Samstag, 26. Juni 2021

Delta-Variante breitet sich aus

Delta-Mutante


Die Zahl der Neuinfektionen sinkt weiter, doch die Sorge vor der Delta-Variante wächst. Politiker und Experten raten deshalb zu Vorsicht.

Die Delta-Variante wird nicht die letzte Variante sein, welche die Bevölkerung durchzustehen hat. Je mehr Impfstoff zur Verfügung steht, desto geringer der Einfluß der Delta-Variante. Man kann nur hoffen, dass möglichst bald genug Impfstoff zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zur Verfügung steht, um hier in Deutschland, aber auch weltweit vollständig Impfungen durchführen zu können.
Es ist quasi ein Wettlauf gegen das Virus, und wie schon einige Virologen gesagt haben, wird man die nächsten Jahre mit dem Virus bzw. den Varianten leben müssen. Es hilft nur der Impfstoff unter entsprechender Impfbereitschaft der Menschen, weil die Hygieneregeln nicht so eingehalten werden wie es theoretisch erforderlich wäre.

Dienstag, 22. Juni 2021

80 Jahre Überfall auf die Sowjetunion

Überfall auf die Sowjetunion


Vor 80 Jahren begann am 22. Juni 1941 der Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. Mit beinahe 3,3 Millionen Soldaten griff die Wehrmacht ohne Kriegserklärung auf breiter Front zwischen Ostsee und Schwarzem Meer an, obwohl seit August 1939 ein Nichtangriffspakt zwischen Berlin und Moskau bestand. Ziel war es, auch hier einen "Blitzkrieg"-Erfolg zu erreichen. Unter dem Decknamen "Barbarossa" war der Überfall vom NS-Regime sorgfältig geplant worden.

Mit dem Einmarsch in die Sowjetunion begann ein beispielloser Vernichtungskrieg, um "Lebensraum" im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu schaffen. Hitler wollte diesen Krieg von Anfang an führen. Er war Kern seines ideologischen Programms, das Kommunismus und Judentum zum Hauptgegner erklärt hatte. Deutlich hatte Hitler bereits im März 1941 in seinen Anweisungen an den Chef des Wehrmachtsführungsstabes Alfred Jodl formuliert: "Dieser kommende Feldzug ist mehr als nur ein Kampf der Waffen; er führt auch zur Auseinandersetzung zweier Weltanschauungen. […] Die jüdisch-bolschewistische Intelligenz, als bisheriger 'Unterdrücker' des Volkes, muss beseitigt werden." Ebenso sollten die eroberten Gebiete und ihre Bewohnerinnen und Bewohner wirtschaftlich ausgebeutet werden.


Der Angriffskrieg auf die Sowjetunion war von langer Hand vorbereitet worden. Auf Weisung Hitlers traf die Wehrmacht ab Dezember 1940 konkrete Vorbereitungen für einen Krieg gegen die Sowjetunion. Vorgesehen war, einen Großteil der dortigen Bevölkerung zu töten, einen kleinen Teil zu "germanisieren" – und den Rest zu versklaven oder zu vertreiben. Hierdurch sollte der "Lebensraum im Osten" für die Ansiedlung von Deutschen entstehen.

Der Name des Russland-Feldzugs, angelehnt an Kaiser Friedrich I. aus dem Adelsgeschlecht der Staufer, fiel in der "Weisung Nr. 21 Fall Barbarossa" vom 18. Dezember 1940 und wurde seit Januar 1941 allgemein als Deckname für den Angriff verwendet. Die Gründe für die Namenswahl sind jedoch bis heute unklar.

Die deutsche Führung war überzeugt, die durch blutige "Säuberungen" von Josef W. Stalin geschwächte Rote Armee innerhalb weniger Monate bezwingen zu können. Die militärischen Anfangserfolge der Wehrmacht nach der Offensive vom 22. Juni 1941 schienen diese Auffassung zu bestätigen. Begünstigt wurde der schnelle Vorstoß von drei deutschen Heeresgruppen und ihren Verbündeten auf einer Linie zwischen Ostsee und Karpaten durch die äußerst offensiv ausgerichtete Aufstellung der Roten Armee unmittelbar hinter der deutsch-sowjetischen Demarkationslinie.

Seit dem 21. Juni 1941 hatten drei Millionen Mann mit 750.000 Pferden, 600.000 Fahrzeugen, 3.580 Panzern und 7.184 Geschützen unter dem Schutz von drei Luftflotten mit 1.830 Flugzeugen die Grenze zur UdSSR überschritten. Vor Moskau kam der Vormarsch zum Stehen. In Stalingrad erfror und verhungerte die 6. deutsche Armee. In der Panzerschlacht im Kursker Bogen wurden die Truppen Hitlerdeutschlands ein weiteres Mal vernichtend geschlagen. Der Krieg im Osten war von der Wehrmacht als Vernichtungsfeldzug konzipiert. Das es letztendlich die eigene Vernichtung sein würde, ahnten vorher zu wenige.

Weblinks:

Vor 80 Jahren: Überfall auf die Sowjetunion - www.bpb.de/politik

Kriegsverlauf - www.dhm.de


Russland-Feldzug in Fakten

  • Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 begann unter dem Decknamen "Unternehmen Barbarossa" ein beispielloser Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug.
  • Schätzungen zufolge wurden dabei mindestens 27 Millionen Sowjetbürger getötet.
    Damit hatte die Sowjetunion die meisten Opfer des Zweiten Weltkrieges zu beklagen.Es handelte sich überwiegend um Zivilisten, die bei Kriegshandlungen, durch Terror, Massenerschießungen und Aushungern starben.
  • Die sowjetischen Kriegsgefangenen sind nach den Juden die größte Opfergruppe: Mehr als drei Millionen Rotarmisten starben in deutscher Gefangenschaft.
  • Beinahe 3,3 Millionen Soldaten attackierten auf breiter Front zwischen Ostsee und Karpaten ohne Kriegserklärung ein schier unendliches Land.
  • Hitlers Vision: Ein "Großgermanisches Reich Deutscher Nation" von der Atlantikküste bis an die Ausläufer des Urals. Es war ein Vernichtungskrieg, der spätestens seit Juli 1940 geplant worden war.
  • 1942 eröffnete die Sowjetunion im "Großen Vaterländischen Krieg" massive Gegenoffensiven - zu einer Zeit, in der die Wehrmacht bereits eine Million Tote, Vermisste oder Verwundete zählte.
  • Das Scheitern der Operation "Barbarossa" vor Moskau sowie die spätere Niederlage der deutschen 6. Armee in Stalingrad mit der Kapitulation ihrer wenigen verbliebenen Soldaten Ende Januar/Anfang Februar 1943 gelten als Wendepunkte des Zweiten Weltkrieges.
Quelle: epd


Samstag, 19. Juni 2021

Ausgrenzung in der Gesellschaft

Ausgrenzung bedeutet, daß die Chancen auf Teilhabe sinken. Ein globalisierter und härter gewordener Kapitalismus erzeugt keine soziale Integration  und nationalstaatliche Politik muss offensichtlich einen Kontrollverlust hinnehmen - ist also entweder nicht bereit oder nicht in der Lage ist, dagegen zu steuern.

Erfahrungen der Ausgrenzung in der Gesellschaft nehmen seit Jahren zu, mit negativen Folgen für das soziale Klima, vor allem aber mit schlimmen Konsequenzen für sozial schwache Gruppen, Ausländer oder Obdachlose. Dies zeigt die Bielefelder Langzeitstudie, die seit Jahren den Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Faktoren und individuellen Ängsten der Desintegration untersucht, ausgehend von der Überzeugung, dass man langfristige Prozesse beobachten muss, nicht "einmalige" Momentaufnahmen. Dies gilt insbesondere für Zeiten sowohl schnellen als auch rabiaten Wandels. Momentaufnahmen - wie die jetzt plötzlich aufflackernde Debatte um "Unterschicht" - spielen trügerische Gewissheiten vor. Wie zeigen sich die Ergebnisse im Einzelnen?

Das Ende der bundesdeutschen Erfolgsgeschichte lässt sich vielfach belegen, am deutlichsten durch die Entwicklung der monatlichen Nettoeinkommen der privaten Haushalte. Zwischen 1993 und 2004 hat sich das Nettovermögen des reichsten Viertels in Westdeutschland um knapp 28 Prozent erhöht. Im ärmsten Viertel zeigt sich hingegen im selben Zeitraum ein dramatischer Rückgang von 50 Prozent. In Ostdeutschland hat das Einkommen im reichsten Viertel um fast 86 Prozent zugenommen, allerdings auf niedrigerem Niveau als im Westen, während das Einkommen im ärmsten Viertel um knapp 21 Prozent abnahm. Der aktuelle Datenreport des Statistischen Bundesamtes bescheinigt diesem Trend ein stabil hohes Niveau.

Bedenkt man, dass über das Einkommen nicht nur eine materielle, sondern auch die kulturelle Teilhabe bestimmt wird, ist es um den gesellschaftlichen Integrationsgrad schlecht bestellt. Wachsende Arbeitslosigkeit, die Zunahme atypischer Beschäftigungsverhältnisse und der gewaltige Umbau des sozialstaatlichen Apparats scheinen eine gefährliche Trendwende einzuleiten, die, so zeigen unsere Daten, sich auch in den Wahrnehmungen niederschlagen.

Es ist doch kein Wunder, dass die Menschen immer radikaler und aggressiver werden. Alle Preiserhöhungen und Verteuerungen enden doch zuguterletzt beim Verbraucher. Alle zahlen die LKW-Maut und jede andere Steuererhöhung.

Für wenn geht man den noch Arbeiten? Nur noch für den Staat. Es bleibt immer weniger über, Leistung wird nicht anerkannt.
Und die meisten Arbeitnehmer arbeiten nun mal nicht bei VW, Miele, Bosch und vielen anderen Unternehmen, die ihren Mitarbeitern noch guten Lohn zahlen und auch eine Betriebsrente zahlen.

Dienstag, 15. Juni 2021

Dürfen Politiker lügen?

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten."

"Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Das sagte DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht am 15. Juni 1961 in einer Pressekonferenz. Zwei Monate später war die Mauer erbaut. Politiker lügen. Sie treffen falsche Voraussagen, verdrehen Tatsachen, machen Wahlversprechen, die sie nicht einhalten werden.

Aussage von Nida-Rümelin: die Öffentlichkeit ist nicht so dumm, um nicht erkennen zu können, dass ein gewisses Maß an Unklarheit in der Aussage im Politkampf unumgänglich in der parlamentarischen Arbeit ist
...
"Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist. Nicht an der Wahrheit liegt es daher, wenn die Menschen noch so voller Unweisheit sind."

Christian Morgenstern

Donald Trump

"Wenn ich über Politiker rede, dann wende ich gar keine anderen Maßstäbe an als auf andere Menschen, sagt der Sozialpsychologe Klaus Fiedler. Lügen sind "ein notwendiges Schmiermittel" für das Sozialverhalten. "In dem Kräftefeld, in dem Politiker handeln müssen, ist es völlig unrealistisch, zu glauben, dass sie ohne das Lügen unter bestimmten Bedingungen auskommen können."

"Mehr noch als im Privatleben dürfen Politiker nicht lügen", hält der Philosoph Julian Nida-Rümelin dagegen. "Politik beruht auf einem Vertrauensvorschuss. Und wenn Politiker als Politiker, nicht als Privatpersonen, sagen, die Sache verhält sich so und so, dann muss sich die Öffentlichkeit darauf verlassen können. Sonst beschädigt das die politischen Institutionen."

Sprache wirkt gewaltvoll. Sprache reproduziert Machtverhältnisse.

Weblink:

http://www.deutschlandfunk.de/julian-nida-ruemelin-vs-klaus…

Samstag, 12. Juni 2021

CDU will sich wahlkampftauglich machen

Unions-Kanzlerkandidat Laschet


Kein Programm, kaum Profil - warum auch mit einem "Weiter-so"-CDU-Kandidaten im Spar-Modus.

Das Programm von Armin Laschet besteht ja gerade darin, keines zu haben und sein Profil ist es, eher keines zu besitzen. Wozu auch ein Wahlprogramm, wenn der Kandidat doch das Programm ist und es einen überzeugenden Kandidaten gibt, der gar keines braucht und wenn es ausreicht, diesen Kandidaten gut zu kennen!

Dafür ist er offen nach allen Seiten, bei Bedarf wendehalsig bis 360 Grad, entscheidungsunfreudig und ein Kandidat, der es richten soll.

Über seine eher seltenen Aktionen kann man sich als Wähler noch nicht mal richtig aufregen, man kann nur den Kopf schütteln oder mitleidig lächeln. Man kann eine lahme Ente nicht in einen Schwan verwandeln und einen Laschet nicht in einen Kanzler umfunktionieren.

Da darf man ja mal gespannt sein, wie sich diese CDU wahlkampftauglich machen will: Kein Programm, kein Profil und schon gar keine Vision für die Zukunft des Landes. Das nennt dann ja wohl "bedingt wahlkampfbereit".

Politik als Zynismus der Macht

Macht ist Zynismus, den man sich leisten kann. Zynismus bedeutet die Missachtung oder Verhöhnung von Werten und Gefühlen. Dieses Wort kommt von der Lehre der Kyniker, einer griechischen Philosophenschule, die das Ideal der Bedürfnislosigkeit lebten, bis hin zur Missachtung staatlicher und religiöser Gesetze.

"Für den Sieg des Bösen reicht es, dass die Guten nichts tun", gab uns Edmund Burke mit auf den Weg. Wenn Zynismus bedeutet, einen Missstand erkennen, und trotzdem weitermachen, ein eigenes Bewusstsein haben, und trotzdem nicht diesem entsprechend handeln, dann ist die Welt wirklich sehr zynisch geworden.

In welchem Verhältnis steht Zynismus zur Philosophie? "Zynismus ist das aufgeklärte falsche Bewußtsein. Es ist das modernisierte unglückliche Bewußtsein, an dem Aufklärung zugleich erfolgreich und vergeblich gearbeitet hat", definiert der Philosoph Peter  Sloterdijk sein Verständnis des Begriffes Zynismus gleich zu Beginn seiner Darstellung, um gleichzeitig die Person des Zynikers als "integrierte[n] Asoziale[n]" zu bezeichnen.

Einen Missstand erkennen, und trotzdem weitermachen, ein eigenes Bewusstsein haben, und trotzdem nicht diesem entsprechend handeln, das ist für Sloterdijk der Zyniker in seiner ganzen Hässlichkeit. Es fällt nicht schwer, in der heutigen Zeit zahlreiche Zeitgenossen zu erkennen, auf die diese Beschreibung zutrifft.

Die Arroganz der deutschen Politiker und auch der Medien ist schwer erträglich. Während Deutschland absehbar verarmt, predigt die Politik - und die Medien folgen ihnen -, wie gut es uns und Europa unter der aktuellen Politik geht. Sprache wirkt gewaltvoll. Sprache reproduziert Machtverhältnisse.



Der niederländische Maler Hieronymus Bosch (1450 - 1516) malte in seinem Gemälde »Jüngsten Gericht« die Menschen so, wie Schopenhauer sie 300 Jahre später sah: Als Bestien, die sich gegenseitig quälen. Er glaubte nicht an ein allgütiges Wesen, das am Ende ihrer Tage die Guten belohnt und die Bösen bestraft.


Weblink:

Zynismus der Macht - www.br.de