Freitag, 27. Dezember 2013

Wladimir Putin regiert wie ein Zar

<center><img title="Wladimir Putin regiert wie ein Zar" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRBzg7MKHcvLJm7kk6Pfpc5bbzr9EnjCaVMbBtawBKMCYgjThUk" alt="Wladimir Putin im Kreml"/></center>

In einer Wahl, die nicht mehr als eine Farce war, ist Wladimir Putin am 1. März 2012 in das Präsidentenamt Russlands zurückgekehrt. In den Jahren seiner Herrschaft – erst selber als Präsident, dann als Ministerpräsident, jetzt dann wieder als auch formell erster Mann in Russland – hat er eines der größten Länder der Erde zu seinem persönlichen Herrschaftsbereich gemacht.

Wladimir Putin regiert wie ein Zar, nur effektiver. Die zaghaften demokratischen Ansätze nach dem Ende des Kommunismus hat er erstickt: Die Opposition ist mundtot gemacht, prominente Kritiker wie Anna Politkowskaja oder Alexander Litwinenko wurden ermordet.

<center><img title="Wladimir Putin regiert wie ein Zar" src="https://encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSkFzvcdneNG3OznIAe1fO8qKBzyRcWJe7fP6RoHe0rEvhv5CZZ" alt="Wladimir Putin regiert wie ein Zar"/></center>

In Putins Reich ist der Werdegang der russischen Gesellschaft festgelegt: Eine dünne Oberschicht und eine handvoll Oligarchen werden unermesslich reich – wenn sie Putin folgen. Wenn nicht, landet sie im Gefängnis, wie der früher so reiche und mächtige Michail Chodorkowski. Jeder findet seinen geregelten Platz in dieser erstarrten post-totalitären Gesellschaft.

Putin ist schnell bei der Hand mit politischen Prozessen, doch nun - kurz vor der Olympiade im eigenen Land - reicht er die Hand zur Begnadigung seiner prominenten politischen Opfer. Eine <!-- großmütige Geste -->Geste der Großmut des roten Zaren im Kreml in der berechtigen Hoffnung auf milde Gestimmung im Ausland.

Weblink:

<a title="Masha Gessen Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/349205529X/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/349205529X.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Der Mann ohne Gesicht: Wladimir Putin. Eine Enthüllung</a> von Masha Gessen

China feiert Maos 120. Geburtstag

<center><img title="China feiert Maos 120. Geburtstag " src="http://www.zdf.de/ZDFmediathek/contentblob/2057798/timg485x273blob/9007762" alt="China feiert Maos 120. Geburtstag"/></center>

<a title="Mao Tse-Tung-Biografie" href="http://www.die-biografien.de/biografien/366.php" target="blank">Mao Zedong</a> (1893-1976) ist eine der wirkungsmächtigsten, aber auch umstrittensten politischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. <!-- Und Chinas Einfluss in der Welt ist heute größer denn je.-->Ohne Mao Zedong wäre China niemals das geworden, was es heute ist. Andererseits hat der umstrittene Anführer Millionen Tote, unmenschliche Gesetze und eine verantwortungslose Bevölkerungspolitik zu verantworten.

China feiert alle zehn Jahre den Geburtstag des Revolutionsführers Mao Zedong. Trotz den Verheerungen seiner Politik ist dieser Teil der Ideologie und politischen Gegenwart geblieben. Die politische Führung fördert die Milde beim Blick zurück, doch die bestellten Feiern für den Großen Führer des Volkes sind häufig nur noch politische Folklore.

<img title="China feiert Maos 120. Geburtstag" src="http://www.die-zitate.de/images/politiker/mao-tse-tung.jpg" style="float: left; margin: -10px 10px 10px 0px; width: 65px" alt="Mao Tse-Tung, Mao Zedong"/>

<a title="Mao Tse-Tung-Biografie" href="http://www.die-biografien.de/biografien/366.php" target="blank">Mao Zedong</a> wäre am 26. Dezember 120 Jahre alt geworden. Vielerorts wäre das kein Anlass, ein Jubiläum gross zu zelebrieren. In China kommt dem Datum trotzdem Bedeutung zu. Alle zehn Jahre putzt sich Maos Geburtsort Shaoshan von neuem heraus, um des berühmten Sohns zu gedenken, und organisiert die Kommunistische Partei für den Gründer der Volksrepublik Symposien, Gala-Abende und Gedenk-Zeremonien.

<div style="float: right; margin: 0px 10px 10px 0px; width: 75px"><a title="Mao: Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes von Jung Chang und Jon Halliday" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3570550338/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Mao: Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3570550338.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br/>Mao <!-- Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes--></a> von Jung Chang und Jon Halliday</div>

Maos Nimbus ist in China trotz seiner historischen Fehlleistungen offiziell nur leicht angekratzt. Seine Erfolge im Krieg gegen die Japaner, im Bürgerkrieg gegen die Nationalisten und vor allem die daraus hervorgegangene Ausrufung der Volksrepublik 1949 überstrahlen alles, was davor und vor allem danach unter seiner Anleitung geschah.

Einen Denkmalsturz wie in der Sowjetunion hat es in China nie gegeben. Über dem Tor des Himmlischen Friedens in Peking, dem Eingang zur Verbotenen Stadt, hängt ein jährlich zum 1. Oktober aufgefrischtes Mao-Porträt; wohl so lange, wie die Kommunisten im nebenan gelegenen Regierungsviertel die Politik des Landes vorgeben.

<center><img src="https://encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQMRp7m9MgM2NsFQDMRBD_EjavircKvP0vBcvryCR_JfgTIJFz0mQ" width="314" height="160" alt="Mao Zedong"/></center>

Weil Mao auch ein Nationalist war, der das geschundene Land wieder vereinigte und das »Jahrhundert der Erniedrigungen« seit dem Niedergang der kaiserlichen Qing-Dynastie und dem Einfall der Kolonialmächte beendete, liess er sich als Bezugsperson herüberretten in Chinas quasi-kapitalistische Zeit.

Seine Ideologie, auf die sich die Partei nach wie vor in jedem offiziellen Dokument stützt, ist zwar nur mehr Verbrämung der Machtpolitik. Die Erinnerung an ihn ist vielen Chinesen jedoch auch eine Vergewisserung der chinesischen politischen Stärke und Eigenart.

Es war nicht so sehr das Wohl seines Volkes, das Mao Tse-tung, dem Großen Vorsitzenden der Volksrepublik China, am Herzen lag. Es war auch nicht die kommunistische Ideologie, obwohl er ihren weltweiten Sieg anstrebte. Das Motiv von Maos Handeln war ausschließlich und zu jeder Zeit sein absoluter Wille zur Macht.

Ob auf persönlicher, auf nationaler, auf internationaler Ebene – sein Machthunger war grenzenlos. Mao Tse-tung hat nicht alle, aber viele seiner Ziele erreicht, und China hat teuer dafür bezahlt: mit dem Leben von 70 Millionen Menschen.

Weblinks:

<a title="Mao Tse-Tung-Biografie" href="http://www.die-biografien.de/biografien/366.php" target="blank">Mao Tse-Tung-Biografie</a> - <a title="Biografien-Portal, Biografien, Biographien" href="http://www.die-biografien.de">Biografien-Portal</a> www.die-biografien.de

<a title="Mao Tse-Tung-Zitate" href="http://www.die-zitate.de/personen/366.php" target="blank">Mao Tse-Tung-Zitate</a> - <a title="Zitate, Aphorismen, Weisheiten, Sprüche" href="http://www.die-zitate.de">Zitate-Portal</a> www.die-zitate.de

<a title="Mao: Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes von Jung Chang und Jon Halliday" href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3570550338/zitatenschatz-21" rel="nofollow" target="blank"><img alt="Mao: Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes" src="http://images-eu.amazon.com/images/P/3570550338.03.TZZZZZZZ.jpg" width="57" border="0"/><br />Mao: Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes</a> von Jung Chang und Jon Halliday

Mittwoch, 25. Dezember 2013

Papst stellt umstrittenen Limburger Bischof kalt

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst

Der Papst hat dem umstrittenen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst beurlaubt und eine Auszeit verordnet, die Zukunft des Limburger Oberhirten aber offen gelassen. Er hat den seit Wochen schwer angeschlagenen Oberhirten in eine Auszeit geschickt, formell bleibt der 53-Jährige zunächst im Amt. Die Geschäfte übernimmt aber sofort ein neuer Generalvikar.

Tebartz-van Elst wird Falschaussage, die Kostenexplosion beim Bau seiner 31 Millionen Euro teuren Residenz sowie ein autoritärer Führungsstil vorgehalten. Die Vorgänge in dem Bistum hatten die katholische Kirche in eine neue Vertrauenskrise gestürzt. Selbst einige Bischöfe distanzierten sich von ihm.

Es wird nun angestrebt, die Zukunft des Bischofs noch vor Weihnachten zu klären. Derzeit prüft eine von der Deutschen Bischofskonferenz eingesetzte Kommission die Kosten der Limburger Residenz. Wann der Bericht vorliegt, ist nicht klar.


Der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller sagte: „Hätte er (der Papst) den Bischof direkt zum Amtsverzicht gezwungen oder des Amtes enthoben, wäre das einer Vorverurteilung gleichgekommen.“Der Papst habe die Zügel in die Hand genommen. „De facto ist Franziskus jetzt Bischof von Limburg.“ Eine Rückkehr von Tebartz-van Elst ins Bistum halte er für ausgeschlossen.

Kritiker des Bischofs zeigten zwar Verständnis für die Entscheidung aus Rom, einige sind aber auch enttäuscht. „Ich habe das mit einem eher weinenden als mit einem lachenden Auge mitbekommen“, sagte die Präsidentin der Diözesanversammlung Limburg.

Falls sich der Bischof dazu verleiten lässt, sein Amt nochmals anzutreten, wird ihn das Kirchenvolk des Bistums Limburg mit Schimpf und Schande aus dem Dom jagen. Für sein weiteres Amt gibt es Klöster in sehr abgelegenen Gegenden, wo es kaum Wasser und Strom gibt. Dort kann man Demut lernen.

Dienstag, 24. Dezember 2013

"Lieben wir Gott, gehen wir im Licht" Weihnachtspredigt von Papst Franziskus

<center><img title="»Lieben wir Gott, gehen wir im Licht« Weihnachtspredigt von Papst Franziskus" src="http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/papst1892~_v-videowebm.jpg" alt="Papst Franziskus während der Christmette im Petersdom"/></center>

Papst Franziskus hat mit der Christmette im Petersdom die Festtage eingeläutet. Tausende verfolgten an Heiligabend seine erste Weihnachtspredigt als Papst. Darin hob er die übertragene Bedeutung des Lichts hervor. Zugleich ging er auf die Rolle der Armen ein.

Die erste Christmette von Franziskus als Oberhaupt der katholischen Kirche in St. Peter war ein überaus prächtiger Gottesdienst. Zusammen mit vielen Kardinälen, Botschaftern und Tausenden Gläubigen feierte Franziskus die Geburt Jesu Christi.
<!-- Allerdings war der Gottesdienst mit nur etwas mehr als eineinhalb Stunden deutlich kürzer als in den letzten Jahren. Schon am Nachmittag hatte es lange Schlangen vor der Basilika gegeben, die Christmette wurde auch auf Großleinwänden auf dem Petersplatz übertragen. -->
In seiner Predigt sprach Franziskus vom Licht in der Finsternis und von der Menschwerdung Gottes. Er bezog dies immer wieder auf das alltägliche Erleben vieler Menschen: "Auch in unserer persönlichen Geschichte wechseln helle und dunkle Momente, Licht und Schatten einander ab. Wenn wir Gott und die Mitmenschen lieben, gehen wir im Licht, doch wenn unser Herz sich verschließt, wenn in uns Stolz, Lüge und die Verfolgung der eigenen Interessen vorherrschen, dann bricht in und um uns die Finsternis herein."

Als Franziskus über die Hirten sprach, die in der Erzählung der Bibel die ersten Zeugen der Geburt Jesu sind, kam er auch zu dem Thema, das ihm in den ersten Monaten im Amt wichtig war: die Randfiguren der Gesellschaft. Franziskus hatte sich um Flüchtlinge gekümmert, um Kranke, Arme oder Opfer von Krieg und Gewalt.

Diesen Randfiguren begegnet er auch in Gestalt der Hirten wieder: "Die Hirten waren die Ersten, die die Verkündigung von der Geburt Jesu empfingen. Sie waren die Ersten, weil sie zu den Letzten, den Ausgegrenzten gehörten. Und sie waren die Ersten, weil sie in der Nacht wachsam waren und über ihre Herde wachten. Mit ihnen bleiben wir vor dem Kind stehen, halten wir schweigend inne."

Montag, 23. Dezember 2013

»Erinnerungen« von Willy Brandt

Willy Brandt war einer der bedeutendsten, zugleich populärsten Politiker Deutschlands und einer der herausragenden Sozialdemokraten des 20. Jahrhunderts. <!-- 1989, drei Jahre vor seinem Tod, hat er seine Memoiren vorgelegt, das eindrucksvolle Zeugnis eines bewegten Lebens. -->Wie nur wenige hat Brandt das politische und geistige Klima in Deutschland geprägt, noch heute zählt er zu den großen Leitfiguren unseres Landes.



Drei Jahre vor seinem Tod legte Willy Brandt seine Memoiren 1989 vor, in denen er seinen bewegenden persönlichen und politischen Werdegang nachzeichnet: seine uneheliche Herkunft aus dem Lübecker Arbeitermilieu, die Flucht vor den Nazis ins Exil, die aktive Teilnahme am Kampf gegen Hitler, seine Rückkehr nach Deutschland und die Karriere in der SPD, seine Zeit als erster sozialdemokratischer Kanzler, aber auch seinen Rücktritt anlässlich der Affäre um DDR-Spion Guillaume. Ein Zeitzeugnis ersten Ranges, das die bewegte Geschichte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt.



Wo das heutige sozialdemokratische Führungspersonal nichts anderes als Funktionärskarrieren vorweisen kann, ist der junge Brandt lange Wege durch die Verwerfungen unseres Jahrhunderts gegangen, ehe er im Jahre 1969 zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt wurde.

Mit klarem Urteil, glaubwürdig und sensibel zeichnet Brandt seinen persönlichen und politischen Werdegang nach, der ihn auf ungeahnte Höhen und durch tiefe Täler führte: uneheliche Herkunft aus dem Lübecker Arbeitermilieu, Flucht vor den Nazis ins norwegische und später schwedische Exil, aktive Teilnahme am Kampf gegen Hitler, Rückkehr nach Deutschland und Karriere in der Berliner SPD, Regierender Bürgermeister der geteilten Stadt und langjähriger SPD-Parteivorsitzender, Außenminister in Bonn und erster sozialdemokratischer Kanzler der Bundesrepublik, international geachteter Staatsmann und Friedensnobelpreisträger, schmachvoller Rücktritt anlässlich der Affäre um DDR-Spion Guillaume und glanzvolles Comeback als Präsident der Sozialistischen Internationale und Elder Statesman.

Auch das schwierige Verhältnis zu den Mitstreitern Wehner und Schmidt, die Auseinandersetzungen mit den Gegenspielern Adenauer, Strauß, Barzel und Kohl, die Begegnungen mit Kennedy und Nixon, Breschnew und Gorbatschow, de Gaulle und Mitterrand - all das wird mit der Feder des gelernten Journalisten plastisch geschildert. Brandts Erinnerungen sind ein Zeitzeugnis ersten Ranges, das die bewegte deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts eindrucksvoll spiegelt.


Weblink:

illy Brandt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Willy Brandt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn! - Vorärts! - www.vorwaerts.de
Biografie:

Willy Brandt Erinnerungen
Erinnerungen
von Willy Brandt

Altkanzler Helmut Schmidt wird 95

Helmut Schmidt

Helmut Schmidt zählt zweifelsohne zu den bedeutendsten Kanzlern der Bundesrepublik Deutschland. Für viele verkörperte er den Idealtyp des deutschen Regierungschefs: Erster Diener des Staates, unbestechlich in seiner Urteilsbildung, weltmännisch handelnd und von festen moralischen Überzeugungen getragen.

"Politik ist pragmatisches Handeln zu sittlichen Zwecken", hat Helmut Schmidt einmal gesagt. Weil er stets pragmatisch handelte, hat man ihm früh das Etikett des "Machers" angeheftet. Der Kant-Verehrer war von praktischer Vernunft geleitet und hat die Ratio stets der visionären Weltsicht und der sozialen Romantik vorgezogen und ist damit zu einer historischen Figur geworden.


»Keine Begeisterung sollte größer sein,
als die nüchterne Leidenschaft
zur praktischen Vernunft.«

Als Hamburg 1962 von einer verheerenden Flutkatastrophe heimgesucht wird, handelt der junge Innensenator Helmut Schmidt, da der zuständige Bürgermeister Nevermann nicht verfügbar ist. Von da an gilt er als der Krisenmanager. Nun ging es aufwärts: Schmidt wurde Fraktionsvorsitzender und Teil der legendären Troika. Er wurde Verteidigungs- und Finanzminister. Und endlich, 1974, Bundeskanzler. Die Reformpläne der Ära Brandt legte der Realpolitiker zu den Akten. In der Ostpolitik setzte Schmidt jedoch den Kurs seines Vorgängers Willy Brandt fort.


Er war ein bedeutender Staatsmann mit Sachverstand und Tatkraft, der für ihn zur Unzeit regierte. Überschattet wurde seine Regierungszeit vom "Heißen Herbst" 1977: die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer. Die RAF-Terroristen wollen Gefangene freipressen. Schmidt ging darauf nicht ein - das Todesurteil für Schleyer. Die Sache geht ihm bis heute nach. Schmidts Jahre waren eine bleierne Zeit. Es gab kleine Schritte und große Krisen - aber keine Zeit für große Politik, die er auch zweifelsohne hätte machen können.

Man hat ihn schon damals im Amt geachtet, nun wird der einstige Macher immer mehr verehrt. Seit Jahren ist »Welterklärer« sein Beruf. Vielen gilt er als "der klügste Deutsche". Und doch: Demut wird Helmut Schmidts Sache nicht mehr. Er ist mehr klug als weise, hat eine Menge Schwächen, vor allem aber Format. Er ist der Deutschen liebster Welterklärer. Von niemandem lassen sich die Deutschen so gern die Welt erklären wie von Helmut Schmidt. Er weiß auf jede Frage eine Antwort. Heute, an seinem 95. Geburtstag, ist der überzeugte Raucher beliebter denn je.

Weblinks:

Kanzler, Krisenmanager, Kettenraucher - www.tagesschau.de
 
Helmut Schmidt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Helmut Schmidt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Helmut Schmidt über sein Verhältnis zu Kant - www.oocities.org


Literatur:

Außer Dienst: Eine Bilanz
Außer Dienst: Eine Bilanz
von Helmut Schmidt

Helmut Schmidt: Die späten Jahre
Helmut Schmidt: Die späten Jahre
von Thomas Karlauf

Freitag, 20. Dezember 2013

Willy Brandt, der Menschenfischer

Er war eine Lichtgestalt und ein politischer Hoffnungsträger, der für einen Wandel in der Politik stand. Brandt weckte große Hoffnungen auf beiden Seite des Eisernen Vorhanges in der Hinsicht auf Verbesserung der politischen Beziehungen.

Brandt war ein politischer Visionär, dessen Stärken im Mut zur Demokratie, in der Aussen- und Entspannungspolitik und dem Mut zu innenpoltischen Reformen lagen. Brandt erlag geradezu dem verführerischen Charme des Wagnisses Demokratie.



Er war ein Politiker, wie ihn das vor und nach ihm nie wieder gesehen hat! Willy Brandt verkörperte den neuen Typ des Politikers und generierte nach den bleiernen Adenauer und Erhardt-Jahren einen anderen Politikstil. Es war das Schicksal des großen Mannes: Brandt war ein Menschenfischer, aber privat fehlte ihm die Empathie, die er öffentlch aussstrahlte.

Wiily Brandt Gedenkmarke

Im Ringen um Freiheit, Frieden, und Aussöhnung mit den Völkern Osteuropas hat er sich für das Land verdient gemacht. Geprägt von seinen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und als amtierender Bürgermeister von West-Berlin lag ein wichtiger Schwerpunkt seiner Politik auf der Aussöhnung mit den Völkern in Osteuropa. Seine große Vision vom Fall der Mauer und vom Ende der deutsch-deutschen Teilung durfte er im November 1989 noch miterleben.

Weblinks:

Willy Brandt-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Willy Brandt-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn! Vorärts! - www.vorwaerts.de

Willy Brandt: 1913-1992 - Visionär und Realist
Willy Brandt: 1913-1992 - Visionär und Realist
von Peter Merseburger

Mittwoch, 18. Dezember 2013

Die SPD muss wieder demokratischer werden!

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<table width="60%" border="0">
<tr>
<td>

<blockquote><center>
<a title="Willy Brandt-Zitate" href="http://www.die-zitate.de/personen/154.php" target="blank">
<img title="Willy Brandt Zitate" src="http://www.die-zitate.de/images/bundeskanzler/willy-brandt.jpg" alt="Willy Brandt"/></a>

<i>»Wir wollen mehr Demokratie wagen! «</i>

<p align="right"><a title="Willy Brandt-Zitate" href="http://www.die-zitate.de/personen/154.php" target="blank">Willy Brandt</a></p>
</center></blockquote>

</td>
</tr>
</table>
</center>

Die SPD ist zu einer demokratiefernen Partei geworden. Die SPD muss wieder demokratischer werden! Die ganze Partei feiert <a title="Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn!" href="http://www.vorwaerts.de/113060/willy_brandt-und-die-jugend.html" target="blank">Willy Brandts 100. Geburtstag</a>. Gleichzeitig ignoriert die Parteispitze elementare demokratische Regeln, für die Willy Brandt gekämpft hat. Von seinem reichen politischen Erbe ist in heutigen Zeiten wenig übrig geblieben.

SPD-Chef Sigmar Gabriel schwingt gut gelaunt über das Ergebnis der Mitgliederbefragung  das Zepter und sagt witzelnd über die Große Koalition: "Zwei Leute, die immer gleicher Meinung sind, finden Sie bei uns nicht", kommentiert Gabriel das Adenauer-Zitat. Er hat den ersten Lacher. "Politik besteht immer aus Kompromissen. Aber Kompromisse mit Sozialdemokraten seien die besseren", zitiert Gabriel Willy Brandt, der am heutigen Mittwoch 100 Jahre alt geworden wäre. Der Vertrag der großen Koalition sei insbesondere für die kleinen Leute, sagt Gabriel weiter und überspielt damit den faulen Kompromiß, den er mit der Großen Koalliton geschlossen hat.

Der derzeitige Vorstand missachtet innerparteiliche Opposition und nutzt seine faktische Macht über die Parteimedien und die Beitragsgelder bis hin zum Schalten einer Anzeige in der Bild-Zeitung. Mit dem Eintritt in die große Koalition werden 80 Prozent aller Abgeordneten der Regierungspartei angehören, die Parlamentarische Opposition wird zur Randerscheinung. Schlechte Zeiten also für die Demokratie, denn diese Konstellation riecht buchstäblich nach Stillstand im Lande. - Wir werden er erleben!

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<table width="60%" border="0">
<tr>
<td>

<blockquote><center>

<a title="Willy Brandt-Zitate" href="http://www.die-zitate.de/personen/154.php" target="blank">
<img title="Willy Brandt Zitate" src="http://www.die-zitate.de/images/bundeskanzler/willy-brandt.jpg" alt="Willy Brandt"/></a>
<!--
<i>»Die Demokratie ist uns keine Frage der Zweckmäßigkeit,
sondern der Sittlichkeit. « -->

<i>»Wir stehen nicht am Ende unserer Demokratie,
sondern wir fangen erst richtig an.«</i>

<p align="right"><a title="Willy Brandt-Zitate" href="http://www.die-zitate.de/personen/154.php" target="blank">Willy Brandt</a></p>
</center></blockquote>

</td>
</tr>
</table>
</center>

Doch es gibt auch einen Lichtblick in demokratiefernen Zeiten.<!-- Wir tragen das Wort "Demokratie" nicht zum Spaß im Namen unserer Partei.--> Der demokratische Flügel in der SPD orientiert sich an dem Diktum und kämpft für die Wiederherstellung der Demokratie und ihren Ausbau. Dazu gehört die Stärkung von gesellschaftlicher, parlamentarischer und innerparteilicher Opposition sowie der Rechte und Möglichkeiten von Bürger- und Volksentscheiden.

Weblink:

<a title="Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn!" href="http://www.vorwaerts.de/113060/willy_brandt-und-die-jugend.html" target="blank">Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn!</a>  Vorärts! - www.vorwaerts.de

Dienstag, 17. Dezember 2013

Willy Brandt 100. Geburtstag

Willy Brandt



Er war ein Mann mit vielen Gesichtern: Linkssozialist und Revolutionär, Visionär und Realist, Kanzler der Ostpolitik und der Versöhnung und politischer Brückenbauer. Er war Regierender Bürgermeister von Berlin, Außenminister, Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger. Willy Brandt polarisierte die politischen Lager wie kein zweiter – geliebt und verehrt, zum Idol erhoben von den einen - gehaßt, verleumdet und gejagt von den anderen. Willy Brandt wurde vor 100 Jahren am 18. Dezember 1913 in Lübeck geboren.

Er gehörte zu den überragenden Figuren der deutschen Politik: Willy Brandt hat das Land geprägt wie kein Zweiter. Brandt war ein Politiker mit festen Überzeugungen und Haltung. Er zählte zu den wenigen, die in der Politik moralische Maßstäbe gesetzt haben. Erkonnte Gegnsätze veriene und üerwinden - das war seine politische Stärke. Für ihn basierte politisches Handeln auf sittlichen Maßstäben. Er war ein Charismatiker und ein Mann der politischen Gesten. Viele Bilder haben sich längst in das kollektive Gedächtnis eingebrannt. Das wichtigste Bild war sein berühmter Kniefall in Warschau - eine spontane Geste.


Willy Brandt




»Die Demokratie ist uns keine Frage der Zweckmäßigkeit,

sondern der Sittlichkeit.«





Als Bundeskanzler legte er am 7. Dezember 1970 unmittelbar vor der Unterzeichnung des Warschauer Vertrags zwischen Polen und der Bundesrepublik am Ehrenmal der Helden des Warschauer Ghettos einen Kranz nieder und verharrte schweigend und auf Knien. Auch wenn viele Bundesbürger Brandts Geste zunächst für überzogen hielten - auf internationaler Ebene fiel das Urteil schon damals anders aus: 1971 erhielt er für seine Außenpolitik den Friedensnobelpreis.


Willy Brandt

Die Jahre im skandinavischen Exil 1933 bis 1945 brachten die Wandlung vom linken Dogmatiker zum sozialdemokratischen Pragmatiker, ein Umstand, der Brandt nach den Kriegsjahren rigoros an die Spitze der Berliner SPD führte. Seine souveräne Haltung als regierender Bürgermeister während des Mauerbaus machte ihn endgültig zur charismatischen Figur. Zentrale Kapitel bilden die Kanzlerjahre 1969 bis 1974 und Brandts größtes Verdienst - den Brückenschlag zum Osten. Sein persönliches Schicksal war auf einzigartige Weise mit der politischen Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert verbunden.

Willy Brandt führte die Politk aus ihrer selbst verschuldeten Unmündigkeit und führte dabei einen neuen Politikstil ein. Erst änderte sich der Ton, dann die Politik. Schon als Außenminister suchte Willy Brandt nach Möglichkeiten der Aussöhnung mit den östlichen Nachbarn. Und innenpolitisch wurden in atemberaubendem Tempo Reformen durchgesetzt, die das Leben direkt betrafen. Schnell wurde aus neugieriger Skepsis Zuneigung und dann Begeisterung.

Brandt hat Deutschland nach der Schreckenszeit des Nationalsozialismus "wieder zivilisiert", sagt der Schriftsteller Günter Grass, den seit Anfang der 1960er Jahre mit Brandt mehr als nur politische Freundschaft verband, in einem Interview. Der sozialdemokratische Kanzler habe in der Zeit des "Kalten Krieges" mit seiner Entspannungspolitik den Weg bis zum Fall der Mauer geebnet, so Grass.

Brandts Leben stand unter dem Zeichen steten Bemühens um Demokratisierung, Ausgleich und Versöhnung. Sein Lebensmotto war: "Man hat sich bemüht".

Weblink:

Willy Brandt: Wir waren so stolz auf ihn! Vorärts! - www.vorwaerts.de

Biografie:

Willy Brandt: 1913-1992 - Visionär und Realist
Willy Brandt: 1913-1992 - Visionär und Realist
von Peter Merseburger




»Der lange Weg zur Freiheit« von Nelson Mandela

Nelson Mandela

Mit Nelson Mandela ist eine Symbolfigur im Kampf um Freiheit und Gerechtigkeit und gegen die Apartheid. Er ist zu einer Projektionsfläche der Hoffnung auf eine besseres Südafrika geworden. Er gilt als der »Vater Südafrikas«. In seinem gewaltlosen Widerstand steht er in einer Reihe mit seinem Vorbild Mahatma Gandhi und Martin Luther King. Kaum ein Staatmann und Politiker der Gegenwart kann so reichen Stoff für eine Autobiografie liefern wie der ehemalige südafrikanische Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela.

Denn kaum ein anderer Politiker dieses Jahrhunderts symbolisierte in solchem Maße die Friedenshoffnungen der Menschheit und den Gedanken der Aussöhnung aller Rassen auf Erden wie Nelson Mandela, dessen Rolle für seinen Kontinent mit der Gandhis für Indien verglichen wurde. Seine trotz langer Haft ungebrochene Charakterstärke und Menschenfreundlichkeit haben nicht nur die Bewunderung seiner Landsleute, sondern aller friedenswilligen Menschen auf der Welt gefunden.

Obwohl als Häuptlingssohn, hochgebildeter und sprachenkundiger Rechtsanwalt gegenüber der schwarzen Bevölkerung privilegiert, war er doch nicht von vornherein zum Freiheitskämpfer und international geachteten Politiker prädestiniert. Erst die fast drei Jahrzehnte währende Gefängnishaft hat ihn zum Mythos der schwarzen Befreiungsbewegung werden lassen.

Die Autobiografie schildert seinen langen Weg zur Freiheit. Nelson Mandelas Lebensgeschichte ist über die politische Bedeutung hinaus ein spannend zu lesendes, kenntnis- und faktenreiches Dokument menschlicher Entwicklung unter Bedingungen und Fährnissen, vor denen die meisten Menschen innerlich wie äußerlich kapituliert haben dürften.

Die Autobiografie zeigt die Stationen seines Lebens auf. Langer Kampf gegen die Apartheid und die rassistische Regierung Südafrikas, für den er beinahe 30 Jahre im Gefängnis verbracht hat, danach Präsidentschaft und der Friedensnobelpreis dafür, dass er trotz seiner persönlichen Leiden auf den Dialog und die Versöhnung zwischen den Schwarzen und den Weißen setzt.

In seiner Autobiographie gewährt der Staatsmann zudem Einblicke in die Hintergründe der politischen Entwicklung Südafrikas. Der Leser kann sich ein Bild von der persönlichen Entwicklung Mandelas machen und von den Beweggründen eines Mannes, der nicht von Kindesbeinen an zum Revolutionär erzogen wurde, sondern der erst nach und nach erkennt, dass er trotz seiner eigenen erfolgreichen Karriere als Anwalt nicht die Augen verschließen kann vor der Ungerechtigkeit und der diskriminierenden Politik seines Landes.

Das "Wir" in der SPD hat entschieden

Das "Wir" in der SPD hat die Zweifel hinweggewischt und sich in der Abstimmung für eine Große Koalition entschieden, denn eine Beteiligung an der Macht wiegt nun mal alle Zweifel auf und bringt auch die letzten Zweifler zum Verstummen. Die Aussicht auf die Macht hat die Mitglieder in der SPD mobilisiert.

Die Mitglieder sind "sozialdemokratisiert" worden. Das "Wir" ist Partei gewordene Abstimmung - dass dabei nur ein Bruchteil des Wählerwillens bei der Bundesagswahl berücksichtigt worden ist, juckt jetzt niemand in der Parteispitze mehr. Wie gut, dass die oberen Sozialdemokraten bei der Gewissensentscheidung ihrer Mitglieder "behiflich" waren.

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<table width="60%" border="0">
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<td>
<blockquote><center>
<!-- »Politiker beherrschen die Kunst, so viele Worte zu machen, daß sie hinterher Wahl haben, zu welchem sie stehen.« --><i>»Reizworte wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und Demokratie verlieren ihren Schrecken, wenn sie einmal sinnvoll angewendet worden sind.«</i>

<p align="right"><a title="Dieter Hildebrandt-Zitate" href="http://www.die-zitate.de/personen/272.php" target="blank">Dieter Hildebrandt</a></p>
</center></blockquote>
</td>
</tr>
</table>
</center>

Die Sozialdemokratie hat gesiegt und dabei als Partei funktioniert, auch wenn sei nicht alle Zweifel an der Basis ausräumen konnte. Die Parteirevolte von unten ist ausgeblieben und die Enthauptung der Führungsspitze erspart. <!-- Die Vorstands-Guillotine wurde wieder eingepackt. -->Geblieben ist ein Haufen Aufrechter, die sich nicht umstimmen ließen. Bei einer so massiven Kampagne der Führung gegenüber der Basis gab es doch noch ein paar Mitglieder, die dem Druck widerstanden haben. Respekt aber für die 24% SPD-Mitglieder, die mit "Nein" gegen die große Koalition gestimmt haben.

Gabriel erklärte, dass diese 24% genauso gute Sozialdemokraten seien, wie alle, die mit "Ja" gestimmt hätten. Er hofft, dass sie der SPD treu bleiben, weil er ihnen beweisen will, dass die 76%, die für die Große Koalition gestimmt haben, Recht hatten. Irgendwie klingt das ja noch halbwegs nett. Aber warum denkt er, er sollte das sagen? Warum muss das aufrechte Viertel in der SPD noch gelobt werden?

<center>
<table width="60%" border="0">
<tr>
<td>
<blockquote><center>
<i>»Man darf die Mehrheit nicht
mit der Wahrheit verwechseln.«</i>
<p align="right">Jean Cocteau</p>
</center></blockquote>
</td>
</tr>
</table>
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Bei einer so massiven Kampagne der Führung gegenüber der Basis gab es doch noch ein paar Mitglieder, die dem Druck widerstanden haben. Die Diskussion auf der Führungsebene war ja nach dem Parteikonvent entschieden. Es war also klar, welches die gewünschte Entscheidung sein würde. Das Mitgliedervotum, so es gegen die Führung gelaufen wäre, hätte schließlich den Charakter einer Revolution gehabt. Diese hätte sicherlich eien Wechsel an der Parteiführung herbeigeführt und bewirkt.
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Unterstrichen wurde dies durch den Vorstand, indem für diesen Fall der Komplett-Rücktritt angekündigt wurde. Revolution also einschließlich einer (Selbst-) Enthauptung der Partei. Wer von den SPD-Mitgliedern also in Revolutionsstimmung war, einschließlich meiner Wenigkeit, hat mit „Nein“ gestimmt. Der vernünftige Rest stimmte mit „Ja“.

Was lehrt mich das? Eigentlich nichts. Die Revolution ist ausgeblieben, nachdem sie zur Revolution erklärt wurde. Ursprünglich war es ja nur ein Mitgliedervotum. Da hätten noch viel mehr mit „Nein“ gestimmt.
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Jenseits der Illusionen

In "Neuvermessung und Politik" geht Steinbrück auf die Zukunft der Parteiendemokratie ein. "Von diffusen und marginalen Ausnahmen abgesehen, bietet keine Partei mehr eine geschlossene Weltanschauung." Dies führe zu einer weitgehenden Entideologisierung der politischen Landschaft und auch zu einem Wähler- und Mitgliederschwund. Viele Menschen haben den Eindruck, dass Politikern ein "Kompass" fehlt, der eine klare Richtung vorgibt. Zukunftssicherung bedarf erheblicher Anstrengungen und der Sozialstaat kann nur durch einen Umbau erhalten werden. Steinbrück glaubt, dass viele Bürger eine unbequeme Realitätsbeschreibung akzeptieren würden. Er kritisiert die parteiinternen Auswahl- und Aufstiegsmechanismen, die Seilschaften zur Folge haben, sieht auf der anderen Seite aber auch keine Alternative zur Parteienstruktur. Die Erwartungen der Menschen sind ambivalent, so dass kein Politiker mehr in der Lage ist, es allen Menschen recht zu machen.

In "Freiheit - Solidarität - Gerechtigkeit" erläutert Steinbrück, wie er den Weg in die SPD gefunden hat und wie er die aktuelle Situation der SPD sieht. Er greift politische Themen wie "Rente mit 67", "Agenda 2010" und "Hartz IV" auf und thematisiert die Probleme, die seine Parteikollegen mit diesen Themen haben. Bundestagswahl 2009 und Wahl in Hessen werden ebenso reflektiert, wie die Beziehungen zu den Gewerkschaften und zu den Jusos. Steinbrück gibt 7 Empfehlungen für die Revitalisierung der SPD.

"Politiker beherrschen die Kunst, so viele Worte zu machen, daß sie hinterher Wahl haben, zu welchem sie stehen." Dieter Hildebrandt -->

Montag, 16. Dezember 2013

Opposition in Kiew setzt auf Dauerprotest

Demonsranten halten den Unabhängigkeitplatz in Kiew besetzt.


Die ukrainischen Demonstranten treten für eine Annäherung der Ukraine an die Europäische Union ein. Seit November 2013 gehen sie massenweise auf die Straße. Ihre zentrale Forderung: Präsident Viktor Janukowitsch und seine Regierung sollen zurücktreten. Und ein Partnerschaftsabkommen mit der EU solle endlich unterzeichnet werden. Das zu tun hat die ukrainische Regierung zuerst unter dem Druck Russlands ab- und nun doch wieder zugesagt.

Daran will Oppositionsführer Vitali Klitschko - der Präsident der Ukraine werden möchte - allerdings nicht so recht glauben. "Präsident Janukowitsch tut jetzt plötzlich so, als wolle er das EU-Abkommen doch noch unterschreiben. Ich frage sich: Warum hat er es dann nicht längst getan?", sagte der Box-Weltmeister. Reine Propaganda, um die Massen ruhigzustellen? Derweil protestieren die Menschen in der Ukraine weiter - bei eisigen Temperaturen.

Auf dem Maidan wettert Klitschko gegen seinen Widersacher Janukowitsch, der die frühere Sowjetrepublik in eine Zollunion mit dem Nachbarland Russland statt in Richtung EU führen wolle. Es sind mehrere Abkommen mit Russland geplant - viele Demonstranten fürchten, die Regierung werde sie dabei vor vollendete Tatsachen stellen.

Es herrscht ein großer Respekt vor den Menschen, die in der Kälte demonstrieren. Unabhängig davon wie die Sache ausgeht, werden auch in der Ukraine früher oder später ein paar wenige ohnehin "grosse" und/oder einflussreiche Leute profitieren. Schade nur, das so viele andere dabei auf der Strecke bleiben.

Staatsbegräbnis für Nelson Mandela

Staatsbegräbnis für Nelson Mandela, Begräbnisfeierlichkeiten


Nelson Mandela hat seinen letzten Weg in seine Heimat am Ostkap angetreten, wo er aufwuchs und auch beerdigt sein wollte. Zehn Tage nach seinem Tod ist der südafrikanische Freieheitskämpfer und Friedensnobelpreisträger in seinem Heimatdorf Qunu im Familiengrab beigesetzt worden.

Angehörige und etwa 400 Ehrengäste erwiesen dem Freiheitskämpfer bei dem Staatsbegräbnis die letzte Ehre, neben den Angehörigen und Freunden auch die Staatsgäste, einige südafrikanische Minister, ANC-Politiker und Militärs sowie andere Ehrengäste.

Zuvor hatten rund 4.500 Trauergäste aus aller Welt bei einer bewegenden Trauerfeier in einem eigens errichteten Festzelt im Südosten des Landes Abschied von Mandela genommen. Der erste schwarze Präsident des Landes nach dem Ende der Apartheid war am 5. Dezember im Alter von 95 Jahren gestorben.

In seinem Heimatdorf Qunu hat er seine letzte Ruhe nach einem langen Leben und Kampf für die Freiheit gefunden.

Sonntag, 15. Dezember 2013

Südafrika und die Welt trauern um Nelson Mandela

Nelson Mandela

Südafrika und die Welt trauern um Nelson Mandela. Für die Südafrikaner war er eine Vaterfigur und ein unerschrockerner Kämpfer für die Freiheit, welche er sein ganzes Leben widmete. Der Vater Südafrikas führte das Land aus seiner tiefen Dunkelheit, die den Namen »Apartheit« trug. Mit gewaltfreiem Widerstand nach seinem Vorbild Mahatma Gandhi hat er die Apartheid besiegt. Nelson Mandela ist der Schöpfer des demokatischen Südafrika und der Gleichberechtigung der Schwarzen.

Nelson Mandela hat jedoch nicht nur in den Herzen der Südafrikaner einen festen Platz, der Friedensnobelpreisträger und Freiheitskämpfer genoss weltweites Ansehen. Nicht zuletzt achteten ihn viele für seinen außergewöhnlichen Werdegang und schätzten seinen Kampf für die Gleichberechtigung und Freiheit der Menschen, umso mehr als seine eigene Vergangenheit diesen Weg der Aussöhnung nicht selbstverständlich erscheinen ließ.

"Er ist wandelnde Geschichte. Einer der außergewöhnlichsten Menschen aller Zeiten. Ein Mann, dessen Wärme, Mut und unerschütterlicher Einsatz für den Frieden Millionen Menschen aller Altersgruppen und Hautfarben weltweit inspiriert hat," bemerkte die US-amerikanische Medien-Ikone Oprah Winfrey einmal. "Er wird von Politikern der ganzen Welt verehrt, von unseren religiösen Anführern respektiert und von anderen Legenden unseres Jahrhunderts bewundert."

Nelson Mandela


"Ich habe das Ideal einer demokratischen und freien Gesellschaft vertreten, in der alle Menschen in Harmonie und mit gleichen Möglichkeiten zusammenleben."
Nelson Mandela, 1964
"Ich habe das Ideal einer demokratischen und freien Gesellschaft vertreten, in der alle Menschen in Harmonie und mit gleichen Möglichkeiten zusammenleben", sagte Mandela bereits 1964, als er im sogenannten Rivonia-Prozess wegen Sabotage und Aufruhr vor Gericht stand. Mehr als 27 Jahre saß Mandela für seine Überzeugungen im Gefängnis.

Doch selbst während dieser schwierigen Zeit kämpfte er weiter für seine Ideale. Als der damalige Staatspräsident Botha ihm auf internationalen Druck hin 1985 die Freilassung bei öffentlicher Gewaltentsagung anbot, lehnte er ab - und forderte im Gegenzug die Legalisierung des African National Congress (ANC) und die Abschaffung der Apartheid. Nur zwei Monate nach Amtsantritt des neuen Staatspräsidenten Frederik Willem de Klerk wurde Mandela 1990 entlassen.

Kurze Zeit später stand Mandela an der Spitze der Anti-Apartheidbewegung und bereits 1991 waren alle wesentlichen Apartheidgesetze abgeschafft. Zusammen mit de Klerk, der sein Amt mit dem Versprechen angetreten hatte, die Rassenaussöhnung voranzutreiben, erhielt Mandela 1993 den Friedensnobelpreis: für ihre Bemühungen zur Auflösung des Apartheid-Regimes, dafür, dass sie mit ihrer Politik des Friedens und der Aussöhnung blutigeren Konflikten vorbeugen konnten, und dafür, dass sie den Weg für ein neues, demokratisches Südafrika geebnet hatten.

Ein Jahr daanch wurde Mandela 1994 zum ersten schwarzen Staatspräsidenten Südafrikas gewählt. In diesem Amt prägte er das Bild des weisen Mannes, der Südafrika in einen modernen, demokratischen Rechtsstaat zu transformieren vermochte und es aus der internationalen Isolation herausführte.

Weblinks:

Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
von Nelson Mandela

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Meine Waffe ist das Wort
Meine Waffe ist das Wort
von Nelson Mandela

Blog-Artikel:

Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela ist tot

Ukrainische Opposition lehnt Dialog ab

Proteste in der Ukraine


Im Machtkampf in der Ukraine sieht die Opposition keine Chance mehr auf eine friedliche Einigung mit der Regierung. Nach der nächtlichen Polizeigewalt ist jeder Weg zu Kompromissen versperrt, sagte Oppositionspolitiker Klitschko. Präsident Janukowitsch bot aber erneut Gespräche an.

Oppositionspolitiker Vitali Klitschko


Als junger Sportler hat Vitali Klitschko gelernt, mit seinen Kräften gut hauszuhalten. Doch das, was die Demonstranten gerade gemeinsam am Maidan für die Freiheit der Ukraine durchmachen, ist viel mehr als ein Boxkampf – und bringt auch den Boxer langsam an den Rand seiner Kräfte. Es ist ein harter Schlag gegen die demokratische Bewegung.

Es ist jetzt schon der 21. Tag der Proteste angebrochen, die Eiseskälte wird immer unerträglicher. Dennoch haben die Demonstranten die von den Sicherheitskräften zerstörten Barrikaden wieder aufgebaut und sind sich alle einig: <i>"Wir werden niemals aufgeben, bis unser Ziel erreicht ist!"</i>

Präsident Janukowitsch tut jetzt plötzlich so, als wolle er das EU-Abkommen doch noch unterschreiben. Alle in der Ukraine wissen, dass er ein Getriebener Russlands ist.

Samstag, 14. Dezember 2013

Protest in der Kälte - Opposition in der Ukraine auf den Barrikaden

Die Opposition geht in der Ukraine trotz eisiger Kälte auf die Barrikaden. Die ukrainischen Demonstranten treten für eine Annäherung der Ukraine an die Europäische Union ein. Seit November 2013 gehen sie massenweise auf die Straße.

Ihre zentrale Forderung: Präsident Viktor Janukowitsch und seine Regierung sollen zurücktreten. Und ein Partnerschaftsabkommen mit der EU solle endlich unterzeichnet werden. Das zu tun hat die ukrainische Regierung zuerst unter dem Druck Russlands ab- und nun doch wieder zugesagt.

Daran will Oppositionsführer Vitali Klitschko - der Präsident der Ukraine werden möchte - allerdings nicht so recht glauben. "Präsident Janukowitsch tut jetzt plötzlich so, als wolle er das EU-Abkommen doch noch unterschreiben. Ich frage mich: Warum hat er es dann nicht längst getan?", schreibt der Box-Weltmeister in einem Gastbeitrag für die "Bild". Reine Propaganda, um die Massen ruhigzustellen? Derweil protestieren die Menschen in der Ukraine weiter - bei eisigen Temperaturen.

Der Protest in der Kälte hält an. Auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz Maidan sind weiterhin Tausende Demonstranten versammelt. Etwa 6.000 Sicherheitskräfte im Einsatz hatten den Platz abgeriegelt. Die Oppositionspartei Udar (Schlag) von Boxweltmeister Vitali Klitschko hat aus Angst vor einer Erstürmung durch Sicherheitskräfte ihre Parteizentrale evakuiert.

Oppositionspolitiker Vitali Klitschko "Wenn Blut vergossen wird, wird es an den Händen dessen kleben, der die Räumung angeordnet hat - an Janukowitschs Händen".
Vitali Klitschko
Oppositionpolitiker Vitali Klitschko hat seine Anhänger aufgerufen, standhaft zu bleiben und friedlich ihr Recht zu verteidigen, in einem freien Land zu leben. An die Regierung gewandt sagte der Box-Weltmeister: "Wenn Blut vergossen wird, wird es an den Händen dessen kleben, der die Räumung angeordnet hat - an Janukowitschs Händen".

Freitag, 13. Dezember 2013

Nelson Mandelas Vermächtnis

Nelson und Winnie Mandela

Nelson Mandela hat die Nation geeint. Doch Mandelas Vermächtnis, die Idee einer "Rainbow Nation", in der Hautfarbe, Religion und Herkunft keine Rolle spielen, steht auf wackeligen Füßen. Die größte politische Kraft des Landes, der ANC, ist korrupt bis in die allerhöchsten Führungspositionen und dies schließt Staatspräsident Zuma ein. Mandelas potentielle Erben sind zerstritten und zeigen sich bislang wenig kompromissbereit. Das sind keine erbaulichen Aussichten für die Zukunft.

In den Schlagzeilen ist fast täglich von Korruption, von Vetternwirtschaft und Selbstbedienung die Rede. Das Land ist in Korruption und Veternwirtschaft erstarrt. Der ANC tut sich schwer, mit Mandelas Erbe verantwortungsvoll umzugehen. Mandelas - "Madibas" - Fußstapfen scheinen zu groß, als das der ANC in sie hineintreten könnte. Die Schuhe des ANC sind zu klein: er tritt nur noch auf der Stelle.


Nelson Mandela »Die Hoffnung auf eine bessere Welt,
kann die Wirklichkeit verändern.«

Nelson Mandela
Die Schwarzen sind formell gleichberechigt und haben die gleichen Wahlrechte wie die Weißen in Südafrikas. An ihrer materiellen Situation hat sich jedoch nichts geändert: die meisten fristen ihr Dasein immer noch in bitterer Armut, während die Reichen in Südafrika auch Dank des ANC immer reicher werden. Der ANC tut nichts gegen die herrschende Ungleichheit im Land. Die soziale Kluft zwischen Arm und Reich verläuft auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid ziemlich genau an der Trennlinie zwischen Schwarzen und Weißen.

Eine neue Gesellschaft ist in Südafrika bislang nicht entstanden. Einziger Lichtblick im Regenbogenland ist die neue entstandene scharze Mittelschicht, die es in den 18 Jahren der ANC-Regierung zu Wohlstand gebracht hat. Eine gut ausgebildete und gut verdienende schwarze Mittelschicht gibt es zwar, aber sie ist sehr klein. Dabei ist sie es, die den Leim für Südafrikas Gesellschaft bilden muss, wenn Mandelas Vermächtnis Bestand haben soll.

Literatur:

Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
von Nelson Mandela

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Meine Waffe ist das Wort
Meine Waffe ist das Wort
von Nelson Mandela

Blog-Artikel:

Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela ist tot

Blog-Artikel Nelson Mandela:

Nelson Mandela
Nelson Mandela






























Nach Mandelas Tod wächst die Sehnsucht

Nelson Mandela

Mit Nelson Mandela ging einer der letzten Großen der Geschichte - eine epochale Ikone, die für Freiheit und Gerechtigkeit gestanden hat. Mandela verkörperte die Sehnsucht nach versöhnendem Geist über den Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten des Lebens. Das Zeitalter der Menschheitsführer, die im Alleingang Epoche machten, geht zu Ende. Die Freiheitshelden von morgen können nur gemeinsam siegen.

Mit seinem Tod ist Nelson Mandela vom Nationalhelden Südafrikas in den Heiligenstand erhoben. Schon zu Lebzeiten galt der Friedensnobelpreisträger, der vom Gefangenen des Apartheid-Regimes zum ersten schwarzen Präsidenten aufstieg, als Legende, eine Sagenfigur der Realgeschichte. Mit seienm Tod ist der unerschrockene Freiheitskämpfer zu einer unsterblichen Figur geworden.

Nelson Mandela hat mit seinem Leben ein modernes Märchen erzählt, das Wirklichkeit wurde und zugleich selbst den Zeitzeugen unglaublich erschien. Seine Leistung wirkt übermenschlich, seine revolutionäre Botschaft, dass selbst die Schwächsten mit dem Geist unbeirrbarer Liebe und Versöhnung ein Gewaltregime von Hass und Trennung zu überwinden vermögen, trägt religiöse Züge.

„Die schwebst über der Welt wie ein Komet und hinterlässt ein Licht, dem wir folgen sollten“, sprach Mandelas Enkel Zozuku Dlamini im Stadion von Johannesburg große Worte für den Geehrten. „Mandelas Geist wird ewig leben“, sagte Chinas Vizepräsident Li Yuanchao, als „Leuchtfeuer der Hoffnung und Menschenrechte“, so UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, und für US-Präsident Barack Obama war er „der große letzte Freiheitskämpfer des 20. Jahrhunderts“ – „ein Gigant der Geschichte“, vereint zur Dreifaltigkeit mit Mahatma Ghandi und Martin Luther King.

Die Größe des Geehrten, die aus den Huldigungen spricht, überwältigt die Hinterbliebenen, nicht, weil Nelson Mandelas Verdienst das menschliche Maß übersteigt, sondern weil es in der heutigen Welt kaum noch möglich erscheint, einem einzelnen Menschen eine Lebensleistung mit solcher einheitsbildender und sinnstiftender Kraft zuzutrauen. „Es könnte durchaus sein, dass er der letzte große Mensch war“, schrieb der südafrikanische Schriftsteller J.M. Coetzee in einem Nachruf. „Denn der Gedanke der Größe verschwindet allmählich im Dunkel der Geschichte.“

Mehr denn je ist die Weltgemeinschaft heute miteinander verbunden und aufeinander angewiesen, teilt die Menschheit mehr oder weniger das gleiche Schicksal. Aber im unüberschaubaren Dickicht der Beziehungen, Abhängigkeiten und Interessen, schwindet die Hoffnung, dass einzelne Männer oder Frauen künftig ähnlich geschichtsmächtige Wirkung durch ein Lebenswerk erzeugen könnten. Die Sehnsucht nach dem Heiligen, nach einem versöhnenden Geist, der verbindliche Werte verkörpert, die Sinn und Einheit über alle Grenzen des Trennenden hinaus zu stiften vermögen, wird dadurch auch in der säkularisierten Welt nicht geringer.

Nelson Mandela war eine solche Lichtgestalt, welche die Sehnsucht nach einem versöhnenden Geist über den Gegensätzen erfüllen konnte. - Möge er anderen Vorbild sein und Beispiel geben!

Literatur::

Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
von Nelson Mandela

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Meine Waffe ist das Wort
Meine Waffe ist das Wort
von Nelson Mandela

Blog-Artikel:

Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela ist tot


Blog-Artikel Nelson Mandela:

Nelson Mandela
Nelson Mandela

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Mandelas große Vision »A better life for all« hat sich nicht erfüllt

Jacob Zuma

Nelson Mandela überwand die Grenze zwischen Rasse und Klasse durch persönliches Handeln. Was sich nicht erfüllte, ist die materielle Gleichheit zwischen Weißen und Schwarzen. Mandelas große Vision »A better life for all« hat sich nicht erfüllt. Dennoch war der große politische Visionär eine Projektionsfläche für viele Menschen in Südafrika.

Jacob Zuma ist als Politiker das genaue Gegenteil von Nelson Mandela: er gilt als wenig visionär, führungsschwach und zudem als korrupt. Zuma hat keine Visionen für das Land, um es weiter voranzubringen und die Schranken zu überwinden, steht jeoch in dem Verdacht, die Vetternwirtschaft zu begünstigen. Dennoch bestätigte der ANC Zuma im Dezember 2012 als Parteichef.

Präsident Jacob Zuma ist im ANC trotz seines beeindruckenden Wahlsieges wegen seiner Skandale, aber vor allem seiner eklatanten Führungsschwäche selbst parteiintern umstritten, zum anderen ist das Land unter ihm in eine schwere wirtschaftliche Krise geschlittert, die Südafrikas Bevölkerung und auch auch ausländische Investoren zunehmend verunsichert.

In den Schlagzeilen ist fast täglich von Korruption, von Vetternwirtschaft und Selbstbedienung die Rede. Das Land ist in Korruption und Veternwirtschaft erstarrt. Der ANC tut sich schwer, mit Mandelas Erbe verantwortungsvoll umzugehen.

Noch eine schillernde Anekdote am Rande: Der ANC wurde schon von der DDR unterstützt als zur gleichen Zeit die (alte) Bundesrepublik zum Apartheid-Regime allerbeste wirtschaftliche und politische Kontakte pflegte, man denke nur an das Bild mit Botha und F. J. Strauß.

Weblink:

ANC bestätigt Zuma als Parteichef - www.tagesspiegel.de/politik

Literatur:

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Freitag, 6. Dezember 2013

Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela ist tot

Nelson Mandela

Südafrika trauert um seinen Nationalhelden: Der frühere Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela ist tot. Er starb im Alter von 95 Jahren in Johannisburg. Das Land habe seinen "großen Sohn" verloren, teilte Staatschef Zuma mit. Weltweit würdigten Regierungs- und Staatschefs den Anti-Apartheid-Kämpfer, der ein Leben für die Freiheit verbracht hat. Nicht nur Südafrika, sondern die ganze Welt hat einen großen Sohn verloren.

Sein Eintreten für Frieden und Gewaltlosigkeit und Aussöhnung nach 27 Jahren Haft ist beispiellos. Er steht in einer Reihe mit Mahatma Gandhi und Martin Luther King. Nelson Mandela war ein entschiedener Kämpfer gegen das Apartheid-System, der einen langen Weg zur Freiheit beschritt.

Gewaltfrei hatte er jahrelang gegen das Apartheid-Regime gekämpft. Mandela hatte wegen seines Kampfes gegen das rassistische System der Apartheid 27 Jahre lang im Gefängnis gesessen, davon 18 Jahre auf der berüchtigten Gefangeneninsel Robben Island. 27 Jahre dauert es, bis der berühmteste Gefangene 1990 der Welt entlassen wurde. Im Jahr 1994 wurde Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten seines Heimatlands gewählt, bis zum Jahr 1999 blieb er im Amt.


»Ich bin kein Heiliger, sondern nur ein Sünder, der sich bemüht.«
Nelson Mandela

Nelson Mandela ist der Schöpfer des demokratischen Südafrika. Für seinen Einsatz für ein demokratisches Südafrika ohne Rassenschranken wurde ihm 1993 zusammen mit dem damaligen weißen Präsidenten Frederik de Klerk der Friedensnobelpreis verliehen. Mandela ebnete den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weißen. Zuma bezeichnete seinen Amtsvorgänger als "Vater der Demokratie".
Nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Präsidenten hatte sich Mandela für mehrere von ihm gegründete Stiftungen für wohltätige Zwecke engagiert, darunter eine Stiftung, die kostenlos Medikamente an HIV-Infizierte verteilt. Seit einigen Jahren war Mandela wegen seines hohen Alters zunehmend geschwächt und nur noch selten in der Öffentlichkeit zu sehen.

Bis zuletzt blieb der Kämpfer für Gerechtigkeit aber die moralische Instanz in seinem Land, in aller Welt wurde er tief verehrt. Seine Landsleute haben ihn schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen verehrt.

Literatur::

Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
von Nelson Mandela

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Meine Waffe ist das Wort
Meine Waffe ist das Wort von Nelson Mandela


Blog-Artikel Nelson Mandela:

Nelson Mandela
Nelson Mandela