Freitag, 19. Oktober 2018

Die Grünen enteilen in Bayern den Volksparteien

Grünen-Chef Robert Habeck und Spitzenkandidat Ludwig Hartmann springen von der Bühne im Münchner Wahlbüro.

Die Wähler haben die Partei gewählt, die ein Zukunftskonzept vermitteln konnte: die Grünen. Die Grünen sind die Gewinner der Landtagswahl in Bayern. Doch dass sie mitregieren dürfen, ist eher unwahrscheinlich. Dabei zeigen die Ergebnisse in Großstädten: Die Grünen enteilen in Bayern den etablierten Volksparteien.

Die Grünen enteilen am deutlichsten in den Großstädten den ehemaligen Volksparteien; und dafür gibt es gute Gründe. Aber auch auf dem Land traut ein großer Teil der ehemals über das "C" fest verbandelten WählerInnen Söder und Co nicht mehr, und das hat mit dem Ausverkauf des "C" zu tun: Die Menschen durchschauten, dass eine populistisch inszenierte "Kreuzaufhängpflicht" eine inhaltlich nicht mehr am christlichen Welt- und Menschenbild orientierte, ausgehöhlte Politik weder kaschieren geschweige denn ersetzen kann.

Die Grünen haben den Wähler in seinen Lebensverhältnissen besser angesprochen, denn diese verkörpern in vielen Bereichen - von der Bewahrung der Schöpfung bis hin zu einer humanen Asylpolitik - glaubhafter diese Werte. Dort, wo die Grünen die Lebensumstände und Nöte der Menschen aufgreifen und ansprechen, sind diese auch für CSU-Wähler interessant geworden.

Der Höhenflug der Grünen ist aber ein rein bayrisches Phänomen, welches sich nicht auch andere Bundesländer - mit Ausnahme vielleicht Baden- Württemberg - übertragen lässt. Spitzenkandidat Ludwig Hartmanns Aussrichtung war primär auf München ausgerichtet und er forcierte sehr stark (zu recht) die Wohnungsmarktproblematik. Das kam diesmal an.

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