Montag, 18. Dezember 2023

Willy Brandt 110. Geburtstag

Willy Brandt



Er war ein Mann mit vielen Gesichtern: Linkssozialist und Revolutionär, Visionär und Realist, Kanzler der Ostpolitik und der Versöhnung und politischer Brückenbauer. Er war Regierender Bürgermeister von Berlin, Außenminister, Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger. Willy Brandt polarisierte die politischen Lager wie kein zweiter – geliebt und verehrt, zum Idol erhoben von den einen - gehaßt, verleumdet und gejagt von den anderen. Willy Brandt wurde vor 110 Jahren am 18. Dezember 1913 in Lübeck geboren.

Er gehörte zu den überragenden Figuren der deutschen Politik: Willy Brandt hat das Land geprägt wie kein Zweiter. Brandt war ein Politiker mit festen Überzeugungen und Haltung. Er zählte zu den wenigen, die in der Politik moralische Maßstäbe gesetzt haben. Erkonnte Gegnsätze veriene und üerwinden - das war seine politische Stärke. Für ihn basierte politisches Handeln auf sittlichen Maßstäben. Er war ein Charismatiker und ein Mann der politischen Gesten. Viele Bilder haben sich längst in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Das wichtigste Bild war sein berühmter Kniefall in Warschau - eine spontane Geste.


Willy Brandt




»Die Demokratie ist uns keine Frage der Zweckmäßigkeit,

sondern der Sittlichkeit.«





Als Bundeskanzler legte er am 7. Dezember 1970 unmittelbar vor der Unterzeichnung des Warschauer Vertrags zwischen Polen und der Bundesrepublik am Ehrenmal der Helden des Warschauer Ghettos einen Kranz nieder und verharrte schweigend und auf Knien. Auch wenn viele Bundesbürger Brandts Geste zunächst für überzogen hielten - auf internationaler Ebene fiel das Urteil schon damals anders aus: 1971 erhielt er für seine Außenpolitik den Friedensnobelpreis.


Willy Brandt

Die Jahre im skandinavischen Exil 1933 bis 1945 brachten die Wandlung vom linken Dogmatiker zum sozialdemokratischen Pragmatiker, ein Umstand, der Brandt nach den Kriegsjahren rigoros an die Spitze der Berliner SPD führte. Seine souveräne Haltung als regierender Bürgermeister während des Mauerbaus machte ihn endgültig zur charismatischen Figur. Zentrale Kapitel bilden die Kanzlerjahre 1969 bis 1974 und Brandts größtes Verdienst - den Brückenschlag zum Osten. Sein persönliches Schicksal war auf einzigartige Weise mit der politischen Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert verbunden.

Willy Brandt führte die Politk aus ihrer selbst verschuldeten Unmündigkeit und führte dabei einen neuen Politikstil ein. Erst änderte sich der Ton, dann die Politik. Schon als Außenminister suchte Willy Brandt nach Möglichkeiten der Aussöhnung mit den östlichen Nachbarn. Und innenpolitisch wurden in atemberaubendem Tempo Reformen durchgesetzt, die das Leben direkt betrafen. Schnell wurde aus neugieriger Skepsis Zuneigung und dann Begeisterung.

Brandt hat Deutschland nach der Schreckenszeit des Nationalsozialismus "wieder zivilisiert", sagt der Schriftsteller Günter Grass, den seit Anfang der 1960er Jahre mit Brandt mehr als nur politische Freundschaft verband, in einem Interview. Der sozialdemokratische Kanzler habe in der Zeit des "Kalten Krieges" mit seiner Entspannungspolitik den Weg bis zum Fall der Mauer geebnet, so Grass.

Brandts Leben stand unter dem Zeichen steten Bemühens um Demokratisierung, Ausgleich und Versöhnung. Sein Lebensmotto war: "Man hat sich bemüht".

Weblink:

Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn! Vorärts! - www.vorwaerts.de

Biografie:

Willy Brandt: 1913-1992 - Visionär und Realist
Willy Brandt: 1913-1992 - Visionär und Realist
von Peter Merseburger




Freitag, 15. Dezember 2023

UN-Klimakonferenz einigt sich auf Schlussdokument

Die Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) hat sich auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Erstmals wird darin zur Abkehr von fossilen Brennstoffen aufgerufen. Erstmals ruft die Weltgemeinschaft bei einer UN-Klimakonferenz zur Abkehr von fossilen Brennstoffen auf. Der zuvor von mehr als 100 Staaten geforderte klare Ausstieg kommt in dem in Dubai verabschiedeten Abschlusstext aber nicht vor.

Der Text ruft zu einer Verdreifachung der weltweiten Kapazitäten an erneuerbaren Energien bis 2030 und einer Verdopplung der Energieeffizienz im gleichen Zeitraum auf. Er enthält aber auch Verweise auf "Übergangsenergien" wie Erdgas und die umstrittenen Technologien zur Abscheidung und Speicherung von CO2.

In dem 21-Seiten-Papier werden die Staaten aufgefordert, sich von fossilen Brennstoffen in ihren Energiesystemen abzuwenden. Mehr als 100 Staaten hatten zuvor eine weitergehende Formulierung gefordert, nämlich einen Ausstieg ("Phase out"). Dies wird nun nicht explizit erwähnt.

Samstag, 9. Dezember 2023

Klimawandel Licht und Schatten im Klimaschutz-Index

Der Climate Change Performance Index verfolgt die Anstrengungen der Länder im Kampf gegen den Klimawandel. Er soll auch einen Vergleich zwischen den Ländern ermöglichen. Der aktuelle Index wurde auf der COP28 vorgestellt.

Obwohl die Staatengemeinschaft immer mehr Energie aus Sonne, Wind und Wasser gewinnt, kommt sie ihren Zielen beim Klimaschutz kaum näher. Das bestätigt der Klimaschutz-Index, den die Entwicklungsorganisation Germanwatch und das NewClimateInstitute in Dubai vorgestellt haben. Demnach gibt der weltweite Boom von erneuerbaren Energien, Wärmepumpen und Elektroautos zwar Anlass zur Hoffnung. Im vergangenen Jahr wurde in diesen Bereichen so viel investiert wie nie zuvor.

Das reicht nach Angaben von Germanwatch aber nicht, um die klimaschädlichen Energieträger Kohle, Öl und Gas abzulösen. Außerdem ist die Klimapolitik der meisten Länder nicht konsequent genug, um die Vorgaben der Vereinbarung von Paris zu erfüllen, sagt Studien-Mitautorin Thea Uhlich von Germanwatch.

Das zeige, so Uhlich, "dass wir noch ganz schön viel zu tun haben und dass die Regierungen, obwohl sie das Thema Klimapolitik auf der Agenda haben, noch viel stärker und noch mehr Maßnahmen umsetzen müssen damit wir bis 2030 die Emissionen halbiert bekommen.

UN-Generalsekretär António Guterres reagierte verhalten auf den Beschluss. "Die Wissenschaft sagt uns, dass eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad ohne den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen unmöglich ist. Dies wurde auch von einer wachsenden und breiten Koalition von Ländern auf der COP28 anerkannt", schrieb Guterres auf X. "Das Zeitalter fossiler Brennstoffe muss enden - und es muss mit Gerechtigkeit enden."

Montag, 13. November 2023

Was der Klimagipfel erreicht hat

Klimgipfel in Glasgow

? sollte als der Gipfel in die Geschichte eingehen, der den weltweiten Ausstieg aus der Kohle bringt. Und er sollte die Welt auf den Kurs des 1,5-Grad-Limits bringen.
Die Frage "Was der Klimagipfel erreicht hat" kann man leicht beantworten, genau das was Greta gesagt hat "Bla Bla Bla". Absichtserklärungen, freiwillige Selbstverpflichtungen und Ankündigungen von denen bisher noch nie welche erfüllt wurden und auch in Zukunft nicht erfüllt werden.

Eine Riesenverschwendung von Geldern und einen CO2-Abdruck in einer Woche, den ein kleines afrikanisches Land wahrscheinlich nicht mal im Jahr hat. Wundern tuts mich nicht. Ein System das einzig auf ständiges Wachstum und Profit Maximierung ausgerichtet ist. Dies durch skrupellose Ausbeutung von Mensch und Ressourcen realisiert, wird nichts für den Schutz des Klimas tun. Außer es bringt Gewinne ein.

Auch bei diesem Klimagipfel war der Wille der Verantwortlichen zu eiern verbindlichen Lösung zur Rettung des Klimas recht schwach, auch weil leider viel zu viele Lobbyisten mit am Werk waren, die sich massiv für ihre Firmen und Bereiche zu sehr einsetzten.
Es ist echt eine Schande, dass die uralte Elite der Politiker nicht wirklich die Jugend erhört, und ihre Proteste und Schreie wahrnehmen wollen. Eine vertane Chance !

Mittwoch, 8. November 2023

Weltklimaschutz und Weltbevölkerung

Weltklimaschutz-Konferenz in Glasgow

Weltklimaschutz ist auch eine Frage der Weltbevölkerung und des Bevölkerungswachstums. Seit 1990 hat die Menschheit um 50% zugenommen und die CO2-Emissionen als Beispiel für Treibhaussemissionen etwa um 60%. In dieser Zeit sind viele damalige Schwellenländer zu wichtigen Industrienationen aufgestiegen.

Die Einsparungen in den etablierten Industrienationen wurden mehr als kompensiert. Man kann keiner aufsteigenden Nation zumuten, zu verzichten, der Hinweis auf die historische Verantwortung der etablierten Industrienationen kann nicht wegdiskutiert werden. Diese unterschiedlichen Interessen zusammenzubringen wird sehr schwer werden.

Leider wird das Thema des Bevölkerungswachstums tabuisiert. Solange dieses sich weiter so entwickeln wird wie seit 1990, werden alle Anstrengungen umsonst sein.

Samstag, 21. Oktober 2023

Brasilien und der Zustand des Regenwaldes


Kaum ein Politiker ist mit so viel Vorschusslorbeeren überhäuft worden wie Brasiliens ehemaliger und künftiger Präsident Luiz Inacio Lula da Silva (77). Der Grund für die Euphorie in Europa und in den USA: Lula – wie ihn seine Anhänger rufen – hat im Wahlkampf ein historisches Versprechen abgegeben: Lula da Silva versprach vor einem Jahr, die Abholzung des Regenwaldes zu stoppen. Bis 2030 soll in seinem Land kein Regenwald mehr abgeholzt werden.

Dem Amazonas-Regenwald droht der Kollaps. Wenn nichts gegen Abholzung unternommen wird, wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die das einzigartige Ökosystem für immer verschwinden lässt und den Klimawandel weiter anheizt. Doch die Wahl Luiz Inacio Lula da Silva zum Präsidenten Brasiliens gibt Hoffnung. Er kündigte an, die Abholzung des Amazonas zu beenden.

In Brasilien liegen gut 60 Prozent des Amazonas-Regenwaldes. Die größte Waldfläche der Erde beeinflusst das Klima auf der ganzen Welt, indem sie CO2 bindet und Sauerstoff produziert. Dieses Ökosystem steht kurz vor einem unumkehrbaren Kipp-Punkt, dessen Erreichen das Weltklima für immer verändern würde. Mit der Fortsetzung von Bolsonaros Umweltpolitik würde dieser Punkt zweifellos erreicht werden. Lula kündigte an, für das Ende der Abholzung im Amazonas kämpfen zu wollen. Was ist aus dem Versprechen Lulas geworden?

Dienstag, 12. September 2023

50. Jahrestag des Militärputsches in Chile

brennender Präsidentenpalast in Santiago de Chile

Der 11. September 2013 jährt sich der 50. Jahrestag des von den USA massiv unterstützten gewaltsamen Putsches gegen die demokratisch gewählte Regierung in Chile.

Während sein Palast von Flugzeugen bombardiert wurde, wendete sich der Präsident in einer Radioansprache an sein Volk. Niemals werde er abtreten, den Putschisten das Feld überlassen, sagte er. Stunden später ist Allende tot. Der Sozialist beging im Präsidentenpalast Selbstmord, kam damit wohl seiner Erschießung durch die Schergen der Militärjunta zuvor.

Salvador Allende Noch am selben Tag erschoß sich der demokratisch gewählte chilenische Staatspräsident Salvador Allende und räumte dem Putschisten-General Pinochet, der noch am Tag zuvor seine Loyalität versichert hatte, das Feld.

Bereits am ersten Tag des Militärputsches in Chile wurden mehr als 2.000 Menschen aus politischen Gründen von der Polizei oder vom Militär festgenommen, bis zum Ende des Jahres 1973 waren es mehr als 13.000.

Nach dem Putsch gegen Präsident Salvador Allende am 11. September 1973 begannen unter der Führung von General Augusto Pinochet 17 Jahre Diktatur in Chile. In der Zeit wurden bis zu 38.000 Menschen gefoltert oder getötet. Schätzungsweise 20.000 Gegner der Militärjunta gingen ins Exil.

Weblinks:

Chile und das Erbe der Diktatur - www.tagesschau.de

Chile gedenkt - und demonstriert - Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Montag, 11. September 2023

Salvador Allende 50. Todestag

Salvador Allende

Salvador Allende starb vor 50 Jahren am 11. September 1973 in Santiago de Chile. Der Sozialist Allende wurde im Jahr 1973 durch einen Militärputsch gestürzt, in dessen Verlauf er Suizid beging.

Allende wurde am 24. Oktober 1970 Präsident von Chile. Mit knapper Mehrheit gewann Salvador Allende> Gossens die Präsidentschaftswahlen in Chile. Er war damit der erste Marxist in Lateinamerika, der in freier Wahl an die Macht kam.

Allende war von 1970 bis 1973 Präsident von Chile. Seine Präsidentschaft war der Versuch, auf demokratischem Wege eine sozialistische Gesellschaft in Chile zu etablieren. Sein sozialistisch orientiertes Reformprogramm, von den Linken als zu zaghaft abgetan, von den Rechten als zu radikal denunziert, traf auf massiven Widerstand der Landoligarchie und der Militärs. Vor seinem Amtsantritt garantierte er im Gegenzug für die Unterstützung der Christdemokraten per Verfassungszusatz, Partei- und Pressefreiheit, Armee, Polizei, Schulwesen und Universitäten unangetastet zu lassen.

Der Schwerpunkt von Allendes Wirtschaftspolitik war die entschädigungslose Verstaatlichung der Bodenschätze – allen voran der Kupfervorkommen –, die Enteignung von ausländischen Großunternehmen, der Banken und eine Agrarreform, bei der 20.000 km² Fläche in vergleichbar kurzer Zeit von Großgrundbesitzern an Bauern und Kollektive übergeben wurden. Die sozialistische Regierung wollte Chiles wirtschaftliche Abhängigkeit vom Ausland, insbesondere von den USA, reduzieren. 1970 wurden der Kohlebergbau und die Textilindustrie verstaatlicht.

Ein Jahr später wurden die noch in (vor allem US-amerikanischem) Privateigentum befindlichen Anteile am Kupferbergbau mit Zustimmung aller Parlamentsparteien enteignet, nachdem bereits Allendes Vorgänger Frei wichtige Schritte hierzu unternommen hatte.

Die »Unidad Popular« setzte die Preise für die Miete und für wichtige Grundbedarfsmittel staatlich fest. Schulbildung und Gesundheitsversorgung wurden kostenfrei angeboten. Jedes Kind bekam Schuhe sowie täglich einen halben Liter kostenloser Milch. Mit seiner Sozialpolitik folgte Allende sowohl sozialistischen Idealen der 1970er Jahre als auch einer südamerikanischen Tradition „populistischer“ Nachfragepolitik.

Die Politik der Nachfragestimulierung durch Staatsausgaben und Ausweitung der Geldmenge führte im ersten Jahr zu einem Wachstumsschub und steigenden Reallöhnen. Negative Folge der neuen Wirtschaftspolitik war die Knappheit mancher Produkte, was zu einem immer größer werdenden Schwarzmarkt führte.

Sein glückloser Versuch die ungerechten Zustände in Chile zu verändern, konnte leider aufgrund verschiedenster Umstände nicht gelingen. Der sozialistische Demokrat (ja dies muß kein Widerspruch sein) Allende, der alle politischen Zwiste und gegensätzliche Ansichten immer nur gewaltlos diskutieren und lösen wollte, ist zum Opfer mehrerer Gruppen geworden. Dies waren sehr grob betrachtet zum einen die Linken, die radikalere Reformen von ihm forderten, zum anderen die Rechten (mit den USA als "heimlichen" Verbündeten), die letztendlich mit Hilfe des Militärs gegen Allende putschten. Somit war das Schicksal Allendes besiegelt.

Salvador Allende wurde am 26. Juni 1908 in Valparaíso geboren. Salvador Allende war ein chilenischer Arzt und Politiker des 20. Jahrhunderts.

Samstag, 15. Juli 2023

Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe im Ahrtal

Flutkatastrophe im Ahrtal


Am 14. und 15. Juli jährt sich die Flutkatastrophe, die in Teilen von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen für große Zerstörung gesorgt hat. Durch das Versagen der Warndienste gab mehr als 180 Tote, Zehntausende Menschen waren betroffen – und sie kämpfen noch immer mit den Folgen des Hochwassers.

Schon am 11. Juli 2021 kamen erste Meldungen vom Deutschen Wetterdienst (DWD), dass in der Region des Ahrtals extremer Starkregen erwartet wird. Die Meldungen spitzten sich innerhalb der nächsten drei Tage weiter zu. Und dann, am 14. Juli kam der angekündigte Starkregen. Er zeigte sich mit einem Ausmaß, das kaum zu erfassen war. In der Nacht zum 15. Juli wurde der Höhepunkt erreicht: Wassermassen rissen in den Fluten ganze Häuser weg, Menschen flüchteten auf Dächer. Viele Menschen dort haben auch nicht nur ihr Hab und Gut verloren, sondern auch ihnen nahestehende Menschen. Rettungskräfte kamen in Hubschraubern. Am nächsten Morgen wurde klar, welches Drama sich in der vergangenen Nacht in dem Tal abgespielt hatte. Die sich anschließenden Rettungsmaßnahmen wurden nicht nur dadurch erschwert, dass der Zugang zu der Region kaum möglich war, sondern auch durch ein völlig zusammengebrochenes Mobilfunknetz.

Durch die Begradigung des Flussverlaufs und dann durch den Bau von Häusern im Überflutungsgebiet sind solche Katastrophen möglich. Es gibt ja einen Grund, warum Versicherer Immobilien in diesen Gegenden nicht gegen Schäden durch Flut versichern.

Im Ahrtal leben 56.000 Menschen, 42.000 wurden von der Flut betroffen, mindestens 17.000 haben unmittelbar Hab und Gut verloren oder erhebliche Schädigungen erlitten.Viele Häuser sind immer noch unbewohnbar. Mehr als 9.000 Gebäude sind zerstört.

Flutkatastrophe im Ahrtal

Wer heute, zwei Jahre nach der Katastrophe, auf das Ahrtal blickt, sieht immer noch Teile der Zerstörung. Vieles im Ahrtal ist auch heute noch zerstört oder eine Baustelle. Zwar sind alle Ortschaften wieder an das Straßennetz angebunden und erreichbar, allerdings teilweise noch provisorisch. Die Brücken sind noch nicht in Ordnung und die Bahn fährt noch nicht. Von den mehr als 100 beschädigten oder komplett zerstörten Brücken ist noch keine wieder nutzbar. Stattdessen gib es fünf Behelfsbrücken.

Der Wiederaufbau läuft schleppend. Viele Menschen leben immer noch in provisorischen Unterkünften, weil die bürokratischen Hürden für eine Entschädigung so hoch sind.

Erst Ende 2023 geht man von einem komplett normalen Betrieb der Bahnstrecken aus. Die Versicherungen haben knapp drei Viertel aller Versicherungsfälle abgeschlossen und fünf Milliarden Euro ausgezahlt. Der Schaden beläuft sich laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft auf 8,5 Milliarden Euro.

Die Flut im Ahrtal mit all ihrer Zerstörung hat bei Politik, Planern und den Menschen, die dort wohnen, ein Umdenken in Gang gesetzt. Das Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) erfasst gemeinsam mit dem Institut für Geowissenschaften der Johannes-Gutenberg-Universität Gefährdungen durch Massenbewegungen und Erosion.

Die Ergebnisse sollen die Hochwasserschutzmaßnahmen ergänzen. Das gilt auch für die Brücken in dem Gebiet. Die Statik wird bedeutsamer, sie muss vergleichbaren Flutereignissen künftig standhalten. Der Wiederaufbau soll insgesamt klimafreundlicher gestaltet werden. Das bedeutet auch, dass neue Wärmelösungen entstehen. Die Kanalisation soll hochwassersicher und die Kläranlagenstandorte neu geprüft werden. Der Anfang ist also gemacht. Wie viel tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, wird sich zeigen.

Das Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) hat das Projekt KAHR (Klima, Anpassung, Hochwasser, Resilienz) gefördert – mit dem Ziel, den Wiederaufbau der betroffenen Regionen wissenschaftlich zu begleiten und Empfehlungen zu erarbeiten.

Samstag, 17. Juni 2023

1953 Aufstand in der DDR

17. Juni 1953: Aufstand in der DDR

Dem Ungarn-Aufstand 1956, dem Prager Frühling von 1968 und der polnischen Solidarność-Bewegung ging 1953 ein ost-deutscher Aufruhr voraus: der Arbeiteraufstand vom 17. Juni 1953.

Am 17. Juni 1953 gingen rund eine Million Menschen in mehr als 700 Städten und Gemeinden in der DDR auf die Straße, um gegen die miserablen Lebens- und Arbeitsbedingungen zu demonstrieren.

Der Volksaufstand markierte kaum vier Jahre nach der Gründung der DDR die erste große Erhebung gegen ein kommunistisches Regime nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ursprünglich war es der Unmut über Normerhöhungen, welcher Ost-Berliner Bauarbeiter spontan auf die Straße trieb. Schnell wurde daraus der Versuch die Lebensbedingungen insgesamt zu verbessern und schließlich ein regelrechter Aufstand gegen das SED-Regime.

Der Volksaufstand griff schnell auch auf andere große Städte über, wie Leipzig, Magdeburg und Jena und auf Industriezentren, wie z.B. in Bitterfeld und Wolfen oder Merseburg. Nicht nur in Bitterfeld forderte man den Rücktritt der Regierung, freie und geheime Wahlen und die Freilassung politischer Gefangener.

Soziale Forderungen hätte die SED-Regierung möglicherweise nach dem landesweiten Aufstand ertragen, beim Ruf nach Demokratie, nach Freiheit und deutscher Einheit war die Geduld der ohnmächtigen und konzeptlosen Führung am Ende. Russische Panzer wälzten den Protest gewaltsam nieder beendeten den Aufstand, retteten Ulbrichts Herrschaft und stellten damit die Weichen für die jahrzehntelange Teilung des Landes.

Samstag, 27. Mai 2023

Henry Kissinger 100. Geburtstag



Henry Kissinger wurde vor 100 Jahren am 27. Mai 1923 in Fürth als Heinz Alfred Kissinger geboren. Henry Kissinger ist ein deutsch-amerikanischer Politikwissenschaftler und ehemaliger Politiker der »Republikanischen Partei« und Realpolitiker.

Der Deutsch-Amerikaner Kissinger spielte in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten zwischen 1969 und 1977 eine zentrale Rolle. Er war Vertreter einer harten gewaltbereiten Realpolitik wie auch einer der Architekten der Entspannung im Kalten Krieg.

Von 1969 bis 1975 war Kissinger Nationaler Sicherheitsberater, von 1973 bis 1977 Außenminister der Vereinigten Staaten. 1973 erhielt er gemeinsam mit Lê Đức Thọ den Friedensnobelpreis für ein Waffenstillstands- und Abzugsabkommen mit Nordvietnam. Von 1977 bis 1981 war Kissinger Direktor der amerikanischen Denkfabrik »Council on Foreign Relations«.

Im Jahr 1947 kehrte Henry Kissinger in die USA zurück und studierte am Harvard College Politikwissenschaft, an dem er 1950 seinen Bachelor erhielt. 1952 schloss er seinen Master ab und zwei Jahre später seine Promotion, jeweils an der Harvard University. Seine Dissertation wurde später unter dem Titel A World Restored: Metternich, Castlereagh and the Problems of Peace 1812–1822 veröffentlicht und wurde ein Standardwerk der Geschichtsschreibung. Von 1954 bis 1971 war er Mitglied des Lehrkörpers in Harvard sowie Mitarbeiter im Department of Government. Kissingers politische Karriere profitierte sehr von den Kontakten, die er als Leiter des Harvard International Seminar knüpfte.

Einen wesentlichen Einfluss auf Kissingers Denken übte das Werk des deutschen Philosophen Oswald Spengler aus: Spenglers pessimistisches Weltbild und seine Ablehnung des Rationalismus in Politik und Geschichte waren auch kennzeichnend für Kissingers Konzeption von Realpolitik. Ähnlich wie Spengler sah auch Kissinger die größte Gefahr für eine Zivilisation darin, dass rationalistisch-abwägende „Faktenmenschen“ das Moment des kreativen und risikobereiten menschlichen Handelns so stark zurückdrängen könnten, dass dadurch ein Staat faktisch handlungsunfähig würde. Im Gegensatz zu Spengler, der in seinem Geschichtsbild eine solche Entwicklung als unvermeidbar betrachtete, zog Kissinger daraus andere Schlüsse:

"Spengler hat nur die Tatsache des Untergangs und nicht ihre Notwendigkeit beschrieben. Es gibt jedoch einen Grenzbereich zwischen Notwendigkeit und Zufall, innerhalb dessen der Staatsmann ausdauernd und intuitiv Entscheidungsmöglichkeiten wahrnehmen muss, um das Schicksal seines Volkes zu gestalten.“

Der Politikwissenschaftler Stanley Hoffmann, der Kissinger von der Harvard University her persönlich kannte, zeichnete diesen als einen Machiavellisten, der zum Erhalt des Staates „Rücksichtlosigkeit und Täuschung auf Kosten von auswärtigen und inneren Feinden“ als notwendig ansah. Viele, die über ihn schrieben, gingen davon aus, dass Kissinger Klemens Wenzel Lothar von Metternich und Otto von Bismarck zum Vorbild hatte. Gestützt wird diese Annahme durch die Veröffentlichungen Kissingers zu diesen beiden historischen Personen in den 1950er und 1960er Jahren.

Donnerstag, 18. Mai 2023

Deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche


Am 18. Mai 1848 trat vor 175 Jahren in der Frankfurter Paulskirche die deutsche Nationalversammlung zusammen.

Nachdem die Macht der deutschen Fürsten durch die Märzrevolution 1848 gebrochen werden konnte, wurde am 18. Mai in der Frankfurter Paulskirche eine Nationalversammlung eingesetzt. Sie setzte sich aus gebildeten Abgeordneten des Bürgertums zusammen, die verschiedenen politischen Gruppen angehörten. Ziel war die Gründung eines deutschen Nationalstaates mit Freiheits- und Grundrechten. Streitfragen gab es unter ihnen darüber, ob für einen Nationalstaat die großdeutsche oder kleindeutsche Lösung angestrebt werden solle (Deutsche Frage).

Darüber hinaus zerstritten sich die Liberalen und Demokraten wegen Debatten über die Staatsform und das Wahlrecht. Im Laufe der Verhandlungen gewannen die Fürsten ihre Macht durch die Konterrevolution wieder zurück. Am 28. März 1849 verabschiedete dennoch eine Mehrheit der Liberalen die sogenannte “Paulskirchenverfassung”.

Mittwoch, 19. April 2023

Ukraine-Krieg bald beenden


Im Februar vor einem Jahr hat Russland die Ukraine überfallen und das Kriegsziel Putins ist immer noch die Auslöschung der ukrainischen Staatlichkeit. Aber das ukrainische Volk kämpft tapfer gegen seine Vernichtung. Es verteidigt sich gegen Putin. In der Ukraine wird auch die Freiheit Europas verteidigt.

Die militärische Weiterführung des auf beiden Seiten verlustreichen Krieges ist das Eingeständis diplomatischen Versagens und der Unfähigkeit, die Konfliktparteien an einen Tisch zu bringen.

Im Ukraine-Konflikt ist es an der Zeit, Pläne ausarbeiten, mit denen dieser Krieg beendet wird oder es zumindest zu einem baldigen Waffenstillstand kommt. Russland und die Ukraine sollten besser verhandeln, wenn sie ihre Ziele militärisch nicht erreichen könne. Der völlige Abzug der russischen Armee aus der Ukraine ist für Friedensgespräche unverzichtbar. Früher oder später werden die Konfliktparteien diesen Weg gehen müssen. Macht man das nicht, wird man warten müssen, bis die Russen besiegt sind oder aufgeben, der Westen das Geld ausgeht oder ein Wunder geschieht.

Bis dahin sterben noch viele Menschen und die Russen zerstören in der Ukraine immer mehr der wichtigen Infrastruktur. Durch Putins neue Strategie, die zivile Infrastruktur massiv und rücksichtslos mit Raketen und Drohnen anzugreifen, leidet vor allem die Zivilbevölkerung.  

Es geht um die Menschen und nicht um politische Ziele, die daneben nicht wichtig sind. Aber es entscheiden leider immer die Menschen, die nie in den Schützengraben müssen.

Russland stellt bereits auf Kriegswirtschaft um. Die Rüstungsunternehmen reiben sich die Hände, während junge Russen in der Ukraine für Putins Imperialismus sterben. Vor allem die Rüstungsunternehmen in den USA reiben sich die Hände, während jung Ukrainer sterben.

Die Diplomatie des Westens und auch Deutschlands haben völlig versagt: sie haben es nicht geschafft, die gezielte Provokation der Russen durch der USA in der Ukraine, also in Europa, abzuwenden.

Sonntag, 2. April 2023

Land der Glücklichsten steht vor Herausforderungen

Finnland ist seit Jahrzehnten ein ‚Role Model‘ des skandinavischen Wohlfahrtsstaates nordisch-sozialdemokratisch-liberaler Prägung. Die jahrzehntelangen Erfolge in der Bildungs-, Sozial- und Wirtschaftspolitik, welche die Finnen zu den glücklichsten Menschen der Welt macht, kommen nicht von Ungefähr, sondern aus dem fairen und gelungenen Ausgleich von Wirtschaft und Gesellschaft.

Auch an Finnland sind die Spuren der weltweiten Verwerfungen aus Corona-Krise, Ukraine-Krieg und Energiekostenexplosion nicht vorbei gegangen. Das macht Regieren nicht einfach. Dafür braucht es aber Konzepte und keinen billigen, lösungsbefreiten Populismus.

Die Probleme Finnlands sind die Probleme vieler Staaten in Europa, wo Moralismus und Ideologie statt Pragmatismus und Realismus regiert. Überalterung der Gesellschaft, gewaltige Umverteilungssysteme und eine hohe Migration. Und für die wenigen echten Arbeitnehmer steigen die Steuern und Abgaben auf immer neue Rekordwerte, während die reale Kaufkraft stagniert oder sinkt.

Samstag, 1. April 2023

Vorparlament tagt in der Paulskirche

1848 Einzug des Vorparlaments in die Paulskirche

Vom 31. März bis zum 3. April 1848 war die Kirche Versammlungsort des Vorparlaments, eines Treffens von Liberalen und Demokraten, das die Wahl zur Frankfurter Nationalversammlung vorbereitet hat.

Freitag, 31. März 2023

In der Demokratie sind Proteste notwendig

Protest gegen Rentenreform

Macron will die Rentenkürzung gegen eine demokratische Mehrheit in Frankreich durchsetzen - ein riskantes Unterfangen mit Folgen. Verrohte und enthemte Polizei schlägt Demonstranten ohnmächtig und will durch Gewaltanwendung ihre Beine brechen. Die Polizei muss jetzt das ausbaden, was Herr Macron verbockt hat, nämlich eine undemokratische Entscheidung. Es wäre besser, der Präsident nähme seine seine Entscheidung zurück und begänne die Rentendebatte erneut.

Demokraten in Frankreich müssen der brutalen Polizeigewalt trotzen und soziale Errungenschaften verteidigen. Frankreich hat seine Demokratie erkämpft und muss ein starkes Zeichen für Demokratieerhalt in der Postcorona-Zeit setzen.

Es geht bei Protesten um Demokratie und wie sie durch fragwürdige Entscheidungsmöglichkeiten ausgehebelt wurde. Doch der Protest, der sich anfangs gegen die neuen Rentenpläne richtete, ist mittlerweile eskaliert durch die Anwendung des Artikels 49.3, aufgrund des gescheiterten Misstrauensvotums gegen Macrons Rentepläne.

Artikel 49.3 der französischen Verfassung besagt, dass der Premierminister vor der Nationalversammlung die Verantwortung der Regierung für die Abstimmung über einen Entwurf des Finanzgesetzes oder des Gesetzes zur Finanzierung der Sozialversicherung übernehmen kann. Dann gilt dieser Entwurf als angenommen, es sei denn, ein innerhalb von vierundzwanzig Stunden danach eingereichter Misstrauensantrag gegen die Regierung wird angenommen.
Wenn die Franzosen das nicht so wollen, müssen sie demokratisch legitimiert die Verfassung ändern. In Frankreich besteht noch eine Demokratie, es ist noch keine Anarchie ausgebrochen. I So unlösbar kann eine innenpolitische Problemlage nicht sein, dass man keine Lösung finden könnte. Fehlt es an Ideen oder Flexibilität oder an der Empathie. sich in die Vorstellungswelt der Bürger hineinzudenken und. wenn das Problem dringend ist, den Bürger in die Verantwortung einzubeziehen. selbst einen Vorschlag zur Problemlösung mit einzubringen ohne sich stur zu verweigern.

»Wäre alles nicht viel einfacher, die französische Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes? «

Der politischen Elite, besonders in Frankreich, ist jegliche "Bodenhaftung" abhanden gekommen. Sie genießt das Leben in vollen Zügen und verlangt gleichzeitig, daß die kleinen Leute sich gefälligst noch weiter einschränken sollen.

Macron ist Teil dieser Elite. "Eliteschüler" wie Macron, ehemals hochrangig bei Goldman- Sachs beschäftigt, der sich für etliche tausend Euro monatlich die regelmäßige Kosmetik leistet, kann und will sich die Nöte der kleinen Leute gar nicht vorstellen. Macron macht Politik zum Wohle der Wohlhabenden. Besonders in Frankreich geht die Schere immer weiter auseinander.

Donnerstag, 30. März 2023

Einzug des Vorparlaments Paulskirche

1848 Einzug des Vorparlaments in die Paulskirche

Das Vorparlament beriet vor 175 Jahren am 30. März 1848 in der Paulskirche Grundsätze zur Wahl und zur künftigen deutschen Verfassung und setzte einen Fünfziger-Ausschuß für die Wahlvorbereitung ein.

Dieser revolutionäre Ausschuß arbeitete mit dem alten Bundestag und den Regierungen der Einzelstaaten zusammen, welche sich beeilten, die Wahl zu legitimieren und Wahlgesetze zu erlassen.

Alle Selbstständigen sollten das Wahlrecht besitzen, was die Einzelstatten sehr unterschiedlich interpretierten. Teilweise wurde Arbeiter und Dienstboten von der Wahl ausgeschlossen.

In Europa erschütterten 1848 Revolutionen die politischen und gesellschaftlichen Ordnungen, in der Frankfurter Paulskirche tagte das erste frei gewählte deutsche Parlament. Dessen Versuch aber, einen konstitutionell verfassten Nationalstaat zu gründen, scheiterte.

Samstag, 25. März 2023

Macron zwischen Staatsmann und unpopulärer Reform

Frankreichs Rentensystem ist nicht nachhaltig und auf Dauer in der bisherigen Form nicht mehr finanzierbar. Das wissen die Politiker aller Parteien und nicht erst seit jetzt sondern seit Jahren.

Macron hat sich auf die Fahnen geschrieben, das System so zu reformieren, dass es bezahlbar bleibt. Aber für diesen Reformeifer fährt er seine Popularitätswerte nach unten. Man könnte es staatsmännisch und mutig nennen, wenn er dafür nicht dern Weg des Präsidialerlasses gewählt hätte. So findet Frankreich nicht zum Konsens.

Das eigentliche Problem ist nicht die vergleichsweise moderate Anpassung des Rentenalters, sondern die Arroganz der Regierung, die sich wenig bis gar nicht bemüht hat, die notwendige Massnahme vernünftig und vielleicht auch mit ein wenig mehr Geduld zu erläutern.

Stattdessen hat sie die Gelegenheit genutzt, die eh schon unzufriedene Bevölkerung im Hauruck-Verfahren weiter zu provozieren. Solch bevormundendes Verhalten kann man zwar an den Tag legen, es zeigt aber gerade bei Franzosen, dass man im Geschichtsunterricht nicht aufgepasst hat.

Der Protest der Franzosen ist gelebte Demokratie, es ist das gute Recht der Bevölkerung ihren Unmut an der politischen Führung kund zu tun. Ein Präsident, der einen fragwürdigen Verfassungs-Paragraph nutzt um das Parlament auszutricksen. Der weder Rückhalt noch Sympatie im Volk hat, braucht sich nicht zu wundern.

Freitag, 24. März 2023

»Credit Suisse« in Schieflage geraten

Credit Suisse

Die 1856 gegründete »Credit Suisse« ist eine Schweizer Grossbank mit Sitz in Zürich und zugleich eines der grössten global tätigen Finanzdienstleistungsunternehmen. Die Großbank »Credit Suisse« ist nach der Konkurrentin UBS die Nummer zwei auf dem Schweizer Bankenplatz. Sie gilt als "too big to fail", also als systemrelevant.

Die schweizer Großbank »Credit Suisse« verliert seit Oktober 2022 massenhaft Kundinnen und Kunden. Allein im vierten Quartal wurden Einlagen in der Höhe von 110 Milliarden Franken abgezogen. Gemäss Geschäftsbericht konnte der Kundenabfluss im neuen Jahr zwar reduziert, aber bis heute nicht gestoppt werden. Es findet eine Art «bank run light» statt, der typischerweise auftritt, wenn die Kundschaft an der Zukunft der Bank zweifelt.
Derart hohe Kundenabflüsse in so kurzer Zeit belasten die Liquidität, welche die Bank zum Atmen braucht. Denn das Kundengeld hat die Bank selber angelegt oder damit Kredite vergeben. Unter Druck, wenn es schnell gehen muss, wird sich die Bank zu schlechteren Konditionen aus diesen Geschäften zurückziehen müssen, um die benötigte Liquidität zu beschaffen.
Oder sie muss ihren Kapitalpuffer für Notfälle anzapfen. Das hat sie laut eigenen Angaben jüngst auch getan. Sie habe gar «gewisse regulatorische Anforderungen unterschritten».
Natürlich hat die »Credit Suisse« ihrer Kundschaft mit der neuen Strategie eine neue Perspektive gegeben. Und sie kann diese im persönlichen Gespräch überzeugen, zu bleiben. Aber die CS ist längst in eine Abwärtsspirale geraten. Solange der Kundenexodus weitergeht, schürt dies zusätzlich Angst bei den verbleibenden Kunden.
Das Bankgeschäft ist nach der Finanzkrise 2008 ein schwieriges Geschäft geworden Eine weitere Sorge betrifft die Fähigkeit, Kapital an der Börse zu beschaffen. Kapitale sind die Mittel, die die Bank - im Unterschied zur Liquidität - langfristig fürs Geschäften braucht.
Die Schweizer Bankenrettung gleicht einer Operation am offenen Herzen. Am Ende steht eine Zwangsheirat zwischen zwei ehemaligen Konkurrenten, die die
Der Bund sprach der UBS für den Kauf eine Garantie von 9 Milliarden Franken aus, falls im Keller der CS noch unangenehme Altlasten warten sollten.

Mittwoch, 22. März 2023

UBS übernimmt »Credit Suisse«

Credit Suisse

Die Großbank »Credit Suisse« ist nach der Konkurrentin UBS die Nummer zwei auf dem Schweizer Bankenplatz. Sie gilt als "too big to fail", also als systemrelevant. Die durch die Zinsentwicklung in Schieflage geratene »Credit Suisse« ist schon lange ein Problemfall durch jahrelanges Mißmanagement. Aber jetzt kommen die Spätwehen der Finanzkrise von 2008 dazu: Inflation, Zinsschraube, faule Kredite, abwandernde Kundschaft. Das hat der »Credit Suisse« das Genick gebrochen.

Immer wenn die Banken Gewinne erzielen, soll der Staat sich tunlichst raushalten. Wenn Banken vor der Pleite stehen dann rufen diese sofort Staat bitte rette uns. Es ist nicht gut, wenn große Banken gerettet werden. Wenn der Staat nicht eingreift, können kann der Staat erpresst werden, wenn Banken in Schieflage geraten oder Pleite gehen.

Staaten sind abhängig von Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen. Unternehmen hingegen sind flexibel und können sich den Staat aussuchen, in dem sie wirtschaften wollen. Der Markt muss die Schieflage der Bank regeln. Die »Credit Suisse« wird von einer anderen Bank übernommen oder der Laden wird dicht gemacht.

Die UBS-Bank hat bei den Verhandlungen um den Verkauf der angeschlagenen »Credit Suisse« noch einmal ein bischen mehr als eine Milliarde draufgelegt und die »Credit Suisse« hat in den Deal eingewilligt. Die Schweizer Großbank UBS übernimmt nun also den Konkurrenten »Credit Suisse«, um eine globale Bankenkrise abzuwenden. Doch die Pleitewelle im Finanzbereich dürfte weitergehen. Was wir erleben, ist der Bankrott der Geldpolitik und Finanzregulierung.

Samstag, 18. März 2023

175 Jahre Märzrevolution

Am 18. März 1848, vor 175 Jahren gingen am »Tag des Bürstenmachers« tausende Berliner auf die Barrikaden, um für Demokratie und Freiheit zu kämpfen. Bei den Protesten starben hunderte Menschen im Barrikadenkampf gegen preußische Truppen.

Angefeuert vom Umsturz in Paris im Februar 1848 und vom Rücktritt des französischen Königs Louis-Philippe I. hatten sich bereits seit dem 6. März Berliner Bürgerinnen und Bürger zu politischen Versammlungen zusammengefunden. Die teilweise extrem verarmte Bevölkerung wollte sich mit der repressiven Politik von Friedrich Wilhelm IV. nicht mehr zufriedengeben. Zwar hatte der König erst im Jahr zuvor eine liberale Verfassung noch vehement abgelehnt. Mit Blick auf die jüngsten Ereignisse in Frankreich war die Stimmung nun aber bezüglich eines Wandels optimistisch.

Angetrieben von der Hoffnung auf mehr Rechte und einen vereinten Nationalstaat entwickelten verschiedene soziale Gruppen im Berliner Tiergarten fortan Forderungen an die Regierung – darunter ein freies Versammlungsrecht, uneingeschränkte Presse- und Redefreiheit, Geschworenengerichte mit unabhängigen Richtern sowie die Gründung einer allgemeinen deutschen Volksvertretung für die insgesamt 38 Staaten des Deutschen Bundes.

Die revolutionären Kämpfe waren selbst im Berliner Schloss zu hören und sollen, so legen es eine Reihe von Tagebucheinträgen aus dem direkten Umfeld des Monarchen nahe, den König angeblich an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht haben. In einem Tagebucheintrag notierte der monarchietreue Diplomat und Chronist Karl August Varnhagen von Ense: »In der Nacht zum 19. (März), als die Sachen immer schlechter wurden und ganz verzweifelt schienen, fiel der König einmal rücklings in seinen Lehnstuhl, hob Augen und Hände zum Himmel und rief weinend: O Gott, O Gott, hast du mich denn ganz verlassen.«

Als politisches Zugeständnis wurde nach den Unruhen ein liberales Ministerium eingesetzt, eine preußische Nationalversammlung trat im Mai zusammen. Preußen soll konstitutionelle Monarchie werden.

Die revolutionäre Bewegung von 1848 war zwar nicht das erste, aber eines der bedeutendsten Kapitel in der deutschen Demokratiegeschichte.

Ist vom Jahr 1848 die Rede, so steht es als Synonym für demokratischen Aufbruch mit der »Deutschen Revolution« oder auch »Märzrevolution«, die ihr Epizentrum in Berlin hatte. In der Erinnerungskultur nehmen diese Jahre einen wichtigen Platz ein als erste parlamentarisch-demokratischer Initiative in den deutschen Ländern, die sich für heute verfassungsrechtlich verwirklichte Werte wie Volkssouveränität und Bürgerrechte einsetzte.

Dienstag, 14. März 2023

Frankreichs Senat ebnet Weg für Rentenreform

Frankreich schickt die umstrittene Rentenreform im beschleunigten Verfahren durchs Parlament. Der Senat hat nun zugestimmt. In der Nationalversammlung dürfte es schwieriger werden.

Frankreichs Senat hat in erster Lesung für die umstrittene Rentenreform der Regierung gestimmt. 195 Senatoren votierten in der Nacht zum Sonntag für den Gesetzestext, 112 lehnten ihn ab, 37 enthielten sich. Auch wenn die Abstimmung in dem hitzigen Streit um die Reform ein Erfolg für Frankreichs Mitte-Regierung ist, ist das Vorhaben damit noch nicht umgesetzt.

Die Regierung unter Präsident Emmanuel Macron will das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben. Außerdem soll die Zahl der nötigen Einzahlungsjahre für eine volle Rente schneller steigen.

Mittwoch, 8. März 2023

Widerstandskämpferin Traute Lafrenz gestorben


Die letzte Widerstandskämpferin der Gruppe »Weiße Rose« ist tot. Die in Hamburg geborene Traute Lafrenz starb nach Angaben ihres Sohnes am 6. März im Alter von 103 Jahren in der Nähe von Charleston.

Traute Lafrenz kam 1919 in Hamburg auf die Welt und wechselte 1941 als Medizinstudentin von der Hansestadt an die Münchner Universität. Im Sommer 1941 lernte sie Hans Scholl auf einem Konzert kennen und die beiden verliebten sich "einen Sommer lang", wie die »Weiße Rose Stiftung« mitteilte. Sie blieb Hans Scholl. seiner Schwester Sophie und seiner Familie auch danach eng verbunden. Später brachte sie unter anderem Flugblätter der »Weiße Rose« nach Hamburg.

Die Gruppe um die Geschwister Hans und Sophie Scholl hatte mit Flugblättern zum Widerstand gegen die NS-Diktatur und zur Beendigung des Zweiten Weltkrieges aufgerufen. "Sie war eine Mitwirkende, aber hat kein Heldentum gesucht, sie hat gehandelt, weil sie es für wichtig und notwendig hielt", sagte die Vorsitzende der »Weiße Rose Stiftung«, Hildegard Kronawitter.

Im März 1943 wurde Lafrenz festgenommen, im April angeklagt und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Nach ihrer Entlassung wurde sie erneut verhaftet und schließlich im April 1945 von US-Truppen befreit. Später emigrierte sie in die USA. Dort schloss sie ihr Medizinstudium ab und heiratete. Sie hatte vier Kinder.

Vor vier Jahren war Traute Lafrenz das Bundesverdienstkreuz verliehen worden. "Traute Lafrenz gehörte zu den Wenigen, die angesichts der Verbrechen der Nationalsozialisten den Mut hatten, auf die Stimme ihres Gewissens zu hören und sich gegen die Diktatur und den Völkermord an den Juden aufzulehnen", würdigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier damals ihren Widerstand in der NS-Diktatur.

Sonntag, 5. März 2023

Josef Stalin 70. Todestag

Josef Stalin


Josef Stalin starb vor 70 Jahren am 5. März 1953 in seiner Datscha nahe Moskau. Josef Stalin war ein sowjetischer Politiker und diktatorischer Machthaber des 20. Jahrhunderts.

Wladimir Iljitsch Lenin Josef Stalin gilt als einer der einflussreichsten Politiker seiner Zeit und als gewiefter Taktiker. Seine politische Karriere begann der spätere Dikatator Stalin nach dem Sturz des Zaren und der Machtübernahme der Sowjets im Parteiapparat als Funktionär der KPdSU. Er wurde auf Empfehlung seines großen Vorbildes Lenins in das Zentralkommité gewählt.

Josef Stalin 1925 wurde Josef Stalin nach einem parteiinternen Machtkampf Nachfolger von Lenin als Vorsitzender der KPdSU. Stalin schaltete seine Widersacher im Kampf um die Macht gezielt aus und wurde so zum Dikator in der Sowjetunion. Er siegte im politischen Machtkampf gegen den engsten Mitarbeiter Lenins, Leo Trotzki, den er 1929 des Landes verwies.

Stalin schwang sich zum Alleinherrscher auf, der auch an massenhaftem Mord an seinen politischen Gegnern und denen, die er dafür hielt, nicht zurückschreckte. In der Folgezeit errichtete der Despot ein Terrorregime, dessen Zweck dem Machterhalt und Machtausbau diente. Seinem innenpolitischen Terror fielen durch Säuberungen, die selbst vor vertrauten Parteimitgliedern nicht Halt machten, in der Sowjetunion mehrere Millionen Menschen zum Opfer.

Josef Stalin - eigentlich Josef Dschjugaschwili - wurde am 21. Dezember 1879 als Sohn eines Schuhmachers in Gori in der Nähe von Tiflis / Georgien geboren.

Freitag, 24. Februar 2023

Russischer Überfall auf die Ukraine


Am 24. Februar 2022 Russland die Ukraine überfallen. Präsident Putin spricht von einer "militärischen Spezialoperation", um das Nachbarland zu entwaffnen, von "Nazis" zu befreien und eine Ost-Erweiterung der NATO zu verhindern. Seitdem wehrt sich die Ukraine mit militärischer Hilfe aus dem Westen gegen die Invasion. Zehntausende Soldaten und Zivilisten wurden bislang in diesm Kreig getötet.

Millionen Menschen flohen aus der Ukraine - die meisten nach Polen und Deutschland. Viele Länder verhängten Sanktionen gegen Russland. Weltweit stiegen die Preise für Energie und Lebensmittel teils drastisch.

Seit einem Jahr führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Er verläuft nicht so, wie Putin es sich vorgestellt hat. Aber auch im Westen gab es Fehleinschätzungen. Der Ukraine ist es im Kriegsverlauf gelungen, den Krieg selbstständig zu führen und Widerstand zu leisten und aufzubauen.

Als Joe Biden am Montag durch Kiew spazierte, zeigte er sich betont unbeeindruckt vom dröhnenden Luftalarm. Die Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin lautete: Der Westen wird nicht weichen.

"Als Putin vor fast einem Jahr seine Invasion startete, dachte er, die Ukraine sei schwach und der Westen sei gespalten", sagte der amerikanische Präsident bei seinem Überraschungsbesuch in der Ukraine. "Er dachte, er könnte uns überrumpeln. Aber da hat er sich gewaltig geirrt."

Mittwoch, 22. Februar 2023

Geschwister Scholl vor 80 Jahren hingerichtet

Geschwister Scholl


Sophie und Hans Scholl, die in einem protetantischen Elternhaus, welches ihren Kindern wichtige sittliche Tugenden wie Mut, Entschlossenheit, Gemeinsinn und soziales Engagement früh im Leben als Rüstzeug vermittelte, groß geworden sind, waren deutsche Studenten und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Sophie wurde aufgrund ihres Engagements in der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gemeinsam mit ihrem Bruder Hans Scholl von nationalsozialistischen Richtern zum Tode verurteilt und noch am Abend der Urteilsverkündigugn umgehend am 22. Februar 1943 hingerichtet.

Gemeinsam mit ihrem älteren Bruder Hans und mehreren Gleichgesinnten gründete Sophie Scholl während ihres Studiums an der Universität München, unterstützt von dem Philosophie-Professor und überzeugten Nazi-Gegners Kurt Huber, dessen Vorlesungen sie aufmerksam verfolgten, die Widerstandsgruppe "Weiße Rose".

Kurt Huber war ein deutscher Musikwissenschaftler, insbesondere Volksmusikforscher, Philosoph, Psychologe und intellektueller Widerstandskämpfer der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" gegen das nationalsozialistische Regime.

Mit Flugblättern und an Wände geschriebenen Parolen riefen die Studenten die Bevölkerung aus ethischen und religiösen Gründen zu Maßnahmen gegen das Nazi-Regime auf.

Die "Weiße Rose" war eine studentische Widerstandsbewegung an der Universität in München, die die Verbrechen der Nazi-Diktatur durch Flugblätter öffentlich machte. Neben den Geschwistern Hans und Sophie Scholl gehörten Alexander Schmorell, Christoph Probst und Willi Graf zu der Gruppe, allesamt aufgeweckte, kluge und weitsichtige Studierende an der Münchner Universität. Später schloss sich ihnen auch Professor Kurt Huber an.

Dass sich die Widerstandsgruppe "Weiße Rose" nannte, ging auf einen Vorschlag von Hans Scholl zurück, der einen Roman von B. Traven gelesen hatte, in dem eine mexikanische Farm mit Namen "Weiße Rose" von einem amerikanischen Ölkonzern besetzt und ihr Besitzer ermordet wird.

Das erste Flugblatt der Widerstandsgruppe erschien Mitte Juni 1942. In den letzten Wochen, d.h. von Ende Januar bis Mitte Februar hatte die studentische Widerstandsgruppe ihre Aktivitäten auf zwei Themen konzentriert: Auf den Kriegsverlauf und auf die barbarischen Verbrechen der Nationalsozialisten.

Die "Weiße Rose" sollte nicht einmal ein dreiviertel Jahr agieren, doch ihre Mauerinschriften - vor allem in der Umgebung der Münchner Universität - und ihre insgesamt nur sechs Flugblätter, die vor allem anonym mit der Post verschickt wurden, hatten es in sich. Nie zuvor waren der Krieg und die Verbrechen der Nationalsozialisten so drastisch attackiert worden:

"Der Krieg geht seinem sicheren Ende entgegen. Wie im Jahre 1918 versucht die deutsche Regierung, alle Aufmerksamkeit auf die wachsende U-Bootgefahr zu lenken, während im Osten die Armeen unaufhörlich zurückströmen, im Westen die Invasion erwartet wird. Die Rüstung Amerikas hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, aber schon heute übertrifft sie alles in der Geschichte seither dagewesene. Mit mathematischer Sicherheit führt Hitler das deutsche Volk in den Abgrund. Hitler kann den Krieg nicht gewinnen, nur noch verlängern." So steht es im "Aufruf an alle Deutschen", dem Flugblatt der "Weißen Rose" vom Januar 1943.

Nachdem davon allein im Stadtkern von München rund 8.000 Exemplare aufgefunden wurden, die in den späten Abendstunden offenbar von mehreren Personen in Haus- und Hofeingängen, auf Bürgersteigen und anderswo verteilt und ausgestreut worden waren, bildete die Gestapo eine Sonderkommission zur Ergreifung der Täter.

Die Summe der Indizien bei der Fahndung führte die Gestapo im Februar 1943 schließlich auf die Spur der "Weißen Rose". Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst wurden am 22. Februar 1943 vom sog. eigens in München vor ort eingerichteten Sitznh des Volksgerichtshofes zum Tode verurteilt und noch am selben Tage nachmittags gegen 17.00 Uhr im Strafgefängnis München-Stadelheim hingerichtet. Alexander Schmorell, Professor Huber und Willi Graf wurden einige Monate später ebenfalls zum Tode verurteilt und hingerichtet.

So klar wie Sophie Scholl am Ende ihres Lebens gewesen ist und ihre Tat nicht bereute, derart klar ging sie mitnichten durchs Leben. Sie lebte eher zurückgezogen, las Bücher, war schweigsam und trug einen Jungenhaarschnitt. In der Natur und im Glauben fand sie Halt und Kraft. Ihre On-Off-Beziehung mit Fritz Hartnagel war kompliziert und von Unsicherheiten geprägt. Vor dem Widerstand und der Flugblattaktion in der Münchener Universität engagierte sich Sophie Scholl stark im BDM und war Gruppenführerin. Während des Zweiten Weltkriegs führten Berichte von der Front und Gerichtsprozesse gegen ihren Bruder Hans zum Umdenken.

Sophie Scholls letzte überlieferte worte: "Ich bereue nichts."

Dienstag, 21. Februar 2023

Präsident Biden auf Kurzbesuch in Kiew


Präsident Biden ist in Kiew zu einem unangekündigten Überraschungsbesuch gelandet. Biden scheute sich nicht, in ein Kriegsgebiet zu reisen, um seine Solidarität mit der Ukraine zu bekunden. Für den ukrainischen Präsidenten Selensky war der überraschende Kurzbesuch ein "äußerst wichtiges Zeichen der Unterstützung".

Der Kurzbesuch in Kiew erfolgte offensichtlich als symbolische Geste aus Anlass des ersten Jahrestages des Ukraine-Kriegsbeginns.

Als Joe Biden am Montag durch Kiew spazierte, zeigte er sich betont unbeeindruckt vom dröhnenden Luftalarm. Die Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin lautete: Der Westen wird nicht weichen.

"Als Putin vor fast einem Jahr seine Invasion startete, dachte er, die Ukraine sei schwach und der Westen sei gespalten", sagte der amerikanische Präsident bei seinem Überraschungsbesuch in der Ukraine. "Er dachte, er könnte uns überrumpeln. Aber da hat er sich gewaltig geirrt."

Präsident Biden hat bei seinem Besuch in Kiew weitere Waffenlieferungen zur Fortsetzung des Kriegangekündigt. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz verspricht er zusätzliche Militärhilfe im Wert von einer halben Milliarde Dollar. Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN soll sie Munition, Raketenwerfer und Haubitzen umfassen. Vor allem geht es Biden aber darum, ein starkes Zeichen zu setzen: "Sie und alle Ukrainer erinnern die Welt jeden Tag daran, was das Wort 'Mut' bedeutet. Sie erinnern uns daran, dass Freiheit keinen Preis hat. Dass man dafür kämpfen muss, so lange wie nötig. Und so lange werden wir mit Ihnen sein, Herr Präsident."

Mit seinem Besuch in Kiew wolle er die unerschütterliche Unterstützung seines Landes für die Demokratie, Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zeigen, hatte Biden vorher getwittert. Und weiter: "Als Putin die Ukraine vor fast einem Jahr angriff, dachte er, die Ukraine sei schwach und der Westen gespalten." Da habe sich Putin schwer getäuscht.

Mittwoch, 15. Februar 2023

Russland greift ukrainische Städte an

Menschen suchen Schutz in einer U-Bahn-Station in Kiew.

Russland hat ukrainische Städte erneut mit einer Angriffswelle überzogen. Laut dem Generalstab in Kiew wurden Marschflugkörper und Drohnen auf den Nordosten und Süden des Landes abgefeuert. In einigen Regionen fiel der Strom aus.

Bei einer neuen Welle russischer Raketenangriffe auf die Ukraine hat es Einschläge in vielen Teilen des Landes gegeben. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe haben die Truppen des Kremls "massive" Raketen- und Drohnenangriffe auf den Nordosten und Süden gestartet. Im ganzen Land heulten am Morgen die Sirenen.

Die Zerstörung der Infrastruktur hat nur einen einzigen Zweck: Die Bevölkerung von Nahrung und Energie abzuschneiden und so ihren Widerstand und ihre Moral zu brechen.

Es kann der Beste nicht in Frieden leben, wenn der böse Nachbar imperialistischen und neokolonialistischen Neid entwickelt. Weil er sein eigenes Land zu Grunde richtet und es dem Nachbarland, weil es die Korruption bekämpft, immer besser geht. Solche Beispiele darf es an der eigenen Grenze nicht geben, sie könnten ja im eigenen Land Schule machen!

Samstag, 11. Februar 2023

Erdbeben-Katastrophe mit Ansage

Ein eingestürztes Gebäude in der Türkei

Die Südost-Türkei und Nordsyrien hat ein heftiges Erdbeben mit verheerenden Folgen und schlimmen Verwüstungen heimgesucht. Das Erdbeben hat viele Todesopfer gefordert. Aber durch jahrzehntelanges Bauen ohne Baugenehmigung sind diese Schwarzbauten zur Todesfalle geworden. Das war eine Katastrophe mit Ansage. Die 20.000 Opfer aber waren unnötig.

Die vielfaches Leid hevorrufende Katastrophe im Erdbebengebiet ist so schlimm, wenn man erfährt, wie viele Menschen sterben mussten, nur weil durch Vetternwirtschaft und Korruption Häuser in einem Erdbebengebiet nicht nach Vorschrift erbaut worden sind.

Es geht nicht darum, dass es Naturkatastrophen schon immer gab. Sondern um den menschgemachten Anteil an den Auswirkungen von Naturkatastrophen. Die Katastrophe ist sondern ist ein mögliches Beleg dafür dass Bauvorschriften nicht eingehalten wurden.

Der Schuldige heisst nicht Erdbeben oder Gott, der Schuldige heisst der altbekannte Korruption, Vetternwirtschaft, Nachlaessigkeit und Dummheit. Man wird wohl wie immer keine Konsequenzen ziehen. Demokratische Gesellschaften haben im Hinblick auf die Konsequenzen von Katastrophen und deren Zustänndigkeiten gewisse Vorteile. In Deutschland gibt es eine über Jahrhunderte gewachsene Bauordnung, die zum größten Teil auf den Erfahrungen der Handwerker beruhen.

Korrupt ist ein Regime dann, wenn es die Erfahrungen von Generationen ignoriert und stattdessen den eigenen Machterhalt in den Vordergrund stellt. Die Türken und Syrer müssen jetzt ihre Toten begraben und sich neue, bessere Anführer wählen. Wir sollten ihnen dabei helfen.

Mittwoch, 8. Februar 2023

Ukraine befürchtet neue Offensive noch im Februar

Orthodoxe Christen vor der Allerheiligenkirche in Bachmut.

Die Ukraine hält es für möglich, dass Russland noch in diesem Monat einen neuen großen Angriff starten wird - vermutlich um den Jahrestag des Kriegsbeginns, so der ukrainische Verteidigungsminister Resnikow.

Seit September wurde in Russland im grossen stil mobilisiert und trainiert, sowie Material instandgesetzt. Um Ortschaften sowie Geländegewinne dürfte es primär weniger gehen als die regulären Streitkräfte aufzureiben und wenn möglich, zu zerschlagen, bevor westliche Materialieferungen zum tragen kommen.

Gut möglich, dass Putin zu einer neuen Großoffensive ansetzt. Aber wozu dieser Wahnsinn? Selbst wenn Russland weitere Geländegewinne erzielen sollte, so werden diese Territorien völkerrechtlich niemals anerkannt, sondern für Russland ein Mahnmal der Schande sein. Der komplette Neuaufbau der zerstörten Gebiete, insbesondere einer funktionierenden Infrastruktur wird Unsummen kosten und viele Jahre dauern. Die Nachbarstaaten von Russland werden weiter massiv aufrüsten und den Schutz der NATO suchen. Es braucht eine europäische Friedens- und Sicherheitsordnung, an der auch Russland teilhaben muss. Diese setzt aber ein Umdenken im Kreml voraus.

Russland hat ukrainische Städte erneut mit einer Angriffswelle überzogen. Laut dem Generalstab in Kiew wurden Marschflugkörper und Drohnen auf den Nordosten und Süden des Landes abgefeuert. In einigen Regionen fiel der Strom aus.

Der ukrainische Generalstab und Strategen der NATO rechnen schon länger mit einer neuen russischen Offensive, da sich der Jahrestag der russischen Invasion am 24. Februar nähert. Am 9. Februar hatte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Krylenko, gesagt, dass der Angriff begonnen habe. Vor allem in Städten wie Bachmut, Awdijwka und Wuhledar, die schon die blutigsten Kämpfe des Krieges erlebt hatten, "eskalieren die Kräfte und Mittel des Feindes mit täglicher Intensität". "Sie versuchen, diese Gebiete und wichtigen Städte einzunehmen, um neue Erfolge zu erzielen", sagte Krylenko.

Vor allem im Osten des Landes verschärft sich die Lage weiter. Dass sich die Lage im Osten verschärft, bedeutet hoffentlich nicht, dass dies jetzt noch mehr Waffen geliefert werden müssen, um die Lage zu entschärfen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Je mehr es um das Kämpfen geht und Selensky vom Westen und der USA unterstützt wird, wird es zu keiner Vereinbarung der beiden Kriegsparteien kommen.

Im Konflikt geht es um Pragmatismus. Natürlich wäre es das Beste, der Aggressor Russland zöge sich von den besetzen Gebieten einschließlich der Krim zurück. Wer das für realistisch hält, verkennt die Geopolitik der letzten 80 Jahre. Es gibt keinerlei Anzeichen dafür, dass die russische Führung von ihrem Kriegsziel abrücken könnte. Die Ukraine als Staat soll ausgelöscht werden.

 

Samstag, 4. Februar 2023

Was kann Klimaprotest bewirken?


Klimaprotest ist der Ausdruck der unzufriednen Jugend mit der Politik.

Auf die Frage "Was kann Klimaprotest bewirken?" lautet die Antwort: gesellschaftliche Aufmerksamkeit schaffen und damit gibt er hoffentlich Anlass, sich mit dem Thema bzw. dem (offensichtlich berechtigten) Anliegen der Protestierenden zu beschäftigen und nicht nur mit ihnen.

Die junge Generation wird häufig kritisiert, doch die jungen Menschen lernen und denken und diskutieren kritisch über den von Menschen verursachten Klimawandel sowie notwendige Aktionen, um dessen Auswirkungen zu reduzieren, und wenden anschließend dieses Wissen in sinnvoller Weise an. Friedlich, kreativ, bunt, engagiert, verantwortungsbewusst. Und offenbar mit Wirkung.

Sicher muss die unzufriedene Jugend ihre Vorstellungen kundtun, aber alles im Rahmen und vielleicht sollten die jungen Aktivisten auch einmal Ideen äußern was sie anders machen würden.

Sonntag, 29. Januar 2023

Ende der Schlacht von Stalingrad

Stalingrad

Vor 80 Jahren endete eines der schlimmsten Gemetzel des Zweiten Weltkriegs: die Schlacht um Stalingrad. Monatelang bekämpfen sich deutsche und sowjetische Soldaten mit Spaten, Messern, Flammenwerfern. Am Ende hatten die Deutschen nicht nur die Schlacht an der Wolga verloren, sondern auch die Wende im Zweiten Weltkrieg eingeläutet. Am Ende sind Hunderttausende tot, die Wende im Krieg war eingeläutet. Die Schlacht um Stalingrad wurde zum Heldenmythos verklärt. Die Schlacht von Stalingrad ist bis heute eine umkämpfte Erinnerung geblieben.

Im Verlauf der deutschen Sommeroffensive 1942, des „Falls Blau“, war Stalingrad als Kriegsziel in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Bei der Industriestadt, die sich 80 Kilometer an der Wolga entlangzog und die nach dem großen Gegner des Dritten Reiches benannt war, handelte es sich zwar ohne Zweifel um ein wichtiges Ziel. Noch mehr aber um eine psychologisch bedeutende Schlacht: das Symbol des Widerstandes der Roten Armee gegen die Wehrmacht.

Der oberste Kriegsherr Hitler entschloss sich 1942 zu Angriffen auf die Ölraffinerien im Kaukasus. Zeitgleich wollte er die Wolga blockieren, um den Nachschub sowjetischer Rüstungsgüter zu stoppen und die Stalingrader Waffenschmieden zerstören. Dass die Front damit auf eine Länge von 4.000 Kilometer ausgedehnt wurde, focht Hitler nicht an, glaubte er doch, dass "der Feind die Massen seiner Reserven im ersten Kriegswinter weitgehend verbraucht" habe. Es war eine von vielen fatalen Fehleinschätzungen des angeblich "größten Feldherrn aller Zeiten", der es im Ersten Weltkrieg gerade mal zum Gefreiten gebracht hatte.

Die 6. Armee unter General Friedrich Paulus und die 4. Panzerarmee unter General Hermann Hoth: 580 000 deutsche, 400 000 italienische, rumänische und ungarische Soldaten. Auf russischer Seite hielten über eine Million Rotarmisten, vor allem die 62. Armee unter General Wassili Iwanowitsch Tschuikow, die Stadt und den Strom.


Ursprünglich hatte Hitler gar nicht vorgehabt, die symbolträchtige Stadt an der Wolga im Straßenkampf einnehmen zu lassen. Es reiche aus, sie mit Artilleriebeschuss dem Erdboden gleichzumachen und den Schiffsverkehr auf der Wolga zu unterbrechen. Doch diese Vorgabe schwand im Zuge der Kämpfe immer stärker aus dem Bewusstsein. Nachdem am 23. August deutsche Panzer nördlich von Stalingrad die Wolga erreicht hatten und die Stadt zum Ziel schwerer Luftangriffe geworden war, rückten Mitte September, bei sonnig-warmem Spätsommerwetter, die ersten Einheiten der deutschen 6. Armee in den westlichen Vororten von Stalingrad vor. Damit begann eine Dynamik, die in der vollständigen Eroberung der Stadt enden musste – oder in einer totalen Niederlage.

Der sowjetische Generalstab, die "Stawka", verfolgte demgegenüber ein klares Ziel: In einer gewaltigen Kesselschlacht möglichst viele Truppen Hitler-Deutschlands und seiner Verbündeten zu vernichten. Die Voraussetzungen dafür waren gut: Die Angreifer hatten durch ihren schnellen Vorstoß nach Stalingrad am westlichsten Bogen der Wolga im Norden des eroberten Gebietes eine lange, fast nicht zu verteidigende Front durch den Vorstoß entstehen lassen.

Für den "Gröfaz" stand fest: Den Angriff auf Stalingrad sollte die 6. Armee unter General Friedrich Paulus übernehmen. Mit ihr könne er notfalls "den Himmel stürmen", soll Hitler seine Armee einmal überschwänglich gelobt haben. Mitte August befahl Paulus den Angriff auf die boomende Industriestadt mit den Kombinaten, Panzerschmieden und Raffinerien. Trichterförmig rückte die 6. Armee zur Stadt an der Wolga vor. Am 22. August 1942 erreichten deutsche Panzereinheiten das Wolgaufer nördlich von Stalingrad.

Allein am 23. August warf die deutsche Luftwaffe 1.000 Tonnen Bomben über der Stadt an der Wolga ab. "Der Himmel war schwarz von Flugzeugen", erinnerte sich später eine Augenzeugin. Alte, Frauen und Kinder versuchen über die Wolga aus der Stadt zu fliehen, doch die deutschen Piloten donnerten im Tiefflug über sie hinweg und zielten auf die überfüllten Boote und die Menge am Ufer. Rund 40.000 Zivilisten, so sowjetische Angaben, starben alleine bei den Luftangriffen. Stalin hatte ihnen die Flucht aus der Stadt untersagt, weil er meinte, ihr Verbleiben würde die Moral der Truppe stärken.

Die Bombardements aus der Luft waren erst der Auftakt zu einer der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs. Nach den Luftangriffen sollen die Panzerverbände in die Stadt rollen, doch entgegen Hitlers Erwartungen leistete die Rote Armee erbitterten Widerstand. Haus für Haus bekämpften sich deutsche und sowjetische Soldaten - mit Feuerwerfern und Handgranaten, Spaten und Messern.

Stalingrad

Ein erbitterter Häuserkampf um Stalingrad entbrannte. Die Sowjets verteidigten jede Straße, jede Kreuzung, jedes Haus, jedes Zimmer. Auf dem Höhepunkt der Kampfhandlungen geriet der Kampf zu reinen Irrsinn. Der völlig zerstörte Hauptbahnhof wechselte mehrmals am Tag seinen Besitzer. "Um jedes Haus, jede Fabrikhalle, um Wassertürme, Bahneinschnitte, Mauern, Keller und schließlich um jeden Trümmerhaufen tobte ein Kampf, wie man ihn in dieser Konzentration selbst in Materialschlachten des Ersten Weltkrieges kaum erlebt hatte", beschrieb ein deutscher Offizier das Gemetzel. "Entfernung gab es nicht, nur Nähe." Bis Ende Oktober eroberte die Wehrmacht den größten Teil der Stadt - oder das, was von ihr nach den Kampfhandlungen übrig geblieben war. Die Rote Armee hielt nur noch einen einige hundert Meter breiten Uferstreifen an der Wolga.

Die russischen Militärs des Oberkommandos der Stawka hatten in Stalingrad ihre ganz eigene rücksichtslose Methode der Kriegführung: Die russischen Soldaten wurden damals in Stalingrad rücksichtslos und erbarmungslos nach vorne getrieben in das gegnerische Feuer von Maschinengewehren und Granaten. Wer sich zurückziehen wollte, wurde von den KP-Politkommissaren niedergeschossen. Tod von vorn oder von hinten war die Alternative.

Die "Abteilung Fremde Heere Ost", die vom späteren BND-Chef Reinhard Gehlen geleitet wurde, erklärte am 31. Oktober: "Vorbereitungen größerer Angriffe sind noch an keiner Stelle erkennbar." Eine fatale Fehleinschätzung. 19 Tage später startete die Operation "Uranus", der sowjetische Gegenstoß, mit einer Million Soldaten, 13.500 Geschützen und Granatwerfern, 900 Panzern, mehr als 1000 Flugzeugen. Am 22. November 1942 wurde die 6. Armee der Wehrmacht mit 250.000 Mann eingekesselt.


Die rund 250.000 deutschen Soldaten und ihre Verbündeten ergriff nach der Einkesselung die Panik. "Von Angst vor den sowjetischen Panzern gepeitscht, jagten Lkw, Befehlswagen, Kräder, Reiter und pferdebespannte Fahrzeuge nach Westen, prallten aufeinander, fuhren sich fest, stürzten um, versperrten den Weg", erinnerte sich später ein deutscher Offizier.

Stalingrad Lageplan

Nach fünf Tagen war Stalingrad Ende November 1942 vollkommen eingekesselt. Als Generaloberst Paulus noch retten will, was zu retten ist, und vorschlug, die 6. Armee zurückzuziehen, gab Hitler den Befehl aus, dass sich diese in der "Festung" Stalingrad einigeln solle. Man werde die Armee noch "entsetzen" (durch neue Truppen befreien), bis dahin werde sie über eine Luftbrücke versorgt. Die Stadt mit dem symbolträchtigen Namen von Hitlers Erzfeind muss gehalten werden, koste es, was es wolle. Schließlich war der Kampf um Stalingrad längst zu einem Fernduell zwischen Hitler und Stalin geworden. Doch Hermann Göring, Chef der deutschen Luftwaffe, konnte die Versorgugn der einschlossenen Armee nicht erfüllen, was er zuvor wider besseres Wissen Hitler vollmundig versprochen hatte.

Nur kurzzeitig flammte Mitte Dezember bei den Soldaten wieder Hoffnung auf, als Mitte Dezember Geschützdonner aus der Ferne ertönte. Es begann die "Operation Wintergewitter", durchgeführt von der 4. Panzerarmee unter Leitung von Generalfeldmarschall Erich von Manstein. Doch der millitärische Entsatz schlug durch unkoordiniertes Verhalten bei dem möglichen Ausbruch fehl. Das Schicksal der 6. Armee war damit besiegelt.

"Unbeschreibliches haben wir in den letzten Tagen durchgemacht und es steht uns wohl noch Schlimmeres bevor", schreibt der Soldat Karl Augustinus Anfang Januar 1943. "Ich lerne jeden Tag, mit dem Leben abzuschließen. Namenloses Elend, Tod, Zerstörung ist hier." Andere Soldaten klingen in ihren Briefen an die Heimat ähnlich verzweifelt: "Hunger, Hunger, Hunger, und dann Läuse und Schmutz", so der Soldat Bruno. "Tag und Nacht werden wir von Fliegern angegriffen, und das Artilleriefeuer schweigt fast nie. Wenn nicht in absehbarer Zeit ein Wunder geschieht, gehe ich hier zugrunde."

Hitlers Plan, mit der Eroberung der Wirtschaftsmetropole an der Wolga die Sowjetunion von Öl und Nachschub abzuschneiden, entwickelt sich immer mehr zum militärischen Desaster. Stalins wichtigster Verbündeter ist der russische Winter: Schneestürme, minus 40 Grad. Das Wunder an der Wolga blieb aus. Dennoch lehnte am 8. Januar 1943 Paulus, auch "Cunctator", der Zögerer genannt, die sowjetische Aufforderung zur Kapitulation ab. Es begann die letzte Großoffensive der sowjetischen Truppen unter Marschall Tschuikow. Die Kräfte der Wehrmacht wurden immer weiter zerrieben und in einen Nord- und Südkessel aufgespalten.


Am 25. Januar verließ das letzte deutsche Flugzeug den Kessel von Stalingrad. Es gab danach keine Verpflegung in Kessel mehr, 12.000 Verwundete blieben unversorgt, die Munition ging zur Neige. Viele Offiziere begingen Selbstmord oder versuchten - meist vergebens - mit ihren Truppen auf eigene Faust auszubrechen.

Doch der wackere General Paulus selbst funkte noch am 29. Januar ergeben: "An den Führer! Zum Jahrestag ihrer Machtübernahme grüßt die 6. Armee ihren Führer. Noch weht die Hakenkreuzfahne über Stalingrad. Unser Kampf möge den lebenden und kommenden Generationen ein Beispiel dafür sein, auch in der hoffnungslosesten Lage nie zu kapitulieren, dann wird Deutschland siegen. Heil mein Führer! Paulus, Generaloberst."

Die Belohnung für so viel Ergebenheit kam prompt. In letzter Minute ernannte Hitler den Generaloberst durch Funkspruch zum Generalfeldmarschall. Die Hoffnung, die dahinter steckt, ist offensichtlich: Paulus soll die Stellung um jeden Preis halten oder sich umbringen - schließlich hatte sich noch nie ein deutscher Generalfeldmarschall gefangen nehmen lassen. Doch ausgerechnet in diesem Punkt verweigerte ihm Paulus die Gefolgschaft. Am 31. Januar 1943 begibt er sich in die Gefangenschaft und ließ sich mit seinem eigenen Stabs-Mercedes zum Hauptquartier der Donfront bei Zawarykino fahren.

Der "Gröfaz" hatte so seine ganz eigenen Vorstellungen über die Auszeichnung: "Der Mann hat sich totzuschießen, so wie sich früher die Feldherren in das Schwert stürzten, wenn sie sahen, dass die Sache verloren war", tobte Hitler in Berlin.

Im Januar 1943 wurde die 6. Armee auf das Stadtgebiet von Stalingrad zurückgedrängt und vollkommen eingekesselt. Am 31. Januar 1943 kapitulierte der Südkessel. Am 2. Februar gab auch der Nordkessel unter General Karl Strecker auf. Über Stalingrad wehte wieder die sowjetische Fahne.

Die 6. Armee war am Ende. Rund 90.000 deutsche Soldaten geraten in Kriegsgefangenschaft. Ausgemergelt, ausgehungert, verzweifelt. Nicht mehr als 6.000 Mann sollten die folgende Gefangenschaft in der Sowjetunion überleben. Der sowjetische Blutzoll war noch deutlich höher. Insgesamt starben in der strategisch unnötigen Schlacht von Stalingrad, bei der es um das Prestige der beiden Führer und einen Propagandaerfolg ging, mehr als 700.000 Menschen.

Nach der verlorenen Schlacht verschoben sich die Kräfteverhältnisse an der Ostfront. Die deutsche Wehrmacht war zu militärischen Offensiven im großen Stil nicht mehr fähig und kannte in ihrer Bewegung nur noch eine Richtung: die zurück nach Westen.

Auch für die nationalsozialistische Propaganda war die Niederlage von Stalingrad verheerend. Dass Zehntausende in Gefangenschaft gingen, wurde verschwiegen, krampfhaft versuchte der "Völkische Beobachter" das sinnlose Sterben zu überhöhen. Hitler wußte zu genau um die Bedeutung der Katastrophe und war tiet erschüttert. Nach der Niederlage verfiel der Diktator mehr und mehr. Doch seinen eingeschlagenen Kurs änderte er nicht. Am 18. Februar 1943 rief Propagandaminister Joseph Goebbels im Sportpalast aus: "Wollt ihr den totalen Krieg?" Ein begeisterter Jubel schallte ihm bei seiner aufhetzerischen Rede entgegen.

Der verlorene Krieg sollte noch bis zum 8. Mai 1945 weitergehen und mit ihm das millionenfache Morden und Sterben. Bis all in Trümmern lag.

Weblinks:

Wolgograd - Wikipedia.org

Schlacht von Stalingrad - Wikipedia.org


Videos:

Stalingrad
Stalingrad (ww2 edit)

Dienstag, 24. Januar 2023

100 Jahre "Frankfurter Schule"

Frankfurter Schule IfS feiert 100. Geburtstag

Die "Frankfurter Schule" machte die Stadt in den 1930er-Jahren zum deutschen Zentrum der Philosophie. Nun feiert das Institut, an dem Intellektuelle wie Theodor W. Adorno wirkten, seinen 100. Geburtstag.

Die Goldenen Zwanziger nahmen im Jahr 1923 in Frankfurt gerade Anlauf, da brachte Felix Weil, Erbe eines Getreidegroßhändlers aus Argentinien, nach heutigem Wert etwa 60 Millionen Euro in eine bürgerliche Stiftung ein. Mit dieser Stiftung finanziert er ein außergewöhnliches Projekt: das "Institut für Sozialforschung" (IfS). Dort sollten Sozialismus und die Arbeiterbewegung erforscht werden.

Konkret ging es um die Theorien von Karl Marx, Hegel und Freud und ihre Bedeutung für eine zukünftige Gesellschaft. Durch das IfS wird die Stadt bald zum Zentrum der deutschen Philosophie, die Ideen von Akteuren wie Max Horkheimer und Theodor W. Adorno finden weltweit Anklang.

Die "Frankfurter Schule" erlangte später kulturhistorische Bedeutung, denn sie schuf die geistige Bewegung, aus der die 1968er hervorgingen. Sie wagte sich hinaus in radikale Thesen und propagierte eine Umwälzung der Werte. Die "Frankfurter Schule" wurde erstmals in den sechziger Jahren in die Öffentlichkeit getragen, als sie von der radikalen deutschen Studentenbewegung entdeckt wurde.

Neben Horkheimer zählen Theodor Adorno, Erich Fromm, Herbert Marcuse und Jürgen Habermas zu den bekanntesten Vertretern des Instituts. Die heutigen Vertreter der "Frankfurter Schule", welche die Auswirkungen des Kapitalismus auf das soziale Gefüge untersuchen, nennen ihre Arbeit "Kritische Theorie".

Sonntag, 22. Januar 2023

60 Jahre Élysée-Vertrag

60 Jahre Elyseé-Vertrag Deutsch-Französischer  Ministerrat

Mit einem Festakt in Paris feiern Frankreich und Deutschland 60 Jahre Élysée-Vertrag. Der Staatsbesuch Adenauers 1962 in Paris wurde vom General Charles de Gaulle, dem Staatspräsidenten Frankreichs, als ein Akt der Versöhnung gefeiert. Am 8. Juli 1962 wurde in der Krönungskirche von Reims symbolisch die deutsch-französische Aussöhnung zelebriert. An das Versöhnungstreffen zwischen Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles de Gaulle erinnert eine riesige Gedenktafel vor der Westfassade der Kathedrale.

Kathedrale Reims

Konrad Adenauers Bemühen um eine Normalisierung der Deutsch-Französischen Beziehungen gipfelte 1963 in Paris unterzeichneten Elysèe-Vertrag, welcher die enge Zusammenarbeit beider Staaten besiegelt hat.

Präsident Macron appellierte, beide Länder sollten bei der Gestaltung der Zukunft Europas vorangehen. Kanzler Scholz dankte Frankreich "aus ganzem Herzen".

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat Deutschland aufgerufen, gemeinsam mit Frankreich "Pioniere der Neugründung unseres Europas" zu werden. Diese Rolle komme den beiden Nachbarstaaten zu, weil sie nach dem Zweiten Weltkrieg gemeinsam den Weg der Aussöhnung gegangen seien, sagte Macron bei den Feiern zum 60. Jahrestag des Élysée-Vertrages in Paris.

Dabei gehe es um die künftige, umweltfreundliche Energieversorgung, Investitionen in den ökologischen Wandel, eine stärkere Unabhängigkeit bei der Rohstoffversorgung aber auch um Fragen der Verteidigung. Nötig seien eine ambitionierte europäische Industriestrategie, die die Produktion in Europa schütze, sowie eine Strategie "Made in Europe 2030", die Europa zum Vorreiter bei Zukunftstechnologien und der künstlichen Intelligenz mache.

Erforderlich sei gemeinsame Pionierarbeit für eine EU, die in der Lage sei, sich als eigenständige geopolitische Macht zu etablieren. "Für einen Franzosen über Deutschland zu sprechen heißt, über einen Teil von sich selber zu sprechen", sagte Macron, um die besondere Verbindung der beiden Länder zu beschreiben. "Zwei Seelen in einer Brust, das sind wir."

Samstag, 21. Januar 2023

Ukraine-Krieg bald beenden


Im Februar vor einem Jahr hat Russland die Ukraine überfallen. Der Krieg zieht sich in die Länge und das Kriegsziel Putins, die Auslöschung der ukrainischen Staatlichkeit, ist in weite Ferne gerückt. Aber das ukrainische Volk kämpft tapfer gegen seine Vernichtung. Es verteidigt sich gegen Putins Russland, aber in der Ukraine wird auch die Freiheit Europas verteidigt.

Der Krieg zieht sich hin und es kommt nicht von ungefähr, das der Präsident der Ukraine Selensky permanent neue Forderungen stellt und die westlichen Staaten geben seinen Forderung nach immer weiteren Waffen immer mehr nach. Dabei wäre es Ukraine-Konflikt nun an der Zeit, Pläne ausarbeiten, mit denen dieser Krieg beendet wird oder es zumindest zu einem baldigen Waffenstillstand kommt. Russland und die Ukraine sollten besser verhandeln, wenn sie ihre Ziele militärisch nicht erreichen könne. Der völlige Abzug der russischen Armee aus der Ukraine ist für Friedensgespräche unverzichtbar. Früher oder später werden die Konfliktparteien diesen Weg gehen müssen. Macht man das nicht, wird man warten müssen, bis die Russen besiegt sind oder aufgeben, der Westen das Geld ausgeht oder ein Wunder geschieht.

Bis dahin sterben noch viele Menschen und die Russen zerstören in der Ukraine immer mehr der wichtigen Infrastruktur. Durch Putins neue Strategie, die zivile Infrastruktur massiv und rücksichtslos mit Raketen und Drohnen anzugreifen, leidet vor allem die Zivilbevölkerung.

Es geht um die Menschen und nicht um politische Ziele, die daneben nicht wichtig sind. Aber es entscheiden leider immer die Menschen, die nie in den Schützengraben müssen.

Mittwoch, 18. Januar 2023

Weltwirtschaftsforum - »Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt«

2023 - In Davos warnen Aktivisten vor Klima-Untätigkeit und Greenwashing

Alljährlich treffen sich Staatsoberhäupter, internationale Organisationen und Wirtschaftsführer im beschaulichen Schweizer Alpenort Davos, um Botschaften aus den Schweizer Bergen in die Welt hinaus zu versenden. Sie treffen sich diese Woche zum viertägigen Weltwirtschaftsforum 2023.

Das Thema der diesjährigen Konferenz lautet »Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt«, ein Hinweis auf die zahlreichen Krisen und geopolitischen Spannungen, die derzeit den Globus erschüttern, während Russlands Krieg in der Ukraine in sein zweites Jahr geht.

Bestimmendes Thema beim ersten Tag des viertägigen Weltwirtschaftsforums waren die Folgen des russischen Angriffskriegs – die Energiekrise, hohe Inflationsraten und die Unterstützung der Ukraine. Verhandelbare Themen gibt es aktuell genug. Wir haben leider eine Vielzahl existentieller Probleme für die Menschheit. Die Klimakrise, die atomare Bedrohung, insbesondere aktuell durch Putin, den Hunger in der Welt, die Gefahr von Infektionskrankheiten, Weltwirtschaftskrise uvm. Die Welt scheint ein Stück weit aus den Fugen geraten zu sein.

Die ukrainische First Lady Olena Selenska mahnte die Unternehmer, Staats- und Regierungschefs in ihrer Eröffnungsrede eindringlich, ihren Einfluss stärker zugunsten der Ukraine zu nutzen und forderte Waffen und Investitionen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj selbst machte bereits im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums klar, er erwarte in Davos Fortschritte beim Thema Waffenlieferungen.

Während sich Führungskräfte der Öl- und Gasbranche diese Woche in Davos mit Regierungsführern treffen, haben Aktivisten Bedenken hinsichtlich des Risikos von Greenwashing und weiteren Verzögerungen bei Klimaschutzmaßnahmen geäußert.

Dienstag, 17. Januar 2023

Oxfam-Studie: Wachsende Kluft zwischen Arm und Reich

Oxfam


Die Organisation Oxfam hat im Vorfeld des Weltwirtschaftsgipfels in Davos seine neue globale Studie vorgelegt. Oxfam ist ein internationaler Verbund verschiedener Hilfs- und Entwicklungsorganisationen. 21 Oxfam-Organisationen mit rund 3.000 lokalen Partnern in mehr als 90 Ländern als Teil einer globalen Bewegung setzen sich für eine Welt ohne Armut ein.

Laut Oxfam-Studie steigt die soziale Ungleichheit durch Krisen, Pandemie, Klimawandel und Ukraine-Krieg, welche Reiche noch vermögender machen. Konzerne und Superreiche sind die Gewinner der Krisen. Arme hungern vermehrt. Besonders stark geht die soziale Schere in Deutschland auseinander.

2022 ist das Gesamtvermögen aller Milliardäre laut Oxfam zwar im Vergleich zum Höchststand 2021 zwar leicht gesunken, in letzten Monaten aber wieder gestiegen. Die drei reichsten Amerikaner besitzen so viel Vermögen, wie 50% der Bevölkerung. In Deutschland besitzen ein Prozent der Bevölkerung 80% des Vermögens, 99% teilen sich die restlichen 20%.

In der Corona- und Energiekrise ("weswegen" wir ja "alle" den Gürtel enger schnallen müssen) ist der Reichtum oben angewachsen und einige Komzerne machen Supergewinne. So lange ein weltweiter Wettbewerb um Niedrigsteuern herrscht, "fehlt" eben genügend Geld für Umweltschutz und Soziales, und das auf Kosten künftiger Generationen. Verständlich, dass die sich aufregen, während die Lobby sie verunglimpft und abwiegelt.

Eine Theorie der Gerechtigkeit


Für Habenichts geht die bedrohliche Entwicklung dagegen ungebremst bergab. Oxfam fordert eine höhere Besteuerung der Reichen. Das Ziel, extreme Armut bis 2030 weltweit zu beseitigen, ist unerreichbar geworden, sagt die Weltbank.

Global steigende Mehrwertsteuern und Preise für Lebensmittel belasten Arme besonders, weil sie höhere Einkommensteile für den täglichen Bedarf ausgeben müssen als Reiche.

Der Krieg in der Ukraine ist ein Preistreiber und Motor der Umverteilung und die Konzerne sind die Profiteure der Kriegestreiberei.

Weblink:

Oxfam - Official Website
Literatur:

Eine Theorie der Gerechtigkeit
Eine Theorie der Gerechtigkeit
von John Rawls