Freitag, 28. Februar 2014

Timoschenko-Rede löste geteiltes Echo aus

Julia Timoschenko bei ihrer Rede auf dem Maidan

Die emotionale Rede von Julia Timoschenko löste ein geteiltes Echo aus. Die Reaktionen auf die Rede unter den Demonstranten waren gemischt: Während viele die Ansprache begrüßten, pfiffen andere.

Die Reaktion der Demonstranten spiegelt durchaus Timoschenkos Status wieder, denn die Politikerin ist in der Ukraine alles andere als unumstritten. Die 53-Jährige ist eine der schillerndsten, aber auch umstrittensten Figuren der Ukraine. Die machtbewusste Politikerin war eine der Führerinnen der »Orangenen Revolution« von 2004.

Bevor Timoschenko politisch breit in Erscheinung trat, war sie erfolgreiche Unternehmerin. Ihr Vermögen wurde 2007 auf mehrere hundert Millionen Dollar geschätzt, die sie im Energiesektor verdiente.

In diesem Zusammenhang gab es mehrfach Ermittlungen gegen Timoschenko. 2011 war sie wegen angeblichen Amtsmissbrauchs festgenommen und zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte dies stets als politisch motiviert bezeichnet.

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"Ihr dürft jetzt nicht aufhören" - www.tagesschau.de/ausland

Donnerstag, 27. Februar 2014

Julia Timoschenko von einer jubelnden Menge begeistert empfangen

Julia Timoschenko bei ihrer Rede auf dem Maidan

Bei ihrer Ankunft auf dem Maidan im Zentrum der Hauptstadt wurde die frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko von einer jubelnden Menge begeistert empfangen. Bei ihrem Auftritt saß die Politikerin, die an einer Rückenerkrankung leidet, im Rollstuhl.

Ihre ersten Worte lautete: "Ehre den Helden." Sie erinnerte damit an die mindestens 82 Toten, die in den vergangenen Tagen bei den Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei ums Leben gekommen waren.

"Als Scharfschützen mit Kugeln in die Herzen unserer Jungen feuerten, trafen sie auch unsere Herzen, und dort werden diese Wunden immer bleiben", sagte sie bei ihrer Rede auf dem Maidan. Bereits bei ihrer Ankunft in Kiew forderte Timoschenko, diejenigen zu bestrafen, die für den Tod der Demonstranten verantwortlich seien.

Julia Timoschenko scheint nicht die geeignete Person für einen Neuanfang in der Ukraine zu sein. Die Politikerin und frühere Öl-Baronin war während ihrer Amtszeit selbst massiv in Korruption verwickelt. Die Ukraine braucht aber einen Neuanfang mit neuen Kräften, welche die politische Zukunft des Landes gestalten können.

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"Ihr dürft jetzt nicht aufhören" - www.tagesschau.de/ausland

Dienstag, 25. Februar 2014

Timoschenko fordert Fortsetzung der Maidan-Proteste

Julia Timoschenko bei ihrer Rede auf dem Maidan

Die ehemalige ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko ist nach mehr als zweieinhalb Jahren Haft wieder frei. Am Tage der Absetzung von Staatschef Janukowitsch vom Parlament wurde sie in Charkiw aus der Haft entlassen.

Julia Timoschenko ist auf dem Maidan wie eine Heldin gefeiert worden. Das war so nicht unbedingt zu erwarten. Die "Ikone" der Opposition forderte die Demonstranten auf, keinesfalls den Druck zu verringern.
In der Hauptstadt Kiew hat die ehemalige Präsidentin Julia Timoschenko die Menschen in einer bewegenden Rede aufgerufen, weiter zu demonstrieren und den Kampf um die Freiheit nicht aufzugeben.

Proteste in Kiew

Wenige Stunden nach ihrer Freilassung hat die frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko die Demonstranten auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew zur Fortsetzung der Proteste aufgerufen.
Die Ex-Regierungschefin will offenbar bei der nächsten Präsidentenwahl antreten. Es ist jedoch fraglich, ob die Regierungschefin mit zweifelhafter Vergangenheit die geeignete Person ist, die Ukraine in die Zukunft zu führen.

Timoschenko scheint nicht die geeignete Person für einen Neuanfang in der Ukraine zu sein. Sie war selbst massiv in Korruption verwickelt und wird nun von allen als »Revolutionsheld« gefeiert. Eine etwas verquere Heldenverehrung, denn sie war es nicht, die auf dem Maidan ihr Leben für eine neue Ukraine gegeben hat.

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"Ihr dürft jetzt nicht aufhören" - www.tagesschau.de/ausland

Sonntag, 23. Februar 2014

In der Ukraine hat das Parlament Janukowitsch abgesetzt

Viktor Janukowitsch

In der Ukraine überstürzen sich die Ereignisse, doch der Machtkampf scheint entschieden. Das Parlament in Kiew hat den ukrainischen Präsidenten Janukowitsch seines Amtes enthoben und Neuwahlen am 25. Mai beschlossen. Janukowitsch lehnte kurz davor einen Rücktritt ab und sprach von einem Staatsstreich. Die Ex-Regierungschefin Timoschenko kam frei und will als Präsidentschaftskandidatin antreten.

Das ukrainische Parlament hat Präsident Viktor Janukowitsch entmachtet. Seine politische Ära ist zu Ende gegangen. Eine große Mehrheit von 328 Abgeordneten stimmte für die Amtsenthebung und erklärte ihn für abgesetzt. Der Staatschef übe sein Amt nicht aus, erfülle seine Verpflichtungen nicht und habe sich widerrechtlich Vollmachten angeeignet, begründeten die Parlamentarier den Beschluss.

Zugleich stimmten die Abgeordneten dafür, am 25. Mai vorgezogene Neuwahlen abzuhalten. Nach der Abstimmung erhoben sich viele Parlamentarier von ihren Sitzen, applaudierten und sangen die Nationalhymne.

Etwa eine Stunde zuvor hatte Janukowitsch in einem Fernsehinterview einen Rücktritt ausdrücklich abgelehnt. "Ich habe nicht vor zurückzutreten", sagte er in dem Interview in der ostukrainischen Stadt Charkiw. Er sei weiterhin "der rechtmäßig gewählte Präsident" des Landes und werde die Ukraine nicht verlassen.

Die aktuellen politischen Entwicklungen bezeichnete er als Staatsstreich. Die jüngsten Beschlüsse des Parlaments in Kiew seien gesetzwidrig. "Alles, was derzeit in diesem Parlament geschieht, ist Banditentum." Er fügte hinzu: "Wir sehen die Wiederholung des nationalsozialistischen Umsturzes der 1930er-Jahre in Deutschland."

Die frühere Regierungschefin Julia Timoschenko, die seit mehr als zwei Jahren nach einer Verurteilung wegen Amtsmissbrauchs inhaftiert war, wurde kurz nach der Absetzung Janukowitschs freigelassen. Sie verließ das Krankenhaus in Charkiw, in dem sie zuletzt behandelt worden war. Die machte sich noch am Abend auf den Weg in Richtung Kiew.

Timoschenko kündigte an, bei der nächsten Präsidentenwahl kandidieren zu wollen. Sie erklärte, dass eine Diktatur gestürzt worden sei. Es müsse alles getan werden, um sicherzustellen, dass kein Demonstrant vergeblich gestorben sei.

Weblink:

Janukowitsch abgesetzt, Timoschenko frei - www.tagesschau.de/ausland

Samstag, 22. Februar 2014

Die Spiele, Sotschi und die Folgen

Olympische Winterspiele in Sotschi, in einem Badeort am Schwarzen Meer? Für Wladimir Putin kein Problem. Dort, wo das nationale Prestige auf dem Spiel steht, spielen Geld und die Menschen keine Rolle. - Was aber macht der große Umbau mit dem ehemals beschaulichen Sotschi und seinen Menschen? - Für Sotschi und seine Bewohner bedeuten die Olympische Winterspiele große und einschneidende Veränderungen.

Die Stadtverwaltung sorgte für einen reibungslosen Ablauf des Großprojektes, sie musste die bewohnte Flächen, die sie für sein Olympiaprojekt brauchte, vorher von seinen Bewohnern aber freiräumen lassen. Die Stadtverwaltung - das ist vor allem Bürgermeister Anatolij Pachomov - hat für einen reibungslosen Ablauf des Mammutprojekts gesorgt - und sich um diejenigen gekümmert, die vom Beton des präsidialen Großprojekts überrollt wurden.

<i>"Wir haben hier mehr als 2.000 Umsiedler"</i>, erklärt der Bürgermeister. <i>"Und man muss schon sagen, dass so etwas wie in China oder Vancouver bei uns nicht vorkommt. Bei uns werden keine Leute gegen die Olympiade schreien. Diese Aufgabe hat uns Wladimir Putin gestellt."</i> Als unsere Umstrukturierung begann, sagte er: <i>"Wir bauen ein großes Sportfest für die ganze Welt, aber nicht ein einziger Einwohner Sotschis darf dabei leiden. Deshalb kann ich sagen: Jedem Einzelnen wird glasklare Aufmerksamkeit gewidmet."</i>

Es gibt mehr als 2.000 Umsiedler in Sotschi, viel Aufmerksamkeit also für die Stadtverwaltung. Doch diese griff zu einem altbekannten Rezept: Wer aufmuckt, wird zwangsgeräumt - und zwangsbeglückt mit einem neuen Häuschen. Ein Räumkommando der Polizei stürmte das Haus eines Anwohners und steckte die Familie in ein Wohnheim. Zurück blieben nur Trümmer. 

Die Organisation dieses zentral gelenkten Großprojekts zeigt deutlich, was die Olympiade für die Menschen bringt. Vielleicht werden die Olympischen Spiele künftig nur noch in autoritären Staaten stattfinden - in denen die Freiheit des Einzelnen nichts zählt angesichts eines milliardenteuren Mega-Events. <!-- Für die Menschen in Sotschi wird die Zukunft erst nach den Spielen beginnen. -->
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<a href="http://www.3sat.de/themen/173824/index.html">  Sotschi und die Folgen - Der Dokumentarfilm "Homes For Games" - 3 Sat -->

Mittwoch, 19. Februar 2014

Winterspiele in Sotschi als ein Ideal

<center><img title="Winterspiele in Sotschi als ein Ideal" src="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRQLABm7pNOfrNGy6udzBJQfcgHb2A9akPEspEq5i6kBRD6BuwhYQ" alt="Sotschi Olympiastadion"/></center>

Die olympischen Winterspiele in Sotschi sind ein Ideal, das die Nation vereinen soll. Die Spiele sind von nationalem Prestige und sie sind zugleich Balsam auf die russische Seele und eine Offenbarung des heutigen Russlands.

Dass im Olympiaort Sotschi Winterspiele in einem Badeort, die teuersten Spiele aller Zeiten und massive Eingriffe in die Umwelt stattfinden, liegt daan, dass in Russland alles von einem einzigen Kopf entschieden wird. Und Putin sucht nach Herausforderungen. Natürlich wäre es viel einfacher, in Sibirien Winterspiele zu machen.

In drei Vierteln des russischen Territoriums liegt neun Monate im Jahr Schnee. Aber das wäre keine richtige Aufgabe für diesen "ewigen" Präsidenten. Deshalb hat er Sotschi ausgesucht. Das hat vor ihm noch keiner gemacht, an einem Badeort Winterspiele zu veranstalten.

Die olympischen Winterspiele in Sotschi waren von Anfang an das große Projekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der Kremlchef hatte sich nicht nur für die Vergabe der Spiele an die russische Schwarzmeerstadt mit großem persönlichen Einsatz stark gemacht. Putin hatte selbst, wie er immer wieder betont, die Idee entwickelt, an den Hängen des Westkaukasus Winterspiele auszutragen.

<center><iframe width="300" height="220" src="http://www.youtube.com/embed/1S5R8hNUKtk?feature=player_embedded" frameborder="0" allowfullscreen></iframe></center>

Dass Putin die Entscheidung für Sotschi getroffen hat, liegt auch an den alten Minderwertigkeitskomplexen, die das Land noch immer hat. Selbst 20 Jahre nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums fühlt sich Russland noch immer abgeschnitten vom Rest der Welt. Und deshalb versucht Putin, so viele internationale Projekte wie möglich an Land zu ziehen. Das dient dem Zweck, das Land wieder in die Weltgemeinschaft zu bringen. Und dann kommt die Weltgemeinschaft und sagt: Nicht alle Hotels sind fertig.

Durch diese Winterspiele sind sehr viele Wunden des heutigen modernen Russlands offenbart worden. Durch die internationale Aufmerksamkeit sind offene Debatten angestoßen worden. Vieles, was vorher im Dunklen möglich war, wird nun nicht mehr möglich sein. Diese Winterspiele mit ihrer ganzen Kritik werden zu einer Liberalisierung des Systems führen.

Wenn die Spiele auch etwas der Bevölkerung bringen sollen, dann ist zu hoffen, dass viele Menschen nach Russland kommen und mit der Bevölkerung in Kontakt treten. Allein das bringt das Land schon voran. Und es hilft den Russen, sich nicht mehr als Außenseiter und als Ergebnisse eines gescheiterten sozialistischen Experiments zu betrachten, sondern als normale Menschen.

Weblinks:

<a href="http://www.tagesschau.de/ausland/interview-kaminer100.html" target="blank">Wladimir Kaminer zu Olympia in Sotschi: "Hinfahren und meckern"</a> -
Interview Wladimir Kaminer zu den Spielen in Sotschi - www.tagesschau.de

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Samstag, 15. Februar 2014

„Schaufenster des neuen Russland“

<center><img title="Schaufenster des neuen Russland" src="https://encrypted-tbn1.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQaTPAhrOyP7CVgHa0fqcc3eMso9M1NCz0C2YEeUjf31Q-PTycFbA" alt="Olympiapark in Sotschi"/></center>

Die olympischen Winterspiele sind das große Prestige-Projekt Russlands und von nationalem Interessse. Die Welt schaut auf Sotschi. Bei der Olympiade steht Russland im Fokus der Weltöffentlichkeit und die internationale Aufmerksamkeit bringt Russland voran.

Die Kaukaususregion um Sotschi soll nach dem Willen des damaligen russischen Ministerpräsidenten und jetzigen Präsidenten Putin zum „Schaufenster des neuen Russland“ werden, d. h. exklusiv und „in jeder Beziehung Weltspitze“.

Zu diesem Zweck hat er die olympischen Winterspiele nach Sotschi geholt. Wladimir Putin gilt als der »Vater der Olympischen Winterspiele« in Sotschi. Die olympischen Winterspiele in Sotschi waren von Anfang an das große Projekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Mit der Vergabe der Olympische Winterspiele nach Sotschi ist vor allem Putins ganz persönlicher Traum in Erfüllung gegangen.

<center><img title="Schaufenster des neuen Russland" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQBq5LLpJRrdWiV6PbJDo7A6I2BjaOS2e9jrhfwcyBujrOGZZZl" alt="Olympiapark in Sotschi"/></center>

<!-- Der Kremlchef hatte sich nicht nur für die Vergabe der Spiele an die russische Schwarzmeerstadt mit großem persönlichen Einsatz stark gemacht. Der damalige russische Ministerpräsident und jetzige Präsidenten Putin hatte selbst, wie er immer wieder betont, die Idee entwickelt, an den Hängen des Westkaukasus Winterspiele auszutragen. -->
Winterspiele in einem subtropischen Badeort - musste das wirklich sein? Der Schriftsteller Wladimir Kaminer sieht das nicht so eng. <i>"Das Geld ist sowieso schon verbraten, jetzt können wir auch feiern."</i> Und die internationale Aufmerksamkeit bringt Russland voran. Er empfiehlt also: <i>"Hinfahren und meckern"</i>. Kritik ist genau das, was Russland braucht.

Weblinks:

<a href="http://www.tagesschau.de/ausland/interview-kaminer100.html" target="blank">Wladimir Kaminer zu Olympia in Sotschi: "Hinfahren und meckern"</a> -
Interview Wladimir Kaminer zu den Spielen in Sotschi - www.tagesschau.de

<a href="http://www.regionen-russland.de/regionen-auf-einen-blick/sued/" target="blank">Föderaler Verwaltungsbezirk Süd</a> - www.regionen-russland.de

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Die Welt schaut viel genauer auf Sotschi als auf die Winterspiele zuvor. Man braucht schon ein bisschen guten Willen beim Blick auf diese Spiele. Wenn man von vornherein eine kritische Haltung hat, wird immer etwas nicht stimmen. Ich denke, die Gastgeber haben alles getan, um der Welt ihre Gastfreundschaft zu präsentieren.
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Mittwoch, 12. Februar 2014

Putins Spiele - Olympia in Russland

<center><img title="Putins Spiele - Olympia in Russland" src="http://www.mdr.de/artour/Putins106_v-teaserTop_zc-11a84362.jpg?version=28547" alt="Olympia- Sportstätten in Sotschi"/></center>

Wladimir Putin gilt als der »Vater der Olympischen Winterspiele« in Sotschi. Die olympischen Winterspiele in Sotschi waren von Anfang an das große Projekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Als Macher der Winterspiele in Sotschi sieht sich Russlands Präsident Putin. Ein Bild, das er gerne vom russischen Staatsfernsehen verbreiten lässt.

<i>"Millionen Russen eint der Olympische Traum"</i>, versicherte Putin, nachdem Russland den Zuschlag für die Spiele in Sotschi erhielt. Mit der Vergabe der Olympische Winterspiele nach Sotschi ist vor allem Putins Traum in Erfüllung gegangen.

Der Kremlchef hatte sich nicht nur für die Vergabe der Spiele an die russische Schwarzmeerstadt mit großem persönlichen Einsatz stark gemacht. Putin hatte selbst, wie er immer wieder betont, die Idee entwickelt, an den Hängen des Westkaukasus Winterspiele auszutragen.
<!-- Noch am Sonntag strahlte das russische Staatsfernsehen eine Dokumentation aus, in der Putin als Vater der Olympischen Winterspiele in Sotschi gewürdigt wurde.-->

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In den zurückliegenden Jahren präsentierte sich Putin immer wieder als Macher der Spiele. Regelmäßig war er vor Ort, kontrollierte publikumswirksam die Bauarbeiten, forderte von allen Beteiligten große Anstrengungen ein, um das Ziel, Spiele auf höchstem Niveau durchzuführen, zu erreichen.

Putin sieht die Winterspiele von Sotschi gemäß seiner  Idee als persönliche Herausforderung. Für Kritik an den negativen Begeleiterscheinungen dieser Winterspiele wie den gigantischen Kosten, den massiven Eingriffen in die Natur, der Korruption und Vetternwirtschaft ist da kein Platz mehr.

Der Kreml wird darauf hoffen, dass die Kritik an Vorbereitung, Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen verstummen wird, wenn die Spiele erst einmal begonnen haben. Wenn die Athleten in den neuen Arenen am Meer und auf den schneebedeckten Hängen des Westkaukasus um die Medaillen kämpfen, gibt es wahrscheinlich doch noch das von Putin erhoffte Wintermärchen - zumindest für die russischen Fernsehzuschauer.

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Mit den Spielen in Sotschi will Putin der Welt und seinen Landsleuten beweisen, dass Russland ein modernes, leistungsstarkes Land ist, das ein solches Sport-Event stemmen kann. Für den Moskauer Politologen Dmitrij Oreschkin erfüllen die Winterspiele aus Sicht des Kreml gleich mehrere Funktionen.

"Die Spiele dienen auch als symbolische Bestätigung der Tatsache, dass sich Russland von den Knien erhoben hat. Man ist wieder wer. Diese Botschaft richtet sich nach innen und nach außen. Wir haben die finanziellen Mittel, Olympia zu stemmen. Wir haben die Spiele verdient", so Oreschkin.

Die zweite Ebene sei die, dass Russland dort gewinnen müsse. "Sportliche Niederlagen werden in Russland eng mit der Politik verknüpft. Es gibt die Haltung, dass Siege im Sport für das bessere gesellschaftliche Modell stehen", sagt der Politologe.

Für Kritik an den gigantischen Kosten, an massiven Eingriffen in die Natur, an Korruption und Vetternwirtschaft war auf den staatlich kontrollierten TV-Sendern kein Platz.
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Als Macher der Winterspiele in Sotschi sieht sich Russlands Präsident Putin. Ein Bild, das er gerne vom russischen Staatsfernsehen verbreiten lässt. Putin will der Welt zeigen, wie leistungsstark sein Land ist. Kritik an den Spielen lässt er nicht gelten.

Warum konnte ein Land, das für seine harten Winter geradezu berühmt ist, keinen anderen Ort für die Olympischen Winterspiele finden, als den beschaulichen Kurort Sotschi am Schwarzen Meer?
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Samstag, 8. Februar 2014

Zehn Jahre Facebook

"Was wir nach zehn Jahren Facebook so gut wie gesichert feststellen können: Die Facebook-Menschen sind die bestaufgeklärten, reichsten, noch immer irgendwie freiesten, aufgeschlossensten Menschen, die bisher über den Planeten Erde gewandelt sind. Und es wird die Sozialpsychologen der Zukunft noch ausgiebig beschäftigen: Warum jene Menschen nichts anderes gemeinschaftlich zustande brachten, als ein albern vor sich hinflackerndes Gesichterbuch mit Gewinnspielbonus."

Mehr als eine Milliarde "aktive"(!?) Nutzer verbringen im Monat rund 700 Milliarden Minuten mit Facebook. Knapp 6.000 Nutzerprofile hat Facebook offiziell an die NSA weitergegeben. 2013 machte Facebook einen Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar.

Quelle:
Katja Kullmann in 'der freitag' vom 6.2.14

Mit Olympia will Russland ein Zeichen setzen

<center><img title="Mit Olympia will Russland ein Zeichen setzen" src="https://encrypted-tbn0.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcRQLABm7pNOfrNGy6udzBJQfcgHb2A9akPEspEq5i6kBRD6BuwhYQ" alt="Sotschi Stadion"/></center>

In Sotschi finden die ersten Winterspiele in der Geschichte Russlands statt. Präsident Putin will sich und das Land von seiner besten Seite zeigen. Mit Olympia will Russland ein Zeichen setzen. Ein sportbegeisterter Präsident zeigt der Welt, wozu Russland mit Macht und Milliarden in der Lage ist. Mit Olympia im Kaukasus setzt sich Wladimir Putin vor allem selbst ein Denkmal.

Größer und teurer geht es kaum: Sotschi präsentiert sich der Welt zu den Olympischen Winterspielen 2014 als Hochglanzkulisse. Sotschi, das sind die bisher wohl teuersten Spiele in der olympischen Geschichte. Etwa 50 Milliarden Dollar (rund 37 Millarden Euro) wurden unter anderem für Liftanlagen, Hotels, fünf Eisstadien und das Olympiastadion ausgegeben - hochgezogen aus dem Nichts.

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Doch über den olympischen Winterspielen liegt ein langer Schatten, denn sie sind begleitet von missacheten Menschenrechten, zerstörter Umwelt, horrenden Kosten, Ausbeutung der Arbeiter und viel Korruption. Überschattet werden die Spiele auch von Anschlagsdrohungen, Demonstrationsverboten und diskriminierenden Gesetzesverschärfungen. Auch der große Aufwand, mit dem Winterspiele an der warmen Schwarzmeer-Küste möglich gemacht wurden, wird kritisiert.

<center><img title="Mit Olympia will Russland ein Zeichen setzen" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcSTFrHVC98lctraKQe_ihKwX8aHj7nPbDqVP8nGZgisa9kOiM6Vvw" alt="Sotschi Stadion"/></center>

Weil Sotschi als Badeort bekannt ist, <!-- sonst aber wenig und schon gar nicht -->aber nicht für Wintersport, müssen sämtliche Wettkampfstätten für die Spiele erbaut werden. Dazu eine Autobahn, eine Bahnstrecke, viele Hotels, Unterkünfte für die Athleten und neue Pressezentren. Das geht ins Geld, mittlerweile rechnet man mit 37 Milliarden Euro. Die Spiele in Sotschi kosten damit mehr als alle bisherigen olympischen Winterspiele zusammen.

Die Spiele im subtropischen Sotschi kosten horrend viel Geld, von dem aber nur wenig bei den Erbauern der Sportstätten ankommt. Die meisten der neuen Gebäude haben Gastarbeiter errichtet. Viele von ihnen haben ihren Lohn nie bekommen und schuften unter unwürdigen Bedingungen. Doch diese Schattenseiten von Sotschi sollen vor den Sportlern und Gästen aus aller Welt möglichst verborgen bleiben.

Die Olympiade im eigenen Land ist bei den Russen populär und das Interesse ungebrochen: 78 Prozent der Russen haben in einer repräsentativen Umfrage angegeben, dass sie die Olympiade verfolgen werden. 1,7 Millionen Russen werden die Olympiade auch persönlich besuchen.

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Olympische Winterspiele in Sotschi, in einem Badeort am Schwarzen Meer? - Warum nicht? Für Wladimir Putin kein Problem. Und wenn der ganze Ort deshalb umgebaut für das milliardenteure Mega-Event werden muss.

Olympia ist ein kühner Plan, bei dem Menschen nur im Wege stehen. Die Leute werden vom Beton des präsidialen Groß-Projektes einfach überrollt.

Was aber macht der große Umbau mit dem ehemals beschaulichen Sotschi? Wer bei dem milliardenteuren Mega-Event im Wege steht, wird einfach weggeräumt.

Sotschi und die Folgen: Wahrscheinlich werden die Spiele nur noch in autoritären Staaten stattfinden,
bei denen der Einzelne nichts zählt.

Vielleicht werden die Spiele künftig nur noch in autoritären Staaten stattfinden - in denen die Freiheit des Einzelnen nichts zählt angesichts eines milliardenteuren Mega-Events. Wer aufmuckt, wird zwangsgeräumt - und zwangsbeglückt mit einem neuen Häuschen. -->

Freitag, 7. Februar 2014

Getrennte Ukraine

Getrennte Ukraine
Getrennte Ukraine

Bild: Petar Pismestrovic, Kleine Zeitung, Austria/Cagle.com


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Die Lage ist sehr ernst in der Ukraine

Proteste in Kiew


Die Lage ist sehr ernst in der Ukraine. Das Land steht vor einer Zerreißprobe. Angesichts der schweren Krise in der Ukraine hat sich erstmals die Armee zu Wort gemeldet und vor einer Eskalation des Machtkampfs gewarnt. Bei einer weiteren Zuspitzung drohe die Spaltung des Landes, warnten die Militärs in einer Mitteilung.

Um das Land vor einer Spaltung zu bewahren und das Eingreifen der Militärs in den Machtkampf zu verhindern, müsse der Präsident Viktor Janukowitsch weiter auf die Opposition zugehen, lautete die Forderung der Regierungsgegner.

Nach längerem Zögern ruderte Janukowitsch unter dem Druck der Ereignisse endlich zurück und nahm die international umstrittene Einschränkung demokratischer Freiheiten zurück. Die als diktatorisch kritisierten Gesetze zur Begrenzung der Versammlungs- und Pressefreiheit hatten vor zwei Wochen blutige Proteste in Kiew ausgelöst.

Es gab bei den Demontrationen in Kiew mindestens vier Tote. Allerdings fordern die Regierungsgegner um den schlagfertigen Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko weiter den Rücktritt des pro-russischen Präsidenten und die bedingungslose Freilassung von mehr als 230 festgenommenen Demonstranten.

Der Staatschef hat den Ernst der Lage wohl begriffen: er unterzeichnete ein umstrittenes Amnestiegesetz. Das Dokument sieht einen Straferlass für alle in den vergangenen zwei Wochen festgenommenen Demonstranten vor. Allerdings soll die Opposition im Gegenzug besetzte Verwaltungsgebäude sowie Barrikaden räumen. Das lehnen wiederum die Janukowitsch-Gegner ab. Sie fordern eine bedingungslose Freilassung.

Mittwoch, 5. Februar 2014

In der Ukraine wird nicht nur in Kiew demonstriert

Demonstration in der Ukraine

Mit aller Härte wird in der Ukraine um die Macht gekämpft. Es herrscht ein erbitterter Machtkampf. Mittlerweile wird jedoch nicht nur in der Hauptstadt Kiew demonstriert, sondern haben sich die Demonstrationen auf das ganze Land ausgeweitet.

Im Westen der Ukraine fühlt man sich Europa nah. Hier schlägt auch das kreative Herz des Aufstands gegen Präsident Viktor Janukowitsch. Täglich demonstrieren die Menschen gegen dessen pro-russischen Kurs.
Dagegen ist im Osten des Landes, wie in den Städten Donetzk und Dnjepropetrowsk, die Zahl der Unterstützer von Janukowitsch groß. Aber auch hier gibt es Menschen, die seinem Kurs nicht mehr folgen wollen.

Nach den landesweiten Demonstrationen wächst der Druck auf Präsdident Janukowitsch, durch Verhandlungen für eine friedliche Lösung des Konfliktes in der Ukraine zu sorgen.

In der Ukraine wird nicht nur in Kiew demonstriert

<center><img title="In der Ukraine wird nicht nur in Kiew demonstriert" src="https://encrypted-tbn3.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQ1hwZnqUzeYPt-Skl6zYUY-YyiQ9PDJPN0enqYjKGg0KL7K_evlA" alt="Demonstration in der Ukraine"/></center>

Mit aller Härte wird in der Ukraine um die Macht gekämpft. Es herrscht ein erbitterter Machtkampf. Mittlerweile wird jedoch nicht nur in der Hauptstadt Kiew demonstriert, sondern haben sich die Demonstrationen auf das ganze Land ausgeweitet.

Im Westen der Ukraine fühlt man sich Europa nah. Hier schlägt auch das kreative Herz des Aufstands gegen Präsident Viktor Janukowitsch. Täglich demonstrieren die Menschen gegen dessen pro-russischen Kurs.

Dagegen ist im Osten des Landes, wie in den Städten Donetzk und Dnjepropetrowsk, die Zahl der Unterstützer von Janukowitsch groß. Aber auch hier gibt es Menschen, die seinem Kurs nicht mehr folgen wollen.

Nach den landesweiten Demonstrationen wächst der Druck auf Präsdident Janukowitsch, durch Verhandlungen für eine friedliche Lösung des Konfliktes in der Ukraine zu sorgen.

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Die Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte. Karl Marx
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Montag, 3. Februar 2014

»Ukrainischer Spagat«

Ukrainischer Spagat Ukrainischer Spagat
Bild: Petar Pismestrovic, Kleine Zeitung, Austria/Cagle.com

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Die Lage in der Ukraine eskaliert zunehmend

Die Lage in der Ukraine eskaliert

In der Ukraine eskaliert die Lage zunehmend. Bei den Protesten gegen die Regierung Janukiowitsch erstmals Menschen, die auf die Barrikaden gegangen sind, ums Leben gekommen. In der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft drei Menschen getötet, zwei davon starben durch Schussverletzungen.

Auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz Maidan, auf dem sich die Regierungsgegner versammelt haben, wächst derweil das Aggressionspotential: die Menschen bereiten sich auf eine Stürmung des Platzes vor. Demonstranten rufen demnach alle Menschen mit Waffen auf, dort zusammenzukommen.

Die Polizei war gewaltsam gegen die Demonstranten im Zentrum von Kiew vorgegangen und hatte mehrere Barrikaden gestürmt, sowie Regierungsgegner festgenommen. Sie wollten offenbar mit Hilfe von Tränengas ein Lager der Opposition auflösen. Daraufhin kam es zu schweren Ausschreitungen, bei denen auch Benzinbomben geworfen wurden.

Die Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke ein, um die Demonstranten zurückzudrängen. Zudem beschlagnahmten sie eigenen Angaben zufolge Kanister mit giftigen Chemikalien, deren Einsatz Kundgebungsteilnehmer vorbereitet hätten.

Sonntag, 2. Februar 2014

2013 war ein Traumjahr! Oder etwa nicht?

Nun, das hängt ganz von Ihrem Einkommen ab. Falls Sie Millionär oder gar Milliardär sind, dann war es ein Traumjahr. Originalton HNA und Manager Magazin: „Noch nie gab es so viele Milliardäre. Noch nie verfügten sie über so viel Geld.“

Sie gehören nicht dazu? Dann sieht es ganz anders aus: „Wieder kein Plus bei den Reallöhnen.“ Auch falls Sie ein paar Prozente brutto mehr verdient haben sollten, nach Abzug von Steuern, erhöhten Gebühren und Preissteigerungen haben Sie netto und real weniger als im Jahr zuvor. Und das geht bereits seit rund 15 (!!) Jahren so.

Aber Sie haben ja noch Gespartes? Dafür bekommen Sie zurzeit ein halbes Prozent Zinsen. Haben Sie das mal mit den Preissteigerungen verglichen? Seit Ende 2011 verliert Ihr Sparguthaben stetig an Wert! Der Anteil armutsgefährdeter Menschen in Deutschland ist demzufolge stetig auf mittlerweile fast 20% der Bevölkerung angestiegen.

Aber Sie sind ein vollbeschäftigter deutscher Durchschnittsverdiener? Dann müssten so cirka 3.500 Euro brutto auf Ihrer Gehaltsabrechnung stehen, auf Ihrem Konto würden als Netto so cirka 2.200 Euro überwiesen worden sein.

Um einen Jahresverdienst einstreichen zu können wie die Vorstände der großen Konzerne und Banken in Deutschland, müssten Sie bei Ihrem jetzigen Verdienst so cirka 50 bis 200 Jahre arbeiten. Von den weitaus größeren Steuersparmöglichkeiten unserer Spitzenverdiener reden wir dabei noch gar nicht.
Aber, Sie haben Recht. Das ist eine Neiddebatte!

Schauen wir über den großen Teich in die USA. 1970 verdiente dort ein Vorstandsvorsitzender (CEO) nur rund 39mal so viel wie ein Durchschnittsverdiener. 1999 verdiente er schon das 1045fache. Und heutzutage verdient so ein Top-CEO mit rund 50 Millionen Dollar (pro Jahr!) das 1.100fache eines US-Durchschnittsverdieners.

Während das Durchschnittseinkommen der ärmeren 90 % der US-Bevölkerung zwischen 1970 und 2012 von 33.000 Dollar auf 30.000 Dollar gesunken ist, hat sich das Einkommen der reichsten 10 % im gleichen Zeitraum fast verdoppelt.

Da geht’s uns doch noch Gold, oder?
Obwohl, ein wenig fröstelt es mich schon hier in Hessisch-Sibirien.

Samstag, 1. Februar 2014

Auf der Suche nach politischen Lösungen für Griechenland

Die neue Athener Regierung agiert politisch nicht geschickt, denn sie ist unerfahren und sie macht in ihrer Unerfahrenheit Fehler. Der Linkspopulist Alexis Tsipras glaubte offenbar anfangs, Europa erpressen zu können. Darin täuscht er sich. Der Wahlsieg seines Linksbündnisses Syriza mag für ihn ein Triumph sein, und Umfragen zeigen, dass Tsipras inzwischen noch mehr Zustimmung findet als zum Zietpunkt seiner Wahl. Aber das Votum der Griechen setzt die Regeln Europas und die Spielregeln auf den Finanzmärkten nicht außer Kraft. Das muss der griechische Premier nun nach und nach erkennen. Griechenland durchläuft gerade einen Prozeses der politischen Anpassung an die Realität. Sein Vorteil ist, daß der frischen Wind in das erstarrte Europa gebracht hat, wo nach politischen Lösungen für Griechenland gesucht werden muss. In einem Punkt kann man Tsipras aber schwer widersprechen: Das bisherige Hilfskonzept ist gescheitert. Der brutale Sparkurs hat Griechenland in die tiefste und längste Rezession gestürzt, die ein europäisches Land in Friedenszeiten je erleben musste. Die Arbeitslosenquote hat sich verdreifacht, Hunderttausende Familien sind von Armut bedroht, Lebensentwürfe wurden zerstört. Das ist das eigentliche Drama der Griechen. Weblink: Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise
Bescheidener Vorschlag zur Lösung der Eurokrise
von Yanis Varoufakis