Donnerstag, 31. März 2011

Die atomare Überreaktion

Geigerzähler sind ausverkauft, die Job-Tabletten werden knapp und auch Händler, die Strahlenschutzanzüge verkaufen, berichten von blendenden Geschäften. Scheinbar ist die Angst der Deutsche vor den Auswirkungen des Atomunfalls in Japan größer als bei den Japanern selbst. Fast hat man den Eindruck, die Atom-Katastrophe sei nicht in Japan, sondern in Deutschland geschehen.

Verstrahlt in Fukushima ein Atomkraftwerk die Umgebung, setzt im neuntausend Kilometer entfernten Deutschland ein regelrechter Run auf Geigerzähler und Jod-Tabletten ein, erscheint das schlicht als Überreaktion.

Die Bevölkerung ist verunsichert und die Panikmache der Medien hat wieder ganze Wirkung gezeigt. Hinter dieser Hysterie verbirgt sich ein besonderes Phänomen: "German Angst" - eine angelsächsische Wortschöpfung - bezeichnet eine spezielle Mischung diffuser Gefühle der Bedrohung. Sie rühren her von unverarbeiteten Leiderfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Viele Deutsche seien geplagt von existenziellen Ängsten. Die Deutschen, heißt es, hätten einen Hang zur Schwarzmalerei, sie seien Zögerer, Zweifler, Bausparer, gehen lieber "auf Nummer sicher".

Die viel zitierte "German Angst" hat sich zwar schon etwas gelegt, aber es ist schon verrückt: Wenn am anderen Ende der Welt Probleme herrschen, sind in Deutschland plötzlich Geigerzähler ausverkauft und auch Händler, die Strahlenschutzanzüge verkaufen, berichten von blendenden Geschäften. Scheinbar ist die Angst der Deutsche vor den Auswirkungen des Atomunfalls in Japan größer als bei den Japanern selbst.

Montag, 28. März 2011

Tepco bittet um Verzeihung

Fukushima I
Am AKW Fukushima I in Japan geht der Kampf gegen einen Super-GAU weiter. Der Super-GAU geht langsam weiter und entwickelt sich zu einer schleichenden Katastrophe. Und er könnte laut Regierungsangaben noch Monate dauern. Zum 40-jährigen Betriebsjubiläum des AKW bat der Betreiber Tepco nun um Verzeihung. Den Menschen hilft das wenig, sie sind verunsichert.

Noch bis vor kurzem präsentierte das Unternehmen Tepco (Tokyo Electric Power Company) Aufnahmen aus der Zeit, als der erste Reaktor in Fukushima I in Betrieb ging. Heute ist das auf den Tag genau 40 Jahre her. Für einen Tepco-Offiziellen ist damit die Zeit gekommen, "Abbitte" zu leisten: "Es ist sehr bedauerlich, dass sich der Reaktor an seinem 40. Jahrestag in diesem Zustand befindet. Dafür bitten wir alle um Verzeihung."

Mit dieser hilflosen Entschuldigung musste Tepco auch wieder Alarmierendes vermelden: So liegt zum Beispiel die radioaktive Belastung im Meer in der Nähe des Meilers 1250-fach über dem Normalwert. Mit einem halben Liter dieses Wassers würde man so viel Strahlung aufnehmen, wie in einem Jahr erlaubt ist - doch wer trinkt schon Meerwasser?

Fische, Algen und sonstige Lebewesen im Pazifik haben es da nicht so einfach, könnte man einwenden - doch Regierungssprecher Yukio Edano beruhigte:

“Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.” Albert Einstein


"Offensichtlich müssen wir von nun an unsere Überwachung der radioaktiven Belastung der Meerwassers ausweiten. Bislang scheint die Strahlung das Leben im Meer noch nicht beschädigt zu haben. Zumindest glauben unsere Experten, dass das abseits der 20-Kilometer-Zone rund um das Kraftwerk nicht der Fall ist."

Weblinks:

Tepco bittet um Verzeihung - www.tagesschau.de

Explosionen, Brände, beschädigte Brennstäbe - Über den Zustand der Atomanlage Fukushima I- www.tagesschau.de

Donnerstag, 24. März 2011

Hektischer Aktionismus bei Schwarz-Gelb ausgebrochen

»All jene Staaten, die sich auf eine massive Entwicklung
der umweltgefährdenden Kernenergie eingelassen haben,
sahen sich gezwungen, unter Zugrundelegung von wenig
bekannt gewordenen Sondergesetzen und Ausnahmeregeln,
einen verstärkten Sicherheitsapparat mit
besonderen Vorrechten einzurichten.«


Robert Jungk, 1977


Wer sich das Elend der Welt ansieht, kann er entweder in Depressionen verfallen oder in Aktionismus, das jedenfalls glauben viele Soziologen. Bei Schwarz-Gelb trifft zurzeit zu, dass hektischer Aktionismus ausgebrochen ist. Die 90 Tage Auszeit von der Kernkraft, garaniert mit einer Ethik-Kommission, soll der verunsicherten Wählerschaft suggerieren, es werde nachgedacht über die Risiken der Kernkraft.

Die Sicherheitsmängel in den Atomkraftwerken sind bedenklich und Politiker haben der Bevölkerung nicht die Wahrheit darüber gesagt, sondern sie bewußt verschwiegen. wahrscheinlich sind diese so gravierend, daß die deutschen Politiker es vorgezogen haben, die Bevölkerung darüber nicht zu informieren.

Weblink:

homann-blogt.blog.de

Dienstag, 22. März 2011

Japan steht unter Schock

Japan Dossier
Über das japanische Volk ist ein Inferno hereingebrochen, das man sich so selbst in seinen schlimmsten Alpträumen nicht hätte vorstellen können.

Der Norden Japans wurde von einer unvorstellbaren Katastrophe heimgesucht, bei der die Realität die Vorstellungskraft bei weitem übersteigt und bei der die Realität schnell hinter das Vorstellbare zurückweicht. Eine auslösende Naturkatastrophe hat sich schnell zu einer dreifachen Katastrophe ausgeweitet und ist mit ihren Folgen für das erschütterte Land wie eine Heimsuchung: Zuerst bebt die Erde, dann fegt ein Tsunami über das Land und radiert alles aus, was sich ihm auf hunderten von Küstenkilometern in den Weg stellt. Als ob das allein nicht schon viel zu viel für die Menschen in dem betroffenen Land wäre, explodieren Kernkraftwerke – und, fast unbemerkt, bricht auch noch ein Vulkan aus.

Ganze Landstriche und Infrastrukturen sind von einiger riesigen Flutwelle verwüstet, sämtliche Hilfskräfte und Verantwortlichen sind angesichts des Ausmaßes der Katastrophe völlig überfordert. Auch der Blickwinkel hat sich verändert: Die Schicksale der Menschen nehmen wir im Angesicht der Dimension gar nicht mehr wahr. Wir wissen nicht, was die atomare Verseuchung in dem Land, das die Atombomben von Nagasaki und Hiroshima aushalten musste, auslösen wird. Wir können uns heute noch nicht vorstellen, wie das hochtechnisierte und vom Export abhängige Japan mit den psychologischen Folgen dieses Infernos umgehen wird. Nichts wird im Land der aufgehenden Sonne so sein wie es vorher war.

Ganz Japan steht nun unter Schock: dabei ist dieses unvorstellbare Horrorszenario noch lange nicht zu Ende. Am Beispiel Japans zeigt sich die ganze Zerbrechlichkeit unserer Zivilisation: Technisch hochgerüstet, steter Bedarf an Energie – der atomare GAU war noch vor acht Tagen nicht vorstellbar, jetzt gehört er zur Realität. Doch die ganze Katastrophe ist auch wie ein Fingerzeig für eine notwendige Wende: Wenn Japan dazu beiträgt, dass wir Menschen die Energiewende schaffen, dann kann man aus diesem Unglück biblischen Ausmaßes wenigstens eine Lehre ziehen.




Eine dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami und die Atomkatastrophe erschüttert Japan. Der drittgrössten Wirtschaftsmacht droht ein lang anhaltende Krise, welche die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnte.


Weblinks:

Japan Dossier - www.tagesschau.de

Leben mit der nuklearen Gefahr - Wie die Japaner mit dem GAU umgehen - www.tagesschau.de Die fast erschreckende Normalität - Ein Bericht aus Tokio - www.taz.de

Sonntag, 20. März 2011

Wie die Japaner mit dem GAU umgehen



Eine dreifache Katastrophe von Erdbeben, Tsunami und die Atomkatastrophe erschüttert Japan. Der drittgrössten Wirtschaftsmacht droht ein lang anhaltende Krise, welche die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnte.


In Japan jagt eine Hiobsbotschaft die andere - zuletzt beunruhigten die Berichte über verstrahlte Nahrung und Strahlung im Meerwasser die Menschen. Die Regierung beschwichtigt - und bittet um Geduld. Teils mit Erfolg, wie es scheint. Zumindest in Tokio kehren die Menschen zur Normalität zurück.

Weblinks:

Japan Dossier - www.tagesschau.de

Leben mit der nuklearen Gefahr - Wie die Japaner mit dem GAU umgehen - www.tagesschau.de Die fast erschreckende Normalität - Ein Bericht aus Tokio - www.taz.de

Samstag, 19. März 2011

»Angela Merkel. Ein Irrtum« von Cora Stephan

Enttäuschte Liebe macht wütend, aber auch klarsichtig. Und realistisch. Die engagierte Publizistin Cora Stephan zieht Bilanz und hält in einer radikalen Analyse Gericht über die Regierung von Angela Merkel.

Angela Merkel ist nach Rot-Grün 2005 die Hoffnungsträgerin der Eliten, weit über das klassische CDU-Spektrum hinaus. Welch ein Irrtum. Auch wenn die Kanzlerin im Ausland eine gute Figur macht, im Lande selbst nimmt man sie nur noch als machtversessene, lavierende und konzeptionslose Staatsmann-Darstellerin wahr.

Nach Schröder, Fischer, Lafontaine, viel Basta und Testosteron sehnten sich viele nach einer neuen Politik. Nach einem sachbezogenen Regierungsstil. Nach einer Person wie Angela Merkel, die in der DDR den Wert von Freiheit und Unangepasstheit schätzen gelernt hat. Und endlich nach einer Frau im Amt.

Die Physikerin Merkel machte Hoffnung auf eine Berliner Republik ohne Klientelpolitik, Mackertum und Lagerwahlkampf. Doch es ist alles beim Alten geblieben. Keine Reformen, nur Stillstand, keine Problemlösungen, nur Parolen. Kein Gedanke an die Zukunft, nur Wahlgeschenke zur Machtsicherung. An der Spitze eine ihre Macht bloß noch verwaltende verkrampfte Einzelkämpferin.

Aus diesem Buch spricht die Wahrheit und die Wut einer enttäuschten Wählerin von Angela Merkel und bringt dabei ihr Bedauern über den Wandel, den sie seit ihrem Antritt als Kanzlerin durchgemacht hat, zum Ausdruck. Diesen bescheibt sie als Merkels Werdegang von "Angi" zu "Tina" (Tina steht bei Cora Stephan für: "There is no alternative").

Und deshalb sagt eine, die Angela Merkel einst gewählt hat, heute: »Basta, Frau Merkel!« Cora Stephans schonungslose Analyse von Aufstieg und Fall der Angela Merkel ist radikal und subjektiv zugleich und spricht damit vielen aus der Seele.

Die erste persönliche Abrechnung mit Angela Merkel. »Basta, Frau Merkel«

Angela Merkel Irrtum



Angela Merkel. Ein Irrtum,
von Cora Stephan


Albrecht Knaus Verlag,
17. Februar 2011
Broschiert,
224 Seiten, 16,99 EUR.
ISBN-13: 978-3813504163

Dienstag, 15. März 2011

Erdbebenkatastrophe in Japan



Eines der schwersten Erdbeben in der Geschichte des Landes hat am Morgen des 11. März den Nordosten Japans erschüttert. In mehreren Fabriken kam es zu Explosionen und ein Atomkraftwerk wurde schwer bseschädigt. Ein zehn Meter hoher Tsunami rollte über zahlreiche Orte an der Küste hinweg.
Japan ist vom schwersten jemals dort gemessenen Erdbeben erschüttert und anschließend von einem Tsunami heimgesucht worden.

Etwa 130 Kilometer vor der Nordostküste in der Präfektur Miyagi lag das Epizentrum des schweren Bebens, das den Tsunami auslöste. Die Welle drang bis zu zehn Kilometer ins Landesinnere ein. Flutwellen mit bis zu zehn Metern Höhe trafen auf die Nordostküste Honshus, der grössten und am dichtesten besiedelten der vier japanischen Hauptinseln. Dort suchen die Rettungskräfte in all dem Chaos nach Überlebenden. Noch immer werden tausende Menschen vermisst.

Die enorme Kraft des Tsunamis an der Nordostküste Japans zerstörte ganze Landstriche. Die ganze Region gleicht einem Schlachtfeld: Die bis zu zehn Meter hohe Tsunami-Welle riss am Freitag Autos wie Spielzeug weg, warf Lastwagen um und spülte Schiffscontainer aus den Häfen. Reisfelder stehen unter Wasser. Wo einst Städte und Dörfer an der Nordostküste Japans standen, haben das verheerende Erdbeben und der Tsunami alles dem Erdboden gleich gemacht. Ganze Kulturlandschaften an der Nordostküste sind über Jahre vernichtet. Immer wieder wird Japan von Nachbeben erschüttert. Die Erde kommt nicht zur Ruhe. Der japanische Ministerpräsident Kan sprach von der schlimmsten Katastrophe seit 1945.

Nach dem Erdbeben und Tsunami droht Japan jetzt auch noch ein atomarer Super-GAU. Nach dem schweren Erdbeben und weiteren heftigen Nachbeben muss Japan mit einer atomaren Katastrophe fertig werden. Das Kernkraftwerk Fukushima 1 ist stark beschädigt. Erstmals bricht die innere Schutzhülle eines Reaktors nach einer Explosion. Damit steigt die Strahlung stark an. In vier von sechs Reaktoren droht eine Kernschmelze. Die Zahl der Opfer durch Erdbeben und Tsunami steigt weiter.

Weblinks:

NHK-World English - www.nhk.or.jp

Japan Dossier

Dreifache Katastrophe in Japan - Dossier - www.tagesschau.de

Noch immer werden Tausende vermisst - Dramatische Bilder vom Tsunami - www.n-tv.de

Luftbild-Aufnahmen:

Satellitenbilder von der Katastrophe in Japan - www.tagesschau.de

Montag, 14. März 2011

Fastenzeit bringt Gewinn durch Verzicht

Fastenzeit – das klingt zunächst nach Enthaltsamkeit und unzeitgemäßer Askese. Doch dieser ritualisierte Verzicht hat für den Menschen etwas Reinigendes: die Zahl derer steigt, die den Aschermittwoch als Stichtag nehmen, um das alltägliche Konsum- und Genussverhalten zu unterbrechen.

Viele Menschen wollen während der knapp sieben Wochen bis Ostern auf etwas verzichten, das zur automatischen Gewohnheit oder sogar zum Laster geworden ist. Einer Forsa-Umfrage von 2011 zufolge haben 40 Prozent der Bundesbürger schon einmal im Leben gefastet oder bewusst über längere Zeit auf Genussmittel verzichtet.

Verzichtbare Dinge gibt es genug. Es muss nicht gleich der katholische Klassiker „Fleischverzicht“ sein oder das Heilfasten bei Wasser, Tee und Brühe. Neben Alkohol, Tabak und Schokolade steht in der Fastenzeit zunehmend auch der Computer auf der Liste der verzichtbaren Dinge. 78 Prozent der Deutschen würden in der Fastenzeit am ehesten auf Alkohol verzichten, zeigte die Forsa-Umfrage. Es folgen Süßigkeiten (69 Prozent), Rauchen (53 Prozent), Fleisch (48 Prozent) und Fernsehen (42 Prozent).

Eine Änerung der Konsumgewohnheiten bieten sich an. Viele, die fasten, nehmen die Fastenzeit als willkommenen Anlass, freiwilligen Verzicht auf Gewohntes im Alltag zu üben. Sie haben dabei oft ganz profane Gründe: Sie wollen nach der Winterzeit ein paar Pfund abnehmen. Einige wollen sich selbst überwinden, sich rundzuerneuern und dadurch ihr Ego stärken. Man muss die Askese ja nicht so weit treiben wie einige Menschen, die sich in Frostzeiten die Heizung versagen – weil sie die spirituelle Erfahrung schätzen, sich den elementaren Herausforderungen der Natur zu stellen. Die „New York Times“ berichtete im vergangenen Winter über solche Totalverweigerer zivilisatorischer Bequemlichkeiten.

Fasten dagegen ist ein Akt der Demut und der inneren Einkehr - eine Einkehr in sich selbst.

Weblink:

Deutsche hatten Verzicht für sinnvoll - www.rp-online.de

Samstag, 12. März 2011

Erdbebenkatastrophe in Japan

Eines der schwersten Erdbeben in der Geschichte des Landes hat am Morgen des 11. März den Nordosten Japans erschüttert. In mehreren Fabriken kam es zu Explosionen und ein Atomkraftwerk wurde schwer bseschädigt.
Ein zehn Meter hoher Tsunami rollte über zahlreiche Orte an der Küste hinweg.

Etwa 130 Kilometer vor der Nordostküste in der Präfektur Miyagi lag das Epizentrum des schweren Bebens, das den Tsunami auslöste. Die Welle drang bis zu zehn Kilometer ins Landesinnere ein. Das Wasser ist bislang nicht abgeflossen.

Flutwellen mit bis zu zehn Metern Höhe trafen auf die Nordostküste Honshus, der grössten und am dichtesten besiedelten der vier japanischen Hauptinseln.

Die ganze Region gleicht einem Schlachtfeld: Die bis zu zehn Meter hohe Tsunami-Welle riss am Freitag Autos wie Spielzeug weg, warf Lastwagen um und spülte Schiffscontainer aus den Häfen. Reisfelder stehen unter Wasser.

Wo einst Städte und Dörfer an der Nordostküste Japans standen, haben das verheerende Erdbeben und der Tsunami alles dem Erdboden gleich gemacht. Ganze Kulturlandschaften an der Nordostküste sind über Jahre vernichtet.

Immer wieder wird Japan von Nachbeben erschüttert. Die Erde kommt nicht zur Ruhe. Gewaltige Flutwellen überschwemmten am Freitag riesige Flächen und Küstenstreifen.

Weblink:

Satellitenbilder von der Katastrophe in Japan - www.tagesschau.de

Freitag, 11. März 2011

Dalai Lama ist der Politik müde

Jahrzehntelang hat sich der Dalai Lama unermüdlich und gebetsmühlenartig für die Belange Tibets eingesetzt und mit demonstrativer Friedfertigkeit rund um die Welt für Tibets Autonomie geworben. Doch viel erreichen konnte er nicht - China hält die Region unverändert fest im Griff.

Jetzt hat der 75-Jährige seinen Rückzug von der Spitze der tibetischen Exilregierung angekündigt, um Platz für einen demokratisch gewählten Nachfolger zu machen. Bei Exil-Tibetern löst er mit diesem Schritt gemischte Gefühle aus.

Der Dalai Lama will sich aus der Politik zurückziehen und seine politischen Ämter aufgeben. In einem Rückzug auf Raten gibt der Dalai Lama politische Macht ab. Das Oberhaupt der Tibeter sagte, er wolle durch seinen Schritt die Demokratie innerhalb der Exilgemeindes stärken.

Doch wird er weiterhin um die Welt reisen und sich für Tibet einsetzen. Der Ministerpräsident der Exilregierung äußerte indes die Hoffnung, der Dalai Lama werde seine Ankündigung noch überdenken.
Obwohl der Dalai Lama seine politischen Rolle einschränken will, wird der das geistliche Oberhaupt der Tibeter bleiben. Er betontte, er werde sich immer für die "gerechte Sache Tibets einsetzen".

Sich aus politischen Angelegenheiten herauszuhalten, hatte er bereits mehrfach angekündigt und in diesem Zusammenhang immer wieder von einer Art "Ruhestand" gesprochen. Nun will der Dalai Lama die politische Führung abtreten und seinen Ruhestand wohl antreten.

Für die Tibeter im Exil wäre es das Ende einer Ära.

Weblinks:

Dalai Lama will politische Führung abtreten - stern-Reportage

Dalai Lama Dossier - SPIEGEL-Dossier

Tibeter im Exil:   Dalai Lama will politische Macht loswerden

Dienstag, 8. März 2011

»Gorbatschow Mensch und Macht. Eine Biografie« von György Dalos

Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie
Gorbatschow Mensch und Macht
Die Rolle eines Politikers hängt immer davon ab, welches Bild man von ihm sehen will. Die Rolle von Michail Gorbatschow in der Geschichte ist durchaus ambivalent. Der ungarische Autor Györgi Dalos widmet sich dem Aspekt "Mensch und Macht". Wie es der Untertitel andeutet, geht es in dieser Biographie nicht nur um die Person von Michail Gorbatschow, sondern auch um die uralten Fragen, was Macht ist, wie sie entsteht, wer ihr erliegt und warum sie universell und überzeitlich ist. Viele Antworten müssen natürlich offen bleiben. György Dalos hat ein Buch verfasst, das sich nach den üblichen Kriterien schwer einordnen lässt. Wissenschaftlichen Ansprüchen kann es nicht genügen, weil Quellenangaben fehlen, eine psychologische Studie der Macht ist es wegen der fehlende Tiefe nicht und eine Beschreibung des sowjetischen Machtapparates ist es ebenfalls nur bedingt.


Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie



"Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie", von György Dalos

C.H. Beck Verlag,
20. Januar 2011
Gebundene Ausgabe,
288 Seiten, 19,95 EUR.
ISBN-13: 978-3406613401

Samstag, 5. März 2011

Der Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg markiert eine tiefe Zäsur



Nun ist er gegangen. - Gutt so! - Der Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg markiert eine tiefe Zäsur - für die Parteien und für die politische Kultur im Land. Sein Comeback ist nicht ausgeschlossen, aber Kanzler darf er nicht mehr werden.

Für die Zukunft der politischen Kultur im Land ist der Fall Guttenberg hingegen ein Segen. Es hat sich gezeigt: An Politiker werden besonders hohe Ansprüche in Sachen Anstand, Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit gestellt - und zwar ohne Ausnahme.

Was ist das für ein Drama? Eben noch war Karl-Theodor zu Guttenberg Deutschlands beliebtester Politiker, der Held der Basis, der Sonnyboy des Boulevards. Karl-Theodor zu Guttenberg wurde als möglicher Kanzler gehandelt, gefeiert. Nun ist er weg, verglüht innerhalb von 14 lausigen Tagen, wie eine Sternschnuppe, ein Shootingstar. Hier passt das Bild wirklich.

Es gibt Menschen, die ihre eigene Wahrheit erfinden.


»Ich bin nämlich eigentlich ganz anders, aber ich komme nur so selten dazu.«

Ödön von Horváth

So lautet ein berühmtes Zitat des österreichisch-ungarischenr Schriftstellers Ödön von Horváth (1901 - 1938).
Karl-Theodor zu Guttenberg wehrt sich: Die Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit seiner Doktorarbeit wies Karl-Theodor zu Guttenberg scharf zurück. Er werde jedoch vorübergehend auf seinen Doktortitel verzichten, erklärte er vor einer Gruppe handverlesener Journalisten. In der Bundespressekonferenz verlangten die Hauptstadt-Korrespondenten von Regierungssprecher Steffen Seibert Antworten auf diese Fragen. Dabei verlas Karl-Theodor zu Guttenberg gleichzeitig im Verteidigungsministerium seine Erklärung - vor "ausgewählten Medienvertretern", wie Guttenberg-Sprecher Steffen Moritz sagte. Ein Affront. Der Vorsitzende der Bundespressekonferenz, Werner Gößling, rügte das Verfahren. Die Hauptstadt-Korrespondenten verließen protestierend den Saal. Nach etwa zehn Minuten wurde die Veranstaltung abgebrochen.

Donnerstag, 3. März 2011

Michail Gorbatschow - Reformer, Zerstörer oder Held?

 
Wer ist Michail Gorbatschow -
Reformer, Zerstörer oder Held?

Die Meinungen über den Mythos Michail Gorbatschow, der vor 80 Jahren am 2. März 1931 in Priwolnoje bei Stawropol im Nordkaukasusgebiet geboren wurde, sind heute sehr geteilt. Die einen sehen ihn als Reformer, die anderen als Zerstörer, für den Westen ist er ein Held, in Russland ist er längst in Vergangenheit geraten. Der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow gilt bis heute im Westen als Lichtgestalt, in seiner Heimat aber als Verräter. ,

Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendete und maßgeblich am Gelingen der Deutschen Einheit beteiligt war. Zudem kanalisierte er die beim Zerfall des Sowjetreiches frei werdenden Kräfte nach innen, in eine Implosion, anstatt sie in aggressiver Form nach außen dringen zu lassen, etwa in einem Krieg. In Russland ist sein Ruf dagegen weit schlechter als im Westen, weil er nach verbreiteter Meinung den Zusammenbruch der Sowjetunion und die folgende Phase wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit verursacht hat. Viele Russen wissen gar nicht mehr, wer Gorbatschow ist und dass er einmal Generalsekretär der Kommunistischen Partei war.

"Ich sehe in Gorbatschow den
größten Reformer des Jahrhunderts."
 Alexander Jakowlew, Gorbatschows Vertrauter, 1995



Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie



"Gorbatschow - Mensch und Macht. Eine Biografie", von György Dalos

C.H. Beck Verlag,
20. Januar 2011
Gebundene Ausgabe,
288 Seiten, 19,95 EUR.
ISBN-13: 978-3406613401



Die Rolle eines Politikers hängt immer davon ab, welches Bild man von ihm sehen will. Die Rolle von Michail Gorbatschow in der Geschichte ist durchaus ambivalent. Der ungarische Autor Györgi Dalos widmet sich dem Aspekt "Mensch und Macht". Wie es der Untertitel andeutet, geht es in dieser Biographie nicht nur um die Person von Michail Gorbatschow, sondern auch um die uralten Fragen, was Macht ist, wie sie entsteht, wer ihr erliegt und warum sie universell und überzeitlich ist. Viele Antworten müssen natürlich offen bleiben. György Dalos hat ein Buch verfasst, das sich nach den üblichen Kriterien schwer einordnen lässt. Wissenschaftlichen Ansprüchen kann es nicht genügen, weil Quellenangaben fehlen, eine psychologische Studie der Macht ist es wegen der fehlende Tiefe nicht und eine Beschreibung des sowjetischen Machtapparates ist es ebenfalls nur bedingt.

    Weitere Michail Gorbatschow-Bücher

Michail Gorbatschow


Michail Gorbatschow
Über mein Land
Über mein Land.
Rußlands Weg ins
21. Jahrhundert
Mein Manifest für die Erde
Mein Manifest
für die
Erde
Michail Gorbatschow-Weblinks Michail Gorbatschow Biografie - Die Biografien.de Michail Gorbatschow - SPIEGEL-Dossier Ein großer Mensch - D-Radio Kommentar Michail Gorbatschow-Biografie - Whoswho.de Michail Gorbatschow-Biografie - Uniprotokolle Michail Gorbatschow-Biografie - bwbs.de SPIEGEL ONLINE Michail Gorbatschow-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Mittwoch, 2. März 2011

Michail Gorbatschow 80. Geburtstag


Am 2. März 2011 wird Michail Gorbatschow 80 Jahre alt. Michail Gorbatschow wurde vor 80 Jahren am 2. März 1931 in Priwolnoje bei Stawropol im Nordkaukasusgebiet geboren. Er war von März 1985 bis August 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU) und von März 1990 bis Dezember 1991 Staatspräsident der Sowjetunion.

Der Weltveränderer läutete das Ende des Kalten Krieges ein, ließ den Eisernen Vorhang fallen und ermöglichte die deutsche Wiedervereinigung. Die welthistorischen Veränderungen, die er ab 1985 als neuer Kreml-Chef einleitete, wirken weit in die Gegenwart hinein. Durch seine modernisierende Politik von "Glasnost" (Offenheit) und "Perestroika" (Umbau) leitete er das Ende des Kalten Krieges ein. Ihm ist die Deutsche Wiedervereinigung zu verdanken. Er erhielt 1990 den Friedensnobelpreis.

Der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow gilt bis heute im Westen als Lichtgestalt, in seiner Heimat aber als Verräter. Im Westen wird Gorbatschow hoch geschätzt, weil er den Kalten Krieg beendete und maßgeblich am Gelingen der Deutschen Einheit beteiligt war. Zudem kanalisierte er die beim Zerfall des Sowjetreiches frei werdenden Kräfte nach innen, in eine Implosion, anstatt sie in aggressiver Form nach außen dringen zu lassen, etwa in einem Krieg.

In Russland ist sein Ruf dagegen weit schlechter als im Westen, weil er nach verbreiteter Meinung den Zusammenbruch der Sowjetunion und die folgende Phase wirtschaftlicher und politischer Unsicherheit verursacht hat. Viele Russen wissen gar nicht mehr, wer Gorbatschow ist und dass er einmal Generalsekretär der Kommunistischen Partei war.

"Ich sehe in Gorbatschow den
größten Reformer des Jahrhunderts."
Alexander Jakowlew, Gorbatschows Vertrauter, 1995

    Weitere Michail Gorbatschow-Bücher

Michail Gorbatschow


Michail Gorbatschow
Über mein Land
Über mein Land.
Rußlands Weg ins
21. Jahrhundert
Mein Manifest für die Erde
Mein Manifest
für die
Erde
< /td>
Michail Gorbatschow-Weblinks:



Michail Gorbatschow - SPIEGEL-Dossier

Ein großer Mensch - D-Radio Kommentar

Michail Gorbatschow-Biografie - Whoswho.de

Michail Gorbatschow-Biografie - Uniprotokolle

Michail Gorbatschow-Biografie - bwbs.de

SPIEGEL ONLINE


Weblink:

Michail Gorbatschow-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Minister und die Krise - Guttenberg-Rücktritt



Minister fallen nicht über eine Krise, sondern über ihr Krisen-Management - also ihren eigenen Umgang mit der Krise. Verteidigungsminister Guttenberg ist nicht an der Krise gescheitert, die er ausgelöst hat, sondern über seine eigenen Fehler gestolpert, die er sehr denkwürdig schlecht kommuniziert hat.

Ein gravierender Mangel an Einsicht in die eigenen Fehler, falsche politische Reflexe im Umgang mit den Fehlern und einen Mangel an Demut nach Bekanntwerden seiner Verfehlungen in der Plagiatsaffäre haben Deutschlands beliebtesten Minister sein geliebtes Amt gekostet. Nun gitl der gefallene Minister als nicht mehr ministrabel.

Am Ende der Plagiatsaffäre steht Karl-Theodor zu Guttenberg ohne Doktorgrad und ohne sein Ministeramt da. Lange setzte er sich gegen die Vorwürfe und Rücktrittsforderungen zur Wehr. Doch die Debatte über seine Doktorarbeit und seine Glaubwürdigkeit ging weiter - bis Guttenberg dem Druck nachgab.

Es ist das vorerst letzte Kapitel einer abgeschmackten Inszenierung des "Großmeisters des schönen Scheins". Gutt so!


Guttenberg Biografie



Guttenberg Biografie,
von Eckart Lohse, Mark Wehner


Droemer Verlag,
1. März 2011
Gebundene Ausgabe,
416 Seiten, 19,99 EUR.
ISBN-13: 978-3426275542

Weblinks: Guttenberg ist zurückgetreten… - Blog zum Rücktritt von Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg Der Pöbel vs. Baron Guttenberg @ Harald Schmidt (ARD) - www.youtube.de Raubkopierer Guttenberg @ ZDF Heute Show - www.zdf.de Ein BILD von einem Mann - Wie man sich die Gunst der Bild-Zeitung erkauft - www.taz.de Vom Lügner zum Märtyrer? - www.sueddeutsche.de SPIEGEL ONLINE