Knapp zwei Jahre nach seiner Rede von Kairo hat US-Präsident Barack
Obama erneut eine richtungsweisende Rede gehalten, die an die arabische
Welt gerichtet war. US-Präsident Obama hielt in Kairo eine Grundsatzrede
zum "Arabischen Frühling". Die arabische Revolution ansprechend, sprach
Obama von einem
"außergewöhnlichen Wandel" in Nordafrika. Die Menschen in den arabischen Ländern hätten für ihre universellen Menschenrechte gekämpft.
Der Zeitpunkt dieser wohltemperierten Rede war günstig gewählt, denn
Obama konnte jüngste Erfolge aufweisen, die Vorzüge der Freiheit im
Kampf gegen die Vertreter der Unfreiheit zu betonen. Er verwies auf
Erfolge in Afghanistan, wo die Macht der Taliban gebrochen worden sei.
Zudem sei Al-Kaida-Chef Osama Bin Laden getötet worden, der ein
Massenmörder gewesen sei - und kein Märtyrer. Der Al-Kaida-Anführer habe
eine mörderische und destruktive Vision verfolgt, die keine Freiheit
für den Einzelnen vorsieht. Doch die Völker im Nahen und Mittleren Osten
sowie in Nordafrika hätten ihr Schicksal in die eigenen Hände genommen
und dieser Ideologie eine Absage erteilt.
Obama leitete in seiner Rede über, dass die Geschichte der
Revolutionen nicht überraschen könne, da die Macht und der Reichtum in
der Region äußerst ungerecht verteilt gewesen seien, sagte Obama. Zudem
gebe es eine neue Generation, welche die Möglichkeiten der modernen
Kommunikationswege nutze, um eine bessere Zukunft zu erreichen. Die
Menschen hätten durch ihre Proteste in sechs Monaten mehr an
Veränderungen erreicht als Terroristen in mehreren Jahrzehnten.
Obama schloss seine Rede mit einer Stellungnahme über die Rolle der USA im Nahen Osten.
Man werde weiterhin gegen die Verbreitung von Nuklearwaffen vorgehen,
die Sicherheit Israels garantieren, sich für den Nahost-Friedensprozess
einsetzen und Aggressionen gegen andere Staaten nicht tolerieren. Obama
betonte die Verbrechen von Libyens Machthaber Muammar al Gaddafi, der
eine Transformation des Landes in eine Demokatie nicht verhindern werden
könne.
Der US-Präsident würdigte zudem die Demokratiebewegung in Syrien und
forderte indirekt den Rücktritt von Machthaber Baschar al Assad.
Entweder Assad leite den Wandel in seinem Land oder er werde weiter
isoliert und müsse zur Seite treten. Obama betonte auch die Rolle des
Irak, der sich in eine Demokratie gewandelt habe und dem eine
Schlüsselrolle zukomme.
Obama erteilte Lob von höchster Stelle, vermied es jedoch
diplomatisch, in seiner an die Völker im Nahen und Mittleren Osten
gerichteten Rede zu erläutern, warum die USA sich während des
"Arabischen Frühlings" bislang so seltam unauffällig verhalten haben, wo
es doch deren aussenpolitisches Anliegen sein müsste, die
Aufständischen in ihrem Freiheitsdrang gegen die nordafrikanischen
Diktatoren und Despoten wesentlich aktiver zu unterstützen.
»Unsere Revolution«-Blog
Obama vs. Osama: Zwei Reden, nichts neues! - unsererevolution.blogspot.com