Samstag, 31. Mai 2014

Demonstrationen zum Jahrestag der Gezi-Proteste in der Türkei

Recep Tayyip Erdogan


In mehreren Städten der Türkei sind zum ersten Jahrestag der Istanbuler Gezi-Park-Proteste neue Kundgebungen angekündigt. Ministerpräsident Erdogan verurteilte die Aufrufe. Erdogan würde am liebsten die ganzen Proteste im eigenen Land verbieten lassen.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat den Aufruf zu Demonstrationen anlässlich des Jahrestags des Beginns der landesweiten Gezi-Proteste verurteilt.

Erdogan sagte nach Angaben der Zeitung "Hürriyet", die türkische Jugend werde solche Aufrufe zur Rebellion ignorieren. Er sprach wie ein bedrohter Diktator von "Terrororganisationen", die die "moralisch und finanziell schwache Jugend" der Türkei manipuliert hätten, um die Einheit und die Wirtschaft des Landes in Gefahr zu bringen.

Freitag, 30. Mai 2014

Referendum über die Unabhängigkeit in Schottland

Alex Salmond


In weniger als vier Monaten können die Schotten entscheiden: Wollen sie Teil des Vereinigten Königreichs bleiben - oder unabhängig werden, nach mehr als 300 Jahren in der Union?

Die Befürworter der Unabhängigkeit werden angeführt von Sir Alex Salmond, der das Referendum angestrengt hat. Der Erste Minister Schottlands und Vorsitzende der »Scottish National Party« ist überzeugt: Die Ja-Kampagne gewinne an Zuspruch.

Wobei die jüngsten Umfragen kein klares Bild ergeben: Demnach wollen zwischen 30 und 40 Prozent der Schotten für die Unabhängigkeit stimmen, zwischen 42 und 54 Prozent dagegen - und bis zu 28 Prozent sind noch unentschieden.

Doch es gilt bislang eher »No« als »Yes« für die Unabhängigkeit. Die Befürworter müssen für eine Mehrheit erst noch kämpfen.

Weblink:

Salmond: Against The Odds
Salmond: Against The Odds
von David Torrance

The Road to Independence?: Scotland in the Balance
The Road to Independence?: Scotland in the Balance
von Murray Pittock und Alex Salmond

Donnerstag, 29. Mai 2014

Wut-Brasilianer - Proteste vor der Fußball-WM

Wut-Brasilianer - Proteste vor der Fußball-WM


Während die Welt noch auf die Fußball-WM in Brasilien hinfiebert, knallt es in dem südamerikanischen Land schon im Vorfeld gewaltig: Den Demonstranten stinkt es, dass die WM so hohe Kosten verursacht. Unter den Protestlern des 27. Mai 2014 sind auch 500 Ureinwohner. Sie schießen mit Pfeil und Bogen auf Polizisten. Die Ordnungshüter reagieren mit Tränengas.

Ganz friedlich hatte diese Demo begonnen, eigentlich wollten die Ureinwohner nur auf das Dach des Parlamentsgebäudes klettern und dort protestieren. Dann schlossen sie sich dem Protestmarsch gegen die hohen WM-Kosten an. Alle gemeinsam, darunter auch Kinder und ältere Menschen, marschierten in Richtung Nationalstadion, wo zurzeit der WM-Pokal ausgestellt wird. Als sich berittene Polizisten den Demonstranten in den Weg stellten, warfen einige von ihnen mit Steinen. Ureinwohner beschossen die Polizisten mit Pfeil und Bogen.

Im Mittelpunkt der Kritik steht, daß von der Regierung im Zuge der Fussball-WM zu viel Geld für Prestigeobjekte ausgegeben wird. Unter den protestierenden Ureinwohnern war auch der weltweit bekannte Häuptling Raoni Metuktire vom Volk der Kayapó, der zusammen mit dem Sänger Sting für den Erhalt des Amazonas-Regenwalds kämpft.

Der Häuptling Tamalui Kuikuru aus der Region Xingu im Westen Brasiliens, die durch ein umstrittenes Riesen-Staudammprojekt bekanntwurde, bezeichnete die Protestaktion auf dem Dach des Parlamentsgebäudes als "mutige Tat". Sie zeige, "dass wir Krieger sind und unsere Rechte verteidigen".

Nur 0,3 Prozent der 200 Millionen Brasilianer sind Ureinwohner. In den vergangenen Monaten hatten sie wiederholt gegen die Verkleinerung ihrer angestammten Gebiete protestiert. Viele andere Demonstranten wehren sich außerdem seit Monaten dagegen, dass die Regierung wegen der Fußball-WM viel Geld in Prestigeobjekte steckt, aber so wichtige Aufgaben wie Bildung und Gesundheit vernachlässigt.

Weblink:
Gooool do Brasil: Kartografie einer nationalen Leidenschaft
Gooool do Brasil: Kartografie einer nationalen Leidenschaft
von Alois Gstöttner

Unzufriedenheit über die Europa-Politik

Der Sieg der UKIP lässt die anderen Parteien in Großbritannien alt aussehen.
Die EU und das EU-Parlament ist bei den Europa-Wahlen in die Kritik geraten und der EU-Wähler ist deutlich kritischer geworden. Die große Unzufriedenheit über die Europa-Politik der etablierten Parteien hat in diesen Wahlen einen politischen Ausdruck gefunden. "Die Europäer wählen den Protest", titelt die Tageszeitung »Die Welt«. Es herrscht eine allgemeine Schockstarre. Wenn auch mit Ansage. - Die EU wurde abgestraft, obwohl jede der großen Parteien sich nach der Wahl als Wahlgewinner sehen wollte. Die EU-Kritiker in Frankreich, Großbritannien und einigen anderen Ländern wurden bei der EU-Wahl die stärkste Partei. Sechs Jahre Wirtschaftskrise hätten die Zweifel der Bürger an der Europäischen Union als Garant für Wohlstand und Sicherheit erhöht. Am deutlichsten merkt man das an den Erfolgen der Randparteien in ganz Europa. Deutlicher kann sich die Unzufriedenheit mit der EU kaum äußern. Auch die Versuche, in Deutschland die EU-Kritiker durch Verleumdung, Verunglimpfung und üble Hetze mundtot zu machen, sind kläglich gescheitert. Dass die AfD auf Anhieb mit 7 Abgeordneten im Europaparlament vertreten ist, ist ein unbestreitbarer Erfolg und zeigt, dass sich viele Bürger nicht mehr von den Jubelmeldungen über die EU für dumm verkaufen lassen.
Wahlergebnis der EU-Wahlen
Die etablierten Parteien haben sich dieses ernüchternde Wahlergebnis selbst zuzuschreiben. Der kritische EU-Wähler hat in vielen EU-Ländern den Wahlzettel zum Denkzettel gemacht. Das wird aber diese Parteien nicht daran hindern, so weiterzumachen wie bisher. Weblinks: Europawahl - www.tagesschau.de Europa unter Schock - 3Sat Kulturzeit

Dienstag, 27. Mai 2014

Poroschenko zum Staatspräsidenten gewählt

Wahlsieger Poroschenko
In der Ukraine ist der milliardenschwere Schokoladenfabrikant Petro Poroschenko zum Staatspräsidenten gewählt worden. Er ist zwar etwas zartbitter im Geschmack, aber dafür ein Mann wie aus einem Schokoguß. Poroschenko ist der wendigste Politoligarch der Ukraine, der schon unter seinem Vorgänger im Amt Leonid Kuchma Karriere machte, dann unter Juschenko Minister war und auch nach Janukowitschs Wahlsieg als Außenminister in der Regierung blieb. Das hat ihn nicht daran gehindert, bei erst bester Gelegenheit die Regierung zu verlassen und die Maidan-Bewegung mit Geld und PR - sein TV Kanal heisst Kanal 5 - zu unterstützen. Nur weil er seine Zunge etwas besser hütet als Timoschenko, die bekanntlich am liebsten die Welt zum "Aufstand bringen" will, "so dass nicht mal verbrannte Erde von Russland übrig bleibt", bedeutet das leider noch nicht, dass Poroschenko einen grundsätzlich anderen Kurs in der Ukraine zu fahren bereit ist. Es ist eigentlich wie immer in demokratisch nicht sonderlich entwickelten Staaten: Die Ukraine bleibt im Griff der Oligarchie! Es ist so, wie immer in der Ukraine: ein Oligarch ist durch einen anderen ersetzt worden.

Montag, 26. Mai 2014

Europawahl hat Rechtspopulisten gestärkt

Bei der Europawahl ist das eingetreten, was leider schon vorher zu befürchten stand. So haben in einigen Ländern rechtspopulistische Parteien sehr viele Stimmen bekommen. Die rechtspopulistischen Parteien haben von der Unzufriedenheit der Europäer über den derzeitigen Zustand Europas profitieren können.
Europa Rechtspopulisten
Der Sieg der Rechtspopulisten spiegelt den Vorrang der nationalen Interessen gegenüber dem gemeinsamen euopäischen Projekt. Damit ist die Europäische Union wohl tatsächlich in Gefahr, denn diese Parteien fordern das Ende der EU. Wie kam es also zu dieser Trendwende? Europa erscheint vielen Menschen immern noch als bürokratisches Monster, das eine von oben betriebene Politik fern der Menschen und deren Realität betreibt. Bereits seit vielen Jahren stellt man viele Vorschriften der EU in Frage. - Wie krumm darf eine Gurke sein? Wie viel Wasser darf aus einem Duschkopf kommen? Da fragt man sich wohl wirklich, muss das alles so genau geregelt sein? Zusätzlich ist die finanzielle Unterstützung für Länder wie zum Beispiel Griechenland oder Portugal, vielen Bürger sauer aufgestoßen. So fragten sich viele, warum wir für die finanzielle Sicherung anderer Länder gerade stehen sollen. Grafik Rechtspopulismus in den nationalen Abgeordnetenhäusern Stand 18.4.11

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DER SPIEGEL

Grafik Rechtspopulismus in den nationalen Abgeordnetenhäusern Stand 18.4.11

Durch diese vielen Dinge haben wohl viele das Gefühl bekommen, dass diese Entscheidungen alle über unsere Köpfe hinweg entschieden wurden. Damit haben sich die aktuellen Regierungen wohl viel Vertrauen verspielt. Dieses war der perfekte Zeitpunkt für die rechtspopulistischen Parteien, um genau diese Unzufriedenheit zu nutzen. Die Misstände in poltische Münze zu verwandeln ist den Rechtspopulisten nicht sonderlich schwer gefallen. Man muss sich nun in Europa ernsthaft Gedanken machen, wie man weiter vorgeht, denn sonst haben wir tatsächlich in einigen Jahren kein gemeinsames Europa mehr und jedes Land kämpft für sich. Dass das nicht immer gut ist, hatte ich schon in meinem vorigen Eintrag erläutert. Weblink: Europawahl – Es ist passiert - thodde.blog.de Europa unter Schock - 3Sat Kulturzeit Europäischer Rechtsruck: Auftritt der Anti-Euro-Krieger - www.spiegel.de/politik

Sonntag, 25. Mai 2014

Europa wird als falscher Mythos verschleiert

mythologische Europa


Damit die Entführung von Europa klappte, musste sich Zeus in einen Stier verwandeln. Daraus lässt ich der Schluss ziehen, daß der Mythos Europa schon immer auf Verschleierung angelegt war. Hier liegt der zentrale Aspekt der Verschleierung des Mythos. Gründet der Mythos von Europa noch auf der Kunst der Verführung, so ist heute Europa eine blasse Gestalt. Europa hat keinen Charme der Verführung und auch keinen verführenden Charme, denn jeglicher Charme perlt von ihr ab. Dieses Europa gleicht einer sehr spröden und farblosen Gestalt, der niemand hinterläuft. Sie ist wie eine schön duftende Blume, welche allzu schnell verwelkt.

Was dürfen wir Europäer nun von diesen europafremdelnden Seifensiedern und Teppichwirkern aus Brüssel erwarten? - Etwa, dass sich "Europa-Politik" künftig mit der Elastiztät von Gardinenstangen, der Perlfähigkeit von Teflon-Pfannen, dem Lichtschutz von Sonnenbrillen oder gar einer Gleichstromverordnung für Wechselstrom beschäftigt?

Nun, würde die zypriotische Schönheit mit einer solchen Brille im Haar am Strand der »Insel der Götter« einem Europa-Abgeordneten begegnen, sie würde auf ihn zulaufen, ihn kurz zum Drucktest umarmen, ihm einen gehauchten Kuss auf die Wange geben und anschließend schnell wieder im Meer verschwinden, bevor dieser sich Gedanken über die Lichtdurchlässigs-Zulässigkeit von Wasseroberflächen machen kann, um ihr damit den göttlichen Badeourlaub zu verleiden.

Bei der Europa-Wahl im Mai zeigt sich beim Wahl-Glockenschlag, was aus der Prinzessin geworden ist, die einst dem Kontinent ihren Namen verliehen hat und ob ihr alter Zauber noch auf die Wähler wirkt oder ob sie sich als falscher Mythos verschleiert.

Freitag, 23. Mai 2014

Das Europaparlament ist ein zahnloser Tiger

Europäsiches Parlament
Das Europaparlament ist ein zahnloser Tiger, der für nichts steht und politisch vollkommen kraftlos ist. Es ist ein kraftlos strotzendes künstliches Gebilde, welches eigentlich gar kein Parlament, sondern ein künstlich geschaffenes Scheinparlament ist. Das Parlament ist zwar demokratisch legitimiert, kann aber keine Gesetze erlassen. Diejenigen, die Gesetze erlassen können - die EU-Kommissare - sind nicht demokratisch legitimiert. - Das Ganze wirkt also wie die Fehlkonstruktion seiner selbst. Das sog. Europaparlament hat sich diesen Namen eigenmächtig zugelegt. Doch ihm fehlt fast alles, was ein Parlament ausmacht. Weder kann es Gesetze initiieren- das kann allein die Europäische Kommission - noch die Regierung bestimmen oder den Haushalt beschließen. Das Europaparlament wird auch nicht zu gleichen Teilen gewählt. Der urdemokratische Grundsatz »One man, one vote« ist außer Kraft gesetzt. Bürger von Luxemburg haben praktisch 16-mal so viel Stimmen wie ihre deutschen Nachbarn. Und von einer unmittelbaren Wahl der Abgeordneten durch die Bürger kann bei der Wahl der 99 deutschen Europaabgeordneten ebenfalls keine Rede sein, weil die Parteien hier wieder einmal ihren Einfluss geltnd machen. Und die Wahl der einen oder anderen politischen Partei bringt keine Zuordnung von Verantwortung. Wer weiß schon, welche Partei im Parlament für welche Entscheidung steht? Auch bei den in 27 nationale Wahlen aufgesplitteten Europawahlen werden regelmäßig von nationalen Themen beherrscht. Europathemen spielen allenfalls eine untergeordnete Rolle. Ohnehin wirken die europäischen Sozialisten und die europäischen Bürgerlichen regelmäßig zusammen und bilden auf diese Weise eine Art Große Koalition. Wen könnte der Wähler dann noch verantwortlich machen, selbst wenn er wüsste, was sie entschienden haben? Eine europaweite öffentliche Meinung, die die EU wirksam kontrollieren könnte, existiert nicht, ebenso wenig wie europäische Parteien, die bei Europawahlen wirklich eine Rolle spielen, obwohl beides für eine funktionierende Demokratie mit Recht als unerlässlich gilt. Künstlich von oben geschaffene Parteienbündnisse und sogar europäische Parteistiftungen werden seit Kurzem mit Steuergeld aufgepäppelt, Kontakt zur Basis haben sie jedoch nicht. Die mangelnde Kontrolle durch Wähler und Öffentlichkeit begründet eine ausgeprägte politische Unverantwortlichkeit, die im Bereich der Politikfinanzierung besonders deutlich wird. Beispiele bieten das Spesensystem und die üppigen Versorgungen, die sich EU-Abgeodnete in eigener Sache - an Rat und Kommisision vorbei - verschafft haben. Das läuft vielfach auf legalisierten Betrug und legalisierte Vetternwirtschaft hinaus. Aus all diesen Gründen erweist sich die gängige Auffassung, eien Ausweitung der Kompetenzen des Europäischen Parlaments würde zu einem Mehr an Demokratie führen, als schlicht falsch. Sie ist eine Propagandalosung, die das Parlament in eigener Sache verbreitet. Mit anderen Worten, das Europaparlament ist die Fortsetzung der nationalen Parteienherrschaft mit anderen Mitteln.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Europa braucht eine geeignete "Europa-Politik"

Europa kann nur in Harmonie existieren und Harmonie bedeutet Gleichklang. Dieser Gleichklang ist einer der gleich klingenden Interessen und des Ausgleiches und durch eine geeignete Europa-Politik herzustellen.

Anstatt die für Europa wichtigen Themen endlich anzupacken und zum Wohl Europas und ihrer Mitgliedsländer zu handeln, beschäftigt sich die eine kraftlose EU-Bürokratie auf politischen Ersatzschauplätzen allen Ernstes mit Richtlinien zu Krümmungswinkeln von Gurken, wassersparenden Duschklöpfen und energiesparenden Glühbirnen. In diesem gekrümmten "Biotop" und einem politischen Abklingbecken für altersgreise Politiker findet "Europa-Politik" bislang ihre letzte Erfüllung.

Das Lächerliche ist dabei ist nicht etwa die Existenz dieser "Kommisionen", sondern das Verrätersiche ist der Umstand, daß Brüssel nach wie vor nicht in der Lage ist, Kommissionen zur Lösung der für Europa wirklich wichtigen Themen einzuberufen, um die notwendige Harmonisierung voranzutreiben.

Wen wundert es also, dass die "Europa-Politik" bisheriger Provenienz, deren Wirkungsweise von den Medien in aller Regelmäßigkeit verschleiert wird, so schwer in Verruf geraten ist - was die Europa-Wahlen Ende Mai nur allzu deutlich bestätigen dürften.

Europa-Politik, diese zwischen Brüssel und Straßburg nomadisierende Veranstaltung, besteht vorrangig nur in der Sesselbelegung der Parlamente. Fast überhaupt keine der jemals dort gefassten Beschlüsse hat es je in das Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit geschafft.

Diesse "Europa-Politik" von geistigen Mikroskopikern hat es bereits so weit gebracht, dass sich kaum noch ein Europäer für Politik interessiert und dass Europa den Menschen recht fern geworden ist. Europa ist keine "gelebte Idee" und den Europäern durch eine falsche "Europa-Politik" buchstäblich fremd geworden.


Sonntag, 18. Mai 2014

Europa braucht eine »Politik des großen Glockenschlages«

Europa braucht eine »Politik des großen Glockenschlages« - des hellen Glockenschlages am Mittag. Dieser Schlag ist in der bisherigen Politik nicht zu vernhemen. Hier wird nicht geläutet, sondern allenfalls von armseligen Glöcknern laut getönt. Der helle Glockenschlag ist bislang ausgeblieben und wartet in Europa noch immer auf Ertönung. Europa braucht eine Politik der strukturellen Änderungen und des strukturellen Ausgleiches mittels Angleichung. Gerade diese Politik wird aber durch die Europa-Politik hintertrieben. Ungeeignetes Personal trägt dazu bei, daß ein in wirtschaflticher und politischer Einigung vereintes Europa in immer weitere Ferne und fern von den Menschen gerückt ist. Hierbei ist nun endlich eine notwendige europaweite Harmonsierung der Steuer-, Abgaben und Sozialssysteme auf politischem Wege anzusstreben, um die derzeit bestehenden großen Lücken zwischen den EU-Ländern zu schließen.Diese Politk erfordert Mut, Weitblick und qualifiziertes Personal - eine Mischung, welche in der Politik nur slten zu finden ist - und welche in der EU-Bürokratie in Brüssel bisher vergebens zu finden ist. Um diese Ziele umzusetzen werden durchaus hellsichtige Köpfe benötigt, die mit Weitsicht Reformen verantreiben, um die europäischen Unterschiede in den Steuer- und Sozialsystemen anzurgleichen und keine Abgeordneten, die ihren Europa-Sitz als politisches Abklingbecken und als Altersruhesitz benutzen. Fallen die europäischen Parlamentsabgeordneten nicht eben duch Leistungen zum Wohle der Europäer auf, so gleitet das regulierende faschingshafte Treiben der EU-Bürokraten, die per Zwangsdekret aus Brüssel Regularien vorschreiben, bereits ins Absurde ab. Sie haben es mit ihren "Beiträgen" aus Brüssel regelmäßig geschafft, den Verdruß der Europäer über Europa zu steigern.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Ulrich Beck 70. Geburtstag

Ulrich Beck
Am 15. Mai 2014 wird der Soziologe und Kosmopolit Ulrich Beck 70 Jahre alt. Ulrich Beck hat die deutsche Soziologie geprägt und gilt als einer der bedeutendsten Soziologen und Risikoforscher weltweit. Mit seinen Werken lieferte er eine fundierte eine soziologische Gegenwartsdiagnose. 1986 veröffentlichte er sein Buch »Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne«. Ohne Zweifel ist Ulrich Beck seit vielen Jahren der meistzitierte und bekannteste Soziologe, und das weit über Deutschland und weit über den akademischen Bereich hinaus. Dem in Hannover aufgewachsenen, nach Professuren in Münster und Bamberg 1992 an die LMU München berufenen Soziologen ist es gelungen, mit seinen jeweiligen Themen den Nerv der Zeit zu treffen. Das gilt für mindestens drei Gebiete: Kurz bevor Beck 1986 seine zum Bestseller gewordene Studie zur Risikogesellschaft publiziert hat, passierte exemplarisch dazu der Reaktorunfall im ukrainischen Tschernobyl. Sie bildete die Grundlage der nachfolgenden Diskussion um großtechnische Risiken. Seine ebenfalls in den 1980er-Jahren entstandene Theorie der Individualisierung traf auf ein Milieu, das sich einerseits den starren Regeln und Erwartungen früherer Generationen entziehen konnte, zugleich aber die Widerständigkeit der Gesellschaft erlebt hat - Menschen in individualisierten Lebenslagen sind paradoxerweise gezwungen, sich frei zu entscheiden. Schließlich gilt es auch für Becks derzeitiges Forschungsgebiet: Es behandelt sowohl die kosmopolitische Öffnung der Begriffe der Soziologie als auch die Frage nach der Lösbarkeit transnationaler Herausforderungen. Damit berührt es die Selbsterfahrungen einer Generation, deren Leben internationaler geworden ist und die nicht mehr an die Autonomie nationalstaatlicher Lösungspotenziale glaubt. Weblinks: Was die Soziologie Ulrich Beck zu verdanken hat - www.sueddeutsche.de/kultur Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne
Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne
von Ulrich Beck

Europa befindet sich im Vorstadium der Europa-Werdung

Europa Flaggen
Das politische Europa hat das Vorstadium der Europa-Werdung bisher noch immer nicht überschritten. »Europa-Politik« ist keine Politik für Europa, sondern eher parlamentarische Sesselbelegung! Das »Projekt Europa« hat sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr von den Europäern entfernt. Der "Patient Europa" lebt nur deshalb noch, weil er von politischer Seite finanziell am Leben gehalten wird, während gleichzeitig die zugrundeliegende Idee immer mehr diskreditiert wird. Der Europäer würde heutzutage der Idee von Europa den alten Glanz der Prinzessin wünschen, doch der Lack ist ab. Die Idee von Europa ist von Politikern, die vorgeben, Europa zu vertreten, in Verruf geraten.
Europa ist kein Projekt der politischen Elite, sonderm eine Veranstaltung der Bürger - wie in Schillers Ode »An die Freude« hymnisch besungen. Die Idee von Europa ist letztlich die einer Harmonisierung und der geordneten Sphärenklänge. - Nur so kann »Europa« in den Köpfen der Menschen wirken.

Samstag, 10. Mai 2014

Der alte Mythos von Europa

mythologische Europa


Die mythologische Europa war einst eine schöne phönizische Prinzessin, die auf Zypern lebte. Zeus verliebte sich in sie. Er verwandelte sich wegen seiner argwöhnischen Gattin Hera in einen Stier.

Sein Bote Hermes trieb eine Kuhherde in die Nähe der am Strand von Sidon spielenden Europa, die der Zeus-Stier auf seinem Rücken entführte. Er schwamm mit ihr nach Matala auf der Insel Kreta, wo er sich zurückverwandelte.

Eines Tages wurde sie von Göttervater Zeus, der sich eigens in einen großen Stier verwandelt hatte, nach Kreta entführt. Bei Ihrer Flucht verlor Europa den Halt und stürzte in den Tod. Aus Gram über ihren Tod benannte er den Kontinent Europa um sich ihrer ewig zu erinnern.

Diesen Erdteil nannte man später »Europa«, nach dem Namen der schönen, nach Kreta geflohenen Prinzessin. - Soweit die griechische Sage mit dem von ihr geschaffenen und sorgsam gehüteten Mythos von Europa.

Die Zeiten, in denen noch Politik von Göttern gemacht wurde und dabei schöne Prinzessinnen entführt werden, sind heute längst vorbei. Die Europa-Werdung sprüht heute weniger Götterfunken oder gar den Charme von Prinzessinen, dafür eher den spröden Charme der Provinz aus.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Die Globalisierung führt zu einer Nomadisierung

Die Globalisierung ist zunehmend zu einer »Luftikus«-Veranstaltung geworden. Diese »Luftikus«-Veranstaltung wird von nomadisierenden Akteuren und noch mehr nomadisierendem Geld und Kapital betrieben. - Das globalisierte Unternehmen ist wie ein umherziehender »Nomade«, der überall dort einfällt, wo er sich am billigsten bei einem »Wirt« einquartieren kann, welcher hinterher die Zeche zahlen muss. Diese »Nomadisierung« bleibt jedoch weder global noch national ohne Folgen. Weil die Globalisierung Kapital und Firmen mobiler gemacht hat, können diese immer leichter abwandern, wenn ihnen etwa die Steuer- oder Sozialabgabenbelastung in einem Staat zu hoch erscheint. Es spricht vieles dafür, dass dadurch ein sogenanntes „race to the bottom“ entstanden ist. Im Zuge der Globalisierung ist die Mobilität von Finanzkapital und von Unternehmen gestiegen. Das – so die Befürchtung – kann die Industrieländer in ein „race to the bottom“ zwingen: Weil jedes Land im Rahmen des verschärften Standortwettbewerbs Investitionen auf sich ziehen will, wird ein Wettlauf um die niedrigsten Gewinnsteuern und Sozialstandards in Gang gesetzt werden, der dem Staat die Möglichkeit nähme, seine Aufgaben etwa bei Bildung, Infrastruktur und sozialer Sicherung zu erfüllen. Dort, wo hohe Steuern und Abgaben die Unternehmen und ihre Gewinne belasten, werden diese abwandern oder damit drohen, daß sie bald abwandern werden. Ein wichtiges Indiz für dieses „race to the bottom“: Die Steuersätze auf Gewinne und Einkommen in der Tat in den vergangenen Dekaden stark gesunken. - Ein wichtiges Indiz für den Zynismus dieses „race to the bottom“: den so umherziehenden "Nomaden" ist die Zeche vollkommen egal, die sie bei ihrem Wirt hinterlassen. - Warum dies so ist? - Der nächste Wirt wohnt gleich nebenan! Das dieses "Geschäftsmodell" nicht allzulang während erfolgreich "funktionieren" und "betrieben" werden kann, dürfte selbst dem "allerschlauesten" Globalisierungsnomaden klar sein!

Dienstag, 6. Mai 2014

»Race to the bottom« bezeichnet den »Abwärts-Wettlauf«


Der Begriff »Race to the bottom« (»Abwärts-Wettlauf«) bezeichnet ein Modell, mit dessen Hilfe sich der Abbau von Standards wie Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards im globalisierten Wettbewerb sowie der internationale Steuerwettbewerb um immer niedrigere Steuersätze beschreiben lässt.

Grundvoraussetzungen des Modells sind, dass Standards (etwa das Niveau des Kündigungsschutzes) nur für begrenzte Räume (z. B. Nationen) festgelegt werden und die zugehörigen Wirtschaftsakteure (etwa Finanzinvestoren) sich weit über diese begrenzten Räume hinaus frei bewegen können.

Die Wirtschaftsakteure können dann unter den verschiedenen begrenzten Räumen (z. B. den Nationen) den Raum für ihre Aktivitäten (z. B. Investitionen) wählen, der ihnen die besten Bedingungen anbietet.

Race to the bottom

Die begrenzten Räume treten also zueinander in Konkurrenz um die Gunst der Wirtschaftsakteure. Sie beginnen ein race to the bottom darin, die Standards der anderen zu unterbieten, um die Gunst der Wirtschaftsakteure zu gewinnen.

»Race to the bottom« bezeichnet den »Abwärts-Wettlauf« nach unten - man kann diesen Terminus auch sozialkritisch als »Rattenrennen nach unten« bezeichnen.

Weblink:

Race to the bottom - www.economist.com


Samstag, 3. Mai 2014

Der Bürgerkrieg in der Ukraine hat begonnen

Bürgerkrieg in der Ukraine
Der Konflikt in der Ukraine hat eine neue Dimension angenommen, denn spätestens mit den Tod von 31 Menschen nach Zusammenstößen am 3. Mai 2014 im bislang ruhigen Odessa ist der Bürgerkrieg in der Ukraine vollends ausgebrochen. Der Ukraine, der größte Flächenstaat Europas, stehen äußerst unruhige Zeiten bevor. Die Zentralregierung in Kiew hat immer weniger Kontrolle auf den schwelenden Konflikt und ist dabei, daran vollends zusammenzubrechen. Der Staat jedenfalls zeigt bereits bedenkliche Auflösungserscheinungen.
Bürgerkrieg in der Ukraine
"Rape, murder it's just a shot away!"

from »Gimmie Shelter«

Vom Bürgerkrieg zum Krieg ist es da nur noch ein kleiner Schritt. In der Ost-Ukraine herrscht bereits Krieg und die Eskalation nimmt immer weiter zu. Nun herrscht also Krieg in der Ost-Ukraine. Die Menschen gehen auf die Barrikaden: Man mag es Guerillakrieg nennen oder verdeckte Invasion. Die Lage wird immer verworrener und das Chaos nimmt von Tag zu Tag immer mehr zu. Weblink: Vom Bürgerkrieg zum Krieg - www.sueddeutsche.de/politik/