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Mittwoch, 11. April 2018

Merkel will AfD-Wähler zurückgewinnen

Angela Merkel

Merkel IV - so knapp war die Mehrheit für eine deutsche Regierung noch nie. Trotz der vielen Nein-Stimmen aus den eigenen Reihen ist Angela Merkel aber "einfach nur froh über das Vertrauen". Als ein Ziel nannte sie im ARD-Interview: die AfD kleiner machen, Protestwähler zurückgewinnen.

Viele Wähler haben bei der letzten Wahl der AfD die Stimme gegeben und zwar aus Protest. Aus Protest darüber, dass die Partei, die mir von der Programmatik in Sachen Sozial- und Wirtschaftspolitik viel näher steht, sich weigert, dieses Land als Land der Deutschen zu erhalten.
Lieber kümmert sie sich darum, dass möglichst viele "Flüchtlinge" ihre Familien nachholen können,

Wenn die Bundesregierung unter der wiedergewählten Kanzlerin Merkel die soziale Spaltung der Gesellschaft beseitigt, dann kann keiner mehr die Habenichtse gegen die Habegarnichtse aufhetzen und Xenophobie wird zum Randthema. Die Regierung sollte es sich zur Aufgabe machen, die größte Umverteilung von unten nach oben beenden, die wir jemals hatten, und die Menschen werden diese Demokratie wieder für würdig halten, dass man sich dafür einsetzt. Und dann werden sie auch keine Partei mehr brauchen, die sie abzuschaffen gedenkt.

Kanzlerin Merkel hat die AfD durch ihre unsoziale und ungerechte Politik erst groß und politisch hoffähig gemacht. Nun will sie tatsächlich AfD-Wähler zurückgewinnen, die sie leicht durch kluge und durchdachte Politik hätte verhindern können! Welch eine Erkenntnis.Wenn Frau Merkel also die AfD kleiner machen will, dann soll sie mal loslegen und auf der Stelle zurücktreten!

Freitag, 23. März 2018

Castro-Ära vor dem Ende


Mit der Parlamentswaahl hat Kuba die Zeit nach Fidel und Raul Castro eingeleitet. Die Abgeordneten wählen im April den Staatsrat, der dann wiederum das neue Staats-Oberhaupt bestimmt. Die Castro-Ära steht damit vor dem Ende.


Dienstag, 13. März 2018

In China regiert jetzt der ewige Präsident Xi

Chinas Staatschef Xi Jinping

Chinas Große Volkskammer hat Präsident Xi Jinping ermöglicht, auf Lebenszeit im Amt zu bleiben. Die bisher in der Verfassung verankerte Begrenzung auf zwei Amtszeiten von je fünf Jahren hob der Nationale Kongreß jetzt auf.

Damit baut Präsident Xi seine Machtposition als mächtigster Staats- und Parteichef seit Mao Zedongs Tod vor mehr als 40 Jahren weiter aus. Xi ist der erste Herrscher seit Mao mit Weltgeltungsanpruch.

Xi wird damit zu einem Dauerregenten, welcher sich in der Politik des Riesenlandes keiner Konkurrenz mehr stellen muss. In China regiert nun der ewige Präsident Xi. - Der große Führer Mao Tse-Tung lässt grüßen!

Noch heute bezieht sich die offizielle Leitidee des staatlichen Handelns in China auf Mao. Der Maoismus beruft sich auf die Schriften von Marx und Engels. Die wesentlichen Elemente des Kommunismus verschmolz Mao mit traditioneller chinesischer Kultur, wie z.B. des Konfuzianismus.

Vor 40 Jahren begann der Wirtschaftsreformer Deng Xiaoping mit einer vorsichtigen Öffnung der kommunistischen Planwirtschaft.

Vom Maoismus und seiner Lehre ist heute in China nichts übrig mehr geblieben. Heute ist China weder sozialistisch noch Marktwirtschaft. Geblieben ist die zentrale Macht der Kommunistischen Partei, die sie gegen alle demokratischen Bestrebungen verteidigt.


Mao-Biografie:


Mao
von Jung Chang, Jon Halliday

Samstag, 9. Dezember 2017

»Wer beherrscht die Welt?« von Noam Chomsky

Wer beherrscht die Welt?
Wer beherrscht die Welt?

»Wer beherrscht die Welt?«, so heisst das neueste Werk von Noam Chomsky, ein emeritierter Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und einer der weltweit bekanntesten linken Intellektuellen und seit den 1960er Jahren einer der prominentesten Kritiker der US-amerikanischen Politik. Noam Chomsky ist der international bekannteste Intellektuelle der Vereinigten Staaten. Dieses Werk ist die zornige Abrechnung mit den USA und ihrer rücksichtslosen Machtpolitik – von einem der streitbarsten Denker der Gegenwart.

„Die Frage, wer die Welt regiert, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Aber die einflussreichsten Akteure sind klar auszumachen.“ Auch nach der Ära Obama gilt: Die USA betrachten sich grundsätzlich als die Guten – selbst dann, wenn sie das Gleiche tun wie jene, denen sie Böses unterstellen: Zivilflugzeuge abschießen, willkürlich Leute inhaftieren und mit Drohnen umbringen oder in fremde Länder einmarschieren.

Das Primat der militärischen Intervention und der unerbittliche Drang, alleinige Weltmacht zu bleiben, bilden die Konstanten der amerikanischen Politik – auch wenn dadurch Staaten ins Chaos und Menschen ins Verderben getrieben werden. Im Land dagegen haben die Reichen und Mächtigen fast freie Hand, jenseits demokratischer Kontrollen und unbeachtet von einer zunehmend gleichgültigen Bevölkerung.

Wohin führt uns das? Welche Folgen hat das für den Rest der Welt? In seiner so brillanten wie präzisen Analyse zeigt Noam Chomsky die fatalen Folgen der imperialen Politik der USA für das ohnehin immer chaotischere Zusammenleben auf unserem Planeten.

Wer beherrscht die Welt?
Wer beherrscht die Welt?

Nach wie vor betrachten sich die USA grundsätzlich als die Guten – selbst dann, wenn sie das Gleiche tun wie jene Staaten, denen sie Böses unterstellen: Zivilflugzeuge abschießen, willkürlich Leute inhaftieren und umbringen, in fremde Länder einmarschieren. Und sie nehmen in Kauf, dass die Existenz der Menschheit bedroht ist wie noch nie. Dabei gäbe es die Chance auf Frieden und Sicherheit. Man müsste sie nur nutzen.

Das Buch ist eine Streitschrift, ein fulminanter Rundumschlag über die Politik der amerikanischen Administration. Als eminent wichtig sieht er an, nicht in die Argumentationsfalle des IS zu tappen. Echtes Engagement in der Diplomatie und Verhandlung sollten entgegengestellt werden. Der Appell von Chomsky lautet, kritisch zu sein und gegen fehllaufende Entwicklungen zu protestieren und sich zu engagieren.

Noam Chomsky wurde den 1960er und 1970er Jahren durch seine häufige öffentliche Präsenz im politischen und wissenschaftlichen Diskurs bekannt. Zu seinen bedeutendsten medientheoretischen Arbeiten gehörte die Entwicklung der Theorie des Propagandamodells zusammen mit Edward S. Herman, das manipulative Einflüsse wirtschaftlicher Interessengruppen mit Hilfe der Massenmedien auf demokratische Gesellschaften erklärt.

Seit Chomskys Kritik am Vietnam-Krieg trat er immer wieder als scharfer Kritiker der amerikanischen Außen- und Wirtschaftspolitik in Erscheinung und wurde als Kapitalismus- und Globalisierungskritiker weltweit bekannt. Er bezeichnet sich selbst als einen "Libertären Sozialisten" (synonym mit Anarchismus) mit Sympathien für den Anarchosyndikalismus.


Literatur [ >> ] :

Wer beherrscht die Welt?
Wer beherrscht die Welt?
von Noam Chomsky


Blog-Artikel:

Steuersenkungen sind kein Allheilmittel

John F. Kennedy 100. Geburtstag

Donald Trump verspricht Steuersenkungen

Montag, 9. Oktober 2017

Che Guevara 50. Todestag

Che Guevara

Ernesto »Ché« Guevara, eine Mischung aus Idealist und Freiheitskämpfer, wurde vor 50 Jahren am 9. Oktober 1967, verfolgt von der bolivianischen Armee und der CIA, in La Higuera, Bolivien, erschossen. Er war als »Comandante« von 1956 bis 1959 ein zentraler Anführer der Rebellenarmee der Kubanischen Revolution und ist neben Fidel Castro deren wichtigste Symbolfigur.

Als junger Medizinstudent unternahm er ausgedehnte Reisen durch Lateinamerika und lernte dort das Elend der armen Landbevölkerung kennen.

1954 erlebte Che in Guatemala einen vom US-Geheimdienst CIA unterstützten Putsch gegen einen progressiven Präsidenten, der mit Mindestlöhnen und einer Landreform für mehr Gerechtigkeit einstand. 1954 lernte er in Mexiko Fidel Castro kennen, der sich hier auf den Kampf gegen den kubanischen Diktator Fulgencio Batista vorbereitete. Sie landeten 1956 in Kuba, kämpften in der Sierra Maestra, die Bewegung wurde immer größer. 1959 marschierten sie in Havanna ein.


Nach zweijährigem Guerillakrieg an der Seite Fidel Castros trat er 1959 in die Revolutionsregierung auf Kuba ein. Er war von 1956 bis 1959 ein zentraler Anführer der Rebellenarmee der Kubanischen Revolution und ist neben Fidel Castro deren wichtigste Symbolfigur.

Fidel Castro wollte nach der Revolution 1959 ein insbesondere von den USA unabhängiges Kuba aufbauen. Guevara wurde neben Fidel Castro, Raúl Castro, Camilo Cienfuegos und einigen anderen ein wichtiges Mitglied in der neuen kubanischen Regierung.

Auf dem Höhepunkt seiner politischen Aktivität in Kuba war Guevara Leiter der Nationalbank Kubas und Industrieminister. Unter Guevaras Führung wurden die kubanischen Unternehmen und US-amerikanische Beteiligungen verstaatlicht.


Guevara ließ aber niemals im Unklaren, dass sein Engagement weiterhin Lateinamerika gelten würde. 1966 ging er nach Bolivien, um die Revolution weiterzutragen, wo er 1967 gefangen genommen und erschossen wurde.

Che Guevara war überzeugt von den Idealen der Kubanischen Revolution und von seinem Sendungsbewußtsein. Che Guevara war besessen vom Ideal, ganz Lateinamerika durch eine bewaffnete Revolution von seinem Elend und seiner Unterdrückung zu befreien. Der argentinische Revolutionsreisende Ernesto „Che“ Guevara versuchte die Kubanische Revolution in die Welt zu exportieren.

Der engste Weggefährte Fidel Castros, der die kubanische Revolution auf dem Festland voranzutreiben versuchte, wurde nach seinem Tod zum Idol politischer, protestierender Studenten in Nordamerika und Europa.

Ernesto Guevara wurde am 14. Juni 1928 in Rosario, Argentinien in eine bürgerliche Familie geboren. Ernesto Guevara war ein charismatischer marxistischer Politiker und Guerillaführer, ein Pragmatiker und ein Mann der Tat. Che Guevara wird wohl ewig einen Platz in den Herzen der Kubaner haben. Sein Ruhm ist durch seinen frühen Tod noch größer geworden.


Weblinks:

Politik: Gedenkfeiern in Bolivien zum 50. Todestag von Ernesto "Che" Guevara - www.welt.de

50. Todestag: Che Guevara: Umstritten und verehrt - www.heute.de

La Higuera, um lugar no mundo - Levante Popular da Juventude

Literatur [ >> ]:

Kubanisches Tagebuch
Kubanisches Tagebuch
von Ernesto Che Guevara

Bolivianisches Tagebuch
Bolivianisches Tagebuch
von Ernesto Che Guevara

Che. Die Biographie
Che. Die Biographie
von Jon Lee Anderson


Freitag, 30. Dezember 2016

Kuba verbietet Personenkult um Fidel Castro

Fidel Castro

Bereits zu Lebzeiten lehnte Fidel Castro einen Personenkult ab. Jetzt hat die Regierung Kubas ein Gesetz verabschiedet, das es verbietet, Straßen oder öffentliche Gebäude nach dem Revolutionsführer zu benennen. Es wird also keine Fidel Castro-Strassen und Plätze auf Kuba geben.

Kuba und auch Castro sehen sich offensichtlich bereits durch seine Vita bestätigt, so daß ein Personenkult unnötig erscheint. Die Errungenschaften der Revolution haben den Personenkult auf Kuba überflüssig gemacht. Personenkult behindert die inhaltliche Auseinandersetzung, schafft eine "Marke" und übt unter Umständen Druck zur Gefolgschaft auf Mitmenschen aus. Eine immer notwendige Weiterentwicklung der Ideen wird behindert.

Fidel Castro hatte stets große Ideale, die weit über die eigene Person hinausgingen. Das Ideal der Revolution wird zweifelsohne auch ohne Personenkult auf Kuba überleben! Castro wollte das Beste für die Bauern und Arbeiter - auch Ärzte etc. sind dort nichts "Besseres" auf Kuba. Hierfür kämpfte er mit seinem Leben! Er wurde dabei von fast der ganzen westlichen Welt verachtet und verteufelt. Doch der immense Druck - vor allem von den übermächtigen USA - drängten ihn auch zu manchem Handeln, was keine Entschuldigung sein soll.

Doch auch der Westen trägt mit seinem Hass auf den Sozialismus Mitschuld. Jedenfalls waren seine Motive zutiefst sozial und solidarisch, was leider auch durch den Einfluss des kapitalistischen, paranoiden Kontinents USA oft konterkariert wurde. Letztlich aber ist dieser Schritt nur konsequent.

Auf dem Friedhof der Stadt wurde am 4. Dezember 2016 die Asche Fidel Castros beigesetzt.


Biografien: [ >> ]

»Mein Leben« von Fidel Castro
Mein Leben
von Fidel Castro

Die Autobiographie des Fidel Castro
Die Autobiographie des Fidel Castro
von Norberto Fuentes

»Che. Die Biographie« von Jon Lee Anderson
Che. Die Biographie
von Jon Lee Anderson


Weblinks:

Leben in Kuba ohne Fidel

Fidel Castro gestorben - meta.tagesschau.de

Fidel Castro gestorben - www.tagesschau.de

Revolution-Zitate - www.die-zitate.de


Blog-Artikel:

Torpedo63-Blog - torpedo63.blogspot.com

Mittwoch, 7. Dezember 2016

Kuba ohne Fidel Castro

Fidel Castro

Fast 50 Jahre lang hat Fidel Castro das sozialistische Kuba mit harter Hand regiert. Alles ging seinen sozialistischen Gang. Doch wie geht es nach seinem Tod weiter? Brechen die alten Strukturen auf oder bleibt die Macht fest in den Händen der kommunistischen Partei- und Staatsführung?

Der Karibikinsel strebt einer ungewissen Zukunft entgegen. Wie es weiter gehen wird, hängt nun nicht allein von der kubanischen Führung ab, sondern auch von der zukünftigen Politik des neuen Präsidenten der USA.

Fidel Castro

Zu hoffen ist jedenfalls, dass man es den Kubanern allein überlässt, über den weiteren Kurs ihres Landes zu entscheiden - und hier nicht schon wieder der nächste souveräne Staat von außen destabilisiert wird.

Zu wünschen wäre Kuba jedoch durchaus die weitere Entspannung der internationalen Beziehungen, die Aufhebung des jahrzentelangen Embargos und die Erlangung der Reisefreiheit für seine Bürger. Und das ohne das die Cubaneros ihre "Unabhängigkeit" verlieren.

Fidel Castro wird wohl ewig einen Platz in den Herzen der Kubaner haben. Sein Ruhm dürfte durch seinen Tod noch größer werden.




Biografien: [ >> ]

»Mein Leben« von Fidel Castro
Mein Leben
von Fidel Castro

Die Autobiographie des Fidel Castro
Die Autobiographie des Fidel Castro
von Norberto Fuentes

»Che. Die Biographie« von Jon Lee Anderson
Che. Die Biographie
von Jon Lee Anderson


Weblinks:

Leben in Kuba ohne Fidel

Fidel Castro gestorben - meta.tagesschau.de

Fidel Castro gestorben - www.tagesschau.de

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Sonntag, 4. Dezember 2016

Kubaner nehmen Abschied von Fidel Castro

Trauerfeiern für Fidel Castro

Nach vier Tagen hat der Trauerzug mit Fidel Castros Urne die letzte Station seiner Reise erreicht: Santiago de Cuba. Hier wird Castro beigesetzt. Santiago de Cuba gilt als "Wiege der Revolution". Von hier aus startete 1959 nach der Einnahme der Stadt der Siegeszug der Revolutionäre 1.000 Kilometer in Richtung Havanna. In Kuba herrscht unter der Bevölkerung große Trauer und die Kubaner zeigen in ihrer Trauer ihre Verbundenheit mit dem Commandante. Die Regierung hat eine neuntägige Staatstrauer angeordnet.

Fidel Castro war ein Revolutionär und großer Staatsmann. Die Verehrung, die Castro im eigenen Land von ganz jung bis ganz alt entgegen gebracht wird, zeigt mehr als deutlich, wie groß der Verlust für die Kubaner ist.

Fidel Castro wird wohl ewig einen Platz in den Herzen der Kubaner haben. Sein Ruhm dürfte durch seinen Tod noch größer werden. Gut möglich, daß er auch weitere Tourisien anlockt.

Man hofft, dass Kuba auf den positiven Errungenschaften aufbauen und das Schicksal in die eigenen Hände nehmen kann. Dass dem toten Commandante kein Denkmal gewidmet wird und dass der tote Maximo Líder nicht einbalsamiert wurde, stimmt zuversichtlich. Dynastische Absichten über Raúl Castro hinaus werden offenbar nicht gehegt.

Wenn eine Revolution keine dauerhafte Verbesserung für die Menschen bringt, dann wenden sich die Menschen von ihren Revolutionären ab. Das, was man mit der Revolution überwinden wollte, gerade das wollen nun viele wieder haben, weil sie glauben, aus ihrem täglichen Elend herauskommen zu können.

Die Menschen auf Kuba sehnen sich so wie viele ehemalige DDR-Bürger wieder nach mehr Freiheit und nach einem wirtschaftlichen Aufschwung, der von Sozialismus nicht erreicht werden konnte. Es wäre sicherlich richtig und demokratisch, wenn die Kubaner über den weiteren Weg Kubas entscheiden zu lassen: Was dabei allerdings auch rauskommen kann, sieht man gerade in den USA.

Auf dem Friedhof der Stadt wurde am 4. Dezember 2016 die Asche Fidel Castros beigesetzt.

Weblinks:

Informationen zu Santiago de Cuba - www.santiago-de-cuba.info





Mittwoch, 16. November 2016

Wolf Biermann nach Konzert 1976 aus DDR ausgebürgert

Wolf Biermann Konzert 1976 in der Sporthalle Köln

Der DDR-Liedermacher Wolf Biermann wurde nach seinem Konzert in der Sporthalle Köln, das er drei Tage zuvor am 13. November 1976 vor 8.000 Zuschauern gegeben hatte, ausgebürgert. Drei Tage nach dem Konzert, Biermann ist gerade 40 Jahre alt geworden, meldet die Ost-Berliner Nachrichtenagentur ADN, die DDR habe Biermann die Staatsbürgerschaft aberkannt. Das Konzert wurde zum Vorwand für die längst beschlossene Ausbürgerung des unbequemen Liedermachers, der seit 1965 mit Auftrittsverbot belegt worden war.


Dass die Ausreise nur genehmigt worden war, um Biermann auszubürgern, war damals noch niemandem klar. Drei Tage nach dem Konzert kam über alle Agenturen und Sender die Meldung, dass Biermann das Aufenthaltsrecht in der DDR aberkannt worden sei. Mit den Protesten im Westen hatten die verdorbenen Greise im Politbüro der SED gerechnet, nicht aber mit dem Protest im eigenen Land.

Das Geht Sein' Sozialistischen Gang

In West-, aber vor allem in Ostdeutschland, rief dieser politische Willkürakt gegen den DDR-Barden eine Welle der Empörung und Protest hervor. Aus heutiger Sicht erscheinen die Ereignisse von damals als Anfang vom Ende der DDR. Im In- und Ausland kommt es zu Solidaritätsaktionen, auch in der DDR regt sich Protest. Schriftsteller, Musiker, Maler, Theaterleute unterschreiben eine Forderung nach Rücknahme der Ausbürgerung. Daraufhin dürfen auch sie nicht mehr auftreten oder veröffentlichen, viele von ihnen verlassen das Land.

Viele auch prominente Personen in Ost und West protestierten gegen Biermanns Ausbürgerung. Am 17. November 1976 veröffentlichten zwölf namhafte DDR-Schriftsteller einen von Stephan Hermlin initiierten offenen Brief an die DDR-Führung, in dem sie an diese appellierten, die Ausbürgerung Biermanns zurückzunehmen. In den folgenden Tagen schlossen sich der Erklärung rund 100 weitere Schriftsteller, Schauspieler und bildende Künstler an. Biermann ist über seinen Zwangsaufenthalt im kapitalistischen Westen anfangs nicht glücklich: "Jetzt bin ich vom Regen in die Jauche gekommen", sagte er kurz nach seiner Ausbürgerung. Jahre später gibt Erich Honecker zu, sich geirrt zu haben. Die Ausbürgerung sei ein Fehler gewesen.

Nach der Ausbürgerung Biermanns am 16. November sendete das WDR Fernsehen am 17. November 1976 eine gut zweistündige Zusammenfassung des Konzerts zur besten Sendezeit um 20.15 Uhr. Schließlich übernahm das ARD-Fernsehen am 19. November 1976 das Konzert in voller Länge ab 22.05 Uhr.

Wolf Biermann wurde 15. November 1936 in Hamburg geboren. Biermann ist ein deutscher Liedermacher und Lyriker. Er siedelte 1953 in die DDR über und veröffentlichte ab 1960 erste Lieder und Gedichte. Gegen den scharfen Kritiker der SED-Parteidiktatur wurde 1965 ein totales Auftritts- und Publikationsverbot verhängt.

Infos:

Wolf Biermanns Autobiografie müsste eigentlich "Ich Ich Ich!!!" heißen - www.sueddeutsche.de/kultur

Wolf Biermann - www.wolf-biermann.de


Weblinks:

Wolf Biermann zum 75. Geburtstag - Kulturwelt-Blog - culturwelt.blogspot.com

Warte nicht auf bessre Zeiten von Wolf Biermann - Torpedo63-Blog - torpedo63.blogspot.com



Literatur:


Warte nicht auf bessre Zeiten!
Warte nicht auf bessre Zeiten!
von Wolf Biermann

Sonntag, 4. Oktober 2015

Die Feiern zur »Deutschen Einheit« geraten zum Selbstlob

Nichts gegen eine gesunde Erinnerungskultur, aber bei den Erinnerungsfeierlichkeiten zum 25. Jahrestages der Deutschen Einheit geht es nicht um das Gedenken an ein wahrhaft historisches Ereignis, sondern hier wird eine 25 Jahre zurückliegende Einigung des Volkes von den derzeit Mächtigen missbraucht, um deren Macht und deren Politik zu stabilisieren und zu legitimieren.

Die Kritik am DDR-Regime und die Trauer über die Opfer wurde – ganz entgegen dem Sinn der Feier des Aufstands des Volkes gegen eine damals bestehenden Herrschaftsordnung – zu einem Selbstlob der heute bestehenden Herrschaft und zur Beschönigung einer Vereinigungspolitik, die den Elan und die Ideale dieser Revolution weitgehend entsorgt hat und nur noch im hohlen Pathos einer Freiheitsrhetorik erstarrt.

Um eine kritische Aufarbeitung zu verhindern, ist der Jahrestag der Deutschsen Einheit bereits Teil der Erinnerungskultur und somit zu einem "Event" geworden. Dort wo an diesem welthistorischen Jahrestag nur noch gefeiert wird, ist die Aufarbeitung nicht mehr erforderlich.

In den Medien wird dieses welthistorische Ereignis bereits weitgehend verklärt, dort wo eigentlich Rückbesinnung auf Aufarbeitung der Vorgänge und politischen Fehler im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung dringend notwendig wären. Kein Wunder also, daß an vielen Deutschen dieses Ereignis spurlos vorübergeht.

Samstag, 12. September 2015

Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland



Kurz vor Kriegsende interviewte ein amerikanischer Offizier zahllose Deutsche im Auftrag des alliierten Oberkommandos - die erste große Studie über die Mentalität der Besiegten.

Saul Padover, ein jüdischer Emigrant in amerikanischer Uniform, war ein Kriegsberichterstatter, der 1945 eine Deutschlandreise durch ein vom Krieg zerstörtes Land unternahm. Bei seiner Fahrt durch gerade eroberte Gebiete Deutschlands interviewte Saul Padover ab dem Ende des Jahres 1944 mit seiner Spezialeinheit für psychologische Kriegsführung unzählige "ganz normale" Deutsche.

Padover gehörte als Captain der Psychological Warfare Division (PWD) an, der Division für psychologische Kriegsführung der US Army. Diese Division hatte die Aufgabe, die Reaktion der deutschen Bevölkerung auf den Krieg realistisch einzuschätzen. 1944/45 zog Padover hinter der amerikanischen Front durch Frankreich, Belgien, West- und Mitteldeutschland und interviewte zahlreiche deutsche Kriegsgefangene und andere Personen. Seine Expertisen dienten der amerikanischen Militärverwaltung zur Orientierung. Auch Dwight D. Eisenhower zog sie als Oberbefehlshaber zu Rate.



Als die amerikanischen Truppen im Oktober 1944 von Belgien aus nach Deutschland vorstießen, folgte den ersten Panzern ein unbewaffneter Offizier, der perfekt Deutsch sprach. Sein Auftrag war es zu erforschen, was in den Köpfen der Besiegten vorging. "Ich komme mir vor wie ein Ethnologe", sagte er sich, "der in das Gebiet eines unbekannten Stammes eindringt."

Seine Absicht war es nicht in erster Linie, die Nazis zu entlarven. Das war nicht nötig. Den kollektiven Wahn der Deutschen betrachtet er mit erstaunlicher Sachlichkeit. Dabei kam ihm zugute, dass die Deutschen noch keine Zeit gefunden hatten, sich komplizierte Ausreden zurechtzulegen. Die Zeit der Verdrängungen und Deckerinnerungen war noch nicht gekommen.



Seine Probanden waren vielfältig. Von der Bauerntochter bis zum Industriellen, vom Bischof bis zum Zwangsarbeiter, vom Nazibonzen bis zum kommunistischen Arbeiter hat er keine Schicht ausgelassen. Die Auskünfte zeugen von Mut und von kollektiver Depression, von Selbstmitleid und unbelehrbarer Arroganz.

Auch von den politischen Auseinandersetzungen innerhalb der Militärregierung berichtet Padover und von den ersten Regungen einer deutschen Selbstverwaltung. Sein Bericht war einflussreich. Eisenhower hat sein frühes Plädoyer für eine zukunftsorientierte Deutschlandpolitik zu Rate gezogen und beherzigt. Es dürfte kein Zufall sein, dass diese wichtige Quelle nie ins Deutsche übersetzt worden ist. Auch nach über 70 Jahren hat Padovers Bericht von seiner Brisanz nichts verloren.

Weblinks:

Saul Padover - Wikipedia - de.wikipedia.org

Stumpf, weinerlich und hoffnungslos - DER SPIEGEL - ZEITGESCHICHTE - www.spiegel.de

Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland 1944/45
Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland 1944/45
von Saul K. Padover

Dienstag, 25. August 2015

Die Suche nach Hitlers Volk

Mit dem Vormarsch der Alliierten auf deutschem Boden zeichnete sich Ende 1944 nicht nur die militärische Niederlage des "Dritten Reiches" ab und das Ende des Hitler-Regimes. Millionen Menschen haben auf den Schlachtfeldern ihr Leben gelassen und weitere Milliarden sind in Konzentrationslagern gestorben. Doch bereits kurz nach Kriegsende will niemand mehr die Verantwortung dafür übernehmen.

Saul Padover, ein jüdischer Emigrant in amerikanischer Uniform, war ein Kriegsberichterstatter, der 1945 eine Deutschlandreise durch ein vom Krieg zerstörtes Land unternahm. Bei seiner Fahrt durch gerade eroberte Gebiete Deutschlands interviewte SSaul Padover ab dem Ende des Jahres 1944 mit seiner Spezialeinheit für psychologische Kriegsführung unzählige "ganz normale" Deutsche.



Was er über seine Gespräche notiert, ist beklemmend. Es bleibt bis heute der unmittelbarste Stimmungsbericht aus dem ruinierten Niemandsland zwischen Krieg und Frieden. Padover trifft auf verbitterte, illusions-, teils gefühllose Zivilisten. Seine Notizen sind eine Charakterstudie der Deutschen in der Diktatur.

Sie fühlen sich vom "Führer", der ihnen so viel verheißen hatte, betrogen. Plötzlich wollte keiner mehr ein "richtiger Nazi" gewesen sein - man habe unter Zwang mitgemacht und sich der Partei angeschlossen. Und immer aufs Neue bekommt er Erklärungsversuche, Entschuldigungen, Ausflüchte zu hören - aber keine schlüssige Antwort auf die Fragen, die den Betrachter bewegen: Wie konnte das alles geschehen? Wie funktionierte die Diktatur in ihrem Inneren? Wie bereitwillig reihten die Deutschen sich ein?



Dabei offenbart sich ein erstaunliches Bild. Hitlers Volk setzte sich in seiner Mehrheit nicht aus durch Terror verängstigten oder vom schönen Schein verblendeten Untertanen zusammen, wie gemeinhin überliefert. Es war eine Diktatur, die während der Vorkriegsjahre die Zustimmung der Massen suchte und auch fand - Terror und Zwang waren dosiert und auf bestimmte Gruppen fokussiert.

Die meisten Zeitgenossen fühlten sich - bis in die ersten Kriegsjahre hinein - bestens aufgehoben in der Illusion einer unterschiedslosen Volksgemeinschaft. Ein modern wirkendes Vorzeigemodell, wie es auch von ausländischen Besuchern und Diplomaten geschätzt und bewundert wurde. Das aber auf der Abgrenzung der Verfemten gründete: der "Arbeitsscheuen", Homosexuellen, Behinderten und vor allem der Juden.

Weblinks:

Saul Padover - Wikipedia - de.wikipedia.org

Stumpf, weinerlich und hoffnungslos - DER SPIEGEL - ZEITGESCHICHTE - www.spiegel.de

Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland 1944/45
Lügendetektor. Vernehmungen im besiegten Deutschland 1944/45
von Saul K. Padover

Mittwoch, 26. März 2014

Joseph-Ignace Guillotin 1814 gestorben

Joseph-Ignace Guillotin

Joseph-Ignace Guillotin starb vor 100 Jahren am 26. März 1814 in Paris. Guillotin war französischer Arzt und Politiker und während der Zeit der Französischen Revolution Erfinder eines neuartigen Hinrichtungsgerätes und einer Todesmaschine: des Fallbeiles.

Die Hinrichtungsmaschine "Guillotine" wurde nach dem französischen Arzt benannt, damit die Delinquenten bis zu ihrer Hinrichtung einen kühlen Kopf behalten konnten.

"Die Guillotine ist eine Maschine, die den Kopf im Handumdrehen entfernt und das Opfer nichts anderes spüren lässt als ein Gefühl erfrischender Kühle", so beschrieb Guillotin 1790 das neuartige Hinrichtungsgerät.

Trotz dieses flotten Spruches war er ein Gegner der Todesstrafe und dennoch wäre ohne ihn die "Guillotine" wohl nie entwickelt worden. - Joseph-Ignace Guillotin wurde am 28. Mai 1738 in Saintes geboren.

Samstag, 22. Oktober 2011

Die Maske des Protests

Guy Fawkes Maske

Sie ist das Erkennungszeichen der globalen Protestbewegung. Überall, wo junge Leute gegen die Macht der Banken und Börsen demonstrieren, maskieren sich die Protestler mit der weißen Maske eines Mannes mit Musketierbart. Was steckt aber hinter dies Maske?

Die Geschichte der Web-Guerilla »Anonymous« beginnt am 5. November 1605 in London. An diesem Tag wollten der katholische Fanatiker Guy Fawkes und einige Mitverschwörer als Protest gegen die Ächtung ihrer Konfession das Parlament in die Luft sprengen, den englischen König James I. und die anwesenden Parlamentarier töten. 36 Fässer mit Schießpulver schafften sie in einen Raum unter dem Parlamentsgebäude. Der Terroranschlag flog auf, Guy Fawkes wurde verhaftet, verurteilt, hingerichtet.

Guy Fawkes Gun Powder Plot

406 Jahre später tragen Anonymous-Aktivisten weltweit Masken mit dem stilisierten Konterfei des religiösen Fanatikers. Guy Fawkes ist Teil der Anonymous-Ikonografie geworden, die Geschichte dieser Figur zeigt, wie wandelbar die Markenzeichen des Protests sind.

Samstag, 5. November 2005

Guy Fawkes "Gunpowder Plot"

Guy Fawkes "Gunpowder Plot"


Guy Fawkes wollte das englische Parlament in die Luft sprengen und den König töten. Er war ein katholischer Terrorist. Er war ein katholischer Offizier des Königreichs England, der am 5. November 1605 in London ein Sprengstoff-Attentat auf dessen König Jakob I. und das englische Parlament versuchte.

Wenn er in der Nacht des 5. November 1605 nicht im Keller des Westminster-Palastes entdeckt worden wäre, hätte der katholische Offizier das englische Parlament samt dem protestantischen König Jakob I. und die religiösen Würdenträger in die Luft gesprengt.

Der damals 35-Jährige Fawkes hatte unter Feuerholz und Kohlen 36 Fässer voll Sprengstoff deponiert. Fawkes und seine Mitverschwörer wollten mit ihrem "Gunpowder Plot" Rache dafür nehmen, daß ihre katholischen Glaubensbrüder seit der Reformation unter Heinrich VIII. drangsaliert wurden.

Dass der Anschlag nicht gelang, feiern die Briten noch heute jährlich am 5. November mit Feuerwerk und Fackelumzügen. Im Gedenken an das Scheitern des sogenannten "Gunpowder Plot" (der Pulververschwörung) wird alljährlich vielerorts in England (v. a. von Anglikanern) die "Bonfire Night" mit traditionellen Feuerwerken und Fackelzügen veranstaltet.