Sonntag, 30. August 2020

Kanzlerin Merkel schwört auf schwierigen Herbst ein

Angela Merkel

Kanzlerin Merkel schwört auf schwierigen Herbst ein. Und wieder wird Angst geschürt, durch die Blume mit Maßnahmen gedroht. Wie lange werden wir alle dieses Klima der Angst und Unsicherheit durchhalten? Es geht so nicht weiter. Wenn wieder die große Keule geschwungen wird, wird die Wirtschaft und mit ihr die Arbeitsplätze allmählich in die Knie gehen.

Ein flächendeckender Lockdown? Da darf man gespannt sein, was die Bundesländer sagen, die nur wenige Infektionen haben? Das ist da nicht zu vermitteln. Irgendwann werden die Menschen gegen die ganzen Zumutungen rebellieren. Prof. Drosten hat ja schon gesagt, er befürchte, dass ein erneuter flächendeckender Lockdown zu Widerständen führen könnte.

Wenn die Politik - wie Merkel fordert - wirklich ernst macht und der "schwierigen Herbst" wegen der ständigen Kontrollen startet, fliegt ihr die Lage um die Ohren, weil immer mehr Leute verbal - und einige leider auch tätlich - sich bei Kontrollen wehren werden. Das Theater geht jetzt seit einem halben Jahr und viele haben es satt und können es nicht mehr hören.

Wenn die Politik statt endlich Gelassenheit zu zeigen und dem schwedischen Modell zu folgen, verstärkt kontrolliert, wird der Zusammenhalt der Gesellschaft noch stärker auseinanderbrechen. Die Jungen und viele mittleren Alters haben es satt. Die Zahlen in den Krankenhäusern zeigen, daß die Covid-19 Lage ganz entspannt ist. Tiefenentspannt sozusagen. Nur die Politiker können die Zahlen anscheinend nicht lesen. Also alle gelassen bleiben und alles wie früher.










Samstag, 29. August 2020

Corona-Beschlüsse: Einheitlichere Regeln - aber nicht überall

Pressekonferenz von Kanzlerin Merkel, Bürgermeister Tschentscher und Ministerpräsident Söder

Nach langer Zeit kommt die Politik zusammen und stellt neue Regeln auf. Das es soweit kommen würde, war bereits voraussehbar als die Ferienzeit begann. Denn zu diesem Zeitpunkt hat die Politik versagt, sich in Europa abzustimmen.

Es ist nun überhaupt keine Überraschung, dass bei uneinheitlichen Regeln in Europa die Reisenden sich einfach infizieren. Jede Möglichkeit wurde dafür geschaffen, denn wer einen Blick nach z.B. Spanien, Italien, Kroatien wirft, sollte doch sehr überrascht sein, daß z.B. Discos und Nachtclubs offen und große Parties untersagt waren.

Kein Vorwurf an diese Länder, sondern an die deutsche Regierung und Frau Merkel. Wir sind immer tief besorgt, wissen immer sehr genau, was andere Länder tun sollten, aber gehen nicht voran, wenn es wirklich notwendig ist. Daher bleibt die Frage im Raum: "Hat man gewollt, dass es so kommt, um die Freiheiten wieder einschränken zu können?"

Dass so ein sensibles Gebiet wie die Coronaschutzmassnahmen und deren Konstrollen auf 16 Bundesländer deligiert wird, ist nicht richtig. So wird die Bundesrepublik selbst zu einem Risiko(gebiet).

Ist es denn nicht möglich ein paar Gesetze auf den Weg zu bringen, die ein Ablaufdatum haben und bei Bedarf verlängert oder sogar früher gestrichen werden können, damit das ganze Geschehen einheitlich und übersichtlich für Jeden abläuft ?

Die Welt taumelt zwischen Lockdown und Lockerungen hin und her (E).

Sicherheitskontrollen auf einer griechischen Fähre

Die Welt taumelt zwischen Lockdown und Lockerungen hin und her.

Strenge Lockdown-Bedingungen hält keine Gesellschaft lange durch, aber ohne Regelung geht es auch nicht.

Überzogene Maßnahmen haben inzwischen ganze Volkswirtschaften beschädigt und werden möglicherweise mehr Opfer fordern als Corona selbst.

WHO meldet weltweiten Rekordanstieg

Mittwoch, 26. August 2020

Massenproteste in Weißrussland

Demonstranten in Minsk

Die Proteste der Demonstranten in Weißrussland nehmen zu. Trotz massiver Drohungen der belarussischen Regierung haben in der Hauptstadt Minsk mehr als 100.000 Menschen gegen den Präsidenten Alexander Lukaschenko protestiert. Die friedlichen Demonstranten sammelten sich am Unabhängigkeitsplatz und zogen unter Beobachtung durch Uniformierte durch die Stadt.

Die Demonstranten auf den Straßen schwenkten rot-weiße Fahnen als Zeichen der Opposition und riefen in Sprechchören: "Freiheit" und "Hau ab". Die Polizei warnte in Lautsprecherdurchsagen immer wieder vor der Teilnahme an der ungenehmigten Kundgebung. Weil Sicherheitskräfte die meisten Metro-Stationen gesperrt hatten, waren viele Demonstranten zu Fuß gekommen.

Es ist zu bezweifeln, dass bei einer Bevölkerung, die keine Lust mehr auf Diktatur hat, ihre Bemühungen, zu einem demokratischen Übergang zu kommen, wieder einschlafen werden. Die Menschen lassen sich nicht mehr einschüchtern und haben keine Angst vor der Staatsmacht. Sie schweigen nicht mehr wie früher, sondern diskutieren an jeder Straßenecke über die politische Situation im Land

Die friedlichen Proteste waren nach den Präsidentschaftswahlen ausgebrochen. Die Opposition wirft Lukaschenkeo vor, bei den Wahlen betrogen zu haben.

Die politische Situation in Weißrussland ist explosiv geworden, denn der alten Machthaber will nicht abtreten und die Demonstranten wollen ihren ungeliebten Präsidenten endlich loswerden und fordern Freiheit und seine Absetzung. Es könnte eng werden werden für den Mann mit der Schirmmütze.


Wie wird Lukaschenko auf die verschärfte Situation reagieren? Der Dikatator wird versuchen, die Demokratiebewegung zu zerschlagen und die Opposition im Land zu unterdrücken. Er wird die Polizei gegen die Demonstranten einsetzen, notfalls auch das Militär und Gewalt gegen die friedlichen Demonstranten nur im Notfall anwenden. Lukaschenko ist auf die Sicherheitsorgange angewiesen. Wenn diese ihre Gefolgschaft verweigern, wird er sich nicht länger an der Macht halten können.

Wie wird sich die politische Situation im Land entwickeln? Die überwiegend jungen Demonstranten werden weiter friedlich demonstrieren und solange auf die Straße gehen, bis sie den unbeliebten Präsidenten endlich losgeworden sind.

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Wieder Grodemonstration in Belarus

Die Zeit lauft ab fur Lukaschenko

Ernste Lage in Weißrussland

Vor der Wahl in Weißrussland

Samstag, 22. August 2020

Die Zeit läuft ab für Lukaschenko


Lukaschenko verliert nicht nur dramatisch an Zustimmung im Land. Dem autoritären Staatschef wird Wahlbetrug und Polizeigewalt vorgeworfen.

Ob er sich weiterhin an der Macht halten kann, hängt von Militär und Polizei ab. Wenn die Sicherheitsorgange Lukaschenko ihre Gefolgschaft verweigern, wird er sich nicht länger an der Macht halten können.

Lukaschenko sollte nicht auf Zeit spielen, die hat er nämlich nicht mehr. Die streikenden Arbeiter sind ein eindeutiges Zeichen dafür.

Einfache Arbeiter haben Lukaschenko ausgebuht. Dieser Protest ist bis in die Dörfer verteilt und es ist eine Welle an Protest, die weder Lukaschenko noch Putin stoppen können.

Es ist zu bezweifeln, dass bei einer Bevölkerung, die keinen Bock mehr auf Diktatur hat, ihre Bemühungen, zu einem demokratischen Übergang zu kommen, wieder einschlafen werden.

»Unbeschränkte Macht in den Händen beschränkter
Menschen führt immer zu Grausamkeiten.«


Lukaschenko ist nur von Ja-Sagern umgeben. Das ist der Nachteil, wenn jegliche Opposition unterdrückt wird. Dann sagt aber auch leider keiner mehr dem Sultan, was die Stunde geschlagen hat.

Er sollte jetzt Neuwahlen zustimmen, sonst wird er ohne Wahlen gestürzt und endet er wie Nicolae Ceausescu. Der wollte auch nicht auf sein Volk hören.

Weißrussland ist der Garant von Stabilität und Ordnung und der westlichste Vorposten von Russland. Bei einer politischen Lösung wird daher ohne den großen Nachbarn Russland nichts gehen.

Blog-Artikel:

Wieder Grodemonstration in Belarus

Massenproteste in Weißrussland

Ernste Lage in Weißrussland

Vor der Wahl in Weißrussland

Sonntag, 16. August 2020

75 Jahre Satire-Roman »Farm der Tiere«

Farm der Tiere


Große Autoren können ganze Gesellschaften in ihrem Wesen und Charakter verarbeiten. Eine Form der Verarbeitung, welche auch ausreichend Distanz schafft, ist die Satire.

Am 16. August 1945 vor 75 Jahren veröffentlichte George Orwell den als Satire geschriebenen Roman »Farm der Tiere« (»Animal Farm«). »Farm der Tiere« ist heute ein moderner Klassiker.

Das Buch wurde in den frühen 1940er Jahren geschrieben und zeigt wunderbar auf, dass jegliche Revolutionen, die eigentlich für Gerechtigkeit sorgen sollen, zu Machtverschiebungen führen. Als "Vorbild" für die Handlung des Buches hat Orwell die Revolution durch die Bolschewiken in Russland genommen.

George Orwell hat mit der 1945 veröffentlichten Fabel "Farm der Tiere: Ein Märchen" eine ausgesprochen unterhaltsame Persiflage auf den Sowjetkommunismus geschaffen. Auch knapp 70 Jahre nach seinem Entstehen zählt dieses Werk zu den eindrücklichsten Beschreibungen der Transformation der Sowjetunion von der Oktoberrevolution 1917 bis zum Hitler-Stalin-Packt des Jahres 1939.



Zu Beginn des Romans vertreiben die unterdrückten Tiere den Bauern vom Hof und übernehmen selber die Macht.Sie genießen ihre neue Freiheit und geben sich eine Verfassung, die mit den Worten »Alle Tiere sind gleich« beginnt.

Auf der Herren-Farm herrscht bei den Tieren große Unzufriedenheit: Sie werden von dem Farmer ausgebeutet und geschlachtet. Das wollen die Tiere nicht länger hinnehmen und planen unter der Führung der intelligenten Schweine die Revolution: Sie vertreiben den Farmer und gründen einen Staat: "Farm der Tiere". Dieser Staat hat fünf Gesetze, die dafür sorgen sollen, dass keine Tier benachteiligt wird oder jemals mit Menschen zu tun haben soll.

Farm der Tiere

Der "Revolutionsführer" Napoleon ist ein Schwein, welches zunächst diese positiven Regeln propagiert. Doch nach einiger Zeit wächst die Macht von Napoleon und er errichtet eine Diktatur. Hunde sind seine Leibgarde, Tauben seine Spione, Schafe seine dummen Gefolgsleute und Schwatzwutz - ebenfalls ein Schwein - sein Propagandist. Die freiheitlichen Gesetze werden nach und nach geändert und außer Kraft gesetzt. Die freiheitliche Hymne wird verboten. Wer nicht für Napoleon ist, ist gegen ihn. Und so kommt es, dass Napoleon mit den benachbarten Farmern paktiert, selbst wie ein Mensch wird und alle Tiere der Herren-Farm ausbeutet. Es hat sich nichts geändert.

Die Utopie der Tiere wandelt sich jedoch in ein despotisches Regime, als die Schweine die Macht auf dem Hofan sich reißen und die anderen Tiere unterdrücken.


Der dystopische Roman beschreibt das Scheitern der russischen Revolution durch den Verrat des Stalinismus an den sozialistischen Idealen. Das Werk ist eine düstere Parabel auf den Sozialismus stalinistischer Prägung und war eine Abrechnung des überzeugten Sozialisten mit der Machtübernahme der totalitären Bolschewisten in der Sowjetunion.

Der Roman ist in Form eines Märchens geschrieben, welche eine Anthropologie enthält: »Lebt im Einklang mit der Natur, behandelt andere so, wie auch ihr behandelt werden möchtet und denkt immer daran, daß auch Tiere haben eine Seele. «

Literatur:

Farm der Tiere
Farm der Tiere: Ein Märchen
von George Orwell


Video:

Klassiker der Weltliteratur: George Orwell - "Farm der Tiere - Youtube


Samstag, 15. August 2020

Ernste Lage in Weißrussland


Alexander Lukaschenko regiert seit 26 Jahren als autokratischer Herrscher in Weißrussland, doch die Proteste in Weißrussland nehmen zu. Die Tage von Präsident Lukaschenko scheinen gezählt. Lukaschenko wird sich nicht lange halten können.

Die Lage der Menschenrechte in Weißrussland hat sich im Rahmen dieser Wahlkampagne und danach leider wieder massiv verschlechtert. Es gibt viel zu viele gewaltlose politische Gefangene in Belarus.

Diktaturen funktionieren nur so lange, bis der Druck entweder von Außen und / oder von Innen den kritischen Punkt erreicht und das Volk sich auflehnt. Eine Diktatur, ein System von Allmacht und Unterdrückung, Korruption, Bedrohung, Folter und ständiger Lebensgefahr für Menschen, die sich auflehnen.



Bewunderswert, wer da gegen die eigene Angst aufsteht und Widerstand leistet. Und das Volk wird eines Tages gewinnen - um welchen Preis auch immer, aber in seinem Bestreben nach Freiheit erfolgreich nur dann, wenn es aus eigener Kraft und wirklich demokratisch geschieht.

In Belarus wurden letzte Woche Tausende eingesperrt bzw. von Sicherheitskräften schwer verletzt, weil sie friedlich demonstriert haben. Diese Menschen handeln sehr mutig und riskieren Freiheit, Gesundheit, sogar ihr Leben.

Einschüchtern lassen wollen sich viele Weißrussen nicht mehr, denn sie haben die Zeichen der Zeit erkannt. Die Menschen sehen sehr entschlossen aus und die Protestierenden sind nicht nur ein paar Handvoll Menschen, sondern schon Massen die da demonstrieren.


Die politische Situation in Weßrussland erinnert an die Lage in der DDR im Herbst 1989. Auch dort sind die Menschen auf die Straße gegangen, bevor es zum Umsturz des SED-Regimes kam.

Man ist sehr skeptisch, ob sich Lukaschenko lange halten kann. Gut möglich, dass er wie Ceausescu in einem Helikopter vor seiner eigenen Bevölkerung fliehen wird.


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Wieder Grodemonstration in Belarus

Massenproteste in Weißrussland

Die Zeit lauft ab fur Lukaschenko

Vor der Wahl in Weißrussland

Mittwoch, 12. August 2020

SPD fehlt es an Einigkeit

Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken auf dem SPD-Bundesparteitag im Dezember 2019

Fehlt es der SPD an Vitalität, Solidarität, so soll es nun wenigstens die Einigkeit richten, doch der SPD fehlt es nicht nur an Einigkeit, sondern auch an Führung und sozialer Kompetenz. Die Partei braucht einen Neuanfang.

Die schmallippige Hälfte der Parteispitze hat keine politische Erfahrung und haut öfters mal Sprüche raus, bei denen man sich wünscht, sie wäre doch stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende geblieben. Und beim Ex-NRW-Finanzminister - wo er seine fachliche Inkompetenz schon zur Genüge zeigen konnte - in der Parteispitze tuen sich vieke schwer, überhaupt seinen vollständigen Namen zu behalten, da er ein überaus blasses Bild in der Öffentlichkeit abgibt. Er scheint nach dem Motto „wer nichts sagt, kann auch nichts Falsches sagen“ Politik machen zu wollen.

Zum ersten Mal in der 156-jährigen Geschichte hatte sich die SPD Anfang Dezember für eine Doppelspitze entschieden: Walter-Borjans und Esken sollten die SPD aus der Krise führen. Die SPD hat damit den Vizekanzler Scholz quasi abgewählt - und die GroKo gleich mit. Mit dem Duo Walter-Borjans und Esken steht die Partei vor einem Neuanfang.

Die SPD präsentiert zwei so etwas von blassen Vorsitzenden, daß man sich nur wundern kann, daß die Partei scheinbar ausgeblutet zu sein scheint. Das ist sehr traurig. Mit dieser offenbar aus purer Verzweiflung gewählten Parteispitze wird die SPD noch nicht einmal einen Prozentpunkt bei den Wählerstimmen vorankommen. Wenn man bei keiner Frage in gesellschaftlichen Entwicklungen etwas zu sagen hat, was nicht zwei andere entschiedener und echter kommunizieren, ist und bleibt man eben eine 15 Prozent-Partei.

Es ist sicher, dass weder Norbert Walter-Borjans noch Saskia Esken das Zeug zur Kanzlerkandidat*in haben. Es zeigt sich leider auch, dass mit den beiden kein wirklicher Neustart gelungen ist - die Profilierung jenseits der Ministeriumsarbeit ist so gut wie unmöglich. Scholz und Heil dominieren die Bühne der Gestalter. So tragisch es ist: Die SPD wird wohl einen Neustart 4.0 planen und konzipieren, personell wie inhaltlich. Und das heißt für die Bundestagswahl 2021 wahrscheinlich - und hoffentlich - Oppositionsrolle, aus der heraus dann diese Neuorientierung erfolgen muss.

Wäre die SPD eine sozialdemokratische Partei, könnte das Land sie wirklich brauchen. Dieser Wesenszug ist ihr allerdings abhanden gekommen. Die Wähler wählen die Partei, wenn überhaupt, in der Hoffnung, dass diese etwas bewegt. Stillstand geht zwar "einig und geschlossen" wunderbar, wird aber nicht erwartet.

Das Problem der SPD besteht darin, daß die Grundlagen des "Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins" in der SPD nicht mehr zu finden sind, weil es die damalige Arbeiterklasse von Lasalle und Bebel lämgst nicht mehr gibt. Auch zu Zeiten eines Schumacher oder Ollenhauer hörten sich die politischen Auseinandersetzungen eher wie Theaterdonner an. Und bei Brandt und Schmidt verlagerten sich die Auseinandersetzungen auf die medial besser darstellbare Aussenpolitik.

Und heute? Die politischen Gegner d.h. die "konservativen" Parteien haben viele berechtigte Fordrungen erfüllt, sodaß der SPD die Wurzeln abhanden kamen. Hinzu kommt, daß in Zeiten der Regierungsbeteiligung die SPD erkennen mußte, daß manche ihrer Forderungen wirklich utopisch sind und die Glaubwürdigkeit in Frage gestellt wird, wenn eine Partei gleichzeitig Regierungs- und Oppositionsstandpunkte vertreten soll.

Solange die SPD nicht dafür sorgt, daß Hartz IV abgeschafft wird und der Arbeiterklasse die Würde zurückgibt, die ihr durch dieses menschenunwürdige Gesetz genommen wurde, ist diese Partei für viele Wähler unwählbar. Und solange Leute wie Scholz die ganze Härte des Gesetzes gegen G20 Gegner oder Stuttgart Randalierer einfordern - noch weniger. Eine SPD ,die sich so weit von ihren sozialdemokratischen Grundsätzen entfernt hat, können und wollen Wähler nicht unterstützen.

Es bleibt der Spruch von Willi Brandt »Wir wollen mehr Demokratie wagen« in Erinnerung. - Was hierbei zu wünschen wäre, sind mehr Arbeiter im Bundestag, damit die Demokratie wirklich repräsentativ ist. Denn das ist sie nicht oder wo sind die Arbeiter im Bundestag?. Nur dann seit ihr für die Arbeiter wieder glaubwürdig.


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Neue SPD-Parteispitze

Samstag, 8. August 2020

Vor der Wahl in Weißrussland


Alexander Lukaschenko regiert seit 26 Jahren in Weißrussland. Vor der Präsidentenwahl zeigt sich die Opposition selbstbewusst wie selten. Doch ein Machtverlust ist in Lukaschenkos Welt nicht vorgesehen.

Belarus erlebt stürmische Zeiten: Im ganzen Land, das viele noch unter dem Namen Weißrussland kennen, gehen derzeit Menschen auf die Straße. Zu einem Wahlkampfauftritt der 37 Jahre alten Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja kamen Medienberichten zufolge unlängst mehr als 60.000 Menschen.

Am 9. August können 6,8 Millionen Wahlberechtigte in dem osteuropäischen Land über ihr Staatsoberhaupt abstimmen. "Aufseiten der Opposition sind diese Wahlen geprägt von großer Hoffnung. Vonseiten der Regierung gibt es aber steigende Repression und die indirekte Androhung von verschärfter Gewalt bis zum Einsatz des Militärs", sagt Wöllenstein.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Viasna sind allein im Juli mehr als 420 friedliche Demonstranten verhaftet worden. Dauer-Regent Alexander Lukaschenko scheint sich mit aller Macht im Amt halten zu wollen.

Der Agrarwissenschaftler kam 1994 an die Macht und erarbeitete sich über die Jahre den zweifelhaften Ruf, Europas letzter Diktator zu sein. Er beschnitt die Rechte von Parlament und Gerichten, geht repressiv gegen Oppositionelle vor. Als letztes Land Europas vollstreckt Belarus noch die Todesstrafe.

Lukaschenkos Anhänger halten ihm dagegen zugute, dass er sein Land nicht in eine kapitalistische Schocktherapie schickte, die zum Beispiel Russland verdauen musste.

WHO rechnet nicht mit baldigem Ende der Corona-Pandemie


Die WHO rechnet nicht damit, dass die Corona-Pandemie bald vorbei sein wird. Die Gefahr sei nach wie vor "sehr hoch", warnte die Organisation. In einigen Teilen der Welt breitet sich das Virus weiter rasant aus.

Weltweit haben sich nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP, die auf offiziellen Angaben beruht, bislang rund 17,8 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 685.000 Menschen starben an den Folgen der Infektion.

Länder, die die Epidemie zunächst unter Kontrolle gebracht hatten, melden inzwischen neue Ausbrüche. So erklärte der australische Bundesstaat Victoria nach einem dramatischen Anstieg der Corona-Infektionen den "Katastrophenzustand" und verschärfte die Ausgangssperre in der Millionenmetropole Melbourne.

In den USA wurden bislang rund 4,6 Millionen Infizierte und mehr als 154.000 Todesfälle gemeldet. In Europa stieg die Zahl der Infektionen auf knapp 3,2 Millionen. Mehr als 210.000 Menschen starben an den Folgen der Infektion.

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WHO meldet weltweiten Rekordanstieg

WHO spricht von Corona-Pandemie

Samstag, 1. August 2020

WHO meldet weltweiten Rekordanstieg

Sicherheitskontrollen auf einer griechischen Fähre

Die Corona-Pandemie breitet sich in der Urlaubs- und Reisezeit weiter aus. Laut WHO haben sich innerhalb eines Tages weltweit 292.000 Menschen infiziert - Rekordwert. Die meisten neuen Fällen gab es danach in Nord-, Mittel- und Südamerika mit insgesamt 172.000. Besonders alamierend ist die Ausbreitung der Corona-Pandemie in den Ländern USA, Brasilien, Indien und Iran.

Die meisten neuen Fälle innerhalb eines Landes gab es in Brasilien: Dort wurden 69.000 Fälle gezählt. Knapp dahinter laut WHO: die USA mit 65.000 Neuinfektionen. Auch Indien ragt aus der Statistik heraus, dort sind es 55.000 Fälle an einem Tag. In Europa sind es insgesamt 25.000 registrierte Neuinfektionen, wobei die Zahl in Spanien mit 2800 besonders hoch ist.

In den USA wurden bislang rund 4,6 Millionen Infizierte und mehr als 154.000 Todesfälle gemeldet. In Europa stieg die Zahl der Infektionen auf knapp 3,2 Millionen. Mehr als 210.000 Menschen starben an den Folgen der Infektion.

In Deutschland nähert sich die Zahl der täglichen Neuansteckungen langsam der Tausendermarke. Laut Robert Koch-Institut (RKI) haben sich in den zurückliegenden 24 Stunden 955 Menschen nachweislich mit SARS-CoV-2 angesteckt. Damit bleiben die täglichen Fallzahlen auf hohem Niveau: Gestern hatte die Zahl bei 870 gelegen. Das RKI befürchtet angesichts der aktuellen Entwicklungen eine Trendwende. Der Grund: Die Menschen werden nachlässiger und halten sich nicht mehr konsequent an die Verhaltensregeln.

Politiker warnen immer deutlicher vor einer zweiten Welle. Es ist wohl anzunehmen, daß sich Corona weiter ausbreitet. Auch das RKI meldet für Deutschland steigende Zahlen.

Der Urlaub verlockt zu Nachlässigkeit im Umgang mit den Sicherheitsvorkehrungen gegen Corona. Jeder Bürger sollte sich dieser Gefahr und der eigenen Verantwortung bewusst sein, von sich aus alle inzwischen allgemein bekannten Möglichkeiten zu nutzen, um zu verhindern, dass es nicht zu einer neuen Ausbreitung der Pandemie kommen kann.

Zumindest für Deutschland verwundert diese Entwicklung nicht. Die nachlässig gewordenen Menschen, welche angeblich so eingeschränkt waren, müssen sich ja unbedingt austoben. Dazu kommen jammernde Behörden die nicht durchgreifen, sondern nur an die Eigenverantwortung appellieren. Und ein Gesundheitsminister der Rückkehrer aus Krisenländern mit kostenlosen Tests belohnt.

Es sind nicht nur viele Menschen, die nicht selbstständig denken und handeln können, und somit wieder für mehr Infektionen sorgen, sondern auch die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten, die fast nichts Wirkungsvolles gegen Pandemie unternehmen und wo so ziemlich jeder seine eigene Suppe kocht. Jeder meint, er müsse einen "besseren" Weg gehen.

Die Bürger seien zu leichtsinnig und zu nachlässig, ist kein Argument. Die Politik hat die Aufgabe, die Bürger auch vor sich selbst zu schützen. Das passiert derzeit überhaupt nicht! Maskenzwang im Freien für alle. Auch verpflichtende Corona-Tests für Reiserückkehrer könnten für eine deutrliche Eindämmung der Infektionszahlen sorgen.

Die Menschen sollten auch darüber nachdenken, was ein zweiter Lockdown dann anrichtet, wo jetzt durch den ersten schon etliche finanziell sehr ins Schwimmen geraten sind, weil nicht viel vorhanden, zu wenig Verdienst oder Student/in mit kleinem Budget. Auch stellt sich da die Frage, ob man in einer solchen Situation bei all den Risiken wirklich in Urlaub fahren oder gar fliegen muss?

Weblinks:

https://ourworldindata.org/excess-mortality-covid

https://jamanetwork.com/journals/jamainternalmedicine/fullarticle/2767980

https://www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/norditali...


Blog-Artikel:

WHO spricht von Corona-Pandemie

Pierre Bourdieu 90. Geburtstag

Pierre Bourdieu

Pierre Bourdieu wurde vor 90 Jahren am 1. August 1930 in Denguin im Department Pyrénées Atlantiques geboren. Bordieu war ein französischer Soziologe und Sozialphilosoph. Er gehört zu den einflussreichsten Soziologen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts . Er schaffte den Aufstieg von einem jungen unbekannten Mann aus der Provinz bis in höchste Kreise der Gesellschaft von Paris.

Er besuchte dort das Lycée de Pau und wechselte 1948 an das berühmte »Lycée Louis-le-Grand« nach Paris. Nachdem er die Eliteschule der »École Normale Supérieure« durchlaufen hatte, folgte eine außergewöhnliche akademische Karriere. Von 1958 bis 1960 war er Assistent an der »Faculté des lettres« in Algier, wechselte dann nach Paris und Lille und wurde 1964 Professor an der »École Pratique des Hautes Études en Sciences Sociales«. Im selben Jahr begann er, die Reihe »Le sens commun beim Verlag Éditions de Minuit« herauszugeben und erhielt einen Lehrauftrag an der »Ècole Normale Supérieure«. Es folgten Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in Princeton und am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Seit 1975 gab er die Forschungsreihe »Actes de la recherche en sciences sociales« heraus. 1982 folgte schließlich die Berufung an das Collège de France. 1993 erhielt er die höchste akademische Auszeichnung, die in Frankreich vergeben wird, die »Médaille d'or des Centre National de Recherche Scientifique«. 1997 wurde dem Soziologen der »Ernst-Bloch-Preis der Stadt Ludwigshafen« verliehen.

In seinen ersten ethnologischen Arbeiten untersuchte Bourdieu die Gesellschaft der Kabylen in Algerien. Die in der empirischen ethnologischen Forschung gemachten Erfahrungen bildeten die Grundlage für seine 1972 vorgelegte »Esquisse d'une théorie de la pratique« (dt. »Entwurf einer Theorie der Praxis«, 1979).

In seinem wohl bekanntesten Buch »La distinction« (1979, dt. »Die feinen Unterschiede«, 1982) analysiert Bourdieu wie Gewohnheiten, Freizeitbeschäftigungen, und Schönheitsideale dazu benutzt werden, das Klassenbewußtsein auszudrücken und zu reproduzieren. An zahlreichen Beispielen zeigt Bourdieu, wie sich Gruppen auf subtile Weise durch die feinen Unterschiede in Konsum und Gestus von der jeweils niedrigeren Klasse abgrenzen.

Mit »Le sens pratique« (dt. »Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft«, 1987) folgte 1980 eine ausführliche Reflexion über die konkreten Bedingungen der Wissenschaft, in der Bourdieu das Verhältnis von Theorie und Praxis neu zu denken versucht. Ziel dieser Analysen ist es, die »Objektivierung zu objektivieren« und einen Fortschritt der Erkenntnis in der Sozialwissenschaft dadurch zu ermöglichen, daß sie ihre praktischen Bedingungen kritisch hinterfragt.

Seit dem Beginn der 90er Jahre engagiert sich Bourdieu für eine demokratische Kontrolle ökonomischer Prozesse. 1993 rief er zur Gründung einer »Internationalen der Intellektuellen« auf, deren Ziel darin besteht, das Prestige und die Kompetenz im Kampf gegen Globalisierung und die Macht der Finanzmärkte in die Waagschale zu werfen. Die im selben Jahr gegründete Zeitschrift »Liber« sollte dazu ein unabhängiges Forum bieten. Seine politischen Aktivitäten zielen darauf ab, eine Versammlung der "Sozialstände in Europa" einzuberufen, die den europäischen Einigungsprozeß kontrollieren und begleiten soll.

Pierre Bourdieu starb am 23. Januar 2002 in Paris.

Literatur:

Die feinen Unterschiede Die feinen Unterschiede von Pierre Bordieu

Die EU ist wie ein Schatten, der über Europa liegt.

Schatten auf EU-Flagge (Archivbild)

Die EU ist wie ein Schatten, der über Europa liegt.

Das Konstrukt der EU als Binnenmarkt ohne ein für das Wohl aller Bürger Europas zuständiges, auf einheitlichen Regelungen basierendes Parlament ist gescheitert. Europa kann nur als Republik und als Einheit auf der Basis eines für alle Länder Europas zuständigen Parlamentes wirklich funktionieren. Europa braucht einen politischen Frühling, der nicht Wirtschaft, sondern Humanität im Zentrum hat.

Die Arroganz der deutschen Politiker und auch der Medien ist schwer erträglich. Während Deutschland absehbar verarmt, predigt die Politik - und die Medien folgen ihnen -, wie gut es uns und Europa unter der aktuellen Politik geht. So bleibt nur die Hoffnung auf ein besseres Europa - ein Europa als Republik.

Weblink:

Menasse über Österreich & Europa