampf in den Tiefschlaf verfällt und sich nicht den Bedürfnissen und Lebensverhältnissen seiner Wähler annähert, kann nicht gewinnen.

Der Kandidat Schulz muss die Steuerlast für mittlere und geringe Einkommen deutlich senken und die Renten sowie das Arbeitslosengeld muss drastisch steigen. Ökonomische Vernunft und soziale Gerechtigkeit können der SPD den Wahlsieg bescheren.

Es muss gegenübergestellt werden: Entweder Veränderungen hin zu einer gerechteren, sozialeren und solidarischen Gesellschaft einerseits oder Stillstand und aussitzen andererseits. Und das ist nun durchaus vergleichbar mit dem damaligen Wahlsieg von Gerhard Schröder gegen Helmut Kohl.

Blog-Artikel:

Wahlprogramm der Linkspartei vorgestellt

SPD im Umfragehoch - eine Schwalbe macht noch keinen Sommer

Weitere Beiträge getaggt mit SPD:

SPD

Samstag, 22. Juli 2017

Das demokratische Weltparlament als Antwort auf die Probleme der Welt


Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision
Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision

Dass die globalen Herausforderungen die Nationalstaaten überfordern, ist ganz offensichtlich. Dass wir nach der ersten Phase der Demokratie, den Stadtstaaten im antiken Griechenland, und nach der zweiten Phase, den nationalstaatlichen Demokratien, den Sprung zu einer dritten Demokratisierungsphase brauchen, ist ebenfalls unbestreitbar. Das demokratische Weltparlament ist eine Antwort auf die Probleme der Welt.

Ein Weltparlament ist jedoch weitaus mehr, als das Elend des jetzigen Parlamentarismus auf Weltebene zu übertragen. Es ist eine föderale Lösung auf die Probleme der Zeit.

Die Autoren befürworten eine föderale Weltrepublik - im Unterschied zu einem vereinheitlichten Weltstaat, eine Horrorvorstellung - ein weltweites Rechtssystem, das effizient genug ist, um die theoretisch bereits in der „Charta der Vereinten Nationen“ von 1945 und der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ von 1948 formulierten Rechte eines jeden Weltbürgers weltweit durchzusetzen, um die gerade derzeit wieder drohenden kriegerischen Auseinandersetzungen durch eine effektive internationale Schiedsrichterrolle zu verhüten und um die Welt vor dem Klimakollaps zu retten, was noch so gesicherte ökologische Einsichten (selbst wenn sie weniger bestritten wären) ohne durchgreifende politische Steuerungsinstrumente allein nicht leisten können. Diesen Grundeinsichten in die dringende Notwendigkeit einer kosmopolitischen Haltung kann man nur lebhaft zustimmen.

»Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision« von Jo Leinen und Andreas Bummel ist ein Plädoyer für eine realistische Vision globaler Demokratie. »Das demokratische Weltparlament« ist weder eine rein politikwissenschaftliche Studie noch ein alleinstehendes politisches Manifest. Es ist beides. Die Autoren Leinen und Bummel haben bewusst ein halb wissenschaftliches, halb politisches Plädoyer für die Entwicklung eines Weltparlamentes geschrieben.




Literatur [ >> ]:


Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision
von Jo Leinen und Andreas Bummel

Montag, 17. Juli 2017

Zeit zur Wende in der Deutschland-Politik

Martin Schulz

Solange sich Herr Schulz und die SPD sich nicht eindeutig zu den unteren und mittleren Schichten der deutschen Gesellschaft bekennen, wird er keine Wahl in Deutschland mehr gewinnen. Weg mit der Verklärung und Besinnung auf die Wurzeln.

Die SPD muß sich endlich wieder an ihre Tradition erinnern, denn sie ist nicht die Partei der Reichen, des Kapitals und auch nicht der Großkonzerne. Diese haben beretis mehr als nur eine Lobby in Deutschland. Dies ist genug.

Alternativ noch einmal eine GroKo zu etablieren, zeigt nur das auch den SPD-Politikern ihr eigenes Hemd näher ist, als das Wohl der Mehrheit der Bürger diesen Landes. Die Wahl gewinnt man nicht, in dem man noch einen Gerhard Schröder ins Rennen schickt.

Herr Schulz sollte endlich den Mut haben, mit der CDU/CSU zu brechen und endlich mit der Partei ein echtes soziales Wahlprogramm für die zu entwickeln, die die letzten Jahre mit ihrem Geld, die Reichen in Deutschland noch viel reicher machen mußten. Es ist Zeit, sonst verfällt demnächst die SPD in die, dann wohlverdiente, Bedeutungslosigkeit.

Samstag, 15. Juli 2017

Al Gore: Der alte Mann, der auszog, um das Klima zu retten

Al Gore

Er ist wieder da. Al Gore, ehemaliger Vizepräsident der USA, knapp gescheiterter US-Präsidentschaftskandidat, Friedensnobelpreisträger und Oscargewinner meldet sich zurück. Der inzwischen 69-Jährige ist grauer geworden, aber die Cowboystiefel passen noch und seine Leidenschaft im Kampf gegen den Klimawandel ist ungebrochen. Gore war in Berlin, um seinen neuen Film "Immer noch eine unbequeme Wahrheit: Unsere Zeit läuft" vorzustellen.

Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore ist ein Vorreiter im Kampf für den Klimaschutz. Er gilt als Vordenker in der Klimadebatte und hat dem Klimaschutz eine Stimme verliehen. Al Gore ist heute der alte Mann, der auszog, um das Klima zu retten.

Gore arbeitet eng mit den wichtigsten Verantwortlichen zusammen, um international verbindliche Vereinbarungen im Sinne von Schadstoffreduzierungen zu erreichen. Seine Bücher sorgten weltweit dafür, das die fortschreitende Klimaerwärmung verstärkt ins öffentliche Bewusstsein drang.

»Das in der Klimadebatte oft diskutierte Phänomen der „Tipping Points“, so genannter Kipppunkte, an denen sich Entwicklungen schlagartig ändern, lässt sich auch in der Politik beobachten. Wir haben das in der Geschichte oft erlebt von der Abschaffung der Sklaverei bis hin zur Menschenrechts- oder der Anti-Apartheits-Bewegung. Irgendwann liegt die Antwort auf die Frage, was falsch oder richtig ist, klar auf der Hand. Die Klimabewegung nähert sich diesem Punkt. Das Paris-Abkommen, das nahezu jedes Land dieser Erde mit trägt, hat das verdeutlicht.«


»In den USA ist die Zahl der Arbeitsplätze in der Solarindustrie 17 mal so stark gewachsen wie in jeder anderen Branche. Auf Platz zwei bei den Jobzuwächsen liegt der Bau von Windturbinen. Hinzu kommen Bereiche wie Wärmedämmung, neue LED-Beleuchtungssysteme, Elektromobilität, Batterietechnik und Hunderte von Effizienzverbesserungen und Effizienztechnologien. Das ist erst der Anfang einer Revolution der Nachhaltigkeit, die die Ausmaße der industriellen und die Geschwindigkeit der digitalen Revolution haben wird. Sie wird der größte Jobmotor und die größte Investitionschance in der Geschichte. Wie schnell das gehen kann, haben wir zum Beispiel bei Flachbildschirmen, Mobiltelefonen und Computerchips erlebt. Und genau so wird es auch bei Solar- und Windenergie sein.«


Wir haben die Wahl


»Die Stimme von Mutter Natur ist sehr kraftvoll: Die extremen Wetterereignisse wie wir sie derzeit zum Beispiel in Südeuropa und in vielen anderen Teilen der Welt erleben, extreme Temperaturen im Wechsel mit regelrechten „Regenbomben“ und wiederkehrenden Dürren haben vielen Menschen die Augen geöffnet. Die Wissenschaft sagt uns, dass es noch möglich ist, die schlimmsten Konsequenzen des Klimawandels abzuwenden. Trotzdem ist schon ein erheblicher Schaden entstanden. Große Gebiete in Süden Floridas sind stark vom Anstieg des Meeresspiegels bedroht. Das Gleiche gilt für Teile Louisianas und eine Reihe von Küstenstädten überall auf der Welt. Der Meeresspiegel wird weiter ansteigen, egal was wir tun, weil große Eisflächen schon so stark abgeschmolzen sind, dass es kein Zurück mehr gibt. Schnee und Eis in den Alpen werden zurückgehen, egal was wir tun. Aber die katastrophalsten Folgen, an die wir uns nicht anpassen können, können wir noch abwenden.«


Weblink:

Al Gore: Der alte Mann und das Klima oder von einem, der auszog, das Klima zu retten - www.wwf.de


Macron der neue Sonnenkönig

Emmanuel Macron spricht in Versaille

Europa hat einen neuen vom Volk gewählten König in Frankreich. Aber nicht er selber wird die Gesetze seiner Regierung zur Abstimmung vorlegen, sondern der Premierminister. Das Parlament wird seine Funktion als Volksvertretung und Ort der Debatten verlieren. Schöne Aussichten der neuen Demokratie in Frankreich.

Viele Menschen sind beeindruckt von dem neuen König Macron. Er beweist für seine noch recht überschaubare politische Erfahrung einen guten politischen Instinkt und die Fähigkeit, Hoffnung in Menschen konstruktiv - anstatt mit populistischen Lockparolen - zu wecken.
Jetzt muss er aber liefern, was er versprochen hat. Aber macht er wirklich etwas großartig anders in dieser Hinsicht als seine Vorgänger?

Macht hat stets, wer zahlt.

Bertolt Brecht

Auf den König von Frankreich wartet viel Arbeit: er muss die französischen Arbeitsgesetze reformieren und den Staatshaushalt wieder in geordnete Bahnen bringen. Zu hoffen ist, daß er konstruktive Reformpläne für die EU mitbringt. Es gibt viele Misstände, die behoben werden müssen. Die Kooperation in Sicherheits-, Wirtschafts- und Migrationspolitik muss verbessert werden.

Besserer Austausch zwischen Polizeibehörden, Maßnahmen, um Sozialtourismus von EU-Migranten zu vermeiden, effektiverer Schutz der EU-Außengrenzen vor illegaler Migration und gerechte Verteilung der anerkannten Asylbewerber auf alle EU-Staaten.

Der neue König lässt in Versailles nun zu Konzepten bitten, die mit Hartz IV vergleichbar sind - dies ist voll der Fortschritt. Sehr bald wird die Zeit kommen, wenn das Volk feststellt, das er "nackt" rumläuft. Schließlich haben die regierenden Konzerne auch ihm keine Kleider gegeben, nur er selber hat es wohl noch nicht verstanden.

Der eigentliche Widerspruch der Gesellschaft ist und bleibt die Kluft zwischen Arm und Reich. Den anzusprechen fehlt Courage.

Mittwoch, 12. Juli 2017

Erst aufwiegeln, dann kneifen

Ein Demonstrant wirft einen Stein auf Polizisten

Es ist leider immer wieder das Gleiche: Da werden Demonstrationen angemeldet von Leuten wie dem Linken-Politiker Jan van Aken, der 2013  wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten verurteilt worden ist, oder Andreas Blechschmidt von der Roten Flora.

Diese Aufwiegler betreiben im Vorfeld kräftige verbale Aufrüstung, kündigen vollmundig an, man wolle die Stadt von den bösen Kapitalisten "zurückerobern", und distanzieren sich in Interviews ausdrücklich nicht von Gewalt, weil "ziliver Ungehorsam" ja okay sei und es sowieso "Auslegungssache" sei, was Gewalt ist.

Und wenn dann bürgerkriegsähnliche Szenen herrschen, Autos brennen, Supermärkte geplündert, Fensterscheiben von Reisebüros eingeworfen und hunderte Polizisten verletzt werden, dann distanzieren sich die Demo-Anmelder doch plötzlich von der Gewalt, beteuern treuherzig, man habe das alles so nicht gewollt - und geben gleichzeitig der Polizei die Hauptschuld für die Eskalation. So viel Heuchelei ist einfach unerträglich.

Herr Blechschmidt, der erst mit "Welcome to Hell" für eine Demo wirbt und sich dann wundert, wenn es wirklich "the Hell" wird. Das Entsetzen der Initiatoren der Demo, die dann aus dem Ruder gelaufen ist, wirkt zwar glaubhaft. Trotzdem fragt man sich, ob das Entsetzen auch so groß gewesen wäre, wenn es nicht die Schanze, sondern ein anderes Stadtviertel getroffen hätte.

Literatur:

Der Mensch in der Revolte
Der Mensch in der Revolte
von Albert Camus


Montag, 10. Juli 2017

G 20-Gipfel als falsche Profilierung

G20-Gipfel

Welche Politiker haben eigentlich beschlossen, den G20-Gipfel nach Hamburg zu holen? Sich hübsch in Großstädten mit Gipfeltreffen zu profilieren, macht ja wirkich Sinn, besonders wenn Politiker nicht für die dabei durch randalierenden Chaoten entstandenen Schäden haften müssen.

Ein grundlegender Mangel der Demokratie ist das Prinzip der Nichthaftung für politisches Handeln. Aber gerade diejenigen sollten mit ihrem Privatvermögen für die Schäden aufkommen, die durch die radikalen Vollidioten entstanden sind.

Die Kanzlerin hat aus ureigenen Profilierungsgründen den G20-Gipfel nach Hamburg geholt. "Die Kanzlerin begrüßt die Welt", so lautet die Untertitelung eines Bildes mit Trump.

Verstanden hat sie die Welt nicht, denn sie holte uns für Phrasen, Allgemeinplätze, nur nicht das Gesicht verlieren, denn mehr sind die Treffen nicht, den Krieg, kriegsähnliche Zustände nach Hamburg zurück. So dient das G20-Treffen als zynische Veranstaltung der falschen Profilierung.

Wer die Gewaltexzess und die Gewaltintension nicht absehen konnte, hat aus den Erfahrungen der Vergangenheit, insbes. aus dem G7-Treffen in Genua 1993 absolut nichts gelernt bzw. auch gar nicht erst lernen wollen.

Die Ausschreitungen von Hamburg im Umfeld des Gipfels waren ein politisches Scherbengericht, welches der Pöbel und der Mob im Schanzenviertel abgehalten haben. Nur wer zieht sie dafür zur Verantwortung? Keiner der für den Gipfel in Hamburg Verantwortlichen wird es wohl gewesen sein wollen!

Nach den Krawallen von Hamburg wird es Forderungen geben, für mehr Überwachung und es werden weiter Grundrechte beschnitten, aber kein einziger selbstgerechter Politidiot wird auf die Idee kommen, daß es jetzt wirklich an der Zeit ist, diesen Unsinn an Selbstdarstellung zu beenden. - Ein Krawall-Gipfel braucht niemand!

Für die Zukunft von G7 resp. G20 sollten sich die Politiker  überlegen, ob dieses Format angesichts solcher Gewaltexzesse überhaupt noch Zukunft hat, denn diesem Anliegen, welches grundsätzlich eigentlich Sinn macht, stehen erheblichen Kosten und Unruhen und die nackte Angst der Bevölkerung gegenüber, auf dessen Rücken und vor desssen Haustüre die Krawalle ausgetragen werden.

Der Bürger und Wähler wird  nicht mehr verstehen können, dass politische Selbstdarsteller eine solche Veranstaltung ausgerechnet in einer Großstadt abgehalten werden. Die Polizisten müssen da den Kopf hinhalten für die Selbstdarstellung der Kanzlerin.

Hier noch ein Tipp: Nächste Art dieser Veranstaltung auf einem Kreuzfahrtschiff abhalten. Ist wesentlich billiger und besser zu schützen vor Krawallmachern. - So einfach kann das Leben sein. So einfach und gewaltfrei kann Gipfel sein.

Samstag, 8. Juli 2017

»Der schmale Grat der Hoffnung« von Jean Ziegler

Der schmale Grat der Hoffnung
Der schmale Grat der Hoffnung

»Der schmale Grat der Hoffnung« ist ein März 2017 erschienenes Buch von Jean Ziegler, der sich seit vielen Jahren im Auftrag der Vereinten Nationen mit all seinen Kräften für die Menschen einsetzt, welche Frantz Fanon einmal die "Verdammten der Erde" genannt hat. Zunächst als UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, dann als Vize-Präsident des Beratenden Ausschusses des Menschenrechtsrats kämpft er gegen Hunger und Unterernährung, für Menschenrechte, für Frieden.

In seinem neuen Buch mischt der Revolutionär und Weltveränderer Politbetrachtung mit Autobiografischem und liefert Motive für sein Engagement. Von diesen Kämpfen, seinen Erfolgen – aber auch den Niederlagen – berichtet Jean Ziegler aus unmittelbarer Erfahrung, beleuchtet die imperialen Machenschaften hinter den demokratischen Kulissen, analysiert die Strategien der Beutejäger des globalisierten Finanzkapitals. In Sieg und Niederlage fragt sich der unversöhnliche Zeitzeuge angesichts der mörderischen Spiele der Mächtigen dieser Welt: Was können wir tun, damit die von Roosevelt und Churchill inspirierte Vision einer Weltorganisation politische Praxis wird und die Vereinten Nationen instand gesetzt werden, den Frieden, die Menschenrechte und den Völkern der Welt ein Existenzminimum zu sichern?

Der schmale Grat der Hoffnung
Der schmale Grat der Hoffnung


Jean Ziegler, geboren 1934, lehrte Soziologie in Genf und an der Sorbonne, war bis 1999 Nationalrat im eidgenössischen Parlament und von 2000 bis 2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung. Außerdem ist er Mitglied im Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats und im Beirat von »Business Crime Control«. Zieglers Publikationen wie Die Schweiz wäscht weißer haben erbitterte Kontroversen ausgelöst. Zuletzt erschien der Bestseller »Ändere die Welt!« (2015).

Nicht zuletzt übermittelt uns der unbeirrbare Streiter für Recht und Gerechtigkeit mit diesem lebendigen, leidenschaftlichen und sehr persönlichen Buch eine Botschaft der Hoffnung.

Weblink:

Der schmale Grat der Hoffnung
Der schmale Grat der Hoffnung
von Jean Ziegler

Blog-Artikel:

- Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

»Unsere Revolution: Wir brauchen eine gerechte Gesellschaft« von Bernie Sanders


"Wir brauchen eine Vision!" und der demoktratische Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders hat eine:. »Unsere Revolution: Wir brauchen eine gerechte Gesellschaft« von Bernie Sanders ist seine persönliche Replik auf den vergangenen US-Wahlkampf, auf die Mechanismen und Funktionsweisen dessen, auf Geld-Macht-Medien, auf gekaufte, willfährige und verantwortungslose Kandidaten und Politiker, auf gekaufte, willfährige und geistlose Medien. Das Werk beschreibt die zentrale Forderung: "Wir brauchen eine gerechte Gesellschaft".

In der führenden Nation des Westens spielen die Belange der Mittelschicht und der Geringverdiener, aber auch des Umweltschutzes und der Minderheiten eine empörend geringe Rolle. Doch der Sozialist Bernie Sanders kämpft weiter für eine politische Revolution: für eine Ökonomie, die nicht nur Jobs schafft, sondern auch für gerechte Löhne sorgt: für ein Gesundheitswesen, das allen zugute kommt; für den nachhaltigen Schutz unserer Umwelt - und gegen jede Form von Rassismus. Nur so wird es gelingen, den USA und der ganzen Welt eine bessere Zukunft zu schaffen.

Und so beklagt er in diesem Buch die Gier und die schon längst absolute (gesamtsystemische Gestaltungs-) Macht der Finanzeliten und die systematische Entrechtung und Entwürdigung der Menschen, der Armen, die vom bestehenden neoliberalen System überflüssig gemacht und für immer aussortiert worden sind.



Seit Jahren schon ist Bernie Sanders der einzige "unabhängige" Senator im US-Senat, dies ist auch notwendig, denn das korrumpierte Zweiparteiensystem versucht täglich kritische Stimmen innerhalb der eigenen Legislative und Exekutive auszuschalten.

Bernie Sanders ist ein Mensch mit unglaublichem Wert, er setzt sich schon sein ganzes Leben für die Belange der Armen, Ausgegrenzten und Benachteiligten ein wie kein anderer, seine Vorschläge sind in keiner Weise radikal, im Gegenteil, das aktuell vorherrschende globale System ist es, was den Zusammenhalt der modernen Gesellschaften bedroht, wenigen sehr stark nützt und die allermeisten benachteiligt.

Sanders' Buch ist die linkspolitische Agenda für alle, die mit dem Primat der Profitgier und der Willkür des Establishments nicht einverstanden sind und nach neuen Wegen jenseits des Raubtierkapitalismus suchen.

Bernie Sanders, der populärste Sozialist weltweit, zeigt in seinem Buch, dass eine wahre gesellschaftliche Erneuerung nur von links geschehen kann. Sein Konzept eines modernen demokratischen Sozialismus ist heute wichtiger als je zuvor – für die USA und für die Zukunft der ganzen Welt.

Weblink:

US-Politiker Bernie Sanders: "Wir brauchen eine Vision - ZDF Aspekte - www.zdf.de/kultur


Literatur:


Unsere Revolution: Wir brauchen eine gerechte Gesellschaft
von Bernie Sanders


Our Revolution: A Future to Believe in
von Bernie Sanders

Mittwoch, 5. Juli 2017

Über die Bedeutung des G20-Gipfels


G20-Treffen sind Treffen mit informellem Meinungsaustausch. Sie sind wichtig und richtig, wenn man miteinander redet und am Ende konkrete Ergebnissse präsentieren kann. Leider sind bei diesem G20-Treffen die Vorraussetzungen in dieser Beziehung eher schlecht. Auch dieser G20-Gipfel lebt eher vom "Prinzip Hoffnung".

Wer so viel Egomane ist, daß er das Wohl des eigenen Staates nicht mehr erkennt, ist als Regierung eines Landes ungeeignet. Bei diesem G20 sind einige dieser Spezies dabei.

Die Kosten und der Aufwand dieser Veranstaltung stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Frau Merkel will hauptsächlich sich und ein schönes, heiles Deutschland präsentieren. So ähnlich wie damals vor zwei Jahren beim G7-Treffen in Ellmau. Und die Steuerzahler dürfen den ganzen Spass wieder einmal bezahlen. Und darauf verstehen sich Politiker stets auf das Allerbeste, denn es ist ja nicht ihr Geld, das auf solchen Gipfeln verschwendet wird.

Vielmehr ist zu hinterfragen: Was können solche Gipel überhaupt noch bewirken und sind diese noch zeitgemäß? Wenn nichts Konkretes zur Lösung von weltpolitischen Problemen herauskommt, ist das Ganze nur noch Steuerverschwendung.

Diese nicht demokratisch legitimierten Gremien sind zudem ein gutes Werkzeug, um an Parlament und Volk vorbei Politik zu machen.

Weblink zum G20-Gipfel:

G20-Gipfel in Hamburg - www.hamburg.de

Blog-Artikel:

Ein Fazit des Gipfels von Ellmau

Samstag, 1. Juli 2017

»Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision« von Jo Leinen und Andreas Bummel


Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision
Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision

Dei Einrichtung eines Weltparlaments erscheint als eine Lösung auf die globalen Probleme der Zeit. Nur ein Weltparlament kann die globalen Probleme lösen. Dass die globalen Herausforderungen die Nationalstaaten überfordern, ist ganz offensichtlich. Dass wir nach der ersten Phase der Demokratie, den Stadtstaaten im antiken Griechenland, und nach der zweiten Phase, den nationalstaatlichen Demokratien, den Sprung zu einer dritten Demokratisierungsphase brauchen, ist ebenfalls unbestreitbar.

Die Autoren befürworten eine föderale Weltrepublik - im Unterschied zu einem vereinheitlichten Weltstaat, eine Horrorvorstellung - ein weltweites Rechtssystem, das effizient genug ist, um die theoretisch bereits in der „Charta der Vereinten Nationen“ von 1945 und der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ von 1948 formulierten Rechte eines jeden Weltbürgers weltweit durchzusetzen, um die gerade derzeit wieder drohenden kriegerischen Auseinandersetzungen durch eine effektive internationale Schiedsrichterrolle zu verhüten und um die Welt vor dem Klimakollaps zu retten, was noch so gesicherte ökologische Einsichten (selbst wenn sie weniger bestritten wären) ohne durchgreifende politische Steuerungsinstrumente allein nicht leisten können. Diesen Grundeinsichten in die dringende Notwendigkeit einer kosmopolitischen Haltung kann man nur lebhaft zustimmen.

»Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision« von Jo Leinen und Andreas Bummel ist ein Plädoyer für eine realistische Vision globaler Demokratie. »Das demokratische Weltparlament« ist weder eine rein politikwissenschaftliche Studie noch ein alleinstehendes politisches Manifest. Es ist beides. Die Autoren Leinen und Bummel haben bewusst ein halb wissenschaftliches, halb politisches Plädoyer für die Entwicklung eines Weltparlamentes geschrieben.

In atemberaubendem Tempo schreitet die Verflechtung der Welt voran. Die globalen Herausforderungen unserer Zeit überfordern die Nationalstaaten. Die Menschheit befindet sich in einer entscheidenden Phase – nach der Entstehung der Demokratie in den antiken Stadtstaaten Griechenlands und ihrer Ausweitung auf die modernen Territorialstaaten im 18. Jahrhundert steht nun der nächste Schritt bevor: eine demokratische Weltrevolution und ein Parlament der Menschheit.

Denn die politische Entwicklung der Menschheit ist nicht vorbei. Für eine friedliche, gerechte und nachhaltige Weltzivilisation ist ein evolutionärer Sprung zu einer föderalen Weltrepublik erforderlich. Im Mittelpunkt dieses Projekts steht der Aufbau eines demokratischen Weltparlaments. Vor dem Hintergrund der Problematik der Moderne beleuchtet dieses Buch die Geschichte, Relevanz und Umsetzung einer kosmopolitischen Idee, die aktueller nicht sein könnte.


Dem Leser wird auffallen, dass dieser Text das Ergebnis eines Jahre langen Forschungs-, Diskussions- und Denkprozesses ist. Allein die Vielzahl der angerissenen Themen und Autoren und auch der Umfang des Textes mag dies verdeutlichen.

Den Autoren gelingt es, die vielen Hintergründe und Initiativen zusammenzuführen, ohne dass dadurch der rote Faden (Weltparlament) verloren ginge. Es handelt sich um eine sehr anschauliche Darstellung in der Praxis und Theorie zusammenfinden, weil die Autoren Ihre eigenen langjährigen praktischen Erfahrung der politischen Arbeit mit den konzeptionellen Ideen verbinden können. Man erhält dadurch zugleich einen konkreten Überblick über die gegenwärtigen Akteure, die weltweit die Idee des Weltparlaments vorantreiben.




Literatur [ >> ]:


Das demokratische Weltparlament: Eine kosmopolitische Vision
von Jo Leinen und Andreas Bummel