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Mittwoch, 22. März 2023

UBS übernimmt »Credit Suisse«

Credit Suisse

Die Großbank »Credit Suisse« ist nach der Konkurrentin UBS die Nummer zwei auf dem Schweizer Bankenplatz. Sie gilt als "too big to fail", also als systemrelevant. Die durch die Zinsentwicklung in Schieflage geratene »Credit Suisse« ist schon lange ein Problemfall durch jahrelanges Mißmanagement. Aber jetzt kommen die Spätwehen der Finanzkrise von 2008 dazu: Inflation, Zinsschraube, faule Kredite, abwandernde Kundschaft. Das hat der »Credit Suisse« das Genick gebrochen.

Immer wenn die Banken Gewinne erzielen, soll der Staat sich tunlichst raushalten. Wenn Banken vor der Pleite stehen dann rufen diese sofort Staat bitte rette uns. Es ist nicht gut, wenn große Banken gerettet werden. Wenn der Staat nicht eingreift, können kann der Staat erpresst werden, wenn Banken in Schieflage geraten oder Pleite gehen.

Staaten sind abhängig von Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen. Unternehmen hingegen sind flexibel und können sich den Staat aussuchen, in dem sie wirtschaften wollen. Der Markt muss die Schieflage der Bank regeln. Die »Credit Suisse« wird von einer anderen Bank übernommen oder der Laden wird dicht gemacht.

Die UBS-Bank hat bei den Verhandlungen um den Verkauf der angeschlagenen »Credit Suisse« noch einmal ein bischen mehr als eine Milliarde draufgelegt und die »Credit Suisse« hat in den Deal eingewilligt. Die Schweizer Großbank UBS übernimmt nun also den Konkurrenten »Credit Suisse«, um eine globale Bankenkrise abzuwenden. Doch die Pleitewelle im Finanzbereich dürfte weitergehen. Was wir erleben, ist der Bankrott der Geldpolitik und Finanzregulierung.

Donnerstag, 24. September 2020

Olaf Scholz und der immense Schuldenberg der Neuverschuldung

Olaf Scholz

Finanzminister Scholz plant für 2021 eine Neuverschuldung von 96,2 Milliarden Euro. Für den Etat, den das Kabinett am Mittwoch beschließen will, ist eine erneute Ausnahmegenehmigung von der Schuldenbremse notwendig.

Die Regierung macht das, was man üblicherweise in wirtschaftlichen Krisensituationen macht - sie investiert. Vor der Corona-Krise hat die Bundesregierung eine sparsame Haushaltspolitik gefahren und hatte nun die finanziellen Möglichkeiten, um die Wirtschaft zu stützen. Das Kurzarbeitergeld steht synonym für diese Entwicklung. Die Hoffnung auf den wirtschaftlichen Aufschwung sind durchaus begründet und wird von den führenden Wirtschaftsinstituten geteilt. Die Auftragsbücher füllen sich, die Inlandsnachfrage steigt, der Geschäftsklimaindex zeigt nach oben. Unternehmen wie die Lufthansa könnten durchaus gestärkt aus der Krise hervorgehen.

Die Corona-Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft stellen ein gigantisches Konjunkturprogramm ohne Beispiel in der deutschen Geschichte dar. Wenn die Maßnahmen irgendwann auslaufen, ist eine Rezession als Korrektur eigentlich unvermeidlich. Zwar gibt es bereits eine große Delle im Wachstum aufgrund des Nachfrageeinbruchs im In- und Ausland. Aber dieser Einbruch wäre ohne die zighundertmilliardenschweren Stützungsmassnahmen noch viel drastischer ausgefallen. Ich schätze grob das der Staat für zusätzliches ca. 3-5 % Wachstum verantwortlich ist. M.a.W: der Einbruch wäre ohne die Maßnahmen um bis zu 5% stärker ausgefallen.

Das hat zwei Konsequenzen: sobald die Maßnahmen auslaufen, kommt die „Rezession nach der Rezession“. Zweitens wird der Staat, da ein Wirtschaftswunder leider ausbleiben wird, die Steuern massiv erhöhen, und zwar die Einkommenssteuer sowie die Sozialabgaben. Ddie Bundesantstalt für Arbeit ist z.B aufgrund der Kurzarbeiterregelungen bald pleite, die Gesetzliche Krankenversicherung ist durch die aufgelaufenen Corona-Kosten bereits am Limit.


Herr Scholz kann wie Frau Merkel nun Geld mit vollen Händen ausgeben. Dass in einigen Bereichen Investitionen nötig sind, ist unbestritten. Wann beginnt man aber in anderen Bereichen, in denen Einsparungen möglich sind, diese zu realisieren? Die nächsten Steuererhöhungen sind vorprogrammiert. Erinnert sei an die Mehrwertsteuererhöhung ab 2007 um 3 Prozent durch Frau Merkel. Und weil die Schulden ständig steigen, unterstützt diese Bundesregierung die EZB bei ihrer Nullzinspolitik, spart der Staat doch Milliardensummen.

Die Zeche zahlen aber wird die Mittelschicht, die über kein so hohes Vermögen verfügt, dass man es in Aktien anlegen könnte.


Scholz will 96 Milliarden Euro Neuverschuldung für 2021 bewilligen, um dann im Jahre 2022 wieder zur Schuldenbremse zurückzukehren. Und was danach wegen der Neuverschuldung (Staatsverschuldung) in der Corona-Krise kommt, darüber darf spekuliert werden. Wenn keine Steuererhöhungen kommen, werden es wohl Sparpakete sein, Privatisierungen oder ein Verkauf von Bundesbeteiligungen an Unternehmen.

Der Staat hingegen hat den Auftrag dem Allgemeinwohl zu dienen. Der Staat sollte also möglichst vielen helfen, diese Krise zu überwinden, um danach die Investitionen wieder zu erwirtschaften. Bricht alles zusammen wird auf Jahrzehnte nur Heulen und Zähneklappenr sein. Die Neuverschuldung ist also letztlich das bessere Geschäft. Das große Problem aber ist, wenn weiterhin die falschen zu viel bekommen und sehr viele zu wenig, dann wird das ausgegebene Geld nicht den Effekt haben, den es haben könnte. Es muss endlich nach Bedarf und Zukunftsfähigkeit geholfen werden und nicht nach Cleverness und "Kontaktfreudigkeit" der Lobbyisten.


Donnerstag, 2. Juli 2020

Bedauerliche Zustände in der Fleischindustrie

Mitarbeiter eines Schlachthofs zerteilen am Fließband hängende Schweine.

In der Fleischindustrie herrschen menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und die Wohnsituation der beschäftigten ausländischen Werksarbeiter ist skandalös. Die Fleischindustrie von Tönnies und anderen Unternehmen, die für die Corona-Ausbrüche verantwortlich sind, haben in eklatanter Art und Weise Menschen mit Corona geschädigt, und damit die Gesundheit der Menschen auf das Spiel gesetzt.

Die industrielle Fleischindustrie hat mit ihren Selbstverpflichtungen völlig versagt. Die Politik der vergangenen Jahrzehnte hat auf diese Selbstverpflichtungen gesetzt, und gehofft, daß alles gut gehen wird, doch dem war nicht so. Da hilft alles Beteuern der Bundes-Agrarministerin überhaupt nicht. Da muss gehandelt werden.

»Um die Welt zu ändern, sie neu zu gestalten, müssen zuvor die Menschen sich selbst umstellen.« sagte Fjodor Dostojewski.

Die Verbraucher sind nicht ganz unschuldig an der Entwicklung in der Fleischindustrie, welche erneut zur Ausbreitung von Corona geführt hat. Diese bewußte "Geiz ist geil" Mentalität wurde bewusst von der Werbung unter das Volk gebracht und schwappte von der Unterhaltungselektronik auf den Lebensmittelbereich über. Die an Billigfleisch gewöhnten Verbraucher kaufen oft mehr, als sie verbrauchen, essen zu viel und zu ungesund.

Fleisch ist so billig geworden, daß nur Massentierhaltung lohnt, um damit Geld zu verdienen. Mehr Tierwohl tut dringend Not! Fleisch muß in Zukunft soviel kosten, daß Tiere nicht in schlechten Verhältnissen gehalten werden. Es gibt kein Anrecht auf tägliche Fleischportionen auf den Tellern der Verbrauchern.

Wer an den Zuständen in der Fleischindustrie etwas verbessern will, muss sich an höhere Fleischpreise gewöhnen, welche der Verbraucher zu zahlen hat, damit die Tiere in besseren Bedingungen gehalten und Werksarbeiter in der Fleischindustrie unter würdigen Zuständen arbeiten und wohnen können.

Wer sich mit dem Thema Viehtransporte befasst und Bilder darüber gesehen hat, kann sehr schnell zum Vegetarier werden, wird zumindest aber den Fleischkonsum reduzieren bzw. wieder beim Metzger um die Ecke kaufen. Wenn Deutschland europaweit für Billigfleisch steht, dann muss der günstige Preis zu Lasten der Qualität, der Hygiene und der Arbeitsbedingungen gehen.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann fasste es im Landtag in Düsseldorf zusammen: "Das System der industriellen Schlachtung" könne keine Zukunft haben. "Dieses System ist schlecht und hat mit einer humanen Arbeitswelt nichts zu tun", fügte der CDU-Politiker hinzu.

Die Politik muß die Rahmenbedingungen für menchenwürdige Arbeitsverhältnisse setzen. Es wäre auch schön, wenn es mehr Unternehmen gäbe, die durch moralisch-ethische Grundsätze sowohl bei den Arbeitsbedingungen als auch beim Produkt auffallen.

Samstag, 13. Juni 2020

Über das beschlossene Konjunkturpaket

Zahlreiche Menschen gehen über die Einkaufsstraße Schildergasse in Köln.

Das vom Parlament jetzt beschlossene Konjunkturpaket zur Bekämpfung der Corona-Krise und zur Stabilisierung der Wirtschaft ist ein Schritt in die richtige Richtung. Über die Sinnhaftigkeit und Wertigkeit der ein oder anderen Maßnahme kann dabei trefflich gestritten werden, aber vom Grundsatz her ist das Paket ein Schritt die richtige Richtung, besonders dann, wenn diese Maßnahmen nachhaltiger, d.h. nicht befristet würden - besonders bei der Mehrwertsteuer.

Es wird der Tag kommen, da dieses Schummelpaket sich plötzlich in ein Steuererhöungspaket ungeahnten Ausmaßes verwandeln wird. Was sich jetzt noch äußerlich als Wohlfühlpaket darstellt,wird das stete Unwohlsein für die Menschen kleinerer und mittlerer Einkommen für viele Jahre sein.

In keinem anderen EU-Land greift der Staat dem Bürger so tief in die Tasche wie in Deutschland - wenn man sich die Steuerlast eines Arbeitnehmers anschaut - und kein anderes EU-Land verteilt so großzügig die Steuergelder in der Welt wie Deutschland. Kurzum, dieses Verhältnis stimmt schon lange nicht mehr, aber der deutsche "Michel" ist ja leidensfähig, schweigt und buckelt. Unsere französischen Nachbarn sind da weitaus weniger zimperlich und wären längst auf die Straße gegangen wenn deren Renten nochmal besteuert würden wie in Deutschland.

Es war schon vor der Corona-Krise an der Zeit, etwas für die Bürger dieses Landes und gegen die vorherrschende strukturrelle Ungleichheit zu tun und damit sind primär die Arbeitnehmer, die Rentner und alleinerziehende Mütter gemeint.

Die Politiker haben sich geeinigt, aber was wird passieren:

Die Mehrwertsteuersenkung wird nicht beim Verbraucher ankommen, da keine Preissenkung damit einhergehen wird.
Damit werden also die Unternehmen gestützt. So ehrlich sollte man gleich sein. Richtiger wäre eine sofortige Soli-Abschaffung gewesen.

Keine Bewilligung einer Auto-Prämie ist zu begrüßen, denn die Elektro-Autos sind leider recht dreckig. Eher China als Deutschland wird damit gestützt.

Die Kommunen födern ist bitter notwendig, wobei das System vom Grundsatz falsch ist. Sozialkosten sind Bundeskosten.

Die Infrastruktur in Deutschland hat eine Modernisierung bitter nötig, hier sollte massiv gefördert werden. Das bedeutet: Strassen, Schienen und Digitalnetz sowie endlich der Trassenbau der Erneuerbaren in den stromhungrigen Süden.

»Kapital und Ideologie« von Thomas Piketty


Thomas Piketty - geboren am 7. Mai 1971 in Clichy, Département Hauts-de-Seine - ist ein französischer Wirtschaftswissenschaftler. Der Ölonom ist Professor an der »École d’Économie de Paris« und der »École des Hautes Études en Sciences Sociales« (EHESS).

2014 sorgte seine Veröffentlichung seines Werkes »Das Kapital im 21. Jahrhundert« weltweit, besonders in den USA, für sehr große Aufmerksamkeit. Der Ökonom wurde 2014 mit dem Buch »Das Kapital im 21. Jahrhundert« bekannt. Piketty hat für sein erstes Buch große Datenmengen zur wirtschaftlichen Ungleichheit in der Gesellschaft zusammengetragen.

Sein neues Werk trägt den Titel »Kapital und Ideologie«, in dem er den Zusammenhang zur Regierungsform aufarbeitet. Piketty legt mit einem gewaltigen Werk nach: Kapital und Ideologie ist eine so noch niemals geschriebene Globalgeschichte der sozialen Ungleichheit und ihrer Ursachen, eine unnachsichtige Kritik der zeitgenössischen Politik und zugleich der kühne Entwurf eines neuen und gerechteren ökonomischen Systems. Klar sei, dass jede Gesellschaft eine Ideologie brauche, eine Rechtfertigung für ihre Organisationsform und die damit verbundene Ungleichheit, so Piketty. Aber die Herrschenden würden den Vorteil, den sie der Gesellschaft bringen, übertreiben, um ihre Privilegien zu rechtfertigen.

Der Kapitalismus ist kein Naturgesetz. Märkte, Profite und Kapital sind von Menschen gemacht. Wie sie funktionieren, hängt von unseren Entscheidungen ab. Das ist der zentrale Gedanke des neuen Buches von Thomas Piketty. Der berühmte Ökonom erforscht darin die Entwicklungen des letzten Jahrtausends, die zu Sklaverei, Leibeigenschaft, Kolonialismus, Kommunismus, Sozialdemokratie und Hyperkapitalismus geführt und das Leben von Milliarden Menschen geformt haben. Seine welthistorische Bestandsaufnahme führt uns weit über Europa und den Westen hinaus bis nach Asien und Afrika und betrachtet die globalen Ungleichheitsregime mit all ihren ganz unterschiedlichen Ursachen und Folgen. Doch diese eindrucksvolle Analyse ist für Thomas Piketty kein Selbstzweck.

Er führt mit seinen weitreichenden Einsichten und Erkenntnissen hinein in die Krise der Gegenwart. Wenn wir die ökonomischen und politischen Ursachen der Ungleichheit verstanden haben, so Piketty, dann können die notwendigen Schritte für eine gerechtere und zukunftsfähige Welt konkret benannt und angegangen werden. »Kapital und Ideologie« hilft nicht nur, die Welt von heute zu verstehen, sondern sie zu verändern.

Grundsätzlich bemängelt Piketty, daß heutzutage kaum mehr über Alternativen zum marktwirtschaftlichen Kapitalismus nachgedacht werde. Dabei sei die Geschichte eine Abfolge von oft radikalen Veränderungen im Wirtschaftssystem und diese würden nicht nur durch Kriege ausgelöst, wie Schwedens Wandel von einem Land mit sehr großer Ungleichheit Anfang des 20. Jahrhunderts zur heutigen relativ ausgeglichenen Gesellschaft zeige.

Die Krise führe Regierungen vor Augen, wie sehr sie die Wirtschaft regulieren können.


Der smarte französische Ökonom des Kapitals der Gegenwart Thomas Piketty kann sich vorstellen, daß das verstärkte Home-Pffice und die Umsetzung drastischer Eingriffe in die Wirtschaft im Rahmen der Corona-Krise ganz im Sinne von Karl Marx zu einer Bewusstseinsänderung führen könnten.

Literatur:

»Kapital und Ideologie« von Thomas Piketty

Kapital und Ideologie von Thomas Piketty

Samstag, 6. Juni 2020

Thomas Piketty und das Kapital in der Krise


Thomas Piketty - geboren am 7. Mai 1971 in Clichy, Département Hauts-de-Seine - ist ein französischer Wirtschaftswissenschaftler. Der Ölonom ist Professor an der »École d’Économie de Paris« und der »École des Hautes Études en Sciences Sociales« (EHESS).

2014 sorgte seine Veröffentlichung seines Werkes »Das Kapital im 21. Jahrhundert« weltweit, besonders in den USA, für sehr große Aufmerksamkeit. Der Ökonom wurde 2014 mit dem Buch »Das Kapital im 21. Jahrhundert« bekannt. Piketty hat für sein erstes Buch große Datenmengen zur wirtschaftlichen Ungleichheit in der Gesellschaft zusammengetragen.

Sein neues Werk trägt den Titel »Kapital und Ideologie«, in dem er den Zusammenhang zur Regierungsform aufarbeitet. Piketty legt mit einem gewaltigen Werk nach: Kapital und Ideologie ist eine so noch niemals geschriebene Globalgeschichte der sozialen Ungleichheit und ihrer Ursachen, eine unnachsichtige Kritik der zeitgenössischen Politik und zugleich der kühne Entwurf eines neuen und gerechteren ökonomischen Systems. Klar sei, dass jede Gesellschaft eine Ideologie brauche, eine Rechtfertigung für ihre Organisationsform und die damit verbundene Ungleichheit, so Piketty. Aber die Herrschenden würden den Vorteil, den sie der Gesellschaft bringen, übertreiben, um ihre Privilegien zu rechtfertigen.

Grundsätzlich bemängelt Piketty, daß heutzutage kaum mehr über Alternativen zum marktwirtschaftlichen Kapitalismus nachgedacht werde. Dabei sei die Geschichte eine Abfolge von oft radikalen Veränderungen im Wirtschaftssystem und diese würden nicht nur durch Kriege ausgelöst, wie Schwedens Wandel von einem Land mit sehr großer Ungleichheit Anfang des 20. Jahrhunderts zur heutigen relativ ausgeglichenen Gesellschaft zeige.

Die Krise führe Regierungen vor Augen, wie sehr sie die Wirtschaft regulieren können, so Piketty bei der Vorstellung seines neuen Buches in Wien. Den Arbeitenden werde bewusst, dass Homeoffice funktioniert.

Vor ein paar Monaten, als es darum ging, Flüge zu reduzieren und den CO2-Ausstoß abzubauen, hätten das viele unter Verweis auf die ökonomischen Kosten ausgeschlossen. „Und jetzt, ganz plötzlich, wegen einer Gesundheitskrise, blockieren wir Flüge und schicken Leute nach Hause“, sagte Piketty. Das zeige, daß Europa ein ausgefeiltes System im Umgang mit Gesundheitsrisiken habe, aber keine vergleichbaren Entscheidungsstrukturen bei langfristigen Risiken wie Umweltproblemen.

Der smarte französische Ökonom des Kapitals der Gegenwart Thomas Piketty kann sich vorstellen, daß das verstärkte Home-Pffice und die Umsetzung drastischer Eingriffe in die Wirtschaft im Rahmen der Corona-Krise ganz im Sinne von Karl Marx zu einer Bewusstseinsänderung führen könnten.

Literatur:

»Kapital und Ideologie« von Thomas Piketty

Kapital und Ideologie von Thomas Piketty

Freitag, 25. Oktober 2019

Vor 90 Jahren: Der "Schwarze Freitag"


Am 25. Oktober 1929 erreichte die Nachricht von einem großen Börsenkrachs an der amerikanischen Wall Street Europa. Im New Yorker Finanzdistrikt war am Tag zuvor der Aktienindex Dow Jones rapide abgestürzt. Es war der Beginn der Weltwirtschaftskrise, die schwerwiegende Folgen für Anleger, Unternehmen und die wirtschaftliche Lage auf der ganzen Welt hatte.

Gegen Donnerstag Mittag, dem 24. Oktober, war große Panik an der Wallstsreet ausgebrochen. Die Anleger und Unternehmen verkauften so viel wie möglich von ihren Aktien, egal zu welchem Preis, und der Aktienindex Dow Jones sackte immer weiter ab. Der Handel brach mehrmals zusammen, da jeder seine Wertpapiere loswerden wollte, um nicht allzu viel Geld zu verlieren.

Damals gab es noch keine Börsenaufsicht oder Gesetze, die eine solche Entwicklung verhindern hätten können. Nur durch das Eingreifen verschiedener Banken, die viele Aktien aufkauften, wurde ein totaler Absturz verhindert.


Die Goldenen 1920er endeten mit einem Knall. An einem einzigen Tag rutschten die Kurse an der New Yorker Börse ins Bodenlose. Am folgenden Tag, dem 25. Oktober 1929, dem so genannten "Schwarzen Freitag", wurde auch Europa von den außergewöhnlichen Kursverlusten eingeholt.

Um sagenhafte 90 Prozent rutschte der Dow-Jones-Index unter seinen Höchststand von vor sechs Wochen zuvor. Elf Milliarden Dlollar waren allein in den vergangenen 24 Stunden vernichtet worden. Die Auswirkungen des Zusammenbruches waren verheerend. 1932 waren 25 Prozent der Amerikaner arbeitslos.

Samstag, 27. Oktober 2018

Vor der Landtagswahl: Hessens Erfolg hat Kehrseiten

Zwei Angestellte in Frankfurt trinken am Mainufer

Am kommenden Sonntag wählen die Hessen einen neuen Landtag. Die beiden Regierungsparteien betreiben Wahlwerbung mit dem wirtschaftlichen Erfolg. Dem Land geht es gut. Die Wirtschaft boomt. Doch auf der Kehrseite des Erfolgs steigen die Mieten. Straßen und der Bahnverkehr sind überlastet.

Hessen geht es gut? Dem Land ja, aber nicht den Menschen!

Der wirtscahftliche Erfolg überlagert die sozialen Probleme. Viele Hessen haben von dem wirtschaftlichen Erfolg nichts. Die Entwicklung der Wirtschaft vom Wohlergehen der Menschen entkoppelt. Der Wirtschaft geht es toll. Warum sollte das die Bürger interessieren? Ihre Mieten steigen massiv.

Die alte Regel, dass es den Menschen gut geht, wenn es der Wirtschaft gut geht, stimmt nicht mehr! Deshalb ist es auch Wurst, wenn es "Hessen gut geht". Diese Aussage verschleiert die Wirklichkeit. Nämlich, dass es den Hessen nicht gut geht!

Arbeit zu haben scheint aber heutzutage nicht mehr der einzige Wunsch der Menschen in Bayern, BW und Hessen zu sein. Es darf gern auch etwas mehr Umweltschutz und Bürgernähe, dafür etwas weniger Lobbyismus und Politik nur für die Großverdiener sein.

Ein grundsätzliches Problem in unserem Land ist, daß bestimmte Ballungsräumen boomen, immer mehr Menschen zieht es dahin. Aber weder der Wohnungsbau noch die Verkehrsinfrastruktur halten damit Schritt. Das ist in Frankfurt offensichtlich das gleiche Problem, wie in München.

Weblink:

Vor der Landtagswahl: Hessens Erfolg hat Kehrseiten

Samstag, 5. Mai 2018

Karl Marx 200. Geburtstag


Karl Marx wurde vor 200 Jahren am 5. Mai 1818 in Trier geboren. Karl Marx war ein deutscher Philosoph, Ökonom, Gesellschaftstheoretiker, politischer Journalist, Protagonist der Arbeiterbewegung sowie Kritiker der bürgerlichen Gesellschaft und der Religion. Er war einer der bedeutendsten Denker und Philosophen des 20. Jahrhunderts. Zusammen mit Friedrich Engels wurde er zum einflussreichsten Theoretiker des Sozialismus und Kommunismus. Bis heute werden seine Theorien kontrovers diskutiert.

"Die Philosophen haben die Welt nur interpretiert.

Es geht darum sie zu verändern."


Marx und Engels entwickelten die Theorie des Sozialismus und Kommunismus. Er selbst sieht seine Philosophien als „Historischen Materialismus“. Um die Bedingungen für eine kommunistische Bewegung zu erfassen, aber auch, um die bestehenden Verhältnisse adäquat kritisieren und damit bekämpfen zu können, bemühte sich Marx zeit seines Lebens um eine grundlegende ökonomische Analyse der kapitalistischen Gesellschaft.

Zentraler Punkt dieser Analyse ist die Kritik der politischen Ökonomie. Diese beinhaltet einerseits die Analyse der Warenform, des Werts, des Kapitals und der kapitalistischen Produktions- und Distributionsverhältnisse, in welche die Produktion des gesellschaftlichen Reichtums in der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft eingebettet ist.

Marx vertritt die Ansicht, dass alle Ideen, Vorstellungen und Gedanken aus einer gesellschaftlichen Realität und den dort herrschenden Machtverhältnissen kommen und diese resultieren letztendlich aus den jeweils historisch-geographischen Produktionsverhältnissen und materiellen Gegebenheiten.

Gemeinsam bündelten Marx und Engels ihre Ansichten 1848 in ihrem "Kommunistischen Manifest". Ganz genau: "Proletarier aller Länder vereinigt Euch."

Ziel des Marxismus ist es, alte Ideologien und Machtstrukturen aufzubrechen und den Menschen zu emanzipieren. Marx vertritt die Ansicht, dass alle Ideen, Vorstellungen und Gedanken aus einer gesellschaftlichen Realität und den dort herrschenden Machtverhältnissen kommen und diese resultieren letztendlich aus den jeweils historisch-geographischen Produktionsverhältnissen und materiellen Gegebenheiten.

Marx und Engels prägten maßgeblich den Begriff der „kapitalistischen Produktionsweise“ bzw. des Kapitalismus, der am systematischsten in Marx’ Hauptwerk Das Kapital dargestellt wurde.

Unter Kapitalismus verstehen sie eine Wirtschaftsordnung, die sich durch Privateigentum an Produktionsmitteln, durch Produktion für einen den Preis bestimmenden Markt, beständiger Profitmaximierung und den Widerspruch zwischen Lohnarbeit und Kapital auszeichnet. Nach Marx verändert sich im Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus zwar die gesellschaftliche Produktionsweise bedeutend, jedoch behält sie ihren Klassencharakter bei. Marx beschreibt die kapitalistische Gesellschaft als Gesellschaft des Elends, der Ausbeutung und der Entfremdung.

Aufbauend auf den Theorien der Vertreter der Klassischen Nationalökonomie, allen voran Adam Smith und David Ricardo, interpretiert Marx die Arbeitswerttheorie neu und formuliert sie um zu seiner Arbeitswertlehre, mit deren Hilfe er die Ausbeutung des Proletariats durch das Kapital zu beschreiben versucht.

Um die Bedingungen für eine kommunistische Bewegung zu erfassen, aber auch, um die bestehenden Verhältnisse adäquat kritisieren und damit bekämpfen zu können, bemühte sich Marx zeit seines Lebens um eine grundlegende ökonomische Analyse der kapitalistischen Gesellschaft.

Der "Marxismus" hat als politische Strömung die Gesellschaften des 19. und 20. Jahrhunderts stark beeinflusst. Sozialdemokratische und sozialistische Parteien haben Teile der Lehre in die Parteiprogramme übernommen.

Über die Jahre wurde der Marxismus allerdings auch verdreht, missverstanden und missbraucht. Die Russische Revolution, Chinas langer Marsch und der Weltkommunismus stehen nicht bei Marx auf dem Plan und auch nicht im Programm.

Karl Marx starb am 14. März 1883 in London.


Karl Marx-Biografien:

Marx. Der Unvollendete
Marx. Der Unvollendete
von Jürgen Neffe

Karl Marx
Karl Marx
von Wilfried Nippel

Karl Marx: Philosoph und Revolutionär – Eine Biographie
Karl Marx: Philosoph und Revolutionär – Eine Biographie
von Rolf Hosfeld


Weblinks:

Karl Marx-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de


Karl Marx-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de



Blog-Artikel:

Wie aktuell sind Marx Ideen heute?

Dienstag, 17. April 2018

Erste Ausgabe der "taz" erschienen


In West-Berlin erschien die erste Ausgabe der "tageszeitung" (taz). Die "tageszeitung" ist eine überregionale deutsche Tageszeitung. Sie wurde 1978 in West-Berlin als alternatives, selbstverwaltetes Zeitungsprojekt gegründet und wird dem linken Spektrum zugeordnet.

Mit einer Anfangsauflage von 30.000 Exemplaren sagte sie als linke Alternative der "bürgerlichen Presse" den Kampf an. Die Zeitung verstand sich als Alternative zum von ihr bisher ausschließlich bürgerlich orientiert empfundenen Zeitungsmarkt mit der Zielgruppe Studenten, Alternative, Grüne, Linksliberale, linke Sozialdemokratie und später auch für die ab 1980 anwachsende Hausbesetzerbewegung.


Das Geschäftsmodell der taz basiert auf drei Säulen: das Wochenend-Magazin, die durchlaufende Berichterstattung als Print-Medium und eine App, welches als E-Paper abgerufen werden kann.

Im Laufe der Jahre gab es mehrere Neustarts der Zeitung. Runde Jubiläen werden in der Regel mit besonderen Ausgaben gefeiert.

Mittwoch, 10. Januar 2018

»Atlantik-Brücke« als mächtigste und einflussreichste Lobbyorganisation der USA auf deutschen Boden

Hinter dem Namen »Atlantik-Brücke« verbirgt sich nicht etwa ein hübsches Kulturdenkmal, sondern die wohl mächtigste und einflussreichste Lobbyorganisation der USA auf deutschen Boden. Das primäre Ziel der »Atlantik-Brücke« ist das konsequente Durchsetzen US-amerikanischer Interessen in der Bundesrepublik Deutschland.

Die »Atlantik-Brücke« gehört zu den einflussreichsten Verbindungen von Finanzwelt, Grossindustrie, Militärs, Politik, Geheimdienst und Journalismus. Diese Organisation lenkt Deutschland! Viele bekannte Gesichter wie: Angela Merkel, Sigmar Gabriel, Claus Kleber, Joachim Gauck, und viele weitere sind daher nicht gerade zufällig Mitglieder dieser Organisation. 

Liste von Mitgliedern der Atlantik-Brücke bit.ly/1pPSHGN
Diese Journalisten sind in der "Atlantikbrücke"
Mitgliedhttp bit.ly/1yoZt8N

alexandrabader.wordpress.com

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Japan muss Entschädigung für Fukushima-Unfall zahlen

Mitarbeiter von Tepco während einer Journalistenführung am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi

Tausende ehemalige Anwohner der Atomanlage Fukushima sollen von der japanischen Regierung und der Betreiberfirma Tepco eine Entschädigung erhalten. Die Regierung hätte die Atomkatastrophe von März 2011 vorhersehen und verhindern können, urteilte ein Gericht.

"Die japanische Regierung und der Betreiber der Atomanlage Fukushima müssen … insgesamt … rund 3,8 Millionen Euro an Entschädigung … zahlen. Pro Kopf sollen die Anwohner demnach bis zu knapp 2800 Euro erhalten. Monatliche Entschädigungszahlungen lehnten die Richter ab."

Pro Kopf sollen die Anwohner demnach bis zu knapp 2.800 EUR erhalten. Dafür wurden sie unverschuldet radioaktiver Strahlung ausgesetzt und aus ihren Häusern vertrieben. In welcher Welt leben die Richter, die dieses Urteil fällten? Sehr wahrscheinlich in einer unverstrahlten Umgebung.

Was für eine Überraschung!Hatte doch die Japanische Regierung unmittelbar nach der Kathastrophe 42 Milliarden zur Veseitigung der Schäden und zur Entschädigung der Betroffenen bereitgestellt. Letzteres hat man "vergessen", und wie üblich müssen die Opfer lange Jahre klagen.

Eigentlich müsste man die Firma Tepco liquidieren, um das gesamte Vermögen als Entschädigung an die Opfer verteilen zu können. Aber kapitalistische und sozialistische Länder sind immer zu freundlich zur Industrie.

Weblink:

Japan muss Entschädigung für Fukushima-Unfall zahlen

Samstag, 5. August 2017

Reichtum, Macht und Einflussnahme

Reichtum, Macht und Einflussnahme sind innig verwandte Geschwister und tragende Säulen, die sich wechselseitig stützen.

Wer reich ist, hat meist auch Einfluss. Privater Reichtum eröffnet die Möglichkeit, wirtschaftlich und politisch Macht auszuüben. Umgekehrt bedeutet Armut, ökonomische und soziale Ohnmacht zu erfahren. Großunternehmer, Kapitalanleger, Industriekonzerne, Banken, Versicherungen und ihre Interessenverbände bestimmen maßgeblich die Politik.

Die Möglichkeit der politische Einflußnahme des Besitzbürgertums auf die Parteien muss in diesem Land sehr groß sein, denn anders ist es nicht zu erklären, daß eine Partei wie die SPD sich als politischer Geisterfahrer so weit von ihren Grundwerten der sozialen Gerechtigkeit und des Friedens entfernen konnte.

Macht hat stets, wer zahlt.

Bertolt Brecht

Der wirtschaftliche Einfluß der Wirtschaft tut der Demokratie nicht gut. Wirtschaft bedarf besonders nach der Finanzkrise 2008 der Regulierung. Dennoch sieht die Politik keinen Handlungsbedarf.

Viele Nachbarländer sind weitaus fortschrittlicher in der Ausgestaltung der sozialen Inhalte, siehe Leiharbeitin Frankreich, Teilzeitarbeit in den Niederlanden, Renten in Österreich.

Nur in Deutschland bestimmt ein reaktionäres Besitzbürgertum die Ausgestaltung der Politik mit negativen sozialen Folgen für die Gesellschaft.

Eine Änderung der sozialen Verhältnisse ist hier ausdrücklich unerwünscht, darf aber mittlerweile durchaus zum Gegenstand von Satire gemacht werden.






Samstag, 20. Mai 2017

»Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich« von Michael Hartmann

Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
Eliten und Macht in Europa:
Ein internationaler Vergleich


In seinem hellsichtigen und lesenswerten Buch »Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich« aus dem Jahr 2007 liefert der Darmstädter Soziologe Michael Hartmann eine akribische Recherche, wie Elite in Europa rekrutiert wird.

Hartmaqnn zeigt in seiner Recherche auf, wer Europas Eliten sind und wer die europäische Politik und Wirtschaft maßgeblich beeinflusst. Neben den drei großen EU-Ländern Deutschland, Frankreich und Großbritannien nimmt er die Eliten aus Italien, Spanien, Österreich, den Niederlanden, Skandinavien, der Schweiz und vielen weiteren, auch osteuropäischen Ländern in den Blick. Nach wie vor, so sein Ergebnis, herrschen nationale Rekrutierungs- und Aufstiegsmuster vor.

Die Herkunft und Homogenität der Eliten steht dabei in direktem Zusammenhang mit der sozialen Ungleichheit - sie befördern diese gearadezu. Allgemein gilt dabei :: Je exklusiver und homogener eine nationale Elite, umso größer die Kluft zwischen Arm und Reich. Und auch um die Chancengleichheit ist es nicht gut bestellt, da die Auswahl stets nach soziale Kriterien getroffen wird.

Auf solchem "Niveau" reproduziert sich die "Elite" dieses Landes: Herkunft schlägt Leistung und Stallgeruch und soziale Homogenität gehen vor Intelligenz. Entscheidend ist, wo der Bewerber herkommst. Seine Herkunft entscheidend über deinen Werdegang. Alles andere ist dummes Geschwätz von Leuten, die es entweder nicht besser wissen oder die die Bildung als soziale und gerechte Veranstaltung preisen.

"Die Studie entlarvt den "Mythos von der Chancengleichheit". In den Chefetagen von Wirtschaft und Politik dominieren Sprösslinge der oberen Schichten." Die sog. "Elite" - oder was sich in diesem Lande dafür hält - ist eine geschlossene Gesellschaft, die nach eigenen Regeln funktioniert und zugleich ein sich selbst reproduzierender Mechanismus.

Ein Land, in dem Herkunft Leistung schlägt und Stallgeruch sowie soziale Homogenität vor Intelligenz gehen, ist mit klugen Köpfen an der Spitze nicht gerade gesegnet. Was bei diesen Mechanismen der eindeutigen ökonomischen Inzucht heraus kommt, kann am Zustande dieses Landes genau beobachtet werden.

Literatur:

Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
Eliten und Macht in Europa: Ein internationaler Vergleich
von Michael Hartmann

Sonntag, 30. Oktober 2016

Freihandel ohne Regulierung ist nicht gut

David Ricardo

Freihandel führt immer zum Vorteil aller Beteiligten, das hatte bereits der englische Nationalökonom David Ricardo (1772–1823) und Vater des Freihandels in seiner berühmten Theorie »Principles of Political Economy and Taxation« nachgewiesen. Um Freihandel zu betreiben, braucht man allerdings keinen solchen Vertrag wie CETA, sondern nur alle Einfuhr und Ausfuhrschranken, wie z.B. Zölle, zu beseitigen.

Nach Ricardo lohnt sich Außenhandel für alle Volkswirtschaften, auch für jene, die gegenüber anderen Staaten bei allen Gütern Kostennachteile haben. Freihandel per se ist jedoch nicht gut - mal ganz abgesehen von der Frage, ob und in wie weit CETA demokratisch wäre - ist unkontrollierter, globaler Freihandel per se nur für eine winzige Minderheit gut - für Konzerne und Unternehmen.

Erst der Freihandel ermöglicht es, Produkte, die mühelos bei uns in Europa produziert werden könnten, auch aus anderen Teilen der Welt zu beziehen. das passiert natürlich nur dann, wenn sie (inkl. Transport) von dort billiger zu beziehen sind. Und wann sind sie billiger, weil die Kosten dort niedriger sind.

Freihandel ist der Kampf um die maximale Externalisierung der Kosten
auf Kosten anderer und folgender Generationen.

Und jetzt kommt das neoliberale Märchen, in dem man den Menschen erzählen will, die Produkte wären in Kanada oder USA - oder wo immer billiger, weil die Unternehmen dort cleverer sind. Sie sind ausschließlich deswegen billiger, weil Arbeiter in China oder die Umwelt in Kanada und den USA rigoros ausgebeutet werden.

Freihandel ist der Kampf um die maximale Externalisierung der Kosten auf Kosten anderer und folgender Generationen. Er sollte deshalb auf strikt autochthone Produkte bechränkt werden.

Freihandel dient nicht etwa dem Wohl der Staaten und seiner Bürger, sondern ausschließlich dem Wohl der Unternehmen.
Unregulierter Freihandel ist nicht gut und bedarf daher der strengen Regulierung. Freihandelsabkommen mit Klauseln wie CETA fördern keineswegs die Wohlstandsentwicklung von Menschen mit durchschnittlichen oder geringeren Einkommen.

Blog-Artikel:

Belgien wird CETA nicht unterschreiben - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Freihandel ohne Regulierung ist nicht gut - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

David Ricardo - der Vater der Theorie des Freihandels - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com


Dienstag, 25. Oktober 2016

Belgien wird CETA nicht unterschreiben

Charles Michel

Ein herber Rückschlag auf dem Weg zum internationalen Freihandelsabkommen: Es sieht nicht gut aus für CETA. Die belgische Regierung kann nicht zustimmen, weil sich zwei Regionen querstellen. Damit liegt CETA auf Eis, denn die EU braucht das Ja aller Mitgliedsländer. Der EU-Kanada-Gipfel am Donnerstag wird wohl abgesagt.

Welch ein Glück für die EU das es noch Leute mit Weitsicht gibt wie die Wallonen. Da wollen 36 Millionen Kanadier 500 Millionen Europäern vorschreiben, wo es lang gehen soll - das war und ist ja wohl ein Witz. Zudem kann ein Abkommen, das im Geheimen verhandelt wird, nicht gut sein, denn wenn es gut wäre, würden sich die Politiker damit brüsten, um Wählerstimmen zu gewinnen.

Hinter verschlossenen Türen ausgehandelte Geheimabkommen sind aus Prinzip abzulehnen. Darüber diskutieren, ob man einen Vertrag vielleicht evtl. annehmen kann, kann man frühestens dann, wenn der Vertragstext vollständig auf dem Tischliegt und offen nachgelesen werden kann.

Wenn Kanada schrankenlos Tiere, Nahrungsmittel nach Europa exportieren kann, wird das die Bauern in Belgien hart treffen und ein Bauernsterben auslösen. So macht sich die EU immer mehr von Lebensmittelimporten anderer abhängig. Hat immer weniger Ressouren, um die eigenen Leute selber zu ernähren.




Donnerstag, 13. Oktober 2016

CETA - das umstrittene Freihandelsabkommen mit Kanada

CETA - das unstrittene Freihandelsabkommen

CETA ist ein geplantes Freihandelsabkommen der EU mit Kanada. Weniger Zölle, mehr Handel versprechen sich die Befürworter davon, die Aufweichung der EU-Standards - zum Beispiel bei Lebensmitteln - fürchten die Kritiker.

Ein Abkommen, das im Geheimen verhandelt wird, kann nicht gut sein, denn wenn es gut wäre, würden sich die Politiker damit brüsten, um Wählerstimmen zu gewinnen.

Diese Art Verträgen zielen direkt aus die Aushöhlung von (wirtschaftlich schwachen) Staaten, auf die Deformierung des europäischen Sozialstaates auf die weitere Entmündigung von Verbrauchern wie Arbeitnehmern. Gerade eine so heterogene ökonomische Verfassung wie die Europas ermöglich die Penetration durch Anlagesuchende Kapitalien auf allen Ebenen.

Dazu kommt, das solche exklusiven Kreise natürlich gleichzeitig nach außen diskriminierend wirken. Man könnte ohne böse zu sein vermuten das die "Westbindung" Deutschlands hier weiter zementiert werden soll, das diese Verträge einem letztlich militärisch-strategischen Interesse dienen. nicht zu vermuten, sondern Gewiss, ist aber, das diese Verträge einer integrierenden neuen Weltwirtschaftsordnung entgegen stehen, was das perfideste daran ist.

Jeder kanadische bzw. US-amerikanische Konzern könnte Deutschland auf Schadensersatz verklagen, wenn irgendein deutsches Gesetz seinen Gewinn mindert.

Der gravierendste Nachteil von CETA/TTIP aber ist die Abschaffung der Demokratie. Man stelle sich vor: Jeder kanadische bzw. amerikanische Konzern könnte Deutschland auf Schadensersatz verklagen, wenn irgendein deutsches Gesetz seinen Gewinn mindert.

Und noch schlimmer: Über die sog. "Regulatorische Kooperation" müsste Deutschland vor jedem Gesetzesentwurf bittstellerisch bei den Nordamerikanern anfragen "Falls wir dieses Gesetz einführen würden, würdet Ihr uns dann auf Schadensersatz verklagen?" Falls ja, würde dieses Gesetz überhaupt nicht diskutiert werden, d.h. der demokratische Prozess würde im Keim erstickt. Das wäre de facto eine Diktatur der Großkonzerne.

Mittwoch, 24. August 2016

Brecht-Brevier zur Wirtschaftskrise

Bertolt Brecht

»Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?«
Brechts bekanntestes Stück ist die Bearbeitung von John Gays »Beggar's Opera« (1728), aus der die »Dreigroschenoper« enstand. Mit dem Musical der »Dreigroschenoper« feierte der Stückeschreiber 1928 Premiere.

Bertolt Brechts »Dreigroschenoper« ist das weltweit wohl populärste deutsche Theaterstück des Zwanzigsten Jahrhunderts. Schon nach seiner Uraufführung im Berlin des Jahres 1928 pfiffen die krisengebeutelten Berliner auf der Straße die Melodien von Kurt Weill, die »Moritat von Mackie Messer« oder das »Lied der Seeräuber Jenny«.

Bertolt Brecht


Brechts »Dreigroschenoper« lässt sich als Parabel auf die Wirtschaftskrise lesen. Der »Dreigroschenoper« gelang es, die weltweiten sozialen und ökonomischen Zerfallsprozesse des Zwanzigsten Jahrhunderts exemplarisch und dabei bitterböse unterhaltsam in Szene zu setzen.

Um mit dem Kapitalismus abzurechnen, wurde Brecht in der ganz grundsätzlich: »Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?« lässt er Macky Messer fragen und machte so aus Unternehmern Kriminelle. Der Brechtsche Aphorismus gilt auch heute noch und hat in der Wirtschaftskrise an Aktualität gewonnen. In der Weltwirtschaftskrise fand Brecht damit großen Anklang.

Sieben Jahre Wirtschaftskrise. Sieben Jahre Beruhigungsrhetorik und Durchhalteparolen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft. Höchste Zeit für einen neuen Blick auf die Erschütterungen, die Banken und Börsen, Währungen und Gesellschaften seit 2008 an den Rand des Abgrunds drängen. Das Buch »Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?« zeigt, dass Bertolt Brechts Werk einen solchen Blick auf die Wirtschaftskrise bereithält.


In sechs Lektionen versammelt das Brevier literarische, aphoristische und publizistische Texte Brechts, die – obgleich vor mehr als  einem halben Jahrhundert entstanden – wie Analysen und Kommentare zu den ökonomischen Turbulenzen der Gegenwart erscheinen.

Literatur:

Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?«
Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?
von Bertolt Brecht

Weblinks:

Bertolt Brecht-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Bertolt Brecht-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de


Brecht-Blog:

Bertolt Brecht

Bertolt Brecht-Blog

Blog-Artikel:

Bertolt Brecht 60. Todestag - Literatenwelt-Blog - literatenwelt.blogspot.com

Freitag, 10. Juni 2016

Und täglich grüßt der korrupte Manager

Korruption ist in der Wirtschaft gang und gäbe und die eigentliche Grundlage der funktionierenden Demokratie und sie macht natürlich nicht vor den Toren von einflußreichen Verbänden halt. Auch für die FIFA läuft es wie geschmiert!

Viele Menschen ahnten es das unter der Maske, der Macher, der Idole und der Vorbilder, nur ganz gewöhnliche Kriminelle stecken.

Sepp Blatter, der lupenreine Demokrat, der den Fussball verschachert. Wirklich eine Schande, was mit diesem tollen Sport gemacht wird. Anstatt ein faires Rotationssystem für die Vergabe von WM und EM auszuarbeiten, werden die großen Fußball Turniere nur an den meistbietenden Despoten verschachert.

Wirklich eine Schande, andererseits ist der FIFA-Skandal auch nur ein Spiegelbild der allgemeinen Politiklandschaft unserer Zeit.

Weblink:

Und täglich grüßt der korrupte Manager! - meta.tagesschau.de

FIFA wirft Blatter massive Bereicherung vor - meta.tagesschau.de

Torpedo-Blog Weblinks:

sepp-blatter-die-totale-inkarnation-derZeit - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com Weblink:

Razzia beim DFB - Niersbach & Co. drohen Haft - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com

Es ist genug Geld da, es wird nur falsch verteilt

Im Fall der FIFA und des Herrn Blatter sind erhrenwerte Herrschaften sind von der unheilbaren Krankheit, der Geldgier, befallen worden. Und die FIFA ist eine dafür passende Bereicherungsmaschine für die Geldsucht ihrer Mitglieder, den sog. "Funktionären".

Das Geld ist da, es wird leider nur nicht richtig verteilt! Wenn man daran denkt, wie manchmal bei sozialen Leistungen, bei Hartz IV-Sätzen und rund um die Flüchtlingsaufnahme um jeden Cent gegeizt wird.

Solange Millionen Deutsche Geld genug haben, um es dem Fußball und der FIFA und der UEFA in den Rachen zu werfen, solange können wir es uns leisten viel mehr Flüchtlinge aufzunehmen und viel mehr Geld für Bildung, soziale Förderung und Integration in die Hand zu nehmen.

Es gibt eben weder bei der FIFA oder IOC, in der Wirtschaft oder in der Politik einen "Weißen Ritter", der absolut integer, sauber und unbestechlich ist! Das Verhalten von Blatter und ex-Politikern & Co. ist, so verwerflich, ja kriminell es zu werten ist,leider allzu menschlich! Alle die jetzt kritisieren und schimpfen, wären vermutlich genau bestechlich oder würden zumindest die Gelegenheiten nicht ablehnen, wenn sie sich anbieten!

Hier geht es nämlich nicht um "peanuts", sondern um Millionen, von den im Fall der Aufdeckung und eines darauf folgenden Gerichtsverfahrens dann wieder die Rechtsanwälte bezahlt werden, sodaß die letztlich die Nutzniesser sind! Denn man sollte nie vergessen: ein Verteidiger ist nicht dazu da, daß er die Wahrheit herausfindet, sondern daß er so glimpflich wie möglich davonkommt, am besten als "unschuldig" im Sinne der Anklage! Übrigens haben die Verdächtigen ihre Beute schon lange in Sicherheit gebracht über die Familie oder Stiftungen usw.!

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FIFA wirft Blatter massive Bereicherung vor - meta.tagesschau.de

sepp-blatter-die-totale-inkarnation-derZeit - Torpedo-Blog - torpedo63.blogspot.com