Mittwoch, 29. Juni 2016

Briten wollen raus aus der EU

Britische Flaggen vor dem Big Ben


Die Briten haben sich entschieden: Sie wollen mehrheitlich raus aus der Europäischen Union. Das Referendum gewannen die Brexit-Befürworter knapp, Premier Cameron steht vor einer ungewissen Zukunft. Die Folgen für Großbritannien sind ebenfalls schwer abzuschätzen, das Pfund stürzte ab. In Brüssel versucht man, Ruhe zu bewahren.

Die Briten verpassen Brüssel die Ohrfeige, die dieser selbstgefällige Laden leider gebraucht hat, um sich selbst zu reformieren. Es ist auch das Ergebnis der selbstherrlichen Politik unserer Kanzlerin, die im letzten Jahr Entscheidungen gegen die Interessen der Europäer in Deutschland getroffen hat. Ein weiter so geht nun nicht mehr.Die Folgen für die EU sind schwer abzuschätzen. Ein schwächeres Pfund ist eine gute Starthilfe.



Die einen blicken mit Sorge auf die unsichere Zukunft ohne die Gemeinschaft der 28, die anderen sehnen den Tag geradezu herbei, an dem Großbritannien die Souveränität, die ihnen Brüssel raubte, endlich zurückerobert. In den Schubladen der Banken und Unternehmen liegen Notfallpläne, Analysten zeichnen düstere Perspektiven, Anwaltskanzleien haben Hochkonjunktur. Sie beraten Unternehmen für den Fall der Fälle. Die Konsequenzen eines Austritts für die Wirtschaft wären erheblich - für die britische, aber auch für die deutsche Volkswirtschaft. Jahrelange Unsicherheit könnte das Wachstum bremsen, bis zu eine Million Arbeitsplätze könnten verloren gehen.

Allein die Aussicht auf einen Brexit ließ das Pfund in den vergangenen Monaten abstürzen und Investoren zurückschrecken. Britische Unternehmen, internationale Banken und deutsche Autobauer zittern. BMW etwa baut in England den Mini und Rolls-Royce. Der Austritt Großbritanniens könnte die Exporte empfindlich treffen. Die EU dagegen steht auf dem Prüfstand und könnte in einer Abwärtsspirale in ein paar Jahren am Ende sein. Die Finanzkrise ist nur vertagt und die Milliarden, die nach Südeuropa gepumpt werden, kaufen nur Zeit und schwächen Nord-Europa.

Farbfigurens Foto.


Dies ist auch ein schlechter Tag für die deutsche Regierung. Ihre Politik der Bevormundung ist endgültig gescheitert. Schon, daß die Kanzlerin sich den Verbleib gewünscht hatte, war den Briten Ansporn genug, ihr die Rote karte zu zeigen. Lächerlich, daß Herr Schulz auf ein Scheitern des Brexit gewettet hatte. Weniger Bevormundung und Einmischung in Landesinteressen wäre hilfreicher gewesen.

Die Menschen wollen eine EU, sie wollen aber nicht von einem undemokratischen Gremium weit weg ohne Sinn und Verstand regiert werden. Die Politik muss ihr Volk auch mitnehmen. Die EU hat es mit ihren Regeln und Geheimnissen mächtig übertrieben. Das merken die Bürger. Neidisch kann man sein, dass die Briten abstimmen durften.

Nun kommen auch Reformen auf die EU zu, da ein weiter so nicht von den Bürgern gewünscht ist. Sollte die Politik das nicht erkennen, dann drohen weitere Austritte.

Dienstag, 28. Juni 2016

Exit nach dem Brexit

Britische Flaggen vor dem Big Ben

Ein Premierminister auf Abruf, ein Oppositionschef, dem die Gefolgsleute davonlaufen: Das Brexit-Votum hat die politischen Gräben in Großbritannien vertieft. Nun werden Rufe nach Persönlichkeiten laut, die das Land einen statt es aus politischem Kalkül weiter zu spalten.


Premierminister David Cameron hat für den Vormittag sein Kabinett einberufen, um über das weitere Vorgehen nach dem Brexit-Votum zu beraten. Nach Camerons Rücktrittsankündigung muss bis zum Parteitag der Konservativen im Oktober ein neuer Regierungschef gefunden sein.

Als heiße Kandidatin neben Brexit-Befürworter und Kampagnenführer Boris Johnson wird inzwischen Brexit-Gegnerin und Innenministerin Theresa May gehandelt. Viele Tory-Abgeordnete fordern, die neue Persönlichkeit an der Partei- und Regierungsspitze müsse nach der Spaltung der Partei und des britischen Volkes integrativ sein und nicht notwendigerweise für den Brexit.

Sonntag, 26. Juni 2016

EU braucht dringend Reformen


Europa hat an den Brexit nie wirklich geglaubt. Zu unvorstellbar schien es, dass vor den Türen dieser Gemeinschaft die Bewerber Schlange stehen, während ein Mitglied dieser Familie Fördergelder, bevorzugte Behandlungen und Marktchancen ausschlägt, um wieder auf eigenen Füßen zu stehen.

Es hilft wenig, dieses verlorene Referendum als Sieg der Demagogen über die politische Realität zu beschreiben. Wer Demokratie sät, muss mit der Ernte leben. Die Union hat eine Quittung bekommen für Versäumnisse, Fehler und institutionelle Überheblichkeit. Als ob das, was man nun als Lehren aus der Volksabstimmung Reform für die Zukunft nennt, nicht schon länger und früher bekannt gewesen wäre.

Wer bei den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP, die Richtlinie zur Frage, ob die öffentliche Wasserversorgung privatisiert werden darf, oder die nicht enden wollende Bevormundung im Umwelt- und Verbraucherschutzbereich hinhörte, hätte die wachsende Verbitterung der Bürger wahrnehmen können – und müssen. Welchen Wert hat eine Union, die sich angesichts der Flüchtlingskrise nicht einigen und Schuldenstaaten, die auf Kosten anderer leben, nicht zur Räson bringen kann?

Diese EU braucht Reformen, die weiter gehen, als ein paar demokratische Placebos zu verabreichen. Sie muss beweisen, dass es sie zu Recht gibt, weil sie Probleme lösen und nicht nur besprechen kann.

Natürlich ist es richtig, dass die Fehler, die man nur allzu gerne der EU ankreidet, häufig von den Mitgliedstaaten zu verantworten sind. Weil sie gemeinsame Beschlüsse ausbremsen – und damit das Bild einer Union entstehen lassen, die zu Lösungen nicht fähig ist.

Es ist die Gewissheit, dass die europäischen Mitgliedstaaten zusammen etwas erreichen können, die abhanden kam. Wenn nun die Staats- und Regierungschefs der verbleibenden 27 EU-Staaten dem Ratspräsidenten in die Hand versprochen haben, sie würden bleiben und an der Einheit weiterarbeiten wollen, bleibt das so lange ein leeres Versprechen, bis Ergebnisse ablesbar sind.

Die Gelegenheit zur Abkehr vom nationalen Schaulaufen gibt es bereits in der kommenden Woche. Eine solidarische Vereinbarung zur Flüchtlingskrise würde beispielsweise überzeugen. Das übliche Reform-Gerede ganz sicherlich nicht.

Europa ohne Zukunft


Europa steht eine schwere Prüfung ins Haus - mal wieder. In wenigen Wochen stimmen die Briten über ihren Verbleib in der Europäischen Union ab. Und auch in anderen EU-Staaten gärt es. Es stellt sich die Frage: Was hält Europa noch zusammen? 

Wenn es um die Frage nach dem Grund für den Zusammenhalt in der EU geht, ist die Antwort für Deutschland häufig: die Wirtschaft. Viele deutsche Firmen importieren Rohstoffe aus der EU, veredeln sie und exportieren sie – die "German Factory" im Herzen des Kontinents, sie brummt. So wie beim Saftproduzenten Niehoffs Vaihinger aus dem pfälzischen Lauterecken. Das Unternehmen importiert Säfte aus den Niederlanden, Italien sowie Frankreich und veredelt sie. "Für uns ist Europa erstmal ein großer Markt, ein zusammengewachsener Markt. Und das hat für uns schon riesige Vorteile gegenüber einer Situation, wo wir eben nur Kleinstaatlichkeit haben", sagt Betriebsleiter Reiner Kressmann.


Während EU-kritische Stimmen in Deutschland noch in der Minderheit sind, treten die EU-skeptischen Scharfmacher in Polen auf vielen Ebenen auf. Bei Demonstrationen wird deutlich, dass Deutschlands Nachbar tief gespalten ist in der Frage, was Europa zusammenhält. Während die einen für die EU argumentieren, wendet sich die neue polnische Regierung von Brüssel ab.

Polen liegt an der Spitze der EU-Subventionsempfänger: Umgerechnet entfallen im aktuellen EU-Haushalt auf jeden Bürger Polens 500 Euro. Doch eine moderne Infrastruktur ist das eine – die hohen Kosten im Alltag sind das andere: Das Versprechen auf Wohlstand – die EU hat es gerade in den Augen der jungen Polen nicht eingelöst. Aleksandr Kwasniewski hat das Land als Präsident 2004 in die EU geführt - mit dem Versprechen auf Freiheit, Wohlstand und Sicherheit. Die derzeitige Entwicklung – für ihn beunruhigend. "Der nationale Egoismus und die Arroganz nehmen zu, auch populistische Ideologien."


Wenn die Briten am 23. Juni über den Brexit abstimmen, dann ist das auf der Insel auch eine Abstimmung über das Thema Zuwanderung: Rund zwei Millionen Europäer, an erster Stelle Polen, sind seit der Osterweiterung 2004 nach Großbritannien gekommen. Im englischen Küstenstädtchen Boston machen Einwanderer aus Osteuropa inzwischen 15 Prozent der Bevölkerung aus. Das Miteinander funktioniert hier landesweit am schlechtesten, so eine Studie. "Wenn man durch Boston läuft und Schwierigkeiten hat, jemanden zu finden, der Englisch spricht, dann ist das schrecklich", sagt ein Passant.Yvonne Stevens ist Mitglied von UKIP, der Partei, die seit über 20 Jahren für Großbritanniens Austritt aus der EU kämpft.

Kurz vor der großen Abstimmung fühlt sich die Unabhängigkeitspartei ihrem Ziel so nahe wie nie. "Wenn wir aus der EU raus sind, haben wir die Möglichkeit, uns in Stellung zu bringen. Es gibt uns die Sicherheit, die Grenzen zu schließen und die Kontrolle zu haben, die wir momentan nicht haben", sagt sie.Die Finanz-Elite in der Londoner City ist sich dagegen sicher: Bereits die Debatte um den Ausstieg schadet - London verzeichnet deutlich weniger Investitionen. Investmentbanker Justin Stewart ist für den Verbleib in der Union: "Mal ehrlich, die EU ist der weltgrößte Handelsblock. Es mag ja sein, dass er nicht besonders gut geführt ist. Aber wenn etwas nicht gut funktioniert, sollte man doch versuchen dafür zu sorgen, dass es besser läuft und dass es ein Erfolg wird!"

Fischer: 23. Juni ist Schlüsseltag für Europa

Sieben Jahre lang hat Ex-Außenminister Joschka Fischer in Brüssel die europäischen Werte hochgehalten. Für ihn erreicht die EU mit der Brexit-Abstimmung eine neue - aber wenig verwunderliche - Eskalationsstufe. "Einerseits gibt es das Effizienz-Defizit der Union: Die Union kann nicht liefern, was die Menschen erwarten, weil die Nationalstaaten das nicht zulassen", sagt Fischer. "Und auf der anderen Seite gibt es aber das große Sinn-Defizit: Wohin will dieses Europa? Was ist sein Zweck?"

Wie auch immer die Briten am 23. Juni abstimmen: Dieser Tag sei ein Schlüsselmoment für Europa, betont Ex-Außenminister Fischer. Es gehe darum, neue Ziele festzulegen: "Eine Neuverteilung der Macht zwischen den Nationalstaaten und Europa, eine Neuverteilung auch des Geldes - auch das wird eine Rolle spielen - und eine Neuverteilung auch der Souveränität", sagt er.

Fischer selbst sieht die Zukunft nicht in einem Weniger von Europa, sondern in mehr Zusammenarbeit. Deutsche und Franzosen müssten vorangehen – müssten festhalten an der großen Idee. "Europa ist vor allen Dingen eine große Friedensordnung. Und Europa ist gebaut gegen den Nationalismus. Europa ist der immerwährende Kompromiss. Kompromiss heißt: sich mit den Nachbarn vertragen. Alle haben so ihre Marotten auch. So ist das halt im Leben."

Weblink:

Europa ohne Zukunft? - www.heute.de

Sonntag, 19. Juni 2016

Deutsche Nationalmannschaft steckt im Kinderschokoladen-Dilemma

Vorbei die Zeiten, als die deutschen Nationalspieler noch Fritz, Hans und Helmut hießen. Weil Ferrero mit Kinderbildern von Boateng und Gündoğan wirbt, drehen einige Pegidisten durch. Die Armen! Nun müssen sie sich entscheiden, ob sie zu Deutschland halten. Tolle Initiative von Ferrero. Fussball fällt demnach für Pegida-Anhänger flach, da nicht national genug. Da heisst es konsequent bleiben.

Sie verachten zwar das politische System, hassen alles Fremde und angeblich Nichtdeutsche. Einen EM-Titel nehmen sie aber gerne mit, es ist ja schließlich die Nationalmannschaft.

Die armen Fahnenschwenker, Höcke-Fans und anderen Rechtsausleger! Der Fußball führt ihnen wieder mal ihre Schizophrenie vor Augen. Auf der Facebook-Seite von Pegida Baden-Württemberg gibt es einen Vorgeschmack darauf, mit welchem selbstverschuldeten Dilemma sie in den nächsten Wochen konfrontiert werden. Dort diskutiert man sich wieder mal die Köpfe heiß. Anlass sind die aktuellen Bilder auf der Kinderschokolade.

Schon doof irgendwie, wenn man im Windschatten der Nationalelf seinen Grossnationalen Wahn ausleben will und dann verwundert feststellen muss, dass diese Manschaft getragen wird von Menschen mit Migrationshintergrund, Dunkelhäutigen mit bajuwarischem Einschlag und Moslems.

Da sieht der verlotterte Pegidianer natürlich gleich das Abendland untergehen. Da ist er dann schon lieber dafür dass wir rein-weiße Mannschaften haben mit durchdeklinierter biodeutscher Abstammung bis 2000 vor Christus.

Dann gibt es nämlich keine Europa-, geschweige denn Weltmeisterschaft mehr bis zum nächsten 1.000-jährigem großdeutscher Nation. Endlich kann man sich dann wieder mit Luxemburg und Malta um den letzten Platz in den Qualirunden streiten.

Weblink:

Deutsche Nationalmannschaft: Das Kinderschokoladen-Dilemma - www.zeit.de/sport

Dienstag, 14. Juni 2016

In Frankreich ist die Reform des Arbeitsmarktes heftig umstritten

Flagge Frankreich


In Frankreich ist die Reform des Arbeitsmarktes heftig umstritten. Die in Frankreich heftig umstrittene Reform steht vor einer neuen Hürde: dem Senat. Die zweite Kammer des Parlaments, die von der konservativen Opposition dominiert wird, dürfte das Gesetz noch verschärfen.

Hollande eifert einem übreraus schlechtem Vorbild aus dem Nachbarland nach! Das hat Schröder schon falsch gemacht, denn mit der Reform des Arbeitsrechts sollten damals Unternehmenschefs mehr Flexibilität erhalten, um dann wiederum auch mehr Menschen einzustellen.

Die Deutschen wurden mit dieser politischen Mogelpackung und vorgeblichen Reformen hinters Licht geführt. Jeder weiß mittlerweile, daß Schröders "Reformen" keine Reformen waren, sondern neoliberale Arbeitsmarktpolitik mit katasrophalen Folgen im Sozialbereich, die seine eigene "sozialdemokratische" Partei zugrunde gerichet hat. Man kann auch aus den Fehlern anderer lernen - zugegebenermaßen fällt selbsternannten "Sozen" das Lernen offensichtlich allgemein schwer.

Schröders "Reformen" haben die damals prognostizierte Zementierung des Prekariats voll erreicht. Die Generation 'Probezeit', prekäre Leiharbeit und Hartz IV mit rund 6 Millionen Menschen, die in der BRD vom Sozialamt alimentiert werden sind ganz sicher kein Beleg für Reformen der Art, welche Hollande jetzt durchsetzen will.

Frankreich steht damit vor dem Weg in eine andere Republik. Wenn die Franzosen klug sind und Hollande politisch überleben will, werden sie sich vor solchen vermeintlichen "Reformen" zu hüten wissen.


Weblink:

Das große Ringen in Paris - Reformpläne im Senat


Torpedo63-Blog: Blog-Artikel

Frankreich vor Sozialreformen

»Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?« von Christoph Butterwegge - Torpedo63-Blog

Literatur:

Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?
Hartz IV und die Folgen: Auf dem Weg in eine andere Republik?
von Christoph Butterwegge

Sonntag, 12. Juni 2016

Europa - Kaputte Gemeinschaft?

Sind die Ideale der Europäischen Union zum Scheitern verurteilt? Darüber spricht Richard David Precht in seiner ZDF-Philosophiesendung mit dem ehemaligen Außenminister Joschka Fischer. Erst bekam die EU den Friedensnobelpreis, doch jetzt treibt die Flüchtlingskrise die Gemeinschaft auseinander. Ist die europäische Einheit nur eine Fiktion? Was überhaupt ist Europa? Gibt es die vielbeschworene Wertegemeinschaft? Fragen an den überzeugten Europäer Joschka Fischer.

„Europa besteht aus Staaten, die sich nicht vorschreiben lassen wollen, was sie selbst beschlossen haben.“ So brachte es der Kabarettist Werner Schneyder einmal auf den Punkt. Eurokrise, Ukrainekonflikt, Flüchtlingsströme, umstrittene Osterweiterung, Bürokratie-Moloch, Rechtspopulismus. Wird die große Idee vom geeinten Europa am Ende eben doch nur vom Kalkül einer wirtschaftlichen Interessensgemeinschaft beherrscht, in der jedes Land nur seinen Vorteil sucht?

Friedensnobelpreis - zurecht erhalten?

Vor drei Jahren erhielt die Europäische Union den Friedensnobelpreis – für sechs Jahrzehnte Frieden in Europa.
Zerfetzte Europaflagge

Aber ist dies tatsächlich das Verdienst der EU? Sind Europa und der europäische Einigungsprozess das gleiche? Was ist das überhaupt – Europa? Ein Kontinent, eine historische Verpflichtung, ein Binnenmarkt oder gar eine Wertegemeinschaft? Angesichts der jüngsten Ereignisse um die große Zahl von Menschen die aus aller Herren Länder nach Europa strömen, zeigt sich Europa jedenfalls unsolidarisch und zerstritten. Ist die europäische Einheit nur eine Fiktion? Sind jene viel beschworenen europäischen Werte wie Freiheit, Vernunft, Gewaltenteilung, Demokratie, Toleranz denn überhaupt genuine Errungenschaften unserer abendländischen Kultur, der Antike, des Christentums oder der Aufklärung?

Das Bemühen um eine gemeinsam getragene europäische Verfassung ist vorerst gescheitert. Mehr denn je zeigt sich Europa zerrissen zwischen supranationaler Solidarität und nationaler Souveränität, zwischen politischen Idealisten, noch mehr Lobbyisten und noch viel mehr desinteressierten Bürgern, zwischen armen und reichen Ländern. Aber auch zwischen Neumitgliedern wie Ungarn, Kroatien oder Tschechien, die ihren lange unterdrückten Nationalstolz aufleben lassen, während die unangefochtenen Hegemonialmächte Deutschland und Frankreich an allen europäischen Instanzen vorbei ihr eigenes Süppchen kochen.

Wird es eine europäische Identität geben?

Haben sich die Architekten der Europäischen Union das so vorgestellt? Ist das Konstrukt aus Parlament, Kommission und Rat letztendlich wirklich handlungsfähig und transparent genug, um beim Bürger eine europäische Identität wachsen zu lassen? Wird der Überbau der europäischen Ideale nicht von unsinnigen DIN-Vorschriften, Wirtschaftslobbyismus und Quoten-Geschacher ausgehöhlt? Brauchen wir ein neues Europa, nicht errichtet auf den Ruinen des alten Kontinents, sondern entwickelt aus der Quintessenz unserer heutigen modernen Gesellschaft? In transparenter Leichtbauweise, so Richard David Precht, so dass es nicht nur nach innen, sondern auch nach außen ein Profil zeigt, hinter dem wir Europäer geschlossen stehen wollen?

Weblink:

Europa - Kaputte Gemeinschaft? - Richard David Precht im Gespräch mit Joschka Fischer

Der wirkliche Feind des bedingungslosen Grundeinkommens ist der Neid

Durch die „erfolgreich“ verlorene Abstimmung über das bedingungslose Grundeinkommensin der Schweiz wurde das Projekt weit zurückgeworfen. Gesiegt hat letzlich die menschliche Kurzsichtigkeit. Die Begriffe „Grundeinkommen“ und „bedingungslos“ sind jetzt verbrannt.

Völlig zu unrecht, denn niemand scheint sich die Mühe zu machen, der Idee auf den Grund zu gehen. Was schon beim ersten Hinhören unsinnig klingt, das wird die Beschränkung der Vorurteile nicht überwinden.

Dass auch in Deutschland ein großer Teil der Bevölkerung durch Transferleistungen unterhalten wird, ist den Gegnern überhaupt nicht bewusst.

Der wirkliche Feind des bedingungslosen Grundeinkommens ist der Neid. Die Kurzsichtigen haben es mal wieder nicht vermocht, aus diesem Grund die Thematik zu Ende zu denken.

Fortschritte in der Robotik, der künstlichen Intelligenz sowie Technologien, die all dies bezahlbar und Großserientauglich zur Verfügung stellen werden, werden bald in allen Ländern ihren Tribut fordern.

In Form von massiver Freisetzung menschlicher Arbeitskraft. Spätestens dann stellt sich die Frage nach einem Grundeinkommen wieder. Und nicht nur in der Schweiz.

Stellt man sich dieser Frage nicht, implodieren die entsprechenden Gemeinwesen - und auch das marktwirtschaftliche System infolge massiver Arbeitslosigkeit und entsprechender sozialer Unruhen.

Die Zeit noch nicht reif für Grundeinkommen

Die Schweizer haben sich gegen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommen für jeden Einwohner entschieden. Die Zeit ist also noch nicht reif dafür. Aber wenn die Zeit reif ist, nämlich dann, wenn wirklich weniger Arbeit vorhanden ist, wird sicher noch einmal über ein bedingungsloses Grundeinkommen nachgedacht werden (müssen). Und nicht nur in der Schweiz.

Die Meinungen über das bedingungslose Grundeinkommen sind durchaus gespalten. Die Befürworter halten es für ein soziales Experiment, die Gegner und Ablehner für pure Träumerei.

Allerdings ist etwas mehr als ein Drittel des Durchschnittsgehalts recht mager. Das würde dann, wenn es soweit ist, vorne und hinten nicht reichen. Die Idee grundsätzlich ist aber nicht schlecht. Ich glaube auch nicht, dass es zu mehr "Faulheit" führen würde. Bestimmte Arbeiten würden dann aber eher liegen bleiben bzw. von Robotern gemacht werden müssen. Wenn es immer weniger Arbeit für den Menschen gibt stellt sich die Frage, wie man die Menschheit denn "bespaßen" möchte.

Ein Grundeinkommen wäre auf jedenfall sozial gerechter. wenn alle Sozial-Leistungen weg fallen und jeder würde 500 € montlich. bekommen,dann hätte auch die arbeitende Bevölkerung was von diesem Grundeinkommen. DasGrudneinkommen dienetauhc dazu, daient schlimmesteverwerfunge der Agenda 2010 zu korrigieren und die arbeitssuchende Menschen nicht zu Bittstellern zu degradieren .

Das bedingungsloses Grundeinkommen oder ähnliches wäre eine gute Möglichkeit, für faire Arbeitsbedingungen zu sorgen - denn dann kann der Staat den Bürger nicht mehr erpressen, die schlecht bezahlten Jobs anzunehmen. Die Wirtschaft, das gesamte Leben müssten endlich umdenken, weg von der Wachstumsgesellschaft hin zum Erhalt voin Werten. Aber es ist zu befürchten, daß sich ein Grundeinkommen hier nicht durchsetzen läßt, weil die Angst vor Veränderungen die Leute beherrscht.

Die Schweizer haben an diesem Sonntag über das Grundeinkommen abgestimmt. Und sie haben mit überwältigender Mehrheit für den herkömmlichen Sozialstaat plädiert – und damit gegen ein Grundrecht auf subventionierte Faulheit.

Weblinks:

Grundeinkommen - meta.tagesschau.de

Kein Grundrecht auf subventionierte Faulheit - Schweizer lehnen Grundeinkommen ab - www.tabularasamagazin.de

BGE-Blogs:

BGE-Blog - http://dasbge.blogspot.de

Initiative bedngsungsloses Grundeinkommen Rostock - http://grundeinkommeninrostock.blogspot.de

Freitag, 10. Juni 2016

Und täglich grüßt der korrupte Manager

Korruption ist in der Wirtschaft gang und gäbe und die eigentliche Grundlage der funktionierenden Demokratie und sie macht natürlich nicht vor den Toren von einflußreichen Verbänden halt. Auch für die FIFA läuft es wie geschmiert!

Viele Menschen ahnten es das unter der Maske, der Macher, der Idole und der Vorbilder, nur ganz gewöhnliche Kriminelle stecken.

Sepp Blatter, der lupenreine Demokrat, der den Fussball verschachert. Wirklich eine Schande, was mit diesem tollen Sport gemacht wird. Anstatt ein faires Rotationssystem für die Vergabe von WM und EM auszuarbeiten, werden die großen Fußball Turniere nur an den meistbietenden Despoten verschachert.

Wirklich eine Schande, andererseits ist der FIFA-Skandal auch nur ein Spiegelbild der allgemeinen Politiklandschaft unserer Zeit.

Weblink:

Und täglich grüßt der korrupte Manager! - meta.tagesschau.de

FIFA wirft Blatter massive Bereicherung vor - meta.tagesschau.de

Torpedo-Blog Weblinks:

sepp-blatter-die-totale-inkarnation-derZeit - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com Weblink:

Razzia beim DFB - Niersbach & Co. drohen Haft - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Es ist genug Geld da, es wird nur falsch verteilt

Im Fall der FIFA und des Herrn Blatter sind erhrenwerte Herrschaften sind von der unheilbaren Krankheit, der Geldgier, befallen worden. Und die FIFA ist eine dafür passende Bereicherungsmaschine für die Geldsucht ihrer Mitglieder, den sog. "Funktionären".

Das Geld ist da, es wird leider nur nicht richtig verteilt! Wenn man daran denkt, wie manchmal bei sozialen Leistungen, bei Hartz IV-Sätzen und rund um die Flüchtlingsaufnahme um jeden Cent gegeizt wird.

Solange Millionen Deutsche Geld genug haben, um es dem Fußball und der FIFA und der UEFA in den Rachen zu werfen, solange können wir es uns leisten viel mehr Flüchtlinge aufzunehmen und viel mehr Geld für Bildung, soziale Förderung und Integration in die Hand zu nehmen.

Es gibt eben weder bei der FIFA oder IOC, in der Wirtschaft oder in der Politik einen "Weißen Ritter", der absolut integer, sauber und unbestechlich ist! Das Verhalten von Blatter und ex-Politikern & Co. ist, so verwerflich, ja kriminell es zu werten ist,leider allzu menschlich! Alle die jetzt kritisieren und schimpfen, wären vermutlich genau bestechlich oder würden zumindest die Gelegenheiten nicht ablehnen, wenn sie sich anbieten!

Hier geht es nämlich nicht um "peanuts", sondern um Millionen, von den im Fall der Aufdeckung und eines darauf folgenden Gerichtsverfahrens dann wieder die Rechtsanwälte bezahlt werden, sodaß die letztlich die Nutzniesser sind! Denn man sollte nie vergessen: ein Verteidiger ist nicht dazu da, daß er die Wahrheit herausfindet, sondern daß er so glimpflich wie möglich davonkommt, am besten als "unschuldig" im Sinne der Anklage! Übrigens haben die Verdächtigen ihre Beute schon lange in Sicherheit gebracht über die Familie oder Stiftungen usw.!

Weblinks:

FIFA wirft Blatter massive Bereicherung vor - meta.tagesschau.de

sepp-blatter-die-totale-inkarnation-derZeit - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Mittwoch, 8. Juni 2016

FIFA wirft Blatter massive Bereicherung vor

FIFA-Präsident Sepp Blatter


Die FIFA wirft Sepp Blatter massive Bereicherung vor. Es wäre auch töricht, von Blatter etwas anderes als massive Bereicherung zu erwarten, aht er doch die korrupte FIFA erst aufgebaut und seinem Zweck ausgestaltet - ein persönlicher Bereicherungsladen.

In ihren Ermittlungen gegen ihren früheren Chef Blatter verschärft die FIFA nun ihre Vorwürfe: Blatter und zwei ehemalige Top-Funktionäre sollen sich innerhalb von fünf Jahren unrechtmäßig um mehr als 71 Millionen Euro bereichert haben. Blatters Anwalt wies die Vorwürfe zurück.


Es gibt weder bei der FIFA oder IOC, in der Wirtschaft oder in der Politik einen "weißen Ritter", der absolut integer, sauber und unbestechlich ist. Das Verhalten von Blatter und ex-Politikern & Co. ist jedoch verwerflich, ja kriminell zu werten. <1-- ablehnen="" alle="" anbieten="" bestechlich="" die="" gelegenheiten="" genau="" jetzt="" kritisieren="" nicht="" oder="" rden="" ren="" schimpfen="" sich="" sie="" und="" vermutlich="" w="" wenn="" zumindest="">

Hier geht es nicht um "Peanuts", sondern um Millionen, von den im Fall der Aufdeckung und eines darauf folgenden Gerichtsverfahrens dann wieder die Rechtsanwälte bezahlt werden, sodaß die letztlich die Nutzniesser sind! Denn man sollte nie vergessen: ein Verteidiger ist nicht dazu da, daß er die Wahrheit herausfindet, sondern daß er so glimpflich wie möglich davonkommt, am besten als "unschuldig" im Sinne der Anklage! Übrigens haben die Verdächtigen ihre Beute schon lange in Sicherheit gebracht über die Familie oder Stiftungen usw.!

Wie immer, ist auch hier entscheidend, wer die Tat begangen hat. Im Züricher Tages Anzeiger gab es folgenden Beitrag vom britischen Journalisten Andrew Jennings.

Ich wette: Wäre das nicht Fußball, wäre dieser Verein längst verboten. 


Nach Ansicht von Jennings geht es zu wie bei der Mafia: „In der Fifa herrscht Omertà“. Nach Ansicht von Jennings ist die Fifa „eine kriminelle Organisation“. Und wie sieht es in den einzelnen Landesverbänden aus?

Da ist wohl „Friede Freude Eierkuchen“! Was kostet dem Staat, dem Steuerzahler, den Fernsehzuschauern dieses millionenschwere Spektakel?

Weblinks:

FIFA wirft Blatter massive Bereicherung vor - meta.tagesschau.de

sepp-blatter-die-totale-inkarnation-derZeit - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Dienstag, 7. Juni 2016

Die Mär vom Friedensprojekt

Wieder einmal die Mär vom Friedensprojekt: kein Mensch mit Verstand und Moral, wird den Gründerväter der EU, Schumann, Monet, Adenauer, de Gaulle in Abrede zu stellen, nach den Katastrophen des Ersten und Zweiten Weltkrieges die EU (bzw. deren Vorläufer) gegründet zu haben, beseelt von der noblen und heeren Idee, ehemalig Erzfeinde wie Deutschland und Frankreich sich endlich auf gleicher Augenhöhe und in Freundschaft verbunden , die Hand zu reichen und gemeinsam eine friedliche Zukunft zu schaffen! Selbstverständlich hat die EU hier einen wichtigen Beitrag zum Frieden erbracht.


Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, 
der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!

Jean-Claude Juncker

Was ist von dieser noblen und heeren Idee der Gründerväter geblieben?? Welchen Beitrag leistet die EU heute, damit eine friedliches Zusammenleben und eine europaweite Kooperation gelingt?

Die EU sät immer mehr Missgunst und Zwietracht, bis hin zu offenen Ressentiments! Konrad Adenauer hat bei seinem ersten Besuch nach dem Zweiten Weltkrieges genau sieben Polizisten für seine Sicherheit, so benötigte. Frau Merkel 2014 70.000.

Weblink:

Wieder einmal die Mär vom Friedensprojekt

Montag, 6. Juni 2016

Schweizer stimmen gegen Grundeinkommen

Schweizer bei der Abstimmung


Das Ergebnis der Volksabstimmung in der Schweiz steht fest: 76,9 Prozent sind gegen ein bedingungsloses Grundeinkommen für jeden Einwohner. Laut Endergebnis stimmten nur 23 Prozent dafür. Der Initiator des Referendums, Häni, sprach von einem moralischen Sieg. Zwar ist der Kapitalismus in einer Krise, aber das war doch zuviel.

Die Abstimmung hat deutlich aufgezeigt: die Zeit ist noch nicht reif für ein Grundeinkommen - vor allem wegen Fragen der Finanzierbarkeit. Die Schweizer wollen keine Experimente wie Finnland und die Niederlande sie zumindest versuchen. Die Initiative will das Schlaraffenland und senkt die Arbeitsmoral.
Deutschland ist ein Tanker, aber reformierbar, wie die Agenda 2010 gezeigt hat.


Das Rentenproblem wäre ein guter Ansatzpunkt für einen Einstieg in ein "Grundeinkommen". Statt zunehmende Massen von Aufstockern zu Aufstockenden Rentnern mitten im bürokratischen Handling einer Harz IV-Landschaft zu machen. Die in Deuschland praktizierte Verfahren von Hartz IV ist leider auch keine Lösung!

Die Schweizer haben sich gegen ein vermeintliches Recht auf Faulheit entschieden. Noch ist es zu wohl früh für die breite Akzeptanz einer solch radikalen Idee. Aber in 10 bis 20 Jahren, wenn die Rationalisierung weiter mit hartem Besen in der deutschen Arbeitswelt gewütet hat und die weiter fortschreitende Digitalisierung auch die Jobs in der Dienstleistungsbranche reduziert hat, wird die Bevölkerung und auch die "bürgerliche Intelligenz" verstehen, dass kein Weg an einem bedingungslosen Grundeinkommen vorbeiführt.

BGE-Blogs:

BGE-Blog - http://dasbge.blogspot.de

Initiative bedngsungsloses Grundeinkommen Rostock - http://grundeinkommeninrostock.blogspot.de

Keine Lehren aus der Geschichte gezogen

"Uns trennen keine Gräben mehr. Als Freunde gedenken wir gemeinsam der Vergangenheit und gestalten miteinander unsere Zukunft."

Angela Merkel


Allerdings muss das "Wir" die Völker Europas meinen und nicht ein paar Politiker, die in der EU das durchsetzen was sie wollen. Und das Gestalten muss demokratisch legitimiert sein und zwar so, dass die europäischen Bürger entscheiden und nicht Wünsche der Hochfinanz und der Wirtschaft.


"Wenn wir uns die Lehren, die Europa aus den Katastrophen des 20. Jahrhunderts gezogen hat, immer wieder bewusst machen."

Angela Merkel


Hier ist das Problem: Es sind eben keine Lehren aus der Geschichte gezogen worden. Ein Beispiel: dafürist das dilettantisch vorbereitete Assoziierungsabkommen der Ukraine mit der EU. Hätte man Lehren aus der Vergangenheit gezogen, hätte man die Bedenken aller Beteiligen gehört und einen schlimmen Bürgerkrieg verhindern können. Sagt den Bürgern endlich die Wahrheit, damit sie euer Handeln nachvollziehen können!

Ein Politiker - außer wenn es um Frage des Macherhalts geht - ist nicht unbedingt als lernendes Wesen bekannt. Kein Wunder also. daß sich historische Fehler so häufig wiederholen dund daraus keine Lehren gezogen werden.

Weblink:

Merkel nicht glaubhaft!

Samstag, 4. Juni 2016

Bedingungsloses Grundeinkommen - eine Utopie?

EU-Geldscheine


Arbeit ist eine gesellschaftliche Form der Wertschätzung und zugleich ein Grundbedürfnis zur Selbstwirklichung, seiner Arbeit nach seinen eigenen Fähigkeiten nachzugehen. Das bedingungslose Grundeinkommen eröffnet die Möglichkeit, Arbeit weg von der Erwerbsarbeit hin zu einer selbstbestimmten Arbeit zu gestalten.

Wie wäre das: Wenn jeder von uns 1.000 Euro im Monat bekäme, unabhängig von Alter, Einkommen und Tätigkeit. Ein Grundeinkommen für die nötigsten Bedürfnisse. Das ist die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Eine reine Utopie?

Es klingt wohl schon utopisch, wenn man nur an die Kosten denkt. Und dennoch streiten immer mehr Menschen dafür, sie wirklich einmal auszuprobieren: In der Schweiz gibt es zum bedingungslosen Grundeinkommen im Juni sogar eine Volksabstimmung. In Deutschland setzt sich eine breite Front aus Unternehmern, Politikern und Aktivisten dafür ein. Beispielsweise der Internetunternehmer Michael Bohmeyer, der mit viel Leidenschaft für ein bedingungsloses Grundeinkommen streitet.

Es geht um Fragen des Arbeitslebens und der Arbeitsmotivation - besonders im Niedriglohnsektor. Wer macht die einfachen, schlecht bezahlten Arbeiten, wenn niemand dazu gezwungen ist? Wer putzt die Klos und wer sortiert den Müll?

Das bedingungslose Grundeinkommen ermöglicht eine soziale Teilhabe und Teilnahme am gesellschafltichen Leben. Es ist an keine konkrete Gegenleistung geknüpft, sondern basiert auf der optimistischen Annahme, daß der Bezieher sich als dankendes Entgegenkommen in die Gesellschaft nützlich einbringt. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist die einzige Möglichkeit, Radikalisierungen im Umgang mit Menschen zu verhindern. Es wird eine neue Sicht möglich machen, weil die Demütigung keine Chance mehr hat.

Ob das bedingungslose Grundeinkommen eine soziale Utopie bleibt, hängt neben seiner gesellschaftlichen Akzeptanz von dessen konkreter Gestaltung und Finanzierbarkeit ab sowie von der Höhe des zu zahlenden Grundeinkommens und der Anzahl der Bezieher in einem Land. In Zeiten zunehemenden Arbeitsplatzabbaus und weiterer Technisierung und Computerisierung sind jedoch alternative Einkommensformen heute dringender denn je.



Auch in Deutschland gibt es hierzu bereits Initiativen wie die Initiative bedngsungsloses Grundeinkommen Rostock oder das BGE-Blog.

Weblink:

B wie bedingungsloses Grundeinkommen - www.hr-online.de

BGE-Blogs:

BGE-Blog - http://dasbge.blogspot.de

Initiative bedngsungsloses Grundeinkommen Rostock - http://grundeinkommeninrostock.blogspot.de

Freitag, 3. Juni 2016

Stimmt die Schweiz für ein Grundeinkommen?

 
Stimmt die Schweiz für ein Grundeinkommen?


Am 5. Juni blickt die Welt in die Schweiz, wo sich in einer historischen Volksabstimmung die BürgerInnen für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens entscheiden können. Die Schweiz könnte das erste Land weltweit werden, das für alle seine BürgerInnen ein bedingungsloses Grundeinkommen einführt.


Bald wird es nicht mehr genug Arbeit für alle geben. Deshalb soll jede erwachsene Person in der Schweiz 2.500 Franken pro Monat erhalten – egal ob diese arbeitet oder nicht. Denn bedingungslos soll das Grundeinkommen sein, so will es die Initiative, über die die Schweiz am 5. Juni abstimmt.

Das bedingungslose Grundeinkommen will den Veränderungen in der Arbeitswelt Rechnung tragen. Die Digitalisierung und der Einsatz von Robotern werden in Zukunft viele Jobs überflüssig machen. Genug Arbeit für alle gibt es nicht mehr. Deshalb soll der Lohn von der Arbeit entkoppelt werden. Alle sollen 2.500 Franken pro Monat erhalten. Wer arbeiten kann und will, soll das weiterhin tun. Die Menschen, die keine Arbeit haben, werden durch das bedingungslose Grundeinkommen nicht mehr ausgegrenzt und können weiter am sozialen Leben teilhaben. Das Grundeinkommen ist ein Instrument zur Besserstellug nder sozial Benachteiligten.

Die Initiative will das Schlaraffenland und senkt die Arbeitsmoral. Wer will noch arbeiten, wenn es am Ende des Monats sowieso 2500 Franken gibt? Zudem sei Arbeit mehr als nur Lohnerwerb. Arbeit sei sinnstiftend, so die Gegner. Auch linke Kreise sind gegen die Initiative. Man bangt um die hart erkämpfte AHV und ganz grundsätzlich um das Konzept der Sozialwerke. Die Frage von links bis rechts steht zudem im Raum, wie das bedingungslose Grundeinkommen finanziert werden soll.

Hierzu stellen sich einige Fragen: Ist das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ein taugliches Mittel, um der drohenden Massenarbeitslosigkeit zu begegnen? Wie sähe eine Gesellschaft aus, deren Basis nicht mehr die Erwerbsarbeit ist? Wie wirkt sich das Grundeinkommen auf die Arbeitsmoral aus? Kann sich eine Gesellschaft das Grundeinkommen leisten und wer soll dies bezahlen?

Donnerstag, 2. Juni 2016

Historisches Gedenken über den Gräbern von Verdun

Angela Merkel und François Hollande im Beinhaus von Douaumont


Tausende Jugendliche aus Deutschland und Frankreich haben bei einer bewegenden Zeremonie im Beisein von Kanzlerin Merkel und Präsident Hollande an die Schlacht von Verdun erinnert. Die beiden Politiker entzündeten eine Flamme - und warnten vor nationalstaatlichem Denken.

Eine symbolischer Akt des stillen Gedenkens und eine ewige Mahnung gewiss. In Sonntagsreden und in Gedenkstätten wird an die Grausamkeit vergangener Kriege als ritualisiertes Gedenken erinnert. In der Gegenwart werden sie jedoch paradoxerweise bedenkenlos fortgesetzt.

Die Schlacht von Verdun, bekannt als die Knochenmühle, war zweifellos schlimm - wie auch der ganze industrialisierte Krieg, ein Wahnsinn, den man als normal denkender Mensch kaum erfassen kann. 300.000 Tote und sinnlose Opfer, für nichts und wieder nichts.

In Sonntagsreden und in Gedenkstätten
wird an die Grausamkeit vergangener Kriege
als ritualisiertes Gedenken erinnert.


Die Propaganda von damals mit ihrer klaren Erschaffung von Feindbildern sollte eine Mahnung sein. Noch im Sommer 1939 war die Auffassung der britischen Regierung, ein Krieg solcher Dimension sei doch gar nicht mehr vorstellbar. Irgendwie scheinen wir aktuell wieder an diesem Punkt zu stehen, wir sehen die Zeichen und Mahnungen aus der Vergangenheit, wissen aber rein gar nichts damit anzufangen.


Aus der Vergangenheit zu lernen ist für viele Politiker gar nicht so einfach, besonders wenn die Gegenwart das Gegenteil von dem beweist, daß aus der Vergangenheit irgend ewas gelernt worden ist.


Weder die Gräuel des Ersten Weltkriegs, noch die des Zweiten Weltkrieges inklusive Holocaust sind Warnung genug, eben nicht den Weg von Aggression und Konfrontation zu gehen, "die da oben" machen es einfach schon wieder. Und von denen "hier unten" machen zuviele einfach kritiklos mit, oder laufen gleich noch Schlimmerem hinterher.

Das Wesen der Menschheit scheint also darin zu bestehen, aus Kriegen absolut nichts zu lernen. In Sachen Krieg ist der Mensch kein lernendes Wesen, solange es noch Profiteure in der Rüstungsindustrie gibt, die vom Krieg erheblichen Nutzen ziehen.- Warum auch, wenn ein Land selbst genug Kanonenfutter hat und stets andere für das entstandene und angerichete Desaster verantwortlich machen kann? - Wie sagte Jean-Paul Satre doch so allzu treffend: "Die Hölle, das sind die anderen!"

Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, 
der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!

Jean-Claude Juncker

Den Nationalisten keine Chance geben. Hollande und Merkel sind auch nur Nationalisten. Sie wollen einen europäischen Superstaat. Schuld am Ersten Weltkrieg sind nicht die Nationen, sondern es war die Bündnispolitik, die den Ersten Weltkrieg erst begünstigt hat.

Und auch die EU hat nicht für Frieden in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg gesorgt, so wie es der Nobelpreis für die EU propagandiert, sondern es waren die Atombomben mit dem Potenial der gegenseitigen Selbstauslöschung und die zwei riesigen Militärbündnisse Nato und Warschauer Pakt, die sich gegenüber standen.

Es ging bei der Gedenkfeier auch um die Botschaft für heute. Hollande und Merkel warnten bei dem Gedenken vor nationalstaatlichem Denken. Aber warum werden dann die Nationalfaschisten in der Ukraine unterstützt? Warum wird in Frankreich wie in Deutschland seit Jahrzehnten eine Politik fabriziert, die das Volk massenhaft in die Arme der Rechtsnationalen Parteien treibt?

Aus Fehlern der Vergangenheit für heute lernen sieht anders aus!- Ob es Merkel und Hollande wohl verstanden haben? Dies darf ernsthaft bezweifelt werden!

Weblinks:

Schlacht bei Verdun - Urschlacht des Jahrhunderts - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Ergreifendes Gedenken über den Gräbern von Verdun - meta.tagesschau.de

Mittwoch, 1. Juni 2016

"Cap Anamur"-Mitbegründer Rupert Neudeck gestorben

Rupert Neudeck


Der Mitbegründer der Hilfsorganisation "Cap Anamur", Rupert Neudeck, ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Neudeck war ein deutscher Journalist, Mitgründer der Organisation Cap Anamur / Deutsche Not-Ärzte und Vorsitzender des Friedenskorps Grünhelme e. V.

Weltweit bekannt wurde Neudeck 1979 durch die Rettung tausender vietnamesischer Flüchtlinge - sog. „boat people“ - im Chinesischen Meer mit der Cap Anamur. Neudeck hatte 1979 zusammen mit Heinrich Böll das Komitee "Ein Schiff für Vietnam" gegründet, aus dem 1982 "Cap Anamur" hervorging.

Der Gründer der Hilfsorganisation "Cap Anamur", einst selbst als Flüchtling von Danzig ins westfälische Hagen gekommen, war ein Idealist und Menschenfreund - ein bemerkenswerter Mensch, auch außerhalb des Scheinwerferlichts der TV-Kameras.

„Die höchste Form der Hoffnung
ist die überwundene Verzweiflung.“


Albert Camus

Rupert Neudeck war ein mutiger Helfer für Menschen in Not, der Flüchtlinge auf See vor dem Ertrinken gerettet hat. Er verband zusammen mit seinen Mitstreitern Wissen und Tat in einer fast unnachahmlichen Weise. Er sah, wo Not war, wo Elend nur durch schnelle Hilfe gelindert werden konnte. Der Mitbegründer von Cap Anamur rettete Menschenleben aus dem Meer in Zeiten, in denen die weltweite Politik viel zu langsam reagierte, viel zu träge sich durch die Wirren von Länderverhandlungen wand, die notwendige Hilfe nicht leisten konnte oder leisten wollte.

Rupert Neudeck war ein großer Humanist, der für seinen großen humanitären Einsatz für Flüchtlinge bekannt wurde. Er führte ein hingebungsvolles Leben, gekennzeichnet durch den Einsatz für Menschen und deren Würde. Trotz seines nahezu täglichen Umgangs mit Not, Elend und der zuweilen groben Ungerechtigkeit des menschlichen Schicksals, strahlte er eine stille Zuversicht aus. Er schien von innen wie beleuchtet.

Neudeck hatte mit Heinrich Böll das Komitee "Ein Schiff für Vietnam" gegründet, aus dem 1982 die "Cap Anamur" hervorging.

Die Worte seines Lieblingsschriftstellers Albert Camus hat er nicht nur gelesen, sondern gelebt: „Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung.“

Weblink:

"Cap Anamur"-Mitbegründer Neudeck ist tot - meta.tagesschau.de