Samstag, 14. Dezember 2013

Protest in der Kälte - Opposition in der Ukraine auf den Barrikaden

Die Opposition geht in der Ukraine trotz eisiger Kälte auf die Barrikaden. Die ukrainischen Demonstranten treten für eine Annäherung der Ukraine an die Europäische Union ein. Seit November 2013 gehen sie massenweise auf die Straße.

Ihre zentrale Forderung: Präsident Viktor Janukowitsch und seine Regierung sollen zurücktreten. Und ein Partnerschaftsabkommen mit der EU solle endlich unterzeichnet werden. Das zu tun hat die ukrainische Regierung zuerst unter dem Druck Russlands ab- und nun doch wieder zugesagt.

Daran will Oppositionsführer Vitali Klitschko - der Präsident der Ukraine werden möchte - allerdings nicht so recht glauben. "Präsident Janukowitsch tut jetzt plötzlich so, als wolle er das EU-Abkommen doch noch unterschreiben. Ich frage mich: Warum hat er es dann nicht längst getan?", schreibt der Box-Weltmeister in einem Gastbeitrag für die "Bild". Reine Propaganda, um die Massen ruhigzustellen? Derweil protestieren die Menschen in der Ukraine weiter - bei eisigen Temperaturen.

Der Protest in der Kälte hält an. Auf dem zentralen Unabhängigkeitsplatz Maidan sind weiterhin Tausende Demonstranten versammelt. Etwa 6.000 Sicherheitskräfte im Einsatz hatten den Platz abgeriegelt. Die Oppositionspartei Udar (Schlag) von Boxweltmeister Vitali Klitschko hat aus Angst vor einer Erstürmung durch Sicherheitskräfte ihre Parteizentrale evakuiert.

Oppositionspolitiker Vitali Klitschko "Wenn Blut vergossen wird, wird es an den Händen dessen kleben, der die Räumung angeordnet hat - an Janukowitschs Händen".
Vitali Klitschko
Oppositionpolitiker Vitali Klitschko hat seine Anhänger aufgerufen, standhaft zu bleiben und friedlich ihr Recht zu verteidigen, in einem freien Land zu leben. An die Regierung gewandt sagte der Box-Weltmeister: "Wenn Blut vergossen wird, wird es an den Händen dessen kleben, der die Räumung angeordnet hat - an Janukowitschs Händen".

Freitag, 13. Dezember 2013

Nelson Mandelas Vermächtnis

Nelson und Winnie Mandela

Nelson Mandela hat die Nation geeint. Doch Mandelas Vermächtnis, die Idee einer "Rainbow Nation", in der Hautfarbe, Religion und Herkunft keine Rolle spielen, steht auf wackeligen Füßen. Die größte politische Kraft des Landes, der ANC, ist korrupt bis in die allerhöchsten Führungspositionen und dies schließt Staatspräsident Zuma ein. Mandelas potentielle Erben sind zerstritten und zeigen sich bislang wenig kompromissbereit. Das sind keine erbaulichen Aussichten für die Zukunft.

In den Schlagzeilen ist fast täglich von Korruption, von Vetternwirtschaft und Selbstbedienung die Rede. Das Land ist in Korruption und Veternwirtschaft erstarrt. Der ANC tut sich schwer, mit Mandelas Erbe verantwortungsvoll umzugehen. Mandelas - "Madibas" - Fußstapfen scheinen zu groß, als das der ANC in sie hineintreten könnte. Die Schuhe des ANC sind zu klein: er tritt nur noch auf der Stelle.


Nelson Mandela »Die Hoffnung auf eine bessere Welt,
kann die Wirklichkeit verändern.«

Nelson Mandela
Die Schwarzen sind formell gleichberechigt und haben die gleichen Wahlrechte wie die Weißen in Südafrikas. An ihrer materiellen Situation hat sich jedoch nichts geändert: die meisten fristen ihr Dasein immer noch in bitterer Armut, während die Reichen in Südafrika auch Dank des ANC immer reicher werden. Der ANC tut nichts gegen die herrschende Ungleichheit im Land. Die soziale Kluft zwischen Arm und Reich verläuft auch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid ziemlich genau an der Trennlinie zwischen Schwarzen und Weißen.

Eine neue Gesellschaft ist in Südafrika bislang nicht entstanden. Einziger Lichtblick im Regenbogenland ist die neue entstandene scharze Mittelschicht, die es in den 18 Jahren der ANC-Regierung zu Wohlstand gebracht hat. Eine gut ausgebildete und gut verdienende schwarze Mittelschicht gibt es zwar, aber sie ist sehr klein. Dabei ist sie es, die den Leim für Südafrikas Gesellschaft bilden muss, wenn Mandelas Vermächtnis Bestand haben soll.

Literatur:

Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
von Nelson Mandela

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Meine Waffe ist das Wort
Meine Waffe ist das Wort
von Nelson Mandela

Blog-Artikel:

Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela ist tot

Blog-Artikel Nelson Mandela:

Nelson Mandela
Nelson Mandela






























Nach Mandelas Tod wächst die Sehnsucht

Nelson Mandela

Mit Nelson Mandela ging einer der letzten Großen der Geschichte - eine epochale Ikone, die für Freiheit und Gerechtigkeit gestanden hat. Mandela verkörperte die Sehnsucht nach versöhnendem Geist über den Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten des Lebens. Das Zeitalter der Menschheitsführer, die im Alleingang Epoche machten, geht zu Ende. Die Freiheitshelden von morgen können nur gemeinsam siegen.

Mit seinem Tod ist Nelson Mandela vom Nationalhelden Südafrikas in den Heiligenstand erhoben. Schon zu Lebzeiten galt der Friedensnobelpreisträger, der vom Gefangenen des Apartheid-Regimes zum ersten schwarzen Präsidenten aufstieg, als Legende, eine Sagenfigur der Realgeschichte. Mit seienm Tod ist der unerschrockene Freiheitskämpfer zu einer unsterblichen Figur geworden.

Nelson Mandela hat mit seinem Leben ein modernes Märchen erzählt, das Wirklichkeit wurde und zugleich selbst den Zeitzeugen unglaublich erschien. Seine Leistung wirkt übermenschlich, seine revolutionäre Botschaft, dass selbst die Schwächsten mit dem Geist unbeirrbarer Liebe und Versöhnung ein Gewaltregime von Hass und Trennung zu überwinden vermögen, trägt religiöse Züge.

„Die schwebst über der Welt wie ein Komet und hinterlässt ein Licht, dem wir folgen sollten“, sprach Mandelas Enkel Zozuku Dlamini im Stadion von Johannesburg große Worte für den Geehrten. „Mandelas Geist wird ewig leben“, sagte Chinas Vizepräsident Li Yuanchao, als „Leuchtfeuer der Hoffnung und Menschenrechte“, so UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, und für US-Präsident Barack Obama war er „der große letzte Freiheitskämpfer des 20. Jahrhunderts“ – „ein Gigant der Geschichte“, vereint zur Dreifaltigkeit mit Mahatma Ghandi und Martin Luther King.

Die Größe des Geehrten, die aus den Huldigungen spricht, überwältigt die Hinterbliebenen, nicht, weil Nelson Mandelas Verdienst das menschliche Maß übersteigt, sondern weil es in der heutigen Welt kaum noch möglich erscheint, einem einzelnen Menschen eine Lebensleistung mit solcher einheitsbildender und sinnstiftender Kraft zuzutrauen. „Es könnte durchaus sein, dass er der letzte große Mensch war“, schrieb der südafrikanische Schriftsteller J.M. Coetzee in einem Nachruf. „Denn der Gedanke der Größe verschwindet allmählich im Dunkel der Geschichte.“

Mehr denn je ist die Weltgemeinschaft heute miteinander verbunden und aufeinander angewiesen, teilt die Menschheit mehr oder weniger das gleiche Schicksal. Aber im unüberschaubaren Dickicht der Beziehungen, Abhängigkeiten und Interessen, schwindet die Hoffnung, dass einzelne Männer oder Frauen künftig ähnlich geschichtsmächtige Wirkung durch ein Lebenswerk erzeugen könnten. Die Sehnsucht nach dem Heiligen, nach einem versöhnenden Geist, der verbindliche Werte verkörpert, die Sinn und Einheit über alle Grenzen des Trennenden hinaus zu stiften vermögen, wird dadurch auch in der säkularisierten Welt nicht geringer.

Nelson Mandela war eine solche Lichtgestalt, welche die Sehnsucht nach einem versöhnenden Geist über den Gegensätzen erfüllen konnte. - Möge er anderen Vorbild sein und Beispiel geben!

Literatur::

Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
von Nelson Mandela

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Meine Waffe ist das Wort
Meine Waffe ist das Wort
von Nelson Mandela

Blog-Artikel:

Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela ist tot


Blog-Artikel Nelson Mandela:

Nelson Mandela
Nelson Mandela

Donnerstag, 12. Dezember 2013

Mandelas große Vision »A better life for all« hat sich nicht erfüllt

Jacob Zuma

Nelson Mandela überwand die Grenze zwischen Rasse und Klasse durch persönliches Handeln. Was sich nicht erfüllte, ist die materielle Gleichheit zwischen Weißen und Schwarzen. Mandelas große Vision »A better life for all« hat sich nicht erfüllt. Dennoch war der große politische Visionär eine Projektionsfläche für viele Menschen in Südafrika.

Jacob Zuma ist als Politiker das genaue Gegenteil von Nelson Mandela: er gilt als wenig visionär, führungsschwach und zudem als korrupt. Zuma hat keine Visionen für das Land, um es weiter voranzubringen und die Schranken zu überwinden, steht jeoch in dem Verdacht, die Vetternwirtschaft zu begünstigen. Dennoch bestätigte der ANC Zuma im Dezember 2012 als Parteichef.

Präsident Jacob Zuma ist im ANC trotz seines beeindruckenden Wahlsieges wegen seiner Skandale, aber vor allem seiner eklatanten Führungsschwäche selbst parteiintern umstritten, zum anderen ist das Land unter ihm in eine schwere wirtschaftliche Krise geschlittert, die Südafrikas Bevölkerung und auch auch ausländische Investoren zunehmend verunsichert.

In den Schlagzeilen ist fast täglich von Korruption, von Vetternwirtschaft und Selbstbedienung die Rede. Das Land ist in Korruption und Veternwirtschaft erstarrt. Der ANC tut sich schwer, mit Mandelas Erbe verantwortungsvoll umzugehen.

Noch eine schillernde Anekdote am Rande: Der ANC wurde schon von der DDR unterstützt als zur gleichen Zeit die (alte) Bundesrepublik zum Apartheid-Regime allerbeste wirtschaftliche und politische Kontakte pflegte, man denke nur an das Bild mit Botha und F. J. Strauß.

Weblink:

ANC bestätigt Zuma als Parteichef - www.tagesspiegel.de/politik

Literatur:

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Freitag, 6. Dezember 2013

Südafrikas Nationalheld Nelson Mandela ist tot

Nelson Mandela

Südafrika trauert um seinen Nationalhelden: Der frühere Präsident und Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela ist tot. Er starb im Alter von 95 Jahren in Johannisburg. Das Land habe seinen "großen Sohn" verloren, teilte Staatschef Zuma mit. Weltweit würdigten Regierungs- und Staatschefs den Anti-Apartheid-Kämpfer, der ein Leben für die Freiheit verbracht hat. Nicht nur Südafrika, sondern die ganze Welt hat einen großen Sohn verloren.

Sein Eintreten für Frieden und Gewaltlosigkeit und Aussöhnung nach 27 Jahren Haft ist beispiellos. Er steht in einer Reihe mit Mahatma Gandhi und Martin Luther King. Nelson Mandela war ein entschiedener Kämpfer gegen das Apartheid-System, der einen langen Weg zur Freiheit beschritt.

Gewaltfrei hatte er jahrelang gegen das Apartheid-Regime gekämpft. Mandela hatte wegen seines Kampfes gegen das rassistische System der Apartheid 27 Jahre lang im Gefängnis gesessen, davon 18 Jahre auf der berüchtigten Gefangeneninsel Robben Island. 27 Jahre dauert es, bis der berühmteste Gefangene 1990 der Welt entlassen wurde. Im Jahr 1994 wurde Mandela zum ersten schwarzen Präsidenten seines Heimatlands gewählt, bis zum Jahr 1999 blieb er im Amt.


»Ich bin kein Heiliger, sondern nur ein Sünder, der sich bemüht.«
Nelson Mandela

Nelson Mandela ist der Schöpfer des demokratischen Südafrika. Für seinen Einsatz für ein demokratisches Südafrika ohne Rassenschranken wurde ihm 1993 zusammen mit dem damaligen weißen Präsidenten Frederik de Klerk der Friedensnobelpreis verliehen. Mandela ebnete den Weg zur Aussöhnung von Schwarzen und Weißen. Zuma bezeichnete seinen Amtsvorgänger als "Vater der Demokratie".
Nach dem Ausscheiden aus dem Amt des Präsidenten hatte sich Mandela für mehrere von ihm gegründete Stiftungen für wohltätige Zwecke engagiert, darunter eine Stiftung, die kostenlos Medikamente an HIV-Infizierte verteilt. Seit einigen Jahren war Mandela wegen seines hohen Alters zunehmend geschwächt und nur noch selten in der Öffentlichkeit zu sehen.

Bis zuletzt blieb der Kämpfer für Gerechtigkeit aber die moralische Instanz in seinem Land, in aller Welt wurde er tief verehrt. Seine Landsleute haben ihn schon zu Lebzeiten wie einen Heiligen verehrt.

Literatur::

Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
Der lange Weg zur Freiheit: Autobiographie
von Nelson Mandela

Bekenntnisse
Bekenntnisse
von Nelson Mandela

Meine Waffe ist das Wort
Meine Waffe ist das Wort von Nelson Mandela


Blog-Artikel Nelson Mandela:

Nelson Mandela
Nelson Mandela


Samstag, 30. November 2013

Al Gores Plan zur Lösung der Klimakrise

Al Gore

Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore ist ein Vorreiter im Kampf für den Klimaschutz. Er gilt als Vordenker in der Klimadebatte und hat dem Klimaschutz eine Stimme verliehen.

Gore arbeitet eng mit den wichtigsten Verantwortlichen zusammen, um international verbindliche Vereinbarungen im Sinne von Schadstoffreduzierungen zu erreichen. Seine Bücher sorgten weltweit dafür, das die fortschreitende Klimaerwärmung verstärkt ins öffentliche Bewusstsein drang.

Wir haben die Wahl

»Wir haben die Wahl« ist Al Gores neues Debattenbuch mit Lösungsvorschlägen für die schwierigste Krise der Menschheitsgeschichte. Dieses Buch gibt einen Überblick über die effektivsten, heute zur Verfügung stehenden Lösungen und enthält einen Plan zur Lösung der Klimakrise. Gores Botschaft lautet: Im Kampf gegen die Klimakrise sind Lösungen möglich.

»Die Ressourcen zur Bewältigung der Klimakrise haben wir,
uns fehlt nur die Bereitschaft zum Handeln.«


Al Gore

Al Gore beschreibt, dass die Klimakrise die Menschheit vor gewaltige Herausforderungen stellt, aber auch die einmalige Chance enthält, lange vernachlässigte Probleme und Ursachen von Leid und Elend anzugehen. Zu ihrer Lösung stehen genügend Möglichkeiten zur Verfügung. Es geht aber um mehr: Wir stehen vor der Entscheidung, auf welcher Erde wir leben werden.

»Wir haben die Wahl« ist Al Gores visionärer Entwurf für die Lösung unserer globalen Klimakrise. Mit einem gemeinsamen Willen können diese gewaltigen Aufgaben angenommen und zum Erfolg geführt werden. Die Lösungen sind möglich, wenn auch nicht immer politisch durchsetzbar. Das Hauptproblem der Klimakrise scheint nach wie vor die politische Durchsetzbarkeit der vorhandenen Lösungen zu sein, denn dazu fehlt noch immer der gemeinsame politische Wille.

Literatur [ >> ] :

Wir haben die Wahl
»Wir haben die Wahl«
von Al Gore

Freitag, 29. November 2013

Kaum Erfolg bei Klimagipfel


Bei der UN-Klimakonferenz in Warschau mit ihren schleppenden Verhandlungen haben sich die Delegierten auf Grundzüge eines Klimaabkommens geeinigt, das 2015 beschlossen werden soll. Nach vielen Rückschlägen haben die Delegierten zum Abschluss um einen Minimalkonsens gerungen, um am Ende nicht mit leeren Händen dazustehen.

Das Gerüst für einen Weltklimavertrag, der 2015 in Paris vereinbart werden soll, erscheint weiterhin wackelig. Das Papier ist schwammig formuliert und kann von jedem Teilnehmer individuell ausgelegt werden. Es gibt noch „relativ offene Formulierungen“ in dem Papier.

Die UN-Klimakonferenz in Warschau hat zahlreiche Rückschläge zu verkraften. Überschattet wurde der Gipfel von einem heftigen Streit zwischen Industrie- und Schwellenländern. In den vergangenen Tagen hatten die Umweltverschmutzerländer Australien und Japan aus Angst um ihre Energieversorgung bereits ihre Klimaschutz-Ziele zurückgezogen, da sie diese nicht mehr einhalten können.

Diese Konferenz war wieder einmal zum Davonlaufen. - Aus Ärger über die schleppenden Verhandlungen hatten Umweltorganisationen wie Greenpeace und WWF die Konferenz bereits verlassen. Viele Umweltverbände haben demonstrativ die Weltklimakonferenz in Warschau verlassen - erstmals in der Geschichte der Klimagipfel.

Mit dem Eklat protestierten sie damit gegen die schleppenden Verhandlungen und den großen Einfluss der Industrie auf die Gespräche.