Montag, 28. Februar 2011

Minister Guttenberg erklärt seinen Rücktritt

Guttenberg Rücktritt


Knapp zwei Wochen nach Beginn der Plagiatsaffäre hat Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) seinen Rücktritt von allen politischen Ämtern bekanntgegeben. Er wolle damit "politischen Schaden" abwenden, sagte Guttenberg in Berlin. Vor Journalisten im Verteidigungsministerium sprach er von dem "schmerzlichsten Schritt" seines Lebens.

Er ziehe die Konsequenz, die er auch von anderen verlangt habe. Er stehe zu seinen Schwächen und Fehlern. Er werde sich an der Aufklärung der Vorwürfe gegen ihn im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit beteiligen, kündigte der 39-Jährige an.

Er könne es nicht mehr verantworten, dass die Plagiatsaffäre auf dem Rücken der Bundeswehrsoldaten ausgetragen werde, sagte Guttenberg. Dass er nicht schon früher zurücktrat, begründete er damit, dass er zuerst die getöteten Soldaten in Würde habe zu Grabe tragen wollen. Das sei eine Frage des Anstands. Er machte auch deutlich, dass er sich mit seinem Rücktritt schwer getan habe. Man gebe nicht leicht ein Amt auf, "an dem das Herzblut hängt".

Er kritisierte eine "enorme Wucht der medialen Betrachtung" seiner Person. Der Tod und die Verwundung von Soldaten rückten in den Hintergrund. Dies sei eine "dramatische Verschiebung", sagte Guttenberg. Für das fordernde Amt des Verteidigungsministers brauche man ungeteilte Konzentration und fehlerfreie Arbeit. Er habe die größte Reform in der Geschichte der Bundeswehr angestoßen, betonte Guttenberg.

Es sei ihm nicht mehr möglich, den in ihn "gesetzten Erwartungen gerecht zu werden", sagte der Minister weiter. Er sei immer bereit gewesen, zu kämpfen. "Ich habe aber nun die Grenzen meiner Kräfte erreicht."




Guttenberg Biografie



Guttenberg Biografie,
von Eckart Lohse, Mark Wehner


Droemer Verlag,
1. März 2011
Gebundene Ausgabe,
416 Seiten, 19,99 EUR.
ISBN-13: 978-3426275542



Weblinks:

Guttenberg ist zurückgetreten… - Blog zum Rücktritt von Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg - guttenberg-ruecktritt.de Titel weg, Amt weg - Dossier zur Plagiatsaffäre - www.tagesschau.de Narziss und Volksmund - Guttenbergs Abgang - www.spiegel.de SPIEGEL ONLINE

Kein Rührstück in Sachen politischer Moral

Karl-Theodor von Guttenberg


Die »Plagiats-Affäre« um Karl-Theodor von Guttenberg ist kein Rührstück in Sachen politischer Moral. »Erst kommt das Herrschen, dann die Moral« - fühlt nach sich nahezu unweigerlich an ein Brecht-Zitate erinnert. Sie beweist im Grunde nur, wie abgehoben die politische Klasse mittlerweile ist.

Das politische Schicksal von Verteidigungsminister hängt an einem seidenen Faden. Der entdoktorte Freiherr, der nach seiner Titelrückgabe keinerlei Berufsausbildung mehr nachweisen kann, konnte lediglich durch einige gerissene Winkel- und Schachzüge dem Rauswurf durch seine Dienstherrin entkommen.

Erst kommt das Herrschen, dann die Moral.


Guttenberg hat Teile seiner Doktorarbeit ohne Quellenangaben abgeschrieben. Daraufhin entzog ihm die Universität Bayreuth den akademischen Grad. Bisher hat der Minister alle Vorwürfe zurückgewiesen, mit Absicht betrogen zu haben. Merkel hatte unter anderem erklärt, sie sehe in Guttenberg nicht den Doktoranden, sondern den Verteidigungsminister.

Kanzlerin Angela Merkel aber hat mit ihrem ärgerlichen Kommentar: "Ich habe ihn nicht als Wissenschaftler eingestellt." sehr deutlich gezeigt, worauf es ihr hinsichtlich der deutschen Regierungsform "Demokratie" ankommt. Das ihr wirklich wichtige und bestimmende Merkmal einer Demokratie scheint zu sein, dass sich ein Volk gefälligst willig regieren zu lassen hat - und wenn die Herrschenden jemanden zu sich heraufziehen, entziehen sie ihn gleichzeitig allen Ansprüchen, die sie jedoch tatsächlich an das Volk richten.

Nicht erst der Bundestag hätte eine zwingende Notwendigkeit darin erkennen müssen, den Absichtsvorwurf gegen Guttenberg staatsanwaltlich und sachlich durch die Universität (als Gutachter) prüfen zu lassen. Es kann nämlich nicht sein, dass enttarnte Lügner, Betrüger, Rosstäuscher und erkannte Nichtskönner Bundesminister bleiben.




Guttenberg Biografie



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von Eckart Lohse, Mark Wehner


Droemer Verlag,
1. März 2011
Gebundene Ausgabe,
416 Seiten, 19,99 EUR.
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Weblinks:

Rückendeckung, Kritik und ein offener Brief - Diskussion zu Guttenberg-Plagiatsvorwürfen geht weiter - www.tagesschau.de

Der Pöbel vs. Baron Guttenberg @ Harald Schmidt (ARD) - www.youtube.de

Raubkopierer Guttenberg @ ZDF Heute Show - www.zdf.de

Ein BILD von einem Mann - Wie man sich die Gunst der Bild-Zeitung erkauft - www.taz.de

Vom Lügner zum Märtyrer? - www.sueddeutsche.de

SPIEGEL ONLINE

Samstag, 26. Februar 2011

Die Wahrheit ist die ungeschickte Tochter der Tugend

Auf den ersten Blick, ist es schöner, die Wahrheit zu verkünden als die Unwahrheit. Nicht immer lässt sie sich jedoch als durchgehendes Prinzip unrechterhalten, denn sie täuscht über etwas hinweg oder erscheint von vornherein als unzweckmäßig.

Im Lichte der Öffentlichkeit ist die Wahrheit oft unpassend und verstellt die Freude an liebgewonnen Zuständen oder Menschen. Es geht dann um Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn und diee Wahrheit erscheint dann als die ungezogene Tochter der Tugend.

Im Fall Guttenberg ist eher die Wahrheit geeignet, Unfrieden im Land zu stiften und nicht die Lüge. - "Gegen feindliche Wahrheiten sind die Menschen sogar feindlich gestimmt", schrieb der Moralphilosoph Friedrich Nietzsche 1872 in seinem Aufsatz »Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn«.

"Jener mit dem Erkennen und Empfinden verbundene Hochmut, verblendende Nebel über die Augen und Sinne der Menschen legend, täuscht sich also über den Wert des Daseins, dadurch, dass er über das Erkennen selbst die schmeichelhafteste Wertschätzung in sich trägt. Seine allgemeinste Wirkung ist Täuschung - aber auch die einzelsten Wirkungen tragen etwas von gleichem Charakter an sich."


Der Intellekt entfaltet seine Hauptkräfte in der Verstellung.
In seiner Streitschrift im außermoralischen Sinn heisst es weiter: "Der Intellekt als Mittel zur Erhaltung des Individuums", schreibt Nietzsche, "entfaltet seine Hauptkräfte in der Verstellung; denn diese ist das Mittel, durch das die schwächeren, weniger robusten Individuen sich erhalten, als welchen einen Kampf um die Existenz mit Hörnern oder scharfem Raubtier-Gebiß zu führen versagt ist."

Jenen Schwächeren, die über kein Raubtiergebiss verfügen, steht im "Kampf um die Existenz" die Sprache zur Verfügung, um sie als Kunstmittel der Verstellung ins Gefecht zu führen.

"Im Menschen kommt diese Verstellungskunst auf ihren Gipfel: hier ist die Täuschung, das Schmeicheln, Lügen und Trügen, das Hinter-dem-Rücken-Reden, das Repräsentieren, das im erborgten Glanze leben, das Maskiertsein, die verhüllende Konvention, das Bühnenspiel vor anderen und vor sich selbst, kurz das fortwährende Herumflattern um die eine Flamme Eitelkeit so sehr die Regel und das Gesetz, dass fast nichts unbegreiflicher ist, als wie unter den Menschen ein ehrlicher und reiner Trieb zur Wahrheit aufkommen konnte."

Weblink:

»Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn« - Friedrich Nietzsche - www.textlog.de

Freitag, 25. Februar 2011

Die Legende von Karl-Theodor zu Guttenberg

In diesen Tagen wird eine Legende von Karl-Theodor zu Guttenberg gestrickt: Die Legende des zu Unrecht zu Fall gebrachten Lieblings aller Deutschen, hinterrücks gemeuchelt von einer Meute aus linken Journalisten und ehrpusseligen Intellektuellen.

Man hat ihn gejagt, ihn regelrecht gehetzt. Man hat ihm keine Ruhe mehr gelassen für sein wichtiges Amt und ihn aus dem Amt gehetzt. Nun ist er  aus Anstand gegangen.

Man hat den Einzigen vertrieben, der in der Politik für Werte stand, Werte wie Geradlinigkeit, Ehrlichkeit und Anstand. Die Meute hat gesiegt, gegen den Willen des Volkes.

Aber wartet nur! Einer wie er lässt sich nicht so einfach vertreiben. Jetzt liegt er, aber der Doktor der Herzen wird wieder aufstehen. Karl-Theodor zu Guttenberg wird wieder zurückkommen.




Guttenberg Biografie



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von Eckart Lohse, Mark Wehner


Droemer Verlag,
1. März 2011
Gebundene Ausgabe,
416 Seiten, 19,99 EUR.
ISBN-13: 978-3426275542


Weblinks:

Guttenberg ist zurückgetreten… - Blog zum Rücktritt von Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg - guttenberg-ruecktritt.de Titel weg, Amt weg - Dossier zur Plagiatsaffäre - www.tagesschau.de Narziss und Volksmund - Guttenbergs Abgang - www.spiegel.de SPIEGEL ONLINE

Donnerstag, 24. Februar 2011

Gaddafi und kein Ende?

Libyen Unruhen Der despotische Herrscher Gaddafi will nicht von der Macht weichen
Libyens Staatschef Muammar al-Gaddafi beherrscht Libyen seit über vier Jahrzehnten. Lange galt der selbstherrrliche Wüstendespot aus Tripolis als Pate des internationalen Terrorismus, später wurde er zum hofierten Partner des Westens. Gaddafi wirkt wie ein reichlich skurriler Herrscher, der sich durch das Öl auch seine Macht sicherte. Aber hinter seinem oft skurrilen Auftreten steckt ein brutales System der Unterdrückung. Dieses bröckelt nun. Gaddafi hat in weiten Teilen des Landes - inbes. im Nordosten in den Städten Tripolis, Bengasi und Tobruk - bereits seine Macht verloren. Dort hat die Bevölkerung Gaddafis Macht und Einfluss bereits gebrochen. Doch der Machtkampf in Libyen geht weiter. Gaddafi stilisierte sich schon mal selbstherrlich
»Ich bin kein Präsident, der zurücktreten kann!«
Staatschef Gaddafi will nicht zurücktreten: In einer Fernsehansprache sagte er, die Revolution dauere an. Fragt sich nur, wessen Revolution? - Der verwirrte Staatschef versucht, sich durch wirre Reden weiter an der Macht zu halten. Wütend versuchte Gaddafi, die Bürger seines Landes auf seine Seite zu ziehen. Wahrscheinlich hat Gaddafi längst den Durchblick über sein Land verloren. Der Wüstendespot vermittelt nicht mehr den Eindruck, alles unter Kontrolle zu haben, denn in Libyen herrscht überall Aufruhr. Im Osten des Landes hat die Freiheitsbewegung bereits den Sieg errungen. Die Stunden des »ewigen Gaddafi« an der Macht scheinen in Libyen bereits gezählt. Weblinks: Tote und Verletzte in Tripolis - Tagessschau.de 25.02.2011 Naher und Mittlerer Osten - was passiert wo? Und wie? - Echsenwut-Blog SPIEGEL ONLINE AJE - Al Jazeera English

Montag, 21. Februar 2011

Sachbücher Politik

  1. "Der kleine Wählerhasser: Was Politiker wirklich über die Bürger denken" von Nikolaus Blome. Der kleine Wählerhasser: Was Politiker wirklich über die Bürger denken
    Über die Politikverdrossenheit der Bürger ist viel geschrieben und ebenso viel gesagt worden. Höchste Zeit, nun endlich auch über die Bürgerverdrossenheit der Politiker zu reden!

    Denn was die Politiker über die Deutschen denken, prägt die Politik, die sie für die Deutschen machen – und zwar viel stärker als jedes Parteiprogramm.

    Wen haben "Merkel und Co." vor Augen, wenn es ihnen um die ›Menschen draußen im Land‹ geht? Ist es die schweigende Mehrheit, ahnungslos und undankbar, desinteressiert und im Herzen reformfeige? Wählerinnen und Wähler, die immer unberechenbarer werden, leicht zu verführen sind und unangenehme Wahrheiten gar nicht gerne hören? Und was, wenn die Politiker mit diesem Bild vom Bürger nicht nur falsch lägen?

    Nikolaus Blome entlarvt die Entfremdung zwischen Wählern und Gewählten und gibt dem Leser faszinierende Einblicke in das politische Denken im Zentrum der Macht.

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  2. "Angela Merkel. Ein Irrtum" von Cora Stephan.
    Angela Merkel. Ein Irrtum

    Aus diesem Buch spricht die Wahrheit und die Wut einer enttäuschten Wählerin von Angela Merkel und bringt dabei ihr Bedauern über den Wandel, den sie seit ihrem Antritt als Kanzlerin durchgemacht hat, zum Ausdruck. Diesen bescheibt sie als Merkels Werdegang von "Angi" zu "Tina" (Tina steht bei Cora Stephan für: "There is no alternative").


    Im Mittelpunkt “Angela Merkel. Ein Irrtum” steht die Verwandlung von Angela Merkel von einer Hoffnungsträgerin zur Kanzlerin der Alternativlosigkeit. die bei vielen Wählerinnnen Enttäuschung und Abkehr hervorgerufen hat.

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  3. "Das Ende der Welt, wie wir sie kannten" von Claus Leggewie und Harald Welzer.

    Das Ende der Welt, wie wir sie kannten Finanz- und Wirtschaftskrise, Klimawandel, schwindende Ressourcen und der Raubbau an der Zukunft der kommenden Generationen bilden einen beispiellosen sozialen Sprengstoff. Die Analyse der sich auftürmenden Krisen zeigt, wie Demokratien dabei unter die Räder kommen, wenn sie nicht radikal erneuert werden und den Weg aus der Leitkultur der Verschwendung finden.

    Die Demokratie ist in eine Krise geraten. Das bedrohliche Zukunftsbild, das sie entwerfen, wird verschärft durch eine desillusionierende Diagnose der Leistungen unserer Demokratie: Parteienstaat und und repräsentative Demokratie erweisen sich demnach als ungeeignet, adäquat und mit dem nötigen Tempo den Herausforderungen zu begegnen.

    Die Krise der Demokratie kann nur überwunden werden und die Herausforderungen des Klimawandels nur bewältigt werden, wenn wir Bürger/innen an einem gemeinschaftlichen Zukunftsdiskurs über die Gesellschaft, die wir wollen, beteiligen (Verfahren und Methoden: Burow 2000 Ich bin gut, wir sind besser: Erfolgsmodelle kreativer Gruppen).

    Und nicht nur das: Politik muss sich öffnen für neue Formen eingreifender Zukunftsgestaltung, die das Wissen und das Engagement der Vielen nutzen. Nicht mehr Wissen allein, fördert veränderte Haltungen, sondern dieses Wissen muss mit konkreten Praxisprojekten und neuen sozialen Demokratietechniken verbunden sein. Die fehlende Zukunftsgeschichte, über eine zukunftsfähige und lebenswerte Gesellschaft kann nur gemeinsam, mit allen Beteiligten entwickelt werden.

    Leggewie & Welzer liefern eine komprimierte Übersicht über Klimafolgen und Denkanstöße für eine Kultur der Nachhaltigkeit sowie für die Weiterentwicklung der Demokratie.


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  4. "Das Ende der Normalität: Nachruf auf unser Leben, wie es bisher war" von Gabor Steingart.

    Das Ende der Normalität: Nachruf auf unser Leben, wie es bisher war

    Dieses neue Buch des bekannten Journalisten Gabor Steingart ist ein Essay über sich verändernde Welten, Tatsachen und Sicherheiten. In seinem neuen Essay spricht Steingart von einer mit dem Beginn des 21. Jahrhunderts untergegangenen Epoche, die dadurch geprägt sei, dass die alten Ordnungskräfte des Lebens - Kirche, Familie und Staat - durch keine neuen ersetzt werden. Das Fundament der Gesellschaft werde unterspült. Es sprieße ein "urwüchsiger Individualismus", der "blaue, grüne, zuweilen auch häßliche Blüten treibt."

    Unser Leben, wie es bisher war, ist ein Abschied.
    Der Kernsatz des Essays laautet: *Es gibt kein normales Leben in Zeiten sich auflösender Normalität.*

    Der Titel des Buches weckt Hoffnungen, das Thema ist im Ansatz gut, aber die Umsetzung war mehr als mangelhaft.

    Eine Kritik an Steingarts Buch ist aber wesentlich fundamentaler. Steingart stellt viele gute Fragen: Wo liegen die Ursachen für den Verlust der Stabilität unserer Gesellschaft und dafür, dass nichts mehr "normal" ist? - Gibt aber nicht immer ausreichende Antworten hierzu. Herausgekommen ist ein wirres Essay ohne roten Faden.

    Zum einen ist sein Essay erschreckend oberflächlich und völlig ohne innere Stringenz. Das ist bereits schlimm genug, doch in den angerissenen Details offenbart sich neben kaum nachvollziehbaren - und oft unbegründeten - Behauptungen auch eine erschreckende Ahnungslosigkeit.


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  5. "Stunde der Heuchler" von Edzard Reuter.

    Stunde der Heuchler

    Edzard Reuter malt das erschreckende Bild einer Gesellschaft, deren Verantwortliche nur noch auf Machtanhäufung und Bereicherung aus sind. Anstatt ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden, begehen sie Steuerflucht, kassieren Bonsuszahlungen bei Rekordverlusten, manipulieren die Arbeitslosenzahlen und geben falsche Wahlversprechen.

    Reuter prangert in seiner Polemik das unehrliche udn selbstsüchtige Verhalten der Führungskräfte an. Der frühere Daimerlchef plädiert für eine Rückkehr zu alten Wertvorstellungen wie Anstand und Augenmaß. "Stunde der Heuchler" ist ein ehrliches Buch mit einer Zustandsbeschreibung über die soziale Verantwortung der Eliten diese Landes.


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  6. "Religion in der Verantwortung" von Helmut Schmidt.
    Religion in der Verantwortung

    Helmut Schmidt hat sich immer wieder auch zu ethisch-religiösen Fragen geäußert, Stellung bezogen und die Religion in der Verantwortung. Seine wichtigsten Reden zu diesem Thema sind in dem vorliegenden Buch versammelt.

    Sie sind zum großen Teil unveröffentlicht und werden ergänzt durch ein abschließendes Kapitel, in dem Schmidt seine religionspolitische Haltung ausführlich begründet und nachdrücklich mehr Respekt und Toleranz zwischen den Weltreligionen einfordert.

    Schmidt sieht vor allem die drei großen monotheistischen Religionen – Judentum, Christentum und Islam – in der Verantwortung. In ihrem Ausschließlichkeitsdenken sieht er einen wesentlichen Grund für die gefährliche weltweite Radikalisierung.

    Schmidt selber reiht sich persönlich in das große Heer der Christen auf Distanz ein, aber er beobachtet die Religionen sehr genau. Nach der Redensammlung im Buch hat er seine aktuellen Gedanken zu Papier gebracht. Besonders schaut er dabei auf christliche Religionen und natürlich auf den für uns immer wichtiger werdenden Islam.

    Im abschließenden Kapitel begründete Schmidt seine religionspolitische Haltung ausführlich und nachdrücklich mehr Respekt und Toleranz zwischen den Weltreligionen einfordert.


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  7. "Guttenberg Biographie" von Eckart Lohse, Mark Wehner.
    Guttenberg Biographie

    Karl-Theodor von Guttenberg ist ein Mann mit vielen Gesichtern: Der Shooting-Star, der sich anders gebende Politiker, der Hoffnungsträger und der unglaubwürdige Plagiator.

    Aufstieg und Erfolg Karl-Theodor von Guttenbergs sind beispiellos genauso wie die Empörung über ihn und über seinen erschwindelten Doktortitel.

    Dabei schien der Begnadete alles zu haben, was ein Held braucht: Charisma, Stammbaum, Reichtum, eine schöne Frau und ein großes Amt. Seine Popularitätswerte übertrafen die der Kanzlerin bei weitem, viele sahen in ihm schon ihren Nachfolger.

    Aber welches Bild von ihm trifft auf ihn zu?
    Die Guttenberg-Biographie von Eckart Lohse und Mark Wehner gibt nähere Auskunft über ihn.


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  8. "Unterm Strich" von Peer Steinbrück.

    Unterm Strich

    "Unterm Strich" - der Titel klingt wie eine Lebensbilanz, ist aber eine klare Zustandsbeschreibung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands, Europas und der Welt. Steinbrück beschäftigt sich ausführlich mit der Dramatik der Finanz- und Wirtschaftskrise, deren Beginn er als Finanzminister der Großen Koalition hautnah miterlebt hat.

    Die Weltfinanzkrise nimmt einen breiten Raum ein. Im entsprechenden Teil wird das Buch sogar fast zum Tagebuch, weil damals fast täglich sich Gipfeltreffen und Krisensitzungen abwechselten und der Autor als Finanzminister manchmal wichtige Entscheidungen im Minutentakt treffen musste. Durch seine Schilderungen werden die dramatischen Ereignisse vom Herbst 2008 wieder in lebhafte Erinnerung gerufen.

    Der Leser erlebt den charismatischen Ex-Minister als überzeugten Europäer, der an die Kombination aus offenen Märkten, sozialer Absicherung, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und ökologischer Verantwortung unerschütterlich festhält.

    Das Buch ist politisch und psychologisch interessant, aber halt kein Sachbuch eines Finanzexperten.


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  9. "Empört Euch!" von Stephane Hessel.

    Empört Euch!

    Dieser Essayband ist mit 32 Seiten sehr dünn, aber die darin enthaltene Botschaft um so größer. Dieses schonungslose Essay ist ein Bericht des Zustandes unserer "schönen" globalisierten Welt und enthält die Altersweisheit eines sehenden Propheten.

    Dieses Buch bewegt einem im Innersten. In unserer Welt des demokratischen Absolutismus glauben noch immer viele durch Wahlen könnte die Entwicklung in der Gesellschaft beeinflusst werden.

    Das Neue und die eigentliche Sprengkraft: Hessel verknüpft den Faschismus des letzten Jahrhunderts mit dem heutigen Neoliberalismus. Also dem System aus Geld, Macht und Einfluss der Eliten zu Lasten und zur Ausbeutung der Allgemeinheit. Die damit verbundene Bedrohung auf das soziale Gefüge. Dieses Gefüge, auf das man in Europa einmal stolz war. Das heute als zu teuer diffamiert wird. Aus Kalkül und mit verheerenden Folgen!

    Dabei sind Politiker nichts anderes als überbezahlte Kellner, die wahre Macht haben andere, dahinter'

    Veränderungen sind nur durch das entschlossene Handeln jedes Einzelnen zu erzielen! Widerstand ist Pflicht! Macht also mit und Empört Euch!

    Ein Weckruf an die Jüngeren, der Gleichgültigkeit endlich mit Empörung und Widerstand entgegenzusetzen. Vertraut dabei nicht auf die Politiker.


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  10. "Eliten und Macht in Europa" von Michael Hartmann.



    Was wir schon immer ahnten, wird hier mit empirischen Studien wissenschaftlich belegt: Nicht die individuelle Leistung zählt für den Aufstieg, sondern die soziale Herkunft.

    Geschlossene Gesellschaft! - Für Spitzenkarrieren in Deutschland ist die soziale Herkunft ausschlaggebend, nicht die individuelle Leistung.

    Der Darmstädter Sozialwissenschaftler Michael Hartmann hat die Karrierverläufe von Ingenieuren, Juristen und Wirtschaftswissenschaftlern empirisch untersucht.

    Die hier untersuchten Berufsverläufezeigen, dass die Promotion noch lange nicht den Weg zu Top-Positionen in der Wirtschaft ebnet. Die größten Chancen haben Promovierte, die aus dem gehobenen oder dem Großbürgertum stammen. Die soziale Öffnung des deutschen Bildungswesens hat bislang nicht zur sozialen Öffnung der Eliten geführt.

    Hartmann weist nach, dass soziale Herkunft auch ganz direkt (d.h. unabhängig von ihrem Einfluss auf die Leistung) über die Karrierechancen bestimmt. Damit ist aber der „Mythos von der Leistungsgesellschaft" tatsächlich entzaubert.


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  11. "Moral: Wie man richtig gut lebt" von Rainer Erlinger.



    Dr. Dr. Rainer Erlinger, bekannter Autor der Kolumne »Die Gewissensfrage« im »Magazin der Süddeutschen Zeitung« (SZ-Magazin), kennt die alltäglichen moralischen Probleme, die uns alle bewegen. Nun hat er endlich seinen großen Entwurf einer Moral für unsere Zeit vorgelegt - alltagstauglich, leicht verständlich und dazu noch unterhaltsam.


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In Libyen wird scharf geschossen

Gaddafi


In Libyen will sich Machthaber Gaddafi offenbar mit äußerster Gewalt an der Macht halten. Der libysche Diktator Gaddafi lässt hierzu offenbar scharf schiessen. Augenzeugen berichten, dass Scharfschützen des Regimes vorsätzlich Demonstranten töten. Gaddafi entpuppt sich immer mehr als brutaler und gewalttätiger Potentat, der über Leichen geht.

Es wird nur noch scharf geschossen, berichten Augenzeugen aus den verschiedenen libyschen Städten, in denen sich Demonstranten und Polizei immer noch Straßenschlachten liefern. Die Sicherheitskräfte setzten keine Wasserwerfer oder Tränengas ein, so die geschockten Beobachter. Stattdessen lauerten überall Scharfschützen, die gezielt auf die Köpfe der Protestierenden schießen, auf ihren Hals, den Nacken oder die Brust.

Es sei ein einziges Massaker, erklären die Augenzeugen, die sich bei arabischen Nachrichtensendern per Telefon melden: "Es gab unzählige Angriffe auf die Demonstrierenden", schildert ein Mann aus Libyens drittgrößter Stadt Misurata. "Mehrere Dutzend Menschen wurden erschossen, vor allem junge Leute, im Alter zwischen zwölf und 30 Jahren. Überall sind Heckenschützen. Es gibt hunderte Verletzte. Die Krankenhäuser sind überfüllt."

Seit Tagen versucht der libysche Staatschef Muammar Al Gaddafi die Proteste gegen sein Regime mit Gewalt niederzuschlagen. Der Blutzoll scheint hoch. Schon tags zuvor berichtete die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von mindestens 84 Toten. Doch die Toten der vergangenen Nacht sind noch nicht gezählt.

Weblinks:

Libysche Scharfschützen jagen Demonstranten - www.tagesschau.de

Verwüstungen in Tripolis - offenbar 60 Tote -www.tagesschau.de

Samstag, 19. Februar 2011

Die Kanzlerin steht hinter Guttenberg

Guttenberg Erklärung

Ein missglückter Befreiungsschlag, ein zeitweiser Verzicht auf den "Dr." - und Rückendeckung von der Kanzlerin: Merkel bescheinigte Verteidigungsminister zu Guttenberg ein "sehr offensives" Vorgehen. Auch CSU-Chef Seehofer unterstützt Guttenberg. Die Opposition forderte seinen Rücktritt.

Auf die Kanzlerin kann sich Karl-Theodor zu Guttenberg in diesen stürmischen Tagen verlassen. Angela Merkel stärkt ihrem Verteidigungsminister in der Affäre um dessen Doktorarbeit demonstrativ den Rücken. Die Kanzlerin versucht, den Flurschaden in der Affäre zu begrenzen.

Die Doktorarbeit von zu Guttenberg

Bis die Vorwürfe geklärt sind, will Verteidigungsminister zu Guttenberg auf seinen Doktor-Titel verzichten. Doch geht es nach dem Plagiatsjäger Stefan Weber, dürfte er ihn auch nie wieder führen. Im Interview mit tagesschau.de stellt er klar: "Guttenberg trägt seinen Titel zu Unrecht."

Die Reaktion des Verteidigungsministers auf die Plagiatsvorwürfe erscheint jedoch nicht angemessen. Der reumütige vorübergehende Verzicht auf den Doktortitel ist jedoch nur ein taktische Finte. So lässt sich der Vorwurf nicht aus der Welt schaffen.

Weblinks:

GuttenPlag Wiki

Ein BILD von einem Mann - Wie man sich die Gunst der Bild-Zeitung erkauft

Vom Lügner zum Märtyrer?

Youtube-Videos

Der Pöbel vs. Baron Guttenberg @ Harald Schmidt (ARD)
 
Raubkopierer Guttenberg @ ZDF Heute Show

"Schwarmintelligenz" im Kampf gegen Plagiate

Screenshot der Webseite GuttenPlag

Seit die ersten Vorwürfe bekannt wurden, wächst die Webseite GuttenPlag: Freiwillige haben rund 170 mögliche Plagiate in der Dissertation von Minister zu Guttenberg zusammengestellt. Und sie suchen weiter.

Stefan Weber, ein Initiator dieser neuen Seite, ist begeistert. Zusammen mit einem Kollegen hatte er die Idee zu dem »Projekt GuttenPlag«. Er setzt dabei auf "Schwarmintelligenz" im Kampf gegen Plagiate. Mittlerweile machen schon viele hundert Freiwillige mit und versuchen, weitere Plagiate in Guttenbergs Arbeit zu finden.

Die Doktorarbeit von zu Guttenberg

Bis die Vorwürfe geklärt sind, will Verteidigungsminister zu Guttenberg auf seinen Doktor-Titel verzichten. Doch geht es nach dem Plagiatsjäger Stefan Weber, dürfte er ihn auch nie wieder führen. Im Interview mit tagesschau.de stellt er klar: "Guttenberg trägt seinen Titel zu Unrecht."

Weblinks:

 "Schwarmintelligenz" im Kampf gegen Plagiate - Internetprojekt GuttenPlag -www.tagesschau.de

 Speerspitze der "Copy und Paste"-Generation - Interview mit einem Plagiatsjäger - www.tagesschau.de

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/331818/331819.php

»Voice of Freedom in Egypt«


Song Name in Arabic: Sout Alhoureya Artists: Hany Adel, Amir Eid Hawary on guitars & Sherif Mostafa on keyboards Special Thanks to: Alaa Khaled Producer: Amr Ismail Video Shot by: Moustafa Fahmy, Mohamed Khalifa and Mohamed Shaker 
 
Music video with translation subtitles: 
 
 "In every street in my country the sound of freedom is calling." 
 
* * * *  
 
»Horeya« heisst Freiheit und diese Freiheit haben sich die Ägypter mühsam erkämpft!  
 
Bereits in 2004 hat sich in Ägypten die Bewegung  
 
"Kifaya" - zu deutsch "Es reicht" gegründet. 
 
Ihre Parole lautete schon damals:  
 
"Es reicht mit Mubarak, mit Korruption und Wahlfälschung!" 
 
 
 
 
 Horeya Song

Freitag, 18. Februar 2011

Guttenberg verzichtet vorübergehend auf Doktortitel

Karl-Theodor zu Guttenberg (Foto: dapd)

Der gegen Karl-Theodor Guttenberg erhobene Vorwurf des Plagiatsverdachtes hat zu einer ersten Reaktion geführt. Der Verteidigungsminister hat den Vorwurf zurückgewiesen, er habe für seine Dissertation ohne korrekte Quellenangaben abgeschrieben. orübergehend wolle er jedoch auf seinen Doktortitel verzichten - bis die Universität Bayreuth die Vorwürfe geklärt hat.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat sich nach den Plagiatsvorwürfen zu seiner Doktorarbeit entschuldigt, tritt aber nicht zurück. Er räumte Fehler in seiner Dissertation ein und entschuldigte sich. "Sie enthält fraglos Fehler", sagte der CSU-Politiker in Berlin. Das tue ihm "aufrichtig leid". Darüber sei er selbst am unglücklichsten. Zu keinem Zeitpunkt habe er jedoch "bewusst getäuscht". Er fügte an: "Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat." Er habe die Arbeit in einem Zeitraum von sieben Jahren neben seiner Tätigkeit als Politiker und seinen Verpflichtungen als junger Familienvater angefertigt.

Originale und Doktorarbeit im Vergleich
Originale und Doktorarbeit im Vergleich

Guttenberg fügte hinzu: "Ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf die Führung des Titels verzichten." Nachdem die Vorwürfe geklärt seien, wolle er den Titel wieder führen. Der Verteidigungsminister kündigte an, von nun an nur noch mit der Universität Bayreuth über die Vorwürfe sprechen zu wollen.

Weblinks:

>Guttenberg verzichtet vorübergehend auf Doktortitel

Donnerstag, 17. Februar 2011

"In der Schlange: Mein Jahr auf Hartz IV" von Thomas Mahler

In der Schlange: Mein Jahr auf Hartz IV
In der Schlange: Mein Jahr auf Hartz IV




"In der Schlange: Mein Jahr auf Hartz IV" von Thomas Mahler ist eine erschütternde Zustandsbeschreibung, die einen Einblick in das Innenleben und den Alltag der deutschen Sozialgesetzgebung gewährt. Das Leben mit Hartz IV entwickelt schnell eine Eigendymanik, von der aussser den Betroffenen keiner eine Ahnung hat und viele auch nicht haben wollen.

Nach dem Studium fand Thomas Mahler keinen Job und meldete sich arbeitslos. Die Konsequenz: Hartz IV. In seinem Buch erzählt er von Bewerbungstrainings, von 1-Euro-Jobs, von freundlichen Sachbearbeitern und von langen Schlangen. Er erzählt von Seminaren, die motivieren sollen, aber genau das Gegenteil erreichen. Von Agenturen, die an der hohen Arbeitslosigkeit verdienen, sie aber trotzdem verringern wollen.

Vom leisen Irrsinn hinter bürokratischen Kulissen, von äußerer Passivität und innerer Aggression, davon, wie schnell man sich in der Armut einrichten kann. Und er erzählt von der Erleichterung, wenn man auf dem Arbeitsamt weiß, wo man hin soll. Wenn auch nur für zwei Stockwerke.

Weblink:

In der Schlange: Mein Jahr auf Hartz IV
In der Schlange: Mein Jahr auf Hartz IV
von Thomas Mahler

Dienstag, 15. Februar 2011

Das Hartz-Theater - ein Trauerspiel



Nach sieben Wochen sind ihre Hartz-IV-Verhandlungen gescheitert, unüberbrückbar stehen sich die Forderungen nach fünf respektive elf Euro Aufstockung der Grundsicherung gegenüber. Weder beim Mindestlohn noch bei den von der SPD geforderten Schulsozialarbeitern konnte man sich einig werden.

Jetzt sollen die Ministerpräsidenten Kurt Beck, Wolfgang Böhmer und Horst Seehofer die Verhandlungen weiterbringen. Ein volles Jahr nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das eine Neuregelung der Sätze forderte, gescheitert an sechs Euro!

Dieses Verhandlungsdebakel ist ein Trauerspiel. Die Regierung übt sich wieder theatralisch in der Kunst, ein Problem, das eigentlich lösbar wäre, gar nicht lösen zu wollen! Ein Massenprotest würde er Lösung des angeblich nicht lösbaren Problems weiterhelfen. Aber wegen Hartz IV geht niemand auf die Strasse, um zu protestieren, denn Menschenverachtung ist in diesem Land ja kein Grund hierzu! Dabei muss den Politikern wie auch den Betrofenen doch eigentlich klar sein: dieses Gesetz wird es nur solange geben, wie sich die Betroffenen dies noch länger bieten lassen.

Da niemand dagegen protestiert, geht das Trauerspiel weiter und in die nächste Runde. Dieses menschenverachtende Gesetz gehört längst in eine Endlagerstätte entsorgt oder auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen. Das endlose politische Geschachere offenbart vor allem eines: "Das Hartz-IV-Gesetz ist nicht reformierbar", findet der Verleger Jakob Augstein, "es entwürdigt die Menschen."

Lesen Sie hierzu auch folgenden Artikel:

Schachern um die Last-Minute-Lösung - Hartz-IV-Reform - www.sueddeutsche.de/politik

Samstag, 12. Februar 2011

Zeitenwende in Ägypten - Mubarak tritt zurück

Nun hat auch Ägypten seine Freiheit errungen!

Der seit fast 30 Jahre im Amt befindliche und beim Volk zutiefst verhasste Herrscher Hosni Mubarak ist Geschichte. Am 18. Tag der Proteste trat der autokratische Präsident zurück. Das entschlossene ägyptische Volk hat mit seinen tagelangen Protesten den Weg zur Demokratie bereitet. In Ägypten beginnt nun eine neue Ära!

Nach fast 30 Jahren endet die Ära Mubarak. Der 82-Jährige beugt sich dem Druck des Militärs und des Volkes und tritt endlich zurück. Die Armee übernimmt die Macht am Nil. Ägyptens Vizepräsident Omar Suleiman hat am Freitag abend den Rücktritt des seit fast 30 Jahren regierenden Präsidenten verkündet. Als letzte Amtshandlung legte Mubarak die Führung des Landes in die Hände der Streitkräfte - und setzte sich in den Badeort Scharm el-Scheich ab. Der Jubel der Demonstranten kennt in ganz Ägypten keine Grenzen.

Ein Militärrat übernimmt nun provisorisch die Geschäfte. Nach Mubaraks Rücktritt hat der Oberste Militärrat unter dem bisherigen Verteidigungsminister Mohammed Hussein Tantawi die Macht in Ägypten übernommen. Das Oberkommando der Streitkräfte werde Regierung und Parlament entlassen, berichtete der arabische Nachrichtensender Al-Arabija. Der Militärrat wolle die Macht dann zusammen mit der Spitze des ägyptischen Verfassungsgerichtes ausüben. Die schwierigste Phase steht dem Land am Nil aber noch bevor.

News-Weblinks:
AJE - Al Jazeera English
Weblink:
Ägypter bejubeln Militärjunta - www.ntv.de - Mubarak ist weg

Jubel bis zur Morgendämmerung

Der Jubel kannte keine Grenzen als die Ägypter vom Rücktritt Hosni Mubaraks erfuhren. Die ganze Nacht über feierte Ägypten den Rücktritt von Präsident Mubarak. Die Freude und der Jubel auf den Straßen kannte keine Grenzen. Bei Tagesanbruch beteten Tausende auf dem Tahrir-Platz.

Die seit Wochen protestiernde ägyptische Opposition feierte den erzwungenen Rücktritt wie einen Sieg mit lautem Jubel und Siegesgesängen. Auf dem Tahrir-Platz von Kairo tanzten und hüpften Hunderttausende Regimegegner ausgelassen vor Freude über den Sieg der Revolution unter ägyptischen Fahnen.

"Das Volk hat das Regime gestürzt", skandierten die Demonstranten. Oppositionspolitiker und Friedensnobelpreisträger El Barsdei sagte: "Das ist der schönste Tag meines Lebens." Das Land sei nach Jahrzehenten der Unterdrückung befreit.

Das Schicksal befreiten des Landes liegt jetzt in den Händen des Militärs, an die die Macht nach dem Rücktritt Mubaraks übertragen wurde. Glückwunsch den mutigen Ägyptern und hoffentlich gibt das Militär die Macht schnell wieder ans Volk zurück, wo sie hingehört.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Mubarak will weiter im Amt bleiben

Präsident Hosni Mubarak

Ägyptens Präsident Hosni Mubarak hat die Forderung des Volkes nach seinem Rücktritt nicht erfüllt und will weiter im Amt bleiben. In einer mit Spannung erwarteten Rede kündigte er lediglich an, einen Teil seiner Macht an seinen Vertrauten und Vizepräsidenten Omar Suleiman zu übertragen: "Der Vizepräsident der Republik hat seine Aufgaben gemäß der Verfassung übernommen."

Proteste in Ägypten (Foto: AFP)

Hunderttausende Demonstranten, die auf dem Tahrir-Platz in Kairo die Rede verfolgten, zeigten sich wenig begeistert und reagierten wütend. Die aufgebrachte Menschenmenge zeigte Mubarak symbolisch Schuhsohlen, das höchst Zeichen der Verachtung in der arabsichen Welt. Die Menschen schrien "Mubarak weg, Suleiman weg".

Mubarak, der die Zeichen der Zeit immer noch nicht verstanden hat, will sich nun mit Verfassungsreformen im Amt halten. Er sagte weiter, es werde Änderungen an sechs Verfassungsparagrafen und Maßnahmen für einen friedlichen Übergang geben. Wenn im Land Ruhe einkehre, werde der Ausnahmezustand aufgehoben. Mubarak will nicht an seinem Amt wie »Pattex« kleben bleiben. Er wiederholte, dass er im September nicht noch einmal kandidieren und die Macht an einen neu gewählten Präsidenten übertragen werde.

Weblink:

Dauer-Herrscher mit verzerrtem Selbstbild - Hosni Mubarak im Porträt - www.tagesschau.de/ausland

Samstag, 5. Februar 2011

Mubarak tritt als Parteichef zurück

Mubarak Ägypten

Die »Tage des Zorns« in Ägypten zeigen erste Wirkung.

Hosni Mubarak betreibt einen Rücktritt auf Raten und tritt zunächst als Parteichef zurück und gibt seinen Parteivorsitz auf. Auch die Regierung tritt zurück.

Ägyptens Präsident Mubarak hat seinen Rücktritt als Vorsitzender Regierungspartei NDP erklärt. Das melden die Nachrichtensender Al Arabija und Al Dschasira. Auf dem Tahrir-Platz in Kairo forderten wieder Tausende Menschen Mubaraks Rücktritt von der Staatsspitze.


Empört Euch!


»Empört Euch!«, von Stéphane Hessel
Ullstein Verlag, 8. Februar 2011
Broschiert,
32 Seiten, 3,99 EUR.
ISBN-13: 978-3550088834

Weblinks:

Die Regierung soll gehen, Mubarak will bleiben - www.tagesschau.de

Mubarak tritt als Parteichef zurück - ARD-Reportage - www.tagesschau.de