Mittwoch, 22. Januar 2014

Europa im Aufbruch



In den Jahren zwischen 1900 und 1914 befand sich Europa im Aufbruch. Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war eine Epoche voller radikaler Veränderungen und großer Umbrüche. Es herrschte ungehmmeter Optimismus und Fortschrittsgläubigkeit - alles schien möglich. Viele Entdeckungen und Entwicklungen waren vor 100 Jahren aufregend neu. Autorennen, Flugzeuge, permanente Kommunikation - was unser heutiges Leben bestimmt, hat um 1900 begonnen.

Durchbrüche in Technik und Wissenschaft veränderten die Welt von heute auf morgen fast über Nacht. Die zweite Welle der Industriellen Revolution, mit Schwerpunkten in der chemischen Industrie, der Elektrotechnik, der Stahlindustrie und im Verkehrswesen, hatte eingesetzt. Das Zeitalter der industriellen Massenproduktion hatte begonnen und die Verstädterung setzte ein.

Die Menschen dieser Periode, aufgewachsen mit Pferdekutschen, schummrigen Gaslicht und ohne Strom sahen sich plötzlich einer ganz neuen Lebensqualität gegenüber. Die Menschen waren optimistisch hinsichtlich der politischen, technischen und kulturellen Aussichten. Die Umwälzungen waren so rapide, dass sie viele Menschen überforderten. Der berechtigte Stolz über diese Entwicklung führte jedoch zu einem übersteigerten Nationalgefühl.

Hinter der blühenden Kultur verschärften sich die Gegensätze im Zuge der Industrialisierung. Durch die zunehmende Verstädterung lebten immer mehr Menschen in ärmlichen Verhältnissen - in Hinterhöfen und Mietskasernen. Die Umwälzungen führen zunehmend zu sozialen Problemen, die politisch nicht gelöst werden konnten. Auch die soziale Kluft wurde immer größer.

Weblink:

Der taumelnde Kontinent: Europa 1900 - 1914
Der taumelnde Kontinent: Europa 1900 - 1914
von Philipp Blom

Montag, 20. Januar 2014

Die »Belle Époque« zu Beginn 20. Jahrhunderts

Belle Epoque

Die »Belle Époque« (frz. für „schöne Epoche“) war eine Periode der wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Blüte - eine Zeit von Optimismus und Fortschritt, von Kunst und großen Schritten in unsere moderne Zukunft. Ein richtiges goldenes Zeitalter hatte begonnen - kein Grund also, die Welt in einen sinnlosen Krieg und in den Abgrund zu stürzen.



Die »Belle Époque« umschließt ungefähr die Zeit von 1880 bis 1914 und schließt somit nicht bloß das »fin de siècle« ein, sondern noch dazu einen großen Teil der edwardianischen Epoche. Die »Belle Époque« ist eine Zeit von Optimismus und Fortschritt, von Kunst und großen Schritten in unsere moderne Zukunft. Ein richtiges goldenes Zeitalter.

Die 1880er und 1890er Jahre stellten, technisch und wissenschaftlich gesehen, die Welt auf den Kopf : Der Mensch machte sich die Elektriziät zu eigen und bald darauf waren die Städte durch elektrisches Licht hell erleuchtet, die ersten Automobile fuhren auf den Straßen, die ersten Untergrund- und Straßenbahnen, Solarzellen, Motorräder, elektrische Flugschiffe.

Belle Epoque


Durchbrüche in Technik und Wissenschaft veränderten die Welt von heute auf morgen fast über Nacht. Die zweite Welle der Industriellen Revolution, mit Schwerpunkten in der chemischen Industrie, der Elektrotechnik, der Stahlindustrie und im Verkehrswesen, hatte eingesetzt. Das Zeitalter der industriellen Massenproduktion hatte begonnen.

Die Menschen dieser Periode, aufgewachsen mit Pferdekutschen, schummrigen Gaslicht und ohne Strom sahen sich plötzlich einer ganz neuen Lebensqualität gegenüber. Die Menschen fühlten sich zweifellos in größerem Umfang als zuvor materiell gesichert und waren optimistisch hinsichtlich der politischen, technischen und kulturellen Aussichten.

Es ist jedoch nicht angebracht, die »Belle Époque« nur als eine Zeit des uneingeschränkten Lebensgenusses und der allgemeinen gesellschaftlichen Sorglosigkeit zu sehen. Die große Zahl der Bauern und Landarbeiter hatte kaum Anteil an einer schönen Zeit, dasselbe gilt für die Masse der Industriearbeiter und kleinen Angestellten, die nach viel-stündigen Arbeitstagen in die lichtarmen Hinterhofquartiere der schnell wachsenden Städte zurückkehrten.

Die »Belle Époque« war für viele die Anmutung einer schönen Zeit, für andere einfach nur die Zeit des Umruchs und des Aufbruchs in eine ungewisse Zukunft.

»Das Schöne ist der Anfang vom Ende.«

Rainer Maria Rilke

Weblinks: »Belle Epoque« - www.la-belle-epoque.de Paris, Belle Epoque 1880 - 1914 von Kulturstiftung Ruhr Essen
Paris, Belle Epoque 1880 - 1914
von Kulturstiftung Ruhr Essen

Sonntag, 19. Januar 2014

Vor 25 Jahren war die DDR ein »Land ohne Hoffnung«

Vor 25 Jahren war die DDR ein »Land ohne Hoffnung«. In der DDR herrschte eine »bleierne Zeit«. Zeichen der Hoffnung, die auf einen Umbruch hinwiesen, haben sich damals nicht erkennen lassen. Die DDR war am Ende und es gab keine Hoffnung mehr auf Besserung.

Die DDR war eingemauert und politisch isoliert, doch die Staatsführung war sich ganz sicher: Die Mauer werde noch lange Bestand haben. Auch in der Bevölkerung glaubte zu dieser Zeit kaum jemand an einen bevorstehenden Wandel.

In der DDR verweigerte Staats- und Parteichef Erich Honecker jegliche Reformen. Die DDR drohte die Staatspleite, doch der greise Staatschef hielt in Verkennung der gesellschaftlichen Lage unbeirrbar am Sozialismus fest.

»Die Mauer wird solange bestehen bleiben, wie die Bedingungen nicht geändert werden, die zu ihrer Entstehung geführt haben«, erklärte der Staats- und Parteichef am 19. Januar 1989. »Sie wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen, wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind.« - Das stille Eingeständnis eines Beton-Kommunisten, der die Zeichen der Zeit nicht verstanden hatte.

Erich Honecker »Die Mauer wird in 50 Jahren und
auch in 100 Jahren noch bestehen.«

Die Sätze trafen viele DDR-Bürger mitten ins Herz und die DDR-Bürger ließen alle Hoffung fahren und wollten die DDR verlassen und ins Ausland ausreisen. Im Spätsommer 1989 kam es zu einer großen Ausreisewelle, der Anfang vom Ende der DDR.

Selten hat ein Staatschef so geirrt. Die dazu vorhandenen Gründe für den Bestand der Mauer konnten unter Honecker nicht mehr beseitigt werden. - So dauerte es nur noch wenige Monate, bis die Mauer im November 1989 fiel und die DDR schon bald Geschichte werden sollte. - Honeckers vollmundige Worte jedoch blieben als »Treppenwitz der Geschichte« im Gegensatz zur Mauer bis heute bestehen.

Weblink:

Erich Honecker-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de