Freitag, 15. November 2013

Wenn einem Präsidenten zum Weinen zu Mute ist

Uli Hoeneß weinend

Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern München war ein Abend der großen Emotionen und verlief für Uli Hoeneß sehr emotional. Es war eine sehr surreale Vollversammlung des FC Bayern und ein bewegender Abend, der in die Vereinsgeschichte einging. Für Uli Hoeneß ein Abend buchstäblich zum Heulen.

Zuerst versucht Uli Hoeneß noch, unauffällig zu weinen. Er reibt seine Augen mit Daumen und Zeigefinger, rutscht tief in seinen Stuhl. Doch das Klatschen im Saal wird immer lauter und je lauter es wird, umso heftiger schluchzt er. Die Leute stehen auf, alle, und irgendwann, als Letzter, steht auch Hoeneß auf und heult elendig. "Es gibt nur einen Uli Hoeneß", singen die Leute.

Es dauert ein paar Minuten bis sich alle wieder gefasst haben auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern. Die 3.573 Mitglieder, die erkannt haben, dass dieser Abend ein besonderer ist. Karl-Heinz Rummenigge, der mit seinen Dankessätzen an Hoeneß die Emotionen erst auslöste. Und natürlich Hoeneß selbst, dem die Tränen langsam trockneten und der in dieser Zeit tatsächlich so etwas wie Reue oder gar Demut ausstrahlte. Es hat sich etwas aufgestaut in dem Mann, was er hier endlich rauslassen kann.

Am Ende dieses bemerkenswerten, bisweilen auch skurrilen, vor allem aber vor Pathos triefenden Abends sprch Uli Heoeneß mit bemerkenswerter Stimme sein Schlußwort. "Ich könnte sie heute Abend alle umarmen. Es war ein unglaubliches Erlebnis für mich. Ich danke ich ihnen für die Liebe und die Zuneigung zu diesem Verein - und ein bischen auch ür mich. Ich werde heute nacht gut schlafen", sagte er.

Es fehlte jetzt nur noch das "Amen" der Gemeinde, doch auch so wusste der zum Weinen tief gerührte Vereinsvorsitzende Hoeness: Ich habe den Segen meiner Mitglieder.

Weblink:

Von Liebe überwältigt, zu Tränen gerührt - www.zeit.de/sport

Mittwoch, 13. November 2013

@ Über die künftige Rolle der Netzpolitik

Netzpolitik

Die Welt ist im Wandel und vor allem die Welt der Kommunikation. Wir erleben zurzeit eine Revolution, die es in dieser rasenden Geschwindigkeit noch nicht gegeben hat. Die Umwälzungen der global vernetzten Welt stellen auch die Politik vor eine neue Herausforderung. Doch die Politik hinkt der Entwicklung in der digitalen Welt extrem hinterher. Der Wandel hin zur Informationsgesellschaft muss jedoch politisch gestaltet werden.

In der digitalen Gesellschaft gilt es
Netzpolitik, Bürgerrechte und die Machtfrage auszutarieren.

Die Regierung, für die das Internet ja bekanntlich noch »Neuland« ist, hat ihre Berührungsängste gegenüber der digitalen Welt schnell abzulegen, denn die schlimmen Folgen des Verharrens sind absehbar: Diese Regierung droht die rasante technologische Entwicklung und deren bedrohliche Folgen für die Bevölkerung und des Angriff auf die Freiheit komplett zu verschlafen bzw. auszusitzen. - »Das geht gar nicht!«

Angesichts des Versagens der Regierung im NSA-Abhörskandal ist die Etablierung einer aktiven Netzpolitik keine bloße Forderung mehr. Sie ist ein politisches »Muss« geworden, das möglichst rasch - also schon in den Verhandlungen zur Großen Koalition - umzusetzen ist. Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung in der digitalen Welt ist es notwendig, daß die Regierung hier neues Land betreten muss.
Netzpolitik

Bisher war Netzpolitik eher etwas für Nerds. Doch nicht erst seit dem NSA-Skandal rückt die zunehmende Digitalisierung unseres Lebens stärker ins politische Bewusstsein. Das Internet ist zu einer bestimmenden Größe im Leben der Menschen geworden, also hat es auch zu einer bestimmenden Größe in der Politik zu werden! Es ist zu bestimmend und das Leben vieler Menschen prägend, um deren Ausforschung ausgerechnet ausländischen Geheimdiensten zu überlassen. Die Menschen sind als Nutzer längst Teil einer digitalisierten Gesellschaft geworden.

Die zu bewältigenden Themen einer aktiven Netzpolitik sind ebenso vielfältig wie zukunftsweisend. Eine zukünftige Netzpolitik der Regierung hat sich um die Sicherheit der Kommunikation, neue und sicherere rein inländische Server-Architekturen, den Datenfluß in den Netzen, neue Sicherheits-Software in der Telekommunikation und das Anbieten von neuen, verschlüsselten Sicherheitsstandards im Mail-Verkehr sowie um rechtliche Regelungen und die verbesserte Aufklärung und Information der Internet-Nutzer zu kümmern.

Um die Herausforderungen der digitalen Welt in Zukunft meistern zu können, ist die Gründung eines Netzpolitk-Ministeriums nahezu unerlässlich. Schließlich soll durch eine aktive Netzpolitik künftiger Schaden von den Nutzern abgewendet werden. - Die Zukunft ist hier einfach zu kostbar, um von einer allzu kurzsichtigen Politik verschlafen zu werden! @

Weblinks:

»Angriff auf die Freiheit« von Ilija Trojanow und Juli Zeh
»Angriff auf die Freiheit« von Ilija Trojanow und Juli Zeh
Die digitale Gesellschaft: Netzpolitik, Bürgerrechte und die Machtfrage
von Markus Beckedahl und Falk Lüke

Blog-Artikel:

Zaghafter Vorschlag einer "Digitalen Agenda"
Netzpolitik ist noch kein Selbstläufer
Parteien schneiden in Sachen Internet-Kompetenz schlecht ab
Der neue Totalitarismus - Überwachung überall

Sonntag, 10. November 2013

Der neue Totalitarismus - Überwachung überall


Die USA gaben der Welt einmal ein Versprechen. Ein Versprechen, das so wichtig war, dass es auf Münzen geprägt wurde: "Liberty" - "Freiheit". Ein stolzes Wort - das seinen Zauber verloren hat. Das Freiheitsversprechen Amerikas gilt nicht mehr - es hat sich in sein Gegenteil verwandelt: Statt "Liberty" heißen die Schlagworte heute NSA, Prism, XKeyscore. Die USA haben die Freiheit aufgegeben, um Sicherheit zu gewinnen.

Netzpolitik
Die Welt ist ein globales Dorf ("global village") mit ungeahnten Betrachtungs- und Zugangsmöglichkeiten geworden. Die sog. "freie Welt" hat sich "entgrenzt" und zeigt nun ihre dunklen Schattenseiten: Die Allmacht der USA macht im Rahmen ihrer "neuen Freihet" an keinen Grenzen mehr halt, am allerwenigsten an denen Europas. Diplomatie und nationale Souveränität gelten nichts mehr in dieser grenzenlosen Welt. Wer die Technik hat, hat die Macht. Das Weltüberwachungssystem der USA hat einen Weltstaat geschaffen, mit einem einzigen Machthaber.

Keiner hat das deutlicher zu spüren bekommen als Whistleblower Edward Snowden. Aus Furcht vor dem langen Arm der USA hat er erst gar nicht versucht, in einem europäischen Land Asyl zu erbitten. Wer in Verdacht gerät, sich dem System zu widersetzen, wird bestraft. Wie Evo Morales, der bolivianische Präsident, der zur Landung in Wien gezwungen wurde - auf den bloßen Verdacht hin, Snowden könnte in seinem Flugzeug sein. Die USA haben die Welt in ein globales Dorf und ein globales Panoptikum verwandelt.

Von einem einzigen Wachtposten aus können sie alles kontrollieren, was um sie herum geschieht. In der digitalen Welt ist schleichend ein "neuer Totalitarismus" angekommen - der, der totalen Überwachung. Die totale Überwachung gebiert ein System, dem sich keiner entziehen kann. - Ein totalitäres System. Das neue Versprechen lautet: "Big Data" - ein Versprechen der Allwissenheit zum Zweck der totalen Überwachung.

Weblinks:

Der neue Totalitarismus - Überwachung überall - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de
Big Data: Das neue Versprechen der Allwissenheit

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