Samstag, 18. September 2021

»Moral in Zeiten der Globalisierung« von Vaclav Havel


Vaclav Havel

Der 2011 verstorbene Politiker und einstige Dissident Vaclav Havel stand immer in dem Ruf, ein großer Moralist zu sein und mit seinen Ansichten quasi in moralisch höheren Sphären als den irdischen zu schweben. Er schien immer der Verkünder einer besseren Welt zu sein, an der es selbst lag, sich in Freiheit zu verwirklichen. Seine Stimme fehlt in der Öffentlichkeit.

In seinen Reden und Essays zeigte Vaclav Havel sich als das, was er schon immer gewesen ist: ein überzeugter Humanist, ein kompromißloser unbeugsamer Moralist, ein unerschütterlicher Idealist, der den besseren Menschen fordert und zutiefst an ihn glaubt. Havel hat seien Essays in dem Band »Moral in Zeiten der Globalisierung« zusammengefasst. Die Essays enthalten Havels Reflexionen über Moral und Politik mit humanistisch geprägten Grunderfahrungen.

Havel plädiert für eine geistige und moralische Dimension in der Politik. Er versteht darunter eine Politik, die aus zutieftst empfundenen persönlichen Verantwortung für die Welt hervorgeht. Eine Politik, die aus dem Bewußtsein erwächst, dass zwar keiner von uns - als einzelner- die Welt als Ganzes retten kann, jeder von uns aber dennoch so verhalten muss, als ob dies doch in seiner Macht stünde (Seite 27).


Moral in Zeiten der Globalisierung



Die ausgewählten Essays und Texte in diesem Band, entstanden zwischen Anfang 1992 und Ende 1997, widmen sich einer Vielfalt von Fragen, Entwicklungen und Problemen: so beschäftigen sie sich mit dem schwierigen Erbe der posttotalitären Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa und der Schwäche der Freiheit im Westen, mit der Zukunft Europas und der multikulturellen globalen Zivilisation sowie den Werten, die ihr Überleben befördern könnten, mit dem Ende der technisch-wissenschaftlichen Moderne und der Rolle der Intellektuellen in offenen und totalitären Gesellschaften, mit dem Theatralischen in der Politik und der Einsamkeit des Dissidenten wie des Präsidenten, mit elementaren Erfahrungen angesichts der Hoffnungslosigkeit und des Todes.

»Wahre Politik kann also keinen Schritt tun,
ohne vorher der Moral gehuldigt zu haben.« Kant


»Das Moralische ist schlicht allgegenwärtig, ähnlich wie die Politik:
Und eine Politik, die sich von der Moral löst, ist eine schlechte Politik.«

Sein Band »Moral in Zeiten der Globalisierung« zeigt eine Gesellschaft im Wandel, die im Zeitalter der Globallisierung und Moderne vor neuen Herausforderungen steht. Havel zeigt dabei verschiedene Perspektiven dieses Wandels auf.


Moral in Zeiten der Globalisierung


"Moral in Zeiten der Globalisierung"
von Vaclav Havel

Rowohlt-Verlag,
Taschenbuch,
ISBN-13: 978-3499223821


Ende der Geschichte
Ende der Geschichte
Kampf der Kulturen
Kampf der Kulturen
Moral in Zeiten der Globalisierung

Moral in Zeiten

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Blog-Artikel:

Europa mangelt es an Ethos - Torpedo63-Blog - torpedo63.blog.de
"Ende der Geschichte" von Francis Fukuyama

Weblink:

Vaclav Havel Biografie

Konservatismus

«Progressiv nennen sich jene, die den menschlichen Fortschritt als moralische Aufgabe betrachten.» Er will erklärtermassen nicht «progressiv» sein – aber was ist er dann?

Die politische Rhetorik hat für die Gegenfiguren des Progressiven vor allem zwei Worte im Angebot: den Konservativen und den Reaktionär. Alle prominenten Definitionen des Konservatismus verweisen darauf, dass es hier um die Pflege von Traditionsbeständen gehe, um das Gute, Alte, Bewährte, die Sicherung eines «Hafens in herzloser Welt» (Christopher Lasch).

Damit diese Traditionen standhalten, müssen sie gegen Kritik immun sein. Sie müssen sich gewissermassen «von selbst verstehen». Diesem Bild bewährter Lebensformen lässt sich durchaus einiges abgewinnen, aber Scheu kann kein Konservativer sein – und zwar deshalb nicht, weil er Immanuel Kants «Vernunft» als das «Vermögen» fasst, «von sich zu abstrahieren, seine eigene Identität zu transzendieren». Ob Scheu dies nun gefällt oder nicht – diese Selbstdistanz ist mit dem Konservatismus unverträglich.

Der Reaktionär ist anders als der Konservative kein Freund von «Pro», sondern ein Fanatiker des «Contra». Er arbeitet sich an einer Entwicklung ab, an der er gedanklich kleben bleibt. Er ist vor allem eines: dagegen. In diesem Sinne ist er ein Vertreter dessen, was nach Friedrich Nietzsches genialer Beschreibung als «Ressentiment» zu bezeichnen ist. Die Besessenheit, mit der sich Scheu an seinen Gegnern abarbeitet, trägt Züge dieses Ressentiments, aber vor dem Absturz zum Reaktionär schützt ihn wiederum der bereits genannte Immanuel Kant, der den Menschen bekanntlich auftrug, sich ihres Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.

Weblink:

Was ist das Erbe der Aufklärung?

Mittwoch, 15. September 2021

Dänemark hebt letzte Corona-Beschränkungen auf



Eine hohe Impfquote ist der Schlüssel, um die Pandemie erfolgreich zu bekämpfen. Die Dänen machen es vor. Corona kann mit einer hohen Impfquote im Zaum gehalten werden.

Eine Impfung schützt die Menschen vor schlimmen Krankheitsverläufen, bewahrt das Gesundheitssystem vor Überlastung und bringt der Gesellschaft die Freiheit zurück. Das ist der Weg, der funktioniert.

Eine Aufhebung der Beschränkungen wie in Dänemark könnte es bei uns auch geben, wenn wir nicht so viele Impfskeptiker hätten. Die sind dafür verantwortlich, dass die Mehrheit trotz Impfung noch Beschränkungen erdulden muss.
Dänemark hatte auch ähnliche Anti-Corona-Maßnahmen wie Deutschland. So wurde auch dort und zwar schon früher, der "Corona-Pass" eingeführt, der mehr Möglichkeiten erschloss.

Vielleicht gelten die Dänen deswegen regelmäßig als die glücklichsten Menschen der Welt, weil sie nicht aus jeder Frage eine Grundsatzdiskussion machen, Experten einfach mal glauben und sich nicht so viele für schlauer halten, als der Rest der Welt.

Vielleicht liegt es auch vielmehr daran, dass die Dänen einfach "hyggelig" sind .